Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Schönheit in den Tiefen von Cliff

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
Die Rettung


Es war schon 16:30 Uhr, als Dr. Weir in ihrem Büro auf und ab schritt. Noch immer hatten die Piloten den Puddle Jumper Rodneys nicht gefunden und auch die Sensoren von Atlantis und der Daedalus arbeiteten auf Hochtouren. "Komm schon, Rodney, gib uns ein Zeichen."
Es vergingen weitere Minuten und schließlich hielt sie es nicht mehr aus und ging aus ihrem Büro, in Richtung Steuerkonsole.
"Dr. Weir an die Daedalus. Bitte melden." "Caldwell hier. Gibt es Neuigkeiten?", kam sofort die Antwort.
"Das wollte ich eigentlich Sie fragen, Colonel." Weir seufzte leicht, was der Colonel natürlich bemerkte.
"Keine Sorge, Elizabeth. Wir werden ihn finden. Ich begebe mich zu Hermiod." "Machen Sie das, Colonel. Weir Ende."
Sie kappte die Verbindung zur Daedalus. Dass Colonel Caldwell sie gerade beim Vornamen genannt hatte, störte sie jetzt wenig und sie begab sich wieder in ihr Büro.
Elizabeth wusste, dass es kaum noch eine Chance gab, ihn lebend zu bergen und sie bereitete sich schon innerlich darauf vor, seinen Tod über Funk bekannt zu geben, wohl wissend, dass sein Team es nicht akzeptieren würde.
Colonel Sheppard und sogar Dr. Carson Beckett waren in Jumpern unterwegs, um ihn zu suchen und hoffentlich lebend zurück zu bringen.
Und was Teyla und Ronon anging, vertieften die Beiden sich in ihr Training, um sich abzulenken. Elizabeth entschied, es ihnen gleich zu tun und ein wenig zu joggen. Sie wusste, dass es nichts bringen würde, aber sie konnte nicht einfach nur Däumchen drehen.

"Dr. Beckett an Colonel Sheppard", suchte Carson den Kontakt und Sheppard antwortete auch sofort.
"Sheppard hier."
"Ich werde zurück nach Atlantis fliegen, um eine OP vorzubereiten, die schon lange geplant ist. Ich werde natürlich für Ersatz sorgen, Colonel."
"Gut, Doktor, gehen Sie. Sheppard Ende", beendete John die Kommunikation. Eigentlich wollte Beckett nicht nach Atlantis zurück. Viel lieber wollte er weiter nach Rodney suchen.

Ein dumpfer Schlag ertönte in dem kleinen Raum und kurze Zeit später richtete sich Teyla wieder auf. Ronons Schlag mit einem der Kampfstäbe hatte sie hart getroffen, weswegen sie nach hinten gestürzt war.
"Ob McKay noch lebt?" fragte sie, während sie sich erneut kampfbereit machte. Selbst das Training vermochte die Athosianerin nicht abzulenken, im Gegensatz zu Ronon.
Dieser schwieg eisern. Er kannte McKay noch nicht lange, aber die Zeit hatte gereicht, um mit ihm Freundschaft zu schließen. Zwar konnte der Astrophysiker oft nerven, allerdings amüsierte er ihn ab und an und dies konnten nicht sehr viele Leute.
"Er lebt, da bin ich mir sicher", sprach Ronon plötzlich. Der ehemalige Runner sagte dies mehr, um Teyla zu beruhigen. Wirklich daran glauben konnte auch er nicht.

"Haben Sie etwas gefunden?", fragte Caldwell, als er kaum die technische Abteilung der Daedalus betreten hatte.
"Noch nicht, Sir, aber wir arbeiten daran. Hermiod hat begonnen, den Meeresboden zwischen Atlantis und dem Festland zu scannen. Wir hoffen, den Jumper anhand seiner außergewöhnlichen Form zu finden. Allerdings wird es weitaus länger dauern, als der Scan nach Energiesignaturen, der bisher noch keine Ergebnisse brachte", sagte Dr. Novak, die neben Hermiod stand und beobachtete, wie er die Schalttafeln der Asgard bediente.
"Gut, Doktor. Schicken Sie mir bitte Kopien der Scans in mein Büro", bat der Colonel.
"Ja, Sir."
Caldwell wollte sich schon umdrehen und aus der Abteilung gehen, als ein Signalton ihn und den Rest der Anwesenden aufschrecken ließ.
"Colonel Caldwell, ich empfange eine unbewegliche Energiesignatur. Sie kommt aus dem Ozean. Außerdem sind die Lebenszeichen einer Person vorhanden", sprach der Asgard hinter Dr. Novak plötzlich.
"Wie ist das möglich?", fragte der Colonel an Dr. Novak gewandt.
"Ich weiß es nicht. Vorher waren an dieser Stelle noch keine Signale, geschweige denn ein Lebenszeichen."

Für Dr. Weir schien es beinahe so, als wäre sie schon zehnmal durch die gesamte Stadt gelaufen.
Nach Luft ringend hielt sie vor ihrem Quartier inne und überlegte, ob sie sich nicht hinlegen sollte, entschied aber, zurück in ihr Büro zu gehen.
Auf dem Weg zum Gateraum vernahm Dr. Weir plötzlich ein gewohntes Klicken in ihrem Ohr.
"Caldwell an Dr. Weir. Wir haben ihn."
"Was?", mit diesen Worten und einem Lächeln auf den Lippen begann Elizabeth wieder zu rennen.

Vorsichtig dirigierte Carson den Jumper durch die Schleuse. Er flog nicht oft, aber langsam wurde es dann doch Routine.
Und plötzlich ertönte ein Krachen im Hangar. Carson schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf.
So gut wie der Arzt durch die Schleuse geglitten war, so schlecht war dafür die Landung. Mit einem gekonnten Schwung schulterte Carson seinen Rucksack und schritt auf die Ausstiegsluke zu, die sich auch prompt öffnete. Seine Gedanken waren immer noch bei Rodney.
Irgendwie mochte er den Kanadier. Ja, Rodney war jemand, den er gerne als Freund bezeichnete.
"Weir an Dr. Beckett. Wo sind Sie?", drang es aus seinem Headset.
"Im Jumperhangar", antwortete er, während er aus dem Jumper-Raum lief.
"Die Daedalus hat Rodney gefunden." Der Gesichtsausdruck des Arztes erhellte sich schlagartig.
"Verstanden. Sie sollen ihn in die Krankenstation beamen." Er hielt kurz inne, als er diesen Satz beendete. Carson hasste das Beamen und war sich sicher, dass es irgendeine negative Auswirkung auf den Körper hatte.
"Verstanden. Weir Ende." Carson beschleunigte seine Schritte und fing dann sogar an zu rennen. "Rodney, ich bin gleich da."

"Lebenszeichen erfasst", sagte der Asgard und schaute zu Colonel Caldwell.
"Holen Sie ihn da raus." Der Colonel mochte die Asgard nicht besonders, weswegen er auch Dr. Novak beauftragt hatte Hermiod zu überwachen.
Er war anscheinend zwar loyal und wartete immer Befehle ab, nur bekam Caldwell das Gefühl nicht los, als hielte der Asgard ihn nur zum Narren.
Vielleicht täuschte er sich aber auch nur. Schließlich konnte ein fast doppelt so großer IQ wie der eines Menschen, nicht nur ihn verunsichern. "Dematerialisierungsprozess initialisiert."

Carson hörte erst auf zu laufen, als er die Tür zur Krankenstation hinter sich gelassen hatte. Er kam anscheinend genau im richtigen Moment, da vor ihm ein heller Blitz erschien und eine, auf den ersten Blick leblose, Gestalt freigab.
Der Wissenschaftler lag auf dem Rücken und hielt seine Arme vor der Brust verschränkt. Carson beugte sich sofort zu seinem Patienten und fühlte seinen Puls.
Er war schwach, aber dennoch vorhanden. Ein weiterer Test zeigte dem Arzt, dass Rodney auch atmete. Es war ein flaches Atmen, weswegen der Arzt eine Schwester anwies eine Sauerstoffmaske vorzubereiten.
Mit geübten Griffen hievten Carson und sein Assistenzarzt McKay auf eines der Betten. Einige Minuten und einige Injektionen später ließ sich der Arzt auf einen Stuhl nieder. Rodney war stabil.
"Wie hast du das bloß geschafft, Rodney? Kein Mensch überlebt eine so lange Zeit in diesen Tiefen."
Carson lächelte leicht und strich vorsichtig über die Hand seines Patienten.

Noch immer umgab ihn die Finsternis. Er fiel zwar nicht mehr in ein endloses Loch, aber dafür schien es, als würde er schweben.
"So fühlt sich also der Tod an."
Der Wissenschaftler war zwar alleine, doch er fühlte keine Einsamkeit. Ja, aus irgendeinem Grund war er glücklich.
Alles, was ihm hier blieb waren seine Gedanken. Ab und an sah er einige Bilder aus seinem Leben. Seinen Schulabschluss, seine erste Katze, Carson… und plötzlich wurde es hell. So hell, dass Rodney am liebsten seine Augen geschlossen hätte. Aber hier in der Leere hatte er keinen Körper.
"Wollen Sie etwas trinken?", fragte eine bekannte männliche Stimme.
"Nein, danke, Carson", antworte eine ebenfalls bekannte weibliche Stimme.
"Wo bin ich?" Überrascht stellte der Wissenschaftler fest, dass er einen Körper besaß und versuchte, die Augen zu öffnen.
"Wer spricht da?"
"Elizabeth, er kommt zu sich." Das Licht der Krankenstation schmerzte in seinen Augen, obwohl es gedämmt war, um die Patienten nicht zu stören.
"Rodney, können Sie mich hören?" Elizabeth hatte sich vorgebeugt und sah Rodney an. McKay sah sich allerdings nur um.
Er war schwach und wollte am liebsten nur wieder zurück in die Leere. Auf den anderen Betten lagen Personen, die er kannte. Aber dann bemerkte er, dass sie gar keine Patienten waren. Teyla, John und Ronon lagen ihm gegenüber und schliefen.
Und dann entdeckte er die Gestalt in weiß, die neben ihm stand. Es war Carson. Ein schwaches Lächeln bereitete sich über sein Gesicht aus. Er war am Leben und seine Freunde waren bei ihm.
Nein, jetzt wollte er nicht mehr in die Finsternis, jetzt wollte er nur noch schlafen. Mit diesen Gedanken schloss er wieder die Augen und schlief auch sofort ein. Elizabeth bemerkte, wie ihm eine Träne über die Wange lief.
Vorsichtig wischte sie die Träne von seiner Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Fortsetzung: Kapitel 3 - Als der Schuss sich löste...b>
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.