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[SGA] The core von Ailya

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Walking through a dream
I see you
My light in darkness breathing hope of new life


Wind und warmer Regen peitschten in ihr Gesicht; Regentropfen perlten von ihren Lippen ab. Die Feuchtigkeit kribbelte auf ihrer Haut, hatte sich wie ein dünner Schleier über sie gelegt.
Das Trommeln ihrer Füße schien im Einklang mit der Melodie des Waldes zu sein; ihr Vater hatte ihr schon früh gelehrt, dass ihr Volk und der Wald miteinander verbunden waren. Sie gehörten zusammen und selbst der Tod konnte sie nicht trennen. Wenn ihre Seelen aus ihren Körpern ausgingen, nahm der Wald sie auf- sie lebten fortan in ihm weiter. Naié – so hieß er bei ihnen- Mutter.

Sie rannte weiter durch den Wald; Wasserläufe, umgestürzte Bäume, taubedeckte Farne flogen an ihr vorbei. Die Schlingpflanzen, die die knorrigen Stämme der majestätischen Bäume emporkletterten, schimmerten im Zwielicht des Waldes. Lichtstrahlen brachen durch das dichte, schier undurchdringbar erscheinende Gewirr der Baumkronen und beleuchteten den feuchten Boden wie Scheinwerfer.
Ihre Nasenflügel bebten- nicht, weil das Laufen sie erschöpfte. Nein, der Duft des Waldes erfüllte sie. Es roch nach feuchtem Waldboden, nach Moos und nach allerlei Blüten- sie dufteten süßlich.

Der Wasserlauf, dem sie gefolgt war, endete in einem See, dessen Wasseroberfläche im Sonnenlicht glitzerte, wie feinster Edelstein. Unter der Oberfläche sah sie Fische hin und her flitzen, die versuchten der Gewalt des auf die herabdonnernden Wasserfalls zu entkommen.
Sie hob ihren Kopf, blickte an dem Wasserfall empor, der nicht enden wollte. Elegant schlängelte er sich an der kalten Felswand entlang, wirkte dennoch kraftvoll.
Sie ging auf die Knie und berührte die Wasseroberfläche mit ihren Fingerspitzen.
„ Ciato miá celtana“, wisperte sie und schloss ihre Augen. Die Energie des Flusses durchströmte ihren Körper und sie fühlte sich mit ihm verbunden. Früher als sie klein gewesen war, hatte sie ihre Mutter immer hierher begleitet. Es war schön gewesen, bis…

Liberación está na man Erschrocken riss sie die Augen wieder auf, stolperte zurück. Sie begann am ganzen Körper zu zittern; die plötzlich auftretende Stille des Waldes erschrak sie. Ängstlich richtete sie ihre Augen gen azurblauen, wolkenlosen Himmel.
„Liberación está na man“, wiederholte sie leise und sprang auf die Beine.

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„ He, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ John bemerkte nicht, dass Cameron Mitchell joggend versuchte ihn einzuholen. Erst als er begann seinen Namen zu rufen, wandte er sich halb zu ihm um, blieb jedoch nicht stehen.
Col. Mitchell schloss schnell zu ihm auf und passte sich dann seinem Tempo an. „ Sie wollen also den Jumper nehmen, huh?“
John nickte. „ Eine Gatereise wäre mir lieber, aber Rodney meint, dass wir das nicht riskieren können.“
„ Sieht so aus, als würde es Ihnen wirklich ernst sein mit dem Planeten“, meinte Mitchell.
„ Ihnen etwa nicht?“ John warf ihm einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu. „ Er könnte unser einziger Weg zurück nach Hause sein.“
„ Oder unser Ende“, fügte Mitchell hinzu. „ Ich verstehe, dass Sie wieder zurück nach Atlantis wollen, aber…“
„ Wir sollten es wenigstens versuchen, Mitchell. Ich bin mir des Risikos bewusst, aber ich habe damals einen Eid geschworen, dass ich alles unternehmen werde, um die Mitglieder der Expedition zu schützen. Und Elizabeth hat dasselbe getan. Auch wenn ich mich verweigere… sie würde es trotzdem tun.“
„ Ich meine ja nur…“
„ Entschuldigen Sie bitte, aber ich muss mich auf einen Einsatz vorbereiten“, unterbrach John und zog das Tempo an. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war jemand, der ihm das Ganze auszureden versuchte- das hatte schon Rodney versucht.


Es war seine Idee gewesen, mit dem Jumper zu dem Planeten zu reisen, sobald sie aus dem Hyperraum fielen und bestätigt war, dass der Planet keine Gefahr für sie darstellte. Sie wollten das Gestirn einmal überfliegen, sich vergewissern, ob es ein Gate gab mit dem sie Atlantis anwählen konnten. Laut den Aufzeichnungen, die Rodney und Dr. Jackson der Datenbank des Schiffes entnommen hatten, sollte es auf diesem Planeten zwar ein Sternentor geben, aber man konnte ja nie wissen.
Sie wussten nicht, was sie auf dem Planeten erwartete, also sollten drei Marines das Team begleiten; er glaubte zwar kaum auf bestialische Monster oder gar auf Wraith zu stoßen, aber die Sicherheit hatte allerhöchste Priorität.

John betrat den Hangar mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Er wusste nicht, was ihn und die anderen erwarten würde, sobald sie das Schiff verlassen hatten. Rodney hatte in der Datenbank entdeckt, dass es sich um einen Waldplaneten mit einem hohen Vorkommen an Öl und Eisenerz handelte- es war also eher unwahrscheinlich, dass die Artemis grundlos hier einen Zwischenstopp machte.
Auf der Sternenkarte waren insgesamt sieben dieser „Zwischenstopps“ eingezeichnet und Dr. Jackson war daran sie zu entschlüsseln. Bei den ersten beiden war er sicher, dass es sich um ehemalige Antikerstützpunkte handelte, die den Schiffen während des Krieges mit den Wraith als Anlaufpunkte gedient hatten.
„ Viel versprechend“, hatte Elizabeth das Ganze nur kommentiert und ihre Augen hatten dabei geglänzt- so, wie sie es immer taten, wenn in ihrer Gegenwart von Antikertechnologie sprach.

John blieb im Eingang stehen. Er wusste nicht, was er von dem Verhalten seiner Vorgesetzten halten sollte. Einerseits hatte sie natürlich Recht: Sie waren in diese Galaxie gekommen, um die Geheimnisse der Antiker zu erforschen. Andererseits keimte in ihm der Verdacht auf, dass ihr nichts ausmachte, dass sie sich weit weg von zuhause befanden und nicht wussten, wie oder ob sie jemals wieder zurückkommen würden. Er wollte ihr keine schlechten Beweggründe vorwerfen, dennoch hatte er für sich beschlossen, sie im Augen zu behalten.
Mit einem langgezogenen Seufzen bog er um die Ecke, erblickte nebst des Jumpers eine ihm vertraute Silhouette stehen und blieb abrupt stehen.
„ Ich hatte gehofft, hier mit Ihnen unter vier Augen sprechen zu können“, meinte Teyla und sah ihn dabei unschlüssig an. Als sich ihre Blicke trafen, begann sie scheu zu lächeln, doch man konnte ihr ansehen, wie nervös und unbehagen sie sich fühlte.
John hatte diesen Augenblick kommen sehen, doch er hatte gehofft, dass sie ihm noch etwas Zeit lassen würde. Es war noch nicht allzu lange her und seine Gedanken hatten sich noch nicht geordnet; er bezweifelte, dass er jetzt schon bereit war, darüber zu sprechen. Er versuchte seine Nervosität mit einem Lächeln zu überspielen, stemmte die Hände in die Hüften.
„ Was gibt’s?“, fragte er und hoffte, dass sie das leichte Zittern in seiner Stimme nicht bemerkte.
„ Wie gesagt; ich dachte, wir könnten vielleicht reden“, entgegnete sie ihm. Sie umklammerte unbehagen ihren Körper und biss sich auf die Unterlippe, wich seinem Blick aus.
„ Teyla, was da zwischen uns passiert ist…“ John hielt inne, suchte in seinem Kopf nach den richtigen Worten, die sich aber partout nicht finden lassen wollten.
Er hatte es sich überlegt, auch wenn er nicht wusste, wie er ihr das beibringen sollte.
„ Sie sind ein Mitglied meines Teams“, setzte er an und merkte, wie ihre braunen Augen auf ihm lagen. „ Und ich… wir… also wir beide…“
„ Sie halten es für einen Fehler?“, fragte Teyla vorsichtig und die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.
John seufzte. „ Ich meine nur… also…“ Er seufzte erneut. „ Wir alle befinden uns in einer schwierigen Situation und das vorhin… ich verlange nicht, dass Sie es vergessen, und ich betrachte es auch nicht als Fehler, aber…“
Teyla neigte ihren Kopf und kniff die Lippen zusammen. „ Ich verstehe, was Sie meinen… Colonel.“

Hatte sie gerade wirklich das verstanden, was er dachte, was sie verstanden hatte? John versuchte seine Überraschung über die förmliche Anrede der Athosianerin zu verbergen und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, was aber binnen Sekunden wieder verebbte.
„ Hören Sie, Teyla“, begann er noch einmal von neuem und machte dabei einen Schritt auf die zu. „ Ich möchte nicht, dass wir es als Fehler ansehen, weil es das nicht war. Aber die Umstände…“
„ Ich habe schon verstanden, was Sie mir damit zu sagen versuchen“, sagte Teyla leise. „ Und Sie sollten wissen, dass ich ebenso denke.“
John zog eine Augenbraue hoch. „ Wirklich? Oh!“ Er trat einen Schritt zurück.
Teyla räusperte sich verhalten. „ Wir sollten uns jetzt besser auf die Mission vorbereiten.“
„ Ja.“ John nickte und war überrascht. Er hatte Schlimmeres erwartet. Doch so war es nicht gekommen und irgendwie erleichterte ihn das.
„ Ich bin froh, dass wir das geklärt haben“, meinte Teyla und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„ Ja, ich auch“, lächelte er. „ Fühlt sich gleich viel besser an.“ Er trat noch einen Schritt zurück, weil ihre Hand sich irgendwie in seine Schulter einzubrennen zu schien. Teyla bemerkte seinen Versuch und zog ihre Hand zurück an ihren Körper.
„ Nun ja…“- John strich sich durch seine Haare- „… Rodney meint, dass wir…“

Der Boden unter ihren Füßen fing leicht an zu zittern, dann wurde es stärker und schließlich bebte er, die Wände wackelten und innerhalb des Jumpers fielen Instrumente aus ihren Halterungen.
Teyla gab einen überraschten Laut von sich, als sie umknickte und zurückstolperte.
„ Hoppla. Vorsicht!“ Johns Arme schnellten nach vorne und bekamen die Athosianerin gerade noch rechtzeitig zu fassen. Schnell zog er sie hoch und sie beide drückten sich gegen den Jumper.
Das Beben dauerte nicht lang, verschwand ebenso schnell, wie es begonnen hatte.
Einen Moment lang lauschten sie beide in die Stille hinein; das Einzige, was zu hören war, war ihr Atmen.
„ Alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte John.
„ Es geht schon“, antwortete Teyla und sah ihn verwirrt an. „ Was war das?“
John stieß sich vom Jumper ab. „ Naja, ich denke mal…“
„ Col. Sheppard, wir haben soeben den Hyperraum verlassen.“ Es war unverkennbar Rodneys Stimme, die aus seinem Headset drang.
„ Verstanden, Rodney. Geben Sie mir Bescheid, wann wir starten können“, entgegnete John.
„ Wenn Sie startbereit sind…“, kam es von dem Kanadier. „ Alle Messungen sind abgeschlossen; es gibt Luft zum Atmen und Elizabeth hat ihre Einverständnis erteilt.“
John nickte, obwohl Rodney dies nicht sehen konnte. „ Sagen Sie allen Bescheid, dass wir uns im Hangar treffen. Sheppard Ende.“

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Aufgeregt stürmte sie durch die Menschenmasse, vorbei an den Marktleuten, die ihre Ware an den Mann zu bringen versuchten. Einige sahen ihr irritiert nach, andere schüttelte mit dem Kopf und wieder andere riefen ihr etwas empört klingendes nach. Doch sie ignorierte es.
Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust und sie japste nach Luft.
„ Paré! Paré!“
„ Pass doch auf!“, pöbelte ein dicklicher Mann erbost und wedelte mit der Faust in der Luft.
Sie blickte sich nicht zu ihm um, sondern rannte weiter. Ihr wurde schwindelig von dem schnellen laufen, doch sie musste weiter.
„ Paré! Paré!“, rief sie erleichtert, als sie ihren Vater erblickte, wie er mit zwei anderen Männern aus dem Zelt trat.
„ Inessa“, grüßte er sie und schloss sie in eine Umarmung, aus der sie sich schnell wieder frei zappelte. „Apa itu? Was ist geschehen, meine Tochter?“
„Liberación está na man“, wiederholte sie die Worte, die ihr der Wind vorhin am Wasserfall zugeflüstert hatte. „ Ich weiß, dass sie kommen werden. Schon sehr bald.“
„Putriku.“ Er lächelte und streichelte ihre Wange. „ Wer hat dir das gesagt, Tochter?“
„ Naié“, antwortete sie. „ Sie werden kommen. Ich weiß es.“

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„ Na, das nenne ich mal nen’ geeigneten Platz für ein Sommerhaus“, scherzte John und setzte sich seine Sonnenbrille auf die Nase, strich sich den Schweiß von der Stirn. Die Luft war schwül und alles- die Umgebung und das Klima- erinnerte ihn an einen Regenwald.
Er hatte den Jumper auf einer kleinen Lichtung gelandet, die von majestätischen Bäumen umgeben war und deren geschlossene Kronen Schutz vor der den beiden Sonnen bot.
„ Matthews, Stackhouse, sichern Sie die Umgebung ab“, wies er die beiden Marines an. „ Miller, Sie und Teyla kommen mit mir. Ronon, Sie begleiten Rodney und Dr. Branton.“
„ Und nach was- wenn ich fragen darf- suchen wir eigentlich?“ Rodney zuppelte an etwas herum, was einem Cap irgendwie ähnlich sah.
„ Wieso fragen Sie mich das?“ John zuckte mit den Schultern. „ Sie sind doch der Wissenschaftler.“
„ Wie charmant Sie heute wieder sind“, knurrte Rodney zurück und setzte sich das Cap auf den Kopf, was zur Belustigung der begleitenden Marines und Ronon beitrug. Wütend funkelte Rodney die verhalten kichernden Männer an. „ Was? Was ist?“
John seufzte, musste aber auch schmunzeln, denn dieses „ Ding“, was Rodney da auf seinem Kopf trug, sah wirklich… gewöhnungsbedürftig aus.
„ Rodney, Sie begleiten Ronon und Dr. Branton und gehen in diese Richtung.“ - Er deutete auf einen kleinen Pfad, der sich vom Jumper gen Norden hin durch das Unterholz schlängelte- „ Suchen Sie nach allem, was für uns interessant sein könnte.“
„ Oh, wie ich Ihre präzisen Aussagen doch mag“, brummelte Rodney und seufzte dann. „ Okay, Ronon Sie gehen vor.“
Der Satedaner kräuselte die Augenbrauen, tat dann aber so, wie ihm geheißen und die Truppe zog ab.

„ Matthews, Stackhouse, Sie bleiben beim Jumper“, ordnete John die beiden verbliebenen Marines an. „ Funkkontakt alle zehn Minuten. Melden Sie sich, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, verstanden?“
„ Ja, Sir.“ Sergeant Matthews- ein farbiger Soldat aus Minnesota- nickte.
„ Okay…“- John wandte sich zu Teyla und zu Lt. Miller um, die ihn erwartungsvoll ansahen. –„… wir gehen in die andere Richtung.“ Er trat an den beiden vorbei und marschierte in die entgegengesetzte Richtung; auch hier führte ein kleiner Trampelpfad in den Wald hinein. Fußabdrücke waren im feuchten Waldboden zu erkennen und John runzelte die Stirn. Konnte es sein, dass…Und wenn ja, wie… Was, wenn…
Er biss sich auf die Unterlippe und sah kurz über seine Schulter hinweg; Teyla und Miller folgten ihm im kurzen Abstand.

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