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Nirvana von DraQla

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Vorwort

Short-Cut: "Sterben ist so ungefähr was wie einschlafen. Nur wacht man danach nicht wieder auf."
Spoiler: -
Charaktere: Becket, OC
Kategorie: Friendship
Rating: G-6
Author's Note: Ich fand das so süüüß, die Vorstellung, wie Carson Alice erklärt, was tot bedeutet.
Widmung: Dem Mausi und dem Hasi! ^^
Disclaimer: Stargate Atlantis and all related characters are the property of MGM Television Entertainment. All Rights Reserved. Alice is Kat ihre.
Feedback: Bitte! Ich brauche es, wie die Luft zum Atmen!
Nirvana


"So, dein Papi kommt sicher gleich und holt dich ab, okay?"
Alice nickte und grinste.
"Wo ist dein Papi?", fragte das Mädchen plötzlich.
"Uhm…" Carson sah zu Boden. "Er ist schon lange tot, weißt du?"
"Tot?", fragte Alice und schwang unschuldig mit den Füßen.
"Nun… weißt du, er ist gestorben. Weil er sehr krank war."
"Was heißt das?"
"Wenn man stirbt… dann hört das Herz auf zu schlagen und man atmet nicht mehr. Das kann passieren, wenn man sich schlimm wehtut, oder sehr krank ist, oder auch einfach, wenn man sehr alt ist!"
Alice schien nicht ganz zu verstehen.
"Sterben ist so ungefähr was wie einschlafen. Nur wacht man danach nicht wieder auf."
"Ist dein Papa so… gestorben?"
Carson setzte sich neben die Kleine auf das Bett. "Ja. Mein Papa war sehr krank. Und er war sehr schwach. Und eines Morgens ist er nicht mehr aufgewacht."
Carson entschied, dass er die Sache mit der Reanimation weglassen sollte. Er spürte jetzt noch einen starken Schmerz in der Brust, wenn er an die Hektik dachte, als das EKG Kammernflimmern angezeigte hatte und plötzlich fast ein halbes Dutzend Ärzte und Schwestern in den Raum gestürmt waren. Er hatte sie alle gehasst, als er gesehen hatte, was sie taten.
Hatten sie nicht gesehen, dass es das Beste war, wenn er jetzt tot war? Dass er doch nur noch Schmerzen gehabt hatte?
Er hatte selbst seine Mutter gehasst, für ihre Tränen. Und er hatte sich selbst gehasst, für seine eigenen Tränen. Dann war er davon gelaufen und hatte sich in der Kälte beinahe eine Lungenentzündung geholt. Aber er hatte sich geschworen, ein anderer Mensch zu werden. Warum er dann doch Arzt geworden war, war ihm nie ganz klar geworden.
"Was passiert denn danach?"
Carson sah auf. "Danach?"
"Wenn man tot ist?"
Der Arzt seufzte. Man hatte ihm beigebracht, dass man, wenn man tot war in den Himmel kam. Er hatte gelernt, dass man, wenn man tot war, verrottete. Er hatte erfahren, dass ein Mensch soviel mehr als nur die Summe seiner organischen Einzelteile war.
"Die Seele kommt in den Himmel."
"Die Seele? In den Himmel?"
Er hätte sich ja denken können, dass weder John und Liz großen Wert auf Religion legten.
"Die Seele, das bist du. Deine Gedanken, deine Gefühle. Das, was dich zu Alice macht!"
Das kleine Mädchen nickte und Carson sah, dass sie versuchte, das zu begreifen.
"Und der Himmel… nun, da kommen die ganzen Seelen hin. Es ist nicht ganz der Himmel, den du siehst, wenn du nach oben schaust. Ein anderer Himmel eben."
"Es gibt doch aber nur den blauen Himmel und den Sternenhimmel!", protestierte Alice.
"Nein, mein Schatz. Die beiden Himmel kannst du sehen, aber den Seelenhimmel kannst du nicht sehen."
"Das verstehe ich nicht! Woher… weiß man dann, dass er da ist?", schmollte sie nun beinahe.
"Tagsüber kannst du die Sterne auch nicht sehen, oder? Aber sie sind trotzdem da."
Das schien Alice wiederum zu akzeptieren und legte ihren Kopf schief. "Und was machen die Seelen denn im Seelenhimmel? Das Gleiche wie wenn sie noch nicht tot wären?"
Carson kaute etwas nervös auf seiner Unterlippe. Eigentlich sollte er Alice das gar nicht erzählen! Nicht, wenn John und Liz es nicht für nötig hielten. Aber sie hatte ihn ja gefragt…
"Sie passen auf die auf, die sie lieb haben."
"Dann passt dein Papa auf dich auf?", fragte Alice etwas skeptisch.
"Aye, das tut er!", schmunzelte Carson. "Er passt auf mich auf! Und auf meine Geschwister. Und natürlich meine Mama!"
Alice nickte.
"Aber eigentlich ist das doch blöd, wenn einer stirbt! Dann ist er ja im Seelenhimmel! Und nicht hier!?"
"Aye. Es tut weh, wenn jemand stirbt, den man lieb hat. Man sieht sie nicht mehr. Aber sie werden immer bei uns sein und auf uns aufpassen. Und… weißt du, manchmal rede ich mit meinem Papa. Ich weiß, dass er mir zuhört. Er wird mir immer zuhören, auch wenn ich ihn nicht sehen kann, oder er mir nicht antworten kann."
"Die im Seelenhimmel können uns also hören!", rief Alice beinahe triumphierend aus.
"Wenn sie das wollen, mein Schatz, dann können sie das!"
Eine lange Pause entstand.
"Ich glaube, ich wäre sehr traurig, wenn mein Papa nie mehr wiederkäme!", meinte Alice.
Und Carson schluckte hart. Er wusste nur zu gut, wie leicht das passieren konnte.
"Dein Papa wird immer wiederkommen!"
"Und wenn meinen Mama nicht mehr wiederkommen würde."
Stumm streichelte Carson ihr über den Kopf und sie sah ihn mit großen Augen an.
"Ich wäre auch ganz doll traurig, wenn du nicht mehr wieder kommen würdest. Onkel Carson, ich hab dich auch ganz doll lieb!"
Das kleine Mädchen krabbelte auf seinen Schoss und legte ihre dünnen Ärmchen um ihn.
"Wir werden alle wiederkommen!", murmelte Carson und umarmte seine kleine Freundin.
"Mami!", rief sie dann plötzlich aus und Carson drehte sich herum.
"Hallo, Elizabeth!", grüßte Carson und lächelte vorsichtig. "Na, lauf schon!", wisperte er Alice zu und stellte sie auf den Boden. Das Mädchen rannte seiner Mutter entgegen und Elizabeth nahm sie in die Arme.
"Hattest du einen schönen Tag, mein Schatz?", fragte die Expeditionsleiterin und Alice nickte.
"Tschüss, Onkel Carson!", rief Alice und winkte.
"Tschüss, Alice!", meinte Carson und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.


Keine halbe Stunde später lag Alice in ihrem relativ dunklen Zimmer im Bett. Doch das, was Carson ihr erzählt hatte, ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Alice überlegte einen Moment. Dann setzte sie sich hin und faltete die Hände, wie sie es bei einigen der Menschen gesehen hatte, von denen sie glaubte, dass sie mit ihren toten Papas oder Mamas gesprochen hatten.
"Du, Onkel Carsons Papa?", flüsterte sie in die Dunkelheit. "Wenn du mich hören kannst, dann… ich will dir eigentlich nur sagen, dass du ganz fest auf Onkel Carson aufpassen sollst, ja? Ich weiß, dass er dich gerne im Seelenhimmel wieder sehen will, aber ich will nicht, dass er schon stirbt. Er ist nämlich mein bester Freund. Und er soll noch hier bleiben! Ist das in Ordnung? Danke!"
Dann legte sie sich hin, drehte sich auf die Seite und war eingeschlafen.
Seufzend schloss Liz die Tür zum Kinderzimmer ihrer Tochter. Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte.
"Schläft unser Engelchen?", fragte John leise.
"Ja, tief und fest!", antwortete Liz und ließ sich von ihrem Mann in die Arme nehmen.
Sie würde es ihm nicht sagen. Wahrscheinlich, damit er den armen Arzt nicht zusammenstauchte. John war da recht eigen, was Alice Erziehung anging, sehr beschützerisch. Und vielleicht brauchte so ein kleiner Mensch ja einfach Etwas, um das alles zu verstehen.

ENDE
Fortsetzung: Daddy's Little Girl von Kat
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