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A way full of twist and turns von Xily

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Short-Cut:Sheppards Schuldgefühle über die Verletzung McKays bringen ungeahnte Gefühle ans Tageslicht...
Spoiler: -
Charaktere: McKay/Sheppard
Kategorie: Slash
Rating: PG-13
Author's Note: Nadia ist Schuld, Nadia ist schuld...*ggg* Sie wollte eine Slash Story über McKay und Sheppard und hier ist sie ^^
Widmung: Selbstverständlich geht dann auch die Widmung an Nadia, da es die Story ohne sie ja nicht geben würde ^^
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Jajaja :P- Feff@gmx.de

A way full of twist and turns


Die Krankenstation lag in hellem Schein, als John Sheppard sie betrat.
Seine trüben Augen sahen sich im Raum um und drückten deutlich aus, wie müde er war.
Er hatte seit der letzten Mission nicht mehr geschlafen, seine Gedanken waren unweigerlich zu McKay gewandert, der sich hier befand. Als Folge eines Fehlers, den Sheppard begangen hatte.
In ihm nagte ein Schuldgefühl, das er nicht los wurde und er war mehr als froh, dass dem Wissenschaftler nichts Schlimmeres passiert war.
Nichtsdestotrotz lag dieser nun hier und laut Dr. Beckett durfte er auch die nächsten drei Tage die Krankenstation nicht verlassen.
John seufzte nur tief, versuchte die Gedanken zu verdrängen, da er sie inzwischen in und auswendig kannte.br> Er hatte erst beruhigt einatmen können, als Dr. Beckett ihm gesagt hatte, dass Rodney wieder werden würde. Dass er nicht schlimm verletzt war und dass es keine bleibenden Schäden geben würde.
Und nun war er wieder hier, wollte mit Rodney sprechen, um sich zu Entschuldigen und somit seine drückenden Schuldgefühle loszuwerden.
Seine Augen fanden schnell das Bett, auf dem der Wissenschaftler lag und er ging einige Schritte näher.
Rodney hatte die Augen geschlossen und seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, er schien zu schlafen.
John vergrub die Hände in den Taschen und sah sich unbehaglich im Raum um. Sollte er Rodney wecken?
Sicher würde McKay den Schlaf brauchen, aber alles in John drängte danach, mit dem Wissenschaftler zu reden.
"Wollen Sie etwas, oder wieso stehen Sie vor meinem Bett?", erklang die erschöpfte Stimme von Rodney zu John und dieser zuckte erschrocken zusammen.
"McKay", grüßte er leicht überrascht und kam dann näher.
"Wie geht's Ihnen?", fragte er gleich, als er seinen Blick über die Gestalt in dem Bett wandern ließ. Deutlich konnte man einige blaue Flecken im Gesicht Rodneys sehen und der gebrochene Arm war geschient worden.
John verdrängte die Erinnerungen an den Augenblick, wo er Rodney dort im Gras hatte liegen sehen. Er hatte sich nicht mehr bewegt und John war beinahe das Herz stehen geblieben.
Sein Atem war erst wieder gleichmäßig gegangen, als er sich vergewissert hatte, dass der Wissenschaftler noch lebte.
Er schüttelte den Kopf und verdrängte somit die Erinnerungen, konzentriere sich wieder auf sein Gegenüber.
McKay hatte sich währenddessen aufgerichtet und blickte zu John, der unbehaglich vor seinem Bett stand.
Er war glücklich über dessen Besuch, aber seine Gefühle zeigte er nicht. Sie wären zu offensichtlich.
"Dr. Beckett meinte, ich werde wieder", ließ er den Major in gewohnt sarkastischem Tonfall wissen.
Doch John verzog anhand dieser Äußerung nur schmerzlich das Gesicht.
Deutlich konnte er Rodney ansehen, wie zuwider es ihm war, hier zu liegen und an das Bett gefesselt zu sein und er konnte es verstehen.
Auch er hasste es, auf der Krankenstation zu liegen und nichts tun zu können.
"Es tut mir leid, was passiert ist", sagte John dann schließlich und war froh, als die Worte über seinen Lippen waren.
Er entschuldigte sich nicht oft, aber hier sah er es als absolut nötig und richtig an. McKay allerdings sah ihn nur überrascht an.
"Für... was?", fragte der Wissenschaftler und John wusste nicht, weswegen er mehr überrascht sein sollte. Darüber, dass Rodney anscheinend gar nicht wusste, was der Grund der Entschuldigung sein sollte oder darüber, dass McKay ihm wie es schien nichts vorwarf.
"Dafür, dass Sie nun hier liegen", meinte John daher und verzog das Gesicht.
Wegen seiner Fehlentscheidung war der Wissenschaftler beinahe getötet worden und Johns Magen verkrampfte sich bei diesem Gedanken.
Erkenntnis zeigte sich auf Rodney Gesicht, als ihm klar wurde, worauf sich Sheppard bezog.
Er winkte ab.
"Inzwischen bin ich fast schon dran gewöhnt, dass es nicht so läuft, wie ich es erwarte", meinte er zynisch, aber nicht in vorwurfsvollem Tonfall.
"Ich gab Ihnen den Befehl, sich das anzusehen", sagte John mit bedauerndem Tonfall, aber Rodney schnaubte nur.
"Ich wäre auch ohne Ihren Befehl dorthin gegangen."
"Wären Sie nicht", hielt Sheppard dagegen und Rodney zögerte einen Moment, bis er schließlich zugab: "Möglicherweise."
"Ich wollte Ihnen nur sagen, dass es mir leid tut, dass ich Ihnen den Befehl dazu gab", kam John wieder auf das Eigentliche zurück.
"Danke, aber ich werfe Ihnen nichts vor." Es war eher ungewöhnlich für Rodney, aber er konnte John nichts vorwerfen. Es war ein Befehl gewesen und niemand hatte ahnen können, dass es nicht ungefährlich war.
John nickte. "Gut...", er ließ das Wort im Raum stehen und Rodney sah ihn beinahe fragend an.
"Wie gesagt, ich wollte Sie nur wissen lassen, dass es mir Leid tut."
McKay nickte nur, brachte Sheppard somit wieder zu seinen Erinnerungen, wo er daran dachte, wie der Wissenschaftler mit finsterem Gesichtsausdruck genickt hatte, als John ihm den Befehl gegeben hatte.
Er hatte McKays nervige und zynische Kommentare nicht mehr hören können und Minuten später war er mit seiner Entscheidung konfrontiert worden, als Rodney verletzt im Gras gelegen war.
"Ich hätte es mir nicht verzeihen können, wenn Ihnen etwas..."
"Mein Gott, Major, seit wann sind Sie auf der Samariterschiene?", platze es unfreundlicher aus Rodney heraus, als es gemeint war.
Er sah, wie sich Johns Gesicht verschloss und wollte sich entschuldigen, als der Major sich umdrehte, dann aber stehen blieb und sich wieder umwandte.
"Ich wollte Ihnen nur sagen, dass es mir Leid tut. Und das tut es. Es war meine Entscheidung gewesen und sie war falsch. Sie wären fast umgebracht worden und das ist etwas, was für mich unakzeptabel ist. Und das, weil Sie mir etwas bedeuten, Rodney. Mehr als nur Freundschaft und Gefühle für einen Kameraden."
Sheppards Geständnis kam für beide Männer überraschend und Rodney wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Seine Gedanken wirbelten um die Sätze, die er soeben gehört hatte.
"Was...", brachte er nur hervor, aber John wandte sich ab.
Der Major sagte nichts mehr, sondern stürmte nur aus der Krankenstation und ließ einen überraschten und verwirrten McKay zurück.

***

Der nächste Tag war schnell gekommen, aber McKay hatte es immer noch nicht geschafft einen klaren Gedanken zu fassen.
Immer wieder spukten die Sätze von John in seinem Geist herum und er wurde sie nicht los.
Auch jetzt fühlte er noch die Überraschung über dieses plötzliche Geständnis und gleichzeitig fühlte er eine tiefe Wärme in sich aufsteigen.
John war nicht der Einzige, der Gefühle hatte, aber auch Rodney hatte diese bis jetzt tief in sich verschlossen und niemals zum Vorschein kommen lassen.
Doch jetzt fühlte er Freude darüber, dass er nicht der Einzige war, sondern dass auch John diese Gefühle hatte.
Er wusste, wie verwirrend er sich gefühlt hatte, als ihm bewusst geworden war, dass er eher auf Männer stand. Es hatte seine Zeit gebraucht, aber inzwischen hatte er es akzeptiert und konnte gut damit leben.
Sein Herz hämmerte schneller, als er an den Major dachte und er wäre am liebsten sofort aufgesprungen, aber Beckett stand am anderen Ende des Raumes und würde es niemals zulassen, dass er die Krankenstation verließ.
Und doch drängte alles in Rodney, endlich mit John zu reden und ihm zu sagen, dass er gleich empfand, dass er Gefühle hatte, die über Freundschaft und Kameradschaft hinausgingen.
Unruhig wand er sich im Bett, was ihm die Aufmerksamkeit des Arztes einbrachte.
Carson sah ihn fragend an und kam einen Schritt näher.
"Wie fühlen Sie sich?", fragte er und betrachtete seinen Patienten. McKay schien der Schlaf gut getan zu haben, da die tiefen Augenringe verschwunden waren und er wieder etwas Farbe im Gesicht hatte.
"Mir geht's gut", ließ Rodney sein Gegenüber wissen. "Ich würde mir nur gern etwas die Beine vertreten", sagte er dann und fast sofort kam der ablehnende Ausdruck auf Carsons Gesicht. "Kommen Sie schon, Carson. Ich fühle mich gut. Was kann da ein kleiner Spaziergang schaden?"
"Sie müssen sich erholen. Ich kann es nicht verantworten, wenn Sie plötzlich zusammenklappen."
Rodney wusste, worauf das Gespräch hinaus lief - er würde eine Begleitung mitnehmen müssen.
"Carson, Sie haben mir diesen Scanner angelegt, wenn mir etwas passiert, werden Sie das als Erster wissen", sagte er und versuchte einen triumphierenden Tonfall aus seiner Stimme zu halten.
Beckett schien immer noch nicht ganz überzeugt zu sein, aber McKay sah es als Fortschritt an, dass er nicht sofort abgelehnt hatte.
"Ich werde nicht lange fort sein", meinte er daher.
"Nicht länger als eine halbe Stunde", warnte Beckett und stimmte somit zu.
Rodney lächelte erfreut und setzte sich dann auf.
Er trug nur ein Nachthemd, aber auf dem Stuhl neben seinem Bett hatte Carson bereits Kleidung niedergelegt und Rodney zog sich langsam an, unter dem ständigen wachenden Blick des Arztes.
Er zwinkerte Beckett zu, als er es geschafft hatte und der leicht zweifelnde Blick von Beckett folgte ihm, als er mit langsamen und vorsichtigen Schritten die Krankenstation verließ.

John Sheppard hatte sich nach dem gestrigen Zwischenfall von der Krankenstation ferngehalten und war froh, dass er McKay die nächsten zwei Tage nicht sehen musste.
Er wusste nicht, was ihn dazu gebracht hatte Rodney dieses Geständnis zu machen und der geschockte Blick des Wissenschaftlers hatte sich in seinen Geist eingebrannt.
Er bereute es, aber konnte nichts daran ändern, auch wenn er nicht wusste, was nun passieren würde.
Würde Rodney etwas dazu sagen oder so tun, als wäre es nicht passiert?
Johns Magen verzog sich bei diesem Gedanken.
Er hatte das Gefühl, dass er mit diesem Geständnis, das leichte, aber vorhandene Band ihrer Freundschaft zerstört hatte und das bereute er.
Er hätte so was nicht sagen dürfen, sondern seine Gefühle und Gedanken bei sich behalten sollen, wie er es sonst auch tat.
Und doch hatte Rodney ihn beinahe dazu provoziert. Er hatte dem Wissenschaftler wahr machen wollen, wieso er seine Entscheidung bereute und wieso es ihm Leid tat.
Und nun war es passiert.
Müde rieb er sich über das Gesicht und versuchte es zu vergessen. Das wäre womöglich sogar am besten.
Nicht mehr daran denken und weitermachen wie bisher.
Und doch erinnerte er sich immer wieder an den schmerzlichen Satz von Rodney, der dies alles ausgelöst hatte.
Es hatte ihn verletzt, dass McKay dies so sah und auch jetzt spürte er noch den leichten Stich.
Es war schief gelaufen und Sheppard bereute es, je in die Krankenstation gekommen zu sein. Er hatte mehr von sich preisgegeben, als er je vorgehabt hatte.
Tief seufzend schritt er um die Ecke und blieb dann angewurzelt stehen, als ihm Rodney entgegen kam.
Seine Gefühle schlugen über ihm zusammen. Eine Mischung aus Freude, Angst und Wut. Freude darüber, den Wissenschaftler zu sehen, Angst deswegen, weil er nicht wusste, was passieren würde und Wut darüber, dass McKay ihn verspottet hatte.
"Major", rief Rodney ihm entgegen und John sah keine Fluchtmöglichkeit, weswegen er einfach stehen blieb.
"Was machen Sie hier?", fragte er daher und konnte den leicht barschen Tonfall aus seiner Stimme nicht heraushalten, woraufhin Rodney die Augenbraue nach oben zog.
"Dr. Beckett hat mit erlaubt die Krankenstation zu verlassen", sagte er und musterte sein Gegenüber.
Dieses Mal zeigten sich keinerlei Gefühle auf Johns Gesicht und Rodney schluckte unsicher.
"Ich dachte, das dürften Sie erst in zwei Tagen?", erkundigte sich Sheppard mit überraschtem Blick, ließ aber keine anderen Gefühlsregungen erkennen.
"Nur für eine halbe Stunde", teilte ihm daher Rodney mit und hielt mit ihm Schritt, als er den Gang entlang lief.
"Ich wollte mit Ihnen reden", sagte der Wissenschaftler mit sanftem Ton, aber John ignorierte es. Er wollte keineswegs reden.
"Worüber?", fragte er daher mit desinteressierter Stimme, was McKay überhörte.
"Über Gestern."
"Da gibt's nichts zu reden", meinte John und beschleunigte seinen Schritt, wurde Rodney aber nicht los.
"Das sehe ich anders."
"Wie auch immer, ich habe zu tun."
"Ach ja? Was denn? Den Gang entlang zu laufen?", Rodneys Stimme hörte sich angesäuert an, auch wenn er John fast schon verstehen konnte. Er hatte ihn gestern ziemlich gegen den Kopf gestoßen, aber Sheppards ablehnende Weise machte ihn wütend.
"Was wollen Sie eigentlich?", wandte sich John mit genervtem Ton an seinen Begleiter und blieb so ruckartig stehen, dass McKay beinahe in ihn hinein gelaufen wäre.
"Ich möchte reden."
"Schön für Sie. Ich allerdings nicht", meinte John und lief wieder weiter.
"Dieses Mal möchte ich mich entschuldigen", sagte Rodney und sah Sheppard hinterher, der nach seiner Äußerung plötzlich stehen blieb.
"Was?", fragte der Major verblüfft.
"Es tut mir leid, was ich gesagt habe", gab er zu und sah sein Gegenüber bittend an. Nach wie vor, nahm er es John nicht übel. Dieser hatte sich entschuldigen wollen und er hatte ihn gegen den Kopf gestoßen.
"Ja, mir tut auch Leid, was ich gesagt habe", meinte John mit ablehnendem Tonfall und wandte sich dann wieder um.
Rodney fühlte einen Stich, angesichts dieser barschen Worte und sah dem Major hinterher.
"Sie bereuen, was Sie gesagt haben?", rief er Sheppard hinterher und wartete beinahe angstvoll auf eine Antwort.
"Ja, normalerweise gebe ich nicht solchen Mist von mir", gab John zurück und ignorierte den Schmerz auf dem Gesicht des Wissenschaftlers.
"Es tut Ihnen nicht leid", meinte McKay laut, wollte sich selbst von seinen Worten überzeugen, nachdem der Schmerz über Johns Worte jede Region seines Körpers erreicht hatte.
John sagte nichts mehr, sondern schritt um die Ecke und wieder blieb McKay allein zurück.

***

Rodney hatte den nächsten Tag die Krankenstation nicht verlassen und auch jetzt hatte er nicht das Bedürfnis dazu.
Beckett hatte ihn nur besorgt angeblickt, als er wieder zurück zur Krankenstation gekommen war. Mit traurigem Gesichtsausdruck und mit Schmerz in den Augen.
Der Arzt hatte allerdings kein Wort aus ihm raus bekommen und auch jetzt wollte Rodney nicht darüber reden.
Er fühlte sich verletzt und er war sich beinahe sicher, dass es John ebenso ging. Sie hatten sich gegenseitig wehgetan und er wusste nicht, wie sie das wieder gerade biegen sollten.
Sie waren nie besonders gut miteinander ausgekommen und doch hatte Rodney immer tiefe Gefühle für den Major gehabt und wie es nun schien, beruhte dies auf Gegenseitigkeit.
Zumindest wenn man Johns Geständnis glauben konnte. Welches er ja dann schließlich widerlegt hatte und Rodney wusste nicht, was er nun glauben sollte.
Er hatte die Gefühle in Johns Augen gesehen, als dieser ihm gesagt hatte, dass er mehr in ihm sah als nur einen Kollegen.
Und doch hatten ihn dieselben Augen einen Tag später kalt und hart angeschaut und nichts mehr deutete auf die warmen Gefühle hin, die er gesehen hatte.
John wusste, wie man die Gefühle verschloss und Rodney fühlte den dumpfen Schmerz, als er an den Major dachte.
Er hatte keinen Versuch mehr unternommen die Krankenstation zu verlassen und Sheppard war auch nicht zu ihm gekommen.
Er seufzte müde und bedrückt und lehnte sich dann an das aufgeschlagene Kissen seines Bettes.

***

Als Carson am nächsten Morgen die Krankenstation betrat, fand er McKay dösend vor und da er den Wissenschaftler nicht um die wohlverdiente Ruhe bringen wollte, lief er leise zu seinem Schreibtisch, wo die Unterlagen lagen.
Doch McKay schien ihn trotzdem gehört zu haben, da er die Augen öffnete und den Blick durch die Krankenstation wandern ließ, bis er Carson erreicht hatte.
"Morgen", grüßte Rodney und seine Stimme klang müde und Carson glaubte eine Spur von Traurigkeit heraus zu hören.
"Guten Morgen, Rodney. Gut geschlafen?", fragte der Arzt und kam näher.
McKay grummelte nur, was Beckett als ein ‚Nein' interpretierte.
"Wo waren Sie gestern?", fragte Carson dann erneut und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett.
Rodney sagte nichts, sondern warf ihm nur einen Blick zu, der eindeutig sagte, dass er nicht darüber reden wollte.
Carson ließ sich davon allerdings nicht beirren, das hatte er gestern schon getan und heute würde er das nicht mehr machen.
"Rodney", fing er daher sanft an. "Ich weiß sehr wohl, dass mich das nichts angeht, aber ich frage hier trotzdem als Freund und auch als Arzt."
McKay ließ seinen Blick weiterhin auf die gegenüberliegende Wand gerichtet, aber Carson war sich sicher, dass er den Wissenschaftler trotzdem erreicht hatte.
"Ich habe Sie selten so verschlossen und ruhig erlebt wie gestern, Rodney und daher mache ich mir Sorgen. Und das sage ich nicht als Arzt, sondern als Freund."
Rodney seufzte schließlich und sah Carson dann endlich an.
"Sie können mir hierbei nicht helfen, Carson, aber danke."
"Sicher?", hakte der Arzt nach, ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Wie er selbst erwähnt hatte, es ging ihn nichts an und womöglich war es wirklich etwas, was Rodney alleine regeln musste.
"Ganz sicher", meinte McKay dann ungewohnt nachdenklich und Beckett nickte schließlich.
"Wollen Sie mir wenigstens verraten, was los war oder mit wem Sie gesprochen haben?"
"Und dann lassen Sie mich in Ruhe?", fragte Rodney nach und Carson grinste.
"Danach lasse ich Sie in Ruhe", versicherte Beckett immer noch lächelnd.
Rodney nickte zufrieden.
"Ich habe mit Major Sheppard gesprochen", sagte er dann und Carson sah den Schmerz in Rodneys Gesicht.
""Was ist passiert?", rutschte es Beckett heraus und McKay besah ihn nur mit einem für ihn typischen Blick.
"Carson!", warnte Rodney und Beckett hob die Hände.
"Soll keiner meinen, ich hätte es nicht versucht", meinte Carson und Rodney musste über diese Äußerung lächeln.
Er war dem Arzt dankbar für die angebotene Hilfe, aber er konnte mit Carson nicht darüber sprechen. Er würde es nur mit John können und wie es schien war der Major nicht besonders erpicht darauf.

Der Morgen war inzwischen vorbei gezogen und der Nachmittag versorgte die Bevölkerung von Atlantis mit einem angenehmen Wind und Sonnenschein.
Carson genoss das Wetter, als er sein Tablett nahm und sich in der Kantine umsah.
Weiter hinten bemerkte er Ford und lief dann in dessen Richtung.
"Lieutenant", grüßte Beckett den jungen Mann und Aiden lächelte und bot ihm dann an Platz zu nehmen.
"Danke."
"Na, wie geht es ihrem Patienten?", fragte Ford, nachdem Carson sich gesetzt hatte.
Dieser verzog nur die Stirn.
"Er ist eigenwillig", meinte Carson und zuckte mit den Schultern.
"Also nichts, was einen beunruhigen müsste?", hakte Ford grinsend nach und auch Carson lächelte.
"Genau", stimmte Carson zu.
"Hoffen wir trotzdem, dass er bald wieder auf den Beinen ist", meinte Ford, während er sein Tablett etwas beiseite schob.
Beckett nickte zustimmend und biss dann von seinem Sandwich ab.
"Haben Sie eigentlich Major Sheppard gesehen?", fragte er dann, als er sich daran erinnerte, dass Rodney gesagt hatte, dass er mit ihm gesprochen hatte.
Ford schüttelte den Kopf.
"Schon seit gestern Mittag nicht mehr", meinte der junge Mann und Beckett nickte langsam.
Wie es schien war McKay nicht der Einzige, der Kontakt mied. Carson fragte sich, was zwischen den beiden nur vorgefallen war.
Normalerweise war dies kein Charakterzug, den die beiden besaßen und doch war Rodney verschlossen und wie es schien wollte auch John lieber alleine sein.

Als Carson am Abend schließlich auf dem Weg zurück in die Krankenstation war kam ihm Sheppard in einem sonst eher abgelegenen Korridor entgegen. Verwundert musterte der Arzt den Major, der eindeutig müde aussah und auch sonst einen recht mitgenommenen Eindruck machte.
"Major", grüßte Carson ihn und John nickte grüßend zurück.
"Geht es Ihnen gut?", fragte Beckett sofort und sein prüfender Blick wanderte erneut über sein Gegenüber.
John verzog bei diesem Blick nur leicht das Gesicht. "Mir fehlt nichts", meinte er dann und sah die Zweifel in dem Gesicht des Arztes.
"Zu wenig Schlaf", sagte er dann noch, was nicht einmal gelogen war. Seine Gedanken waren immer wieder zu Rodney gewandert und zu dem schmerzlichen Gesichtsausdruck, den seine Worte herbeigeführt hatten.
Seine sarkastische Ader sagte ihm, dass es nur gerechtfertigt war, da Rodney ihn ebenfalls mit seinen Worten verletzte hatte, aber er konnte trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ihm Leid tat. Er hatte McKay damit nicht verletzen wollen und doch war es nun passiert.
"Ruhen Sie sich bei Gelegenheit etwas aus", meinte Carson dann als ärztlicher Rat und John nickte.
Er wollte gerade seinen Weg fortsetzen, als Beckett ihn zurück hielt. "Rodney meinte, er hätte gestern mit Ihnen gesprochen."
Carson wusste nicht genau, wieso er dies gesagt hatte, aber an Johns Gesichtsausdruck, der sich sofort verschloss, sah er, dass etwas zwischen den beiden Männern vorgefallen war, was beide ablehnend und nachdenklich gemacht hatte.
"Hat er", sagte John nach einer Weile und Carson seufzte, als auch Sheppard kein weiteres Wort von sich gab.
Es sollte ihn nicht wundern, schließlich ging es ihn nichts an.
Da er John nicht weiter bedrängen wollte, nickte er nur und setzte dann seinen Weg fort.
Er war gerade an der Biegung des Ganges angekommen, als Sheppard sich ihm zuwandte.
"Wie geht es ihm?", rief John leise und Carson blieb stehen und wandte sich um.
Er sah in Sheppards Augen die Verletzlichkeit und war verwundert darüber. Es kam selten vor, dass John seine harte Schale fallen ließ und deutlich die Gefühle zeigte, die er empfand.
"Seine Verletzungen heilen", meinte Beckett und John nickte.
"Was auch immer zwischen ihnen passiert ist...", fuhr Carson fort und sprach dann fast schon bittend weiter. "...schaffen Sie es aus der Welt."
John nickte nur erneut und Carson lächelte ihm schnell zu, bevor er weiter ging. Er bereute es nicht mehr, sich eingemischt zu haben und nun lag es an den Beiden.

***

Am Abend hatte Rodney es sich im Bett so gemütlich gemacht, wie es bei Krankenhausbetten möglich war und versuchte zu schlafen.
Er hatte in den letzten Tagen nicht sehr viel geschlafen und sein Körper fühlte sich erschöpft an. Und doch schwirrten zu viele Gedanken durch seinen Kopf, die ihn vom schlafen abhielten.
Trotzdem schloss er die Augen und genoss den kurzen Moment der Abgeschiedenheit.
Nichts existierte in dieser Schwärze und er fühlte, wie er die schmerzlichen Gefühle etwas in den Hintergrund drängen konnte und langsam wieder ruhiger wurde.
Eine gewisse Unsicherheit blieb allerdings. Ungewissheit darüber, was passieren würde. Wie sich John verhalten würde.
Und doch wollte er nicht darüber nachdenken.
Er zuckte zusammen und öffnete schließlich die Augen, als er hörte, wie die Türe geöffnet wurde.
Verblüfft starrte er auf John, der an der Türe stand und ihn anblickte.
Rodney wusste nicht, was er sagen sollte, schaute einfach nur zurück und spürte die langsam aufsteigende Aufregung.
"Du hattest Recht", sagte John plötzlich leise und kam näher. "Es tut mir nicht leid."
Rodney brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, das Sheppard sich auf ihr Gespräch bezog und dann verzog sich sein Mund zu einem erfreuten Lächeln.
"Mir auch nicht", sagte er dann und folgte John mit den Augen, als er durch den Raum schritt und neben dem Bett stehen blieb.
"Was ich sagte meinte ich auch so. Ich konnte das nur nicht zugeben."
Rodney fühlte Bedauern, als er daran dachte, dass er selbst Schuld gewesen war, dass sein Gegenüber es nicht mehr hatte zugeben können.
Er fühlte seine Gefühle wieder hervorbrechen, dieses innige Bedürfnis bei John zu sein und ihn einfach nur zu sehen. Seine Stimme zu hören. Ihm Nahe zu sein.
Monatelang hatte er es nicht zugelassen und doch waren seine Gefühle inzwischen so stark, dass er sie keineswegs mehr leugnen konnte.
"Ich bin froh, dass du es gesagt hast", meinte er dann leise und lächelte.
Auf Johns fragenden Blick antwortete er dann: "Das macht es für mich einfacher."
Johns Augen blickten nach wie vor fragend, aber er hatte keine Mauer mehr um seine Gefühle errichtet und so konnte Rodney sie deutlich darin erkennen. Das warme grünbraun erwärmte sein Inneres.
"Du bedeutest auch mir mehr, als nur normale Freundschaft. Viel mehr."
Er sah die freudige Überraschung in Johns Gesicht, welches sich anhand dieses Eingeständnisses erhellte.
Rodney fühlte dieses tiefe, glückliche Gefühl und auch John schien es zu spüren.
Er blickte John in die Augen und ihm stockte der Atem, als er darin die Liebe sah, die ihm entgegen strahlte.
Gestärkt durch dieses Wissen erhob er sich und verschloss die Lippen seines Gegenüber mit seinen Eigenen, um ihm auf diese Weise zu zeigen, wie tief seine eigenen Gefühle gingen.
Der Kuss wurde sofort erwidert und beide verloren sich darin... in dem Gefühl und dem Wissen der Liebe des jeweils anderen...

Ende
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