Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

What's another year von Claire

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Short-Cut: Während 'The real world' kämpft Elizabeth gegen ihre Zweifel gegenüber Atlantis - und auch John - an. War die Zeit in der Stadt der Antiker tatsächlich nur ein Traum, entsprang John nur ihrer Fantasie ... oder suchte dort draußen noch irgendjemand nach ihr?
Spoiler: 3.06 The Real World
Charakter: Weir/Sheppard
Kategorie: Angst, Missing Scene, Songfic
Rating: PG-13
Author's Note:
Widmung:
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne!

What's another year


Elizabeth ließ sich langsam auf dem Bett nieder und schlang die Decke um ihre Schulter. Es war ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. Vielleicht war sie durch Atlantis auch nur anderes gewöhnt. Ein betrübtes Seufzen entwich ihr, als sie ein weiteres Mal an Atlantis denken musste. Wie konnte es wirklich sein, dass all das nur ein Traum gewesen war? Sie schüttelte leicht den Kopf. Es war nicht nur ein Traum gewesen, ganz gleich, was sie alle sagen mochten. Sie konnte sich erinnern, viel realer als an einen Traum. Träume verschwanden nach einiger Zeit einfach, doch an Atlantis konnte sie sich auch jetzt noch erinnern. Und so klar. Sie kannte die Stimmen von ihren Freunden und Vertrauten, die sie in der Pegasusgalaxis gefunden hatte, hätte sie aus hunderten heraushören können. All das schien noch immer so nah zu sein, auch wenn es unerreichbar zu sein schien.
Gab es einen Weg in eine Welt, die nicht existieren sollte? Die niemand außer ihr zu kennen schien?
Eine stumme Träne lief ihre Wange hinab, ärgerlich wischte sie sie fort. Was würde John denn sagen, wenn er jetzt hier wäre? Sie sollte aufstehen und einen Weg finden, endlich wieder nach Hause zu kommen, zu einem Ort, an den sie wirklich gehörte.
Die junge Frau strich sich durch das Haar, während sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. John. Hatte sie sich all das wirklich nur eingebildet? War auch er nur ihren Träumen entsprungen … vielleicht gab es ihn gar nicht oder er lebte hier irgendwo, ein vollkommen anderer Mann. Ein Mann, der nichts mit dem John Sheppard zu tun hatte, an den sie sich so deutlich erinnerte, von dem sie sich sicher war, dass er ihr in den letzten Jahren beigestanden hatte. Vielleicht hatte er es nie getan, vielleicht hatten diese Ärzte ja Recht und es gab Atlantis gar nicht. Sie schüttelte den Kopf.
Es musste Atlantis doch geben. Ihr Atlantis, sie hatte die letzten drei Jahre dort verbracht. Drei Jahre, die noch immer in ihrer Erinnerung waren. Und nicht nur die Erlebnisse, auf die sie sich sicher war, dass sie wirklich auf sie zurückblicken konnte. Es waren auch Gefühle. Todesangst um sich selbst oder um Teams, die auf Missionen waren. Trauer über Verluste, Freude über Siege und Erfolge, Rettungen und Wiedersehen. Und noch so viel mehr. Sie konnte sich an den Duft des Kaffees erinnern, der ihr jeden Morgen entgegen geschwebt war, wenn sie sich auf dem Weg in die Kantine befunden hatte. Auf irgendeine Weise war er anders gewesen, hatte etwas Besonderes gehabt. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie die Umarmung spüren, mit der sie John begrüßt hatte, ein Jahr nachdem sie auf Atlantis angekommen waren, und sie ihn bereits verloren geglaubt hatte. Und wenn sie sich noch ein bisschen mehr konzentrierte, die Welt um sich her noch mehr vergaß, dann konnte sie sogar seinen Duft riechen. Für einen Augenblick spürte sie seine Hände, die sich überrascht um sie legten. Es war alles noch so real. So nah. Es konnte kein Traum sein.
Vorsichtig schlang sie die Arme um die Knie, während ihr Blick langsam aus dem Fenster glitt, hinauf zum Himmel. Sterne. Irgendwo dort oben war sie gewesen, zumindest besaß sie Erinnerungen an diesen Ort.

I've been waiting such a long time,
looking out for you
But you're not here
What's another year?


Doch was war, wenn die Ärzte doch Recht hatten? War John dort oben? Schrieb er gerade an einem Bericht - oder … oder suchte er vielleicht sogar nach ihr? Sie konnte nicht einfach so aufgeben. Falls John dort oben war, war es ihm - und allen anderen - gegenüber nicht fair, wenn sie nicht weiter auf Rettung hoffte.
"John?", fragte sie leise, auch wenn sie sich sicher war, dass niemand ihr antworten würde. Auch John nicht. Wenn er wirklich auf die Weise existierte, auf die sie ihn in Erinnerung hatte, dann war er jetzt irgendwo in der Pegasusgalaxis.
Betrübt strich sie sich über das Gesicht. Wie sehr sie diesen Ort und alles, was sie mit ihm verband, vermisste. Ja, irgendwo tief in sich vermisste sie sogar die Wraith. Nicht wirklich, nicht auf die gleiche Art, auf die sie John vermisste … doch wie etwas, das irgendwie zum Leben dazugehörte. Etwas, das man zwar nicht mochte, doch an das man sich gewöhnt hatte.
Noch immer sah sie hinauf in die Sterne, in denen sie John vermutete. Irgendwo dort oben, ganz weit fort von hier. Und vielleicht nur in ihren Gedanken, in ihren Träumen. Ein Traum, war es nicht eigentlich genau das? War es nicht das, was sich jedes Kind erhoffte? Hatte nicht auch sie einmal davon geträumt, auf andere Planeten zu reisen, fremde Wesen zu treffen und die Welt zu retten? Ja, vor langer Zeit einmal.
Und war Atlantis nicht genau das gewesen, was sie sich gewünscht hatte? War es nicht eigentlich, wenn sie ernsthaft darüber nachdachte, zu schön, um wahr zu sein? War es nicht genauso, wie die Science-Fiction-Filme, die sie mit ihrem ersten Freund immer hatte ansehen müssen? Raumschiffe, außerirdische Kulturen, Zeitreisen. Und ausgerechnet sie befand sich auch noch an der Spitze einer Basis in einer anderen Galaxis.
Hätte sie diese Geschichte irgendjemanden geglaubt, wenn er ihr genau das erzählt hätte? Sie hätte sich belogen, wenn sie jetzt ja gesagt hätte. Es hörte sich tatsächlich wie irgendeiner dieser Filme an.
War es wirklich nur ein Traum gewesen, genauso wie sie alle es behaupteten?
Langsam wandte sie den Blick ab, sah zu Boden. Es wirkte alles so zerbrochen … wie eine Vase, die zu Boden gefallen war. Sie hatte Angst. Was war Atlantis?

What's another year
For someone who's lost everything that he owns?
What's another year
For someone who's getting used to be alone?


Sie wollte es nicht aufgeben, wollte daran glauben, dass es wirklich existierte - doch warum war sie dann immer noch hier? Warum gab es kein Zeichen auf Rettung? Warum konnte John jetzt nicht einfach in der Tür stehen? Warum konnte er ihre Hand nicht nehmen und ihr sagen, dass alles wieder gut werden würde? Warum war er nicht hier und holte sie hier raus, brachte sie nach Hause? Nach Atlantis.
Was war, wenn er niemals kommen würde? … Wenn sie ewig warten musste? Vielleicht gab es ihn nicht einmal, ihn, von dem sie nun hoffte, dass er zu ihrer Rettung kommen würde. Wie lange konnte sie noch hier sitzen, in der Hoffnung, dass es nicht nur ein Traum gewesen war? Deutete nicht alles darauf hin, dass es genau das war? Ein Traum, ein Wunsch, wie ihr Leben hätte sein sollen, hätte sein können. Langsam schloss sie die müden Augen, zog die Decke enger um sich.
John. Ihre Gedanken konnten ihn einfach nicht loslassen. Doch wäre der John, den sie kannte, nicht schon lange hier gewesen, um sie zu retten? Nein, es war nicht fair so zu denken. Er war auch nur ein Mensch … sie musste ihm einfach Zeit geben.
Oder?
Zeit … Zeit, die sie damit verschwendete, auf einen Mann zu warten, der möglicherweise nur ihrer Fantasie entsprang. Hatte sie nicht einmal etwas über ihren Zustand gelesen? War dieser Wunsch, an der Vorstellung festzuhalten, nicht üblich? War es vielleicht sogar normal, dass sie das tat, dass es ihr so ging?
Tränen versickerten in der Decke. Es erschien so unendlich ungerecht. Es konnte einfach nicht sein, es musste real sein. Doch alles … alles um sie herum versuchte ihr das Gegenteil zu beweisen.
Doch wollte sie es glauben? Wollte sie glauben, wenn es bedeutete, das Paradies aufzugeben? Denn genau das war Atlantis doch in ihren Augen. Ein Traum aus Kindertagen, über den sie eigentlich niemals mit jemanden gesprochen hätte und von dem sie nie erwartet hätte, dass er wahr werden würde.
Wer würde so etwas auch von seinem Leben erwarten?

I've been praying such a long time,
It's the only way to hide the fear
What's another year?


Konnte sie all das überhaupt glauben? Langsam schüttelte sie den Kopf, schlang die Decke noch enger um ihren Körper. Es war einfach zu schön, zu schön, um wahr zu sein. Die dunkle Nacht hüllte sie ein, nahm ihr die Hoffnung … und sie ließ es einfach so zu. Doch was war Hoffnung schon? Wer sollte schon aus einer Galaxis kommen, in der es wahrscheinlich nicht einmal menschliches Leben gab?
Kein John, der sie aus diesem Alptraum rausholen würde. Niemand. Sie war gefangen - in der Wirklichkeit, die sie nicht als eine solche ansehen wollte. Es war einfach so falsch … dieser Traum war so gut gewesen, doch allein das sagte ihr, dass er unmöglich wahr sein konnte. Noch einmal sah sie hinauf in die Sterne, schloss dann die Augen, um die Tränen zu verbergen.
Es gab Dinge, die sie für diesen Ort empfand. Er gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit … so als wäre er in Wirklichkeit ihr Zuhause. Wie konnte sie so etwas für einen Ort empfinden, den es gar nicht gab?
Sie schüttelte den Kopf, wusste, dass sie sich Hoffnungen hingeben wollte, die alles nur noch schlimmer machten. Vielleicht sollte sie einfach vergessen. Ja, das war es, was die Ärzte ihr sagen würden … doch wollte sie vergessen? Wollte sie Atlantis - ob nun Traum oder Realität - vergessen? Wollte sie John vergessen? Sie kannte die Antwort, die tief in ihrem Inneren, in ihrem Herzen, verborgen war. Niemals, auch, wenn sie sich das alles tatsächlich nur eingebildet haben sollte. Ja, selbst dann, wollte sie noch daran glauben … weil es ein guter Traum gewesen war.
Und weil John zu real gewesen war, um ein Traum zu sein. Die Ärzte konnten nicht recht haben. Wenn sie sich so etwas ausdenken konnte, eine so komplizierte Welt mit so vielen verschiedenen Leuten, die sie größtenteils vorher nicht einmal gekannt hatte, dann hatte sie ihren Beruf verfehlt und sollte besser Schriftstellerin werden.
Es konnte nicht nur ein Traum gewesen sein. Sie wollte es nicht glauben - und sie würde es nicht glauben. Noch nicht. Langsam schloss sie die Augen, wünschte, dass John hier wäre und ihre Hoffnungen bestätigt hätte. Er musste sie doch suchen … wenn es ihn wirklich gab … er musste sie doch finden, hatte er das nicht immer getan? Sie nickte leicht, wollte sich selbst Mut machen.
John würde sie finden. Und sie konnte nicht aufgeben … das wäre ihm gegenüber einfach nicht fair gewesen. Ganz sicher hätte er sie auch nicht so schnell aufgegeben … zumindest hatte sie ihn so in Erinnerung. Erinnerungen … genau, es waren keine Träume, es waren Erinnerungen.

I've been crying such a long time
With such a lot of pain in every tear
What's another year
For someone who is getting used to be alone?


Ende
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.