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Teacher, Mentor, Student, Friend von David

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Teacher, Mentor, Student, Friend


Die Abendsonne legte sich lautlos über Hamburg und tauchte die Hansestadt in feuriges Rot.

Unweit vom Zentrum der Stadt herrschte am Hafen noch recht reges Treiben.

David Albers stand auf dem kleinen Balkon seines Appartements in der HafenCity und genoss den Blick hinaus auf die Elbe, atmete die maritime Luft und versuchte, den fast vergangenen Tag in Gedanken Revue passieren zu lassen.

Doch in seinem Kopf herrschte rege Aktivität.
Tausende Gedanken, Argumente und Bedenken ließen ihn seit Tagen nicht los.

Vor einer knappen Woche hatte ihn das deutsche Außenministerium angeschrieben.
Es ging um eine wichtige und zu dem überaus interessante Angelegenheit.
Er sollte als Teil einer internationalen Forschungsmission an einem äußerst geheimen Projekt teilnehmen.
Doch über wesentliche Details war er – ein Archäologe mit dem Fachgebiet Atlantis – bisher noch nicht mal in Kenntnis gesetzt worden.

Wie sollte er sich zu einer Mission quasi verpflichten, wenn er praktisch rein gar nichts über Inhalte, Ziele oder gar den Ort wusste, wohin er aufbrechen würde.

Eine ziemlich verzwickte Situation.
Noch dazu stand ihm ein anderes Angebot offen, in Griechenland.

Keine Geheimhaltung, keine komischen Typen in dunklen Anzügen, deren Auftritt so wirkte, als seien sie den Men in Black entsprungen.
Einfache Ausgrabungen, Katalogisierungen, vielleicht die Aussicht, etwas wirklich Wichtiges zu entdecken.

Sein Fachgebiet war leider nicht unbedingt eines der anerkanntesten in der Archäologie.
Platons Geschichte über Atlantis, einst eine mächtige Seemacht, die im Krieg mit den antiken Griechen stand und deren geradezu fantastisch beschriebene Stadt dann plötzlich in einer einzigen Nacht unterging.

Trotz alledem war David ein echter Experte in diesem Thema, auch wenn seine Thesen und Theorien eigentlich mehr nach Science-Fiction klangen, als nach fundierter Wissenschaft.

Doch schon lange war er an Platons Mythos interessiert.
Alles, was damit in Zusammenhang stand, übte eine geradezu magische Anziehungskraft auf den jungen Mann aus.

Warum, dass konnte er sich selbst nicht erklären.
Wieso also wollte ihn eine Organisation, von der er bis zum heutigen Tage nicht das Geringste gehört hatte, plötzlich ihn für eine Anstellung anwerben?

Irgendwie konnte David sich des Gedankens nicht erwehren, dass noch weitaus mehr hinter diesem Angebot steckte, als er vermutete.

Trotzdem, auch wenn sein Interesse geweckt worden war, was würde es ihm bringen?
Ein solch geheimes Forschungsprojekt würde es ihm ja praktisch unmöglich machen, eine wissenschaftliche Arbeit darüber zu veröffentlichen.

Also keine Anerkennung im Kollegenkreis, keine Berühmtheit,... kein Nobelpreis.
Kopfschüttelnd verbannte David diesen Gedanken aus seinem Kopf.
Nobelpreise waren etwas für altgediente Männer und Frauen, die zumeist viel Zeit über Büchern verbracht hatten und dann zumeist zufällig eine bahnbrechende Entdeckung gemacht hatten.

In Bezug auf Atlantis war ihm wohl kaum so etwas vergönnt, es sei denn, er würde tatsächlich einen Beweis finden und der Öffentlichkeit vorlegen können, dass Platons Atlantis tatsächlich existiert hatte und nicht nur möglicherweise eine Metapher gewesen sei.

Das wäre die Entdeckung des Jahrhunderts.

Aber nun zurück ins Hier und Jetzt

Sein Notebook stand auf dem Tisch vor einer gemütlichen Couch im Wohnzimmer seines Appartements und surrte seit einiger Zeit leise vor sich hin.
Eigentlich hatte David vorgehabt, seine letzte Abhandlung über den Mythos von Atlantis fertigzustellen, aber irgendwie fand er seit Tagen dafür weder Zeit noch die richtigen Ideen.

Vielleicht sollte er noch einen kleinen Abstecher in die Bibliothek der Universität machen, sich einige Werke über Platon besorgen und mehr recherchieren.

Doch er kam nicht mehr dazu.
Im nächsten Moment läutete es an der Tür.

Um diese Zeit noch?
Wer kam jetzt auf die Idee, ihn noch zu stören?
Seine Schwester vielleicht?
Nein, die war doch vor drei Tagen mit ihrem Mann in den Urlaub geflogen.

David erinnerte sich genau, wie er die beiden zum Flughafen gebracht hatte, wo sie kurz darauf nach Florida gereist waren.

Kurzerhand verließ er der Balkon und machte sich auf den Weg zur Tür.
Beim Öffnen verwandelte sich Davids Anspannung zu einem Ausruck überraschter Freude:

„Professor Hardegen?!“
David glaubte es einen Moment lang nicht.
An der Tür stand sein alter Archäologieprofessor von der Universität.

„Mister Albers, schön sie zu sehen.“, grüßte er.

Überrscht von diesem unverhofften Besuch ignorierte David die ausgstreckte Hand und vollzog eine freundschaftliche Umarmung.
„Was machen sie hier?“, fragte er schließlich. „Ich dachte, sie sind in Athen auf einem Symposium?“

„Ja, das stimmt.“, räumte Hartdegen ein, während er seine Jacke ablegte und David durch den Raum folgte. „Aber ich wurde wegen einer dringlicheren Anlegenheit nach Deutschland zurückberufen.“

„So.“
David ging in seine Küche und deutete in Richtung des Balkons auf dem er vor wenigen Minuten noch gesessen hatte.
„Nehmen Sie doch Platz. Darf ich sie zu einem Kaffee einladen?“

„Sehr gern.“

Es schien so, als sei der Abend gerettet.
David hatte ohnehin kaum Fortschritte bei seinem Projekt gemacht und diese überraschende Abwechselung kam ihm nun mehr als gelegen.

„Also.“, meinte David, nachdem er mit zwei Tassen dampfender Flüssigkeit auf den Balkon zurückkehrte.
„Was mach die Arbeit an der Uni?“

Hartdegen fuhr sich kurz durch sein leicht ergrautes Haar und nahm dann in einem der beiden bequemen Stühle platz.
„Wie immer. Jede Menge wissbegierige Studenten, nervige Kollegen.“, erklärte der Professor. „Sie kennen das ja.“
„Allerdings.“

„Womit verdanke ich diesen Besuch? Wir haben uns lange nicht gesehen.“
„Eigentlich,“, begann Hartdegen ein wenig nachdenklich. „bin ich wegen ihnen hier.“
„Wegen mir?“

David war von dieser Antwort überrascht.
Weshalb sollte der Professor etwas von ihm wollen?
Seit seinem Studienabschluss hatten die beiden ja eigentlich nichts mehr miteinander zu tun, außer dass man gelegentlich noch Kontakt miteinerander hielt.

„Ich wurde von einem Freund gebeten, mit ihnen zu sprechen?“
„Geht es um meine Forschungsarbeit?“, David stand auf und griff nach seiner Tasse.
„Nein, keineswegs.“, beschwichtigte Hartdegen sofort, der sofort erkannte, dass David wohl aufgrund seiner Fortschritte, die – um ehrlich zu sein – im Moment gleich Null betrugen, nicht wirklich in der Stimmung war, über die Arbeit zu sprechen.

„Um was geht es dann?“
David konnte sich nicht vorstellen, dass man ihn mit einer weiteren Arbeit betreuen würde.
Im Moment fanden keine Ausgrabungen oder andere Veranstaltungen zum Thema Atlantis statt.
„Um ehrlich zu sein, geht es um eine äußerst wichtige und zu dem delikate Angelegenheit.“, erklärte Hartdegen.

In Davids Gehirn fingen die Prozessoren bereits an zu Arbeiten?
Wusste der Professor von dem Brief, den er vor wenigen Tagen erhalten hatte?

Wusste er sogar mehr von dieser Mission als er selbst?
Sicher würde er die Sache gleich auf den Tisch legen.
Oder auch nicht.

David erinnerte sich daran, wie Hartdegens Lehrmethoden an der Universität einst waren:
Zumeist nicht gerade heraus, ausschweifend und selten auf den Punkt bringend.

Doch gerade diese Methode hatte bei den Studenten einst die Eigeninitivative und den Forscherdrang gefördert und letztlich hatten alle in Hartdegens Studienkursen mit Bestnoten abgeschlossen.
Auch wenn die Art und Weise, wie Hartdegen seine Vorlesungen abgehalten hatte, einen manchmal zur Verzweifelung gebracht hatten.

„Ich bin nicht auf Wunsch der Universität zu ihnen gekommen, sondern auf Bitten der deutschen Regierung.“, erklärte Hartdegen schließlich.

David wurde misstrauisch.
„Was will die Regierung denn von mir?“

Er war nicht unbedingt ein Freund der Bundesregierung.
David hatte nie einen großen Hehl daraus gemacht, das sein Patriotismus einzig und allein seiner wahren Heimat – Hamburg – gehörte.

Deutsche Angelegenheiten interessierten ihn wenig.

„Es ist nicht ganz einfach, zu erklären, worum es geht, David.“
Alexander erhob sich und ging einige Schritte auf dem Balkon.

Der Professor hatte ihn eigentlich nie mit Vornamen angespochen, kam es David plötzlich in den Sinn.
Was verbag sich wirklich hinter Alexander Hartdegens Besuch.

„Geht es um das Angebot, welches mir gemacht wurde?“, hakte David nach. „Um was geht es da eigentlich in der Antarktis?“

Das war auch schon das einzige, was David über das Angebot der Regierung wusste.
Möglicherweise ein Posten in der Neumayer-Station.

Gereizt hatte ihn der siebte Kontinent schon länger.
Aber er war Archäologe, kein Klimatologe.

Was sollte er also dort?

„Nun sagen sie bloß, sie haben unter dem Eis die Überreste von Platons Atlantis gefunden?“

Eigentlich eine geradezu lächerliche Vorstellung.
Das große Atlantis trieb Jahrzehntelang vom Mittelmeer durch den Atlantik und versank schließlich im Ozean vor der Küste Antarktikas.

Jules Verne wäre selbst so etwas absurdes nicht eingefallen.
Professor Hartdegens Miene wurde etwas ernster.
„Was ich ihnen jetzt sage, muss in jedem Falle unter uns bleiben!“, erklärte er.
„Um was geht es hier eigentlich, Professor?“

„Also schön. Erinnern Sie sich an das vorletzte Semester ihres Studiums?“
„Klar.“, entgegnete David, „Es ging hauptsächlich um Platons verlorenen Dialog, den Hermocrates.“

„Genau so ist es. Vor fünf Jahren hat ein Forscherteam ihn entdeckt!“

Das war ein Witz. Hartdegen wollte ihn veralbern.

David schüttelte den Kopf:

„Der Hermocrates ist eine Legende. Das hatten Sie uns doch damals erklärt.
Kein Forscher hat jemals einen Beweis für seine Existenz gefunden, geschweige denn, den Dialog selbst.“

„Nun ja, es geht in dieser Angelegenheit auch nicht um den Dialog selbst.“, fuhr Hartdegen fort. „Sondern um die verlorene Stadt.“
„Sagen sie bloß, sie sind unter die Taucher gegangen.?“
„Nein, das weniger.“

Alexander nahm wieder Platz.
„Atlantis ist mehr als eine Geschchte, die Platon sich ausgedacht hat.“
„Es existiert wirklich?“ fragte David.

Das wäre eine gigantische Sensation.
Wenn diese Stadt tatsächlich noch existierte, das wäre der größte Fund seit Entdeckung der Pyramiden.

„Ja. Allerdings nicht hier auf der Erde.“
„Was soll das nun wieder bedeuten?“

„Die Atlanter, also die Bewohner der Stadt, waren weitaus Fortgeschrittener, als sie und ich uns je träumen würden. Sie haben nicht nur die großartige Stadt gebaut, sondern noch weitaus beeindruckendere Dinge.“

„Zum Beispiel?“
„Ist Ihnen der Begriff Einstein-Rosen-Brücke bekannt?“, fragte Alexander.
„Ja, allerdings eher unter der Bezeichnung Wurmloch. Das gibt’s öfters in Science-Fiction Serien.“

„Die Bewohner von Atlantis, man nennt sie auch Antiker, waren in der Lage künstliche Wurmlöcher zu konstruieren, um damit ferne Planeten zu besuchen. Sie bauten vor Jahrtausenden ein ganzes Netzwerk davon in der Milchstraße.“

„Ein Netzwerk von künstlichen Wurmlöchern.“, folgerte David.
„Genau.“
„Das klingt ziemlich fantastisch, aber nicht sehr glaubwürdig, Professor.“

„Ich weis.“, fuhr Alexander fort. „Aber es ist wahr. Vor meheren Jahren hat ein Forschungsteam in Gizeh eines entdeckt und mittlerweile hat ein internationales Team viele Planeten besucht und erforscht.“

„Und Sie sind Teil dieses Projektes?“
„Na ja, nicht so ganz.“, gab Hartdegen zu.
Da war Sie wieder.
Diese typische Art des Professors, keine wirklichen Antworten zu geben, sondern nur Hinweise auf den Weg zur richtigen Antwort.

David musste zwangsweise Lächeln, als ihm diese Tatsache wieder bewusst wurde.
„Sie glauben mir nicht?“
„Wie soll ich es sagen.“, erklärte David. „Unglücklicherweise sind all Ihre Antworten Erwiderungen, doch nicht alle Erwiderungen sind Antworten.“

Alexander stellte die Tasse wieder ab.
„Es ist nicht ganz einfach.“, erklärte er. „Offiziell kann ich Ihnen keine wirklichen Informationen geben; die Geheimhaltung, sie verstehen sicher. Doch ich denke, sie können mit ihren Fähigkeiten und dem Wissen über Archäologie zu dieser Mission etwas wirklich Wichtiges, wenn nicht sogar Einzigartiges beitragen.“

„Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was das Ziel dieser Reise ist.“, hakte David nach.

Er konnte dem Professor ansehen, dass er überlegte, welche Informationen er zu diesem Zeitpunkt seinem ehemaligen Schüler preisgeben könnte und welche nicht.
Es musste dabei um etwas wirklich, wirklich Großes gehen.

„Eigentlich kann ich Ihnen diese Informationen nur geben, wenn Sie der Teilnahme an dieser Expedition fest zugesagt haben, doch ich fürchte, anders kann ich Sie nicht überzeugen.“, begann er.
Davids Neugierde war jetzt natürlich geweckt.
Interessiert rutschte er auf seinem Sessel ein Stück nach vorn und stützte sein Kinn auf einer Hand ab.

Was war an dieser Expedition so besonders, dass es so eine Geheimhaltung gab?
„Vor wenigen Jahren wurde ein internationales Gremium gegründet, welches sich mit der Weltraumforschung befasst; allerdings auf sehr unkonventionelle Weise.“, erklärte Alexander. „Vor etwa achtzig Jahren hatten deutsche Forscher in Gizeh eine Entdeckung gemacht, ein metallischen Ring. Dieser wurde im Zuge des Zweiten Weltkrieges nach Amerika gebracht, damit er vor den Nazis sicher war. In den neunziger Jahren nahm sich das US-Militär dieser Technologie an und mit Hilfe einiger Wissenschaftler fand man heraus, dass dieser Ring weit mehr war als irgendeine Konstruktion der alten Ägypter.“

Jetzt wurde es interessant.

„Tatsächlich handelt sich dabei um ein hochentwickeltes Technisches Gerät, welches in der Lage ist, künstliche Wurmlöcher zu erzeugen. Eine uralte Zivilisation hat einst eine riesige Menge davon erschaffen und sie auf dutzenden Planeten in der Milchstraße verteilt, um Kolonisation, Handel und Forschung zu betreiben. Man nennt diese Tore Stargates.“

„Das klingt unglaublich, Professor.“, warf David ein. „Aber was hat das mit Atlantis zu tun?“
„Eigentlich ganz einfach,“, fuhr Alexander fort. „Diesselben Menschen, die diese Stargates gebaut haben, haben auch das Atlantis gebaut und bewohnt, das Platon erwähnt hat.“

Das war wirklich eine fast unglaubliche Geschichte.
David war noch immer nicht völlig von den Erklärungen überzeugt, aber wer könnte sich solch eine fantastische Geschichte ausdenken?

„Was passierte mit den Bewohnern und vor Allem, mit der Stadt?“
„Genau wissen wir das nicht. Wahrscheinlich verließen die Bewohner, wir nennen Sie Antiker, die Erde, weil sie an einer unbekannten Seuche litten, um an einem anderen Ort einen Neuanfang zu wagen.“

„Sie meinen, sie haben die Stadt kurzerhand eingepackt und sind dann mit einem riesigen Raumschiff davon geflogen?“
„Eigentlich...“- Alexander legte eine dramaturgische Pause ein, „war die Stadt selbst das Raumschiff.“

„Eine fliegende Stadt?“
Das Ganze wurde immer utopischer.

„So ist es. Die Antiker verließen unsere Galaxie und ließen sich in einer Anderen nieder, um dort zu überleben.“
„Andromeda?“
„Pegasus. Eine kleine Galaxie in der Lokalen Gruppe. Mehere Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.“

„Seit vier Jahren befindet sich ein internationales Forscherteam unter Aufsicht einer internationalen Organisation in der Stadt um zu Forschen und den Verbleib der Antiker zu klären.“

„Und für diese Mission wollen Sie nun mich anwerben?“, fragte David.
„Es wäre toll, wenn Sie sich anschließen würden.“, stellte Alexander klar.
„Aber sie sollten wissen, dass die Arbeit dort leider auch äußerst gefährlich ist.“

„Fiese Aliens?“
„Gelinde gesagt.“

„War ja irgendwie klar.“
David nahm seine Brille von der Nase und rieb sich kurz die Augen.
„Wie kommen Sie auf den Gedanken, dass ich für eine solche Mission geeignet bin?“

„Nun ja,... Erstens: Sie haben sich als außerordentlicher Experte für Platons Dialog erwiesen.“, argumentierte Alexander. „Zweitens: Sie sind ein vielversprechender Archäologe und Drittens: Ich kann mir kein geeignetere und vertrauenswürdigere Person für diese Aufgabe vorstellen.“

„Wer ist in diese ganze Angelegenheit invoviert?“
„Die deutsche Regierung, die USA, Russland, China, Japan, nahezu alle Nato-Staaten und einige andere Nationen. Alle haben Wissenschaftler in die Pegasusgalaxie geschickt, um die Stadt zu erforschen.“
„Und sonst weiß niemand von diesen Stargates, Aliens, fremden Technologien und den Antikern?“
„Nein.“
„Ich verstehe.“
Ein absolut verlockendes Angebot.
Wer könnte dem schon widerstehen?

David war klar: So ein Abenteuer würde ihm wohl nie wieder angeboten werden.
Doch war er bereit, die Erde und darüberhinaus seine Heimat Hamburg vielleicht für mehrere Jahre zu verlassen, um an einem völlig fremden Ort zu leben und arbeiten?
„Das klingt wirklich äußerst verlockend.“, meinte er schließlich. „Aber sie werden sicher verstehen, wenn ich für eine solche Entscheidung etwas Bedenkzeit benötige.“
„Natürlich.“, erwiderte Alexander. „Sollten Sie sich anschließen, buche ich Ihnen einen Flug in die USA. Von dort aus, werden Sie und einige weitere Wissenschaftler dann in die Pegasusgalaxie reisen.“
Hartdegen erhob sich. Offenbar hatte er noch andere Angelegenheiten, um die er sich kümmern musste.
„Ich danke Ihnen für das Angebot, Professor. Ich werde Ihnen meine Entscheidung in wenigen Tagen mitteilen.“
„Gut.“
Die beiden Männer gingen zur Tür.
„Es hat mich sehr gefreut, Sie wiederzusehen, David.“
„Ganz meinerseits.“




Wenige Wochen später...

Der Flug nach Colorado war wenig ereignisreich verlaufen
. David hatte sich definitiv entschieden, sich diesem vielleicht größtem Abenteuer der Menschheitsgeschichte anzuschließen.
Mittlerweile war er im Stargate Command Center im Cheyenne Mountain eingetroffen, nachdem er von der IOA, der internationalen Aufsichtsbehörde für die Atlantismission, grünes Licht bekommen hatte.

Er hatte eine erste kurze Einweisung in den bisherigen Verlauf der Atlantismission erhalten – die Details würde er später in der Pegasusgalaxie von Colonel Carter und Doktor McKay erhalten – sowie seine offizielle Freigabe für die Teilnahme an der Mission.

Sein Gepäck befand sich bereits im Gateraum, zusammen mit dem der anderen Personen, die zur Verstärkung des Expeditionsperonals nach Atlantis reisen sollten.

Ein paar Marines, eine handvoll Wissenschaftler und einige Techniker.
Als David nun zum ersten Mal den Gateraum betrat, fiel sein Blick sofort auf den riesigen metallischen Ring an der Wand, zu dem eine Rampe hinaufführte.

Das war also das Stargate.
Eine wirklich beeindruckende Konstruktion.
Und das Ding sollte ihn also per Wurmloch in eine Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie bringen.


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Auch wenn er nicht sonderlich viel von Technologien wie Wurmlöchern und solchem anderen Gedöhns verstand, war allein die Aussicht einer Reise durch so eine Raum-Zeit-Brücke schon faszinierend.

Die meisten „Reisenden“ wirkten sehr zuversichtlich und strahlten eine gewisse Vorfreude aus.
Wahrscheinlich hatten sie schon Erfahrung im sogenannten Gatereisen.
Für David sollte es das Erste mal sein.
Weg von der Erde – seiner Heimat – und auf in die unendlichen Weiten der Pegasusgalaxie; voller Abenteuer und Gefahren.
Was einen dort erwartete...
Nun ja, das Briefing, an dem alle teilgenommen hatten, hatte eine gewisse Vorahnung in David aufkommen lassen.
Sicher viel faszinierendes, aber auch gefährliches.
Ganz von selbst schoss ihm ein sehr vertrauter Slogan durch den Kopf:
Fremde Welten entdecken, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen.

Ja, das war alles Science-Fiction gewesen, bis vor wenigen Tagen.
Jetzt stand er – ein relativ unbekannter Wissenschaftler aus Hamburg – kurz davor, genau solche Abenteuer zu erleben, wie sie in der populären TV-Serie geschildert wurden, aus der dieser Slogan stammte.

„Bereit zur Anwahl!“
Das Kommando aus dem Kontrollraum, welches dank des Lautsprechersystems auch bis in den Gateraum drang, ließ Davids Konzentration wieder dem Stargate zuwandern, dessen Innerer Ring sich mit einem metallischen Geräusch, der Wahlscheibe eines alten Telefons ähnelnd, in Bewegung setzte, um Atlantis anzuwählen.

In wenigen Minuten würde er durch das Tor schreiten und diese fantastische Reise antreten.
Ein letztes Mal richtete David seine Brille und setzte das Basecap auf, welches er schon die ganze Zeit unter dem Arm getraten hatte.
Das sollte auf keinen Fall fehlen, wenn er aufbrach, zu dieser Mission.
Es stellte quasi eine Art Glücksbringer für den Hanseaten dar:
Pechschwarz, auf der Vorderseite war in roten Buchstaben die Bezeichnung NX-01 eingestickt worden.
Ein Merachandiseartikel aus dem Star Trek Universum.
Er liebte Science-Fiction und nun wurde er selbst Teil eines Unternehmens, welches aus der Feder eines Sci-Fi Autors stammen könnte:
Eine riesige, fliegende Stadt, Raumschiffe, künstliche Wurmlöcher... und Aliens.
Das letzte Symbol der Wählscheibe rastete ein und im nächsten Moment raste eine riesige Wasserfontäne durch den Raum auf die Gruppe zu, zu der David gehörte. Der Effekt dauerte nur Sekunden, dann stabilisierte sich der Vortex zu einer flachen Scheibe im Zentrum des Gates, wo es, einem See ähnelnd, leise vor sich hinwaberte.
„Wirklich beeindruckend.“, meinte David zu einem anderen Kollegen, der mit gepackten Taschen neben ihm stand.
„Kann man wohl sagen.“
„Leute – ihr habt Freigabe zum Durchgang.“, meldete der leitende Techniker aus dem Kontrollraum.
Während die ersten Personen die mitzunehmenden Gerätschaften schulterden und begannen, die Rampe hinaufzusteigen, blickte David sich ein letztes mal um.

Das Stargate Center war schon sehr beeindruckend, doch sicher würde Atlantis das alles noch um längen toppen.
Sein Blick wanderte durch die im Gateraum stehenden Soldaten und die npch übrigebliebenden Forscher, die das Gate noch nicht passiert hatten.

Doch dann blieb sein Blick an einem vertrauten Gesicht hängen:
Direkt an der schweren Stahltür, welche den Gateraum vom Rest der Basis des Cheyenne Mountains abschottete – wohl eine Sicherheitsmaßnahme – stand Professor Hartdegen.

David machte langsam auf der Rampe kehrt und ging auf Alexander zu:
„Professor, was machen Sie hier?“
„Ich wollte mich verabschieden und Ihnen viel Erfolg wünschen, David.“ erklärte Alexander mit einem leichten Anflug von Stolz in der Stimme.
„Danke.“

Ein paar Sekunden herrschte Stille, bevor David sich überlegte, wie er sich verabschieden sollte:
„Ich wünschte, sie würden mitkommen.“

Alexander blickte auf das Stargate dessen wasserartiges Zentrum immer noch leise vor sich hin waberte.
„Ich habe leider einige Dinge für das IOA zu erledigen.“ erklärte er. „Aber sobald es eine gelegenheit gibt, werde ich Atlantis und Sie besuchen.“
„Das freut mich.“

„Es wird sicher viel für Sie zu tun und zu erforschen geben, David.“ meinte Alexander. „Ich bin sicher, es wird ereignisreich.“
„Danke für das Angebot, Professor.“
„Ich könnte mir niemand qualifizierteren für den archäologischen Bereich vorstellen.“, sagte Alexander mit aufmunternden Worten.

„Ja, also dann.“
David schickte sich an, die letzten Schritte der Rampe zurückzulegen.

„Ach, das hätte ich ja fast vergessen.“
Alexander begann in seiner Tasche zu kramen.
„Ich habe hier etwas für sie.“ er streckte seinem ehemaligen Studenten die Hand entgegen.

David erkannte darin eine kleine rote Flagge.
Es handelte sich um einen Flaggenpatch, der die Hamburgische Landesflagge zeigte.
„Falls ihnen die Heimat mal sehr fern scheint, finden sie in der Flagge vielleicht die nötige Kraft.“

Ein sehr schönes Abschiedsgeschenk

Hartdegen war immer etwas beeindruckt gewesen von Davids Patriotismus für seine Heimatstadt Hamburg.
Er selbst fühlte sich auch nicht besonders wohl damit, die deutsche Flagge auf seiner Jacke zu tragen.
Irgendwie hatte er sich mit Schwarz-Rot-Gold noch nie identifizieren können.

„Das ist ein tolles Abschiedsgeschenk, Professor.“ David nahm die mit Klettverschluss befestigte Flagge von der Schulter ab und tauschte sie gegen die Flagge seiner Heimatstadt.

„Vielen Dank.“

„Viel Erfolg, David. Ich weis, Sie werden in Atlantis sicher viel zu tun haben. Vertrauen Sie auf ihre Kenntnisse, ihre Fähigkeiten und ihren immerwährenden Wissensdurst.“

„Auf Wiedersehen, Alexander.“

David schulterte seine beiden Taschen und ging auf das Stargate zu.
Kurz vor dem Ereignishorizont blieb er stehen und betrachtete die wasserartige Substanz noch einmal aus der Nähe.
Sah nicht anders aus als herkömmliches Wasser.
Als David das Tor durchschritt und sein Körper sich in subatomare Partikel auflöste, um dann am anderen Ende des Wurmlochs wieder zusammengesetzt zu werden – Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt – war ihm klar, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.

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