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Schneeflocke von Claire

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Vorwort

Short-Cut: Eine der Flocken landete auf ihrer Nasespitze. Sie lächelte, wischte den schmelzenden Schnee mit der Hand weg und erinnerte sich an eine Frage, die sie vor vielen Jahren, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, ihrer Mutter gestellt hatte.
Spoiler: Staffel 2
Charakter: Heightmeyer/Caldwell
Kategorie: Romance
Rating: G-6
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Bitte an - Claire

Schneeflocke


Dicke Schneeflocken fielen auf das Festland von Athos und begruben es unter einer dichten, weißen Decke. Kate lächelte leicht, ließ sich auf einem Ast nieder, der ungefähr in Kniehöhe aus einem der Bäume wuchs, und ließ den Blick über die wunderschöne Landschaft schweifen. Im Schnee waren die winzigen Fußabdrücke von verschiedenen Tieren zu erkennen, auf ihren nie endenden Suchen nach etwas zu Essen. Weiße Flocken verfingen sich im Haar der Psychologin.

Eine der Flocken landete auf ihrer Nasespitze. Sie lächelte, wischte den schmelzenden Schnee mit der Hand weg und erinnerte sich an eine Frage, die sie vor vielen Jahren, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, ihrer Mutter gestellt hatte. Damals hatte sie auch gesehen, wie eine der kleinen Flocken auf ihrer warmen Haut geschmolzen war und hatte wissen wollen, ob diese nun gestorben wäre und es ihre Schuld war.

Natürlich hatte sie damals noch nicht gewusst, dass Schneeflocken nur aus gefrorenem Wasser bestanden und war sich vollkommen sicher gewesen, dass diese wunderschönen Flocken Lebewesen waren. Ihre Überzeugung war sicherlich aus den vielen Geschichten gekommen, die man ihr abends manchmal vorgelesen hatte. Geschichten über Schneeköniginnen, wunderschöne Prinzessinnen, die ein Kleid aus warmem Schnee getragen hatten und natürlich Schneeflocken.

Sie selbst hatte einmal von ihrem Cousin eine Schneeflocke aus Stoff bekommen. Da sie allerdings gewusst hatte, dass es keine Schneeflocke ein zweites Mal gab und jede verschieden war, war sie sehr traurig gewesen, als sie genau die gleichen Stofftiere einmal gesehen hatte. Vor diesem Zeitpunkt an hatte sie dieses Stofftier nie wieder sehen wollen und auch ihren Cousin nicht. Erst einige Zeit später, irgendwann im Winter, hatte ihre Großmutter, der natürlich nicht entgangen war, wie sehr die gekaufte Schneeflocke ihre Enkelin traurig machte, ihr eine Schneeflocke selbst genäht.

Noch zu gut erinnerte Kate sich an die kleine Schneeflocke 'Arlene', mit ihren großen Knopfaugen und dem weißen Haar, dass das sie ihr so oft zu Zöpfen geflochten hatte, dass es ganz strähnig geworden war.

Eine Hand legte sich plötzlich auf ihre Schulter. Überrascht wurde sie aus den Erinnerungen gerissen und wandte sich um.

"Steven", meinte sie und richtete sich auf. "Ich habe dich nicht kommen hören."

Er nickte langsam, wischte sanft eine Schneeflocke von ihrer Wange. Sie schmolz auf seinem Finger und fiel, in Form eines keinen Tropfens, hinab auf die Schneedecke zu ihren Füßen.

"Du warst in Gedanken, ich wollte dich eigentlich nicht stören."

"Gut, dass du es gemacht hast, ich habe mich auf diesen Tag gefreut." Sie lächelte und sah sich langsam um. Überall waren Schneeflocken, dicht aneinander gedrängt hatten sie sich auf den Ästen der Bäume ein Bett gebaut, in dem sie sich zur Ruhe legen würden. Bis der Wind sie hinunter warf oder die Wärme sie in kleine Regentropfen verwandeln würde, in deren Form sie dann hinab fallen und sich auf den, dann wieder grünenden Boden, in Pfützen sammeln würden.

"Du wirkst so abwesend, ist etwas nicht in Ordnung, Kate?", fragte Steven besorgt, während er sie sanft in die Arme schloss.

Sie genoss die Umarmung, seine Nähe, die sie während der langen Wochen, die er zwischen der Pegasusgalaxis und der Erde verbrachte, so vermisste. Langsam schloss sie die Augen und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, spürte, wie alle Anspannung von ihr abfiel.

"Ich habe nur nachgedacht. Über Dinge, die mich sehr beschäftigt haben, als ich noch ein kleines Mädchen war."

"Und was war das? Eine Psychologin zu werden und auf einem anderen Planeten zu arbeiten?", meinte er mit einem ironischem Unterton.

Sie schmunzelte. "Nein, eigentlich nicht. Ich wollte immer ein Kleid haben, aus warmen Schnee und wollte mit Schneeflocken sprechen können."

"Kannst du das nicht?", wollte er in einem so selbstverständlichen Tonfall wissen, dass sie ihn verwundert ansah. Für einen Moment war sie sich nicht sicher, was sie von seiner Bemerkung halten sollte, während er leicht lächelte.

"Sie haben mir leider nie geantwortet." Kate seufzte leicht und zuckte kaum merklich mit den Schultern.
"Ich habe dich vermisst." Sanft lehnte sie sich wieder gegen ihn, versank in der Umarmung.

"Ich dich auch", gestand er und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Und das mit dem Kleid, du könntest ja warmes Wasser nehmen."

Sie legte den Kopf schief und musterte ihn abschätzend. "Soll das eine Anspielung auf irgendwas sein?"

"Vielleicht...", gab er grinsend zurück.

Kate schüttelte lächelnd den Kopf.

"Männer", flüsterte sie, während sie ihn mit sanfter Gewalt in den Schnee warf, die Umarmung jedoch nicht löste. Für einen Moment versank sie in seinen braunen Augen.

"Manchmal wäre ich gern eine Schneeflocke."

Steven legte die Stirn in Falten und sah zu ihr auf, während sie etwas Schnee von seiner Uniform wischte.

"Ich würde einfach nur gerne wissen, ob sie immer sie selbst bleiben. Ich meine, dann wenn sie schmelzen, sind es am nächsten Tag, im nächsten Winter die gleichen Schneeflocken, oder setzten sie sich immer wieder anders zusammen?"

Er betrachtete sie lächelnd. "Du bist wirklich eine Träumerin, aber wenn du willst, auch meine Schneeflocke."

Kate erwiderte das Lächeln. "Ich weiß", meinte sie und küsste ihn sanft.

- Ende -
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