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Ein Teil von ihr von Trista

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Kapitel Bemerkung: Short-Cut: Von allen Träumen, die sie bisher gehabt hatte, empfand sie diesen als den schlimmsten.
Charaktere: Weir, Sheppard, Heightmeyer
Kategorie: Angst, Post-Epi, UST
Author's Note: Wenn die Muse mir treu bleibt, gibt es noch weitere Fortsetzungen, denn zuende ist das hier noch keineswegs *G*
Widmung: Für alle, die sich direkt oder indirekt eine Fortsetzung gewünscht haben.

Ruhelos
Kate Heightmeyer betrachtete Dr. Weir aufmerksam, die in ihrem Behandlungsraum unruhig auf und ab lief und dabei ihre Hände rieb.
"Ist es immer derselbe Traum?", fragte Kate, nachdem Dr. Weir einige Minuten schweigend umher gelaufen war.
Nun blieb sie stehen und richtete ihre müden und gleichzeitig ruhelosen Augen auf die Psychologin. Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, es sind immer ganz verschiedene Szenarien." Sie setzte sich in den Sessel und strich sich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. Dann stand sie wieder auf. "Das macht mich noch verrückt! Wie soll ich weiterhin diese Stadt leiten, wenn ich Nacht für Nacht davon träume, John umzubringen?"
Dr. Heightmeyer lächelte sanft. "Jeder von uns trägt eine dunkle Seite in sich. Eine Seite, die gewaltätig ist. Die meisten Menschen haben diese Seite im Griff, andere bemerken sie gar nicht. Wieder andere leben sie aus", begann sie mit freundlicher Stimme. "Sie sagten selber, dass Phoebus voller Hass war. Voller Hass gegen ihren Feind. Sie hätte alles getan, um diesen Krieg im Namen ihres Volkes zu gewinnen."
Elizabeth nickte und setzte sich wieder.
"Diese Erfahrung muss überwältigend gewesen sein. Es fällt mir schwer, es mir auch nur vorzustellen." Kate beobachtete aufmerksam Elizabeths Reaktion. "In Ihren Träumen verarbeiten sie das Trauma, das sie dadurch erlitten haben. Immerhin wurde ihr Geist zur Seite gedrängt und Ihr Körper gegen Ihren Willen in Besitz genommen. Sie hatten keine Chance, irgend etwas dagegen zu unternehmen."
"Und deswegen träume ich davon, auf bestialische Art und Weise zu morden?", fragte Elizabeth skeptisch.
Kate musste lächeln und schüttelte den Kopf. "Die Menschen verarbeiten ihre Traumata auf die verschiedensten Weisen. Ich denke, ich werde Dr. Beckett anweisen, Ihnen ein leichtes Schlafmittel zu geben."
Dr. Weir nickte und stand auf. "Es würde mir gut tun, mal eine Nacht durchzuschlafen."
Kate Heightmeyer ging zu Elizabeth und drückte ihr sanft die Hand, bevor die Leiterin den Raum verließ.

***

Elizabeth setzte sich auf die Kante ihres Bettes und drehte die einzelne Tablette zwischen ihren Fingern.
Dr. Heightmeyer hatte Carson nur gesagt, dass Dr. Weir nicht gut genug schlief, erwähnte die Alpträume aber nicht.
Elizabeth war ihr sehr dankbar dafür. Sie wollte einfach nicht, dass diese Sache allgemein bekannt werden würde.
Wahrscheinlich hatte Kate Recht, es würde bald vorbeigehen. Zumindest hoffte sie das. Wie sollte sie nur weiterhin ihren Job erledigen, wenn das nicht bald aufhören würde?
Seufzend nahm sie das Glas Wasser, das auf ihrem Nachttisch stand und schluckte das Schlafmittel herunter. Dann lehnte sie sich zurück und kuschelte sich in ihre Decke.
Das wenige Licht, das durch das Fenster hineinsickerte, zauberte Lichtreflexe an die Decke. Elizabeth starrte sie an, versuchte Muster zu sehen, zählte die Sekunden, bis diese ihre Form änderten. Nach einiger Zeit gestand sie sich ein, dass sie alles tat, um nicht einschlafen zu müssen.
Sie hatte zuviel Angst vor ihren Träumen.
Irgendwann jedoch siegte ihre Müdigkeit und das Medikament zeigte seine Wirkung. Sie glitt in einen tiefen Schlaf hinüber.

Ihr Körper spannte sich an, als sie durch die dunklen Gänge der Stadt schlich. Ihre nackten Füße verursachten keinen Laut.
Vor sich sah sie eine vertraute Silhouette und sie schlich sich näher heran.
Plötzlich blieb der Schatten stehen und wandte den Kopf ein wenig und legte ihn leicht schief. Ihr entging die Anspannung nicht, die durch seinen Körper glitt.
Er hatte sie bemerkt.
Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. So war es noch besser, als aus dem Hinterhalt.
Sie nahm ihre Hand, die das Messer hielt, hinter ihren Rücken und trat näher.
"So spät noch wach?", fragte sie laut in die dunkle Stille.
"Ich konnte nicht schlafen", sagte John und drehte sich zu ihr herum. "Was ist mit Ihnen?"
"So ziemlich dasselbe", gab sie lächelnd zu.
John schenkte ihr eines dieser Lächeln, die seit jeher ihr Innerstes zu schmelzen vermochten.
"Kommen Sie, Elizabeth. Gehen wir ein Stück", lud er sie ein.
"Gerne", erwiderte sie mit einem Lächeln und gemeinsam gingen sie Seite an Seite durch die schlafende Stadt.
Sie fand sich auf ihrem Balkon wieder. Jenem, den sie ganz zu Anfang entdeckt hatten und der seither ihnen beiden vorbehalten war.
Eine leichte Brise wehte den salzigen Geschmack des Meeres herbei. Elizabeth atmete tief durch. Das Messer, das unter ihrer Jacke in ihrem Hosenbund steckte, hatte sie beinahe vergessen, als John einen Arm um ihre Schultern legte.
Instinktiv kuschelte sie sich enger an den warmen Körper neben sich und genoß diese Nähe. Leise seufzte sie auf und sah nach oben, in Johns grünbraune Augen.
Als seine Lippen ihre sanft berührten, klammerte sich ihre Hand um den Griff ihres Messers.
Der Kuss wurde intensiver und entlockte Elizabeth leise Seufzer.
Ein Jammer, dass sie ihn nicht länger genießen konnte. Eine Nacht mit ihm zu verbringen, wäre sicherlich interessant.
Doch das konnte sie nicht zulassen. Er war der Feind. Der Letzte seiner Art. Wäre er tot, hätte ihr geliebtes Volk endlich gewonnen!
Die Klinge blitzte auf.
Elizabeth lachte laut auf, als sich ein überraschter und gleichzeitig schockierter Ausdruck auf John Sheppards Gesicht schlich.
Sie sah mit Genugtuung zu, wie das Leben aus diesen treuen, grünbraun Augen wich und der Colonel leblos in sich zusammen sackte.


"NEIN!"
Ihr Schrei hallte von den stillen Wänden wider und sie glaubte, nur das Rauschen ihres Blutes und das gewaltsame Schlagen ihres Herzens gegen ihren Brustkorb wäre noch lauter.
Mit zitternden Händen griff sie zum Glas auf ihrem Nachttisch und verschüttete einen Teil des Wassers, als sie versuchte, zu trinken.
Nur langsam beruhigte sie sich wieder.
Von allen Träumen, die sie bisher gehabt hatte, empfand sie diesen als den schlimmsten.
Sie stellte das Glas zurück und rieb sich über das Gesicht. Die Uhr zeigte zwei Uhr nachts an.
Sie wusste, schlafen würde sie nun nicht mehr können und der Schock über den Traum hatte dafür gesorgt, dass sie hellwach war.
Ruckartig stand sie auf und ging unter die Dusche. Das heiße Wasser beruhigte sie ein wenig, soweit, dass ihre Hände nicht mehr so stark zitterten und sich ihr Herzschlag langsam beruhigte.
Die innere Ruhelosigkeit jedoch konnte sie nicht loswerden.
Schließlich gab sie auf und zog sich an. Ein Spaziergang wäre vielleicht genau das Richtige.

Die Ruhe in den Gängen stand in völligem Widerspruch zu ihrer inneren Ruhelosigkeit. Dennoch lief sie weiter, ohne Ziel, einfach um des Laufens Willen.
"So spät noch wach?"
Elizabeth schrie leise auf und sprang einen Schritt zur Seite. Sie drehte sich herum und erkannte John Sheppard, der wie aus dem Nichts plötzlich hinter ihr stand.
"Colonel! Sie haben mich zu Tode erschreckt!"
"Tut mir Leid, das wollte ich nicht", entschuldigte er sich und schenkte ihr dann ein Lächeln. "Was machen Sie noch so spät?"
"Das könnte ich Sie auch fragen", meinte Dr. Weir, ohne auf die Frage einzugehen.
John lachte und nickte schließlich. "Kommen Sie. Gehen wir ein Stück."
Elizabeth nickte. "Einverstanden."
Ihre Ruhelosigkeit verdrängend, ging sie Seite an Seite mit John durch die Gänge.
Sie bemerkte gar nicht, wie John sie zielstrebig durch das Labyrinth der Stadt führte, bis sie schließlich auf ihrem Balkon waren.
Sie lächelte. Er schien wirklich zu spüren, wie durcheinander sie war und tat mal wieder etwas, von dem er wusste, dass es ihr gut tat.
Der Mond spiegelte sich auf der ruhigen Wasseroberfläche. Alleine dieser Anblick beruhigte ihre Nerven ein wenig.
Der sanfte Wind war kühl und Elizabeth fröstelte ein wenig. Sie hatte versäumt, sich eine Jacke überzuziehen und nur im Shirt wurde ihr langsam kalt.
John rückte näher und legte seinen Arm um ihre Schultern. Die Wärme, die er ausstrahlte, trug dazu bei, dass sie endgültig zur Ruhe kam. Langsam rückte sie etwas näher und lehnte sich leicht gegen ihn.
Als er den Druck seiner Hand leicht erhöhte, sah sie auf und ihre grünen Augen trafen auf seine grünbraunen.
Vollkommen gefangen von seinem Blick konnte sie sich nicht rühren, als er seinen Kopf senkte und ihr mit jeder Sekunde näher kam.
Verzaubert von diesem Augenblick schloss sie ihre Augen in freudiger Erwartung dessen, was gleich kommen würde.
Plötzlich versteifte sie sich und die Bilder ihres Traumes kehrten mit voller Macht zurück.
Sie konnte das Messer spüren, das sie im Traum in ihrer Hand gehalten hatte, obwohl sie keines bei sich trug. Sie konnte den Blutdurst in ihren Adern spüren, den Drang, ihn zu töten.
Gewaltsam stieß sie ihn weg, noch bevor sich ihre Lippen trafen, und rannte los.
John blinzelte einige Male. Elizabeth war so schnell verschwunden, dass er ein paar Sekunden brauchte, um zu realisieren, was soeben geschehen war.
Vollkommen verwirrt starrte er auf die Tür, die sich zischend schloss, und fragte sich, was er falsch gemacht hatte.

Fortsetzung: Trost
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