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[SGA] The core von Ailya

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In der Luft lag der Geruch von lodernden Flammen und heißen, beißenden Rauch. Der Duft von frischen Kräutern und Gewürzen stieg ihr in die Nase, gab ihr ein wohliges Gefühl.
Sie hörte Stimmen, lautes Gelächter, jauchzende Kinder und leises Summen. Sie hörte, wie sich das Feuer durch die Holzscheite fraß, wie sie in Asche zusammenfielen. Jemand legte weiteres Holz nach, die Flammen stoben hinauf in den sternenbedeckten Nachthimmel.
„ Das schmeckt wirklich gut“, erklang eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um, sah einen Mann an ihrem Tisch sitzen, die Ellenbogen auf die Tischplatte gestützt, vor sich einen Teller stehend. Zwischen den Fingern drehte er eine dunkle Beere hin und her, betrachtete sie eingehend von allen Seiten, ehe seine dunkelbraunen Augen zu ihr aufblickten und er zu lächeln begann. „ Was ist das?“
„ Kanaan?“ Überrascht machte sie einen Schritt auf ihn zu und über ihre Lippen stahl sich ein Lächeln.
„ Ich wusste, dass Sie beide eines Tages zusammenkommen“, meinte da plötzlich eine raue Stimme neben ihr. Erschrocken zuckte sie zusammen und wandte ihren Kopf.
John. Er lächelte sie an, blickte dann zu Kanaan und dann wieder zu ihr, sein Lächeln wurde noch breiter. „ Sie beide passen wirklich gut zusammen.“ Er neigte den Kopf leicht und machte sich daran zu gehen. Sie folgte ihm mit ihrem Blick- verwundert, irritiert-, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.
Sie spürte einen warmen Atem in ihrem Nacken und blickte in ihr vertraute braune Augen, als sie sich umdrehte. Sie wirkten traurig, zugleich aber auch wütend.
Kanaan lächelte nun nicht mehr. Seine Lippen waren ein schmaler Strich, aus dem jede Farbe gewichen war.
„ Ich wusste nicht, dass du so viel für ihn empfindest“, sagte er mit grollender Stimme.
Sie sah ihn verwirrt an. „ Was? Wovon redest du?“
„ Ich rede von dem Colonel“, antwortete er ihr, begann sie zu umrunden und zu mustern. „ Es ist mir unbegreiflich, dass du auf ihn hereinfallen konntest, Teyla.“
Ihre Stimme klang wie ein nervöses Zittern, als sie sprach. „ Ich verstehe nicht, was du meinst.“ Sie fühlte sich auf einmal unwohl. Kanaans Gesellschaft war ihr plötzlich unangenehm und sein eiskalter Blick ließ sie zusammenzucken.
„ Du hast dich verändert, Teyla“, hörte sie ihn sagen. „ Seit du nicht mehr hier, sondern in Atlantis lebst. Du bist auf ihn hereingefallen, auf seine charismatische Art. Er spielt nur mit dir. Er wird dir bei nächster Gelegenheit das Herz brechen. Du weißt wie er ist, Teyla. Er kann nicht anders.“ Seine trockene, gleichgültige Stimme verebbte und als sie herumwirbelte war er verschwunden- sie war allein.
Sie hörte seine Worte in ihrem Kopf widerhallen, sie hörte ihr Herz schlagen, sie hörte ihren Puls rauschen… und sie hörte einen markerschütternden Schrei.
„ TEYLA!“ Die ihr so vertraute Stimme wurde von dem Dröhnen und dem lauten Kreischen eines Wraithjäger übertönt. Ganz in der Nähe hörte sie Schreie, lautes Weinen und Wimmern.
„ Vater!“ Sie merkte, wie die Spannung in ihrem Körper außer Kontrolle zu geraten drohte und wie sich ihre Beine in Bewegung setzten. Sie eilte, dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie sich nicht von der Stelle bewegte.
„ TEYLA, HILF MIR!“, schallte es noch einmal, gerade als sie völlig außer Atem den Zelteingang erreicht hatte. Plötzlich stoben die beiden Stoffhälften auseinander und spitze Fingernägel bohrten sich in ihre Brust, drückten sie vom Eingang weg.
Seine gelblichen Augen wirkten leblos, sein Gesicht verzerrt. Seine Mundwinkel hingen nach unten, scharfe Zähne blitzten zwischen seinen Lippen hervor. Ein tiefes Grollen drang aus seiner Brust.
„ J..john“, keuchte sie und stöhnte auf, als sich seine Finger noch tiefer in ihre Brust bohrten und wie warmes Blut zu Boden tropfte. Er knurrte sie an, fauchte, seine Augen funkelten sie hungrig an.
„ N…nein, nein!“, jammerte sie, versuchte sich zu wehren, ihn wegzustoßen, doch die Schmerzen in ihrer Brust wurden immer stärker und sein selbstgefälliges Grinsen immer breiter. Sie schüttelte mit dem Kopf, sah ihn flehentlich an, doch er ignorierte sie und ihr Jammern.
„ N…nein, nein, John. B…bitte nicht, nein. Nei… NEIIIIIN!!“


„ NEIIIIIIN!“ Mit einem Schrei in den Ohren, den sie offensichtlich selbst ausgestoßen hatte, fuhr Teyla Emmagan aus dem Schlaf. Ihr ganzer Körper zitterte, ihre Schultern bebten. Panisch schnappte sie nach Luft, doch unsichtbare Hände hatten sich um ihre Kehle gelegt, erstickten ihren gellenden Schrei.
Ihr Herz ratterte in ihrem Brustkorb, schien sich fast zu überschlagen. Ihr Puls raste, ihr Blut kochte, rauschte durch ihre Adern, stachelte ihr Herz dazu an, schneller zu schlagen- schneller, als es gut war.
Teyla stöhnte auf und griff nach ihrer Brust, als ein stechender Schmerz durch ihren Oberkörper fuhr und ihr die Luft abschnürte. Sie japste nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen, aber nur langsam durchflutete er ihre Lungen.
Schweiß bedeckte ihren ganzen Körper, ließ sie unbewusst frösteln. Ihr Shirt klebte schweißdurchnässt an ihrem Rücken. Das Laken ihres Bettes war zerwühlt, zerknittert. Die Bettdecke hatte sich um ihre erhitzten, zitternden Beine gewunden.
Jede Faser ihres Körpers schien zu zittern und ihr Kopf fühlte sich an, als stünde er kurz vor der Explosion- ein ziehender, zugleich pulsierender Schmerz zog sich durch ihre Schläfen.
Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit, ihr Magen krampfte sich zusammen, ihre Kehle begann zu kribbeln und sie hörte, wie sie zu würgen anfing.
Schnell rollte sie sich aus dem Bett, die Hand vor den Mund gepresst und stolperte in die Richtung, wo sie das Bad vermutete. Ihre Beine zitterten und ihre Knie drohten unter ihr nachzugeben. Schwindel überkam sie, verstärkte die Übelkeit nur noch.

Teyla hatte nicht daran geglaubt, dass sie es noch rechtzeitig ins Bad schaffen würde. Und so wunderte sie es auch nicht, als sie strauchelte und zusammensank, sich gerade noch mit ihren Handflächen abstützen konnte, ehe sie sich auf die dunkeln Fliesen erbrach.
Verdammt, dachte sie nur und wischte sich mit dem Handrücken über ihren Mund; es brannte sauer in ihrer Speiseröhre und der Geschmack in ihrem Mund, den sie vergeblich zu ignorieren versuchte, war einfach nur Ekel erregend.

Mit einem Ächzen robbte sie über die dunklen Fliesen- schwach, ausgelaugt, zittrig- und lehnte ihren pochenden Schädel gegen die kalte Wand, versuchte ihre wild in ihrem Kopf umhersausenden Gedanken zu ordnen, was sich ebenso unmöglich herausstellte, wie der Versuch nicht mehr an ihren Traum zu denken.
Teyla merkte, wie sie wieder zu zittern begann und wie ihr Magen wieder zu rebellieren drohte. Sie biss sich auf die Zähne, schloss ihre Augen, versucht möglichst ruhig zu atmen.

Sie spürte genau wie ihr Herz im Angesicht des Traum rasend schnell schlug. Nur nach und nach normalisierte sich der Rhythmus wieder.
Es dauerte noch einige Sekunden, ehe sie wieder einigermaßen Herr über ihre Sinne war und langsam die Augen öffnete.


Die Umgebung vor ihren Augen war noch ein kleines bisschen verschwommen, dennoch erkannte sie, dass sie es wohl noch ins Bad geschafft hatte… wenn auch nicht mehr ganz bis zur Toilettenschüssel.
Die sie umgebenden Wände waren mit dunklen Fliesen getäfelt. Links von ihr war eine kleine Duschkabine, gleich daneben eine eckige und ziemlich tiefe Badewanne.
Ihr gegenüber war ein Waschbecken in die Wand eingelassen, darüber ein breiter Spiegel, der ihr das Grauen offenbarte: Ihr Gesicht war aschfahl und ihr klebten Haarsträhnen in ihrem verschwitzten Gesicht. Außerdem war es nicht gerade appetitlich, sich selbst dabei zu beobachten, wie man seinen Mageninhalt auf den Fliesen verteilte.

Teyla stöhnte leise, schloss ihre erschöpften, vom Träumen ausgelaugten Augen wieder und sog den Geruch von Aftershave ein, der in ihrer Nase brannte, aber trotz alledem nicht unangenehm war; sie fand es roch nach Schokolade und es wunderte sie, woher er es wohl aufgetrieben hatte.

Sie hörte, wie im Schlafbereich die schwere Bettdecke beiseite geschoben wurde und wie nackte Füße über den Boden schlurften, immer schneller und lauter wurden. Schließlich waren sie ganz nah, doch sie hatte einfach keine Kraft, um aufzublicken. Sie wusste eh, wer da auf sie zugeeilt kam und neben ihr auf die Knie ging, ihr eine ins Gesicht gerutschte, rostbraune Haarsträhne hinters Ohr strich und einen Arm stützend um ihre Taille legte.
„ Ssht, ist gut. Alles okay. Es ist alles in Ordnung. Ganz ruhig. Ssht.“ Teyla wimmerte leise, als er mit seiner Hand über ihren Rücken strich, und verbarg ihr Gesicht in seinen Schultern.
„ Alles okay“, flüsterte er noch einmal. „ Es war nur ein Traum. Ganz ruhig.“

Teyla konnte nicht anders, als John für sein enormes Mitgefühl zu vergöttern. Seit vier Nächten ging das jetzt schon so: schreiend und schweißgebadet fuhr sie aus dem Schlaf, warf sich im Bett hin und her und vorgestern war sie zum ersten Mal orientierungslos durch die nächtliche Dunkelheit geirrt.
John zeigte Verständnis, auch wenn er jedes Mal vor Schreck fast aus dem Bett fiel, wenn sie wieder einen Traum hatte.
„ Wieder ein Alptraum?“, fragte er sie mit gesenkter Stimme, obwohl er ihre Antwort schon kannte.
Teyla nickte schwach, schluckte. „ J…ja.“
„ Ist alles in Ordnung?“ Er hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger an, sodass er ihr in die Augen sehen konnte.
Wieder nickte sie. „ N…nur Kopfschmerzen. Und m…mir ist schwindelig.“
„ Du solltest zu Carson zu gehen“, meinte John und half ihr vorsichtig wieder auf die Beine. „ Ich will nicht, dass du krank wirst. Das können wir im Moment gar nicht gebrauchen.“

Teyla seufzte, ergab sich dann aber ihrem Schicksal und nickte. So langsam gingen ihr diese Träume an die Substanz. Sie hatte das letzte Mal vor einer Woche eine Nacht durchgeschlafen, fühlte sich schlapp und ausgepowert.
Nicht nur John war das aufgefallen, sondern auch Elizabeth. Besorgt hatte sie sie am gestrigen Tag zur Seite genommen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Teyla hatte gelogen und gemeint: „ Alles okay, ich hab nur schlecht geschlafen.“
Sie wusste nicht, warum sie so schlecht schlief und warum sie so matt war. Aber eines wusste sie: Das musste sich schnellstens ändern. Spätestens, wenn sie ihr Team auf den nächsten Außenwelteinsatz begleiten wollte.

Die Artemis war am vorherigen Tag aus dem Hyperraum gefallen, kreiste nun in der Umlaufbahn zweier, eng beieinander liegender Planeten, die laut Rodney eine „ höchst menschenunfreundliche“ Oberfläche hatten und nicht nur der Kanadier schien sich zu fragen, warum das Schiff ausgerechnet hier einen Stopp gemacht hatte.
Zweieinhalb Wochen war es her, seit sie zurück in den Hyperraum gesprungen waren, nachdem sie „das andere Team“ beerdigt hatten. Zweieinhalb Wochen waren eine lange Zeit und Rodney hatte angefangen wie von der Biene gestochen herumzuirren. Für ihn war alles nur „unlogisch“ und wenn man ihn nicht im Labor oder im Maschinenraum antraf, dann aber in der Nähe einer seiner Kollegen- überwiegend Mike Branton-, dem er das Leben schwer machte.

Teyla seufzte. Sie glaubte zwar nicht, dass sie in den nächsten Tagen oder Stunden- bis die Artemis zurück in den Hyperraum fiel- ausrücken würden, zumal sie von dem Schiff nicht runterkamen, aber dennoch wollte sie sichergehen, dass sie ihr Team dann vollends unterstützen konnte.
„ Okay, ich werde morgen zu Carson gehen“, meinte sie leise, als sie wieder im Bett lag und sich fröstelnd die Bettdecke bis unter die Nasenspitze zog.
„ Braves Mädchen“, schmunzelte John und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn; er sah mindestens genauso übermüdet aus wie sie und konnte einem fast leid tun.
„ Ich liebe dich“, wisperte Teyla gegen seine Wange und kuschelte sich enger an ihn. Er war warm und sein gleichmäßiges Atmen beruhigte sie.
John murmelte etwas, was man als ein „ Ich dich auch“ interpretieren konnte, ehe sein Kopf zur Seite fiel und er leise zu schnarchen begann. Seine Hand ruhte auf ihrer Schulter, hielt sie fest gegen sich gedrückt, als ob er sie beschützen wollte.

Teyla legte ihre Hand auf seinen Brustkorb und stützte ihren Kopf darauf. Sie kräuselte ihre Stirn und seufzte tief, dachte über den Inhalt ihres Traums nach, ehe ihre Lider langsam schwerer wurden und sie ganz langsam in einen tiefen, traumlosen Schlaf abdriftete, der erst am nächsten Morgen endete, als der schrille Alarm von Johns Armbanduhr losging und sie merkte, wie sich dieser unter leisem Murren von der Matratze quälte.
Sie öffnete ein Augen, blinzelte den dunkelhaarigen Piloten müde an, fiel dann aber zurück ins Kissen.

+++++++++


„ Merkwürdig, Sie sind schon die zweite Person, die sich mit derartigen Symptomen bei mir meldet“, meinte Dr. Carson Beckett stirnrunzelnd, als er ein kleines orangenes Döschen hervorkramte und dann langsamen Schrittes zum Behandlungstisch ging, wo Teyla sich mit Mittelfinger und Daumen über die Schläfen strich.
„ Wirklich?“ Sie nahm das Döschen höchst dankbar entgegen und seufzte erleichtert.
„ Ja.“ Carson nickte und tastete mit seinen Finger nach ihrem Hals. „ Vor nicht mal einer Stunde war Col. Carter hier und hat über Kopfschmerzen und Schwindel geklagt. Sie meinte, sie habe nicht gut geschlafen in der letzten Nacht.“
„ Da ist sie nicht die Einzige“, seufzte Teyla und schwang sich zu einem schwachen Lächeln- mit mäßigem Erfolg. Ihr Kopf schmerzte, kaum dass sie ihre Mundwinkel verzogen hatte und so ähnelte ihr Lächeln doch eher einer schmerzverzerrten Grimasse.
Mit zittrigen Fingern öffnete sie das Döschen und ließ eine kleine, weiße Schmerztablette auf ihre Handfläche kullern.
„ Tut mir leid, dass ich nichts Stärkeres habe“, sagte Carson. „ Aber es müsste eigentlich genügen, wenn Sie eine davon nehmen. Könnten Sie bitte mal tief ein- und dann wieder ausatmen, meine Liebe?“
Teyla tat wie ihr geheißen, zuckte zusammen, als Carson das kalte Stethoskop auf ihre Brust legte und atmete tief ein und dann wieder aus.
„ Glauben Sie mir, Carson“, lächelte sie, „ allein der Gedanke, diese elendigen Kopfschmerzen loszuwerden und eine Nacht durchschlafen zu können, ist sehr… beruhigend.“
„ Haben Sie sonst noch andere Symptome?“, fragte der Mediziner und legte das Stethoskop beiseite. „ Koordinationsschwierigkeiten, Gleichgewichtsschwierigkeiten, Sehstörungen, Übelkeit oder derartiges?“
Teyla nickte. „ Ich hatte letzte Nacht und vorgestern Morgen Probleme mit dem Magen und musste mich…übergeben.“
„ Haben Sie eine Ahnung, ob Sie irgendetwas Verdorbenes gegessen haben?“ Carson leuchtete ihr mit einer kleinen, aber sehr grellen Lampe in die Augen, woraufhin sie sie reflexartig zusammenkniff.
„ Nein.“ Teyla schüttelte mit dem Kopf. „ Nichts, was Sie und die anderen nicht auch gegessen haben.“
Carson schmunzelte. „ Ich muss zugeben, dass ich mich an den Gedanken noch gewöhnen muss, etwas zu essen, das ein Computer hergestellt hat…bedient von Rodney McKay.“ Er ließ die kleine Leuchte in seiner Hosentasche verschwinden, wirkte wieder ernster. „ Wie lange haben Sie das schon, Teyla?“
„ Seit einer Woche“, erwiderte sie ihm. „ Und seit vier Nächten kann ich so gut wie gar nicht mehr schlafen.“
„ Col. Carter hat es mir so ähnlich beschrieben“, sinnierte Carson stirnrunzelnd. „ Also, rein körperlich fehlt Ihnen nichts, meine Liebe, aber… Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?“
Teyla nickte. „ Natürlich dürfen Sie das, Carson.“
Der schottische Mediziner erwiderte ihr Nicken und zog sich einen Stuhl heran. „ Wenn Ihnen diese Frage unangenehm ist oder Sie nicht darauf antworten wollen, dann verstehe ich das natürlich. Aber vielleicht sollten Sie wissen, dass ich Col. Carter auch danach…gefragt habe. Es könnte relevant sein, also… Teyla, treffen Sie sich mit jemandem?"
„ Ich verstehe nicht recht“, erwiderte sie.
„ Ich meine, ob Sie im Moment mit jemanden… es geht mich natürlich nichts an und großer Gott, ich will Sie nicht ausfragen, aber… es könnte wie gesagt relevant sein.“

Teyla begegnete der Verlegenheit des Arztes mit Verwunderung, runzelte die Stirn und es dauerte einige Augenblicke, bis sie begriff, was Carson zu sagen versuchte. „ Sie denken, ich bin…"
„ Das heißt also, Sie…“, setzte er an und seine Miene lichtete sich, als sie nickte. Er räusperte sich und faltete die Hände auf seinem Schoß. „ Ohne einen Test wissen wir natürlich nichts und ich will mich nicht auf eine Vermutung stützen, aber die Symptome passen alle zusammen.“ Er verzog seinen Mund einem ermunternden Lächeln. „ Ich würde gerne einen Test machen, wenn Sie damit einverstanden sind. Nur, damit wir wissen woran wir sind.“

Die Athosianerin war so sehr in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht einmal zusammenzuckte, als Carson ihr Blut abnahm. Nein, sie zuckte noch nicht einmal zusammen, als sich die Türen der Krankenstation öffneten und ein lautes „ Dr. Beckett“ die Wände erschütterte.

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„ Es wird schon alles gut werden, meine Liebe.“ Carson lächelte und tätschelte Teyla über den Arm. Er ließ die junge Frau mit ihren Gedanken allein und versuchte sie möglichst nicht zu stören. Sie schien ihn gar nicht zu bemerken, zuckte noch nicht einmal zusammen, als die Nadel durch ihre Haut piekste. Er fragte sich, welcher Herr es wohl geschafft hatte, das Herz der edlen Kämpferin zu erobern.

Die sich zischend öffnende Tür und ein lautes, schallendes „ Dr. Beckett“ rissen ihn aus seinen Gedanken zurück auf die Krankenstation.
„ Oh, großer Gott!“, rief Carson, als er Col. Cameron Mitchell entdeckte, dessen graue Augen rastlos umherirrten. „ Colonel, was ist passiert?“
Mitchell sah auf Col. Samantha Carter hinab, die regungslos in seinen Armen lag- dunkelrotes, fast schon schwarzes Blut tropfte aus ihren Mundwinkeln auf seine Uniform.
„ Sie… sie...wir waren in der Mensa, haben was gegessen“, berichtete der Colonel, seine Stimme überschlug sich fast. „ Plötzlich meinte sie, sie fühle sich nicht besonders und sie wolle sich hinlegen gehen.“ Er machte eine kurze Pause, um Luft zu holen. „ Dann ist sie… sie ist zusammengebrochen und fing an aus dem Mund zu bluten.“
„ Legen Sie sie auf die Liege“, wies Carson den Soldaten an und fischte seine kleine Lampe aus der Hosentasche, leuchtete der blonden Wissenschaftlerin damit in die Augen. „ Colonel, können Sie mich hören? Samantha, können Sie mich…“

Ein dumpfes Geräusch ließ sowohl ihn, als auch Col. Mitchell aufhorchen. Carson wandte einen schnellen Blick über seine Schulter und erschrak, als er Teyla der Länge nach zu Füßen des Behandlungstisches liegen sah; das Gesicht schmerzverzerrt, die Hände um den Bauch geschlungen, dunkles Blut aus dem Mund laufend.
„ Verdammt, Teyla!“ Col. Mitchell hechtete zu der Athosianerin, schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie vorsichtig hoch. „ Doc!“
„ Legen Sie sie hin, Colonel!“, rief Carson und schnappte nach seinem Headset. „ Jennifer, hier ist Carson, bitte kommen Sie unverzüglich auf die Krankenstation.“
„ Was ist denn los?“, erklang die Stimme, der hübschen Ärztin aus Wisconsin wenige Augenblicke später. „ Stimmt irgendetwas nicht?“
„ Ich würde es Ihnen gern erklären, doch ich brauch Sie hier. Und zwar sofort!“
„ Verstanden, ich komme sofort!“

TBC
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