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[SGA] The core von Ailya

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Nur widerwillig und mit leichtem Protest hatte Rodney zur Kenntnis genommen, dass Dr. Jackson ihn und die anderen auf ihrem Flug begleiten würde. Erst hatte er es Elizabeth auszureden versucht, hatte dann aber aufgegeben- entweder er hatte gemerkt, dass Elizabeth nicht umzustimmen war oder ihm waren die Argumente ausgegangen.
Geknirscht und leicht angesäuert saß er nun da- beachtete Daniel Jackson keines Blickes und schien seinen ganzen Frust in Form eines Energieriegels in sich hineinzufressen.
John verdrehte amüsiert grinsend die Augen und wandte sich dann wieder dem Fliegen zu. Zwar beherrschte er dies nach fast dreieinhalb Jahren schon fast im Schlaf und die sensiblen Sensoren des Jumpers sprangen innerhalb Sekunden auf ihn an, doch man konnte sich nie sicher genug sein.

Vor ihnen erstreckte sich das schier unendliche Weltall und soweit das Auge reichte nichts als Dunkelheit, stellenweise erhellt durch den Schimmer eines Sterns.
„ Müssten wir es nicht eigentlich schon sehen können?“, fragte Teyla, die neben ihm saß, plötzlich und beugte sich vor, lugte in den leeren Raum hinaus.
„ Ich habe keine Ahnung“, entgegnete John ihr, aktivierte den HUD und kräuselte dann leicht die Stirn. Er drehte sich halb um, in die Richtung, wo Rodney noch immer damit beschäftigt war leise vor sich hin zu brummeln.
„ Sind Sie sicher, dass Ihre Koordinaten stimmen, Rodney?“
„ Warum sollten Sie nicht stimmen?“, gab der Kanadier leicht entnervt zurück. „ Ich persönlich habe sie dreimal überprüft.“
„ Na, ich finde, dass sagt alles.“ Ronon lehnte sich weiter in seinem Sitz zurück und hob die Augenbrauen in Richtung Cockpit.
Rodney drehte sich zu dem Satedaner um und funkelte ihn böse an. „ Was soll denn das jetzt schon wieder bedeuten?“
„ Waren Sie es nicht, der sich in diesem… Labyrinth verlaufen hat?“, stichelte der hünenhafte Ronon.
„ Ich war zehn…“, verteidigte sich Rodney empört, „… und außerdem war es ein sehr, sehr verwirrendes Labyrinth.“
Ronon grinste amüsiert und Teyla sah leicht irritiert erst zu dem aufbrausenden Kanadier und dann zu John. „ Sind das Labyrinths nicht immer?“
„ Außerdem war eine Biene hinter mir her und bin tödlich allergisch gegen Bienen“, fügte Rodney hinzu und ihm war seine Missgunst deutlich anzusehen. „ Ich hatte Todesangst!“
„ Ach nee, hätt ich nicht gedacht“, brummelte Ronon und tauschte amüsierte Blicke mit Daniel Jackson aus, der sich bis jetzt aus dem ganzen Tamtam heraus gehalten hatte.
„ Okay, okay, Kinder, zwingt mich nicht rechts ranzufahren“, mahnte John die beiden, ohne sich zu ihnen umzudrehen. Er hatte sich leicht vorgebeugt und die Augen zu engen Schlitzen zusammen gekniffen. Da, in der Ferne…
„ Was sehen Sie?“, drang Teylas Stimme an sein Ohr und er blinzelte kurz zu der Athosianerin herüber, die angestrengt versuchte, dass zu entdecken, was er schon längst sah.
John deutete mit dem Finger auf einen dunklen Flecken unweit des Jumpers entfernt. Das HUD vermeldete schwache Energieströme, doch nicht so stark, dass man sie einem Schiff zuordnen konnte. Es hatte sich seiner Umgebung perfekt angepasst, schien mit ihr zu verschmelzen; noch nicht einmal die überaus empfindlichen Gerätschaften der Wraithschiffe hätten es orten können. Es war ja kaum mit bloßem Auge zu erkennen!
„ Oh, mein Gott“, wisperte Teyla.
„ Bingo.“ Über Johns Gesicht zog sich ein Strahlen.
„ Ist es das?“ Daniel Jackson hatte sich erhoben und stand jetzt neben ihm, starrte ebenso begeistert wie er ins weite Nichts.
„ Rein vom Gefühl her, würde ich mal sagen… ja“, erwiderte John.
„ Lebenszeichen?“ In Teylas Stimme lag ein nervöses Flattern, was John dazu brachte in ihre Richtung zu sehen und zu lächeln. Ein Funkeln lag in den braunen Augen der Athosianerin- eines, was er noch nie zuvor bei ihr gesehen hatte und eines, das ihn faszinierte.
Sie schien seinen Blick zu bemerken und löste ihre Augen von dem Nichts außerhalb des Jumpers, sah ihn mit ihren braunen Augen an.
„ Tut mir Leid“, antwortete John auf ihre Frage, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden. „ Nichts.“
„ Können Sie nicht näher ranfliegen?“, beendete Rodney den friedlichen Moment. Er und Ronon standen nun ebenfalls hinter ihm. Das erste Mal seit einer gefühlten Stunde schien der Kanadier wieder Interesse an etwas vorweisen zu können. John seufzte resigniert, hoffte, dass Rodney daraus genug Schlüsse ziehen konnte.

Langsam näherte sich der Puddle Jumper dem frei im Raum schwebenden… ja, was war es eigentlich? Von weitem sah es einfach nur wie ein riesiger dunkler Fleck aus- nichts erinnerte an die glanzvolle Epoche der Antiker. Es schien ein formloser Klotz zu sein, ein Brocken, der einfach so dahin schwebte. Doch je näher sie ihm kamen, desto mehr offenbarte sich ihnen, dass der erste Eindruck täuschen konnte…
Der formlose Klotz verwandelte sich in ein wendig aussehendes Schiff und das trotz seiner immensen Größe- es schien hundertmal größer als ein Basisschiff der Wraith zu sein. Scheinbar hatte sich ein solches in ein Gefecht gewagt, hatte höchstwahrscheinlich aber den Kürzeren gezogen. Das vor ihnen liegende Schiff wies Spuren von den verschiedensten Waffen auf, die Hülle war an manchen Stellen durchlässig geworden zu sein, doch es schienen keinerlei wichtige Systeme getroffen worden zu sein.
Die Außenhülle war schmutzig und es fiel schwer den eingebrannten Schriftzug am Heck des Schiffes zu erkennen: Erea tucaméi slatos theca artemis macusa. Glücklich sind diejenigen, die den Spuren der Artemis folgen.

„ Heiliger…“, stieß Rodney hervor und schien damit allen die Worte aus den Mund zu nehmen. Der Jumper flog am Bug des riesigen Schiffes vorbei, verschwand in dessen Schatten.
„ Das ist… unglaublich!“ Daniel Jackson war zurück in seinen Sitz gefallen, hatte die Augen begeistert aufgerissen und schien alles verarbeiten zu wollen.
Johns Augen glitten über den Bug des Schiffes- sie glitten über den Bug der Artemis. Ein merkwürdiges Kribbeln durchfuhr seinen Körper, als er daran dachte, was dieses Schiff wohl schon alles hinter sich hatte. Es war Schlachtschiff, ohne jede Frage! Es war ein Schlachtschiff der Antiker! Es hatte in der Schlacht um Atlantis gekämpft! Vor 10.000 Jahren!
Seine Augen glitten weiter, blieben an etwas hängen, schweiften dann über das HUD und dann zu seinem Team… und zu Dr. Jackson.
„ Lust auf einen kleinen Ausflug?“ Ein lockeres Grinsen umspielte seine Mundwinkel.

++++++++++++++


Elizabeth Weir zuckte automatisch zusammen und ging auf Habachtstellung, als sich die Türen des Jumperhangar öffneten und den Blick auf einen langen, schwach beleuchteten Gang freigaben, an dessen Ende John Sheppard sie schon breit grinsend erwartete. Perplex blieb sie stehen, ließ erst einmal alles auf sich wirken und ließ die fünf Techniker vorbei, die sie begleitet hatten und nun in alle Richtungen davon stoben. Ihre Wenigkeit hatte es nicht so eilig und sie sah sich um.
Die Decke war niedrig, dennoch hoch genug, dass man problemlos aufrecht stehen konnte. Sie, sowie die Wände waren aus einem dunklen Material gefertigt, wahrscheinlich Stahl oder ähnliches. An den Wänden liefen Kabel und andere Leitungen entlang. Der Boden war ebenso dunkel, wie die Decke und wie die Wände. Sie hörte sich die ihr nähernden Schritte an den Wänden widerhallen und blickte auf: John hatte den Gang durchgequert und stand nur wenige Meter weit von ihr entfernt, grinste wie ein Honigkuchenpferd.
„ Herzlich willkommen auf der Artemis, Elizabeth“, grüßte er sie mit freudiger Stimme und schenkte ihr ein schiefes Lächeln.
Die Luft her drin war sowieso schon ziemlich dünn, doch auf einmal schien sie noch viel dünner zu sein… Möglichst unauffällig schnappte Elizabeth nach Luft.
„ Das ist sie also“, sagte sie, mustere ihre Umgebung eingehend.
„ Cool, nicht wahr?“ Johns spitzbübisches Grinsen wurde noch breiter, sodass ihm fast die Ohren abfielen.
„ Ich wollte überwältigend sagen“, lächelte Elizabeth und folgte ihm, als er sich langsam in Bewegung setzte. „ Wie sieht es aus?“
„ Wie Sie sehen…“- John blickte gen Decke, wo eine kleine Lampe stetig am flackern war-, „… sieht es ganz gut aus. Ich hatte Schlimmeres erwartet.“
„ Wo ist…“
„ Es hat ihn direkt in den Maschinenraum gezogen“, antwortete John auf ihre Frage, bevor sie diese überhaupt gestellt hatte. „ Er musste nicht viel machen. Die Lichter und das Lebenserhaltungssystem sind direkt angesprungen, kaum, dass der Jumper im Hangar aufgesetzt hatte. Rodney meint, es hat irgendetwas mit unserem Antiker-Gen zu tun.“
Elizabeth nickte. „ Das kann gut möglich sein. Und wo sind…“
„ Ronon und Teyla?“ John hielt ihr eine schwere Tür auf, wartete bis sie auf der anderen Seite war und schloss sie dann wieder. Schnell fasste er wieder mit ihr Schritt. „ Sie sind vor einer knappen halben Stunde aufgebrochen, um diese Ebene zu erkunden.“
„ Glauben Sie nicht, dass das ein wenig zu überstürzt ist, John? Ich meine, Sie sind gerade einmal seit einer knappen Stunde, wer weiß was…“
„ Die beiden können schon auf sich aufpassen“, unterbrach John sie. „ Außerdem sind sie ja nur auf dieser Ebene und Rodney ist sich sicher, dass die Lebenserhaltung auch nach so langer Zeit noch funktionstüchtig ist.“
Elizabeth nickte. „ Und was haben die beiden bis jetzt schon alles entdeckt?“
„ Mehrere Labore, Unmengen an Quartieren, einen Fitnessraum, eine Art Mensa oder Essraum und- hallelujah- eine Krankenstation“, antwortete John mit diesem gewissen Unterton in seiner rauen Stimme, als er das Wort „ Krankenstation“ aussprach. „ Vielleicht sollten Sie Carson kommen lassen.“
„ Ich will erst einmal nichts überstürzen“, sagte Elizabeth ruhig, versuchte denn Enthusiasmus des Colonels nicht allzu sehr zu dämpfen. „ Es war schon eine Ausnahme, dass ich hierher gekommen bin. Also… was wollten Sie mir so unbedingt zeigen?“
John grinste geheimnisvoll. „ Das werden Sie nicht für möglich halten.“ Er war vor einer schweren Eisentür stehen geblieben- genauso eine, wie die, die den Jumperhangar von dem Rest des Schiffes trennte. „ Sie haben sich doch gewünscht etwas mehr, über die Antiker zu erfahren, oder?“ Er zwinkerte ihr zu.
Elizabeth konnte nicht anders: sie rollte kurz mit den Augen. John Sheppards Art war einfach unverwechselbar, er war unverwechselbar.
„ Nun spannen Sie mich nicht so auf die Folter“, rügte sie ihn freundschaftlich.
„ Okay, okay, okay.“ John öffnete die Tür und das dämmerige Licht des Flurs fiel in den Raum; er war klein, doch das Schauspiel, was sich über ihren Köpfen abspielte, ließ ihn unendlich groß erscheinen.
Elizabeth stockte der Atem und wie im Trance machte sie einen Schritt vorwärts, ihre Augen waren gefesselt von den tausend Lichtern, die über ihrem Kopf hin und her schwebten. Ein Holografieraum!
„ Und…“ John war neben sie getreten, „… hab ich zuviel versprochen?“
„ Was…wie…wo…“ Elizabeth sah ihn entgeistert an. Er schien nicht sonderliches Interesse an diesem Wunderwerk der Antikertechnologie zu haben, wie sie, wirkte beinahe schon etwas desinteressiert.
„ Motten fliegen zum Licht. Rodney McKay zieht es in den Maschinenraum und Dr. Jackson…“ John deutete eine Geste an, von der er wusste, dass sie sie verstand.
Elizabeth wandte sich wieder um, blickte wieder gen Decke, entzifferte einzelne, an ihr vorbeifliegende Symbole, verstand, dass es sich dabei um die Geschichte dieses Schiffes und von Atlantis handelte.
„ Dr. Weir?“ Daniel Jacksons Stimme riss sie aus ihrer faszinierten Betrachtung und ließ sich forschend in die Dunkelheit des Raumes starren. Der Archäologe kam ihr mit einem strahlenden Gesicht entgegen, seine Wange glühten und vor Aufregung schienen seine Brillengläser ein kleines bisschen beschlagen zu sein. Sprachlos sah er sie an, doch sie konnte in seinem Blick sehen, dass er überwältigt zu sein schien.
„ Ich weiߓ, sagte sie. „ Es ist… unglaublich.“ Ihr Blick wanderte wieder zurück zu dem Hologramm. Die Geschichte der Wraith flog an ihren Augen vorbei und plötzlich wusste sie, dass dieser Fund wohl der größte dieser Expedition war…

++++++++++


Es schien eine kleine Kantine zu sein, in der John auf Ronon und Teyla stieß. Die beiden nicht irdischen Mitglieder seines Teams saßen um einen kleinen, runden Tisch verteilt und unterhielten sich leise miteinander. Als sich die Tür zischend öffnete und er den Raum betrat, sahen sie zu ihm auf.
„ John“, grüßte Teyla ihn mit einem Lächeln und auch Ronon wirkte gelassen. „ Wir haben gerade über Sie gesprochen.“
„ Haben Sie?“ John zog die Augenbrauen hoch, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu seinen Freunden. „ Und wie ich sehe, scheinen Sie Ihren kleinen Rundgang ja schon beendet zu haben.“
„ Ein paar Quartiere, ungefähr noch sechs Stück“, entgegnete Ronon murmelnd. „ Ein dutzend Labore und noch ne´ Art Waffenkammer… aber leider leer.“
„ Wo ist Dr. Weir?“, fragte Teyla, die er natürlich darüber informiert hatte, dass die Expeditionsleiterin eingetroffen war.
„ Ich glaube ich hab sie und Dr. Jackson im Holoraum verloren“, antwortete John und grinste. „ So schnell werden die beiden da nicht mehr rauskommen.“
„ Und Rodney?“
„ Keine Ahnung. Ich wollte mir sein Gemecker über den seiner Meinung nach „katastrophalen“ Zustand der Maschinen nicht länger anhören.“ John lehnte sich vorsichtig gegen die Rückenlehne seines Stuhls. „ Er ist noch immer im Maschinenraum und wartet darauf, dass Zelenka kommt.“
Ronon hob die Augenbrauen. „ Wer kommt noch alles?“
„ Ein Dutzend Wissenschaftler und Techniker, ein paar Statiker. Carson und sein Führungsstab wollen sich die Krankenstation näher ansehen und sehr zu Rodneys Leidwesen bestehen Zelenka und Col. Carter darauf ihm zu „assistieren“. Es kommt schließlich nicht alle Tage vor, dass ein Antikerschiff in der Nachbarschaft ist.“
„ Sie glauben wirklich, dass es sich um ein Schiff der Antiker handelt?“ Teyla schien skeptisch zu sein.
„ Inzwischen bin ich mir sicher“, erwiderte ihr John, schob dann seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam. Fragend sah er seine beiden Freunde an. „ Hat einer von Ihnen Lust mich zu begleiten? Ich will mal nach Rodney sehen und verhindern, dass er alles auseinander nimmt.“ Er grinste kurz.
„ Ohne mich“, gab Ronon kopfschüttelnd zu verstehen. „ Ich werde hier auf Sie warten.“
Teyla stand auf. „ Ich begleite Sie, John.“
John lächelte, wandte sich dann an Ronon. „ Wenn irgendwas ist, melden Sie sich sofort bei mir, okay?“
Der Satedaner nickte stumm.
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