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Second Chance von Nin

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Vorwort

Short-Cut: Manchmal braucht man eine zweite Chance.
Spoiler: -
Charaktere: Sheppard/Weir
Kategorie: Angst, Romance
Rating: G-6
Author's Note: -
Widmung: An Xily, die mir beim Ende dieser FF (es war fast 0 Uhr) tatkräftig zur Seite stand... Die Nacht werden wir so schnell nicht vergessen - hoffentlich ^^ (Never forget, Ketzilein :-))
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: NinsM@gmx.de

Second Chance


Das Wetter war trüb und passte perfekt zu seinen Gedanken. In seinem Kopf herrschte ein unangenehmes Durcheinander und er wusste nicht, wie er die Oberhand gewinnen konnte. So viel ging ihm im Kopf herum und so vieles konnte er im Moment nicht ordnen.
Er hätte es erwarten sollen und doch war es völlig unvorbereitet passiert. Wahrscheinlich hatte er still und heimlich gehofft, es würde alles wieder gut werden und die ganzen Streitereien würden sich legen. Doch dies war nicht passiert und so stand er nun hier auf dem Balkon und schaute in den grauen und regnerischen Himmel hinauf.
Es war, als wären seine Gefühle für einen Moment erstarrt, er konnte nicht sagen, was genau er gerade empfang. Trauer? Einsamkeit? Oder doch gar nichts?
Er wusste nur eines, er vermisste sie und er hasste es. Er hasste diese Schwäche und er hasste das Gefühl, das ihm das Herz zusammen zog und das ihn beinahe zu ihr gehen ließ. Doch was würde es bringen? Ihre Worte waren eindeutig gewesen und er respektierte sie.
Er konnte an ihren Worten nichts ändern, aber vielleicht würde die Zeit einige Wunden heilen und vielleicht würde auch alles wieder gut werden.
Leise seufzend starrte John weiterhin hinaus auf das Meer und versuchte seine Gedanken von Elizabeth fern zu halten. Es würde nichts bringen über sie und die Trennung nach zu denken, es würde lediglich wehtun und so versuchte er jeden Gedanken abzuschirmen.
Ein leises Räuspern hinter ihm, ließ ihn herum fahren und er sah direkt in Elizabeths Augen.
"Hey", sagte sie leise und gesellte sich zu ihm. Sie hielt einen kleinen Abstand zwischen ihnen aufrecht und John war froh darüber.
Würde sie ihn in diesem Moment berühren, würde er sie in die Arme nehmen und nicht wieder loslassen. Er vermisste sie schon jetzt und die Vorstellung, ihr nicht mehr nahe sein zu können, machte ihn verrückt. Er war es gewöhnt morgens neben ihr aufzuwachen und sie zu beobachten.
Er war im Moment so aufgewühlt, dass er sich ihr Gesicht nicht mehr im Geist vorstellen konnte und so drehte er sich zu ihr und blickte sie an.
Ihre Augen ruhten auf ihm und er bemerkte leichte Schatten unter ihnen. Anscheinend ging die Trennung auch nicht unbemerkt an ihr vorüber und obwohl es ihn überraschte, erfüllte es ihn dennoch mit einer gewissen Befriedigung. Er wollte, dass sie ihn vermisste, er wollte sie genauso leiden sehen wie er litt und dieses Anzeichen von Schwäche gab ihm das Gefühl, ihr nicht völlig egal gewesen zu sein.
"Schreckliches Wetter", meinte Elizabeth und blickte ihn weiter an. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und er nickte. "Ja, aber es passt zu meinen Gedanken." Er wollte ihr gegenüber eigentlich nicht eingestehen, wie schlecht es ihm ging, allerdings war sie der einzige Mensch auf Atlantis, dem er sich immer vollständig geöffnet hatte und auch wenn sie nun nicht mehr zusammen waren, hatte er weiterhin das Gefühl, ihr alles sagen zu können.
"Soll ich dich allein lassen?" Elizabeth hoffte, dass er nicht ‚Ja' sagen würde. Die Trennung von John war hart und sie wünschte sich, wenigstens ein paar Augenblicke in seiner Gesellschaft verbringen zu können.
Zwar hatte sie die Beziehung beendet und sie wusste, wie hart es für sie und auch für John war, aber dennoch gab es Momente, in denen sie sich nach ihm sehnte und sich wünschte, er wäre bei ihr.
In diesen Momenten war sie sich nicht mehr sicher, ob die Trennung die richtige Entscheidung gewesen war und das verunsicherte sie.
Es hatte einfach nicht mehr funktioniert - ein Streit war in den nächsten übergegangen und es hatte ihre ganze Kraft gekostet, diese Streitereien auszufechten. Sie brauchte für die Arbeit bereits alle Nerven, die sie hatte und mehrfach musste sie sich eingestehen, dass sie für diese privaten Kämpfe anschließend einfach keine Kraft mehr hatte.
Obwohl sie sich bemüht hatte manche Meinungsverschiedenheiten nicht in einem Streit enden zu lassen, war es dennoch immer öfters dazu gekommen.
Resigniert stelle sie fest, dass das schlechte Wetter nicht nur zu Johns Gedanken passte, sondern auch zu den ihren.
"Nein, du kannst gerne bleiben", antwortete John und riss Elizabeth aus ihren Gedanken. Er blickte sie weiterhin an und nahm das kleine, erleichterte Lächeln wahr, das sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. Sie waren nicht mehr zusammen, doch noch immer tat ihm ihre Gesellschaft gut und er war froh, dass sie gekommen war.
"Was hast du heute gemacht?", fragte er und Elizabeth lächelte. Dies war ein altes Spiel, das sie oft abends im Bett gespielt hatten. Sie hatten nacheinander aufgezählt, was sie von morgens bis abends getan hatten und was alles passiert war.
Es war nicht abends und sie lagen auch nicht gemeinsam im Bett, allerdings wusste John nichts Anderes, über das er im Moment mit ihr sprechen konnte und so hatte er diese Frage gestellt.
"Nicht viel. Ein paar Berichte gelesen. Nichts Interessantes", antwortete sie und ließ ihre Antwort sehr vage ausfallen. Für ausführliche Erläuterungen über ihren bisherigen Tagesablauf fehlte ihr einfach die Kraft. Sie wollte lediglich ein paar ruhige Minuten verbringen, ohne dass sie sich viele Gedanken machen musste. Bevor John genauer nachfragen konnte, gab sie die Frage an ihn zurück. Er schüttelte nachdenklich den Kopf, doch seine Antwort fiel genauso vage wie die ihre aus.
"Auch nichts Interessantes... Da zurzeit keine Gatemission ansteht, habe ich nicht so viel zu tun." Im Stillen hatte er sich bereits öfters darüber geärgert, dass zurzeit keine Gatemission anstand. Es wäre eine willkommene Abwechslung gewesen und vielleicht würden sich seine Gedanken dann einem anderen Thema als Elizabeth und der Trennung widmen.
Er hatte sich oft gefragt, wie sie es so weit hatten kommen lassen können, ohne etwas dagegen zu unternehmen. Das etwas nicht stimmte, war offensichtlich gewesen, doch warum hatte keiner von ihnen den ersten Schritt gewagt und die alles entscheidende Frage gestellt: ‚Was können wir dagegen tun?'
Er hatte diese Frage nie laut ausgesprochen, wenn er auch oft versucht hatte, sie in Gedanken zu beantworten. Anstatt eine Antwort zu finden, hatte er einsehen müssen, dass für eine Beziehungskrise meist immer 2 verantwortlich waren und ohne die Hilfe von Elizabeth konnte er keine Lösung finden. Er hatte das gewusst und doch hatte er nie mit ihr darüber gesprochen. Stattdessen hatten sie sich weiter gestritten und sich einander entfremdet, bis er am Ende nicht mehr gewusst hatte, ob er sie lieben oder eher hassen sollte für das, was aus ihnen geworden war.
"Warum haben wir nichts dagegen unternommen?", platze es aus ihm heraus und sofort bereute er die Frage. Er blickte sie leicht gequält an und musste nicht erklären, was er damit meinte. Sie wusste es auch so - ihr Gesichtsausdruck schwankte zwischen Überraschung und Traurigkeit.
Elizabeth hatte diese Frage nicht erwartet und so war sie überrascht über den anklagenden Ton, der in seinen Worten mitschwang. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Sie beide hatten Fehler gemacht, zu viele, als dass sie ihre Beziehung hätten retten können. Es würde schwer werden, damit zu Recht zu kommen und schon jetzt spürte sie den Stich im Herzen, wenn sie daran dachte, ab sofort wieder allein zu sein.
"Ich weiß es nicht", antwortete sie leise und spürte Johns Blick, der auf ihrem Gesicht ruhte. Ihr fehlte die Kraft seinen Blick zu erwidern und so ließ sie ihren über das Meer wandern. Warum hatten sie nichts unternommen?
Es wäre zu gegebener Zeit einfacher gewesen, als jetzt darüber zu spekulieren. Denn nun war es zu spät. Die Fehler waren gemacht worden und die Worte ausgesprochen. Fehler konnten behoben werden, nicht aber die Worte, die sie in der Nacht ihrer Trennung gesprochen hatten. Sie hatten beide Anschuldigungen und andere Sachen von sich gegeben, die den Anderen gezielt verletzt hatten.
Sie wusste, dass ihre Reaktion der Situation entsprechend ausgefallen war, dennoch tat es ihr im Nachhinein Leid.
"Ich denke, es hat einfach nicht sein sollen." Die Worte auszusprechen tat weh und als sie den Blick hob, konnte sie sehen, dass John sie nicht einfach hinnehmen konnte.
Er schüttelte leicht den Kopf, ein Zeichen dafür, dass er ihren Worten nicht zustimmte.
"Ich denke, wir haben uns einfach nicht genug angestrengt. Wenn wir es getan hätten, würden wir jetzt wahrscheinlich nicht hier stehen und eine Antwort suchen", sagte er und Elizabeth konnte unterdrückte Wut aus seinen Worten heraus hören. "Wenn wir an uns und an unserer Beziehung gearbeitet hätten, wie man es normalerweise immer tun muss, wären wir vielleicht immer noch zusammen und würden jetzt..." - "John, was bringt es..." - "Lass mich aussprechen", fuhr er sie an und Elizabeth zuckte zurück. "Lass mich bitte aussprechen... Wenn wir daran gearbeitet hätten, wären wir vielleicht immer noch zusammen und würden jetzt nicht hier stehen und in Selbstmitleid zerfließen."
Liz wusste, dass er Recht hatte und dennoch würde es nichts bringen, ihm zuzustimmen. Sie steuerten immer mehr auf eine Sackgasse zu und sie hatte Angst, schlussendlich nicht weiter zu kommen und stecken zu bleiben.
"Es bringt nichts, jetzt darüber zu sprechen und die Fehler zu suchen. Die Fehler sind gemacht worden, John."
"Das weiß ich auch", sagte er aufgebracht und konnte das wütende Funkeln nicht aus seinen Augen verbannen.
"Warum suchst du dann nach den Fehlern?", fragte sie leise und blickte ihn an. Sie wollte nicht hören, welche Fehler sie gemacht hatten und was sie hätten anders machen können.
Dafür war es zu spät und sie war noch nicht soweit, als dass sie ihre beendete Beziehung den Fehlern nach analysieren konnte.
Der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich und sie zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen, was ihn vorübergehend lächeln ließ.
"Ich suche nach den Fehlern, damit wir sie nicht ein zweites Mal machen", antwortete er schließlich leise und beobachtete sie genau. Die Trennung war eindeutig gewesen und dennoch sehnte er sich plötzlich danach, die Fehler wieder auszugleichen und diesmal alles richtig zu machen, was bis jetzt schief gelaufen war.
Elizabeth glaubte sich verhört zu haben und konnte den überraschten Ausdruck nicht aus ihrem Gesicht verbannen.
"Ein zweites Mal?", fragte sie ungläubig und spürte trotz allem eine Aufregung in sich aufsteigen, der sie lieber nicht nachgehen wollte.
John nickte und hoffte, dass sie diese Möglichkeit nicht sofort ausschlagen würde. Er wollte, dass sie zuerst genau darüber nachdachte und auch er würde das müssen.
Woher die plötzliche Sehnsucht nach einer zweiten Chance kam, wusste er nicht. Die Trennung hatte geschmerzt und schmerzte noch immer, dennoch wünschte er sich, die Möglichkeit zu haben, jetzt alles richtig zu machen.
Fall sie Nein sagte, musste er das akzeptieren und das Kapitel ‚Beziehung' endgültig abhaken. Sollte sie allerdings genauso fühlen wie er, dann würde sie das Risiko eingehen und es erneut versuchen, würde zusammen mit ihm an den Fehlern arbeiten und es nicht ein zweites Mal soweit kommen lassen.
Er wünschte sich, dass sie dies tat, dass sie an diese Beziehung glaubte und somit auch bereit war, daran zu arbeiten.
Elizabeth sah den inneren Konflikt in seinen Augen, sah die Bitte und die Sehnsucht und auch die Angst vor einer ablehnenden Antwort.
Ihr Verstand sagte ihr, dass es besser sei, sich umzudrehen und die Trennung zu akzeptieren, immerhin war sie diejenige gewesen, die einen Schlussstrich gezogen hatte. Ihr Herz allerdings zwang sie, bei ihm stehen zu bleiben und darüber nachzudenken, ob er nicht doch Recht hatte und ob sie es wirklich schaffen konnten - wenn sie daran glaubten und daran arbeiteten.
Sein Blick grub sich in ihren Geist ein und als sie ihn nicht mehr ertragen konnte, schloss sie die Augen und senkte den Kopf.
Konnte sie wirklich zurückgehen und alles vergessen? All die Komplikationen und Streitereien der letzten Wochen? Für einen Neuanfang? Für etwas, bei dem sie nicht einmal sicher wusste, dass es funktionierte?
Ihr Verstand arbeitete kategorisch alle Für und Wider ab, aber als sie die Augen öffnete und seinen Blick auffing, der sie mit all der Wärme und Liebe ansah, wusste sie, dass all diese ‚Wider' egal waren. Ihr Herz hatte die Entscheidung schon längst getroffen und auch wenn sie Angst vor einer weiteren Enttäuschung hatte, konnte sie nicht Nein sagen.
John schien ihr die Antwort von den Augen ablesen zu können, denn seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das ihr Innerstes erwärmte und wortlos reichte sie ihm die Hand, die er ergriff.

- Fin -
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