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Bold Changes von Xily

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Short-Cut:Was, wenn sich plötzlich etwas ändert und man nicht weiß, wie es dazu gekommen ist und wie man darauf reagieren soll?
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Ronon, McKay
Kategorie: Friendship, Slash, UST
Rating: PG-13
Author's Note: Ich habe wirklich keine Ahnung, wie ich auf diese Idee kam ^^ Irgendwie fand ich die Oster-FFs von Sühsi und Arica inspirierend, da sie in ihren FFs Ronon und McKay als Charaktere hatten *g* Außerdem gab es so nette Szenen mit Ronon und Rodney in der dritten Staffel *g*
Widmung: Für Sühsi und Arica :D Und für Mella, danke für die Beta :D
Disclaimer: Stargate: Atlantis und seine Charaktere sind Eigentum von Showtime/Viacom, MGM/US, Double Secret Productions, und Gekko Productions.
Feedback: Feff@gmx.de

Bold Changes


Rodney spürte, wie jeder Muskel in seinem Körper wehtat und pochte und doch blieb er standhaft und tat genau das, was Ronon ihn gelehrt hatte: seinen Gegner nicht aus den Augen zu lassen.
Es war anstrengend, zumal er genau wusste, dass Ronon ihn mit links hätte verprügeln können, ohne dabei auch nur ins Schwitzen zu kommen.
Natürlich würde der Satedaner das nicht tun, aber der Gedanke versetzte seinem Bewusstsein immer wieder einen Dämpfer. Dieser Kampf war nicht sonderlich ausgeglichen und auch, wenn es mehr dem Training dienen sollte, konnte ihn das nicht wirklich beruhigen.
Er zuckte zusammen, als Ronon plötzlich angriff und hielt seine beiden Stöcke vor seinen Körper, ehe er auch schon den - zugegeben leichten - Schlag in der Magengegend spürte und zusammen klappte.
Keuchend blieb er einen Moment in dieser Position stehen und rappelte sich dann wieder auf, trotz des ziehenden Schmerzes in seinem Bauch. Er wollte immerhin nicht zu viel Schwäche zeigen - schon gar nicht vor jemandem, der anscheinend überhaupt keine hatte.
"Autsch", war alles, was er daher sagte und Ronon grinste.
"Immer noch zu wenig Abwehr Ihrerseits, aber immerhin heben Sie die Stöcke endlich hoch", meinte Ronon und Rodney hob den Kopf. Sein Gegner hatte Recht. Er hatte wirklich endlich mal die Stäbe hochgehoben, sonst hatte er sich immer nur klein gemacht und seine wichtigsten Teile geschützt.
"Sie werden besser", sagte Ronon noch und auf McKays Gesicht erschien ein freudiges Lächeln.
"Wirklich?"
"Ja, wenn auch langsam."
"Langsam ist vollkommen in Ordnung", hielt Rodney dagegen. "Man darf nicht vergessen, dass ich so einen Stock noch niemals in den Händen gehalten habe."
Ronon grinste leicht und nickte nur.
"Und solche Kleidung hatten Sie auch noch nie an", meinte er und deutete auf McKays Outfit. Anfangs hatte er noch einen weißen Karate-Anzug getragen, aber inzwischen war er auf Shorts und T-Shirt gewechselt. Es engte ihn nicht so ein und er fing nicht sofort an zu schwitzen, wenn er sich auch nur einen Millimeter bewegte.
"Sie ist sportlich", verteidigte Rodney seine Kleidung und hielt wieder seine beiden Stöcke hoch, um mit dem Training fortzufahren.
"Sie sehen sexy darin aus", sagte Ronon und Rodney ließ vor lauter Schock und Verblüffung seine Arme wieder sinken. Das Nächste, was er spürte, war ein fester Schlag an seinen Beinen und keine Sekunde später lag er auf dem Rücken.
Er brauchte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen und dann hob er ruckartig den Kopf.
"Wie sehe ich darin aus?", sprudelte es aus ihm heraus und Ronon hob nur die Augenbraue.
"Sexy."
"Sexy…", murmelte Rodney sprachlos und sein Kopf sank wieder zu Boden. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sexy. Er und sexy? In seinen Short und seinem T-Shirt? Er sah sexy aus?!
Er konnte es nicht fassen. Und was er auch nicht fassen konnte war, dass ausgerechnet Ronon ihm das gesagt hatte.
Wieder hob er ruckartig den Kopf und sah sich nach dem Satedaner um, aber Ronon hatte den Übungsraum anscheinend schon verlassen und ließ einen verwirrten Rodney McKay zurück.

Es dauerte seine Zeit, ehe Rodney den Ansporn fand sich zu bewegen und schließlich auch aufzusetzen.
Stöhnend hielt er sich den Bauch und ignorierte den Schmerz in seinen Beinen wohlweislich. Immerhin konnte er sich immer nur auf eine schmerzende Stelle konzentrieren und im Moment stand da an erster Stelle auf jeden Fall sein Oberkörper.
Ronon hätte ruhig sanfter mit ihm umgehen können. Ronon.
Sofort erschien wieder der Satz in seinem Kopf. Sie sehen sexy darin aus.
Er hatte die letzten Minuten versucht, dieses Kapitel aus seinem Kopf zu streichen, aber wie es schien, gelang ihm das nicht sonderlich gut.
Oh mein Gott, dachte er nur und ließ sich wieder zurück auf den Boden sinken.
Endlich hatte ihm mal jemand gesagt, dass er sexy aussah. Er war nicht wirklich der Typ fürs Sexy aussehen, aber hin und wieder war es schön, so ein Kompliment zu hören. Der einzige Haken war, dass es von einem Mann kam.

*-*-*


Am nächsten Morgen saß Rodney in der Kantine und stocherte in seinem Rührei herum.
Er hatte in der Nacht kaum geschlafen und spürte nun die Folgen davon. Sein Körper war müde und wie immer nach den Trainingsstunden tat ihm alles weh.
Die Tatsache, dass heute wieder eine anstand, machte seine Laune nicht besser. Sie hatten mal wieder einen freien Tag - eingeführt von Kate Heightmeyer - und so hatten er und Ronon schon vor Tagen ausgemacht, dass sie die freie Zeit nutzen würden, um seine nicht vorhandene Kampfkunst zu schulen.
Im Endeffekt hätte er das auch gerne gemacht, denn die Trainingsstunden machten ihm von Mal zu Mal mehr Spaß, aber seit gestern hatte sich eben alles geändert.
Sie sehen sexy darin aus. Wieder einmal schoss ihm der Gedanke durch den Kopf und er seufzte. Die ganze Nacht hatte er deswegen nicht schlafen können und er wusste, dass er sich davon lösen musste.
Das Schlimmste war, dass er nicht wirklich wusste, ob Ronon es ernst gemeint hatte.
Sicher, es hatte ernst geklungen, aber bei Ronon konnte man da nie wirklich sicher sein und es wäre nicht das erste Mal, dass der Satedaner seine Scherze mit ihm trieb.
Rodney wusste nur nicht, ob es ihm mehr behagen würde, wenn er mal wieder Opfer eines üblen Streichs geworden war, oder wenn Ronon tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte.
Vor kurzer Zeit hätte er niemals solche Gedanken gehabt, aber da war er sich auch noch sicher gewesen, dass er auf Frauen stand und zwar nur auf Frauen.
Ihm war schon von der Pubertät an aufgefallen, dass er auch Männern hinterher schaute und doch hatte er das weitestgehend von sich weggeschoben. Seine Beziehungen waren ausschließlich mit Frauen gewesen und irgendwann hatte er nicht einmal mehr daran gedacht, dass es auch mal eine Zeit gegeben hatte, in der er sich für beide Geschlechter interessiert hatte.
Doch Ronon hatte mit seinem Satz alles verändert und die ganzen verdrängten Erinnerungen kamen hervor und setzten sich in seinem Geist fest. Er war sich nicht sicher, wie er damit umgehen sollte, zumal er es auch schon als Teenager nicht gewusst hatte.
Nun stand er vor derselben Situation und musste mit der Tatsache klarkommen, dass er auf Männer stand und dass er sich das erste Mal seit vielen Jahren zu einem hingezogen fühlte.
Ronon war sicherlich nicht die beste Wahl, aber Rodney konnte inzwischen nichts mehr sagen. Er hätte auch nie für möglich gehalten, dass Ronon auf Männer stand und wenn er seinem Gefühl glaubte, dann war es keine Lüge gewesen.
Wie also sollte er sagen, ob Ronon einer Beziehung gegenüber offen war? Er wusste es nicht und all diese Ungewissheit nagte an ihm.
Er schreckte zusammen, als plötzlich ein Schatten neben ihm auftauchte und sich schließlich Sheppard auf einen der freien Stühle setzte.
"Morgen", grüßte John und trank einen Schluck aus seiner vollen Kaffeetasse.
"Morgen", nuschelte Rodney und ertappte sich dabei, wie er sich fragte, ob auch John Geheimnisse hatte.
Er schüttelte leicht den Kopf und versuchte, auf andere Gedanken zu kommen, was ihm mehr als schwer fiel, da genau diese Gedanken schon seit dem gestrigen Tag durch seinen Kopf streiften.
"Geht es Ihnen nicht gut?", fragte John mit hochgezogener Augenbraue und Rodney sah ihn irritiert an.
"Wie kommen Sie darauf?"
"Naja…Sie essen kaum was." John deutete auf den Teller mit Rührei, der immer noch halbvoll war und dadurch signalisierte, dass nicht besonders viel gegessen worden war.
"Oh ja…ich habe nicht so viel Hunger und gleich gehe ich wieder mit Ronon trainieren."
"Stimmt, wie läuft es denn?", fragte Sheppard und biss herzhaft in sein großes Sandwich.
Tja, wie lief es? Rodney wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Er würde auf keinen Fall gestehen, dass er durch einen bestimmten Satz zu seiner alten Neigung gefunden hatte und nun der Tatsache gegenüberstand, dass er sich zu jemandem hingezogen fühlte, den er insgeheim "Höhlenmenschen" nannte.
"Es läuft gut", sagte er deswegen nur und schaute nicht auf. Er war in solchen Sachen nicht sehr gut und normalerweise konnte man ihm schnell ansehen, dass etwas nicht stimmte. Bei wissenschaftlichen Dingen konnte er lügen und vertuschen, aber sobald es um seine Gefühle ging, hörte sein Talent Dinge zu verheimlichen leider auf.
"Sie leben noch, das ist ein gutes Zeichen", scherzte John und Rodney rang sich ein amüsiertes Lächeln ab, ehe er schließlich aufstand und langsam in Richtung des Trainingsraumes lief.

Er brauchte die doppelte Zeit als sonst, um zum Übungsraum zu kommen und immer noch wusste er nicht, ob er überhaupt den Mut finden würde hineinzugehen.
Was sollte er sagen? Wie sollte er sich verhalten? Sollte er es ansprechen? Oder es lieber unter den Tisch fallen lassen? Und wie würde Ronon reagieren?
Gestern war er verschwunden, aber würde er heute etwas dazu sagen? All diese Fragen nagten an Rodney und hinzu kam die Unwissenheit, wie er sich gegenüber seinen Gefühlen verhalten sollte. Er wusste selbst nicht, wo genau plötzlich das Gefühl herkam, dass er sich zu Ronon hingezogen fühlte.
Wie es schien hatte der Satedaner nur diesen einen Satz sagen müssen und hatte damit in Rodney alles ausgelöst.
Vielleicht waren die Gefühle aber auch schon länger dagewesen und er hatte sie verdrängt und nicht wahrhaben wollen. Immerhin hatte er Erfahrung damit und es wäre nicht das erste Mal, dass er genau das tat.
Jetzt waren sie ihm jedoch bewusst geworden und er war noch nie besonders gut in diesen Dingen gewesen. Er liebte Kontrolle. Er brauchte Kontrolle und genau die hatte er im Moment nicht einmal ansatzweise.
Das war beängstigend und im Zusammenhang mit seinen Gefühlen beinahe schon erschreckend.
Er kam zurück in die Realität, als zwei Wissenschaftler an ihm vorbei liefen und ihn etwas verwundert anschauten, da er vor dem Trainingsraum stand und sich nicht rührte.
Er atmete tief durch und nahm allen Mut zusammen den Raum zu betreten, wo er sofort die Umkleide ansteuerte und sich umzog.
Trotz Ronons alles in Gang setzenden Satzes hatte sich Rodney wieder die Shorts und das T-Shirt herausgesucht, da er nichts Passendes da gehabt hatte, das er ansonsten hätte anziehen können.
Auch hier brauchte er einen Moment, bevor er sich soweit gesammelt hatte, dass er die Umkleide verließ und in den Hauptraum ging.
Ronon war bereits da und stand in der Mitte des Raumes und jonglierte zwei Stöcke in seinen Händen.
"Sie sind spät", meinte er nur und Rodney nickte stumm. Er hatte nicht den Mut, um den Satedaner gleich darauf anzusprechen und vielleicht würde sich eine Möglichkeit bieten, wenn sie mit dem Training begonnen hatte.
So nahm er sich ebenfalls zwei Stäbe und stellte sich Ronon gegenüber.
"Fangen wir an?", fragte er beinahe schon herausfordernd und sein Gegner zog nur die Augenbrauen nach oben.
"Wenn Sie bereit sind."
"Das bin ich", meinte Rodney und schaffte es sogar den ersten Schlag zu blocken. Er konnte sich nicht lange darüber freuen, da Ronon natürlich nicht nach einem Schlag locker ließ und so folgte sofort der zweite, der Rodney wieder einmal direkt in die Magengegend traf.
Die Luft entwich seinen Lungen und er sank auf die Knie, während er seinen Oberkörper mit den Armen umschlang. Für einige Sekunden blieb er in dieser Position stehen und atmete tief ein und aus, ehe er sich mühevoll wieder aufrappelte und die Stäbe hob.
"Weiter geht's", presste er aus seinen Lungen hervor und so grinste Ronon leicht, ehe er ihn umkreiste, wie ein Tiger sein Opfer.
Rodney fühlte sich unwohl, aber er sprach sich gut zu und sagte sich, dass er auf keinen Fall zeigen würde, wie er sich wirklich fühlte. Ronon ließ sich nichts anmerken, kein Wort und kein Zeichen zu dem, was gestern passiert war und wenn Ronon das konnte, dann konnte er das auch.
Als Ronon erneut angriff schaffte er es, auch diesen Schlag zu blocken, aber wieder ging der zweite direkt ins Ziel und er sank auf die Knie, als ihn einer der Stöcke schmerzhaft in den Kniekehlen traf.
Auch jetzt brauchte er einige Sekunden, bevor er wieder die Kraft fand aufzustehen.
"Sie sind besser geworden", sagte Ronon nur und Rodney nickte. Wahrscheinlich lag es an dem ganzen Adrenalin, das durch seine Adern pumpte und im Endeffekt hatte diese ganze Situation dann doch noch ihr Gutes, wenn er nicht nur dastand wie ein verängstigtes Kind.
Trotz all dem Positiven bereitete ihm doch seine Konzentration Schwierigkeiten. Er reagierte einfach anders auf Ronon. Er nahm ihn nun mit anderen Augen wahr und Rodney wusste, dass er das wieder auf ein Minimum herunterfahren musste. Vor dem gestrigen Tag war ihm Ronon auch nur als Kumpel, als Kämpfer und als Höhlenmensch in den Sinn gekommen und selbst, wenn die Pforte zu seinen Gefühlen nun vollends offen war, so musste er sich trotzdem zurücknehmen.
Ronon machte keine Andeutung bezüglich des Satzes und er konnte den Satedaner viel zu schlecht einschätzen, um selbst die Initiative zu übernehmen.
Er war zwar Rodney McKay - ein brillanter Wissenschaftler, der für alles eine Lösung fand - aber trotzdem war er auch schüchtern und nicht besonders gut in solchen Sachen.
Mühsam rappelte er sich wieder auf die Beine und war noch so von seinen Gedanken abgelenkt, dass er zu spät bemerkte, wie Ronon einen erneuten Angriff startete.
Er konnte sich nur noch bücken und die Stöcke heben, ehe er den Aufprall des Schlages spürte und rückwärts nach hinten kippte. Es war wie ein Reflex, als er mit den Händen nach etwas griff, das er halten konnte und wie es das Schicksal wollte, bekam er Ronons Hemd zu fassen und so lagen sie keine Sekunde später zusammen auf dem Boden.
Der Satedaner lag halb auf Rodney und so hatte dieser seine Schwierigkeiten zu atmen, da Ronon einen Moment brauchte, ehe er begriff, was soeben passiert war und worauf er lag. Sofort stützte er sich dann hoch und übernahm Gewicht.
"Bei einem Gegner mit einer Schusswaffe wäre die Reaktion in Ordnung, aber bei jemandem mit einem Messer wären Sie nun tot", meinte Ronon, machte aber keine Anstalten, von ihm herunter zu gehen.
"Danke, das weiß ich auch", gab Rodney mürrisch zurück und wurde sich erst jetzt richtig bewusst, wie nahe Ronon ihm war. Er konnte den Geruch des Satedaners riechen und eine angenehme Wärme strahlte von ihm aus.
Automatisch und ohne, dass Rodney es verhindern konnte, bewegte er sich leicht unter Ronon und dies erzeugte eine Reibung, die er lieber vermieden hätte.
Stocksteif blieb er liegen und verunsichert wanderte sein Blick nach oben und traf dort direkt in Ronons Augen.
Dieser hatte eine Augenbraue nach oben gezogen und trotzdem konnte Rodney das Lodern in seinen Augen deutlich sehen. In diesem Blick war nichts misszuverstehen und Rodney spürte, wie eine Welle der Erregung durch seinen Körper schoss. Ronon wirkte mit seinem animalischen Aussehen, seiner Körpergröße und seinem Körperbau nicht nur auf die Frauen und doch war es genau der Gedanke, der Rodney erschreckte.
Er lag auf dem Boden und Ronon lag über ihm. Ein großer, warmer und gut riechender Körper bedeckte ihn und er spürte, wie seine Erregung immer mehr wuchs, auch wenn er es nicht wollte.
Hastig drückte er den Satedaner von sich runter und stand hastig und etwas unsicher auf. Seine Beine fühlten sich weich an und doch versuchte er es zu ignorieren und sicher stehen zu bleiben.
"Was soll das?", fragte er und konnte nicht verhindern, dass ein anklagender Ton in seiner Stimme lag.
"Was soll was?", erkundigte sich Ronon langsam, bevor auch er aufstand und Rodney beinahe schon enttäuscht feststellte, dass das Lodern in seinen Augen verschwunden war.
"Sie lassen Sie auf mich fallen und …reiben…sich an mir", stotterte er und schloss kurz die Augen, als ihm bewusst wurde, wie konfus und unsicher sich sein Satz wirklich anhörte.
"Erstens haben Sie mich runter auf den Boden gezogen und zweitens war nicht ich es, der sich an jemandem gerieben hat", konterte Ronon mit ruhiger Stimme. Rodney nickte nur. Was sollte er auch sonst tun? Ronon hatte Recht. Er hatte ihn runtergezogen und in Folge der Wärme und des angenehmen Gewichtes auf seinem Körper hatte er automatisch angefangen sich zu bewegen. Es war ein Reflex gewesen, aber wie sollte er das Ronon erklären?
Und wie sollte er ihm erklären, dass er es innerhalb dieser Sekunden geschafft hatte, ihn so zu erregen, dass er nun nicht mehr wusste, was er sagen sollte?
Er war Rodney McKay, er hatte immer was zu sagen!
Doch statt jetzt eine Konterung von sich zu geben, wie er es sonst immer tat, nickte er nur wieder und drehte sich mit den Worten: "Wie auch immer." herum und verließ hastig den Raum.

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seitdem er aus dem Trainingsraum geflüchtet war, aber seitdem war er ziellos durch die Korridore von Atlantis gehetzt und hatte versucht, seine Gedanken zu ordnen. Er war sich im Klaren, dass er wohl zuerst in sein Quartier hätte gehen sollen, um sich umzuziehen, aber er war viel zu aufgewühlt dafür.
Was hatte Ronon mit ihm angestellt? Was zum Teufel hatte er getan, damit sich Rodney nun fühlte wie ein Vollidiot. Wie ein Vollidiot, der sich verliebt hatte.
Es konnte doch nicht sein, dass sich seine ganzen Lebenseinstellung rapide änderte, nur weil ein dahergelaufener Außerirdischer ihm "Sie sehen sexy darin aus" sagte.
Das konnte einfach nicht wahr sein und Rodney merkte, wie sich immer mehr Wut in ihm ansammelte.
Er empfand nichts für Männer, versuchte er sich einzureden, aber es gelang nicht wirklich. Wieso reagierte er dann dermaßen auf Ronon? Wieso fand er es erregend, wenn dieser auf ihm lag? Es gab alles keinen Sinn und doch wollte Rodney einfach nicht akzeptieren, dass Ronon nur fünf Worte sagen musste und plötzlich stand seine Welt Kopf.
Es war nicht fair und er fühlte sich hilflos, da er nicht wusste, was er tun sollte. Am besten wäre es wohl, wenn er Ronon aus dem Weg ging, aber das war nicht immer einfach, wenn man in einem Team war.
Andererseits standen die nächsten Tage keine Missionen an, also würde er einfach die Trainingsstunden aussetzen und somit ein bisschen Zeit für sich haben.
Eine Zeit ohne Schmerzen und Kämpfe, ohne einen gewissen Satedaner, der ihn mit einem bloßen Gedanken an ihn erregen konnte.

*-*-*


Es gestaltete sich alles schwieriger, als sich Rodney das gedacht hatte. Er hatte zwar die Trainingsstunden mit Ronon ausgesetzt und war ihm aus dem Weg gegangen, aber seine Erinnerungen konnte er nicht so einfach löschen und so bekam er die Szenen im Trainingsraum einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Er versuchte sich abzulenken, viel zu arbeiten und an etwas anderes zu denken, aber immer wieder krochen die Bilder in seinem Geist hoch und er wusste nicht, was er dagegen tun konnte.
Hier gab es nicht einfach eine kurze Programmierung und alles war neu und das war genau das, was ihm zu schaffen machte.
Er konnte mit Extremsituationen umgehen, aber wenn es um sein eigenes Leben ging, gestaltete sich das alles komplizierter.
In den letzten zwei Tagen hatte Ronon mehrmals probiert, mit ihm Kontakt aufzunehmen, aber er hatte nicht geantwortet und sich stattdessen verkrochen.
Im Endeffekt wäre es ein Leichtes für den Satedaner gewesen ihn zu finden, immerhin verfügte Atlantis über eine gute Lebenszeichenortung, aber Ronon hatte es nicht getan und dafür war Rodney ihm dankbar, da er anscheinend die Privatsphäre anderer respektierte.
Er war einfach noch nicht bereit mit Ronon zu sprechen. Zumal er auch nicht einmal wusste, was er sagen sollte. Wie konnte er die Situation erklären und woher sollte er wissen, wie Ronon zu all dem stand?
Vielleicht meinte er es tatsächlich ernst, aber Ronon erschien ihm nicht der Typ Mann, der sich für eine Beziehung eignete, wenn er überhaupt nach einer suchte.
All das wusste er nicht und Rodney spürte, wie die Ungewissheit an ihm nagte. Einerseits wollte er Ronon nur aus dem Weg gehen, aber andererseits suchte er nach Antworten, die nur er ihm geben konnte.
Es war frustrierend und als er an der Theke der Kantine stand, machte sich dieser Frust bemerkbar, da er sein Tablett mit Dingen voll lud, von denen er wusste, dass er niemals alles essen konnte.
Rodney suchte sich einen Platz etwas abseits am Fenster und begann an einem Croissant herumzunagen, während er krampfhaft all die Erinnerungen zu verdrängen versuchte.
Eine Welle der Hitze schoss in ihm hoch, als sich das Bild, wo Ronon auf ihm lag und er all die Wärme seines Körpers gespürt hatte, trotz vehementen Widerstandes vor seinem geistigen Auge abzeichnete.
Er schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, einen völlig leeren Geist zu kriegen, aber es war anstrengender, als er gedacht hatte.
Er schreckte zusammen, als plötzlich der Stuhl von ihm gegenüber zur Seite geschoben wurde und irritiert öffnete er die Augen.
Rodney atmete erleichtert aus, als es nur Sheppard war, der sich mit einem Nicken setzte und nach seiner Tasse griff.
"Alles klar?", fragte John und musterte sein Gegenüber, was Rodney nur noch unruhiger werden ließ.
"Natürlich. Was soll denn sein?", fragte er zurück und legte einen leicht sarkastischen Tonfall in seine Stimme. Genau so, wie er sonst auch immer sprach.
"Ronon meinte, Sie melden sich nicht mehr bei ihm", legte John die Karten auf den Tisch und Rodney erstarrte, während er mit großen Augen zu John blickte.
"Ich…ich melde mich nicht?", fragte er unsicher nach und als John nickte, spürte er, wie er langsam wieder wütend wurde.
Wieso redete Ronon mit Sheppard? Es ging niemanden etwas an. Er wollte nicht, dass jemand davon erfuhr und schon gar nicht John Sheppard.
"Habe ich wohl vergessen", sagte er murmelnd mit zusammen gekniffenen Zähnen und John sah ihn leicht irritiert an.
"Ronon meinte, Sie haben die Trainingsstunden abgesagt", fuhr John fort und Rodney knallte seine Tasse auf den Tisch.
"Was hat er denn sonst noch so gesagt?", fragte er wütend nach und John sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Auf seinem Gesicht lag die Verwirrung und Rodney wurde klar, dass Ronon Sheppard wohl doch nicht alles erzählt hatte.
"Nichts…", sagte John daher, während Rodney nickte und die Augen schloss.
"Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist?", hakte Sheppard mit leichter Sorge in der Stimme nach und Rodney nickte schon automatisch.
"Mir geht's bestens", meinte er nur und stand auf, brachte sein Tablett weg und verließ die Kantine.

Rodney wusste, dass es so nicht weitergehen konnte und daher informierte er sich auf der Sensorentafel, wo sich Ronon gerade befand. Er war froh darüber, dass Zelenka und er erst vor kurzem die Systeme umprogrammiert hatte und man nun einzelne Personen mit dem Name aufspüren konnte.
Der rote Punkt, der Ronon darstellte, hielt sich im Trainingsraum auf und war anscheinend alleine dort.
Wo auch sonst?, fragte sich Rodney und machte sich auf den Weg. Bei jedem Schritt sank sein Mut, die Situation endlich zu klären, immer mehr und irgendwann lief er nur noch langsam und schleichend durch die Gänge.
Er wusste, dass er es tun sollte, da er langsam verrückt wurde und einfach ein paar Antworten haben wollte. Andererseits war er in solchen Dingen ein Feigling und daher musste er sich bald zu jedem Schritt zwingen.
Was sollte er Ronon sagen? Dass er endlich die Wahrheit wissen wollte, wie es um die Gefühle des Satedaners stand?
Er wusste es einfach nicht und als er bei der Tür zum Trainingsraum angekommen war, sammelte er all seinen Mut und seine Kraft und öffnete die Tür.
Er hatte nichts zum Umziehen dabei und so ging er gleich in den großen Raum und blieb kurz stehen. Dort stand Ronon, der Übungen mit den Stöcken machte und der ihn für einen Moment gar nicht zu bemerken schien.
Es sah harmonisch und einfach aus und doch konnte Rodney sehen, welche Kraft dahinter steckte, da sich Ronons Muskeln deutlich zeigten.
Ein leichter Schweißfilm lag auf seiner Haut und Rodney merkte, wie wieder eine Welle der Hitze durch ihn hindurch schoss. Es war ungewöhnt, solche Gefühle zu haben und doch war es prickelnd.
Nur reden, sagte er sich und verdrängte die aufkeimende Erregung.
Nur reden und dann wieder gehen.
Es fiel ihm schwer sich zu konzentrieren, aber trotzdem trat er schließlich in den Raum hinein und Ronon schien das erste Mal zu bemerken, dass er nicht mehr alleine war.
Er hielt in seinen Bewegungen inne und sah Rodney nur an, sagte kein Wort und trotzdem sah der Wissenschaftler das Flackern in den Augen seines Gegenübers.
"Hallo…", meinte Rodney leise und versuchte, sich ein kleines Lächeln abzuringen.
"Hallo…", sagte Ronon und blieb in der Mitte des Raumes stehen. Die beiden Stöcke hielt er in der Hand neben seinem Körper.
"Ich habe nicht mit Ihnen gerechnet", gestand der Satedaner und Rodney sah das erste Mal eine weiche Seite an ihm. Er strahlte im Moment nichts Starkes aus und seine Körperhaltung war entspannt und doch schien er unruhig zu sein.
"Ich…habe auch nicht wirklich mit mir gerechnet…hier…meine ich", haspelte sich Rodney seinen Satz zusammen. Für einige Sekunden standen sie sich nur gegenüber und dann löste sich Rodney aus seiner Starre und holte sich zwei Stöcke.
Er stellte sich Ronon wortlos gegenüber und dieser sah ihn nur leicht verwirrt an.
"Was wird das?", fragte er und schien zu seiner alten Form zurückzukommen, da sein Körper jetzt wieder voll angespannt war und alles an ihm strahlte pure Männlichkeit aus.
"Ich dachte, Sie wollen mir Trainingsstunden geben?", meinte er herausfordernd und wusste selbst nicht, woher er plötzlich diese Kraft nahm.
In Wirklichkeit zitterten seine Beine und er war sich nicht sicher, wie er jetzt die Antworten kriegen sollte, nach denen er suchte.
Ronon nahm seine Herausforderung an und keine Sekunde später spürte er den Beweis, da er es schaffte den ersten Schlag abzublocken.
Auch er zweite traf nicht sein Ziel und Rodney versuchte alles, um den Stöcken auszuweichen, die ihn treffen wollten.
Irgendwann wurde es zu viel und er verlor einen Stock, wodurch er erstarrt stehen blieb und auf den Schmerz wartete, der durch den Schlag kommen würde.
Es kam jedoch keiner und so öffnete er verwundert die Augen und blickte zu Ronon.
"Was…was ist los?", fragte er verunsichert und Ronon drehte die Stöcke in seiner Hand, während er nur leicht mit den Schultern zuckte und schließlich den Blick abwandte.
Rodney merkte, dass sich die Atmosphäre nun wieder veränderte.
Ronon hatte nicht - wie sonst auch - die Übung bis zum Ende durchgezogen, sondern vorher aufgehört und ihm somit einen Schlag erspart. Nur wieso? Das war nicht seine Art.
"Wieso haben Sie das zu mir gesagt?", sprudelte es plötzlich aus Rodney heraus, ehe er es verhindern konnte und Ronon sah ihn einen Moment verwirrt an.
"Was habe ich gesagt?"
"Dass ich…dass ich in meinem Outfit sexy aussehe?" Er brauchte Mut, um es auszusprechen und doch gelang es ihm. Die Worte standen im Raum und Ronon schwieg, während er ihn lange ansah, was Rodney nur noch nervöser werden ließ.
Irgendwann regte sich der Satedaner und löste sich aus seiner Starre.
"Weil es stimmt", sagte er leise und Rodney starrte ihn geschockt an. Er spürte, wie sich sein Herzschlag verdoppelte und eine Zeit lang wusste er nicht, was er tun sollte, was er sagen konnte und wie er nun reagieren sollte.
"Aber…aber…ich dachte Sie stehen auf Frauen", brach es aus Rodney heraus und Ronon entfuhr ein kurzes Lachen. Ein leises, gefühlskaltes Lachen, das mehr Ironie ausdrückte als wirkliches Amüsement.
"Das dachte ich von Ihnen auch", war die kurz angebundene Antwort und Rodney sah ihn empört an.
"Das tu ich auch", sagte er automatisch, ehe ihm bewusst wurde, dass er genug Beweise geliefert hatte, dass dem eben nicht so war.
"Sicher tun Sie das", war Ronons ironische Antwort und Rodney schloss die Augen und seufzte. Ronon hatte Recht, aber das half ihm nun auch nicht weiter. Wie sollte es nun weitergehen? Das Outing stand immer noch schwer im Raum und trotzdem fand keiner der beiden Männer den Mut, näher darauf einzugehen.
"Und…jetzt?", fragte Rodney leise nach, als die Sekunden verstrichen und sich eine erdrückende Stille ausbreitete.
"Jetzt kämpfen wir", sagte Ronon plötzlich und Rodney klappte die Kinnlade nach unten.
"Was?", entfuhr es ihm und er starrte sein Gegenüber an. Mehr oder weniger hatten sie sich gerade gestanden, dass es zwischen ihnen wohl mehr als Freundschaft gab und er wollte kämpfen?
"Ja, lass uns kämpfen", meinte Ronon wieder und grinste ihn frech und herausfordernd an. In seinen Augen lag ein Funkeln, das Rodney sagte, dass sie bereits einmal auf dem Boden gelandet waren, als sie gekämpft hatten.
Wer sagte, dass das nicht wieder passieren konnte?
Sie waren beide keine Personen, die offen über seine Gefühle sprechen konnten, aber es gab immer einen anderen Weg, wie man sie offenbaren konnte.
Und wenn Ronon das im Kampf tun wollte, dann würde Rodney das wohl oder übel auch tun.

THE END
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