Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Reality von Nin, suehsi, Xily

[Reviews - 1]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Short-Cut: Nach den Ereignissen in 3x06 The Real World bedankt sich Elizabeth bei John für dessen indirekte Hilfe.
Spoiler: 3x06 The Real World
Charaktere: Sheppard, Weir
Kategorie: Friendship, UST
Rating: PG-13
Authors' Notes: Die Folge ist so voller Shep/Weir Momente, da musste eine FF einfach sein … :D Selbst Xily meinte, dass in ihr die Shep/Weir Gefühle hochkommen *hehe* Und das soll wirklich was heißen! *g*
Widmung: Arrogant, wie wir sind, widmen wir diese FF uns *lol*
Disclaimer: MGM Television Entertainment.
Feedback: Gerne ^^ - Nin, Sühsi oder an Xily

Reality


Es war mitten in der Nacht und Elizabeth fühlte sich keineswegs müde, was sie angesichts der letzten Tage verwunderte. Sie hatte einen Kampf gegen die Naniten gewonnen, zwar war sie im Koma gelegen und obwohl es körperlich wohl nicht anstrengend war, war es geistig auslaugend gewesen. Es waren nur fünf Stunden gewesen, fünf Stunden, in denen die Naniten von Niam in ihrem Körper gewütet hatten. In ihrer Traumwelt war weitaus mehr Zeit vergangen; Tage, vielleicht auch Wochen. So genau konnte sie sich daran nicht mehr erinnern. Es verschwamm teilweise ineinander und sie wusste nicht mehr, wie lange sie in der Anstalt gefangen gehalten worden war.
Es war erschreckend, sie konnte sich an die Zeit erinnern, es fühlte sich so real an und doch war alles nur aus ihrer Fantasie heraus entstanden. Die Anstalt, Dr. Fletcher, O'Neill, ihre Mutter, Sedgie … es war schmerzhaft und es würde seine Zeit dauern, bis sie darüber hinweg war.
Als sie auf der Krankenstation erwacht war und Teyla und Beckett ihr bestätigt hatten, dass sie sich auf Atlantis befand, hatte sie überwältigende Erleichterung verspürt. Sie hatte Atlantis nicht verlassen, sie war wieder Zuhause und doch gab es da etwas in ihr, dass sie immer wieder an die Zeit in ihrer Wohnung auf der Erde denken ließ. Sie verspürte eine Art von Heimweh und es erschreckte sie. Sie war nicht wirklich auf der Erde gewesen, sie hatte es sich nur eingebildet und doch fühlte es sich so verdammt real an.
Sie machte sich nach wie vor Gedanken über die letzten Tage, die sie in der Krankenstation verbracht hatte. Beckett hatte sie keine Sekunde aus den Augen gelassen und auch die anderen Teammitglieder waren sie regelmäßig besuchen gekommen, besonders Sheppard war oft bei ihr gewesen. Nun, letzten Endes war sie froh darüber, endlich aus der Krankenstation entlassen worden zu sein. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken, es gab so vieles, das sie noch nicht verstand und sie musste noch einmal alles Revue passieren lassen.
Es war teilweise beängstigend, aber wenn sie nun genauer darüber nachdachte, glaubte sie sich zu erinnern, dass Sheppard ihr nicht nur im Stargate Center erschienen war. All die skurrilen Erscheinungen, die sie in ihrer Zelle gehabt hatte, deuteten auf Sheppard hin. Er hatte sie geführt, ihr gezeigt, welchen Weg sie gehen musste und selbst wenn er wohl auch nur eine weitere Einbildung ihres Geistes gewesen war, so war sie trotzdem froh darüber.
Sie hatte mit niemanden über die Ereignisse in ihrer Traumwelt gesprochen, da sie der Meinung war, sie könnte es alleine überwinden, doch nach wie vor quälten sie einige Erinnerungen. Das Gefühl der Verwirrung war immer noch vorhanden und sie ertappte sich dabei, wie sie überlegte, ob ihr Leben hier auf Atlantis aufgrund der vergangenen Ereignisse nicht auch nur eingebildet war.
Es hatte einen Punkt gegeben, an dem sie in ihrer Traumwelt Dr. Fletcher geglaubt hatte und diese Tatsache war nun im Nachhinein beängstigend. Woher konnte sie wissen, was real war und was nicht? Das Leben in der Traumwelt hatte sich real angefühlt, ganz genauso real wie das Gespräch heute Abend zwischen ihr und John, wo er sie willkommen in der realen Welt geheißen hatte.
Sie seufzte und verdrängte die vielen Gedanken, die durch ihr Bewusstsein schossen und umklammerte die Tasse in ihrer Hand. Sie genoss die Wärme, die von ihr ausgestrahlt wurde und richtete den Blick wieder in die Dunkelheit, die sie umgab.
Es war genau das, was sie zurzeit benötigte und das leise Rauschen der Wellen übte eine beruhigende Wirkung auf sie aus.
Als ein leises Surren erklang, spürte sie, wie sich ihr instinktiv die Nackenhaare aufstellten und erstarrt blickte sie auf.
Eine dunkle Silhouette erschien an der Türe und sie atmete gepresst ein, fühlte, wie die Angst in ihr aufstieg, als die erschreckenden Erscheinungen in ihrer Traumwelt vor ihrem inneren Auge aufstiegen.
"Hey, ich bin's nur", erklang eine leise Stimme und sie identifizierte sie als Sheppards. Er kam näher und durch den Schein des Mondes konnte sie sein Gesicht erkennen. John blickte sie besorgt an; einen Blick, mit dem er sie in letzter Zeit schon öfters gemustert hatte.
"Noch wach?", erwiderte sie, als sie seinen eindringlichen Blicken auswich und wieder auf ihre Tasse, die nach wie vor angenehme Wärme ausstrahlte, starrte.
"Jaaa", antwortete er gedehnt und zuckte mit den Schultern, während er sich ihr gegenüber auf den Stuhl fallen ließ.
"Ich kann nicht schlafen und was ist Ihre Ausrede?", fragte er und sah sie beobachtend an.
Sie war immer noch etwas bleich und sah erschöpft aus, was er sorgenvoll feststellte. Aufgrund ihrer Reaktion - nämlich, dass sie sich in den vergangenen Tagen immer häufiger zurückgezogen hatte - nahm er an, dass sie viele schreckliche Dinge durchlebt hatte und die Tatsache, dass sie bisher mit niemanden darüber gesprochen hatte, alarmierte ihn.
Er wollte sie darauf nicht direkt ansprechen und durch seine Gesellschaft erhoffte er sich nun, dass sie auf ihn zugehen und mit ihm reden würde.
Er wollte sie nicht leidend und besorgt sehen und obwohl jeder neugierig auf das war, was sie erlebt hatte, hatte es bisher keiner gewagt, sie darauf anzusprechen.
Beckett hatte sie gebeten, über eine Behandlung mit Kate nachzudenken und es in Erwägung zu ziehen, aber bisher war sie noch nicht darauf eingegangen und daher hatte John die Hoffnung, dass sie wenigstens mit ihm darüber sprechen würde.
Er wusste, dass sie nicht viel von psychologischen Gesprächen hielt und somit wollte er ihr als Freund - und nicht als Arzt - zur Seite stehen.
Die Stille zog sich in die Länge, doch er unterbrach sie nicht, indem er irgendwas sagte und so saß er ruhig da und sah sie abwartend an.
Elizabeth bemerkte und kannte diesen Blick, ignorierte ihn aber, da sie noch nicht bereit dafür war, über die durchlebten Ereignisse zu sprechen; nicht einmal mit ihm.
Und doch gab es etwas, dass sie ihm sagte musste; wofür sie ihm danken musste.
"Ich bin noch nicht wirklich müde", meinte sie und versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, was ihr jedoch nur mühsam gelang.
Ihr bleiches Gesicht und der müde Ausdruck in ihren Augen straften ihre Worte Lügen, aber er wollte nicht nachhaken, da er sie zu nichts drängen wollte.
Stattdessen sah er sie nachdenklich an und legte den Kopf schief, ehe er fragte: "Wie geht's Ihnen?"
Mit dieser Frage bot er ihr indirekt an, eventuell die Gedanken, die sie beschäftigten, mit ihm zu teilen.
Elizabeth schaute ihn einen Moment schweigend an, antwortete allerdings vorerst nicht.
"Danke", meinte sie nach einigen Sekunden der Stille und er kniff verwirrt die Augenbrauen zusammen.
"Wieso ‚Danke'?", wollte er wissen und sie schüttelte unsicher den Kopf. Es schien, als würde sie nach Worten suchen und er unterdrückte seine Neugierde, ließ ihr Zeit.
"Als ich im Koma lag … haben Sie mir geholfen", antwortete sie leise und senkte den Kopf, während er sie irritiert musterte. Als sie wieder aufblickte traf sie auf ein Paar verwirrte Augen, welche nach einer Antwort suchten.
"Wie konnte ich Ihnen … helfen?", fragte er langsam und sie suchte nach den richtigen Worten, mit denen sie ihm erklären konnte, was er für sie getan hatte.
"Sie haben mir den richtigen Weg zurück gezeigt", sagte sie schließlich und konnte sehen, dass er damit nichts anfangen konnte.
"Ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll …", fing sie an, stockte jedoch, als sie erneut nach den richtigen Worten suchte. "Es ist schwer zu erklären…. Ich war in einer Welt, welche von meinen Erinnerungen und Gefühlen kreiert und von den Naniten teilweise beeinflusst wurde … Ich wachte auf und der Arzt erzählte mir, dass das Stargate Programm niemals existiert hätte und ich auch nie auf Atlantis gewesen wäre … ich verlangte nach General O'Neill, der die Aussage des Doktors unterstützte … ich wollte es nicht glauben, aber es erschien alles so echt", erzählte sie stockend und atmete tief durch, um die dunklen Erinnerungen neutral angehen zu können.
"Jetzt im Nachhinein wird mir klarer, dass mir von Anfang an Zeichen gegen diese Behauptungen erschienen sind. Ich habe Sachen gesehen … die nicht hinein gepasst haben. Schatten, verschwommene Bilder, Silhouetten..."
Er sah sie eindringlich an und wusste nicht genau, was er von ihren Erzählungen halten sollte. Hatte sie all das während des Komas erlebt? Innerhalb von fünf Stunden?
"Und wie … habe ich Ihnen genau dabei geholfen?", fragte er nach einem Augenblick des Schweigens. Selbst Beckett hatte ihm nicht sagen können, was eine Person im Koma erlebte und so konnte er sich nicht vorstellen, wie er ihr genau geholfen haben sollte.
"All diese Schatten und Silhouetten waren anfangs verschwommen und beängstigend, doch nach einiger Zeit wurden sie erkennbarer. Kurz bevor ich aufgewacht bin, befand ich mich im Stargate Center, als Sie plötzlich vor mir standen und mir Mut zusprachen. Sie haben mir die Situation erklärt und mir dann den richtigen Weg aus diesem Traum gezeigt … Ich glaube, dass Sie es von Anfang an waren", sagte sie und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie hatte die Schatten und Silhouetten nicht erkennen können, doch es deutete alles darauf hin, dass es John gewesen war; von Anfang an. Die dunklen Haare, der Umriss der Person in ihrem Schlafzimmer und die Gestalt, die in den Fahrstuhl ging.
Er hatte sich seit Beginn der Fantasie bei ihr befunden und hatte sie kontinuierlich begleitet und jetzt im Nachhinein war sie sich bewusst, dass er es gewesen war, der sie durch sein Auftauchen zu Verunsicherungen angefochten hatte. Er hatte sie dazu gebracht weiter zu kämpfen und diesem Wahnsinn keinen Glauben zu schenken, ohne ihn hätte sie vermutlich diese Welt akzeptiert und nicht in Frage gestellt. Was genau passiert wäre, wenn sie das getan hätte, wusste sie nicht, aber Beckett hatte ihr gesagt, dass sie es nur knapp geschafft hatte.
John blickte sie während ihrer Erklärung nachdenklich an und überlegte, wie er ihr sagen sollte, dass er die ganze Zeit neben ihr gestanden hatte, um sich mit ihr zu unterhalten.
"Wissen Sie … um genau zu sein, war ich auch fast die ganze Zeit bei Ihnen. Beckett sagte, dass es helfen könnte, wenn sie eine vertraute Stimme hören … Also habe ich mit ihnen gesprochen", gab er zu Bedenken und sie schaute ihn ruckartig an.
War er wirklich die ganze Zeit da gewesen? Hatte ihr Geist ihn in diesen Traum projiziert, weil er tatsächlich immer in ihrer Nähe gewesen war?
"Wirklich?", fragte sie und er nickte, grinste sie leicht verlegen an, was sie ebenfalls zum Lächeln brachte.
"Ich wollte Sie nicht alleine lassen", sagte er leise und sie konnte sehen, dass es ihm schwer fiel über seine Gefühle zu sprechen. Sie wusste, dass er kein Mensch war, der sich über solche Themen gerne unterhielt und somit musste sie sich selbst eingestehen, dass er sie mit seinen letzten Worten ziemlich überrascht hatte.
"Danke … dass Sie das nicht getan haben", meinte sie und lächelte leicht, als sie seinen Blick vernahm, der auf sie gerichtet war.
Es fiel ihm vielleicht schwer, über so etwas zu sprechen, aber er hatte es getan und dafür war sie ihm dankbar. Er hatte sein Leben riskiert, als er zu ihr in das Quarantänezelt gegangen war und dies zeigte ihr, wie wichtig sie ihm war.
Er hatte offensichtlich alles versucht, um ihr zu helfen, selbst dann noch, als Beckett gesagt hatte, dass sie den Kampf wohl verlieren würde. Er hatte den Glauben an sie nicht verloren, hatte sie so gut wie möglich dabei unterstützen wollen und sie wusste deshalb nicht, was geschehen wäre, wenn er es nicht getan hätte.
Vermutlich hätte sie sich und ihre Hoffnung aufgegeben und das war genau das, was der Sinn dieses Desasters gewesen war.
"Gern geschehen", meinte er zwinkernd und doch sah sie ihm an, dass er sich nach wie vor etwas Unwohl fühlte.
"Sie wissen doch, dass ich mich immer gern in gefährliche Situationen bringe…"
Er zuckte mit den Schultern und grinste sie schelmisch an, was sie zum Lächeln brachte. Er hatte es ironisch gesagt, aber der Ausdruck in seinen Augen zeigte ihr, dass er es durchaus vollkommen ernst meinte.
"Dann bin ich froh, dass ich Ihnen wieder einmal solch eine Situation bieten konnte", gab sie ihm im selben - schelmischen - Tonfall zurück und sein Grinsen wuchs.
Er nickte und stand dann schließlich auf, ehe er wieder zu ihr hinunter schaute.
"Passen Sie auf sich auf", sagte er, legte die Hand auf ihre und drückte sie leicht. "Schön, dass es Ihnen wieder gut geht!"
Er lächelte sie noch ein letztes Mal an, drehte sich dann herum und verließ den Raum.
Sie blieb zurück und blickte ihm hinterher, fühlte Erleichterung, da sie nun endlich darüber gesprochen hatte.
"Danke", flüsterte sie in den dunklen Raum hinein, als sich die Türe bereits hinter ihm geschlossen hatte und sie wieder alleine war. Dieses Mal fühlte sie sich allerdings nicht verloren, als sie hier saß und in die Dunkelheit blickte. Das Gefühl der Sicherheit würde wieder kommen und den ersten Schritt hatte sie bereits getan.

Ende
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.