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[SGA] The core von Ailya

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You hold me without touch.
You keep me without chains.
No matter what I say and do, you're still with me
Sara Bareillas - Gravity



Bleiche Gesichter. Haut so weiß wie Elfenbein. Augen leuchtend wie Rubine. Lippen so rot wie Blut. Zähne so blendend wie feinste Perlen.
Langsam näherten sich ihm die Gestalten mit tänzelnden Schritten, schwebten über den staubigen Boden. Ihre athletischen und wohlgeformten Körper steckten in engen schwarzen Anzügen, die ihre Vorzüge einen fast ins Auge springen ließen.
Sie beide waren von übernatürlicher Schönheit und es war fast zu schön um wahr zu sein. Ihre langen Haare waren dunkel wie Ebenholz und bildeten somit einen krassen Kontrast zu ihrer schneeweißen Haut, harmonierten aber perfekt zu ihren rubinroten Augen.
Ihre Augen- sie waren etwas Besonderes. Zwei rote Augenpaare starrten ihn an und dieses tiefe Rubinrot und das etwas hellere Rot um ihre Pupillen hatte etwas Hypnotisierendes und er füllte sich zu den beiden hingezogen, wollte ihre blasse Haut berühren und mit seinen Fingern durch ihre schwarzen Haare fahren.

Sie spürten sein Verlangen und bewegten ihre Hüften verführerisch, näherten sich ihm immer weiter, bis sie direkt vor ihm standen. Ihre eiskalten Hände ließen sie an einem Arm rauf und runter gleiten, verzogen ihre perfekten, zum Küssen verführende Münder zu einem undurchdringlichen Lächeln, bleckten ihre perlweißen Zähne.
Beide beugten sich vor und wanderten mit ihren Lippen und Zungen über seinen Hals. Sie surrten leise tief in ihrer Kehle und das beruhigte ihn. Er schloss die Augen und ließ sich ihre Fürsorge gefallen.
Eine eiskalte Zunge strich über seinen Hals, Lippen bedeckten ihn mit Küssen… und zwei harte Fangzähne bohrten sich in seine Hauptschlagader, rissen an ihr.

Er schrie vor Schmerz auf und spürte, wie das warme Blut aus seinem Hals sprudelte, seine Uniform in ein tiefes Rot färbte. Er sah sie beide lächeln, während sie sich mit dem Blut besudelten. Voller Wonne ließen sie den roten Lebenssaft ihre Kehlen hinablaufen. Ihre Augen wurden dunkler und dunkler… waren fast schwarz, als er zu ihnen aufblickte. Ein Knurren drang tief aus ihrem Brustkorb heraus und wie zwei Raubtiere stürzten sie sich auf ihn, rissen ihn zu Boden, rammten ihre Krallen in seinen Körper und bohrten ihre Zähne tiefer in seinen Hals.

Er schrie.


Mit seinem eigenen Schrei in den Ohren, fuhr Rodney McKay hoch und blickte sich für einen Moment orientierungslos und vollkommen verstört um. Er keuchte, japste nach Luft und war schweißgebadet.
„ Rodney, alles in Ordnung?“ Eine Hand legte sich von hinten auf seine Schulter und wieder zuckte der Wissenschaftler zusammen, ohne es überhaupt zu wollen. Mit einem Ruck sprang er von seinem Stuhl auf und schnellte herum… allerdings nicht ohne mit einem piesackenden Schmerz im Rücken- er musste wieder über seiner Arbeit eingeschlafen sein, wie sooft in den letzten Wochen. Das war nicht gut für ihn und schon gar nicht für seinen eh schon lädierten Rücken. Seit dieser Sache auf dem Planeten, wo sie alle sich die verrücktesten Dinge eingebildet hatten und er die Verwundeten und Leichen hatte schleppen müssen, plagte ihn sein Ischias… und der war sehr nachtragend, wenn es um die falsche Schlafposition ging.

Rodney verzog sein Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und stöhnte leise auf. Die Schmerzen vereinnahmten ihn dermaßen, dass er vergaß, warum er eigentlich aufgestanden war… bis sich wieder eine Hand auf seine Schulter legte und er erneut ertappt und erschrocken zugleich zusammenzuckte.
„ Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Samantha Carter stand hinter ihm und musterte ihn misstrauisch. Als sie bemerkte, wie er sich hastig umsah, zog sie ihre Augenbrauen zusammen und der Blick ihrer blauen Augen wurde weich. „ Sie hatten wieder einen Traum, nicht wahr?“
„ Woher…“ Rodney unterbrach sich selbst. Die Frage, die er zu fragen gewillt war, war überflüssig, zumal er seiner Kollegin- so sehr er sie auch verabscheute- nichts vormachen konnte. Sie war die letzten Male immer dabei gewesen, wenn er aus einem seiner Alpträume erwacht war.
Diesen Gedanken im Hinterkopf, nickte Rodney und blickte verstohlen auf seine Füße. „ Ja.“
„ Vielleicht sollten Sie zu Carson gehen“, schlug ihm Sam vor; ihre einfühlsame Art überraschte ihn schon lange nicht mehr.
„ Und soll mit ihm über einen Traum reden?“, entgegnete Rodney ihr patzig; viel patziger, als er es eigentlich vorgehabt hatte. Doch Sam’s besorgter Gesichtsausdruck verrutschte nicht einen Millimeter.
„ Rodney…“, redete sie auf ihn ein, doch er riegelte ab und machte einen Schritt zurück.
„ Es ist nur ein Traum, mehr nicht!“, sagte er schnell. „ Kein Grund sich Sorgen zu machen.“

Doch dieser Traum war nicht nur ein Traum. Genaugenommen war es auch kein Alptraum, sondern schrecklich reale Erinnerungen an eine schreckliche Zeit. Die beiden Frauen waren wirklich zu ihm gekommen und sie hatten ihm wirklich ihre spitzen Fangzähne in die Haut gerammt; er hatte noch immer eine Narbe davon! Sie waren trunken von seinem Blut gewesen und hatten es sogar vom Boden aufgeleckt… wie die Hunde!

Das alles hatte ihn an alte Vampirromane erinnert. Die hatte er damals schon nicht gern gelesen… waren ihm viel zu unheimlich gewesen.
Doch diese beiden Frauen waren keine Einbildung irgendeines Autoren gewesen. Nein, sie waren real gewesen, hatten ihn auf brutalste Art und Weise immer wieder gefoltert! Er hatte schon gedacht sterben zu müssen und er hatte nicht mehr damit gerechnet, dass die Artemis ihn zurückrufen würde. Doch sie hatte es getan!
Das Einzige was zurückblieb, waren die Erinnerungen, die Narben an seinem Körper und das klaffende Loch in seinem Herzen, welches nie wieder gefüllt werden konnte…

Fast augenblicklich krampfte sich sein Herz zusammen und sein Magen gab einen rebellierenden Laut von sich, den sogar Sam gehört hatte und ihm wieder ihre Hand auf die Schulter legte. Rodney seufzte schwer.
„ Ich hätte es verhindern sollen.“ Enttäuscht schüttelte er mit dem Kopf. Er hätte es verhindern sollen! Er hätte das Schiff daran hindern sollen, zurück in den Hyperraum zu springen! Er hätte ihn retten können! Er hätte seinen besten Freund retten können! Er hätte John retten können!
„ Rodney“, sagte Sam sanft und ihr Blick erinnerte ihn an das, was er eigentlich zu vergessen suchte: Auch wenn es ihm gelungen wäre das Schiff aufzuhalten… John war tot und daran konnte weder er noch sonst irgendwer etwas ändern!

Rodney sank mit einem weiteren Seufzen zurück auf seinen Stuhl und ihn überkam ein geradezu überwältigendes Gefühl in Tränen auszubrechen und um seinen verlorenen und gefallenen Freund zu trauern.
„ Nicht nur Sie vermissen ihn.“ Sam tätschelte seine Schulter. Er wusste, dass sie recht hatte, aber trotzdem wollte er es nicht wahrhaben. Er war es gewesen, der dreieinhalb Jahre mit John Sheppard in einem Team gewesen war. Der Soldat war sein bester Freund gewesen und er hatte den Amerikaner regelmäßig an den Rand der Verzweifelung getrieben.
Sein egozentrisches Denken über den Colonel überraschte Rodney und er verfluchte sich innerlich selber. Wie konnte er nur so verquert denken? Und wie konnte er nur so eine Behauptung aufstellen?

Okay, er musste zugeben, dass John und er nicht immer die besten Freunde gewesen waren. Sie beide hatten sich immer gegenseitig in den Wahnsinn getrieben: Rodney mit seiner ganzen Art zu reden und John mit diesen stichelnden Anmerkungen. Trotzdem waren sie gut miteinander ausgekommen und Rodney hatte den Soldaten zu schätzen gelernt. Dass er nun nie mehr zurückkehren sollte, betrübte den Kanadier zutiefst. Durch John Sheppards Tod hatte die Expedition nicht nur ein ungemein wichtiges Mitglied verloren… nein, er- Meredith Rodney McKay- hatte auch seinen mit Abstand besten Freund verloren und das machte ihn traurig.

Auch in Samanthas blauen Augen lag Trauer; sicher bedauerte sie auch Johns Tod, doch da war noch etwas anderes und auch das betrübte Rodney. War es denn nicht schon Strafe genug, dass sie ein Mitglied dieser Expedition zurücklassen mussten? Warum mussten sie nun zwei Männer betrauern? Warum, wieso, weshalb?
„ Sam?“, fragte Rodney vorsichtig. Seine blonde Kollegin zuckte zusammen. Tränen schwammen in ihren blauen Augen. Sie vergoss Tränen um ein verlorenes Teammitglied- ein Teammitglied, das ihr in den letzten beiden Jahren sichtlich ans Herz gewachsen war und zu dem sie eine innige Freundschaft aufgebaut hatte. Doch dieses Teammitglied weilte nicht mehr unter ihnen, wie Sheppard, doch im Gegensatz zu dem Colonel, wusste niemand genau, wie es dazu gekommen war.

Mike Branton und er hatten mit Hochdruck daran gearbeitet und hatten versucht, die Frage, die sich alle stellten, zu beantworten, doch schon bald mussten sie feststellen, dass sie dazu nicht in der Lage waren und kapitulierten. Sie konnten die Frage nicht beantworten. Einzig und allein die Tatsache, dass es Col. Cameron Mitchell unter bisher noch ungeklärten Gründen nicht zurück auf das Schiff geschafft hatte, blieb.
Elizabeth hatte den leisen Verdacht geäußert, dass es vielleicht mit der jeweiligen Situation der Person zusammenhing und hatte damit unbewusst Parallelen zu Col. Sheppard gezogen- John war tot und wurde von der Artemis nicht zurückgeholt. Auch Col. Mitchell war nicht auf das Schiff zurückgekehrt…
Dieser Verdacht stimmte SG1 und auch die anderen traurig. Auch wenn es nicht bestätigt war… diese These war sehr glaubwürdig und inzwischen gab es niemanden mehr, der daran glaubte, dass die beiden Soldaten noch am Leben waren. Keiner glaubte mehr daran.

Heute waren es genau zwölf Wochen, sechs Stunden, 48 Minuten und… drei Sekunden. Man glaubt gar nicht, wie schnell Zeit dahinschwinden konnte, wenn man sich mit Arbeit ablenkte. Trotzdem konnte Rodney es immer noch nicht verstehen, dass es an diesem heutigen Tag zwölf Wochen her war, dass die Artemis sie zurückgeholt hatte und in den Hyperraum gesprungen war. Zwölf Wochen! Eine geradezu unverschämte Zeit und wenn Rodney daran dachte, prügelte Wut, Enttäuschung und Trauer auf ihn ein. Zwölf Wochen- das waren drei Monate! Drei gottverdammte Monate, die sie länger auf diesem gottverdammten Schiff zugebracht hatten. Ob man in Atlantis wohl noch immer versuchte, sie zu finden? Oder hatte man die Suche nach ihnen schon längst aufgegeben und ihrer aller Posten neu besetzt?
Rodney fragte sich, wer wohl seinen Posten übernommen hatte. Der Gedanke, dass man Radek erwählt hatte, war schrecklich und ihm wurde schlecht. Ausgerechnet Radek Zelenka, sein unfähiger tschechischer Kollege! Atlantis war dem Untergang geweiht!
Evan Lorne hatte bestimmt Sheppards Posten übernommen und irgendein zwielichtiger Typ vom IOA saß mit seinem Diplomatenhintern auf Elizabeths Stuhl und handelte genau nach Vorschrift. Wie widerlich!

„ Rodney?“ Sam’s Stimme riss ihn aus seinen Gedanken zurück in das kleine, staubige Labor im Herzen der Artemis. Sie sah ihn groß an- wahrscheinlich hatte sie ihn etwas gefragt und er hatte mal wieder nicht zugehört.
Schnell schüttelte er mit dem Kopf, um wieder einen einigermaßen klaren Gedanken fassen zu können. „ Ich habe gerade nachgedacht“, entschuldigte er sich und versuchte sich zu wahrem Interesse zu zwingen. „ Was haben Sie gesagt?“
„ Ich habe gefragt, ob Sie vielleicht Lust hätten mich zu der Feier zu begleiten“, wiederholte Sam.
Rodney hob irritiert die Augenbrauen: „ Welche Feier?“ Hatte er schon wieder einen Geburtstag verschlafen? Hoffentlich nicht, denn Elizabeth sah ihn deshalb noch immer böse an, wenn er ihr begegnete.
Samantha Carter lächelte ein unecht wirkendes Lächeln und kräuselte ihre Lippen. „ In der Mensa. Sie wissen schon… für Teyla.“
„ Ah…“, machte Rodney. Das hatte er ganz vergessen! Beschämt senkte er den Kopf, doch schon bald mischte sich Trauer und Verzweifelung mit seiner Verlegenheit. „ Die Babyparty“, sagte er leise und Sam nickte.

Er hatte von Teylas Schwangerschaft erst kurz nach ihrer Rückkehr auf die Artemis erfahren. Es war eine wirklich „einschlagende“ Neuigkeit gewesen…

Er hielt sich seine Hände vors Gesicht gepresst und versuchte sich aus dem Griff seiner Wächterin zu befreien. Er murrte laut und zuckte zusammen, als ihn jemand an der Schulter berührte.
„ Rodney, beruhigen Sie sich!“, redete eine ruhige Stimme auf ihn ein und allmählich begriff er, dass er sich nicht mehr zu fürchten brauchte. Vorsichtig spähte er durch seine Finger hindurch und sah Elizabeth vor sich stehen. Erleichterung überkam ihn und er rappelte sich auf.
„ Oh, mein Gott, Rodney“, rief die Expeditionsleiterin entsetzt aus und griff nach seinem Arm. „ Sie sind ja verletzt!“ Voller Entsetzen wischte sie mit ihrem Ärmel das Blut von seiner Wange. „ Ich werde Sie zu Carson bringen lassen!“
„ Der ist schon hier!“ Carson Beckett schlängelte sich und seinen Erste Hilfe- Koffer durch die Menge und seine Augen weiteten sich, als er ihn entdeckte. „ Großer Gott, Rodney!“

Während der Schotte ihn verarztete, ließ Rodney seinen Blick schweifen…nicht zuletzt, um diese schrecklichen Bilder aus seinem Kopf zu bekommen. Er entdeckte Vala Mal Doran und Ronon nicht allzu weit von ihm entfernt- zwei Sanitäter kümmerten sich um sie und Dr. Jackson hatte sich über die Schwarzhaarige Vala gebeugt.
„ Nein, nein!“ Eine hysterische Stimme verlangte geradezu nach seiner Aufmerksamkeit und er sah, wie Teyla sich aus dem Griff zweier Marines wand und auf Elizabeth zustürmte. Die Expeditionsleiterin fing sie ab und schlang ihre Arme um die zitternde Athosianerin.
„ Ganz ruhig“, redete sich auf sie ein. „ Versuchen Sie sich zu beruhigen, meine Liebe.“
„ Er war da“, jammerte Teyla und Tränen strömten über ihr Gesicht. Sie vergrub ihr Gesicht. „ Sie haben ihn umgebracht.“
„ Ssht“, machte Elizabeth und drückte die junge Frau fest an sich.
„ Sie haben ihn umgebracht“, krächzte Teyla. „ Sie haben den Vater meines Kindes… sie haben… sie haben John…“

Rodney sah schockiert zu den beiden Frauen. „ Sie… sie sind schwanger?“ Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen, als Elizabeth ihn wütend anfunkelte und Teyla in ihren Armen zusammenbrach. Es dauerte, bis er die Zusammenhänge verstand, doch dann wurde ihm heiß und kalt und er schlug sich die Hand vor den Mund. „Oh, mein Gott!“


Das alles hatte sich vor nunmehr zwölf Wochen, sechs Stunden, 47 Minuten und… ca. 50 Sekunden abgespielt. Es versetzte ihn noch immer in Aufruhr, daran zurückzudenken und sich vorzustellen, wie sich Teyla im Moment fühlen musste.
Er hatte nicht gewusst, dass die Athosianerin und der Colonel ein Verhältnis hatten. Okay, ihm war aufgefallen, dass sie vertrauter miteinander umgegangen waren und die Sorge, die John an den Tag gelegt hatte, war schon merkwürdig gewesen… aber trotzdem hatte Rodney sich nichts dabei gedacht. Und nun musste er erfahren, dass Teyla ein Kind erwartete… ausgerechnet von dem Mann, der sein Leben hatte lassen müssen.

Es war geradezu tragisch und Rodney seufzte. „ Sind Sie sicher, dass sie schon so weit ist?“, fragte er Sam, die daraufhin nur mit den Schultern zuckte.
„ Das kann ich nicht sagen, Rodney“, erwiderte sie. „ Mich würde es nicht überraschen, wenn es noch eine Weile dauern würde. Und das würde ich verstehen.“
„ Wusste John…“ Rodney fühlte sich nicht in der Lage den Satz zu beenden. Die Stimme drohte ihm zu versagen.
Sam nickte. „ Sie hat es ihm gesagt, direkt vor dem Einsatz. Er wusste es. Ich bin mir sicher, dass er sich gefreut hat.“
Ja, dass hat er bestimmt, dachte Rodney, sprach seinen Gedanken aber nicht aus. Er konnte sich vorstellen, dass John sich über die Neuigkeit, dass er Vater werden würde, gefreut hatte. Er konnte doch so gut mit Kindern- im Gegensatz zu seiner Wenigkeit. Die athosianischen Kinder liebten ihn und Rodney musste neidlos eingestehen, dass sogar seine Nichte Madison in den Soldaten vernarrt war, seit dem Tag als er sie einmal besucht hatte. John Sheppard wäre mit Sicherheit ein guter Vater geworden! Dafür legte Rodney seine Hand ins Feuer!

Ein Schweigen entstand zwischen ihm und Sam, eines, das erst gebrochen wurde, als Sam seufzte und zu einem weiteren Versuch zu lächeln ansetzte. „ Sie sollten mal sehen, was Vala für das Baby gemacht hat. Wirklich niedlich!“
„ Ich hab’ das dumme Gefühl, dass es einfach noch viel zu früh ist“, milderte Rodney die Stimmung, doch Sam schien das nicht zu stören- sie lächelte tapfer weiter.
„ Kommen Sie dann?“, fragte sie nach einer ganzen Weile, in der sie beide nichts gesagt hatten.
„ Ich weiß nicht, ob das richtig ist“, beanstandete Rodney mit düsterer Miene. Es fühlte sich für ihn einfach falsch an.
Samantha seufzte. „ Tun Sie es nicht für sich, Rodney. Tun Sie es für Teyla. Und tun Sie es für John. Er hätte sich sicher gefreut, sie dort zu sehen.“

Das überzeugte Rodney. Er hatte im Moment eh nichts anderes zu tun und die Alpträume konnten gefälligst bis zur Nacht warten. Wenn Teyla schon ohne den Vater ihres Kindes auskommen musste, dann sollte sie wenigstens ihre Freunde um sich herum haben.

+++++++++


Es war schon fast eine gelassene und freudige Stimmung, die da in der Mensa Einzug gehalten hatten. Ein paar Marines standen beieinander und lachten. Zwei Wissenschaftlerinnen hatten die Köpfe zusammengesteckt und schienen sich köstlich zu amüsieren.

Doch der Großteil der fast zwanzig Anwesenden hatte sich um einen kleinen Tisch verteilt, auf dem sich bereits an die zehn, fein säuberlich verpackte Geschenke häuften. Die Gesichter strahlten und ganz in der Nähe blitzte eine Kamera auf, als Teyla eines der Geschenke vorsichtig auspackte.
„ Oh, Vala“, rief die Athosianerin entzückt und hielt den Inhalt in die Höhe. Es war ein kleines schwarzes Shirt mit einem U.S AirForce-Logo- wahrscheinlich hatte es mal einem der Marines gehört, ehe es auf Babygröße geschneidert worden war. Teyla lächelte und umarmte Vala, die neben ihr saß. „ Ich wusste gar nicht, dass Sie nähen können.“
„ Kann ich auch nicht“, gestand Vala kleinlaut und verzog ihren Mund. „ Naja, nicht wirklich. Ich hoffe, dass es nicht auseinander fällt.“
„ Nein, es… es ist wunderschön. Ich danke Ihnen, Vala.“

Elizabeth beobachtete die Szene aus einiger Entfernung. Sie war froh, dass Teyla Spaß zu haben schien, aber dennoch musste es für die Athosianerin eine gewaltige Überwindung sein, hier zu sein und immer um ein Lächeln bemüht zu sein.

Drei Monate waren einfach zu wenig Zeit, um über den Tod hinwegzukommen. Damals in Atlantis hatten sie keine andere Wahl gehabt, doch jetzt… Sie hatten Zeit zum Trauern, sie hatten alle Zeit der Welt.
Elizabeth seufzte und fuhr sich mit ihren Händen übers Gesicht. In den letzten Wochen hatte sie nicht gut geschlafen und noch immer verfolgten sie die schrecklichsten Alpträume. Sie sah John und Col. Mitchell. Sie sah, wie blasse Wesen ihnen das Blut aus den Adern saugten, und sie sah, wie die toten Körper der beiden Soldaten von der Finsternis in Empfang genommen wurden. Es war schlichtweg schrecklich und immer erwachte sie mit einem kehligen Schrei, war schweißgebadet und keuchte…

Sie war sich der Tatsache bewusst, dass die Chancen die beiden Männer zu finden gering waren- wenn sie nicht sogar gleich null waren. John war tot, ermordet von einem zwielichtigen Mann und Col. Mitchell… niemand wusste genau, was mit dem Leiter von SG1 geschehen war und warum die Artemis ihn nicht wie die anderen zurückgeholt hatte. Wahrscheinlich…
Elizabeth schüttelte mit dem Kopf und schluckte kräftig. Eines war klar: Auch wenn sie für die beiden Soldaten nichts mehr tun konnten und sie tot waren, so verdienten sie doch eine ehrwürdige Beisetzung. Sie fühlte sich dazu verpflichtet! Bisher hatten sie eine Gedenkansprache immer wieder aufgeschoben, weil sie gehofft hatten, John und Cameron zu finden… oder zumindest etwas, was sie beerdigen könnten. Doch Elizabeth war sich bewusst, dass sie es nicht mehr lange aufschieben konnte. Sie musste es irgendwann tun…

„ Oh, mein Gott!“ Teylas überraschte Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Die Athosianerin hielt einen Holzkasten in den Händen, den Lt. Matt Scott ihr überreicht hatte, und blickte den Lieutenant mit großen Augen an. Vorsichtig griff sie in das Innere des bunt bemalten Kastens und förderte miteinander verschraubte Metallteile hervor. Die Kanten waren abgeschliffen, sodass man sich nicht daran verletzen konnte. Es erinnerte an einen Truck.
„ Wie niedlich“, kommentierte Vala das Geschenk und Daniel Jackson, der neben ihr saß, nickte anerkennend.
„ Was ist das?“, fragte Ronon und beugte sich über den Tisch, um das Gebilde näher zu betrachten.
Teyla drehte ergriffen an einem der Räder und blickte dann zu Lt. Scott auf. „ Haben Sie das selbst gemacht?“
„ Wenn’s ein Mädchen wird, kann ich was anderes machen“, erwiderte der junge Mann verlegen, doch Teyla schüttelte mit dem Kopf.
„ Es ist perfekt“, sagte sie, als sie Scott umarmte und ihn dankbar anlächelte.

Als wieder eine Kamera aufblitzte, näherte sich Elizabeth dem Tisch und lächelte in die Runde. „ Sie scheinen sich zu amüsieren“, meinte sie zu den versammelten Leuten, die sie daraufhin anstrahlten.
„ Setzen Sie sich doch, Dr. Weir“, lud Vala sie ein und schob Daniel beiseite, der einen beleidigten Flunsch zog, dann aber bereitwillig Platz machte.
„ Schön, dass Sie es doch noch einrichten konnten, zu kommen, Elizabeth“, begrüßte Teyla sie. Ihre braunen Augen strahlten und es kam Elizabeth fast so vor, als dächte die Athosianerin für einen Moment mal nicht an die tragischen Umstände- doch nur fast… Tränen schwammen in Teylas Augen. Sicher, man konnte meinen, dass die Athosianerin überwältigt von der Freundlichkeit war, aber alle wussten, dass dem nicht so war.
„ Nächstes Geschenk.“ Dr. Jennifer Keller strich sich ihre blonden Haare aus dem Gesicht, griff hinter sich und reichte Teyla etwas, das aussah wie eine zusammengelegte Decke. „ Tut mir leid, dass es nicht neu ist. Ich habe es in einem Quartier gefunden und dachte mir, dass es Ihnen vielleicht gefällt.“
Teyla lächelte die Ärztin herzerwärmend an und faltete die Decke sorgfältig auseinander. Alle Anwesenden hielten für einen Moment die Luft an, als die Athosianerin das Geschenk auf dem Tisch ausbreitete, damit alle es sehen konnten.
„ Wie schön“, flötete Vala.
„ Sieht gut aus“, meinte Ronon.
„ Wirklich ein wunderschönes Stück“, fügte Daniel Jackson hinzu.
Voller Faszination betrachtete Elizabeth die Decke, die an den Rändern mit lantianischen Schriftzeichen bestickt war. Sie war aus einem bunten, sehr edel aussehendem Stoff gefertigt, der sich wahrscheinlich weich anfühlen musste. Der Dialekt, in dem die Schriftzeichen standen, war sehr alt und es fiel ihr erst schwer ihn zu entziffern- es war ein lantianisches Schlaflied.
„ Jennifer, vielen Dank.“ Auch die junge Ärztin wurde von Teyla in den Arm genommen, ehe die Athosianerin gerührt in die Runde blickte. „ Ich danke Euch allen. Das bedeutet mir sehr viel.“
Ronon lachte auf und zauberte eine kleine Schachtel hinter seinem Rücken hervor. „ Denken Sie mal nicht, dass wir hier schon fertig sind.“


Elizabeth fand Teyla eine Stunde später allein in der Mensa an einem Tisch inmitten ihrer Geschenke sitzend. Alle hatten sich wirklich große Mühe gegeben und es war doch noch ein schöner Abend geworden. Von Ronon hatte Teyla eine kleine Puppe bekommen, die der Sateder auf dem Planeten erstanden hatte, und Samantha Carter hatte ihr voller Stolz ein selbst gebasteltes Mobile überreicht. Sogar Rodney hatte ein kleines Präsent dabei gehabt- eine kleine Rassel.
Langsam näherte sich Elizabeth der Athosianerin, die etwas verloren in dem großen Raum wirkte. Sie war mit Sicherheit völlig erschöpft und so überraschte es Elizabeth, dass sie sie um diese Uhrzeit noch hier antraf.

Teyla hatte sie kommen gehört und drehte sich zu ihr um. Auf ihren Lippen stand ein erschöpft aussehendes Lächeln und unter ihren Augen waren dunkle Ringe. Ungeachtet dessen, bemerkte Elizabeth erleichtert, dass sich der körperliche Zustand ihrer Freundin in den letzten Wochen gebessert hatte- trotz der Umstände. Die Schwangerschaft stand ihr gut und ihre Gesichtszüge ebneten sich langsam. Nichts war mehr von dem knöcherigen Gesicht zu sehen und auch die Figur der Athosianerin hatte sich gewandelt; noch konnte man nur eine kleine Wölbung ihres Bauches sehen, aber Teyla sah besser aus, als noch vor ein paar Wochen, wo sie einen gefährlich dünnen Eindruck gemacht hatte. Jetzt sah sie gesund aus…

Elizabeth zog sich einen Stuhl an den Tisch heran und setzte sich ihrer Freundin gegenüber. „ Wie fühlen Sie sich?“
„ Ich bin müde“, antwortete Teyla. „ Ich glaube, ich bin die Aufmerksamkeit von so vielen Leuten nicht mehr gewohnt.“ Sie lächelte und begann Paketband um ihren linken Zeigefinger zu wickeln.
„ Es ist schön, dass Sie das gemacht haben“, sagte Elizabeth. „ Das hat mich sehr gefreut. Aber nicht nur mich.“
Teyla sah sie an und irgendetwas lag in ihrem Ausdruck, was Elizabeth sagte, dass etwas nicht in Ordnung war. Eben hatte die Athosianerin noch gelächelt, jetzt hatte sie ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst.
„ Es ist schlimm genug, dass mein Kind ohne seinen Vater aufwachsen muss“, seufzte Teyla und streichelte sich gedankenverloren über ihren Bauch, „ da ist es wichtig, gute Freunde zu haben.“
Elizabeth tätschelte den Handrücken ihrer Freundin. „ Ihr Baby wird hier eine Familie haben, was auch immer passieren wird.“ Ein kurzes Schweigen entstand zwischen ihnen beiden und sowohl sie als auch Teyla schienen für einen Augenblick ihren Gedanken nachzuhängen.

„ Ich… ich habe es heute zum ersten Mal gesehen“, verkündete Teyla auf einmal mit leiser Stimme.
„ Oh…“, machte Elizabeth und wusste nicht, wie sie mit dieser Aussage umzugehen hatte, entschied sich dann aber, einen fröhlichen und positiven Ausdruck auf ihr Gesicht zu zaubern, um Teyla nicht zu verunsichern. „ Sie… wirklich?“
Ein scheues Lächeln umspielte die Mundwinkel der Athosianerin und ihre braunen Augen funkelten, als sie nickte. „Ja… Carson hat eine Vorrichtung gefunden… sie schadet dem Kind nicht.“ Sie pausierte kurz und fuhr dann voller Ehrfurcht fort: „ Ich habe heute mein Kind gesehen, Elizabeth. Ich habe sein Herz schlagen hören.“
Die Expeditionsleiterin nahm ihre Hand. „ Das ist schön. Ich freu’ mich für Sie, Teyla. Ist denn alles in Ordnung mit Ihnen und dem Baby?“
„ Ja, es ist alles in Ordnung“, antwortete die Athosianerin und nickte. „ Carson meint, dass alles normal verläuft.“ Teyla begann zu schmunzeln und drückte Elizabeths Hand. „ Es wird ein Mädchen- ich bekomme eine Tochter.“
„ Sind Sie sich sicher?“, fragte Elizabeth überrascht. „ Ich meine, ist Carson sich sicher?“
„ Hundertprozentig kann man sich bei einer solchen Sache nie sein“, kam die nachdenkliche Antwort, aber dann lächelte Teyla wieder. „ Aber er ist sich sehr sicher. Und ich glaube auch, dass ich eine Tochter bekomme. Ich fühle es.“
„ Ein kleines Mädchen also.“ Elizabeth stimmte in Teylas Freude mit ein und hob dann ihre Augenbrauen. „ Und haben Sie schon über einen Namen nachgedacht?“
„ Charin Isabelle“, erwiderte Teyla. Anscheinend hatte sie sich schon sehr wohl Gedanken darüber gemacht.
„ Ich erinnere mich an Charin“, sagte Elizabeth. „ Sie war eine wirklich besondere Frau. Und Isabelle…“
„… nach Johns Mutter“, beendete Teyla den Satz. Wehmütig presste sie ihre Lippen aufeinander und versuchte die Tränen wegzublinzeln. Sie senkte ihren Blick auf ihre Hand, die schützend über der leichten Wölbung ihres Bauches lag. „ Charin Isabelle Sheppard.“
„ Der Name hätte ihm gefallen“, versicherte Elizabeth ihr. Sie versuchte sich Johns Tochter vorzustellen. Ob sie wohl sehr nach ihm kommen würde? Wenn sie auch nur einen Hauch von dem berühmtberüchtigten Charme ihres Vater erben würde, dann würde sie die Männerwelt mit Sicherheit um den Finger wickeln. Es war zu schade, dass John das nicht mehr erleben würde. Dabei amüsierte Elizabeth die Vorstellung, wie der Soldat die ersten Freunde seiner Tochter mit hochgezogener Augenbraue in die Flucht schlug. Charin Isabelle Sheppard würde sich nie mit ihrem Vater streiten und im Hause würden nie die Türen wütend zu geschlagen werden. Es war einfach nur ungerecht, dass dieses kleine Wesen seinen Vater nicht kennenlernen durfte!

Teyla schien an dasselbe zu denken wie Elizabeth. Sie unternahm einen letzten verzweifelten Versuch ihre Tränen zurückzuhalten… scheiterte aber maßlos. Mit einem Schluchzen warf die Athosianerin sich in Elizabeths Arm. Die Expeditionsleiterin gewährte ihr, strich ihr beruhigend über den Rücken und ihr wurde bewusst, dass das Geschehene noch sehr lange in Teylas Gedächtnis bleiben würde.
„ I…ich vermisse ihn“, schluchzte die Athosianerin in den Stoff von Elizabeths Uniform. „ E..er hätte heute dabei sein sollen. Er hätte s…seine Tochter sehen sollen.“
„ Ich weiߓ, flüsterte Elizabeth ihr leise ins Ohr und verdrückte ihrerseits ein paar stille Tränen der Trauer um einen herausragenden Soldaten, den die Welt einfach viel zu früh verloren hatte. „ Ich weiß.“

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Arme und Beine waren an einem kalten Metallstuhl festgebunden; das Seil war straff gebunden und hatte die Haut an seinen Handgelenken aufgerissen, doch er spürte dort weder Schmerz, noch ein Brennen. Er hatte schon längst kein Gefühl mehr in seinen Gliedern. Nur mühsam konnte er seinen Kopf aufrecht halten und immer wieder drohte er zusammenzubrechen… doch da waren die Fesseln, die dies verhinderten.
Schweiß rann über seine Stirn und über seine blutverkrusteten Wangenknochen. Seine Pupillen wanderten unruhig hin und her, aber seine Umgebung schien ineinander zu verschwimmen. Das Verarbeiten der Bilder bereitete ihm Qualen… und es handelte sich nur um Schatten- mehr konnte er nicht erkennen! Nur Schatten und vereinzelt mal ein Lichtstrahl!

Wie viel Zeit wohl vergangen war? Er konnte sich darauf keine Antwort geben; er hatte jegliches Zeitgefühl verloren, schließlich war da nichts, woran er sich hätte orientieren können. Kein Licht, keine Sterne, nichts…
Erschöpft lehnte er gegen die kalte Wand. Sie war kalt und feucht. Die Wände waren aus blankem Stein, der an manchen Stellen größere und kleinere Risse hatte. Es gab keine Fenster. Die Tür konnte er nicht sehen- sie lag in der Dunkelheit verborgen und er hatte einfach keine Kraft, um sich aufzurappeln und nach ihr zu suchen.
Vorsichtig fuhr er sich mit der Zungenspitze über seine aufgeplatzte Lippe. Blut tropfte aus seinem Mundwinkel- es widerte ihn schon lange nicht mehr an, gehörte vielmehr zu seinem Alltag. Einem Alltag, der sich wieder durch Schritte ankündigte, die sich seiner Zelle näherten. Mit einem unverwechselbaren Knirschen öffnete sich die Türe und ein heller Lichtschein fiel hinein…

Bitte nicht, dachte er und schlug seine Augenlider auf, um seinem Peiniger ins Gesicht zu blicken. Erst blinzelte er, denn das Licht, das vom Korridor hinein schien, war viel zu hell. Doch dann wurde sein Bild klarer und er erkannte, dass sich eine andere Person, als die die er kannte, vor ihm aufgebaut hatte. Es war eine Frau mit einem schlanken, athletischen Körper. Sie hatte lange honigblonde Haare, die in sanften Wellen bis zur Mitte ihre Rückens flossen, und soweit er das beurteilen konnte, hatte sie grüne Augen. Sie war keine von denen!
Mit eleganten Bewegungen kam sie auf ihn zu; ihr Körper steckte in einem engen, schwarzen Anzug, der ihre wohlgeformten Hüften perfekt und verführerisch zur Geltung brachte. Um ihre Hand trug sie eine Art Bandage… und ihm wurde bewusst, dass sie trotz ihrem Aussehens nicht anders war, als die anderen. Sie war gekommen um ihn zu holen!
Doch statt ihn gewaltsam an den Haaren hochzuziehen, kniete sie sich neben ihn nieder und lächelte. „ Col. Mitchell, Sie sind wach!“
„ W…wer sind Sie?“, presste der Soldat mühsam hervor und ihm wurde schwindelig.
Die Frau lächelte noch immer und strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. „ Normalerweise bin ich nicht so, aber Ihnen zuliebe werde ich eine Ausnahme machen. Mein Name ist Larrin.“
„ S…schöner Name“, meinte Mitchell.
„ Hören Sie auf sich einzuschleimen“, zischelte Larrin. „ Das wird Ihnen eh nichts bringen.“ Sie richtete sich wieder auf und drehte sich in Richtung Tür. „ Bringt den anderen rein!“

Zwei Männer kamen in die Zelle getorkelt und zerrten einen leblosen, in sich zusammengesackten Körper hinter sich her, ließen ihn achtlos auf den harten Steinboden sinken, wo er regungslos liegen blieb.
„ V…verdammt, Sheppard“, fluchte Mitchell und robbte sich mit der ihm verbliebenden Kraft zu seinem Kameraden. Dessen Körper sah noch schlimmer aus, als der seine. Man hatte ihn geschunden und er wollte sich nicht vorstellen, was für Schmerzen John bevorstanden, wenn er erwachen würde. Wenn er erwachen würde…
„ Nehmt ihn mit“, hörte er Larrins Anweisung und ihm wurde schlecht. Die zwei Männer trotteten zum ihm rüber und packten ihn unter den Armen, schleiften ihn hinter sich her, wie sie es auch mit Sheppard getan hatten. Larrin warf noch einen letzten Blick zurück, um sich zu vergewissern, dass Sheppard noch immer regunglos da lag, wo ihre Männer ihn hatten fallen lassen, und folgte dann…

TBC
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