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Route 66 & Honeymoon 2 von Cibbi

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Vorwort

Auf Grund zahlreicher Wünsche und Feedbacks habe ich euch eine Fortsetzung geschrieben. Die Stories stehen aber dennoch für sich.
Spoiler: 7x08 Space Race, 8x18 Threads, 9x10 & 9x11 The Fourth Horseman, Part I & II, 9x12 Collateral Damage *uff*
Disclaimer: MGM Television Entertainment und Konsorten...
Kapitel Bemerkung: Die Story ist teilweise Sams PoV.
"Hi, Sam. Erinnern Sie sich noch an Ihr Versprechen?", platzte Daniel gut gelaunt in Samanthas Arbeitsraum.
Diese schraubte soeben an einem weiteren technischen Wunderwerk herum.
"Aber natürlich – eine Motorradtour auf der Route 66. Letztes Mal bin ich ja mit Jack gefahren und wir hatten sehr viel Spaß.", antwortete Sam erfreut.
"Was haben Sie denn gemacht?", fragte Daniel nun neugierig.
"Oh, wir sind die Route 66 entlanggefahren und haben in einem kleinen Motel übernachtet und dann…" Sam verstummte, als sie Daniels neugierigen Blick bemerkte.
"Na ja, nicht so wichtig.", murmelte sie und wechselte schnell das Thema.
"Wann soll es losgehen?"
"Wir wäre es mit morgen Nachmittag? Landry meinte, zurzeit ist so wenig los, dass wir sogar eine zweiwöchige Tour machen könnten.", antwortete Daniel.
"Zwei Wochen? Das ist ja super, da können wir sogar die komplette Route 66 entlang fahren.", bemerkte Sam.
Daniel war schon fast um die Ecke verschwunden, als ihm noch etwas einfiel.
" Ach so, wenn Sie nichts dagegen haben: Teal’C würde gerne mitkommen. Er hat schon fleißig geübt und sich vor kurzem ein eigenes Motorrad gekauft."
Teal’C und ein eigenes Motorrad – kaum zu glauben. Sam wusste bereits, dass der Jaffa Übungsstunden nahm und auch sie war ein-, zweimal mit ihm unterwegs gewesen. Seine Fahrkünste waren gut – nur hätte sie nie geglaubt, dass Teal’C so begeistert war, um sich gleich ein eigenes Motorrad zu kaufen.
"Was fährt er denn?", erkundigte sich Sam neugierig.
"Eine Harley Davidson natürlich.", schmunzelte Daniel und verließ das Büro.
Sam schraubte weiter an ihrem Wunderwerk und überlegte sich bereits, was sie für den zweiwöchigen Trip benötigte.
***

Die Zeit verging dank der ganzen Packerei wie im Flug und natürlich musste sie auch ihre Maschine noch einmal überprüfen. Gegen 14 Uhr traf sie sich mit Teal’C und Daniel in ihrem Büro. Die beiden hatten noch ein paar Kleinigkeiten im SGC erledigt und auch sie hatte nun ihre Arbeit beendet und den T50-Generator fast fertig gestellt. Allerdings sollte noch eine ziemlich lange Überprüfungsphase folgen, so dass er in frühestens einem Monat getestet werden konnte – genug Zeit, um eine Motorradtour einzuplanen.
"Sind Sie soweit?", fragte Daniel.
Sam lächelte.
"Moment, ich muss nur noch schnell ein paar Sachen kontrollieren. Wir können uns ja in einer knappen Viertelstunde vor dem Stützpunkt treffen."
"Einverstanden.", meinte Teal’C, verbeugte sich zum Abschied und verließ zusammen mit Daniel ihr Büro. Ihre Harleys warteten bereits oberirdisch auf sie und waren mit Gepäck und Proviant beladen. Nun fehlte nur noch Sam.
***

Samantha Carter beendete die letzten Feinjustierungen an dem Generator und schnappte sich anschließend ihren bereitliegenden Motorradhelm, als sie plötzlich eine vertraute Stimme vernahm.
"Sam, Sie wollten doch nicht etwa ohne mich auf Motorradtour gehen?"
Überrascht sah Sam auf und begegnete Jacks grinsendem Gesicht, dessen Stimme fast vorwurfsvoll geklungen hatte - nur stand er lässig in der Eingangstür.
"Sir, woher wissen Sie, dass…?", erwiderte Sam verwundert.
"Teal’C und Daniel. Sie haben mich eingeladen – wenn es Ihnen recht ist.", fügte Jack hinzu.
Sam grinste ihn mehr als breit an.
"Ich habe nichts dagegen. Ein Ausflug wie in alten Zeiten, das wird bestimmt lustig… General.", erwiderte sie nach einer kurzen Pause.
"Ach, komm schon Sam. Wir sind außerhalb des Dienstes und du stehst schon lange nicht mehr direkt unter meinem Kommando. Wir können uns duzen. Teal’C und Daniel tun dies übrigens ebenfalls.", fügte er hinzu, um sie zu beruhigen.
"Na gut, Jack.", lächelte Samantha und taute förmlich auf.
Es war schön, Jack wieder zu sehen und sie gestand sich ein, dass sie ihn und seine ironischen Bemerkungen während der ganzen Zeit sehr vermisst hatte.

"Erinnerst du dich noch an unseren letzten Ausflug auf der Route 66?", harkte Jack halb belustigt, halb ernst nach.
Sam errötete.
"Natürlich, wie könnte ich das vergessen… Es war sehr schön.", erwiderte Sam verlegen nach einer erneuten Pause.
Sie freute sich Jack wieder zu sehen, aber es machte sie auch etwas verlegen. Jack machte eine einladende Geste, um ihr den Vortritt zu überlassen und ließ ihr somit keine Zeit zum Grübeln.
"Lass uns gehen, die anderen warten bestimmt schon auf uns.", grinste er sie an und nahm ihr so etwas das unangenehme Gefühl.

Sie hatte den Ausflug mit Jack sehr genossen. Als die Erinnerungen an diese Zeit auf sie einstürzten, fühlte sie sich erneut ihren alten Gefühlen Jack gegenüber ausgesetzt. Bei ihrem Ausflug auf der Route 66 waren sich die beiden in dem kleinem Motel, das ihnen als nächtlicher Rastplatz gedient hatte, mehr als nur näher gekommen und selbst danach hatten sie sich noch im Stargate-Center heimlich geküsst. Dennoch war daraus nur eine kurze, wenn auch leidenschaftliche Affäre geworden, bevor die beiden erkannten, dass diese ihre Zusammenarbeit im SGC erschwerte. Jacks folgende Liaison mit Kerry Johnson kurz vor seinem Weggang hatte alles nur noch verschlimmert. Sam und Jack hatten zwar anschließend Kontakt gehalten, waren aber wieder nur sehr gute Freunde. Es war wie vorher, als Jack noch Mitglied im SG-1-Team war – allerdings liebte sie ihn nun mehr als vorher, denn sie hatte nun einen Vorgeschmack bekommen, wie ihre gemeinsame Zukunft hätte aussehen können. Sie bedauerte, dass sie diese Chance vertan hatte, weil sie so sauer auf Jack und eifersüchtig auf Kerry gewesen war. Zu spät hatte sie erfahren, dass sich Kerry Johnson sofort von Jack trennte, nachdem sie von seinen Gefühlen gegenüber Sam erfuhr. Kerry machte ihr den Weg frei und die beiden waren auch nicht mehr unmittelbare Vorgesetzte. Dennoch blieben sie nur Freunde.
Sam wusste nicht wieso - ob aus verletztem Stolz oder weil sie einfach zu feige war. Immerhin hatte sie sich eingestanden, dass sie Jack wirklich von ganzem Herzen liebte und sie wusste nun auch, wie sehr sie ihn vermisste. Samantha wusste jedoch nicht, wie sie die Situation ändern konnte. Sie hatte sich in eine Sackgasse manövriert und damit auch ihre Beziehung zu Jack in eine derartige Position gebracht. Vielleicht konnten sie ein paar der gesagten und vor allem ungesagten Dinge bei ihrer gemeinsamen Motorradtour klären, allerdings waren sie diesmal nicht alleine. Es würde nicht das Gleiche sein. Sam machte sich wenig Hoffnung, dass sie noch etwas an ihrer Beziehung verändern konnte. Allerdings blieb ihr noch ein Funke Hoffnung, doch noch etwas erreichen zu können.
***

"Ihr habt aber ganz schön lange gebraucht.", witzelte Daniel, als Sam und Jack endlich am verabredeten Treffpunkt eintrafen.
"Ich weiß auch nicht woran das liegt. Frauen brauchen anscheinend immer sehr viel Zeit um ihre Sachen zu packen und bei Sam dauert es immer besonders lang.", konterte Jack mit seinem gewohnten ironischen Humor, der selbst Teal’C nach der langen Zeit ohne seinen Freund schmunzeln ließ.
Sam bedankte sich hingegen bei Jack mit einem Knuff in seine Rippen.
"Hab ich es nicht gesagt. Brutal sind diese Frauen auch noch und da soll man mal seinen Mann stehen.", witzelte er weiter.
"Ich glaube, das kannst du sehr gut.", meinte Sam spaßig und errötete im nächsten Moment, da Teal’C und Daniel sie erneut neugierig anblickten.
"Ich fürchte, wir haben da beim letzten Trip wohl wirklich etwas verpasst, stimmt’s Teal’C?", fing nun auch noch Daniel an.
Der Jaffa quittierte das ganze mit einem breiten Grinsen.
"In der Tat. Das hätte bestimmt auch Hammond interessiert – obwohl Landry solche Geschichten vielleicht auch gerne hören würde.", pflichtete er dem Archäologen außer Dienst bei.
"Hey, habe ich da was nicht mitbekommen?", fragte Jack nun.
"Tja, so ist das eben.", witzelte nun Sam und versuchte damit geschickt das Thema zu wechseln.
"Wenn man nicht mehr der Vorgesetzte ist, muss man einiges einstecken."
"Apropos, wie geht es denn Mitchell?", erkundigte sich nun Jack bei den anderen.
"Ich würde sagen so gut wie nie. Er besucht eine alte Flamme auf Hawaii.", erzählte Teal’C, ohne dass in der menschliche Ausdruck zu stören schien. Dank der Jahre hatte er sich sehr gut auf der Erde eingelebt, auch wenn er nun wieder mehr Zeit mit seinem Volk und im Rat der Jaffa verbrachte. Dennoch realisierte Jack zufrieden, dass Teal’C nun die Erde als seine zweite Heimat ansah und sie nicht länger nur ein Fluchtort für ihn war. Immerhin war er auch nicht mehr auf das Asyl der Menschen angewiesen.

"Also, seid ihr so weit? Ihr braucht ja heute ewig!", meinte Sam nun leicht ironisch. Sie hatte die Zeit inzwischen genutzt, ihr Motorrad noch einmal zu checken und aufzusteigen.
"Und da soll MANN mal behaupten, wir Frauen wären am langsamsten.", grinste sie.
"Tja, an mir liegt es nicht.", meinte Daniel, der sich schnell und gekonnt ebenfalls auf seine Harley schwang.
Teal’C und Jack sahen sich etwas verblüfft an, grinsten und legten einen kurzen Sprint zu ihren Rädern hin, denn Jack gewann.
"Ich schätze, du bist nicht mehr der Jüngste, Teal’C.", antwortete er auf seinen Sieg hin.
"Dafür halte ich wahrscheinlich länger durch als du, alter Mann.", meinte Teal’C grinsend und fuhr den dreien davon. Sam ließ sich dies nicht zweimal sagen und folgte ihm.
"Ich fürchte, er hat letztens zu viele Star Trek-Folgen gesehen.", beruhigte Daniel den etwas verblüfften Jack.
"Du solltest zu sehen, dass du wirklich nicht der Letzte bist.", grinste Daniel nun und gab ebenfalls Gas. Jack ließ sich dies nicht zweimal sagen.
"Das werden wir ja noch sehen.", murmelte er und folgte den dreien.
***

Es dauerte nicht lange und die vier hatten bereits eine große Strecke zurückgelegt. Zwischendurch hatten sie immer wieder Pausen gemacht – Sam wollte Fotos schießen, Daniel war von der umliegenden Umgebung beeindruckt und hatte vermutlich schon ein paar Kilo Steine in seinem Rucksack und Teal’C überprüfte immer wieder die Route auf der Landkarte. Jack genoss lieber die ursprüngliche Landschaft.
Die Straßen waren frei und so fuhren sie wie damals in Zweiergruppe nebeneinander. Teal’C fuhr voraus, um die Route anzugeben. Der Archäologe, der wegen seiner Erkundungstouren mehrmals stoppte, fuhr nun ebenfalls vorneweg, damit die Gruppe nicht noch mehr Zeit verlor. Dennoch verschwendete er diese nicht, um Teal’C auf ein paar geologische und spezifische Besonderheiten der Region aufmerksam zu machen.
Jack war sichtlich froh, dass er den Trupp nicht mehr anführen musste, da er Daniels ausschweifende Erzählungen nach der langen Zeit vermutlich auf die Dauer kaum ertragen hätte. Teal’C hingegen fand das alles sehr interessant.
Zudem erhielt Jack so die Gelegenheit, zusammen mit Sam den Abschluss der kleinen Bikertruppe zu bilden – und so endlich wieder mehr Zeit mit ihr zu verbringen.

Sam störte dies ebenfalls wenig.
"Jack, was meinst du – schaffen wir es wieder bis zu unserem alten Motel?", fragte sie halb ernst, halb belustigt und in Erinnerung schwelgend.
O’Neill sah sie etwas verlegen und belustigt an.
"Willst du da wirklich wieder hin? Hast du etwas die Hotelmanagerin und das Ungeziefer vergessen?"
"Hotelmanagerin? Gut ausgedrückt, die Frau hat mir erst etwas Angst gemacht. Tja, auf die Kakerlaken kann ich auch verzichten, aber das Zimmer war okay. Ich würde nur gerne erfahren, ob es heute immer noch in dem Zustand ist.", meinte Sam.
"Also von mir aus können wir ja einen Abstecher dorthin machen. Es liegt ja sowieso auf unserer Route – übernachten möchte ich dort allerdings nicht noch einmal.", erwiderte Jack. Sam verstand ihn. Ihre Zeit dort war damals sehr schön gewesen.
Aber sie würden etwas Besseres finden.
***

Etwa eine knappe Stunde später kam die Gruppe an dem besagten Motel vorbei und Jack gab das Signal zum Anhalten. Teal’C und Daniel konnten kaum glauben, dass die beiden hier übernachtet hatten - auch wenn es nur eine Nacht gewesen war.
Allerdings war das Motel mittlerweile geschlossen und mehr als heruntergekommen.
Bereits der Treppenaufgang bestand nur noch aus morschem Holz und würde vermutlich bald nachgeben, sowohl der Boden als auch die Möbel waren von einer dicken Staubschicht überzogen.
"Dabei ist es gar nicht so lange her, dass wir hier gewesen sind.", wunderte sich Sam.
Zielstrebig und ohne Suchen fand Jack das Zimmer 327 – als hätte sich die Position des Zimmers in sein Gehirn gebrannt.
In alten, halb abgeblätterten Lettern stand dort immer noch Honeymoon Suite .
"Ihr habt zusammen in einer Honeymoon Suite übernachtet?", fragte Daniel halb verwundert. Teal’C zog eine Augenbraue in die Höhe und erneut spürten Sam und Jack die schreckliche Neugier der anderen.
"Na ja, es gab kein besseres freies Zimmer.", tat Jack das ganze harmlos ab.
"Er hatte das Sofa.", rechtfertigte sich nun auch Sam – wobei sie nur den unwichtigen Teil erwähnte.
Sie sah die Enttäuschung in Teal’Cs und Daniels Gesichtern und letzterer gab auch glatt noch ein gemurmeltes Schade! von sich.

Inzwischen hatte Jack die Tür geöffnet und die vier begaben sich in das alte Zimmer. Es bestand aus einem kleinen Vorraum, von dem direkt links das Badezimmer und gegenüber eine Miniküche abzweigten. Letztere eine typisch amerikanische Variante und daher ohne Tür. Die vier blickten direkt auf das Wohnzimmer, das recht groß gehalten war. Rechts davon ging das Schlafzimmer mit dem riesigen Doppelbett ab. Alles war jedoch in einem sehr miserablen Zustand. Auch hier begegneten sie Staub, Spinnweben, diversen Krabbeltieren, die vermutlich auch noch unter den Möbeln steckten. Sam war froh, keinen begegnen zu müssen und fühlte dennoch einen unbehaglichen Schauer. Jack realisierte dies sofort.
"Okay, lasst uns gehen. Hier finden wir garantiert keinen Platz mehr zum Übernachten.", meinte er und das Team verließ wieder das Motel.

Sam war sichtlich enttäuscht, so dass Jack sie wieder aufmunterte.
"Komm, vorher sah es auch nicht viel besser aus. Wir finden schon etwas Geeignetes.", sprach er und nahm sie halb in den Arm.
Samantha widerstand der Versuchung ihren Kopf an seine Schulter zu lehnen. Ohne Teal’Cs und Daniels Anwesenheit hätte sie dies jedoch vermutlich getan.
"Allerdings befürchte ich, dass dies heute kaum noch der Fall sein wird.", widersprach Teal’C und deutete auf die Sonne, die kurz vor dem Untergang stand.
"In dieser Einöde werden wir kaum etwas finden. Das nächste Motel ist bestimmt zu weit entfernt.", bedauerte Daniel.
"Wir sollten trotzdem ein Stück fahren, so lange die Sonne noch am Himmel steht und dann eben im Freien übernachten.", meinte Jack gelassen.
"Im Freien?", erwiderte Daniel etwas schockiert und auch Teal’C fühlte sich bei dem Gedanken sichtlich unwohl – obwohl beide dies durch Außeneinsätze eigentlich gewohnt waren.
"Ihr wahrt wohl noch nie auf einer richtig langen Tour, oder?", wunderte sich Jack.
"Keine Sorge, Freunde. Als langjähriger Camper habe ich natürlich an die erforderliche Ausrüstung gedacht: 1 Zelt, 2 Schlafsäcke und natürlich Geschirr und Dosennahrung. Und so wie ich Sam kenne, hat sie noch mal die gleiche Ausrüstung dabei.", beruhigte Jack die beiden. Samantha Carter nickte.
"Ich habe als kleines Kind öfters Campingtouren mit meinem Vater unternommen und daher weiß ich, was man für eine richtige Tour auf der Straße benötigt. Wer von euch beiden will einen Schlafsack?"
***

Beruhigt und bereits etwas ermüdet fuhren die vier noch ein paar Kilometer weiter und fanden nach einer knappen Viertelstunde endlich einen passenden Rastplatz. Trotz der Einöde gab es einen kleinen Fluss, der dank der Trockenheit des Sommers jedoch fast ausgetrocknet war – allerdings musste er für ihre Bedürfnisse ausreichen. Immerhin war das Wasser sauber und das Gelände von allen Seiten gut zu überblicken. Raubtiere oder ähnliches dürften sie dennoch kaum hier antreffen.
Mit vereinten Kräften bauten die vier ihr Lager auf. Während Jack dem Jaffa und dem Archäologen erklärte, wie man die Angerharken für die Zelte richtig in den Boden schlagen musste, kümmerte sich Sam um die Feuerholzsuche für das Abendessen. Sie hatte bereits eine große Portion Linsensuppe auf der improvisierten Feuerstelle aus Holz und einem Rand aus Steinen brodeln, als die anderen endlich den Bau des letzten Zeltes beendeten. Hungrig setzen sich die drei zu Sam an die Feuerstelle und beobachteten, wie die letzten Sonnenstrahlen untergingen.
Es war idyllisch. Die Nacht brach herein und dennoch ging es allen gut.
Die Suppe wärmte und nachdem jetzt alle ein Dach über dem Kopf hatten, waren auch Teal’C und Daniel beruhigt. Erneut witzelten die vier mit- und gegeneinander und es war fast so wie in alten Zeiten.
"Leute, ich habe euch echt vermisst!", meinte Jack schließlich und grinste in die Runde während er sei Linsensuppe löffelte.
Die drei erwiderten dies ebenfalls lächelnd.
"Ohne dich ist unser Team nicht mehr dasselbe, auch wenn sich Mitchell viel Mühe gibt und sich sonst auch gut in unser Team integriert hat.", meinte Sam etwas traurig.
"Dafür haben wir das hier!", munterte er sie wieder auf.
"Wir sollten so etwas öfters machen.", meinte Daniel und Teal’C stimmte ebenfalls zu.
***

Teal’C ging schon bald darauf in sein Zelt, um noch einmal zu meditieren und der ermüdete Daniel folgte ebenso ziemlich schnell.
Somit waren Sam und Jack nun nicht nur seit langer Zeit endlich wieder zusammen, sondern auch allein.
"Wie geht es dir?", fragte Jack nach mehren Minuten des Schweigens.
"Gut… und dir?", erwiderte Sam ausweichend.
"Ich habe dich vermisst.", meinte Jack sanft.
Sam schwieg verlegen.
"Ich dich ebenfalls.", gestand sie nach einer kurzen Weile ein.
Sam fröstelte etwas und hielt ihre Hände über das Feuer. Jack fachte daraufhin das Feuer erneut an, doch es änderte nichts.
Es wurde immer kälter und auch Jack konnte und wollte diesmal seine große Decke nicht opfern.
"Komm her.", meinte er stattdessen und lächelte Samantha Carter aufmunternd an.

Endlich war es soweit. Sam hatte ihn lange genug vermisst und war froh, endlich mit ihm alleine sein zu können und sie wollte auch wieder seine Nähe spüren.
Sie kletterte zu ihm rüber und setzte sich dicht neben ihn. Er schlug seine Decke um sie beide und sie kuschelte sich dicht an ihn.
Bald darauf spürte sie seinen Duft und seine Wärme.
Ein zufriedenes, sanftes Brummen ertönte, so dass sich Jack die Frage sparte, ob sie nun noch fror. Stattdessen lächelte er. Still und friedlich beobachteten die beiden das Lodern der Flammen, während das Feuer immer weiter herunter brannte.
***

"Es ist besser als damals.", murmelte Sam schließlich leise.
"Und dennoch fehlt noch etwas.", meinte Jack ebenfalls flüsternd.
Sam hob vorsichtig den Kopf, um die Situation nicht allzu sehr zu stören und sah zu ihm hoch.
"Ich weiß, was du meinst.", erwiderte sie nach einer Weile.
Es war nicht mehr das gleiche. Viel hatte sich in all der Zeit verändert – nur ihre Gefühle nicht, sie waren höchstens noch stärker geworden. Dennoch gab es noch einige Dinge, die sie klären mussten.
"Was ist mit Pete?", fragte Jack vorsichtig.
"Wir haben uns bereits vor einer ganzen Weile getrennt.", meinte Sam leicht verwundert, immerhin hatte sie ihn zuerst angerufen.
"Ich weiß.", murmelte Jack.
"Aber wieso?", wollte er nun wissen und sie spürte die Beharrlichkeit in seiner Stimme.
Es war ihr unangenehm. Aber wenn beide die Dinge endlich klarstellen und ihre vielleicht letzte Chance nutzen wollten, mussten sie ehrlich zueinander sein.
Sam holte daher tief Luft und erzählte Jack einfach die Wahrheit.

"Er hat mich verlassen und das Haus wieder verkauft, nachdem er erkannte, dass ich ihn zwar heiraten, aber nie aufrichtig lieben würde. Ihm war bereits vor mir bewusst, dass ich einen anderen Mann liebte….", erzählte Sam und schwieg dann, weil sie erneut scheute.
Jack jedoch blieb beharrlich.
"War das bevor du an dem Nachmittag bei mir aufgetaucht bist, um mir etwas Wichtiges zu sagen? Als Kerry da war?", wollte er wissen.
Sie antwortete nicht sofort, aber im Schatten des Feuers sah er, dass sie leicht nickte.
"Ich wollte es dir erzählen, aber dann war plötzlich Kerry da und ich hatte das Gefühl euch zu stören.", meinte sie leise.
"Sam, du störst nie.", betonte er fest.
"Dennoch hatte ich an diesem Nachmittag einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt.", erwiderte sie.
"Wer weiß.", konterte Jack.
"Nachdem du gegangen bist, fragte mich Kerry nach unserer Beziehung aus. Wenig später beendete sie dann unsere Verbindung, weil sie erkannte, dass sie diejenige war, die störte. Sie spürte meine Gefühle für dich bereits vor mir. Sie gab mir sogar noch den Hinweis, dass ich das SGC auch als Zivilperson leiten könnte, um so eine Beziehung mit dir aufzubauen. Ich hatte sogar ernsthaft darüber nachgedacht und…" Jack stockte.
"Was war dann?", wollte Sam wissen.
"Es waren die allgemeinen Umstände… Der Tod von Jacob und Selmak, die vielen Aufgaben als General, meine Beförderung und dann das Wiederauftauchen von Orlin und Martouf. Ich wusste einfach nicht mehr woran ich bin und ob du überhaupt noch Gefühle für mich hast.", antwortete Jack und wurde dabei immer leiser, bis er nur noch flüsterte.
"Es war schön, Orlin und Martouf wieder zu sehen und ich gebe auch zu, dass ich für Martouf noch Gefühle hege, aber es ist nicht mehr das gleiche. Ich habe erkannt, dass es nur einen Mann in meinem Leben gibt und geben wird…", nun verstummte Sam wieder.
Sie spürte, dass Jack wartete und vor ihrem inneren Auge sah sie sein Gesicht, dass sie erwartend ansah.
***

Sam nahm all ihren Mut zusammen. Es war soweit. Beide hatten nun alle Dinge gesagt, die gesagt werden mussten und nun fehlten nur noch die wichtigsten Worte, die Sam jedoch immer so schwer fielen.
Allerdings spürte sie diesmal, dass es im Gegensatz zu ihren bisherigen Beziehungen anders war – es fiel ihr leichter, weil sie es wirklich von ganzem Herzen wollte!

"Jack, ich habe nie aufgehört dich zu lieben…", meinte sie nun und starrte wieder auf das Feuer, während sie auf eine Antwort wartete.
Sam hatte gespürt, wie Jack halb die Luft angehalten hatte und nun langsam wieder ausatmete und sein Herz begann schneller zu schlagen.
Dennoch blieb es noch eine Weile ruhig – zu lang für sie – bevor er antwortete.
***

"Mir ging es nie anders.", flüsterte er nun sanft und drückte sie enger an sich.
"Sam, ich liebe dich."
Diese vier Worte ließen alles in ihr explodieren und sie spürten wieder das Bauchkribbeln der tausend Schmetterlinge, als wäre sie wieder ein Teenager. Gefühle stürzten aus allen Winkeln ihres Körpers und ihres Herzens auf sie ein, die sie erst einmal verarbeiten musste. Jack schein es ähnlich zu gehen.

Trotz ihrer Geständnisse rührten sich beide nicht vom Fleck und blickten weiter auf das Feuer. Etwas anderes war jedoch im Moment nicht nötig. Für sie herrschte die wahre Idylle und sie kuschelten sich enger aneinander. Sie hatten so lange darauf warten müssen, dass sie diesen Moment nun am liebsten noch länger heraus gezögert hätten. Sie genossen den Augenblick des Kribbelns in ihrem Bauch und hörten auf den Herzschlag des jeweils anderen. Bald hatten sie das Gefühl, dass auch ihre Herzschläge miteinander im Einklang waren.
Dann hob Sam endlich den Kopf und drehte sich zu ihm um.
Er blickte in ihre blauen und erwartungsvollen Augen, sah ihr sanftes Lächeln und sog auch diesen Moment auf, bevor er sie endlich sanft küsste.
Sie küssten sich länger und immer leidenschaftlicher, während das Feuer langsam ausloderte. Beide waren zu beschäftigt, so dass bald nur noch die letzten Holzscheide glühten. Dadurch wurde es merklich kühler, beide wurden schnell wieder auf ihre Umgebung aufmerksam.

"Wir sollten schlafen gehen.", meinte nun Jack, der ebenso wie Sam langsam recht müde war. Immerhin sollte auch ihre Motorradtour nicht all zu spät weitergehen und allein schon wegen Teal’Cs und Daniels Kommentaren sollten sie ausgeruht sein.
"So, ein Mist.", vernahm Sam kurze Zeit später, nachdem sie sich gerade zu ihrem Zelt aufmachen wollte.
"Was ist los?", fragte sie Jack, der wieder umgekehrt war.
"Teal’C und Daniel schlafen in dem Zelt. Das haben wir irgendwie ganz vergessen einzuplanen.", meinte er leicht verlegen.
"Vielleicht ist das nicht einmal so schlecht.", flüsterte Sam nun leicht verführerisch.
Jack grinste.
***

"Ich glaube, da hatte noch jemand die gleiche Idee.", flüsterte Jack etwas irritiert, als das Pärchen an ihrem gemeinsamen Zelt ankam.
Direkt über dem Eingang hing ein Schild mit der Aufschrift Honeymoon Suite. Es war genau das alte Holzschild, das an der Zimmertür 327 des Motels hing. Teal’C und Daniel mussten es mitgenommen haben, denn die Schrift war abgeblättert und es war absolut identisch.
"Woher… woher wussten die beiden, dass…?", stammelte Sam verwundert und wusste im nächsten Moment selbst die Antwort. Die beiden waren schließlich auch nicht ganz dumm. Es hatte immer schon zwischen Sam und Jack geknistert und nach ihrer Rückkehr vom letzten Trip war auch ziemlich klar, dass sich etwas ereignet haben musste. Nachdem sie nun auch noch das Motel besucht hatten, waren Teal’C und Daniel bestimmt mehr als ein paar Lichter aufgegangen – immerhin hatten Sam und Jack die Nacht in einer Honeymoon Suite verbracht.
"Anscheinend sind wir beiden nicht die einzigen, die sich eine Wiederholung wünschen.", grinste Jack und seine Augen leuchteten plötzlich wie die eines Kindes zum Geburtstag.
"Dagegen ist absolut nichts einzuwenden.", erwiderte nun Sam und kletterte dicht gefolgt von Jack in das kleine, gemütliche und vor allem warme Zelt.
***

Am nächsten Morgen wurden die beiden durch einen ziemlich lauten Krach geweckt. Sam lag immer noch friedlich in Jacks Armen und hatte sich ihr Erwachen anders erträumt. Immerhin wachte sie nun an der Seite von Jack auf und spürte endlich wieder das Gefühl, neben dem richtigen Menschen aufzuwachen.
"Gut geschlafen?", murmelte Jack fragend und klang selbst noch halb verschlafen.
"Hmh… nur zu kurz.", grunzte sie ebenso müde zurück.
Langsam wickelten sie sich aus ihrem gemeinsamen Bett und anschließend aus dem Zelt – nur um festzustellen, dass von Teal’C und Daniel keine Spur mehr zu sehen war. Ihr Zelt war ebenso wie ihre Motorräder verschwunden. Allerdings türmte sich direkt vor ihrem eigenen Zelt ein recht großer Haufen Proviant.
Direkt daneben fand Jack einen Zettel der beiden Ausreißer.
"Guten Morgen, ihr Langschläfer. Macht euch ein paar schöne Tage. Treffpunkt: Sonntagabend, 19 Uhr, im Motel "Route 66". Daniel & Teal’C"
"Das gibt es doch nicht - da fahren die beiden einfach ohne uns weiter!", beschwerte sich Jack und gab Sam den Zettel, den sie ebenfalls las.
"Ich glaube, die beiden wollten uns einfach für ein paar Tage ungestört lassen. Immerhin haben sie uns Proviant und einen Treffpunkt hinterlassen.", erwiderte sie.
"Und ich weiß auch schon, wie wir die restlichen drei Tage verbringen werden.", fügte sie erneut mit einem verführerischen Unterton hinzu.
Jack war schneller wieder im Zelt, als er sich im Wettstreit gegen Teal’C auf sein Motorrad geschwungen hatte.
***

Drei Tage später trafen zwei sichtlich gut gelaunte Biker auf zwei minder gut gelaunte. Teal’C und Daniel hatten die Zeit der Trennung für einen Erkundungstrip der Gegend genutzt und somit war der Routenplan für die nächsten Tage bereits aufgestellt.
"Ich hoffe, ihr hattet eben soviel Saß wie wir.", meinte Daniel mit einem Augenzwinkern.
"Wessen Idee war das eigentlich?", wollte Jack nun doch wissen.
"Welche? Das Schild oder euch sitzen zu lassen?", konterte der Archäologe.
"Beides.", meinte Sam lächelnd.
"Das Schild war Daniels Geniestreich, das andere meine Idee.", grinste Teal’C und bekam von Jack einen Knuff in die Seite, den er jedoch sehr leicht wegsteckte.

"Und hat es geholfen?", fragte Daniel nun neugieriger als je zuvor und auch Teal’C schien mehr als interessiert auf eine Antwort zu warten.
"Mehr als das.", erwiderte Jack grinsend und sah Sam verliebt an.
Sie lächelte zurück, was Daniel und Teal’C mit einem dämlichen Grinsen quittierten.
"Allerdings hätten wir das auch gut alleine hinbekommen.", meinte Jack nun halb prahlerisch.
"Na ich weiß ja nicht.", konterte Daniel.
"Immerhin hattet ihr mehr als ein paar Jahre Zeit dazu gehabt."
Teal’C nickte ebenfalls.
"Na, eure Beziehungen waren auch nicht immer von Erfolg erkrönt. Ich sag nur, Hathor, meine Hathor...", grinste Jack und bekam diesmal von Daniel einen Knuff.
"Hey, das ist nicht witzig, sie hatte mich beeinflusst.", wehrte er sich.
"Das habt ihr auch und wir haben es auch überstanden.", konterte Jack.
Sam und Teal’C grinsten.
"Das man euch zwei auch nie alleine lassen kann.", meinte Teal’C nun auch noch und das ganze Team lachte.

"Ich schätze, da folgt bald eine richtige Hochzeit.", grinste Daniel breit.
"Das wäre dann aber schon die dritte Honeymoon Suite.", fügte Teal’C hinzu.
"Und wahrscheinlich auch die bequemste.", meinte Sam und rieb sich nach drei Nächten Erdboden den Nacken.
Die anderen drei grinsten.
"Ich fürchte, da hilft nur eine Nackenmassage.", meinte Sam halb wehleidig, halb lachend und sah Jack herausfordernd an.
"Tut mir leid, ich habe solche Rückenschmerzen – muss wohl an meinem Alter liegen.", konterte Jack breit grinsend und erneut lachten alle.

Nachdem sie sich beruhigt haben, legte Jack seinen Arm um Sam Schulter und sie schmiegte sich diesmal endlich an ihn. Die beiden Freunde freute dies sehr, fühlten sie sich doch als erfolgreiche Verkuppler.
"Weiter so und die Hochzeit geht wirklich schneller als gedacht.", sprach Daniel bei diesem Anblick.
"Soll das ein Antrag sein?", witzelte Sam.
"Gut möglich.", meinte Jack jedoch ernst und sah sie erneut verliebt an.
Sam lächelte ihn strahlend an.
Sie war froh, dass sie ihre Gefühle nicht mehr verstecken musste. Weder vor sich und Jack noch vor ihrem Team oder dem SGC.

ENDE
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