Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

[SGA] The core von Ailya

[Reviews - 1]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Die tiefsten Tiefen des Weltraums. Da waren Länge und Breite und Höhe, und dann krümmten sich diese Dimensionen hinein in eine verzerrende Dunkelheit, messbar nur an den glitzernden Sternen, die durch die Leere taumelten, bis in die Unendlichkeit hinein schrumpfend. Bis in die tiefste Tiefen.
Diese Sterne bezeichneten die Augenblicke des Alls. Es gab blaue Zwerge und gelbe Riesen. Es gab zusammenstürzende Neutronensterne, kreisende Sterne, pulsierende Sterne und sterbende Sterne. Da draußen gab es einfach alles und allein schon der Gedanke daran, war beängstigend.

Elizabeth stolperte langsam zurück in die Realität und löste ihren Blick von der alles umfassenden Leere, die sich vor dem Fenster befand und in welcher sie sich verloren hatte.
Sie seufzte verhalten und strich sich müde über ihr Gesicht und dann durch ihre dunkelbraunen Haare. Ein flüchtiger Blick auf ihre Uhr, die sie seit jeher an ihrem Handgelenk trug, verriet ihr, dass es Abend geworden war… und so fühlte es sich auch an; ihre Glieder waren schwer, ihre Arme hingen schlaff an ihr herunter, ihre Augen wurden immer kleiner und sie gähnte unentwegt.
Sie sollten sich hinlegen. Jetzt klang Carsons Rat nicht mehr ganz so abwegig. Sie war wirklich hundemüde, was vielleicht daran lag, dass sie jetzt seit mehr als zwölf Stunden auf den Beinen war. Aber erst nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es für sie nichts mehr zu tun gab, hatte sie sich in eines unzähligen, leer stehenden Quartiere zurückgezogen und hatte es zu ihrem provisorischen „Nachtlager“ auserkoren.

Zwar vermutete sie, dass alle Quartiere auf dieser Ebene gleich aussahen, dennoch hatte sie sich dieses ausgesucht, da es ihrer Meinung nach am besten zu ihr passte.
Es war mit einem recht gemütlich aussehenden und vor allem großen Bett staffiert. Drei kleine weiße Sessel waren vor dem riesigen Panoramafenster gruppiert worden und alles in allem hatte dieser Raum eine durchweg positive Ausstrahlung. Wer hier wohl einmal gehaust hatte?
Elizabeth erhob sich von dem Sessel, in dem sie es sich die letzte halbe Stunde bequem gemacht hatte, und flanierte langsamen Schrittes durch den Raum. Sie fand es falsch, dass sie einfach hier eingedrungen war, obwohl sie wusste, dass der eigentliche Besitzer mit aller größter Wahrscheinlichkeit seit mehreren tausend Jahren tot oder aufgestiegen war. Trotzdem war es ein merkwürdiges Gefühl!
Auf dem Nachttisch, der neben dem Bett stand, leuchtete eine kleine Lampe und schien auf die Taschenuhr hinab, die ihr ihre Mutter einmal geschenkt hatte. Sie wusste nicht so recht, warum sie sie mitgenommen hatte; eigentlich gab es keinen Grund. Oder hatte sie gar etwas vorausgeahnt? Hatte sie gewusst, dass dieser Tag etwas ganz Besonderes sein würde? Und wenn ja, warum?

Ein leicht blechern klingendes Geräusch- es glich entfernt einem Klingeln- riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie zusammenzucken. Erst nach ein paar stillen Sekunden registrierte sie, um was es sich gehandelt hatte und hielt in ihrem Lauf inne.
„ Es ist offen“, rief sie. „ Kommen Sie herein.“
Die Tür zu dem Quartier öffnete sich zischend und ein langer Schatten fiel in den Raum hinein, bildete- als er auf Licht stieß- eine ihr bekannte Silhouette und ließ sie kurz nach Luft schnappen.
„ Colonel“, brachte sie atemlos hervor und wusste auf einmal nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte sich die Worte sorgfältig zurecht gelegt, doch jetzt… jetzt waren sie weg!
Johns Gesicht lag in einem Schatten, sodass sie seine Miene nicht sehen konnte, doch allein die Tatsache, dass er ihm Türrahmen stehen blieb und nicht hinein kam, beunruhigte sie.
„ Ist es gerade ungünstig?“, hörte sie ihn mit leiser Stimme fragen, die in ihren Ohren entlang kratzte. „ Soll ich später wiederkommen?“
„ Nein.“ Sie schüttelte mit dem Kopf und bedeutete ihm mit einer Geste, dass er doch herein kommen sollte. „ Kommen Sie doch herein.“

Er schien zu zögern; ein schwacher Lichtschimmer fiel auf sein Gesicht und sie sah, wie seine Wangenknochen zuckten, so wie sie es immer taten, wenn er nicht wusste, was er zu tun hatte. Sie hörte sein ruhiges Atmen, als er sich langsam in Bewegung setzte.
Ohne etwas zu sagen, schritt er an ihr vorbei und sein Blick verflüchtigte sich in dem Quartier.
„ Schön haben’s Sie her“, sagte er, ohne jeglichen Unterton in seiner Stimme, die sie zurückzucken ließ, als hätte sie sich an einer Flamme verbrannt.
„ Den Umständen entsprechend reicht es“, entgegnete Elizabeth ihrem Militärkommandanten, der gesetzten Schrittes eine kleine Runde in dem Quartier drehte und sich dabei neugierig umsah. Was er erwartet hatte zu finden, wusste sie nicht.
Sie räusperte sich verlegen, in diese Stille hinein. John blickte zu ihr auf; ihm schien dieses betretene Schweigen ebenso zu missfallen, wie ihr. Über sein Gesicht zuckte etwas, was entfernt an ein Lächeln erinnerte, doch im dämmerigen Licht des Raumes eher einer verzerrten Grimasse glich.
„ Hören Sie, Elizabeth“, sagte er und war stehen geblieben, blickte sie vollen Ernstes an, Wenn er sie so anblickte, erinnerte er sie an einen strengen Militärkommandanten, der nichts anderes duldete außer sich und seinen Befehlen… doch so ein Mensch war John Sheppard nicht. Er hatte es selber manchmal schwer mit Befehlen und er zeigte seine Missachtung auch. Vielleicht ein Grund, warum er jetzt vor ihr stand…
„ Was vorhin zwischen Ihnen und mir vorgefallen ist…“, setzte er an, doch Elizabeth unterbrach ihn mit einer schnellen Handbewegung. John schüttelte mit dem Kopf, fuhr unbeirrt fort. „ Sie sollten wissen, dass es mir Leid tut und dass ich in Zukunft Ihre Entscheidungen respektieren werde.“
„ Respektieren?“, hinterfragte die Expeditionsleiterin leicht irritiert.
John neigte seinen Kopf leicht. „ Bei allem nötigen respekt, aber Sie können nicht von mir erwarten, dass ich all Ihre Entscheidungen für richtig halte.“
„ Sie halten meine Entscheidung nicht für richtig?“
„ Es hätte andere Möglichkeiten gegeben“, antwortete er verhalten. „ Das heißt nicht, dass Ihre Führungsqualitäten anzweifele, aber…“
„ Was hätten Sie an meiner Stelle getan?“ Elizabeth überraschte ihr eigener, leicht angesäuert klingender Ton, den sie gar nicht so beabsichtigt hatte.
„ Wir wissen nicht, wohin uns diese Reise führt“, sagte John einfach in einer monotonen Stimmlage; anscheinend ignorierte er ihren kleinen Ausrutscher. „ Was, wenn es uns nicht gelingt Atlantis oder einen anderen Planeten anzuwählen? Ich will Ihnen nichts vorwerfen, aber haben Sie sich darüber schon einmal Gedanken gemacht?“
„ Natürlich habe ich das und ich kann Ihnen nur sagen, dass ich schon weiß, was ich tue“, erwiderte sie ihm, woraufhin er leicht zu nicken begann.
„ Das war alles, was ich wissen wollte.“ Seine Hände verschwanden in seinen Hosentaschen und er bewegte sich langsam auf die Türe zu, drehte sich dann aber noch einmal zu ihr um. „ Sie sollten nur wissen, dass ich mich für mein Verhalten vorhin entschuldige.“
Elizabeth erwiderte sein Nicken. „ Und ich nehme Ihre Entschuldigung an, Colonel.“ Sie seufzte leise, sodass er sie aber nicht hören konnte. „ Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.“
„ Die wünsche ich Ihnen auch“, schallte es zurück und allein das Zischen der Türe verriet ihr, dass sie sich wieder allein in dem Raum befand. Er war gegangen und sie fühlte sich mies. Es war das Gespräch, das sie sich erhofft hatte, aber irgendwie auch nicht.

Elizabeth ließ sich auf das Bett sinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Irgendwie ließ sie das Gefühl nicht los, dass sie etwas sehr Dummes und Unüberlegtes getan hatte.

+++++++++


Eigentlich hätte er schon längst im Bett liegen und sich über Radeks Unfähigkeit ärgern sollen. Er hätte sich darüber aufregen sollen, dass er viel zu schlecht bezahlt wurde. Und eigentlich hätte er sich darüber ärgern sollen, dass er von einem Haufen Möchtegerngenies umgeben war…
Stattdessen war er hier- auf einem Antikerschiff, dass durchs All irrte und er wusste nicht wohin es ihn und die anderen führte. Okay, zumindest war er von Möchtegerngenies umgeben, aber es war einfach nicht dasselbe.

Rodney seufzte tief und legte seinen Tablettlaptop beiseite. Seit nunmehr sechs Stunden quälte er sich in diesem Labor herum; normalerweise tat er das auch auf Atlantis, doch diesesmal war es irgendwie anders. Er war müde, was wahrscheinlich daran lag, dass man ihm den Kaffee verboten hatte. Seine Beine waren schwer und drohten nachzugeben, was wahrscheinlich daran lag, dass er seit fünf Stunden ununterbrochen stand oder hin und her lief. Und zu allem Überfluss knurrte sein Magen entsetzlich und er sehnte sich nach einem anständigen Abendessen- obwohl es ein leckeres Truthahnsandwich auch getan hätte.
Er ächzte leise und verfluchte sich innerlich selber, ohne den Grund dafür zu wissen. Er beschloss, dass er genug gearbeitet hatte und ging daran es Mike Branton gleichzutun; der Amerikaner war schon vor einer guten Stunde unter dem Vorwand verschwunden, dass er sich jetzt aufs Ohr hauen würde.
Ein schier unverständlicher Gedanke, schließlich befanden sie sich im Nirgendwo und dazu noch auf einem Antikerraumschiff! Aber jetzt siegte auf bei ihm die Müdigkeit und er konnte sein Bett förmlich rufen hören…

Rodney schnappte sich seinen Computer und klemmte sich ihn unter den Arm. Schnell warf er einen Blick auf das antikische Steuerpult, dem er sich die letzten beiden Stunden gewidmet hatte, seufzte tief. Er war der Antikiersprache nicht mächtig und es konnte sich nur noch um Tage handeln, bis jedes noch so kleine Detail entziffert hatte.
Vielleicht sollte ich Elizabeth hinzuziehen, überlegte er, als er das Labor verließ und ihn den Korridor hinaustrat, sich fragend, aus welcher Richtung er noch mal gekommen war. Er wählte rechts; rechts war immer gut und schlimmer, als das er sich verlief und qualvoll verhungerte, konnte es eh nicht kommen. Obwohl…
Schnell schüttelte er mit dem Kopf, um die lästigen Gedanken zu vertreiben und sich möglich zu konzentrieren. Langsam ging er durch den Korridor und bog dann in einen abzweigenden ein. Großer Gott, diese Dinger sahen aber auch alle gleich aus! Ein Wunder, dass sich noch keiner verlaufen hatte. Obwohl er Dr. Hall schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte! Und auch Sheppards letzter Besuch lag schon eineinhalb Stunden zurück! Er bezweifelte aber, das Zweitgenannter sich verlaufen hatte, obschon ihm das in Atlantis schon einmal gelungen war…
Rodney grinste, als er sich daran erinnerte, wie sich John Sheppard- man will es kaum glauben- einmal in den Gängen der Stadt verlaufen hatte und ziemlich aufgelöst, am Hungertuch nagend geschlagene drei Stunden später bei ihm aufgetaucht war. Okay, vielleicht war es ein kleines bisschen übertrieben, aber verlaufen hatte sich der Militär wirklich.

Wieder ließ er einen Gang hinter sich und zu seiner großen Erleichterung kam ihm der darauf folgende nicht nur äußerst bekannt vor- nein, er stieß auch auf ein vertrautes Gesicht, auch wenn er auf dieses ehrlich gesagt hätte verzichten können.
„ Sagen Sie bloß, Sie haben sich verlaufen.“ Samantha Carters Stimme war mit allerhand Hohn angereichert und das Lächeln, war über ihre perfekten Lippen zuckte, wirkte schadenfroh.
„ Iwo, was halten Sie denn von mir“, entgegnete Rodney seiner blonden Kollegin, die stehen geblieben war und auf ihr wartete. „ Denken Sie wirklich, dass ich derartig unterbemittelt bin?“
Carter zuckte mit den Schultern und lächelte ein breites Lächeln, als sie bemerkte, dass sie ihn damit getroffen hatte. „ Sie sollten nicht immer alles so ernst nehmen, McKay. Das macht das Leben leichter.“
„ Ich bin durchaus zufrieden mit meinem Leben“, zeterte Rodney leicht angesäuert.

Sam’s Lächeln wehrte noch einige Sekunden, bis es dann aber langsam verebbte und sie plötzlich ziemlich nachdenklich- ja, gar schon ernst- wirkte.
Er konnte sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckern, was seine Beobachtungsgabe anging, doch selbst ihm entging nicht, dass die blonde Wissenschaftlerin etwas bedrückte.
„ Alles in Ordnung?“, fragte er sie, worauf sie ihn schwach anlächelte und nicht sonderlich überzeugend nickte.
„ Jaja, es ist alles okay“, sagte sie schnell. „ Sie brauchen sich keine Sorgen um mich zu machen.“
„ Ich mach mir aber welche“, gab Rodney zurück.
Sam sah ihn an und zog provokant die Augenbrauen hoch. „ Der große Rodney McKay macht sich Sorgen? Ich muss sagen, ich bin gerührt.“
„ Sie müssen es mir ja nicht sagen“, meinte Rodney.
„ Da haben Sie wohl Recht“, entgegnete ihm Sam und verdrehte schwach die Augen.

Sie beide gingen noch eine Weile schweigend nebeneinander her, bis sich der Korridor- dem sie gefolgt waren- in zwei kleinere Gänge abspaltete.
„ Tja, ich wünsche Ihnen dann mal eine gute Nacht“, sagte Sam und hatte wieder ein Lächeln auf den Lippen. Es sah echt aus, auch wenn das dazugehörige Gesicht müde und erschöpft wirkte. Man sah ihr an, dass es heute ein langer Tag gewesen war… für sie beide. Für alle.
„ Ähm… ich Ihnen auch.“ Rodney blieb etwas verwirrt ihm Korridor stehen, blickte ihr nach, bis sie erneut abbog und er allein war.
Er sah sich um, es war kein Mensch zu sehen und er fühlte sich auf einmal allein. Selbst über Sheppards oder gar Radeks Gesellschaft hätte er sich gefreut, doch…
Er seufzte und setzte sich wieder in Bewegung. Vielleicht sollte er sich jetzt auch ein Quartier für die Nacht suchen, obschon er stark bezweifelte, dass er überhaupt schlafen könnte.

++++++++


Etwas unsicher hatte sich John vor einer Tür postiert, in der Hoffnung, dass diese geschlossen bliebe. Er wusste nicht, was er hier zu suchen hatte, zumal er weit und breit der Einzige zu sein schien, der noch auf den Beinen war. Warum also sollte…
Er schüttelte mit dem Kopf, versuchte die Selbstzweifel aus seinem Kopf zu verbannen und möglichst positiv zu denken und wenn möglich sich auch noch darauf zu konzentrieren, warum er eigentlich auf die hirnrissige Idee gekommen war.
Es ist ein sehr bedeutendes Fest für mein Volk und ich würde mich freuen, wenn Sie mich dorthin begleiten würden. Ihr Lächeln war wirklich bezaubernd gewesen, als sie ihn vor dieser Mission gefragt hatte, ob er sie begleiten würde. Normalerweise hätte er es unter solchen Bedingungen vergessen, doch diesmal hatte es sich in sein Gedächtnis eingebrannt- oder vielmehr ihr bezauberndes Lächeln.

John fuhr sich durch seine schwarzen Haare, die dank Kopfkissen nun noch wirrer von seinem Kopf abstanden, und versuchte sich klarzumachen, dass ihr dieser Tag wichtig war. Sie hatte ihn dazu eingeladen und wenn sie diesen Tag schon nicht bei ihrem Volk sein konnte, dann war es für ihn wohl Ehrensache, dass sie wenigstens etwas Gesellschaft genießen konnte. Zumal ja diese neuen Umstände eingetreten waren…
Er seufzte leise und fuhr mit der Hand über das Wandpanel und gleich darauf zerriss ein blechendes klingelartiges Geräusch die Stille des Korridors, wurde nur noch von dem Brummen des Antriebs übertönt. Die Schiffswände schienen dünn zu sein, denn er hörte, wie sich ihre Schritte der Türe näherten und wie sich diese mit einem Zischen öffnete.
„ John?“ Sie klang überrascht, aber ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, kaum dass die beiden Türhälften auseinander geglitten waren. „ Was machen Sie denn hier?“
„ Naja, wir beide haben heute eine Verabredung, wenn mich nicht alles täuscht“, antwortete ihr.
„ Haben wir das?“, fragte sie, immer noch leicht verwirrt. Ihr Lächeln verrutschte kurz, wurde dann aber umso strahlender und freudiger, als sie sich erinnerte. „ Sie wussten es noch?“
„ Sie haben mich erst heute Morgen eingeladen, daher…“ Er brach mitten im Satz ab und schenkte ihr ein Lächeln. „ Ja, ich erinnere mich noch daran. Nun ja, ich weiß zwar nicht, wie das bei Ihrem Volk ist und auf sie Gefahr hin, dass ich irgendwas falsch mache… Happy Tandulfest!“

Es war ein freudiges Lachen, was da aus Teylas Kehle drang und ihre braunen Augen zum Glänzen brachte.
John zog leicht irritiert die Augenbrauen hoch. „ Ich hoffe ich habe nicht…“
„ Nein, nein“, unterbrach die Athosianerin ihn schnell. „ Es freut mich, dass Sie sich daran erinnert haben, Colonel.“
„ Ich mag zwar leicht vergesslich sein, was aber noch lange nicht heißt, dass ich alles vergesse“, erklärte John.
„ Und was vergessen Sie nicht?“
„ Ich vergesse nichts Wichtiges“, antwortete er. „ Und schon gar nicht Einladungen zu Festen.“
Teyla lächelte milde und deutete dann eine kurze Geste an. „ Wollen Sie nicht reinkommen?“
„ Wenn ich nicht ungelegen komme?“
„ Wen sollte ich Ihrer Meinung schon erwarten?“, fragte Teyla amüsiert, doch in ihrer Stimme lag ein selten trauriger Unterton, von dem er sagen konnte, dass er ihn leicht beunruhigte.
„ Alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte er vorsichtig, als er ihr ins Quartierinnere folgte. Es überraschte ihn, was für eine positive und gemütliche Ausstrahlung der Raum hatte, obwohl er sich nicht wirklich von dem seinen unterschied.
Die Athosianerin drehte sich halb zu ihm um. „ Wieso sollte mit mir etwas nicht stimmen?“
„ Sie wissen, dass ich sehe, wenn Sie lügen, oder?“, fragte John zurück und zog die Stirn kraus.
Teyla seufzte und setzte sich auf einen der beiden Sessel, die vor dem Panoramafenster aufgestellte waren und bedeutete ihm, dasselbe zu tun. Zögernd folgte er ihrer Einladung, ließ sie dabei nicht aus den Augen; sie sah müde und erschöpft aus, aber wahrscheinlich machte er keinen besseren Eindruck auf sie.
„ Es ist wegen dem Fest heute, oder?“, riet er, doch statt einem Nicken erntete er nur ein weiteres Seufzen.
„ Ja“, antwortete Teyla und versuchte sich an einem Lächeln. „ Es ist wegen heute Abend.“
„ Ein Mann?“
„ Woher…“
„ Sie laufen immer rot an, wenn es um einem Mann geht“, antwortete John ihr, konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen, obwohl er es versuchte.
„ Sehr witzig.“ Teyla kniff die Lippen aufeinander und verdrehte schwach die Augen. „ Ja, es ist wegen einem Mann.“
„ Sie beide haben ein heißes Date, nicht wahr?“
„ So würde ich es nicht gerade bezeichnen, Colonel.“
„ Kenne ich ihn?“
„ Warum interessiert Sie das?“
John zuckte mit den Schultern. „ Ich muss eine Menge Berichte schreiben und da…“
„ Nein, Sie kennen ihn nicht“, fiel ihm Teyla ins Wort und funkelte ihn vielsagend mit ihren tiefbraunen Augen an. „ Er ist heute nach vielen Jahren zurückgekehrt.“
„ Hhm, Mr. Unbekannt also“, sinnierte John laut. „ Und hat dieser jemand auch einen Namen?“
„ Sein Name ist Kanaan“, erwiderte Teyla. „ Wir beide sind seit unserer Kindheit befreundet.“
„ Also hatte ich Recht mit dem heißen Date, oder etwa nicht?“
Die Athosianerin seufzte. „ Wir haben uns die letzten zehn Jahre nur sehr wenig gesehen. In den letzten drei Jahren habe ich nur zweimal etwas von ihm gehört.“
„ Aha, eine Fernbeziehung.“
„ Könnten Sie wenigstens so tun, als würden Sie das ernst nehmen? Bitte?“
John nickte. „ Ich werde mein Bestes tun. Nun… dieser Kanaan ist also ihr Freund.“
„ Er ist nicht das, wofür Sie ihn halten“, erklärte Teyla. „ Er ist mein Freund, ja. Aber nicht in dem Sinne, dass wir beide eine…“
„… Beziehung hätten?“, beendete John ihren Satz. „ Hhm, verständlich, dass Sie nicht mit mir darüber reden wollen. Ist sicher hart, ihn so lange nicht zu sehen.“
Teyla lehnte sich in ihrem Sessel zurück. „ Ich würde Ihnen nie etwas verheimlichen und ja, es ist hart ihn so lange nicht zu sehen.“
„ Also sind Sie doch mit ihm…“
„ Nein, wir sind Freunde, das ist alles. Mein Vater hat sich damals gewünscht, dass mehr daraus würde, doch als Kanaan damals seine Reise begann…“
John räusperte sich, als er sah, wie Teyla seinem Blick auswich und ihren Kopf senkte. „ Verzeihung, ich hätte nicht so neugierig sein sollen.“
„ Sie haben sich ja nur Sorgen gemacht“, sagte Teyla leise. „ Ich nehme Ihnen das nicht übel.“

Ein Schweigen überkam sie beide, dass sowohl ihm als auch ihr unangenehm zu sein schien. John wusste nicht wohin er sehen sollte; sie wich seinem Blick aus. Er hasste es, einfach so da zu sitzen und nichts zu sagen- was jetzt aber nicht bedeutete, dass er nonstop am reden war und die Leute mit seinem Geplapper nervte, so wie Rodney es manchmal tat. Nein, er konnte- wenn nötig- auch mal seine Klappe halten, doch heute war es ihm irgendwie unangenehm und er schluckte.
„ Also…“, begann er zögerlich, um zum einen dieses fast schon peinliche Schweigen zu beenden und zum anderen das Ganze mal ein bisschen voranzutreiben. „ Sie haben mir gar nicht erzählt, warum Ihr Volk dieses Tandulfest überhaupt feiert.“
„ Wirklich nicht?“ Teyla blickte zu ihm auf und ihre braunen Augen ließen ihn vergessen, was er eben gedacht hatte…

TBC
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.