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Cold as Ice von Kat, Xily

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Vorwort

Short-Cut: John und Elizabeth sind auf einem Eisplaneten abgestürzt und versuchen eine Höhle zu erreichen, während sie dem langsamen Erfrierungstod ins Auge blicken.
Spoiler: -
Charaktere: Sheppard, Weir
Kategorie: Angst, Friendship, PoV
Rating: PG-13
Authors' Notes:
Kat: Xily hat eigentlich das Meiste hiervon geschrieben, sie weigert sich aber, es als ihre FF anzuerkennen :P
Xily: Eigentlich war ich in Stimmung jemanden sterben zu lassen, aber dann…hm…kam doch meine Seite hervor, die Happy Ends liebt ;) Kat möge mir verzeihen ^^
Widmung:
Kat: An Karla und Xily, die so langsam meinen FanFic-Ideen-Vorrat dezimiert - nicht, dass ich etwas dagegen hätte :D
Xily: An jeden, der Schnee genauso mag wie ich *ggg*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gern!
Cold as Ice


Ihre Finger waren so kalt, so eisig kalt und vergebens versuchte er sie zu wärmen, wusste instinktiv, dass sie nie wieder die normale, menschliche Körpertemperatur von etwa siebenunddreißig Grad Celsius erreichen würden. Elizabeth war am Ende ihrer Kräfte, ihr Zittern war schon verebbt und eine ungesunde, blaue Farbe schmückte ihre Lippen.
"Wir müssen weiter", rief er ihr zu und versuchte, den Schneesturm zu übertönen.
Er zog sie in eine sitzende Position, in der sie sich allerdings kaum halten konnte und rieb ihr wärmend über die Arme. Sie trug nur ihre Uniformjacke und die normale, graue Hose - beides blutbefleckt von der Wunde an ihrer Schulter.
"I-Ich k-kann n-nicht", antwortete sie und John war dankbar dafür, dass das Zittern zurückgekehrt war; wenn sie zitterte erzeugte ihre ihr Körper zumindest ein bisschen Wärme.
"Sie müssen!", erwiderte er, legte ihren unverletzten Arm um seine Schulter und zog sie auf die Beine.
Seine Rippen schmerzten unangenehm, während er Elizabeth stützte; scheinbar hatte er sie sich beim Absturz mit dem Puddle Jumper geprellt.
Elizabeth schwankte beträchtlich und er war sich nicht sicher, ob sie überhaupt einen Schritt würde gehen können, ohne dass ihre Knie nachgaben. Sie mussten es versuchen, denn wenn sie es nicht in den nächsten Minuten bis zu den Bergen schaffen würden, würde Elizabeth erfrieren.
John legte einen Arm um ihre Taille und ignorierte den pochenden Schmerz in seiner Seite, bevor er vorsichtig einen Schritt nach vorne machte und Elizabeth mehr neben ihm herstolperte, als dass sie ging. Ein erschöpftes Stöhnen kam über ihre Lippen und ihre bleiche Haut klärte ihn nur allzu deutlich darüber auf, dass sie Kälte und Blutverlust nicht mehr lange aushalten würde.
Wir werden es nicht schaffen, dachte er unweigerlich und doch verlieh ihm genau dieser Gedanke neue Kraft. Sie mussten es einfach schaffen.
Sie konnten nicht hier - auf einem fremden Planeten - sterben. Und schon gar nicht jetzt.
Allerdings gab es nie einen passenden Zeitpunkt, wie es ihm augenblicklich durch den Kopf schoss. Er würde niemals bereit sein zu sterben. Und wenn doch, dann als alter Mann in einer etwas angenehmeren Umgebung, dachte er zynisch, während der kalte Wind um sie herum zischte.
Er spürte Elizabeth neben sich zittern, konnte beinahe fühlen, wie die Wärme kontinuierlich aus ihrem Körper wich, wie sie kälter und schwächer wurde.
Ihm wurde ebenfalls immer kälter, auch wenn er versuchte, seinen Körper nicht aufzugeben, auch wenn die Sehnsucht, sich einfach fallen zu lassen und liegen zu bleiben sehr groß war. Doch er schleppte sich weiter, zog Elizabeth mit sich.
Denn wenn er jetzt aufgab, dann gab er nicht nur sich auf, sondern auch sie und das war etwas, was er sich nie verzeihen würde. Er hatte den Jumper gesteuert, er hätte es verhindern müssen, irgendwie. Schemenhaft war ihm bewusst, dass er kaum etwas hatte machen können, aber das spielte keine Rolle, irgendwas hätte es geben können, dass er anders hätte machen müssen.
Nun saßen sie hier, der Jumper war bereits unter einer dicken Schneeschicht vergraben und die Blutspuren, die sie hinterließen, wurden überdeckt mit den weichen Flocken, die unaufhaltsam auf sie hinunter segelten und die die Welt um sie herum zu einer weißen, undurchdringlichen Umgebung verwandelten.
Er konnte kaum etwas sehen und doch wusste er, dass es nicht mehr weit zu den Höhlen war, die sie auf den Sensoren des Jumpers hatten sehen können.
Doch selbst dort gab es keine Rettung, dass wusste er, aber sie wären sicher - vorerst.
Möglicherweise würde man rechtzeitig nach ihnen suchen, auch wenn er bezweifelte, dass sie schnell genug sein würden.
Elizabeth konnte kaum noch gehen, er zog sie neben sich her, versuchte, sich selbst und sie auf den Beinen zu halten.
Seine Muskeln waren verkrampft und doch fühlte er keinen Schmerz. Die Kälte hatte jegliches Empfinden aus seinem Körper verdrängt und verwandelte den Schmerz in Betäubung. Der erste Schritt in Richtung Erfrierungstod.
Schon bald würde er kaum noch in der Lage sein überhaupt einen Muskel in seinem Körper anzusteuern und krampfhaft hielt er Elizabeth fest, setzte einen Schritt vor den anderen.
Der Wind war eisig und wieder einmal fragte er sich, wieso sie nicht thermoregulierende Anzüge im Jumper hatten. Wenn sie das hier überleben sollten, schwor er sich, dann würde er dafür sorgen, dass es diese Dinger ab sofort in jedem Jumper gab.
Die Wut, die bei diesem Gedanken in ihm aufstieg, stachelte ihn an, wärmte sein Blut, ließ es wieder schneller durch seine Adern fließen und jeden weiteren Schritt absolvierte er mit zusammen gebissenen Zähnen.
Dieser Planet war annähernd der Schlimmste, den er je gesehen hatte und er war sich sicher, dass er Schnee noch nie so sehr gehasst hatte, wie in diesem Moment.
Als Elizabeth neben ihm stolperte und zusammen brach, reagierte sein Körper der Kälte entsprechend viel zu langsam. Er spürte lediglich, wie sich ihre Hand in seinen Oberarm grub, ehe sie fiel und ihn beinahe auch selbst um das Gleichgewicht brachte.
Kalte Luft wehte um sein Gesicht, als er auf die Knie sank und die Hände auf ihre Schultern legte. Ihre Lippen waren blau verfärbt, sie zitterte und ihre Augen waren groß und hatten diesen leeren Schimmer, der ihm zeigte, dass sie kaum noch etwas von dem wahrnahm, was hier passierte.
"E-Elizabeth…" Sein Mund fühlte sich taub an, seine Kehle hatte Mühe, das Wort hervor zu pressen und er schluckte schmerzhaft.
Sie reagierte kaum, als er sie ansprach und aufrichten wollte. Ihr Körper war eiskalt und Schauer liefen durch sie hindurch, schüttelten sie und raubten ihr die letzte Kraft, die sie noch besaß.
"E-Es ist nicht mehr w-weit", presste er hervor und grub die Hände in ihre Oberarme, um sie hinauf zu ziehen. Er war grob und das wusste er, aber ein kleiner zufriedener Funke strömte durch ihn hindurch, als sie leise aufstöhnte. Dieser Ton zeigte ihm, dass sie noch immer bei ihm war und er musste dafür sorgen, dass es auch so blieb.
Sie konnten jetzt nicht aufgeben. Bis hierher hatten sie es geschafft und alles in ihm weigerte sich, hier nun zu versagen. So viele Gefahren hatten sie in dieser Galaxie bereits überstanden, so viele Probleme gelöst und nun sollte hier alles zu Ende gehen?
Niemals!
"Kommen Sie." Er schrie beinahe und mit einem Ruck zog er sie wieder hoch, schwankte, hielt sie fest und brauchte einen Moment, bis sich sein Blickfeld wieder klärte und der Schwindel nachließ.
Elizabeth hing mehr an ihm, als dass sie stand, aber er spürte ihren Atem an seinem Hals und das war alles, was er wissen musste.
Er schlang den Arm um sie und stützte sie, während er seine Beine zwang langsam wieder weiter zu gehen. Es war ein eigenartiges Gefühl, da er seine Gliedmaßen kaum noch spüren konnte, alles war kalt, taub und schien nicht zu ihm zu gehören.
Der Gedanke an Erfrierungen stieg in ihm auf und doch war das im Moment das kleinste Problem, dem sie gegenüber standen.
Würden sie die Höhlen nicht erreichen, dann würde auch der Gedanke an eventuelle Erfrierungen nebensächlich werden.
Er kniff die Augen zusammen, als er den Kopf hob und nach vorne in das Schneechaos schaute, auf der Suche nach den Höhlen, die vorerst die Sicherheit bargen, die sie dringend benötigten.
Es war schwer, überhaupt etwas zu erkennen und doch erstreckte sich etwas Dunkles vor ihnen, Etwas, das nicht mehr weit entfernt war und er betete, dass es die Höhlen waren.
Sein Atem fühlte sich nach jedem Schritt schwerer an, seine Lungen brannten und er war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, ehe auch das Blut in seinen Arterien gefror.
Sie waren so nah und er packte Elizabeth fester, presste sie neben sich an seinen Körper, gab sich damit Kraft, stärkte sich mit dem Wissen, dass er nicht alleine war.
Sie mussten es gemeinsam schaffen, ansonsten würde er sich auf ewig Vorwürfe machen.
Keuchend zog er die kalte Luft in seine gepeinigten Lungen und zerrte Elizabeth einige Schritte weiter, ehe er erschöpft stehen blieb und wieder nach vorne blickte.
Es war nun deutlicher zu sehen und er wäre beinahe vor Erleichterung zusammen gesackt, als er das dunkle Etwas vor ihnen definitiv als die Höhlen identifizierte.
"W-wir sind b-bald da", sagte er zitternd zu Elizabeth, als er sie fester packte und mit diesem Wissen biss er die Zähne zusammen. Er stampfte durch den Schnee, zog sie neben sich her, ignorierte das Taubheitsgefühl in seinen Beinen und den stechenden Schmerz in seinen Lungen.
Diese letzten Schritte schienen sich ewig hinzuziehen, während der eisige Wind um sie herum zischte und noch stärker zu werden schien, so als wüsste er, dass er bald zwei potenzielle Opfer verlieren würde.
John stockte, als er harten Untergrund unter ihnen wahrnahm und er blinzelte, ehe er aufblickte und in den dunklen Gang eines Tunnels blickte.
Aufatmend schleppte er sich und Elizabeth hinein und bereits nach einigen Schritten schien der Wind vollständig verschwunden zu sein.
Die Luft war immer noch eisig, aber ohne den Wind war es sehr viel mehr erträglicher und keuchend zog er Elizabeth noch ein kleines Stück hinein, ehe er sie vorsichtig auf den Boden sinken ließ.
Jetzt, wo sie hier in Sicherheit waren, schien ihn all seine Kraft verlassen zu haben und völlig erledigt ließ er sich neben ihr zu Boden sinken.
Ihr Atem war als heller Hauch in der kalten Luft zu sehen und er kroch neben sie, zog sie zu sich, versuchte, die restliche Wärme, die es noch in ihren Körpern gab, festzuhalten und zu teilen.
"Wir haben es geschafft…", flüsterte er ihr zu, bevor ihn die Müdigkeit übermannte und er in tiefer Dunkelheit versank.

***

"…dort… da sind sie", die Stimme war undeutlich, leise und doch nahm John sie wahr, als er sich aus dem Ort des Vergessens kämpfte, der ihn festzuhalten schien.
Es schienen Minuten zu vergehen, ehe er seine Augen öffnen konnte und seinen Blick durch die Dunkelheit wandern ließ, jedoch nicht in der Lage war, etwas zu erkennen.
Sein Körper fühlte sich taub, eiskalt und schwer an und in den Tiefen seines benebelten Verstandes wollte er schreien, auf sich aufmerksam machen, doch kein einziges Wort kam aus seinem Mund.
Er versuchte, Worte zu finden, versuchte, sie zu formulieren, doch er konnte kaum einen Gedanken fassen, zu schemenhaft war alles, zu undeutlich und unwirklich.
Sein einziger Halt war der Körper neben ihm, instinktiv passte er sich der Atmung von Elizabeth an, drückte sie näher an sich, wie um sich zu signalisieren, dass sie noch lebte.
Alles in ihm wollte schlafen, zurück in die Vergessenheit sinken, ohne Schmerz und ohne Kälte.
Es fiel ihm schwer die Augen offen zu halten und als der Strahl einer Taschenlampe auf sein Gesicht fiel und ihn blendete, gab er nach, driftete zurück in die Dunkelheit, mit dem Wissen, dass sie gerettet worden waren.

Fin
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