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Tears In Heaven von Kat

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Vorwort

Short-Cut: John und Elizabeth während der schwersten Stunde ihres Lebens.
Spoiler: -
Charaktere: Sheppard/Weir
Kategorie: Character Death, PoV, Vignette
Rating: G-6
Author's Note: Mich hat das Lied 'Tears in Heaven' von Eric Clapton inspiriert und ich kam nicht drum herum meine Idee nieder zu schreiben.
Widmung: Für Xily und Cas.
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Ja, vor allen Dingen, da ich diese FF zur Abwechselung mal gelungen finde ^^

Tears In Heaven


Es ist ein kalter Herbsttag auf dem Festland, es geht ein eisiger Wind und riesige Regentropfen klatschen auf die Erde, durchnässen den Boden, lassen ihn matschig werden.
Und so stehe ich nun hier mit dir an meiner Seite und halte deine Hand. Wir beide haben unsere Umgebung vergessen, es gibt nur noch uns und den lähmenden Schmerz, der schon fast eine Ewigkeit in uns zu brennen scheint. In Wirklichkeit sind es sechs Tage und wir beide stehen immer noch unter Schock. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal etwas getrunken oder gegessen habe, von Schlaf ganz zu schweigen und dir ergeht es genauso.
"John?", flüsterst du leise und deine Stimme ist tränenerstickt. "Ich weiß nicht, ob ich das schaffe."
Ich blicke zu dir herunter und schenke dir ein tröstendes Lächeln, das ich sehr zu meinem Erstaunen wirklich zustande bringe. Aber eigentlich fühle ich genau wie du. Der Schmerz ist überall, irgendwo die Verzweifelung und mittendrin die Liebe zu dir und das Wissen, dass es weiter gehen muss, irgendwie - sicher, aber noch nicht jetzt.
"Wir werden das gemeinsam durchstehen, Liz", antworte ich leise und meine Stimme ist brüchig, ich kann die Tränen kaum noch zurückhalten.
Aber ich will nicht weinen, will immer noch den heldenhaften Soldaten mimen und stark für dich sein, obwohl ich weiß, dass du sehr wohl spürst, wie ich fühle. Das ist deine Gabe, die meine Unfähigkeit Gefühle auszudrücken ausgleicht und ich frage mich nicht zum ersten Mal, womit ich dich verdient habe.
"Warum?", frage ich so leise, dass nur du es hören kannst und ich weiß nicht mehr, wie oft ich diese Frage schon gestellt habe.
Du zuckst mit den Schultern, schniefst leise und blickst zu Teyla und Rodney hinüber, die neben dem tiefen Loch stehen und die Grabrede halten - doch keiner von uns beiden versteht auch nur ein Wort.
"Ich weiß es nicht", antwortest du schließlich und siehst mich mit deinen grünbraunen Augen an. "Das Leben ist nicht fair."
"Nein, das ist es nicht", erwidere ich und konzentriere mich dann auf Teyla, die gerade spricht, schließlich tut sie das für mich und dich und ich sollte zuhören - aber ich kann nicht.
Ich seufze leise und blicke zu dem kleinen Sarg hinüber, der dort steht, verziert mit einem Strauß weißer Blumen und ich spüre, wie der Schmerz mich zu zerreißen droht. Der Kloß in meinem Hals macht es mir schwer zu atmen und ich versuche ihn durch Schlucken zu lockern, doch ich habe keinen Erfolg, stattdessen ist mein Mund nur noch trockener, als er es ohnehin schon war.
Gott, warum hat das passieren müssen? Warum musste so ein kleiner Mensch sterben? Das ist doch nicht gerecht!
Ich kann nicht anders und nehme dich in den Arm, drücke dich fest an mich und merke, wie du die Umarmung erwiderst. Du klammerst dich an mich, als würdest du ertrinken und ich spüre das Beben deiner Schultern, du weinst. Ich weiß, dass du genauso wie ich versucht hast, die Tränen zurück zu halten, doch du bist gescheitert und ich streichle dir beruhigend über den Rücken, obwohl ich weiß, dass es für unseren Verlust keinen Trost gibt, nur die Zeit wird die stille Akzeptanz bringen.
Ich schließe die Augen und klammere mich fester an die Hoffnung, dass das alles nur ein Albtraum ist und ich bald aufwachen werde, in einer Welt, wo alles noch in Ordnung ist, doch irgendein Teil von mir hat bereits erkannt, dass das hier die bittere Realität ist. Du drehst deinen Kopf an meiner Schulter und ich folge deinem Blick - er fixiert das helle Holz des Sargs, der in Richtung Grab getragen wird und ich beiße mir auf die Lippe, ich will doch stark für dich sein.
Die Blumen wippen leicht bei jedem Schritt der vier Männer und die Regentropfen zerspringen, sobald sie aufkommen, zerspringen, wie unsere kleine Welt - alles wird anders werden und in dem Moment erkenne ich, dass er wirklich tot ist, wirklich.
Ich schüttele den Kopf und ein heller Blitz zischt über den Himmel. Du und ich haben oft die Sekunden gezählt, bis der Donner kam, wenn es über Atlantis ein Gewitter gab. Er hat sich immer davor gefürchtet und nun wird er bei einem beerdigt, sehr passend. Der krachende Donner übertönt das Surren der Taue und ich finde, dass das Wetter den Schmerz und die Verzweifelung beschreibt, die ich fühle.
Meine Jacke ist mittlerweile durchnässt, aber dein Körper wärmt mich und ich vergrabe mein Gesicht in deinen Haaren, als mich die Tränen überkommen. Dieses Mal bist du es, die versucht, mich zu trösten und ich bin dir dankbar dafür. Wir geben uns gegenseitig Kraft, keiner von uns beiden muss das alleine durchstehen und selbst wenn wir wollten, wir könnten es nicht.
Das dumpfe Geräusch von aufkommender Erde dringt durch den strömenden Regen zu mir hindurch und ich hebe langsam den Kopf. Ich fange Teylas und Rodneys mitleidigen Blick auf - seine Paten - und erst in diesem Moment wird mir schmerzlich bewusst, dass wir heute unser Kind zu Grabe tragen. Die Erkenntnis schlägt über mir zusammen und ich verstecke mein Gesicht wieder in deinen Haaren. Ich habe mich immer davor gefürchtet, dass unserem Sohn etwas zustoßen könnte und ich habe mich gefragt, wie es wohl ist, wenn man sein eigenes Kind verliert - nun weiß ich es und es gibt keinen Schmerz, der schlimmer ist.

Fin
Fortsetzung: "Hope in Heaven" von Xily
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