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Die Probe von Chaya93

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Die Probe


Ein lautes Poltern drang aus Carters Büro, dicht gefolgt von einem heftigen Fluchen.
Die Soldaten, welche auf den Gängen davor Wache schoben blickten einander verwundert an, dachten sich aber weiter nichts dabei. Es war ja nicht so, dass es im Carters Labor immer still war…
Das einzige, was ihnen vielleicht hätte zu denken geben sollen, war, dass sich Samantha Carter nicht in ihrem Labor aufhielt, doch daran dachten sie natürlich nicht. Es kam auch sehr selten vor, dass Sam einmal außerhalb ihres Labors zu finden war.
Das Sam sich aber zu diesem Zeitpunkt nicht in ihrem Labor befand, wurde den Soldaten dann auch klar, allerdings erst, als besagte Person, um die Ecke bog und in ihrem Labor verschwand.
Das nächste, was die Marines hörten, war der ungläubige und etwas erschrockene Schrei Sams: „Cam?!“

„Cameron, was…?“, fragte Sam und blickte zu Cam, der auf dem Boden kniete und verzweifelt versuchte das von ihm verursachte Chaos zu beseitigen.
„Tut mir Leid, ich… ich muss wohl dagegen gestoßen sein und dann ist einfach alles runter gefallen.“, entschuldigte sich Cameron und sah zu Sam auf, die ihn wütend ansah.
„Cam, wissen Sie überhaupt, was das war?“, fragte Sam gepresst.
Mitchell schüttelte schuldbewusst den Kopf. Nein, das wusste er nicht, aber anscheinend war diese Probe sehr wichtig für Sam, denn sich machte einen sehr wütenden Eindruck.
„Das hier war eine Sandprobe von P3Y-493. Wissen Sie überhaupt, wie lange ich suchen musste, bis ich endlich eine Stelle in der Wüste gefunden habe, die nicht mit Schlamm bedeckt war? Verdammt, Cam, Sie müssten das doch am besten wissen und jetzt liegt der ganze Sand auf dem Boden in meinem Labor. Damit kann ich wirklich gar nichts mehr anfangen.“, fuhr sie ihn wütend an. Mit den Händen gestikulierte sie wild in der Luft herum, um ihren Ärger Ausdruck zu verleihen.
„Ich hole schnell Schaufel und Besen, dann liegt der Sand nicht mehr auf ihrem Boden und Sie können ihn weiter testen.“, schlug Cameron vor, bemüht Sam zu beschwichtigen. Doch mit seinem Vorschlag streute er wohl Salz in die Wunde.
„Schaufel und Besen? Sagen Sie mal, wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“, fragte Sam entrüstet.
Klar, sofort!
„In meinem Labor wurde schon seit einer Woche nicht mehr geputzt, es befinden sich also sehr viele Fremdpartikel auf dem Boden. Staub, Erde und was weiß ich noch alles. Glauben Sie ernsthaft da lassen sich noch anständige Ergebnisse erfassen? Nicht wirklich, nicht im Geringsten! All die Arbeit um sonst. Können Sie denn nicht aufpassen?“, fragte sie und blickte ihn noch immer wütend an. „Was machen Sie überhaupt hier?“, fragte Sam ihn schließlich. Die Wut war noch immer nicht aus ihrem Blick gewichen.

Mitchell stand auf und klopfte sich den Sand von den Klamotten.
„Tut mir Leid, ich wollte Sie eigentlich nur fragen, ob Sie nicht heute mit mir essen gehen wollen. Aber so, wie es aussieht, hab ich nicht mehr viel Chancen.“, meinte er. Cam wirkte geknickt, eigentlich hatte er sich diese Einladung etwas anders ausgemalt.
„Nicht wirklich.“, grummelte Sam.
„Und wenn ich trotzdem Schaufel und Besen hole?“
Sam zuckte mit den Schultern und bedeutete so, dass es ihr ziemlich egal war, was Cam machte, und was nicht.
Cameron Mitchell sah das wohl ein, trotzdem stand er auf, ging in die Putzkammer und holte die Putzmaterialien.

Als er wieder zurückkam, sah er, wie Sam am Boden kniete und mit beiden Händen den Sand behelfsmäßig zu einem Haufen zusammen schob. Er kniete sich neben sie und half ihr mit dem Handbesen auch die kleineren Sandkörnchen zu dem Haufen zu schieben.
„Tut mir Leid.“, murmelte Cam noch einmal. Ihm war klar, dass er den Verlust der Probe mit nichts wieder gut machen konnte, doch es tat ihm Leid. Das wollte er ausdrücken, auch wenn es vielleicht nicht viel brachte.
„Nein, tut mir Leid, dass ich Sie so angefahren haben. Es war ja schließlich nur Sand.“, meinte Sam und blickte ihn an. Ein schwaches Lächeln hatte sich auf ihre Lippen geschlichen.
„Schon, aber, wie Sie sagten, es hat lange gedauert, bis Sie ihn gefunden haben.“
„Ja, aber… ach, keine Ahnung, ich hab noch genug Sand von anderen Planeten da. Mir wird schon nicht langweilig. 493 war sowieso nicht sehr aufregend.“
„Ok...“, sagte Cameron gedehnt. Er war ein wenig überrascht, dass sich Sams Laune und Einstellung so schnell zum Positiven geändert hatte.
Schweigend knieten sie nebeneinander auf dem Boden und beseitigten Cam’s Dilemma. Sie, besonders Cameron, achteten darauf dem jeweils anderen nicht in die Augen zu sehen.

„Sagen Sie mal“, begann Sam „Steht Ihr Angebot noch?“
Cam hustete und blickte Sam völlig perplex an. Er hatte ja mit allem gerechnet, aber damit?
„Ähm, ja, natürlich, klar.“, stotterte Cam.
„Sehr schön.“, grinste Sam. Ein seltsamen funkeln hatte sich in ihre strahlend blauen Augen geschlichen.

Cameron blickte weiterhin sehr überrascht drein, weshalb Sam laut lachen musste. Als Sam sich dann langsam seinem Gesicht näherte, wuchs seine Verwirrung fast ins Unermessliche.

Sanft pressten sich ihre Lippen auf die seinen, ihre Hand ruhte an seiner Wange. Er erwiderte den Kuss – sanft und beinahe schüchtern. Ihm kam es vor, als würde die Zeit für einen kurzen Moment still stehen, bevor sie dann anscheinend doppelt so schnell verstrich.

„Wow, wenn das die Strafe dafür ist, dass ich die Proben ruiniert habe, dann denke ich ernsthaft darüber nach, noch eine umzustoßen.“
„Halt die Klappe, Cam.“, murmelte Sam, bevor sie sich abermals Cams Gesicht näherte und ihn sanft zu sich hinunter zog.

Cam zog Sam mit sich hoch, denn auf dem Boden kniend wurde es ihm langsam etwas zu unbequem, und lehnte sich gegen den Tisch, aber ohne sich von Sam zu lösen.

Irgendwo am anderen Ende des Tisches verlor eine Schale den Kampf gegen die Schwerkraft…

-Fin-
© Chaya93
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