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01. Rückkehr zur Pegasus-Galaxie von ulimann644

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7.

GÖTTER DER NACHT


Einen so lauten Knall, wie eben, hatten weder Nazca-Illara noch Krell-Arian bisher auf dieser Welt gehört, seit sie sich hier aufhielten. Sie waren zu der Überzeugung gelangt, dass er nur tierisches Leben trug. Dementsprechend überrascht sahen sie nach oben. Das laute Geräusch schien direkt von dort zu kommen, obwohl sich über ihnen nur der Nachthimmel erstreckte mit seinen funkelnden Sternen und dem schwachen Lichtband von Triangulum.
Eng nebeneinander in einem Felsspalt stehend, suchten die beiden Wesen, die ein Mensch wohl am ehesten als aufrecht gehenden Panther bezeichnet hätte, mit ihren scharfen, golden schimmernden Augen, den Himmel ab. Jedoch besaßen diese Panther annähernd menschlich anmutende Hände und Füße. Außerdem schimmerte ihr Fell nicht schwarz, sondern nachtblau, was in der gegenwärtig herrschenden Finsternis allerdings keinen großen Unterschied machte.
Etwas seltsam hätte auf einen Menschen dabei fraglos die eng anliegende Kleidung gewirkt, die jedem Beobachter verraten hätte, dass es sich bei diesen beiden Wesen nicht um Tiere handelte, sondern um intelligente Lebewesen. Durch ihr eigenes Fell sowohl gegen Kälte, als auch Hitze hervorragend geschützt, konnten sie, an diesem unwirtlichen Ort, auf dickere Winterkleidung verzichten. Ein menschlicher Körper hätte in der schneeweißen Kleidung, dieser beiden, annähernd zwei Meter großen, Wesen fraglos innerhalb kürzester Frist unterkühlt.
Nazca-Illara und Krell-Arian waren hingegen an extreme äußere Umstände gewöhnt. Sowohl was Hitze als auch Kälte betraf. Denn ihr Heimatplanet umlief seinen Stern auf einer extrem elliptischen Bahn. Sie verspürten keine Kälte, während sich die Schlitzpupillen ihrer großen, leicht vorspringenden Augen mal weiteten, mal leicht zusammenzogen. Dabei suchten sie weiterhin den Himmel nach der Quelle des soeben vernommenen Geräusches ab.
Nazca-Illara spürte wie sich der meterlange Schwanz ihres Gefährten, der am Hinterteil seiner Kleidung aus einer passenden Öffnung herausragte, sich um ihr linkes Bein wickelte und gereizt fauchte sie, in einem Dialekt, der einen eventuellen Zuhörer entfernt an die Sprache der Antiker erinnert hätte: „Lass das. Du machst mich damit ganz nervös.“
Von seiner Gefährtin ablassend schnurrte Krell-Arian zurück: „Das war unbewusst.“
Im nächsten Moment streckte der Feodin seinen linken Arm aus und deuteten nach schräg oben: „Da! Sieh!“
Nazca-Illara, die sich von ihrem Gefährten nur durch ihren etwas schlankeren Körperbau und zwei flachen Wölbungen im Brustbereich unterschied, entdeckte nach wenigen Augenblicken, was er gesehen hatte. Auch sie sah nun den schwachen Leuchtstreifen am Himmel, dessen Schein nach einer Weile stärker zu werden schien. Leise fragte sie: „Was könnte das sein? Ein Meteor?“
„Dafür bewegt sich der Lichtstreifen nicht schnell genug“, widersprach Krell-Arian. „Möglicherweise ein Raumschiff.“
Nazca-Illara schnurrte zweifelnd. „Wir haben doch schon seit Ewigkeiten keinen Besuch mehr von den Göttern der Nacht bekommen. Weder durch das Sternentor, noch durch Raumschiffe, die sich in diesen entlegenen Teil unserer Galaxie verirren.“
„Die Erbauer der Sternentore waren keine Götter!“, knurrte der Feodin heiser. „Es waren Besucher einer anderen Spezies. Niemand weiß, woher sie kamen und wohin sie später verschwunden sind, oder warum sie Sternentore auf den Planeten dieser Galaxie aufgestellt haben. Vielleicht sind die längst nur noch Erinnerung.“
„Ich weiß, dass sie keine Götter waren“, schnurrte Nazca-Illara. „Aber unsere Vorfahren nannten sie die Götter der Nacht, also lass mir doch den Spaß. Dass du aber auch immer so verdammt korrekt sein musst, Krell-Arian. Immerhin besaßen sie eine hochstehende Technik, die der unseren überlegen ist. Allein diese fliegenden Aufklärungs-Sphären, die wir fanden, sind, schon aufgrund ihrer Kompaktheit, sehr beeindruckend.“
„Das ist aber nun wirklich keine Zauberei“, relativierte Krell-Arian. Immerhin konnten wir herausfinden, wozu sie dienten und wie sie mit Hilfe der dazugehörenden Handgeräte gesteuert werden können.“
„Zum Glück“, schnurrte Nazca-Illara. „Sonst hätte gleich die erste Mission durch unser heimatliches Sternentor mit einem Fiasko geendet. Denn die aufgebaute Verbindung führte zu einer Welt, deren Atmosphäre für uns giftig ist. Erst eine spätere Analyse der aufgenommenen Daten der voraus geschickten Sphäre ergab, dass massive Vulkanausbrüche vor einigen Zehntausend Jahren daran schuld waren, dass die Atmosphäre toxisch wurde.“
„Immerhin konnten wir fünf Planeten besuchen, die eine atembare Atmosphäre besitzen. Leider führen die Verbindungen von unserer Heimatwelt aus nur in die Randzone unserer Sterneninsel, aber nicht in die andere Richtung. Ich vermute, dass das zu einer früheren Zeit anders war. Denn das Gerät hat einige Tor-Adressen in Rot angezeigt und zu diesen Adressen keine Verbindung herstellen können. Vermutlich irgendein technisches Versagen, weil diese Sternentore uralt sind.“
„Alles gut und schön, aber was hat das damit zu tun?“, fragte Krell-Arian und deutete zum Himmel hinauf.
Die beiden Feodin erkannten, dass der Lichtstreifen verblasste. Dafür wurde ein Schatten sichtbar, der einige der Sterne am Himmel verdeckte. Zuerst nur in einem kleinen Bereich, doch dann wuchs der Schatten immer weiter an und wurde zu einem riesigen Objekt. „Das… Das ist fantastisch“, entfuhr es Krell-Arian. „Wenn das ein Raumschiff ist, dann ist es größer als Alles was ich mir in der Hinsicht jemals vorgestellt hätte.“
Nazca-Illara schnurrte zustimmend. Nicht weniger fasziniert als ihr Begleiter sah sie das Objekt immer tiefer sinken, bis es mit einem Krachen am Boden ankam. Dabei neigten sich die Aufbauten des Objektes um einige Grad, bevor es endlich zur Ruhe kam. Nach ihrer Meinung konnte es kaum weiter als fünf Kli von ihnen entfernt sein. Nach einigen Augenblicken sagte sie endlich: „Was machen wir, falls die nicht in friedlicher Absicht hier gelandet sind?“
Ein leises Fauchen von sich gebend antwortete Krell-Arian: „Du hast Recht. Ziehen wir uns zum Sternentor zurück. Wir sollten nach Feod zurückkehren und unsere Leute warnen. Die sollen ein bewaffnetes Team herschicken das herausfindet was diese Fremden vorhaben. Wir zwei allein schaffen das nicht.“
Nazca-Illara maunzte leise. „Ich bin dafür.“
Geschmeidig bewegten sich die beiden Feodin durch die eiskalte Nacht und es dauerte nur wenige Minuten bis sie die große Höhle erreichten, in denen das Sternentor dieses Planeten stand. Ganz selbstverständlich wählte Nazca-Illara die Adresse ihrer Heimatwelt an. Die einzige, die das Gerät ihnen auf diesem Planeten anzeigte. Doch zu ihrer Überraschung brach das Tor den Wahlvorgang beim letzten Symbol mit einem fast klagenden Ton ab.
„Du musst etwas falsch gemacht haben“, schnurrte Krell-Arian.
Fauchend reichte seine Begleiterin ihm das Gerät und meinte finster: „Hier, dann versuch du es doch mal!“
Der Feodin nahm das Handgerät von Nazca-Illara entgegen und nahm die Schaltung vor. Mit demselben enttäuschenden Ergebnis. Langsam die Hand, in der er das Gerät hielt, sinken lassend, stellte er fest: „Es lässt sich keine Verbindung aufbauen. Denkst du auch, dass das kein Zufall sein kann? Zuerst erscheint dieses riesige Objekt hier und dann bekommen wir keine Verbindung zu unserer Heimatwelt mehr. An solche Zufälle glaube ich nicht.“
Etwas ungläubig sah Nazca-Illara ihren Begleiter an. „Du meinst wirklich, dass jemand, der sich an Bord dieses riesigen Objektes befindet, die Verbindung absichtlich unterbrochen hat? In dem Fall hätten sie unsere Anwesenheit bereits entdeckt.“
„Das halte ich für wahrscheinlich.“
Zweifelnd legte Nazca-Illara den Kopf auf die Seite. „Ich bin da nicht so sicher. Ich hatte vorhin das Gefühl, dass die Landung des Objektes nicht ganz so verlief wie es geplant war. Es wirkte eher wie eine Notlandung auf mich.“
„Egal wer von uns beiden nun Recht hat. Wir kommen hier nicht weg.“ Damit sah Krell-Arian auf das Display des Handgerätes und stutzte. „He, da ist eine neue Tor-Adresse. Aber sie ist grau und die Adresse von Feod ist nun ebenfalls grau eingefärbt.“
Nazca-Illara warf einen Blick auf das Display und sah dann zu ihrem Begleiter auf. „Was hat das zu bedeuten? Woher kommt diese neue Adresse und was hat dabei diese graue Farbe der Adressen zu bedeuten?“
„Vielleicht wissen das die Wesen an Bord des Objektes?“, orakelte Krell-Arian. „Das halte ich sogar für höchstwahrscheinlich, denn ein Zufall kann das doch Alles nicht sein.“
Nazca-Illara schnurrte zustimmend. „Dann müssen wir zu diesem Objekt und das herausfinden. Denn unsere Vorräte reichen nicht ewig und die Alternative, ohne Hilfe nach Feod zurückzukehren, haben wir nicht.“
Krell-Arian machte eine zustimmende Geste. Das Handgerät in eine Beintasche seiner Kombination steckend meinte er: „Da wir keine Waffen dabei haben müssen wir sehr vorsichtig sein. Es wird noch für eine Weile dunkel bleiben auf diesem Planeten. Das sollten wir ausnutzen um ungesehen zu diesem Raumschiff zu gelangen, oder was immer das sein mag. Irgendwie sah es mehr aus wie eine Stadt.“
Nazca-Illara schnurrte leise: Was immer es ist, wir müssen hin. Also gehen wir.“

* * *


Der Weg gestaltete sich schwieriger als es sich die beiden Feodin vorgestellt hatten. Auf halbem Weg zog sich der Himmel plötzlich zu und kurze Zeit später gerieten sie in dichtes Schneetreiben, so dass sie kaum zwanzig Meter weit sehen konnten. Außerdem nahm der zuerst nur schwache Wind kontinuierlich an Schärfe zu. Ein konstantes Heulen des Windes setzte ein und riss nicht mehr ab. Es wurde mit zunehmender Dauer nur abwechselnd mal stärker und mal schwächer.
„Ich kann beinahe überhaupt nichts mehr sehen!“, schrie Nazca-Illara gegen den immer noch an Stärke zunehmenden Sturm an. „Wir können uns nur auf unsere Instinkte verlassen, wenn wir die Stadt nicht verfehlen wollen!“
„Das schaffen wir!“, brüllte Krell-Arian grollend zurück. „Nach meiner Einschätzung sind wir weniger als einen Kli entfernt!“
Sie kämpften sich weiter durch den Sturm, der ihnen unglücklicherweise fast genau aus Richtung der Landezone entgegenwehte. Irgendwann gab es plötzlich ein unheilverkündendes Knirschen und Krachen unter den Füßen der beiden Wesen. In demselben Moment, als Krell-Arian nach dem Grund zu fragen gedachte, krachte es erneut und die Realität begann zur Seite zu kippen. Dabei hörte er einen maunzenden Schrei, der von seiner Begleiterin kam.
Krell-Arian spürte, dass er fiel. Unter ihm platschte es und im nächsten Moment klatschte er selbst in eiskaltes Wasser, das über ihm zusammenschlug. Panisch strampelte der Feodin mit seinen Armen und Beinen. Auf ihrer Heimatwelt war Schwimmen kein Volkssport denn Feodin begaben sich nur ins Wasser, wenn sie keine andere Wahl hatten.
Für einen kurzen Moment spürte Krell-Arian eine Bewegung zu seiner Rechten. Das musste Nazca-Illara sein. Im Moment achtete er kaum darauf, denn das Wasser schien sich selbst in seinen widerstandsfähigen Körper zu fressen, wie Millionen von glühenden Nadeln. Er spürte die beginnende Panik, weil er zusätzlich keine Luft holen konnte.
Im nächsten Moment durchstieß sein Kopf die Wasseroberfläche und keuchend atmete der Feodin ein und aus. Hektisch sah er sich dabei nach Nazca-Illara um. Einige Augenblicke später entdeckte er sie eine Armlänge von sich entfernt halb rechts.
Erst jetzt realisierte Krell-Arian was ihnen passiert war. Sie hatten offensichtlich einen Hohlraum überschritten, der sich unter diesem Gewässer im Eis gebildet hatte.
Unbeholfen paddelten die beiden Wesen auf den Rand des Einbruchs zu, der zum Glück eine Schräge aufwies, über die sie sich nach oben würden bewegen können. Vollkommen durchnässt zogen sie sich nebeneinander aus dem Wasser und es war nochmal eine ziemliche Anstrengung bis sie den Rand des Abbruchs erreichten. Dabei wurde ihnen bewusst was für ein Glück sie gehabt hatten, nicht mit den abgebrochenen Eisplatten kollidiert oder anderweitig darauf geprallt zu sein.
Völlig erschöpft blieben sie am Rand des Abbruchs liegen bis Nazca-Illara drängend sagte: „Wir dürfen nicht hier im eisigen Wind liegen bleiben! Das Wasser wird auf unserer Haut gefrieren und das ist selbst für unsere Körper eine extreme Belastung. Wer hätte auch mit so etwas gerechnet?“
„Wir offensichtlich nicht!“, fauchte Krell-Arian und stemmte sich mühsam hoch. Er half Nazca-Illara dabei auf die Beine zu kommen und stemmte sich gleich darauf wieder gegen den Sturm, dessen eisiger Wind nun umso stärker spürbar wurde.
Sie sahen sich einen Moment lang um und nahmen dann ihren Marsch wieder auf. Sie orientierten sich zum größten Teil daran, aus welcher Richtung der Wind auf sie zu kam. Dabei spürten die beiden Feodin, wie ihr Marsch immer beschwerlicher wurde. Sie mussten rasch einen windgeschützten Ort finden, oder Wind und Feuchtigkeit würden im Zusammenspiel selbst ihre Körper zu rasch auskühlen.
Die beiden Feodin wussten nicht wie lange sie unterwegs waren, als beinahe gespenstisch ein gigantischer Schatten über ihnen aufwuchs. Fast gleichzeitig ließ der Wind, der ihnen bisher permanent entgegengeweht war, deutlich nach.
„Wir sind fast da“, ächzte Nazca-Illara und taumelte weiter. Krell-Arian folgte ihr dichtauf, wobei er fast mechanisch einen Fuß vor den anderen setzte.
Endlich erreichten sie eine metallene Mauer, die aus dem Eis vor ihnen aufragte. Das musste ein Ausläufer der Stadt sein die vom Himmel gefallen war.
Nazca-Illara legte den Kopf in den Nacken und stöhnte: „Hinaufklettern fällt aus. Wir müssen hier unten einen Zugang finden.“
„Sofern es einen gibt“, erwiderte Krell-Arian.
Die beiden Feodin begaben sich auf die Suche, entlang des riesigen Stahlgebildes. Doch sie fanden keinen Zugang zu diesem gewaltigen Objekt. Dabei stellten sie nach einer Weile fest, dass die Wandung an der sie entlang schritten allmählich an Höhe abnahm. Offensichtlich war das Objekt nicht gleichmäßig im Untergrund eingesunken.
Einige Male mussten sie Wasserlöchern ausweichen. Als ihre Anzahl zunahm, erkannte Nazca-Illara: „Wir gehen hier auf einer Eisdecke, die ein Gewässer überspannt. Also Vorsicht oder wir landen erneut im Wasser.“
Die beiden Feodin wussten nicht wieviel Zeit verstrichen war, seit sie ins Wasser gefallen waren doch sie spürten, dass sich die Kälte immer stärker in ihre Körper fraß. Endlich erreichten sie jenen Bereich der Struktur, an dem sie auf die glatte Oberfläche klettern konnten. Fast gleichzeitig wurden sie wieder vom Sturm ergriffen und fast wäre Nazca-Illara wieder von der Oberfläche geweht worden.
Krell-Arian hielt seine Partnerin fest und zog sie mit sich, weiter auf die stählerne Ebene hinauf. Dabei deutete er auf einige Gebäude vor ihnen. „Da werden wir sicherlich einen Zugang ins Innere finden.“
„Wie werden die Fremden, die sich fraglos in diesem Objekt aufhalten, darauf reagieren, dass wir bei ihnen eindringen?“
Krell-Arian gab ein helles Fauchen von sich. „Darum kümmern wir uns, wenn wir drin sind. Erst einmal müssen wir aus diesem Sturm heraus.“
Gemeinsam kletterten sie über die glatte Ebene auf die Gebäude zu. Schon aus einiger Entfernung sahen sie, durch das nachlassende Schneetreiben, dass einige der Gebäude Beschädigungen aufwiesen. Vermutlich hätte es sie erstaunt zu erfahren, dass diese Schäden nicht dem beobachteten Absturz geschuldet waren.
Krell-Arian nahm Nazca-Illara bei der Hand und zog sie mit sich zu einem der Gebäude, an dem er einen gezackten Riss erkannt zu haben glaubte. Beim Näherkommen erkannte der Feodin, dass er sich nicht geirrt hatte. Er machte Nazca-Illara mit einem Handzeichen auf die Öffnung aufmerksam.
„Wir sollten vorsichtig sein, Krell-Arian.“
Die Warnung der Feodin war kaum mehr als ein jämmerliches Maunzen gewesen. Auch Krell-Arian spürte allmählich wie sehr ihn die vorangegangenen Anstrengungen geschwächt hatten. Sie mussten unbedingt ins Innere dieses Objektes und etwas zur Ruhe kommen. Alles Weitere würde sich dann bestimmt finden.
Mit fahrigen Bewegungen bewegte sich Krell-Arian durch den weiten Riss und hielt dabei Kontakt zu seiner Partnerin, damit sie nicht versehentlich getrennt wurden. Nach einer kurzen Zeitspanne erreichte er das andere Ende des Risses und er stand in einem nur schwach beleuchteten Gang. Als auch Nazca-Illara im Gang stand, klammerte sie sich an ihn und fragte matt: „Was denkst du? Ist das die normale Beleuchtung? Falls ja, dann müssen die Götter der Nacht sehr lichtempfindliche Augen haben.“
„Vielleicht heißen sie deshalb Götter der Nacht“, orakelte Krell-Arian, kaum weniger erschöpft als seine Partnerin. „Komm, wir müssen Kontakt zu den Wesen aufnehmen, wer immer sie auch sein mögen.“
Mehr schlecht als recht irrten sie durch die Gänge. Sie stiegen Treppen hinauf und durchschritten lange Gänge, doch sie bekamen kein fremdes Wesen zu Gesicht. Irgendwann sank Nazca-Illara plötzlich zu Boden.
Krell-Arian kniete sich zu ihr ab und wollte sie zum Weitergehen bewegen, doch sie reagierte nicht, obwohl sie noch atmete, wie der Feodin erleichtert feststellte. Auch ihm selbst war es zuvor bereits mehrmals kurz schwarz vor Augen geworden.
Einige leise Geräusche ließen ihn aufmerksam werden. Er blickte auf und erkannte einen Moment später ein Wesen, dass am Ende des Ganges um die Ecke gebogen war.
Der Fremde hielt einen flachen Gegenstand in der Hand und war auf ihn konzentriert, wie es den Anschein hatte. Erst als Krell-Arian warnend fauchte und sich erhob, blieb der Fremde abrupt stehen und gab ein seltsames Geräusch von sich. Krell-Arian sah noch, wie der Fremde eine Hand an seinen Kopf führte. Dann schwanden auch ihm endgültig die Sinne. Dass er zu Boden sank, spürte er dabei schon nicht mehr. Sein letzter Gedanke galt dem Aussehen des Fremden. Er sah genau so aus, wie die Vorfahren seines Volkes die Götter der Nacht beschrieben hatten.
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