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[SGA] The core von Ailya

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Sie konnte sich natürlich auch irren, aber… nein, irgendetwas stimmte mit diesem Flur nicht. Sie kannte ihn nicht, konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal hier lang gegangen zu sein. Teyla sah sich leicht verwirrt um und ließ das Licht ihrer P90 über die dunklen, kahlen Wände gleiten. An manchen Stellen waren Einschüssen zu erkennen. Von der Decke hingen Kabel hinab, manche so tief, dass sie sich drunter durch ducken musste. Die Luft war stickig und trocken, der Staub legte sich auf ihre Lungenflügel. Es war warm, viel zu warm; kleine Schweißperlen standen auf ihrer Stirn und sie spielte mit dem Gedanken sich mit einer Hand Luft zu zu fächeln.
John, der neben ihr herging, schien ebenfalls bemerkt zu haben, dass etwas mit diesem Gang nicht stimmte- seine Stirn lag in Runzeln und er wirkte, als dachte er angestrengt nach. Seine P90 hielt er fest umklammert, während er den vor ihnen liegenden, immer enger werdenden Gang damit erleuchtete, der Lichtkegel verlor sich in dem schummerigen Licht…

Teyla räusperte sich leicht, wollte nicht unhöflich erscheinen, doch so langsam wunderte sie sich. „ Und Sie sind sich sicher, dass wir hier richtig sind?“
„ Natürlich.“ John nickte entschieden, doch seine Stirn kräuselte sich umso mehr. „ Wir sind rechts abgebogen, dann wieder rechts und dann links.“ Man sah ihm an, dass er innerlich am Grübeln war, dass er selbst an seiner Aussage zu zweifeln schien.
„ Mir kommt dieser Gang nicht bekannt vor“, meinte Teyla so beiläufig, wie es nur eben möglich war.
„ Wir müssen einfach richtig sein.“ Johns Stimme klang nun nicht mehr so selbstsicher, wie beim ersten Mal. Stattdessen hatte er die Lippen aufeinander gepresst und versuchte angestrengt ihrem Blick auszuweichen.
Teyla wusste, dass er ebenso wenig wie sie wusste, wo in aller Welt sie beide sich befanden, also blieb sie stehen und zog ganz langsam die Augenbrauen hoch, als er ebenfalls stehen blieb und sich zu ihr umdrehte.
„ Vielleicht sollten wir zurückgehen“, schlug sie in einem ruhigen und vernünftig klingenden Ton vor, neigte dabei leicht ihren Kopf.
John würdigte sie nachdenklichen Blickes, schien das eine und das andere im Kopf abzuwägen. Es vergingen ein paar Augenblicke, bis sich seine Miene schließlich aufhellte und er langsam zu nicken begann. „ Sie haben Recht. Ich bin nicht sonderlich scharf darauf mich in einem fremden, alten Schiff zu verlaufen. Nicht, dass wir uns verlaufen hätten.“
Teyla verdrehte amüsiert grinsend ihre Augen und wartete, bis John wieder zu ihr aufgeschlossen hatte und sie wieder nebeneinander hergingen. Ihre gleichmäßigen Schritten brachten den Boden unter ihren Füßen zum vibrieren und hallten an den dunklen Wänden wieder. Im Augenwinkel sah sie, wie John die Wände mit seiner P90 ableuchtete und sie gedankenverloren betrachtete. Seine Stirn warf noch immer Falten und er hatte die Lippen fest aufeinander gepresst. Sie hörte seinen holperigen Atem und es war fast so, als bekäme er keine Luft.
„ Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte sie ihn leicht sorgenvoll, woraufhin er zu ihr aufblickte, seine Miene nicht mehr gedankenverloren sondern leicht irritiert.
„ Warum sollte mit mir was nicht stimmen?“, fragte er zurück.
„ Sie sind so…“- Teyla suchte nach dem richtigen Wort-„… so ruhig.“
„ Ist Ihnen mein Schweigen unangenehm?“
Sie schüttelte mit dem Kopf. „ Nein, nur… es ist nur etwas ungewohnt.“
John grinste sie schief an. „ Wollen Sir mir damit etwa sagen, dass ich sonst zu viel rede?“
„ Nein, das wollte ich damit nicht sagen.“ Teyla grinste nun ebenfalls, wandte dann aber ihren Blick von ihm ab. Der Gang wurde wieder enger- fast wie eine Sanduhr. Die Luft war zwar besser geworden, dennoch kratzte es in ihrem Hals und weckte in ihre das Verlangen sich zu räuspern.

„ Hören Sie, Teyla, ich…“, setzte John an, doch ein lautes Brummen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knirschen ließ sie beide erschrocken zusammenzucken. Sie blieben abrupt stehen und sahen einander alarmiert an. Teyla verzog das Gesicht, als die Wände den Lärm in doppelter Lautstärke zurückschleuderten.
„ Was zur…“ Ein dumpfes Beben unter ihren Füßen unterbrach John. Die Wände begannen leicht zu zittern, Staub rieselte auf sie herab, bedeckte ihre schwarzen Uniformen mit einer dünnen, gräulichen Schicht.
„ Vorsicht!“, hörte Teyla auf einmal Johns aufgeregte Stimme und dann merkte sie nur noch, wie er nach ihrem Arm packte und sie mit einem Ruck zu sich zog… bevor ein schweres Trümmerteil von der Decke genau dort zu Boden ging, wo sie gestanden hatte. Völlig perplex starrte Teyla den schweren, formlosen, grauen Brocken an, merkte nicht, wie das Beben unter ihren Füßen langsam verebbte und es um sie herum wieder so ruhig wie zuvor wurde.
„ Alles okay?“, hörte sie John fragen und erst als sie ihn anblickte, sah sie, dass sein Gesicht kreidebleich geworden war und das sein Blick voller Sorge auf ihr ruhte.
„ J…ja, alles okay.“ Sie erschrak, als ihre schwache, zittrige Stimme an ihr Ohr drang. Ihr ganzer Körper zitterte leicht und der Anblick des mindestens eine Tonne schweren Brockens ließ sie erschaudern. „ Ja, es geht mir geht. Danke, John.“
Langsam löste er seinen festen Griff von ihren Handgelenken, gab sie schließlich frei und seine Miene entspannte sich sichtlich. Trotzdem verschwand dieser angespannte Ausdruck nicht aus seinem Gesicht.
„ Was zur Hölle war das?“
Teyla klopfte sich den Staub von ihrer Uniform und dachte dasselbe. Es war zwar nur ein mehr oder weniger leichtes Beben gewesen, doch trotzdem fand sie das höchst merkwürdig.
„ Vielleicht sollten wir besser nach den anderen sehen“, sinnierte sie und erntete ein zustimmendes Nicken von John.
„ Und Sie sind sicher, dass alles mit Ihnen in Ordnung ist?“, fragte er sie abermals, immer noch mit einer leicht hysterischen Note in seiner Stimme.
Sie beide gingen nebeneinander her, nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam. Teyla musste über seine doch recht übertriebene Sorge schmunzeln. „ Wenn Sie mich nicht weggezogen hätten, dann…“
„ Ich hab gedacht, dieses Ding zerquetscht Sie!“ John nickte in die Richtung ihrer Handgelenke. „ Tut mir übrigens Leid.“
„ Besser als zerquetscht zu werden“, lächelte Teyla.
„ Vielleicht sollte Carson sich das mal ansehen.“
„ John, mir geht’s gut. Wirklich.“
„ Mir wäre dann aber wohler“, erwiderte er. „ Und außerdem wäre es ja zu schade, wenn Sie in Atlantis hocken würden, während wir hier die ganzen interessanten Entdeckungen machen.“
Teyla seufzte ergeben. „ Wenn Sie meinen… ich werde zu Carson gehen und ihm sagen, dass er sich das mal ansehen soll. Zufrieden?“
„ Unheimlich.“ John grinste und hielt ihr die schwere Eisentür am Ende des Gangs auf, durch die sie gekommen waren. Sie sah im Augenwinkel, wie er sich noch einmal umdrehte und wie sich sein Blick in dem schummerigen Licht verlor. Er schien ebenso beunruhigt wie sie zu sein…

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Rodney blickte leicht genervt von seinem Tablettlaptop auf, als er Ronons Blick auf sich lasten spürte. Langsam drehte er sich um, sah gerade noch, wie der Satedaner über seine Schultern zu spähen versuchte…
Auffallend oft, lungerte der Hüne in letzter Zeit in seiner Nähe oder in seinem Labor herum. Ja, er schon so etwas wie sein Pseudolehrling geworden, auch wenn er nicht sonderlich begeistert davon war. Er mochte es nicht, wenn jemand ständig zur falschen Zeit am falschen Ort stand. Und Ronon schien ein Meister auf diesem Gebiet sein…
Er hatte seinen großen, mit allerhand Muskeln bepackten Körper recht unvorteilhaft inmitten des engen Raumes geparkt, die Arme vor seinem Oberkörper verschränkt und beobachtete alles mit starrem Blick.
„ Entschuldigung, aber kann ich da mal… danke.“ Rodney hatte sich seinen Computer geschnappt, quetschte sich an Ronon vorbei und verfluchte in diesem Moment den Typen, der für die Innenarchitektur dieses Schiffes verantwortlich gewesen war. Unter leisem, stetigem Seufzen begann er auf seinen Computer einzutippen, seufzte etwas lauter, als sich Ronons Schritte ihm näherten und als der Satedaner ihm schlussendlich wieder über die Schulter späte. Es war einfach nur zum verzweifeln… aber eigentlich auch wieder nicht. Die Tatsache, dass Ronon sich ihn und nicht Zelenka als neuen „Lehrmeister“ ausgewählt hatte, machte ihn schon irgendwie stolz. Und irgendwie musste er ja etwas sagen…
Der passende Kommentar lag Rodney schon auf der Zunge, als sich die Tür zum Maschinenraum leise zischend öffnete und Sam Carter durch die Tür trat. Sie blieb stehen, verschaffte sich kurz einen Überblick und trat dann an sie heran, nickte Ronon grüßend zu. Dieser nickte mit starrer Miene zurück, meinte er wolle mal nach Sheppard und Teyla sehen und verabschiedete sich dann.
„ Oh, die Sonne geht auf“, grüßte Rodney seine blonde Kollegin leicht sarkastisch. „ Sagen Sie bloß, Sie haben Zelenka im Gewirr der Gänge verloren. Oder, nein… sagen Sie es mir nicht.“
„ Ich freue mich auch Sie wieder zu sehen, Rodney.“ Sam beäugelte einen in der Ecke stehenden, recht alt aussehenden Stuhl skeptisch, zog es dann aber vor doch lieber zu stehen. Sie lehnte sich gegen eine ramponiert aussehende Steuerkonsole.
„ Was gibt’s?“, fragte Rodney, ohne dabei zu ihr aufzusehen.
„ Eigentlich nichts“, erwiderte sie, „ außer, dass man mich auf direktem Wege hierher abkommandiert hat, um dir zu helfen.“
„ Pah“, machte Rodney. „ Als ob ich hier nicht allein zurecht kommen würde.“
Sam verzog ihren Mund zu einem Lächeln, schien sich köstlich über ihn zu amüsieren.
„ Und“, begann sie nach ein paar wortlosen Momenten, versuchte einen Blick auf seinen Computer zu erhaschen, „ wie läufst denn so?“
„ Wo soll ich anfangen“, stöhnte Rodney. „ Bei dem schlechten Zustand, in dem sich dieses Schiff befindet?“
„ Vielleicht solltest du bei dem Positiven anfangen“, erwiderte Sam.
„ Oh, das ist nicht schwer, denn soviel Positives gibt’s gar nicht. Es ist deprimierend…“ Rodney verzog verächtlich den Mund. „ Die Lebenserhaltungssysteme laufen- Gott sei Dank- einwandfrei und auch die Energieversorgung ist relativ stabil.“
„ Relativ?“ Sam zog ihre Augebrauen demonstrativ hoch und Rodney seufzte resigniert.
„ Sie sind stabil…noch“, entgegnete er, schnappte sich seinen Computer. „ Was auch immer dieses Schiff mit Energie versorgt… es scheint auch nach zehntausend Jahren noch einwandfrei zu arbeiten.“
„ Sehen Sie, deshalb bin ich hier“, sagte Sam.
„ Wozu sind Sie hier?“
„ Geben Sie schon zu, dass Sie das alles hier ziemlich beeindruckend finden, Rodney. Ein Schiff der Antiker! Das ist eine große Entdeckung!“ Sam schien aufgeregt zu sein und ihre blauen Augen sprudelten vor Begeisterung nur so über.
„ Erstens, wissen wir noch nicht einmal, ob es sich wirklich um ein Schiff der Antiker handelt…“- Er sah sie provozierend an-„… und zweitens: ja, vielleicht finde ich das alles hier schon ein wenig… beeindruckend.“
Sam lächelte ihn freundschaftlich an. „ Ich werde Col. Mitchell Bescheid geben, dass er sich mit Col. Sheppard kurzschließen soll, wo sie nach Ihrer „geheimnisvollen“ Energiequelle suchen sollen.“
„ Der Colonel ist auch hier?“
„ Er hat Major Lorne seinen Platz im Jumper mit der Begründung ausgespannt, dass Atlantis nicht ohne militärische Leitung bestehen kann und dass er mich vor Ihnen beschützen muss.“
„ Charmant“, brummelte Rodney. „ Und lassen Sie mich raten... Sie haben Radek den Platz weggeschnappt?“
„ Nicht direkt weggeschnappt“, antwortete Sam. „ Er wird mit dem nächsten Jumper kommen.“
„ Moment, nächster Jumper? Wie viele haben denn noch vor zu kommen?“ Rodney wunderte es, dass Elizabeth einen derartigen Ansturm zulie߅ Doch je mehr er darüber nachdachte, desto mehr war er der Meinung, dass dies nicht Elizabeths Handschrift trug, sondern John Sheppards…
„ Dr. Beckett und zwei seiner Krankenschwestern sind mit mir und Col. Mitchell angekommen“, gab Sam zu verstehen. „ Außerdem ein paar Techniker, Statiker und ein kleiner, quirliger Wissenschaftler. Ich glaube er heißt Collins.“
Rodney seufzte. „ Dann hoffen wir mal, dass sich ein paar dieser Leute hierher verirren. Ich bin nicht gerade scharf darauf, die Datenbank allein durchzugehen.“
„ Sehen Sie…“- Sam klopfte ihm auf die Schulter-„… und auch deswegen bin ich hier.“
„ Oh, ja“, sagte Rodney pessimistisch, „ dass verspricht ein großer Spaß zu werden.“

TBC
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