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[SGA] The core von Ailya

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Es tat Elizabeth in der Seele weh, ihre Freundin so zu sehen; Teyla saß wie ein Häufchen Elend da, in sich zusammengesunken, zitternd am ganzen Leib. Sie sah mitgenommen aus, vollkommen am Ende. Die Tasse Tee, die Carson ihr gegeben hat, war noch immer unberührt- sie beachtete sie nicht einmal. Unaufhörlich schlugen ihre Lippen aufeinander, bebten still vor sich hin.

Elizabeth seufzte auf. Die Athosianerin tat ihr leid. Nicht im Geringsten wünschte sie sich das, was ihr widerfahren war, obwohl sie nicht alle Einzelheiten kannte. Und nachdem, was Ronon sich in seinen Bart gegrummelt hatte, war Elizabeth sich nicht sicher, ob sie überhaupt alles wissen wollte. Vielleicht war es besser, dass sie den Sateder gebeten hatte, ihr nur das Wichtigste zu erzählen.
Sie sah wieder zu Teyla; an ihrer Körperhaltung hatte sich nichts geändert, außer das sie ihren Kopf gegen Vala Mal Dorans Schulter lehnte, die ihr aufmunternd über den Rücken strich. Elizabeth traf den Blick der Schwarzhaarigen; Vala schürzte die Lippen, nickte dann aber.
Keine Sorge, ich kümmere mich um sie, schien sie sagen zu wollen und Elizabeth mühte sich um ein schwaches Lächeln, nickte erleichtert. Seit sie sie kannte, hatte sie die tapfere Kämpferin noch nie in einem solchen Zustand erlebt; Teyla schien geradezu geschockt zu sein!

Elizabeths stille Sorge um ihre Freundin wurde von leisem Fluchen begleitet; Rodney tippte unentwegt auf seinen Computer ein, während er eine Beschimpfungsarie auf den mehr oder weniger „sensationellen“ Fund herabregnen ließ. Es war schon verwunderlich, was für Ausdrücke der Kanadier dabei in den Mund nahm und scheinbar interessierte es ihn gar nicht, dass der ein oder andere entnervt die Augen verdrehte.
Elizabeth schüttelte nur mit dem Kopf, unterbrach ihn aber nicht, denn jedes Mitglied der Atlantisexpedition wusste, dass man einen Rodney McKay gefälligst in Ruhe zu lassen hatte, wenn er „arbeitete“.
„ Verdammt“, zischelte er in diesem Augenblick und schlug mit der flachen Hand auf den Monitor seines Laptops; tiefe Falten warfen sich auf seiner Stirn und ärgerlich zuckte er mit den Mundwinkeln, presste die Lippen wütend zusammen.
„ Rodney“, setzte Elizabeth an, doch der Kanadier hob nur seinen Finger und wedelte mit ihm vor ihrem Gesicht herum.
„ Geben Sie mir nur eine Minute, Elizabeth.“
Die Expeditionsleiterin sah ihn unverständlich an. „ Ich habe Ihnen mehr als eine Minute zugesprochen, Rodney.“
Er sah zu ihr auf. „ Da hatten wir aber noch nicht dieses Problem.“
„ Ich dachte, Sie hätten es im Griff!“
„ Hatte ich, bis Colonel Ich-weiß-alles-besser auf die dämliche Idee gekommen ist, mal zu schauen, wer sich wohl in den anderen… Särgen befindet.“

Elizabeth sah aus dem Augenwinkel heraus, wie Col. Mitchell den Kanadier empört ansah. „ Seien Sie ehrlich, Doc… Sie sind auch neugierig!“
Rodney löste seinen Blick von ihr und sah den Teamleader von SG1 an. „ Ja, ich bin neugierig, aber im Gegensatz zu Ihnen habe ich in der Schule aufgepasst und weiß, dass man fremde, merkwürdige Sachen nicht angrabbeln soll!“
Elizabeth seufzte. „ Rodney, bleiben Sie freundlich.“
„ Das fällt mir sehr schwer, wenn irgendwelche unwissenden Schwachköpfe dauernd über meine Füße stolpern und alle möglichen Sachen anfassen, von denen sie nicht wissen, wofür sie eigentlich da sind“, entrüstete sich der Kanadier und sein Gesicht nahm eine leicht rötliche Farbe an.
Cameron Mitchell hob die Augenbrauen. „ Ach, Sie nennen mich einen Schwachkopf!“
„ Haben Sie etwa ein Problem damit, Colonel?“, zischelte Rodney.
Mitchell setzte ein säuerliches Lächeln auf. „ Nein, natürlich nicht. Aber vielleicht sollten Sie öfters mal in den Spiegel schauen, Doktor
Rodney gab einen entsetzten Laut von sich. „ Sie…“

„ Okay, okay, jetzt kommen wir alle mal wieder runter und versuchen uns zu beruhigen!“ Elizabeth seufzte erleichtert auf, als John einen energischen Schritt nach vorne machte und sich zwischen die beiden Streithähne stellte; Rodney funkelte Mitchell wütend an, während der Colonel nur spitzbübisch grinste.
„ Beruhigen Sie sich bitte.“ John ließ die Arme wieder sinken. „ Wir haben keine Zeit für alberne Streitereien.“ Er warf Rodney einen warnenden Blick zu und bedachte Mitchell mit einem kurzen Nicken, ehe er sich wieder umdrehte und sich neben sie stellte.
„ Danke“, flüsterte Elizabeth ihm leise zu.
„ Ich sage es Ihnen- das wird eines Tages in einer Meuterei enden und dann kann ich für nichts mehr garantieren", wisperte John mit einem zaghaften Lächeln zurück.
„ Wenn Sie das meinen.“ Elizabeth war erleichtert. Auf das für ihn charakteristische schiefe Lächeln wartete sie zwar vergebens, aber wenigstens wirkte John ein kleines bisschen entspannter, als noch vor ein paar Minuten. Er sah zwar immer noch ziemlich betroffen aus und man konnte ihm ansehen, dass ihn das Ganze ganz schön mitgenommen hatte.
Er hatte Ronon still gelauscht, als dieser ihm erzählte, was vorgefallen war, und hatte regungslos da gesessen, doch seine immer härter werdende Miene hatte ihn verraten: Er fühlte sich schuldig für das, was passiert war! Und das blieb auch so, egal wie sehr man versuchte es ihm auszureden und sagte, dass es nicht seine Schuld war.

Elizabeth lächelte ihn noch einmal an, John lächelte schwach zurück und drehte dann seinen Kopf in die Richtung, wo Teyla und Vala saßen. Im Gegensatz zu ihr hatte er alles erfahren wollen und so hatte im Ronon auch alles erzählt. Im Nachhinein zweifelte Elizabeth, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war.
John sah Teyla betroffen an. Die Athosianerin blickte zu ihm auf und ihre Miene wurde ausdruckslos. In ihren Augen blitzte etwas auf, das Elizabeth nicht genau zuzuordnen wusste.
Egal, was da vorhin vorgefallen war: Es ging beide etwas an- sowohl John als auch Teyla- und es schien unausweichlich, dass sie beide darüber reden mussten.

Doch- was immer es auch war-, es ging sie nichts an, also schenkte Elizabeth Teyla noch einen schnellen ermutigenden Blick, bevor sie sich wieder an Rodney wandte, der sich scheinbar beruhigt hatte.
„ Sie sagten, Sie hätten etwas für uns, Rodney“, sprach sie ihn mit ruhiger Stimme an.
Der Kanadier nickte, seufzte dann aber schwerlich und warf einen unmerklichen Blick zu Col. Mitchell. „ Es ist mir gelungen das Programm, mit dem die… Särge verbunden sind zu knacken. Somit kann ich auf alle Daten zurückgreifen, die wir benötigen.“
„ Was meinen Sie mit „ alle Daten“?“, fragte John stirnrunzelnd. „ Es gibt noch mehr?“
„ Können Sie mir nicht zuhören?“ Rodney seufzte. „ Nur ein einziges Mal? Mit „alle Daten“ meine wann die… Särge aktiviert wurden- sprich wie lange sie schon sie schon in Betrieb sind- und so weiter und so weiter…“ Er machte eine ausladende Handbewegung, die ausdrücken sollte, dass er diese Aufzählung noch unendlich weiterführen könnte.
Elizabeth stützte sich mit ihren Handflächen auf eine der Kisten- sie benutzte das Wort „Särge“ nicht gern, obschon es welche waren- und sah ihren Chefwissenschaftler fragend an. „ Und was bedeutet das nun konkret?“
„ Haha“, machte Rodney. „ Mir ist es außerdem gelungen, die Videodatei des Colonels weiter zu entschlüsseln. Sie werden überrascht sein.“
„ Das erklärt aber immer noch nicht die Tatsache, dass ein verrücktes zweites Ich in den Gängen Amok läuft und…“, zischelte John, der Rest des Satzes blieb ihm im Halse stecken und voller Unbehagen sah er zu Teyla herüber, die bei seinen Worten zusammengezuckt war.
„ Mein lieber Freund, Sie sollten niemals das Genie von Rodney McKay unterschätzen.“
John sah seinen Freund wieder an, zog die Augenbrauen hoch und rollte mit den Augen.
„ Vielleicht kann uns der Colonel ja sagen, was mit ihm und der Rest der Crew passiert ist.“ Bei Rodneys Worten blickten alle Anwesenden ihn an.
„ Ich verstehe nicht“, sagte Col. Mitchell.
„ Das können Sie allerdings laut sagen“, pflichtete ihm John bei und schüttelte mit dem Kopf. „ Was meinen Sie damit, Rodney?“
„ Die Aufnahme geht noch weiter“, platzte Elizabeth mit ihrem Gedanken heraus. Das war die einzige Möglichkeit. Die Aufnahme konnte noch nicht vorbei sein. Sie schaute Rodney an, der daraufhin langsam zu nicken anfing.
„ Bei weitem nicht“, erwiderte er und grinste.

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„ Mir wurde gesagt, ich sollte ein paar Worte sagen, also…ähem… naja, ich habe eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass ich niemals gedacht hätte auf diese Weise zu sterben.“ Unbehagen stand ihm in sein blasses, aschfahles Gesicht geschrieben. Er starrte in die Kamera, fuhr sich dann mit den Händen über sein Gesicht, als wollte er sich selbst aus einem schlechten Traum wachrütteln.

„ Vier Jahre“, begann er schließlich, nach einer langen Pause. „ Diesen Monat sind es vier Jahre. Ich hab’ nicht gedacht, dass Zeit so schnell verfliegen kann…es ist fast schon unheimlich.“ Ein schwaches Lächeln umspielte seine aufgesprungenen Lippen und für einen kurzen Augenblick hatte es den Anschein, als lichteten sich die dunklen Ringe unter seinen Augen. „ Vier Jahre sind ne’ verdammt lange Zeit.“ Er strich sich durch seine matten, wirren Haare und seufzte. „ Ich kann’s echt nicht glauben. Diesen Monat sind’s tatsächlich vier Jahre. Vier Jahre auf diesem verdammten Schiffen.“ Er biss sich auf die Lippen, wandte seinen müden Blick von der Kamera ab, blinzelte verunsichert über seine Schulter.
„ Ähem… ja… vielleicht, wenn das hier irgendjemand mal zu sehen bekommt. Ich…ähem… wurde darum gebeten unsere Geschichte… also, wir… wir kamen vor rund vier Jahren auf dieses Schiff. Dachten es sei ein Glücksfall. Ist es aber nicht. Dieses verdammte Ding bringt einem nichts als Tod. In den letzten vier Jahren habe ich mehr Leute zu Grabe getragen, als in den Jahren zuvor. Ne’ Schande ist das.“ Er grinste vielsagend. „ Mag sich jetzt vielleicht hart klingen, aber…man sollte von diesem Schiff verschwinden, solange man noch die Möglichkeit dazu hat.“

Seine Miene wurde wieder ernst und seine Augen verloren sich irgendwo hinter der Kamera, dort wo sie nicht hin konnte.
„ Ich habe viele meiner Freunde verloren“, sagte er mit ausdrucksloser Stimme, die in sich zusammenzusacken drohte. „ Und es werden bald noch mehr werden.“ Er seufzte betroffen, warf wieder einen nervösen Blick über seine Schulter und blickte- als er sich wieder umgedreht hatte- noch trauriger in die Kamera; in seinen haselnussfarbenen Augen schimmerten Tränen. Seine Stimme klang blechern, als er fortfuhr:
„ Es begann vor… vor vier Wochen. Das Schiff fiel aus dem Hyperraum, das Gate wählte sich automatisch an, wir stellten ein Team zusammen, erkundeten den Planeten, füllten unsere Vorräte auf, das wars. Alles war normal, bis…“ Er hielt inne, schien zu überlegen, ob es richtig war, was er tat. Man konnte den Konflikt sehen und dass es ihm schwer fiel, darüber zu sprechen. Immer wieder sah er über seine Schulter, als ob er fürchtete, rücklings überfallen zu werden.
„… bis das mit Lt. Matt Scott war“, fuhr er schließlich fort. „ Zuerst dachten wir, er hätte sich ne’ Erkältung eingefangen, als wir auf dem Planeten von einem starken Unwetter überrascht wurden. Carson gab ihm etwas, doch es wurde nicht besser. Es war unheimlich, zu beobachten, wie sich der Lieutenant immer mehr veränderte. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle, es gab mehrere Übergriffe auf andere Crewmitglieder. Carson, Rodney und Sam taten ihr Bestes, um ihm zu helfen, doch…“ Er schluckte den Kloß hinunter, der in seinem Hals festzustecken schien. „…doch es war vergebens. Lt. Matt Scott verstarb sechs Tage, nachdem er von dem Planeten zurückgekehrt war. Wir dachten es sei vorbei, doch… da irrten wir uns.“

Er seufzte schwer und sein Blick löste sich von dem Nichtexistenten in der Ferne, fixierte wieder das Objektiv der Kamera. „ Vier Wochen ist das jetzt her und viele sind dem Lieutenant gefolgt. Elizabeth, Cam, Mike Branton… es würde zu lange dauern alle aufzuzählen. Rodney hat vorgeschlagen, die Übriggebliebenen auf den nächstbesten Planeten zu evakuieren, obwohl ich nicht weiß, was das bringen soll. Wir alle wissen, dass wir sterben werden müssen, doch keiner weiß, wen es als nächstes treffen wird. Ist wie Glücksspiel.“
Er lachte verbittert auf; sein Lachen klang wie ein kränkelnder Motor, der seine besten Zeiten schon längst hinter sich hatte.

„ So… sonst gibt’s eigentlich nichts mehr zu erzählen… außer, dass wir alle und langsam in blutrünstige Monster verwandeln, aber das ist in dieser Galaxie nichts Neues… wenn wir uns überhaupt noch in dieser Galaxie befinden. Gott weiß, was in den letzten vier Jahren alles passiert ist. Es würde mich schon interessieren, wie es auf Atlantis weitergegangen ist.“ Gedankenverloren kratzte er sich am Kinn.
„ Also…“, redete er dann weiter. „ Ich weiß nicht, wie viel dieses Ding aufnehmen kann, also… vielleicht noch ein paar persönliche Sachen zum Schluss. Mein Sohn…“- Ein breites Lächeln zuckte über sein Gesicht und seine Augen begannen zu funkeln- „… er wird morgen zwei Jahre alt. T.J ist ein klasse Junge und ich bin froh, dass ich ihn habe.“ Er rümpfte die Nase, das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „ Er ist das Einzige, was mir von…“

John zuckte zusammen, als die Aufnahme urplötzlich abbrach und der Monitor, den er in seinen leicht zitternden Händen hielt, sich verdunkelte.
„ Tut mir leid, aber das war alles“, hörte er Rodney sagen und spürte Elizabeths Hand auf seiner Schulter. Er sah nicht zu ihnen auf, starrte stattdessen weiter auf den dunklen Bildschirm, spielte die Aufnahme noch einmal in seinem Kopf ab.
Was auch immer mit seinem zweiten Ich und seinen Freunden passiert war… es konnte ihnen ebenso widerfahren!
Gegen das dumpfe Gefühl in seinem Kopf ankämpfend sah er zu Rodney auf, der erwartungsvoll zu ihm hinunterblickte. „ W…wer ist in den anderen…“
Rodney schien zu merken, dass es ihm schwerfiel das Wort „ Särge“ zu gebrauchen, signalisierte ihm mit einem schnellen Nicken, dass er verstanden hatte.
„ So wie es aussieht, sind nur zwei weitere aktiv“, antwortete er. „ Von dem einen geht nur ein schwaches Energiesignal aus. Das System steht kurz vor dem Zusammenbruch.“
„ Was ist mit dem anderen?“, fragte Elizabeth.
„ Das Signal ist stärker, aber nicht nur unmerklich. Beide Systeme arbeiten schon seit etlichen Jahren.“ Rodney schüttelte mit dem Kopf. „ Ich kann nicht sagen, wie lange sie noch mit Energie gespeist werden können.“
„ Können wir Sie nicht einfach öffnen, um zu sehen wer drin liegt?“, fragte Ronon. „ Ich meine, wir könnten doch…“

„ Nein.“ John war allein der Gedanke, noch eine dieser Bestien freizulassen, zuwider. Er wollte nicht noch mehr aufs Spiel setzen, schüttelte deswegen konsequent mit dem Kopf. „ Nein, das werden wir nicht tun.“
„ Wir sollten an unser eigener Wohl denken“, stimmte Elizabeth ihm zu. „ Es ist zwar davon auszugehen, dass sie uns nicht sonderlich viel anhaben können, aber ich möchte das Risiko nicht eingehen.“
„ Sollten wir sie nicht von hier wegschaffen?“, wandte Col. Mitchell ein. „ Sie scheinen die größten Energiefresser zu sein und da…“
Rodneys nervöses Schnipsen unterbrach ihn. „ Ich sage es nicht gerne, aber der Colonel hat Recht. Es könnte mir gelingen, sie vom Energiekreislauf abzukapseln und dann könnten wir sie problemlos…“
„ …entsorgen?“, beendete Ronon seinen Satz.
„ Ich hätte es anders gesagt, aber…ja.“ Rodney verdrehte schwach die Augen.
„ Es gilt immer noch zu bedenken, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um Mitglieder der Expedition handelt“, sagte Elizabeth und runzelte ihre Stirn. „ Ich befürchte, dass wir das nicht ignorieren können. Auch wenn sie nicht mehr die sind, die sie in den Augen der anderen einmal waren… sie haben trotzdem nicht so ein Ende verdient. Rodney, wann erreichen wir den nächsten Planeten?“
„ Hhm, gute Frage… den Daten des Schiffes zufolge, müssten wir in etwa einer Woche aus dem Hyperraum fallen“, antwortete der Kanadier und lächelte ein stilles Lächeln. „ Aber Sie wissen ja, dass darauf nicht sonderlich Verlass ist.“
Elizabeth nickte. „ Ich möchte, dass alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden.“

Es spielte sich alles wie ein Schwarzweißfilm vor seinen Augen ab: Seine Freunde diskutierten darüber, wie sie den Personen- wenn man sie überhaupt noch so nennen konnte- in den Särgen die letzte Ehre erweisen konnte. Elizabeth wies Mitchell und Rodney an, dass sie sich um alles weitere kümmern sollten und ging dann- Mitchell begleitete sie.
Rodney schnappte sich seinen Computer und machte sich an die Arbeit. Ronon sah ihm ein paar Minuten dabei zu, ging dann aber auch. Teyla war von Vala hinausbegleitet worden, bevor die Aufnahme gestartet wurde.

In sich zusammengesunken John einfach nur da, den Monitor noch immer in den Händen haltend, und ließ die vergangenen Minuten und die Aufnahme seinerselbst noch einmal Revue passieren. Mit den Worten seines zweiten Ichs hatte er nicht besonders viel anfangen können: Er war ein normaler Mann gewesen, so wie er. Sie beide hatte dasselbe Schicksal ereilt, nämlich auf diesem Schiff festzusitzen, ohne zu wissen, was wohl als nächstes passieren würde.
Aber wo er genauer darüber nachdachte, erkannte John, dass der „Andere“ vielleicht doch die schlechtere Karte gezogen hatte: Er wusste, dass er und alle seine Freunde sterben würden. Er wusste, dass sein… Sohn sterben würde.
John hatte verdutzt aufgeblickt, als sein zweites Ich von seinem Sohn zu sprechen begann; er schien doch ein anderes Leben zu führen, als er selbst. Vielleicht hatte das ja auch etwas zu bedeuten…

Mit einem leisen Seufzen legte John den Monitor weg und erhob sich schwerfällig. Er hörte, wie Rodney kurz von seiner Arbeit abließ und ihn anstarrte.
„ Alles in Ordnung?“, fragte der Kanadier.
„ Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie an meiner Stelle wären?“, fragte John zurück, bedachte seinen Freund mit einem eindringlichen Blick. „ Wenn Sie mich brauchen… ich bin in meinem Quartier.“ Langsam drehte er sich um, ging, wartete nicht mehr auf Rodneys Reaktion. Er hatte einiges, worüber er nachdenken wollte. Und da gab es etwas, was schwer auf seinem Herzen lastete…

TBC
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