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I don't wanna miss a thing von Cassie

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Vorwort

Short-Cut: Wie hatte das Alles denn eigentlich passieren können? Sie hatten sofort das Feuer eröffnet.
Spoiler: 4. Staffel
Charaktere: Sheppard, Keller, Weir
Kategorie: Character Death, PoV, Song-Fic
Rating: PG-13
Author's Note: Wenn wir unsere wahren Gefühle in Liedern übermitteln würden, wäre die Welt voller Gesang. Deswegen konnte ich es nicht lassen :-)
Widmung: An Aerosmith - danke dafür, dass ihr dieses Lied geschrieben habt!
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television Entertainment. Der Song 'I Don't Wanna Miss A Thing' wird gesungen von Aerosmith.
Feedback: staratlant@yahoo.de

I don't wanna miss a thing


John ging hinter der Tür in Deckung, um dem Sperrfeuer auszuweichen, welches auf ihn zugeflogen kam und ihn nur knapp verfehlte. Hier konnte er einige Minuten ausruhen und neue Kräfte sammeln.
Wie hatte das Alles denn eigentlich passieren können?

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Der Alarm schrillte, als die Fremden durch das Gate gekommen waren. Ohne Code, einfach durch die Energiebarriere hindurch, die Atlantis genau vor solchen Individuen schützen sollte, als würde diese gar nicht existieren. Sie hatten sofort das Feuer auf die Menschen eröffnet.
Viele seiner Freunde waren bereits tot. Und er hatte sie sterben sehen, ohne ihnen helfen zu können.
Dr. Rodney McKay stand in der Kommandozentrale, zusammen mit Dr. Radek Zelenka und Col. Steven Caldwell. Sie hatten keine Chance gehabt, zu reagieren.
John hatte nur gehofft, dass sie sofort tot gewesen waren und das weitere Geschehen nicht mitbekommen hatten.
Er selbst war gerade vom Training mit Teyla gekommen. Teyla - hoffentlich war ihr nichts passiert. Sie wollte in die Jumperbucht, um die Beladung für den anstehenden Gütertransport für die Athosianer zu beaufsichtigen.
John war auf dem Weg zum Kontrollturm gewesen, als der Alarm ertönte und er die Schüsse und Explosionen hörte.
Sein Instinkt hatte ihm geraten, seinen Freunden beizustehen, doch seine militärische Ausbildung hatte die Oberhand in dieser Situation übernommen. Einem Feind unbewaffet gegenüberzutreten glich einem Himmelfahrtskommando. Also hatte er sich auf den Weg zur Waffenkammer gemacht.
Unterwegs hatte er die anderen gesehen, die vermutlich den gleichen Gedanken gehabt hatten. Doch das Ziel hatten sie nicht erreicht. Er sah Maj. Evan Lorne, Lt. Roy Smith und Sgt. Thomas Dunsten, sah die Doktoren Novak und Kavanaugh in einem Labor liegen und kurz vor der Kammer - er konnte seinen Augen nicht trauen - auch Ronon Dex.
Der große satedanische Krieger war gefallen.
Somit schien es nur noch eine Frage von Stunden zu sein, dass Atlantis fallen würde. Wenn es überhaupt so lang dauerte.
John hatte sich mehrere Schnellfeuergewehre und Handwaffen gegriffen, um sich ebenfalls auf den Weg zu den Jumpern zu begeben. Wenn überhaupt, dann waren diese die letzte Möglichkeit, von hier zu verschwinden. Dort hätte er dann schon gesehen, wie vielen er noch hätte helfen können. Doch auf dem Weg hatten ihn die Fremden entdeckt und sofort das Feuer eröffnet.

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Im blieb jetzt nur noch der Weg durch die Krankenstation. Vorsichtig bewegte er sich auf die Tür hinter seinem Versteck zu. Diese glitt lautlos auf und brachte wieder etwas Raum zwischen ihn und den Gegner. Trotz keinerlei sichtbarer Gefahren schlich er behutsam von einem Bett zum nächsten. Aus den Augenwinkeln heraus sah er plötzlich eine Bewegung, riss die Waffe nach oben - und hielt in letzter Sekunde inne, um nicht abzudrücken, als er sah, auf wen er zielte.
Dr. Jennifer Keller beugte sich gerade zu einem scheinbar Verwundeten nach unten, von dem John aber nur die Beine sehen konnte, an denen jedoch frisches Blut klebte.
Doch irgendetwas stimmte nicht.
Ein Gefühl wie Eis stieg in seinen Adern auf.
Und noch bevor er wusste, was er tat, sah er sich flüchtig um und lief in geduckter Haltung zu den beiden hinüber.
"Colonel Sheppard! Gott sei Dank, Sie sind noch am Leben. Bitte, bleiben Sie kurz bei Dr. Weir. Ich muss zum Medikamentenschrank, um Morphium zu holen. Doch ich hab Angst, dass ich sie verliere, wenn ich sie allein lasse."
Mit diesen Worten drängte sie ihn neben die am Boden sitzende Elizabeth und war gleich darauf durch die Tür verschwunden, durch die er eben gekommen war.
John konnte von seiner Position aus nicht sehen, was passierte, doch da die Schüsse in unmittelbarer Nähe erklangen, wusste er, dass Jennifer es ebenfalls nicht geschafft hatte.
Elizabeth zitterte in seinen Armen und John richtete seine volle Aufmerksamkeit nun auf sie. Wie viele Leute hatten sie wohl schon verloren? Viele, war die richtige Antwort, die er sich selbst gab. Zu viele! Er durfte jetzt nicht auch noch sie verlieren.
Sie hatten soviel geteilt.
Die Entdeckung von Atlantis. Die ersten Freunde. Die ersten Feinde. Die ersten Verluste. Den Sturm. Die einsamen und schlaflosen Nächte.
Doch dagegen hatte sie ja immerhin eine Lösung finden können. Erst waren es nur Unterhaltungen gewesen, die später persönlicher und vertraulicher wurden. Schließlich war das Ganze zwischen ihnen fester geworden und sie hatten ihrem Verhältnis einen Namen gegeben: den Namen Beziehung.
Sie aber jetzt so zerbrechlich und verwundet in seinen Armen zu halten, tat ihm in der Seele weh. Ihre Lider flatterten leicht und Elizabeth schlug die Augen auf. In diesem Moment, als ihre sanften seefarbenen Augen die seinen trafen, blieb für John die Welt einen Augenblick stehen und er hatte das Gefühl, dass eine leise Melodie erklang.

I could stay awake just to hear you breathing
Watch you smile while you are sleeping
While you're far away and dreaming
I could spend my life in this sweet surrender
I could stay lost in this moment forever
Every moment spent with you is a moment I treasure

I don't wanna close my eyes
I don't wanna fall asleep
Cause I miss you babe and I don't wanna miss a thing
Cause even when I dream of you
The sweetest dream would never do
I'd still miss you babe
And I don't wanne miss a thing


Ja genau, dass war es, was er fühlte. Was er für sie fühlte. Es war ihm zu Beginn nicht leicht gefallen, das zu definieren, was zwischen ihnen war. Doch jetzt, in einem Augenblick und einer Situation wie dieser, war es ganz leicht.
Wach bleiben, um sie atmen zu hören, ihr Lächeln zu sehen, während sie schlief. Er würde alles dafür geben, sie den Rest seines Lebens festzuhalten, an sich zu binden. Denn jeder Moment mit ihr war etwas ganz Besonderes. Etwas Unvergessliches.
Etwas, was ihm blieb, auch wenn sie mal nicht bei ihm war. Er würde seine Augen niemals schließen und den Blick von ihr nehmen, weil sie ihm fehlen würde und das war etwas, was John nicht wollte. Selbst wenn er den schönsten Traum träumen würde - ohne sie wäre Nichts für ihn.
Elizabeth lächelte John an. "Tut gut, dich zu sehen!", flüsterte sie leise. Ihre tägliche, persönliche Begrüßung, wenn der Dienst beendet war. Seine Worte - in abgewandelter Form - die er während des Sturmes zu ihr gesagt hatte.
Als nächstes hörte John sie nur noch sagen: "Mir ist so kalt", bevor sie die Augen wieder schloss. John begriff in diesem Moment noch nicht, worauf das hier hinauslaufen würde.
Das Alles. Was alles passieren würde.

Lying close to you
Feeling your heart beating
And I'm wondering what you're dreaming
Wondering if it's me you're seeing
And then I kiss your eyes
An thank God we're together
And I just wanna stay with you
In this moment forever
Forever and ever


"Elizabeth", flüsterte John leise in ihr Ohr, doch sie reagierte nicht mehr. Er legte seine Arme noch fester um sie und spürte ihr Herz schlagen.
Schwach, sehr schwach. Seine Augen betrachteten ihr Gesicht und er fragte sich, ob sie in dieser schrecklichen Situation wenigstens in ihren Träumen Frieden finden würde. Mit ihm gemeinsam. Als er sie zärtlich küsste, umgeben von unheilvoller und unheimlicher Stille, wünschte er sich, dass alles für immer genau so bleiben sollte. Sie beide - zusammen!
Der erneute Lärm auf der Krankenstation riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Doch es waren keine Kampfgeräusche. Es klang eher so, als würde ein Spähtrupp sicherstellen wollen, dass es keinerlei Widerstand mehr gab.
Atlantis war also gefallen. Das wurde John klar, als er registrierte, dass aus dem Funkgerät seit langem nur noch ein statisches Rauschen erklang. Die Funkrufe, die zu Beginn des Angriffes noch häufiger erklungen waren, waren verstummt.
Die Unbekannten hatten gesiegt.
Doch den endgültigen Triumph würde John ihnen nicht überlassen. Er war Soldat und er hatte gelernt, dass einfach aufgeben niemals in Frage kam. Schon gar nicht, wenn es keine Chance auf Rettung gab.
Sie würden alle gemeinsam mit der Stadt untergehen. Sie alle gemeinsam.
Vorsichtig griff John mit einer Hand nach oben, um sich den Laptop vom Tisch zu holen, den er beim Betreten des Raumes dort entdeckt hatte.
Er wusste, dass es jetzt nur noch eine Möglichkeit gab, die Fremden aufzuhalten und dafür zu sorgen, dass Atlantis mit all seinen Technologien nicht in fremde und gefährliche Hände geriet.
Aber dafür benötigte er Elizabeths Hilfe. Seine Sequenz für die Aktivierung der Selbstzerstörung hatte er bereits eingegeben.
"Elizabeth, bitte, du musst aufwachen. Ich brauche deine Hilfe. Hörst du, du musst mir helfen." Nur mühsam öffnete sie ihre Augen und blickte ihn verwirrt an.
"Wir werden gemeinsam von hier weggehen. Doch dafür brauche ich deinen persönlichen Code. Verstehst du, was ich sage?
John sah vor allem, wie müde sie war. Doch ihre Hand flog über die Tastatur des Computers, den er ihr hingeschoben hatte, so als wüsste sie genau, was er vorhatte.
Kaum hatte sie jedoch die letzte Zahl eingegeben, ließ sie sich erschöpft und kraftlos gegen seinen Oberkörper fallen. Es würde nur noch ein paar Augenblicke dauern, dann hätte John sie für immer verloren.
Doch ebenfalls nach Eingabe der letzten Zahl erklang der Alarm, der die Aktivierung des Selbstzerstörungsmechanismuses ankündigte.
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Für keinen von Ihnen.
John zog Elizabeth noch fester an sich und legte seine Stirn an ihren Kopf.

I don't wanna miss one smile
I don't wanna miss one kiss
And I just wanna be with you rigth here with you
Just like this
And I just wanna hold you close
I feel your heart so close to mine


Er hatte Angst gehabt, wie es ohne sie sein würde, nachdem sie den Namen Beziehung ins Spiel gebrachten hatten. Als sie damals verletzt auf der Krankenstation lag. Er hatte ihr Lächeln vermisst, ihre Küsse. John wollte damals nur bei ihr sein. So wie jetzt.
Sie festhalten und ihr Herz nah an seinem spüren. Auch wenn es das letzte Mal sein würde.
John sah eine Bewegung an der Tür. Sie hatten sie gefunden. Doch was machte das schon - die Zeit war abgelaufen.
Als der Fremde seine Waffe auf sie beide anlegte, begannen die letzten fünf Sekunden zu laufen.
"5"...
"4"...
"3"...
"2"...
"1"...
Die "0" erschien auf dem Monitor und in dem Augenblick, als das Licht auf John und Elizabeth zuraste, ertönte die letzte Zeile des Liedes, welches John die ganze Zeit über begleitet hatte:

And just stay here in this moment for all the rest of time!

Fin
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