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[SGA] The core von Ailya

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„Ten thousand years and I still have you in my heart…“


Der Stoff des weißen Patientenkittels lag schwer auf ihrer Haut und kratzte unangenehm. Ihr Rachen war staubtrocken und ihre Kehle brannte wie Feuer- mit einem erleichterten Seufzer griff Teyla nach dem Glas Wasser, was ihr die Krankenschwester gebracht hatte und ließ das kühle Nass ihre Kehle hinablaufen. Einzelne Tropfen perlten von ihren Lippen ab, tropften hinab auf ihren Schoss, zogen in den Stoff ihrer Patientenkittels.
Unbeirrt von ihren Protestrufen und Beschwichtigungsversuchen leuchtete ihr Carson Beckett mit einer kleinen, ziemlich hellen Lampe in die Augen, woraufhin sich ihre Pupillen reflexartig zusammenzogen und sie geblendet die Augen schloss. Sie wusste nicht, wie lange das schon so ging, nur eines wusste sie ganz genau: Was auch immer Carson bei ihr zu finden suchte… es war nicht da! Sie fühlte sich richtig gut und zum ersten Mal seit Tagen hatte sie nicht das Gefühl, dass ihr Schädel explodieren würde. Und bis auf die Tatsache, dass sie in der vergangenen Stunde klinisch gesehen tot gewesen war, fühlte sie sich so gut wie schon lange nicht mehr und verspürte das Verlangen aufzustehen und herumzulaufen.

Klinisch tot. Jetzt, wo der Gedanke ihr noch einmal in den Sinn kam, musste sie sich daran zurückerinnern, wie sie Carson und Elizabeth angesehen hatte, als sie diese Behauptung aufgestellt hatten, die sich nach und nach zur brutalen Tatsache gewandelt hatte. Sie war tot gewesen! Das war paradox!
Je mehr sie darüber nachdachte, desto krampfhafter versuchte sich zu erinnern, was in der letzten Stunde passiert war. Ihre Erinnerungen waren schleierhaft und undurchsichtig. Das Einzige, woran sie sich wirklich erinnern konnte, war dass sie wegen ihren Träumen bei Carson gewesen war; sie erinnerte sich an jedes einzelne Wort, das der schottische Mediziner zu ihr gesagt hatte. Sie erinnerte sich daran, wie dankbar sie gewesen war, als Carson ihr die Tabletten gegeben hatte, und wie sehr sie sich darauf gefreut hatte, endlich wieder einmal eine Nacht ohne plagende Kopfschmerzen und Träume durchzuschlafen zu können. Und sie erinnerte sie, wie Carson ihr Blut abgenommen hatte.
Nur, damit wir wissen woran wir sind, hatte er gesagt und freundlich gelächelt. Sie sah sein Lächeln vor ihrem geistigen Auge, sah wie sich kleine Fältchen um seine Mundwinkel und seine Augen bildeten. Es war ein wirklich aufrichtiges Lächeln gewesen, fast so als hätte er sich über etwas gefreut. Doch über was nur?

Teyla konnte sich einen erschrockenen Seufzer gerade noch rechtzeitig verkneifen, als es ihr wieder einfiel und kniff die Lippen zusammen. Der Test! Sie hatte in dem ganzen Wirrwarr doch glatt vergessen, Carson zu fragen, wie der Test ausgefallen war!
Als sich ein unbeobachteter Moment ergab, wanderte sie mit ihrer Hand unmerklich über ihren Bauch und verspürte auf einmal dieselbe Nervosität, die sie vor einer Stunde schon einmal verspürt hatte.
Ein Kind. Wieder war da diese besitzergreifende Panik, die sich wie zwei unsichtbare Hände um ihre Kehle legte und fest zudrückte. Der Gedanke war noch immer erschreckend und es kostete sie einiges, nicht einfach aufzuspringen und Carson nach dem Ergebnis zu fragen. Das könnte sie auch noch später machen. Hoffte sie zumindest…

Sie beschloss, den Rest der Untersuchung schweigend über sich ergehen zu lassen und sich auf Carson zu konzentrieren, doch so sehr sie dies auch versuchte… Sie fand einfach keine innerliche Ruhe und die Ungewissheit prügelte schamlos auf sie ein.
Unruhig begann sie auf Krankenliege hin und her zu rutschen, hoffte natürlich, dass das niemand auffiel. Sie faltete die Hände auf ihrem Schoß und presste angespannt die Lippen aufeinander.
Vielleicht war es ja eine Abwehrreaktion ihres Körpers und er versuchte sich selbst beschäftigt zu halten, um sich abzulenken- sicherlich eine ansatzweise einleuchtende Erklärung dafür, dass sie an der Naht ihres Tops herumzuspielen begann und sich so darin vertiefte, dass sie zusammenzuckte, als Carson Beckett sie ansprach.

„ Der Donner soll mich treffen, aber… ich kann nichts finden. Ihr fehlt nichts!“ Er hatte sich ihr zwar zugewandt, blickte mit seinen blaugrauen Augen direkt in ihr Gesicht, doch seine Stimme verriet Teyla, dass er nicht mit ihr redete, sondern vielmehr mit Elizabeth, die einige Meter entfernt stand und dem Ganzen äußerst interessiert beigewohnt hatte.
Teyla glaubte Unglauben in der Mimik der Expeditionsleiterin zu entdecken, obwohl diese aussah wie immer; sie hatte die Arme vor dem Brustkorb verschränkt und bedachte Carson mit einem Blick, den John immer als „Diplomatenblick“ bezeichnete- die linke Augenbraue hochgezogen, sodass sie fast im Haaransatz verschwand, die Stirn in nachdenkliche Falten geworfen und die Lippen gekräuselt. Ja, das war der unverwechselbare „Diplomatenblick“!

Teyla musste unwillkürlich schmunzeln, als sie sich an eine Begebenheit erinnerte, die sich während der letzten Weihnachtsfeier ereignet hatte und ohne Radek Zelenkas Hilfe wohl nie zustande gekommen wäre. Der Tscheche besaß wirklich eine Gabe, was das Brauen von Hochprozentigem anging, und John und Major Lorne das Talent, mehrere kleine Gläser in sich hineinzuschütten und dabei immer noch total ernst zu bleiben- wenn man das aus ihrer Sicht betrachtete. Jedenfalls hatte das Ganze damit geendet, dass Major Lorne den Rest der Nacht auf dem Boden der Mensa zugebracht und John den „Diplomatenblick“ so perfekt imitieren konnte, dass es fast schon ein bisschen unheimlich war. Die glasigen Augen, das immer breiter werdende Grinsen und der leicht verwirrte Gesichtsausdruck hatten ihren Teil zu der Sache beigetragen…

John. Ein schweres Seufzen, das sie anscheinend selber ausgestoßen hatte, riss Teyla aus ihren Gedanken und ließ sie ihren Blick von Elizabeth abwenden. Neben der Expeditionsleiterin hatte sich John gegen eine Tischkante gelehnt und schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein. So wie es bei Elizabeth den „Diplomatenblick“ gab, so gab es bei dem Soldaten den „Denkerblick“, auch wenn der nun wirklich nicht sehr intelligent aussah.
Als er ihren forschenden Blick bemerkte, erwachte John aus seiner Starre und sah sie mit seinen haselnussfarbenen Augen so intensiv an, dass sie zusammenzuckte und ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Sie wartete auf sein schiefes Lächeln, dass für ihn so typisch war und dass ihr immer wieder aufs Neue sagte, dass alles in Ordnung war, doch sie wartete vergebens. Seine Mundwinkel blieben unten und seine Lippen weiterhin fest aufeinander gepresst.
Vielleicht könnte sie ihm ja ein kleines Lächeln entlocken. Einen Moment lang spielte Teyla mit diesem Gedanken, verwarf ihn dann aber wieder.

„ Und Sie fühlen sich wirklich gut?“, ereilte sie Elizabeths Frage und zerrte sie damit wieder zurück auf die Krankenstation.
„ Mir geht es gut“, antwortete Teyla einfach nur und bestärkte ihre Aussage mit einem Nicken. Sie wusste, dass Elizabeth und auch Carson und John eine andere Antwort erwarteten, doch die konnte sie ihnen nicht geben. Ihr ging es wirklich gut; sie hatte keine Schmerzen und sie fühlte sich seltsamerweise irgendwie befreit, als hätte jemand eine schwere Last von ihren Schultern genommen.
„ Und Sie können sich wirklich an nichts erinnern?“, wollte Elizabeth abermals von ihr wissen, obwohl sie die Antwort eigentlich schon kannte.
Teyla schüttelte mit dem Kopf. „ Das Letzte, an was ich mich erinnere, ist, dass ich hier war. Auf der Krankenstation. Dann bin ich wieder aufgewacht.“

Elizabeth runzelte ihre Stirn und Carson, der sich inzwischen zu ihr gesellt hatte, schien angestrengt nachzudenken. Er schien nach einer Erklärung zu suchen, doch Tatsache war, dass es keine gab!
Teyla konnte sich nicht vorstellen, was da gerade in den Köpfen ihrer Freunde vor sich ging, aber sie vermutete, dass es ein ziemliches Durcheinander sein musste. Und wenn sie ehrlich sein sollte, dann konnte sie das in irgendeiner Hinsicht sogar verstehen.

Gerade, als Elizabeth den Mund auftat- und Teyla konnte sich schon ungefähr denken, was sie sagen wollte-, knackte eines der Headsets und Teyla war zum ersten Mal froh, Rodneys Stimme zu hören. „Elizabeth, hier ist etwas, das Sie sich ansehen sollten.“
„ Kann das nicht warten?“, fragte die Expeditionsleiterin und es überraschte Teyla, dass sie ein kleines bisschen ungehalten klang.
„ Wir haben hier unten was gefunden“, meinte Rodney, „ und Dr. Jackson und ich sind der Meinung, dass es wichtig sein könnte.“ Einen Moment folgte eine Rodney untypische Stille, ehe er hinzufügte: „ Extrem wichtig sogar. Sie sollten runterkommen.“
Elizabeth ergab sich mit einem Seufzen ihrem Schicksal. „ Ich komme sofort, Rodney.“ Sie wandte sich Carson zu und flüsterte ihm leise etwas zu. Es war ihr nicht wichtig, zu hören, was die beiden da beredeten… Spätestens als Carson zu nicken anfing, konnte sich Teyla ungefähr zusammenreimen, worum es in dem kurzen Austausch der beiden gegangen war.

Elizabeth unterstrich mit einem kurzen Nicken und einem wissenden Blick ihre Aussage, ehe sie sich entschuldigte und ging.
Als Teyla sah, dass John sich daran machte seiner Vorgesetzten zu folgen, gab sie sich einen Ruck. So konnte das nicht weitergehen! Seit sie beide sich fast jede Nacht ein Bett teilten, fand sie es einfach nur unerträglich, wenn er sie so gnadenlos anschwieg. Doch das war nicht erst seit Kurzem so: Nein, schon früher war ihr aufgefallen, wenn ihn etwas beschäftigte oder auf der Seele lastete. Er war nicht die Art von Mensch, die anderen Leuten seine Probleme an den Hals hängte, er ging auch so gut wie nie zu Dr. Heightmeyer, auch wenn Elizabeth ihm danach immer eine lange Predigt über den Nutzen von psychologischen Untersuchungen hielt. Es war John relativ egal und nicht selten hatte er es als „ Humbug“ oder als „ unnötig“ bezeichnet.
Sie glaubte nicht, dass sein Verhalten ein Vorteil für ihn war und es gab noch einige andere, die ihre Ansicht teilten.

„ John.“ Als sie ihn rief, blickte er kurz zu ihr auf, sah dann Elizabeth hinterher, schien abzuwägen, ob er seiner Vorgesetzten nicht besser folgen sollte, kam dann aber anscheinend aber zu einem anderen Entschluss und stieß sich mit geballten Fäusten von der Tischplatte weg.
„ Ich werde dann mal gehen“, meinte Carson, deutete unmerklich in die Richtung, in der sein Computer stand, und verabschiedete sich dann auch. Das war eine Sache, die jedermann dem Schotten hoch anrechnete.

Teyla sah dem Mediziner hinterher, bis er hinter einer Säule verschwunden und somit außer Sichtweite war. Sie war sich bewusst, dass er sie noch immer hören konnte, doch Carson war noch nie für einen Lauschangriff zu begeistert gewesen. Er meinte immer nur, dass er die Privatsphäre seiner Patienten schätzte.
Eine angenehme und nachahmenswerte Eigenschaft, doch in diesem Augenblick wünschte sich Teyla nichts sehnlicher, als dass der liebenswerte Schotte in der Nähe oder zumindest in Sichtweite geblieben wäre. Denn auf einmal, als sich dieses Schweigen über den Bereich, in dem sie sich befand, legte, wurde ihr heiß und kalt. Und plötzlich waren da wieder diese Hände, die ihre Kehle unerbittlich zusammendrückten und ihr den Atem raubten.

Sie sah erst auf ihre noch immer gefalteten Hände hinab und dann zu John hinauf; er stand vor ihrem Krankenbett, hielt seine Hände in den Hosentaschen verborgen und hatte den Kopf leicht geneigt, als ob er nur darauf wartete, dass sie den Anfang machen und etwas sagen würde. Schließlich hat sie mich ja gerufen, schienen seine Augen sagen zu wollen.
Teyla seufzte tief und kam zu der Ansicht, dass diese Situation schlicht und ergreifend absurd war. Sie schliefen miteinander, aber dennoch hatten sie beide nicht die Courage, miteinander über das Vorgefallene zu reden. Es war in ihren Augen einfach nur absurd!

Sie änderte ihre Meinung jedoch, als John sich auf die Bettkante setzte, sie in die Arme schloss und sein Gesicht in ihren Haaren verbarg. Sein Atmen war beschleunigt und irgendwie abgehackt und als er ihr Gesicht zärtlich umfasste und sie anblickte, sah sie eine Träne in seinem Augenwinkel glitzern.
„ Ich dachte, ich hab dich verloren“, gestand er leise, so leise, dass es in dem Brummen der Maschinen und dem des Antriebs fast unterging.

+++++++++


Elizabeth musste zugeben, dass sich ihr Gewissen meldete, weil sie Teyla und die anderen einfach so allein gelassen hatte und so wie es aussah, war John zurückgeblieben. Sie konnte es ihm nicht verübeln und war sich sicher, dass er dort fürs Erste besser aufgehoben war, als bei ihr.
In dieser „schwarzen Stunde“ – so hatte sie die vergangenen sechzig Minuten genannt- war ihr aufgefallen, dass zwischen den beiden Teamkollegen mehr sein musste, als nur ein freundschaftliches Verhältnis unter Kollegen. Sie konnte es ihnen nicht verübeln, schließlich waren solche Situationen berüchtigt dafür, dass sie Leute zusammenführte, die sich dann gegenseitig trösten und auferbauen konnten. Und die Situation, in der sie sich befanden, zählte sicher zu dieser Art von Situationen…
Elizabeth beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, sondern sich vielmehr für die beiden zu freuen und sich auf das nächstliegende Problem zu kümmern.

„ Elizabeth, na endlich! Da sind Sie ja!“ Rodney fing sie mit hochrotem Kopf im Korridor ab- wahrscheinlich war er wie ein aufgeschrecktes Huhn herumgelaufen und hatte dabei ständig unter leisem Gemurmel auf die Uhr gesehen.
„ Sie wollten mir etwas zeigen?“, erinnerte sie ihn und ignorierte seine leicht patzige Art; in den letzten drei Jahren hatte sie gelernt damit umzugehen.
„Kommen Sie.“ Rodney bedeutete ihr mit einer Handgeste, ihm zu folgen. „ Sie werden begeistert sein.“
„ Ich würde mich nicht so schnell freuen, Rodney“, meinte Elizabeth und folgte ihm in das Labor. In den vergangenen zweieinhalb Wochen hatte sie so einiges zu Gesicht bekommen, wovon sie nie gedacht hätte, es einmal in ihrem Leben zu sehen. Allein die Tatsache, dass sie sich auf einem Schiff der Antiker befanden, war überwältigend.

Das Labor überraschte sie nicht sonderlich. Es unterschied sich nur durch die vielen Konsolen und die an den Wänden angebrachten Monitore von den restlichen Räumlichkeiten des Schiffes. In der Mitte des Raumes war ein kleines Podest mit einer Art Hauptsteuerungskonsole; diese schien alle anderen Gerätschaften zu kontrollieren.
Im Großen und Ganzen ähnelte das Labor doch sehr der Krankenstation und Elizabeth glaubte sogar einige Ähnlichkeiten zu dem physikalischen Labor in Atlantis erkennen zu können. Sie sah Rodney, der neben ihr stand, an und zog langsam die Augenbraue hoch.
„ Und deswegen haben Sie mich gerufen?“, fragte sie ihn. „Wegen einem Labor?“
„ Ich gebe ja zu, dass das nicht gerade eine unserer spektakulärsten Entdeckungen ist“, erwiderte der Kanadier, hob dann aber seinen Finger und begann mit ihm herumzufuchteln. „ Aber das wollte ich Ihnen nicht zeigen. Uns ist bei der näheren Untersuchung des Raumes ein Kristall in die Hände gefallen.“
„ Ein Kristall?“
„ Ein Kontrollkristall um es genauer zu sagen“, verbesserte Rodney sie.
Elizabeth nickte. „ Ein Kontrollkristall für die Hauptkonsole?“
„ Ja und nein.“ Rodney blieb stehen und fuhr mit der Hand über ein Wandpanel. „ Es ist kompliziert, aber ich glaube, dass das Kristall eine Art Multifunktionsschlüssel ist. Ich konnte die Datenbänke aufrufen, doch einige Daten sind ziemlich gut verschlüsselt worden und es wird noch ein bisschen dauern, bis ich…“
„ Rodney!“, fiel ihm Elizabeth ins Wort. „ Sie sagten, Sie und Dr. Jackson hätten etwas extrem Wichtiges gefunden.“

Ein ohrenbetäubendes Geräusch übertönte Rodneys Antwort, doch im Gegensatz zu ihr, zuckte der Kanadier nicht zusammen und sah die sich öffnende Tür vollkommen entsetzt an.
„ Was zur…“ Es kam Elizabeth vor wie ein Déjà-vu, als die beiden Türhälften auseinander glitten und sie einen Blick erhaschen konnte, auf das, was sich dahinter befand. „ Oh, großer Gott.“

Der Raum, der hinter der Tür lag, war etwas kleiner als das Labor, erschien aber dennoch größer. Die Wände waren mit antikischen Symbolen und sie eingearbeiteten Wassersäulen geschmückt. Von der Decke her schimmerten drei, ovalförmige Lampen, die den ganzen Raum in ein angenehmes weiß-bläuliches Licht tauchten und die interessantesten Schattenspiele auf den Boden warfen.
Gegenüber der Tür, war ein Fenster in die Schiffwand eingearbeitet worden und man sah die Sterne daran vorbeifliegen. Oberhalb des Fensters und an den Seiten waren kleine Leuchten in die Wand eingelassen. Deren weißes Schattenspiel mischte sich mit dem der Deckenleuchten und zusammen führten die Schatten einen bizarren, formlosen Tanz auf.
Inmitten des Raumes befand sich etwas, was entfernt an die Gerätschaften erinnerte, die sie vor ein paar Wochen entdeckt hatten. Doch diese Kapsel wirkte nicht wie ein Sarg, auch wenn es gewisse Ähnlichkeiten vorzuweisen hatte; bläuliche Symbole verzierten es, doch es war zu dunkel, als hätte man sie entziffern können. Das schwache, bläuliche Glimmen war einfach zu schwach und auch die Raumbeleuchtung brachte nicht viel.

„ Dr. Weir!“ Daniel Jacksons Stimme riss Elizabeth aus ihrer faszinierten Betrachtung des Raumes und sie sah den Archäologen hinter der Kapsel hervorkommen. Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, war viel zu sehr damit beschäftigt, die Gerätschaft genauer zu mustern.
Sie ließ Rodney stehen und umkreiste die Kapsel oder was auch immer es war voller Staunen. Von nahem sah sie noch eindrucksvoller aus und das Glimmen der Symbole wurde stärker, schimmerte schließlich in einem kräftigem türkis.
Die Kapsel hatte eine Länge von ungefähr zwei Metern und eine Breite von einem Meter. Die Seiten flankierten ein Dutzend kleiner Leuchten, die ihr beim ersten Mal gar nicht aufgefallen waren. Je näher und je länger sie es jetzt betrachtete, desto mehr Details sprangen ihr ins Auge.
„ Ist es das, wofür ich es halte?“, fragte sie und sah Daniel Jackson über die Kapseln hinweg an.
Daniel nickte zur Erwiderung und Rodney, der inzwischen hinzugetreten war, meinte: „ Wir empfangen ein schwaches Energiesignal, das von der Kapsel ausgeht. Es ist stark genug, um jemanden über längerem Zeitraum am Leben zu erhalten.“
„ Es ist eine Stasiskapsel?“ Elizabeth wunderte sich, warum sie eigentlich gefragt hatte, da die Antwort doch auf der Hand zu liegen schien. Sie wartete die Antwort noch nicht einmal ab, sondern streckte ihre Finger aus und strich über das glatte Material der Kapsel. Ein Schauer durchlief sie und sie fand den Gedanken, dass sich dort drin möglicherweise seit fast zehntausend Jahren ein Antiker befand, aufregend.

„ Es ist eine Frau“, hörte sie Daniel Jackson erklären und blickte zu ihm auf. Der Archäologe rückte seine Brille zurecht und warf einen schnellen Blick auf seinen Tablettlaptop, ehe er fortfuhr: „ Ihr Name ist Helia und...“
„ Ja, ich habe von ihr in der Datenbank gelesen“, fiel Elizabeth ihm ins Wort und nickte. „ Während des Krieges mit den Wraith war sie der erste Offizier der Artemis…und die Frau des Kommandanten.“
Daniel lächelte charmant. „ So wie es aussieht, sind Sie fleißig gewesen.“
„ Es gibt nichts Besseres, als Antikergeschichte“, erwiderte Elizabeth und stimmte in sein Lächeln ein. „ Ich muss zugeben, dass es länger als sonst gedauert hat, aber ich glaube ich habe mein Wissensdefizit aufgeholt.“
„ Und, was machen wir jetzt mit ihr?“, fragte Rodney plump und sah zwischen ihr und Dr. Jackson hin und her.

Das war eine wirklich berechtigte Frage, die der Kanadier da gestellt hatte. Elizabeth musste zugeben, dass sie noch nicht so weit gedacht hatte.
„ Wenn wir sie wecken würden, dann würde sie das umbringen“, meinte sie leise, vielmehr laut gedacht als gesprochen.
„ Das wissen wir nicht genau“, warf Rodney ein. „ Es kann auch das Gegenteil der Fall sein.“
Elizabeth sah den Wissenschaftler an. „ Und wie hoch schätzen Sie dann unsere Chancen ein?“
„ Ich weiß nicht… eins zu hunderttausend? Wieso fragen Sie ausgerechnet mich das?“
„ Ohne beleidigend wirken zu wollen“, sagte Daniel und warf seine Stirn in tiefe Falten, „ aber meiner Meinung nach, ist das nicht besonders hoch.“
Rodney verdrehte die Augen. „ Das war ja auch nur eine vorsichtige Vermutung. Ich habe nur geschätzt. Wenn Sie endlich mal mit der Übersetzung fertig werden würden, dann wäre ich viel schneller fertig. Ich brauche Daten… schließlich bin ich nicht Superman!“
Daniel zog abschätzig die Augenbrauen zusammen. „ Hat das je jemand ernsthaft angenommen?“
„ Okay, okay“, fuhr Elizabeth dazwischen und verwarnte Rodney mit einem finsteren Blick. „ Wir sollten uns auf das Wesentliche kontrollieren.“ Sie schüttelte mit dem Kopf in Rodneys Richtung, ehe sie sich an Daniel wandte. „ Dr. Jackson, wie weit sind Sie mit der Übersetzung gekommen?“
Der Archäologe seufzte tief und ließ sich dann wieder auf den Stuhl sinken, auf dem er bis vor kurzem gesessen hatte. „ Manche Stellen sind leichter verstehen als andere. Wir wissen, dass die Antiker verschiedene Dialekte hatten.“

Elizabeth hörte ihm zu, nickte ab und zu, schüttelte mit dem Kopf, nickte dann wieder. Gedankenverloren strich sie mit ihren Finger wieder über die sauber verarbeitete Kapsel und versuchte einige Symbole zu entziffern, doch Daniel hatte recht: Am manchen Stellen fiel es ihr leicht, an anderen drohte sie zu verzweifeln. Es war ein wild durcheinander gemischtes Kauderwelsch, an manchen Stellen in einem älteren Dialekt geschrieben und an anderer Stelle wieder in neuerer Sprache gehalten.
Sie war leicht verwirrt und musste manche Sätze zwei- oder sogar dreimal überlesen, bis sie deren Bedeutung verstanden hatte.
„ Erleuchte meine Seele, erleuchte mein Herz. Meine Liebe zu dir wird auf unabsehbare Zeit währen“, las sie leise vor und fühlte sich an einen furchtbar kitschigen Liebesfilm erinnert, den sie in ihrer Jugendzeit einmal mit ihrer Highschoolliebe angeschaut hatte.
„ Klingt fast schon poetisch“, meinte Daniel Jackson, neigte seinen Kopf ein bisschen nach rechts und deutete mit seinem Finger auf eine Textpassage aus doch recht verständlichen Symbolen.
„ Eolion“, übersetzte Elizabeth. „ Er war der Kommandant der Artemis und ein hochrangiges Mitglied des lantianischen Rates gewesen.“
„ Das ist seine Signatur.“

Daniel und sie sahen einander an. Laut der Datenbank war Helia seine Ehefrau gewesen und sie hatte ihm in den Wirren des Krieges mit den Wraith zwei Söhne geboren- Persus und Catan. Dieses Ereignis war im Logbuch des Kommandanten festgehalten worden und er hatte Freude gezeigt, doch ein Jahr später endeten seine Einträge abrupt. Ebenso wie die Einträge der Wissenschaftler, der Ärzte und auch die der Piloten und Soldaten. Sie hörten einfach auf...

Ein schrilles Geräusch, ein in den Ohren gellendes Klingeln, ließ Elizabeth zusammenzucken und ihre Gedanken und Vermutungen beiseite schieben. Sie wandte sich erschrocken zu Rodney um, der damit beschäftigt schien, auf seinen Tablettlaptop einzutippen.
„ Keine Sorge“, versuchte er den Lärm zu übertönen und sah sie an. „ Das ist nur eine leichte Energiefluktuation.“
„ Eine leichte Energiefluktuation?“, echote Elizabeth alarmiert und ließ ein vorwurfsvolles „Rodney“ verlauten, als die Leuchten, die die Kapsel flankierten, aufzuflackern begannen. Sie konnte eine weibliche Silhouette erkennen, die inmitten der Kapsel lag.
Die Lichter begannen wieder zu flackern, doch diesmal nicht nur die der Kapsel sondern auch die Decken- und Wandleuchten. Die Symbole an den Wänden und an der Kapsel begannen bläulich-weiß zu glimmen.
Elizabeth musste schlucken und richtete ihre Augen unwillkürlich auf die Kapsel, von deren Innenleben ihr immer mehr offenbart wurde. Die sich darin befindende Person nahm Form und Gestalt an und als urplötzlich innerhalb der Kapsel auch noch Lichter zu flackern und aufzuleuchten begannen und jedes Detail der Frau verrieten, zuckte Elizabeth regelrecht zusammen.

Die Antikerin- Helia- war in ein langes weißes, sehr edel aussehendes Gewand gehüllt, das ihre alten knöcherigen Fesseln umspielte. Ihr Körper erschien trotz des Alters tadellos zu sein und ihr Gesicht- wenn auch von der Zeit gezeichnet, faltig und eingefallen- zeugte von Schönheit und Anmut.
Ihre Hände hatte sie über ihrem Bauch gefaltet. Ihre langen weißen Haare fielen in sanften Wellen über ihre Schultern. Um ihren Hals legte sich eine dünne goldene Kette mit einem kleinen Anhänger.
„ Oh, mein Gott.“ Elizabeth schlug sich die Hand vor den Mund, um ein entzücktes Jauchzen zu unterdrücken.
„ Keine Sorge“, hörte sie Rodney rufen. „ Das hatten wir vor einer Stunde schon einmal! Müsste gleich vorbei sein!“

Es sollte nicht vorbei sein. Voller Faszination starrte Elizabeth auf die Antikerin hinab, die so friedlich inmitten der blitzenden Lichter lag. Zu ihrer Zeit musste sie eine wahre Schönheit gewesen sein- schlank, lange Haare und vielleicht blaue Augen, sinnliche Lippen und wie ihre Stimme geklungen haben musste, wollte sich Elizabeth gar nicht erst vorstellen. Sie hatte immer noch eine gewisse Ausstrahlung, auch wenn die Zeichen der Zeit an ihrem Körper genagt hatten.
Es ist unglaublich, wollte Elizabeth ihren beiden Kollegen erwidern, als ihr etwas auffiel, das sie stutzen ließ. Schweren Herzens löste sie ihren Blick von der Statiskapsel und sah Rodney verwirrt an. „ Sagten Sie, vor einer Stunde?“
Der Kanadier wirkte leicht verunsichert, als er antwortete: „ Ja, das war genau das, was ich gesagt habe. Wieso?“

Elizabeth merkte, wie sich ihr Magen leicht zusammenkrampfte und wie sich ein ungutes Gefühl in ihr breit machte.
„ Dr. Weir?“ Daniel Jackson war von seinem Stuhl aufgestanden und hatte besorgt eine Hand nach ihr ausgestreckt. „ Stimmt irgendetwas nicht?“
„ Wer war noch einmal in dem Team, dass das hier alles erkundet hat?“, fragte sie.
„ Lt. Scott, Col. Carter und Teyla“, antwortete Rodney. „ Wieso? Ist irgendwas nicht in Ordnung?“
Elizabeth wusste nicht, was sie dem Physiker erwidern sollte, räusperte sich und meinte dann aber schließlich: „ Irgendwas sagt mir, dass hier was nicht stimmt.“

++++++++


Mit vor dem Brustkorb verschränkten Armen, stand John auf der anderen Seite des Paravents und wippte ungeduldig mit dem Fuß auf und ab, starrte dabei intensiv auf die Spitzen seiner schwarzen Militärstiefel. Kam es ihm nur so vor oder wirkten seine Füße in diesen Dingern wirklich so riesig und plump?
Er wippte den Fuß auf die andere Seite, neigte ihn ein kleines Stück und kam zu dem Schluss, dass er sich das wohl nur einbildete.

Er blickte auf, hob das Kinn in Richtung Paravent, hinter dem ein Schatten hin und her hüpfte, und schüttelte mit dem Kopf. Es erschien ihm einfach nur abwegig, dass sie es vorgezogen hatte, sich hinter diesem Teil umzuziehen, zumal er sie durchaus und mehrmals im völlig unbekleideten Zustand gesehen hatte.
„ Bist du sicher, dass du keine Hilfe brauchst?“, fragte er und grinste, als Teylas Kopf seitlich des Paravents hervorlugte.
„ Ich würde nicht besonders weit kommen, wenn du mir helfen würdest“, erwiderte die Athosianerin und lächelte.
„ Aber falls…“, setzte er an und ließ den Satz in eine Handbewegung übergehen.
„… dann werde ich dir Bescheid geben“, beendete Teyla seinen Satz und verschwand schmunzelnd wieder hinter dem Paravent.

Mit einem Seufzen ließ sich John auf einem der Stühle nieder und betrachtete das Schattenspiel, das sich ihm bot, mit einem amüsierten Schmunzeln. Er war Carson zutiefst dankbar, dass er Teyla erlaubt hatte, für ein, zwei Stündchen die stickige Krankenstation zu verlassen, um sich mal ein bisschen die Beine zu vertreten. Sie sollte sich aber in der Nähe aufhalten und dafür würde er schon sorgen! Ganz bestimmt…
John schielte an den Wänden des Paravents vorbei, hinüber zu dem Wandspiegel, beobachtete interessiert und mit einem immer weiter werdenden Grinsen, wie sich Teylas Spiegelbild das Top über den Kopf zog und sich mit den Fingern durch die rostbraunen Haare fuhr, dann ihren Kopf schüttelte, sodass ihre Haare ihr locker auf die Schultern fielen.

Dieser Anblick ließ ihn fast vergessen, was sich in der letzen Stunde abgespielt hatte… aber nur fast. Er fühlte sich elend, wenn er sich daran zurückerinnerte und ihm wurde speiübel bei der Vorstellung, sie für immer verloren zu haben. Noch einen Verlust in seinem verkorksten Leben hätte er mit Sicherheit nicht überwunden und schon gar nicht einer, von einer solchen Tragweite.
Zum ersten Mal seit Jahren, hatte er den Tränen nachgegeben und ihnen erlaubt, aus seinen Augen zu schießen. Schon lange nicht mehr, hatte er sich dermaßen deprimiert und niedergeschmettert gefühlt, wie vor einer Stunde. Es hatte sich angefühlt, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen auf brutalste Art und Weise weggerissen. Er wusste bei aller Liebe nicht, was er gemacht hätte, wäre Teyla nicht wieder aufgewacht.

John sog scharf die Luft ein und kniff die Augen so fest aufeinander, dass sie schmerzten, und das nur, um diese Erinnerungen in den hintersten Teil seines Gehirns zu verbannen.
Als die Lider wieder aufschlug und seinen Blick wieder auf das Spiegelbild richten wollte, war es nicht da. Nur das vergilbte Weiß des Paraventstoffes und ein Teil einer Säule war zu sehen.
Er stutzte und richtete sich von seinem Stuhl auf, ging langsam in Richtung Paravent, spürte wie sein Herz wieder zu schlagen begann.
„ Teyla?“, fragte er und erschrak, als er hörte, wie schwach und flatterig seine Stimme doch klang. Alarmiert wartete er auf ihre Antwort, doch die kam nicht und so zog er das Tempo an und hechtete fast oscarreif um das Paravent herum. „ Teyla!“

Die Athosianerin war nach vorne gekippt und hatte sich mit einer Hand gegen die Wand gestützt. Sie hatte ihre Augen geschlossen- soweit er das beurteilen konnte- und atmete tief ein und aus. Ihr Körper zitterte und ihre Schultern bebten.
„ Hey, hey!“ John eilte zu ihr herüber und legte ihr stützend einen Arm um ihre zitternde Taille. „ Alles okay?“
„J…ja“, antwortete Teyla mit erstickter Stimme und brachte ein schwaches Nicken zustande. Ihre Knie schlotterten und ihre Zähne klapperten aufeinander. „ M…mir ist nur s…schwindelig. K…kopfschmerzen…“
„ Soll ich Carson holen?“, fragte er besorgt und verstärkte seinen Griff ein bisschen, als er merkte, wie ihre Knie unter ihr nachzugeben drohten.
„ N…nein, es g…geht schon.“

Das waren ihre letzten Worte, ehe ihre Augen in ihrem Hinterkopf verschwanden und sie in seinen Armen kollabierte, zusammensackte und zu Boden ging.
Reflexartig schlang John seine Arme um sie, versuchte ihren Fall zu mindern, doch ihr Gewicht riss ihn mit zu Boden.
„ Carson!“, bellte er los und legte Teylas Kopf stützend auf seinen Schoß. „ Carson!“

++++++++++++


Als sie erwachte, war das Erste, was sie verspürte, ein durchdringender Kopfschmerz und eine von ihrem Magen ausgehende Übelkeit. Ihre Organe fühlten sich an, als ob sie orientierungslos durch ihren Körper irrten und in ihrem Kopf drehte sich alles.
Leise ächzend öffnete sie flatternd ihre Augen, schloss sie aber sogleich wieder, als ihr ein helles Licht entgegenstrahlte und sie blendete.
Der Kopfschmerz meldete sich mit einem kurzen Schwindelgefühl und für einen Moment hatte sie das Gefühl wieder zurück in die Ohnmacht zu fallen, aus der sie erwacht war.

„ Alles ist in Ordnung“, hörte sie eine raue Stimme wie von weit her an ihr Ohr dringen und verspürte etwas Kaltes, das sich auf ihre erhitzte Stirn legte und ihr angenehme Milderung verschaffte.
Widerwillig startete sie einen erneuten Versuch ihre Augen zu öffnen und diesmal klappte es. Erst war alles verschwommen, doch dann entdeckte sie eine Gestalt, die sich über sie gebeugt hatte und sie freundlich anlächelte.
Es war ein Mann, etwa mittleren Alters. Er hatte schütter werdendes, schon leicht ergrautes Haar und ein wettervergerbtes Gesicht mit vielen Falten. Zwei freundliche braune Augen blitzten sie durch die Falten hindurch an und ein Lächeln zog sich über sein Gesicht.
„ Ich kann Euch nur gratulieren, Commander.“ Sie sah, wie sich eine Lippen bewegten, doch sie konnte seine Stimme nicht zuordnen. Sie kannte sie nicht.

In den nächsten zehn Sekunden realisierte sie vier Sachen. Erstens, dass sie auf etwas Weichem lag, wahrscheinlich ein Bett. Zweitens, wie sich eine plötzliche Kälte von ihrem Unterleib her ausbreitete. Drittens, dass sich ein regelmäßiges Bummern dem Takt ihres Herzens anpasste und viertens, dass sich etwas Warmes ihre Hand umschloss.
Sie wandte ihren Kopf zur Seite und blickte in ein strahlendes Gesicht und in zwei vor Freude übersprudelnde haselnussfarbene Augen. Als er bemerkte, dass sie ihn ansah, wurde sein Lächeln noch breiter und er beugte sich zu ihr, hauchte ihr einen Kuss über die Stirn.

Verwirrt sah sie ihn an, bemerkte überrascht, dass er sich von ihrem Verhalten nicht aus der Ruhe bringen ließ. Sein Blick war auf etwas rechts von ihr gerichtet und schienen sich nicht davon lösen zu wollen.
„ Sieh nur“, rief er entzückt und streckte seinen Finger aus. Sie folgte seiner Geste, wandte ihren Kopf nach rechts… und erstarrte.

Der kleine Monitor flimmerte; inmitten der Projektion sah sie ein kleines kräftiges Herzchen schlagen. Es war sehr verschwommen, aber dennoch konnte man die ruckartigen Bewegungen des kleinen Wesens erkennen.


TBC
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