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01. Rückkehr zur Pegasus-Galaxie von ulimann644

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3.

UNTERWEISUNGEN


In den nächsten zwei Wochen entwickelte sich Generalmajor Alexandra Degenhardt zum Schrecken der Arbeitskommandos. Überall und zu Zeiten, zu denen man es nicht vermutete, tauchte sie auf, mahnte zur Eile und packte auch selbst mit an.
Ein ähnliches Verhalten legte Rodney McKay an den Tag. Er schien permanent auf ATLANTIS unterwegs zu sein, ohne jemals zu schlafen. Seine Schwester Jeanie wunderte sich, in diesen vierzehn Tagen, einmal mehr über ihren Bruder.
Jeanie McKay ihrerseits arbeitete eng mit Mike Branton zusammen, mit dem sie sich bereits nach den ersten Stunden ihrer Zusammenarbeit hervorragend verstanden hatte. Auch, wenn sie sich mitunter die Köpfe heißredeten, wenn sie unterschiedlicher Ansicht waren.
Bereits nach den ersten zwei Tagen hatte Rodney McKay seiner Schwester und Branton das Feld im Kommandozentrum der Stadt überlassen und war seitdem meistens irgendwo in den Untiefen von ATLANTIS unterwegs. Einige Männer und Frauen der Arbeitskommandos behaupteten, ihn noch nie gesehen zu haben, ihn aber regelmäßig in irgendeinem der weitläufigen Gänge fluchen zu hören.
Dabei lagen diese Leute gar nicht so falsch, denn Rodney McKay wurde ein ums andere Mal kolossal wütend, wenn er wieder einmal einen Pfusch korrigieren musste, den jene Leute angerichtet hatten, die zuvor den Auftrag gehabt hatten ATLANTIS zu zerlegen.
Allein die Installation der drei gewaltigen Landeplattformen, die zwischen jeweils zwei der sechs Ausleger der Stadt eingepasst worden waren, hatte eine ganze Woche gedauert. Momentan schwebte ein getarnter Puddle-Jumper versetzt über der zuletzt eingesetzten Landeplattform. An Bord sahen John Sheppard und Alexandra Degenhardt durch die Frontscheibe auf die Stadt hinunter. Dabei meinte die Frau in Gedanken: „Erstaunlich, wie genau die Werke in China, Deutschland und Frankreich diese Plattformen vorgefertigt haben. Sie passen exakt in die vorgegebenen Lücken, zwischen den Auslegern.“
Sheppard sah zu ihr und erkundigte sich: „Wie kommt es, dass diese Plattformen so flott hergestellt werden konnten?“
„Ich kann das offiziell natürlich nicht bestätigen, doch unter uns gesagt: Ich bin mir ziemlich sicher, dass General O´Neill seine Finger mit im Spiel hatte. O´Neill wollte nie, dass diese wundervolle Stadt zerlegt wird und der Plan, Raumschiffe auf ATLANTIS zu stationieren, entstand bereits kurz nach dem Ende des Kriegs gegen die Ori.“
„Mit anderen Worten: Die Plattformen waren bereits fertig.“
„Sie merken aber auch alles, John“, grinste die Frau ironisch. „Ja, wir mussten diese Schmuckstücke nur noch abholen. Diese Landeplattformen bestehen übrigens aus einer Edelstahl-Titan Legierung. Wissen Sie, was jede einzelne von denen gekostet hat?“
Sheppard, der keine Ahnung hatte, fragte schelmisch: „Eine Menge?“
Ein amüsiertes Schmunzeln umspielte die Lippen der Kommandeurin. „Sehr richtig. Eine ziemliche Menge sogar, für die der Steuerzahler aufkommen musste. Solche Ausgaben sind es, die dem IOA stets Kopfzerbrechen bereiten.“
„Solange die vom IOA nur die Notwendigkeit einsehen“, gab Sheppard trocken zurück. „Außerdem gibt es für so etwas Aspirin.“
Das Thema wechselnd meinte Alexandra Degenhardt: „Dieser Rodney McKay versetzt mich ein ums andere Mal in Erstaunen. Wissen Sie, zuerst dachte ich, das sei so ein typisch lahmarschiger Wissenschaftler, dessen Phlegma mich nach drei Tagen in den Wahnsinn treiben würde. Doch in den letzten beiden Wochen habe ich mich immer wieder gefragt, woher dieser Mann die Energie nimmt, schier unermüdlich unterwegs zu sein.“
John Sheppard lachte leise. „Ich habe mich anfangs auch in Rodney getäuscht. Andererseits hat er in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen. Eins kann ich Ihnen versichern: Unter Druck läuft der Mann zur Höchstform auf. Sie müssen ihm nur ein unmögliches Zeitfenster vorgeben, dann vollbringt Rodney McKay wahre Wunder.“
„Klingt irgendwie faszinierend.“
Die Frau deutete nach einigen Sekunden zur Landeplattform hinunter. „Halten Sie mich für verrückt, aber ich glaube, ich sehe ihn gerade dort unten.“
Sheppard beugte sich im Sessel vor und steuerte den Jumper etwas tiefer. Nach einem Moment lachte er: „Sie sind nicht verrückt, Alexandra. Er ist es tatsächlich.“
Sie beobachteten die entsprechende Person, wie sie gestenreich auf einige Techniker einredete, dann einen von ihnen zur Seite schob und sich schließlich selbst an einer der Andockklammern zu schaffen machte. Dabei schien er zuvor mächtig mit einem kahlköpfigen Uniformierten aneinander geraten zu sein.
„Ja – das ist Rodney“, bemerkte Sheppard gedehnt. „Ich bin mir sicher, diese Chinesen da unten werden ihre helle Freude an ihm haben. Übrigens: Ich würde es für eine gute Idee halten, wenn Sie die Kommandantin der SUN TZU darauf hinweisen, McKay etwas Ellenbogenfreiheit zu lassen. Mir ist klar, dass Rodney McKay so gar nicht in das militärische Schema passt. Er arbeitet und denkt unkonventionell, doch er weiß was er tut.“
„In Ordnung. Ich werde nachher mit Colonel Xú reden.“
Das Thema wechselnd, während Sheppard den Jumper wieder aufsteigen ließ um eine der anderen beiden Plattformen anzusteuern, fragte Alexandra Degenhardt: „Wo haben Sie heute Ihren Schatten gelassen. Ich meine Ronon Dex.“
„Mit Ihrer Erlaubnis habe ich ihn angewiesen, ab heute das Nahkampf-Training für die neu auf ATLANTIS stationierten Infanteristen aufzunehmen. Die Männer und Frauen werden es bestimmt gut gebrauchen können und eine Woche ist ohnehin nicht sehr viel Zeit.“
Die Frau nickte. „Sie haben meine Erlaubnis.“
John Sheppard sah seine Begleiterin von der Seite an. In den letzten zwei Wochen war zwischen ihm und der Kommandantin eine Vertrautheit entstanden, wie es der Soldat höchst selten erlebt hatte. Ähnliches hatte er bisher nur bei Elizabeth Weir empfunden. Sie hatte er nach drei Jahren verloren. Das hatte ihn emotional sehr viel Kraft gekostet. Momentan fragte sich der Mann, ob es vielleicht ein Fehler war sich erneut auf so ein Wagnis einzulassen.
Alexandra Degenhardt bemerkte seinen Blick und mit angehobenen Augenbrauen erkundigte sie sich: „Was haben Sie, John? Sie wirken bedrückt.“
John Sheppard schluckte trocken und erwiderte dann aufrichtig: „Es ist die Vertrautheit, die ich zwischen uns spüre. Bei Doktor Elizabeth Weir war es ähnlich. Sie wissen was aus ihr wurde?“
Alexandra Degenhardt kannte die Berichte über Doktor Weir, die ihr stellenweise fast unglaublich erschienen waren. Sie begann zu ahnen, was Sheppard ihr sagen wollte. Mit sanfter Stimme sagte sie: „Hören Sie: Ich bin nicht Elizabeth Weir und ich habe auch nicht vor in der Pegasus-Galaxie verloren zu gehen. Noch sonst wo. Aus der Erfahrung heraus weiß ich, dass es immer eine emotionale Gratwanderung ist, wenn man einen Vorgesetzten auch als Freund ansieht. Doch was bleibt einem verlorenen Häuflein Menschen, mehr als drei Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt, denn anderes übrig, als einander unbedingt zu vertrauen? Dass sich daraus am Ende auch zwangsläufig irgendwann Freundschaften entwickeln, das bleibt gar nicht aus. Aber das muss ich Ihnen wohl nicht erzählen. Ich sehe das übrigens nicht als Schwäche an.“
Nach einem Moment lächelte Sheppard schwach. „Sie haben Recht. Aber wie man in diesem Fall mit Verlusten umgeht, das bringen einem die Vorgesetzten beim Militär nicht bei. Das habe ich während meiner Dienstzeit auf die harte Tour gelernt.“
Die Frau lächelte schmerzlich. „Ja, ich auch. Fliegen wir zur dritten Plattform hinüber. Ich möchte mir auch von den Fortschritten dort ein Bild machen. Nach meinem Gespräch mit Colonel Xú möchte mir dann später auch einmal dieses Nahkampf-Training des Sateders ansehen. Dieser Mann soll ja eine wahre Kampfmaschine sein.“
Während John Sheppard der Anweisung Folge leistete, erkundigte er sich mit verändertem Tonfall: „Was ist das übrigens für ein geheimnisvolles Gerät, das Sie bei Ihrer Ankunft mitgebracht haben? McKay war ganz aus dem Häuschen. Doch bisher habe ich ihn nie finden können, wenn ich ihn danach fragen wollte, also frage ich Sie jetzt.“
„Das Ganze ist unendlich kompliziert und ich habe selbst nicht alles vollkommen verstanden, was mit diesem Gerät zu tun hat“, erwiderte die Frau und strich sich eine Haarsträhne hinter das rechte Ohr. „Vereinfacht ausgedrückt kann man sagen, dass es sich um ein Gerät zur Re-Kristallisierung der ZPM-Struktur handelt.“
„Der was?“, echote Sheppard. „Sagten Sie nicht gerade, Sie wollten es vereinfacht ausdrücken, Alexandra?“
Die Frau lachte erheitert. „Es ist so: Die ZPM, die wir bisher in unserer Milchstraße und in der Pegasus-Galaxie fanden, leuchten alle in diesem düsteren Gelb.“
„Ist mir zwischenzeitlich aufgefallen.“
Die Frau wurde um eine Spur ernster. „Sie sollten aber nicht gelblich leuchten, sondern strahlend weiß. Der Grund für diese gelbe Farbe, von der wir bisher annahmen, das sei normal, ist schlicht der, dass sie bereits so alt sind. Das Neueste von denen ist immer noch einige hunderttausend Jahre alt. Ursprünglich besaßen die ZPM alle eine halb-transparente, rein weiße Farbe. Aus dem Innern leuchteten sie, für Gewöhnlich, bläulich-weiß.“
„Halt, Moment!“, verlangte der Lieutenant-Colonel. „Einerseits: Woher wissen Sie das alles? Andererseits: Warum hatten die Replikatoren keine rein weißen ZPM? Die haben die Dinger doch erst viel später nachgebaut, wenn ich mich nicht irre.“
Die Deutsche nickte verstehend. „Um zunächst einmal die zweite Frage zu beantworten: Sie sagten es richtig. Die Replikatoren haben die ZPM so gebaut wie sie diese Geräte kannten. Inklusive aller Schwächen. Was nun das Wissen um die wahre Natur der ZPM angeht: Das hat Doktor Daniel Jackson herausgefunden. Eins unserer SG-Teams hat vor einem halben Jahr einen weitgehend zerstörten Antiker-Militärposten gefunden. Auf einem Planeten, am Rande des galaktischen Zentrumskerns. Es war einer der wenigen Stützpunkte dieser Art, die in der Milchstraße bisher entdeckt wurden. Das SG-Team fand mehrere Gerätschaften, die das STARGATE-COMMAND bergen konnte. Darunter eins das in der Lage ist ein ZPM aufzunehmen. Zunächst standen wir vor einem Rätsel, da das Gerät selbst eine andere Energiequelle benötigt als ein ZPM. Nur mit einem ZPM blieb das Gerät inaktiv. Erst nach Monaten versuchte Jackson, das Gerät an einen Naquadah-Generator anzuschließen und zusätzlich ein ZPM einzustecken. Sie können sich seine Überraschung vorstellen, als das ZPM nach einer Weile seine Farbe veränderte und schließlich weiß wurde.“
Sheppard schmunzelte. „Vermutlich nahm Doktor Daniel Jacksons Gesicht dieselbe Farbe an, wie das ZPM.“
„Könnte sein. Zumindest als er feststellte, dass er das ZPM nicht entfernen kann, während des aktivierten Gerätes, da es sich und den Generator in ein Kraftfeld gehüllt hatte. Nun, nachdem sich das Gerät nach mehreren Stunden plötzlich selbst deaktivierte konnte Jackson das ZPM schließlich doch entnehmen und den Generator endlich ausschalten. Erst später fand er heraus, dass das Sperrfeld lediglich Unfälle verhindern soll. Natürlich hat Jackson Versuche mit dem veränderten ZPM durchgeführt. Er gelangte schließlich zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass das veränderte ZPM zweieinhalbmal mehr Energie abgeben kann, als eines jener ZPM, die wir bisher kennengelernt haben.“
Die Augen des Soldaten weiteten sich diesmal. „Wow, das nenne ich Fortschritt!“
Generalmajor Degenhardt lächelte bestätigend. „Das können Sie laut sagen. General Jack O´Neill hat alle Wissenschaftler von Area-51, die er loseisen konnte, zu dem besagten Planet geschickt. Diese Leute haben da jeden Stein umgedreht und einige Speicherkristalle mit verschiedenen Themen gefunden. Darunter war auch einer, der Dateien darüber enthielt welche die Funktion des Re-Kristallisierungs-Gerätes erklärten. Zuerst hat Doktor Jackson diese Dateien entschlüsselt und ausgewertet, um zu erfahren, ob dieses Gerät nicht irgendwelche schlimmen Nebeneffekte generiert, so wie es offensichtlich vielen Geräten der Antiker zu eigen ist.“
„Und?“
Zufrieden antwortete die Frau: „Es gibt keine. Das Gerät funktioniert einwandfrei. Mit anderen Worten: Wenn die drei ZPM von ATLANTIS mit diesem Gerät behandelt worden sind, dann haben wir etwas mehr Wumms, als mit sieben der üblichen ZPM.“
Es kam selten vor, dass John Sheppard sprachlos war. Diesmal dauerte es ganze fünf Sekunden bis er sagen konnte: „Jetzt verstehe ich warum Rodney seit zwei Wochen wie aufgedreht durch die Stadt wirbelt und alle Leute verrückt macht. Das muss selbst ich erst einmal verdauen. Aber hält die Stadt so eine Menge Power überhaupt aus?“
Die blonde Frau nickte: „Die Doktoren McKay sagten in seltener Einmut: Ja!“
„Dann ist das also amtlich! Aber warum braucht das Ladegerät nicht aberwitzig viel Strom? Der Punkt ist mir noch völlig schleierhaft.“
„Diesen Punkt habe ich selbst erst bei der dritten Erklärung verstanden“, gab die Frau unumwunden zu. „Um es zusammenzufassen: Offensichtlich brauchen die speziellen Kristalle des Ladegerätes nur eine gewisse Stromspannung, um dazu angeregt zu werden den Re-Kristallisierungs-Prozess einzuleiten. Doktor Jackson meinte, diese Ladekristalle seien völlig anders in ihrer Struktur, als alle anderen die wir bisher untersucht haben.“
Sheppard nickte beeindruckt, flog langsam um die dritte Plattform herum und sah dabei auf die Andockklammern, die momentan mit Hochdruck an das Energienetz der Stadt angeschlossen wurden. Auch die Elemente eines flexiblen Schleusentunnels erkannte er. Diese sollten später das kurze Stück zwischen dem neuen, starren Tunnel und dem Raumschiff überbrücken. Der Tunnel selbst, der von dem Außenbezirk der Stadt auf das Landefeld hinaus führte, konnte notfalls durch zwei Schleusen gesichert werden.
Der Pilot deutete hinunter und meinte: „Hoffentlich halten diese flexiblen Elemente des Tunnel-Endstücks einer ordentlichen Belastung stand.“
Alexandra Degenhardt machte eine zuversichtliche Miene. „Davon gehe ich aus. Bei diesen Elementen wurde mit ganz neuen Werkstoffen gearbeitet. Alles streng geheim.“
„Man hat also ein paar Antiker-Rätsel geknackt“, stellte Sheppard nüchtern fest.
„Ja, aber das habe ich nie gesagt, noch habe ich Ihre wilde Vermutung bestätigt.“
Die Kommandantin von ATLANTIS zwinkerte dem Mann neben sich geradezu spitzbübisch zu. Einen Moment später wurde sie wieder ernst und sagte: „Ich habe genug gesehen, John. Bringen Sie uns jetzt bitte zurück auf die Basis. Ich möchte ein gewisses Gespräch mit Colonel Xú Xiao-Hui hinter mich bringen.“

* * *


Auf dem Weg zum Trainingsraum wurde die Aufmerksamkeit von Ronon Dex abgelenkt als er ein fürchterlich hohes, beinahe schon schrilles, Geschrei aus einem der Nebengänge hörte. Aber er verstand nicht worum es ging, denn diese Sprache war ihm nicht geläufig. So schritte er rasch um die Ecke um zu sehen was dort passierte.
Vor einer Stunde hatte der Sateder die Kantine aufgesucht um etwas zu Mittag zu essen. Jetzt war er auf dem Weg zurück um mit dem Nachmittagstraining zu beginnen.
Als Ronon Dex den Gang erreichte aus dem das schrille Geschrei kam, bot sich ihm dort ein merkwürdiges Bild. Mitten im Gang stand eine zierliche Asiatin und schrie einen kahlköpfigen Mann an, der die gleiche, olivgrüne Kampfkombination trug wie sie. Der Sateder beobachtete die Szene ungerührt. Nur, wenn die Stimme der zierlichen Asiatin zu schrill für seinen Geschmack wurde und überzukippen drohte, verzog er schmerzhaft das Gesicht. Dabei schien es Dex etwas befremdlich wie der breitschultrige und um fast einen Kopf größere Mann sich schließlich mit einer demütig wirkenden Geste vor der Frau verneigte und eilig davon schritt, als seine Vorgesetzte ihn endlich entließ.
Als sich die Frau mit den beinahe blau-schwarzen Haaren zu Ronon Dex umwandte, sah sie ihn eindringlich an und näherte sich ihm, mit pantherhaften Schritten. Als sie ihn erreichte, fragte sie mit heller Stimme: „Wie lange stehen Sie schon da?“
„Eine Weile“, erwiderte Dex lakonisch. „Was hat der Mann angestellt, dass sie ihn so fertigmachen mussten, Colonel?“
Erst jetzt erinnerte sich die Asiatin daran, dass dieser Mann bei der ersten Einsatzbesprechung dabei gewesen war. Nach einem Augenblick fiel ihr auch sein Name wieder ein. „Sie sind Ronon Dex, der Sateder, richtig?“
„Stimmt! Und Sie sind…?“
Die Frau fasste ihn scharf ins Auge. „Mein Name ist Xú Xiao-Hui, wobei Xú der Nachname ist. Damit Sie keinen falschen Eindruck bekommen, Ronon Dex: Eben ging es nicht um Fertigmachen, sondern darum den Mann Respekt zu lehren.“
Dex grinste unbefangen. „Der respektiert Sie jetzt bestimmt.“
Die Frau erwiderte nichts darauf, sondern sie erkundigte sich stattdessen: „Was wollten sie in diesem Bereich der Stadt?“
Ronon Dex deutete den Gang hinunter und erklärte: „Ich war auf dem Weg zum heutigen Nachmittags-Kampftraining mit ihren Leuten, Colonel. Kommen Sie mit? Vielleicht wollen Sie sich ja noch weiter abreagieren?“
Die Asiatin, die ihr nackenlanges Haar straff zurückgezogen und zu einem Zopf geflochten hatte, nickte knapp. Schweigend schritten sie und der Sateder nebeneinander durch die Gänge und Ronon Dex vermerkte in Gedanken, dass diese Frau die angenehme Gabe hatte schweigen zu können.
Kurz vor dem Trainingsraum trafen sie auf Generalmajor Degenhardt und John Sheppard, die sich aus der entgegengesetzten Richtung dem Raum näherten.
Xú, die vor einer Stunde mit der Kommandantin der Stadt gesprochen hatte, nickte Sheppard zu, als dieser sagte: „Guten Tag, Colonel Xú.“
Danach wandte sich der Lieutenant-Colonel an Dex und fragte verschmitzt: „Haben Sie ein neues Opfer gefunden, dem Sie etwas… beibringen wollen.“
Xú Xiao-Hui legte den Kopf leicht schief und musterte Sheppard aus ihren fast schwarzen Augen, mit undurchdringlicher Miene. Nach einem Moment fragte sie: „Warum ziehen Sie nicht in Erwägung, dass ich es sein könnte, die Ihrem Freund etwas beibringt, Lieutenant-Colonel? Im Nahkampf bin ich, auf der SUN TZU, bisher die Beste.“
Ronon Dex sah seine Begleiterin bei diesen Worten abschätzend an, sagte aber nichts dazu. Sie konnte kaum mehr als fünfzig Kilo wiegen. Eher weniger. Damit brachte sie vielleicht die Hälfte seines Gewichts auf die Waage. Er lächelte schwach und betrat dann den Trainingsraum, wo eine Gruppe von zwanzig chinesischen Soldaten auf ihn warteten. Sie gehörten zur Crew der SUN TZU und würden schon sehr bald in echte Kampfeinsätze verwickelt sein, wie der Sateder schätzte. Dieser neue Trainingsraum war um Einiges größer, als der, den er früher für das Nahkampf-Training genutzt hatte.
Colonel Xú blieb, zusammen mit John Sheppard und Alexandra Degenhardt, im Eingang stehen. Dabei sah sie zu dem Amerikaner und fragte: „Wie schneiden Ihre Marines gegen Ronon Dex ab?“
Sheppard grinste schief und machte eine wiegende Geste mit der Rechten.
„Ich verstehe, Lieutenant-Colonel Sheppard. Ich hoffe nur, dass meine Leute sich nicht blamieren werden.“
Der Lieutenant-Colonel bemerkte das neue Rack im Raum, in dem es ein Sortiment von verschieden langen Bō-Stäben gab, die zwischen 1,23 Meter und 1,82 Meter lang waren. „Haben Ihre Leute diese Kampfstäbe mitgebracht?“
Die Andeutung eines Lächelns überflog das Gesicht der Raumschiffskommandantin, als sie melodisch erwiderte: „Ja. Nach einer längeren Unterhaltung mit Teyla Emmagan dachte ich mir, es könne nicht schaden das Repertoire etwas zu erweitern. Diese Stäbe bestehen aus hochwertiger Roteiche. Ich selbst bevorzuge die kurzen Stäbe, auch wenn die Reichweite mit den klassischen Stäben von einem Meter und Zweiundachtzig natürlich eine ganz Andere ist. Vielleicht möchten Sie es auch einmal probieren?“
„Nicht heute, Colonel“, lehnte Sheppard schnell ab. „Teyla hat mich erst gestern Abend wieder mit Bantos-Stäben verprügelt. Das reicht mir erst einmal.“
Während Xú keinerlei Reaktion auf Sheppards Worte zeigte, grinste Generalmajor Degenhardt, die zwischen ihnen stand, ganz offen.
Sie beobachteten gemeinsam den ersten Angriff eines chinesischen Soldaten, den Ronon Dex abwehrte. Sie kämpften mit der mittellangen Variante der Bō-Stäbe, die eine Länge von 1,52 Metern besaßen. Die Männer wechselten eine Reihe schneller Stockschläge aus. Im nächsten Moment flog der Asiat durch die Luft und landete bäuchlings auf der Bodenmatte, während Dex nachsetzte und ihn am Hals zu Boden zwang.
Nach einem schnellen Blick zu Colonel Xú ließ Dex von dem Soldaten ab und winkte den Nächsten zu sich heran. Diesmal dauerte es etwas länger bis der Chinese zu Boden ging.
Auch diesmal wechselte Ronon Dex einen raschen Blick mit der Chinesin im Eingangsbereich des Trainingsraumes. Dabei fiel ihm etwas auf. Etwas das er bereits nach seinem ersten Sieg gesehen hatte und seine Mundwinkel verzogen sich leicht.
Auch Alexandra Degenhardt beobachtete die Reaktion von Xú, wenn auch aus einem anderen Grund. Nachdenklich sah sie sich mit ihren drei Begleitern den dritten Kampf an. Auch er endete in weniger als einer Minute mit einem Sieg des Sateders.
Als Dex diesmal etwas herausfordernd aufsah war er sich sicher, dass er sich nach den ersten beiden Kämpfen nicht geirrt hatte. Mit grimmiger Miene wandte er sich von seinen Sparringspartnern ab und baute sich, die Hände auf seinen Stab gestützt, vor Xú auf. Rau fragte der Sateder schließlich: „Okay, was ist? Gefällt Ihnen nicht was Ihrer Männer im Kampf gegen mich zeigen?“
Die Chinesin hob leicht die Augenbrauen. „Ich verstehe nicht was Sie meinen.“
Ronon Dex schnaubte verächtlich. „Was ich meine ist: Jedesmal, wenn ich einen Ihrer Leute besiegt habe machen sie diese kleine… Mundbewegung.“ Damit ahmte Ronon Dex übertrieben das nach, was an der Chinesin kaum zu bemerken gewesen war. „Als hätten sich Ihre Leute nicht genügend angestrengt.“
Xú Xiao-Hui, die alle drei Kämpfe sehr genau beobachtet hatte, entschied sich dazu ihm ehrlich zu antworten. „Es ist nicht deren Technik – es ist Ihre Technik, Ronon Dex. Sie hätten alle drei Männer schon viel eher schlagen können.“
„Das glauben Sie?“
Leise erwiderte die Chinesin bestimmt: „Das weiß ich.“
Etwas fassungslos und nun auch wütend werdend sah Dex zum Generalmajor. „Was Halten Sie von einer kleinen Änderung im Trainingsplan, General? Vielleicht geben wir Colonel Xú eine Chance!“
Alexandra Degenhardt machte eine ablehnende Geste und wollte bereits vehement ablehnen, als Xú schnell versicherte: „Ich bin bereit, General.“
„Sie sind Kommandantin eines Raumschiffs“, wandte die Deutsche ein. „Nicht eine Infanterie-Spezialistin die Bodeneinsätze durchführen muss.“
Zu Dex gewandt sagte Alexandra Degenhardt bestimmt: „Wir halten uns an den Trainingsplan. Keine überflüssigen Ablenkungen.“
Ronon Dex wandte sich bei den Worten des Generalmajors zu der blonden Frau und fragte spöttisch: „Was haben Sie denn, General? Haben Sie Angst, dass deren Beste auf der SUN TZU im Zweikampf gegen mich gnadenlos untergeht?“
Sowohl Generalmajor Degenhardt, als auch John Sheppard sahen die Chinesin inständig an, doch Xú wirkte entschlossen diesem Kampf nicht auszuweichen. Schließlich erklärte die Kommandeurin der Stadt ruhig: „Es ist Ihre Entscheidung, Colonel Xú.“
Die Chinesin nickte der Deutschen mit unbewegter Miene zu und schritt zu einer der beiden breiten Bänke hinüber. Während Xú ihre Uniformjacke ablegte und ordentlich zusammengefaltet neben sich auf die Bank legte, entstand eine leichte Unruhe unter den Männern ihrer Besatzung.
Auch Sheppard spürte ein ungutes Gefühl im Magen und sah zu seiner Vorgesetzten. Leise raunte er ihr zu: „Können Sie das verantworten, Generalmajor? Ronon macht diese zierliche Frau zum fertigen Handkoffer.“
Alexandra Degenhardt bedachte den Mann neben sich mit einem zweifelnden Blick und erwiderte nachdenklich: „Da bin ich mir nicht sicher, Lieutenant-Colonel. Ich weiß zwar nicht wie sie sich im Nahkampf schlägt aber ich habe Xú schon im Einsatz erlebt.“
„Wie wäre es dann mit einer kleinen Nebenwette, Generalmajor?“
Die Frau sah Sheppard lange an, bevor sie in ihre Hosentasche griff und zwischen verschiedenen bunten Euro-Scheinen einen Fünfziger herausfischte. „In Ordnung.“
Überrascht sah Sheppard auf den Schein. „Ich will Sie nicht an den Bettelstab bringen, Generalmajor.“
Alexandra Degenhardt machte eine winkende Geste mit den Fingern der Hand, auf deren Fläche der Fünfzig-Euro-Schein lag. Sheppard zuckte mit den Schultern. Es dauerte einen Moment, bis er einen Fünfzig-Dollar-Schein auf ihren Euro-Schein legte.
Die linke Augenbraue der Frau hob sich etwas und missbilligend musterte sie den Mann an ihrer Seite, bis er sich dazu entschloss einen Zwanziger dazuzulegen. Doch die Miene seiner Vorgesetzten blieb missbilligend und Sheppard legte einen weiteren Dollar dazu und noch einen, als Alexandra nach der ersten Ein-Dollar-Note nur den Kopf schüttelte.
Die Deutsche kannte den aktuellen Umrechnungskurs. Erst beim zweiundsiebzigsten Dollar schlossen sich ihre Finger um die Geldscheine und amüsiert schmunzelte sie: „Entschuldigen Sie Colonel, aber im Zweifelsfall wird bei der Deutschen Bank immer aufgerundet. Da ich das Geld mit dazu verwenden werde anständigen Kaffee für die Messe zu beschaffen, wenn ich gewinne, kommt es am Ende einem guten Zweck zugute.“
Sheppard grinste zweifelnd. „Falls Sie gewinnen, Sir. Sie denken wirklich diese zarte Lotusblume hat gegen das Tier von Sateda den Hauch einer Chance?“
„Warten wir es einfach ab.“
Inzwischen hatte sich Xú Xiao-Hui auch die Kampfstiefel und die Strümpfe ausgezogen. Beides ebenfalls ordentlich nebeneinander auf dem Boden ablegend erhob sich die Frau mit einer fließenden Bewegung von der Bank und schritt zum Rack hinüber um sich ebenfalls mit einem Bō-Stab zu bewaffnen.
Mahnend rief Alexandra Degenhardt in die Runde: „Ich möchte betonen, dass das hier nur ein Training ist und kein echter Kampf. Wer zuerst vier Treffer am Körper des Anderen setzen kann, der hat gewonnen.“
Mit dem Stab in der Hand, für den sich Xú entschieden hatte, schritt sie auf Ronon Dex zu, der sich ebenfalls zu seiner Position begab.
Während sie aneinander vorbei schritten stellte der Mann von Sateda düster klar: „Okay, das ist nur ein Training. Ich mache aber deswegen keine halben Sachen.“
Als Xú Xiao-Hui ihre Ausgangsposition erreichte, erwiderte sie, mit dem Rücken zu Ronon Dex und mit heller Stimme leichthin: „In Ordnung!“
Im nächsten Moment drehte sich Xú um. Alle Sanftheit war aus ihrem Gesicht gewichen als sie Dex von unten herauf mit den Augen fixierte und mit deutlich abgesenkter Stimme erwiderte sie, beinahe drohend: „Dann werde ich das auch nicht machen.“
Den Stab in ihrer Linken haltend machte die Frau übergangslos eine schnelle Drehung um ihre Achse nach vorne und wechselte dabei den Bō-Stab von der linken Hand in die Rechte. Sie blieb schließlich, den Stab mit der Spitze hinter sich haltend, mit nach vorne ausgestreckter linker Hand stehen und sah den Sateder auffordernd an.
Ronon Dex packte seinen Stab, anders als die Asiatin, fast an einem Ende und schwang ihn einige Male vor sich, wie ein Schwert. Schließlich nahm er, wenige Schritte von der Frau entfernt, eine Haltung ein die fast der eines Samurai beim Schwertkampf glich.
Xú Xiao-Hui blieb unverändert auf ihrer Position und beobachtete Dex dabei, wie er zunächst einen Schritt näher kam. Noch außer Reichweite für einen erfolgversprechenden Angriff. Vorsichtig machte er noch einen Schritt vor und Xú spannte ihren schlanken Körper an. Doch der Angriff des Mannes überraschte sie in seiner Schnelligkeit dennoch. Mit einem weiten Ausfallschritt ließ der Mann den Stock auf ihre rechte Schulter klatschen.
„Eins zu Null!“
Dex grinste fast vergnügt und machte einen raschen Schritt zurück. Doch nicht schnell genug, denn im nächsten Moment schoss die Asiatin blitzschnell vor, wehrte einen Schlag des Mannes ab und traf ihn mit ihrem Stab fest an seinem linken Oberarm.
Mit unbewegter Miene korrigierte die Frau: „Eins zu Eins!“
Den Stab quer vor sich haltend sah Xú dem Mann in die Augen. Für einen Moment war sie dabei abgelenkt und Dex schwang rasch seinen Stab zu ihrer linken Hüfte. Sich diesmal schneller wieder außer Reichweite bringend riet Dex der Frau: „Konzentration!“
Die Asiatin presste unmerklich ihre Lippen zusammen. Sie zeigte jedoch nicht, wie sehr sie sich über diesen unnötigen Treffer ärgerte. Stattdessen griff sie nun selbst leichtfüßig an, deckte Ronon Dex mit zwei raschen Schlägen ein und traf ihn mit dem dritten so heftig am linken Handgelenk, dass der Mann kurz das Gesicht verzog.
Bereits wieder außer Reichweite des Sateders meinte sie zuckersüß aber mit einem irgendwie spöttischen Unterton: „Besser aufpassen, Ronon Dex!“
Das stachelte Dex an eine rasche Entscheidung zu suchen. Er drang mit einer Kombination verschiedener Schläge und Stockstöße auf die Asiatin ein, die ihm jedoch behände auswich und seine Angriffsmuster studierte. Als er wieder vorstieß, unterlief sie den Mann und warf ihn auf den Rücken. Ihr Stab traf hart seine Brust.
Den Stab schräg vor sich haltend, während Dex wieder aufstand, sagte sie betont und fast flüsternd: „Drei zu Zwei!“
Ronon Dex hütete sich davor, der Frau nochmal so leichtfertig in die Falle zu gehen. Sie hatte es ausgenutzt, dass er sie wegen ihrer geringen Körpergröße unterschätzt hatte. Das sollte ihm nicht nochmal passieren. Diesmal erwartete er ihren Angriff. Er wehrte drei Schläge mühsam ab und näherte sich ihr dabei immer mehr. Seine Attacke fiel mit ihrer fast zusammen. Dex bekam ihr freies Handgelenk zu packen und warf sie im hohen Bogen über die Schulter zu Boden.“
Ein leises Raunen ging durch die Reihen der asiatischen Soldaten, die bisher bei jedem der Treffer fair Applaus gespendet hatten, als ihre Vorgesetzte hart auf der Bodenmatte landete und sie sich einen Tropfen Blut von der angerissenen Unterlippe wischte, weil sie sein Stab dort unglücklich erwischt hatte.
Doch rasch kam Xú Xiao-Hui wieder auf die Füße und bedachte Ronon Dex wieder mit einem beinahe mörderischen Blick. Dabei führte sie den rechten Arm mit dem Stab, wie zu Beginn des Kampfes, nach hinten und wandte Dex ihren ausgestreckten linken Arm zu. Sie nickte ihm dabei herausfordernd zu.
Einen Moment später attackierte die zierliche Frau den Sateder wieder. Diesmal noch schneller als zuvor schon. Ihr Kopf zuckte zurück und sein Stab verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Dafür schlug sie selbst einige Male auf ihn ein und nur knapp konnte Dex die Schläge abwehren. Einer von ihnen ging zu seinen Knöcheln und nur ein Sprung in die Luft rettete den Mann davor getroffen zu werden.
Ronon Dex nutzte die Gelegenheit, einen heftigen Schlag gegen ihre Hüfte zu führen, doch mit einer unglaublichen Geschwindigkeit tauchte sie unter dem Schlag hinweg. Statt sich außer Reichweite zu bringen, machte Xú kniend einen Sprung nach vorne und wechselte dabei den Stab in die linke Hand. Fast gleichzeitig umfasste sie mit dem rechten Arm das rechte Bein des Sateders. Blitzschnell war sie hinter ihm, schob ihren Oberkörper durch seine Beinschere und hob ihn einfach von den Beinen.
Ronon Dex landete, mit ungläubigem Gesichtsausdruck auf dem Rücken, während die Frau sein Bein nun anhob und so festhielt, sodass er nicht in der Lage war sich zu wehren. Gleich darauf tippte Xú Xiao-Hui mit ihrem Bō-Stab, ganz sacht, auf die Brust des vor ihr liegenden Mannes, wobei das feine Lächeln auf den Lippen beinahe nur zu erahnen war.
„Ich würde sagen der Colonel hat diesen Kampf gewonnen“, ließ sich Generalmajor Alexandra Degenhardt vernehmen und beendete damit offiziell den Kampf.
Mit begeisterten Mienen spendeten die Soldaten im Raum Applaus und selbst John Sheppard, der für einen Moment wehmütig an die verlorene Wette dachte, schloss sich an. Dann schritt er zu Ronon Dex, der immer noch ungläubig zu der zierlichen Frau starrte.
„Kommen Sie, Ronon. Das hätte jedem von uns passieren können.“ Er reichte dem Freund seine Hand, und half ihm vom Boden auf. „Die hat Ihnen gezeigt was eine Harke ist!“
Ronon erhob sich und meinte anerkennend: „Ja, hat sie und ich versichere Ihnen, wenn die einen ihrer Soldaten zusammenfaltet dann will man auch nicht in der Nähe sein.“
„Wegen Ihnen habe ich zweiundsiebzig Dollar verloren“, beschwerte sich Sheppard im nächsten Moment. „Ich hatte wirklich mehr von Ihnen erwartet.“
Der Sateder ging nicht darauf ein. Stattdessen meinte er: „Diese Frau werden wir in der Pegasus-Galaxie bestimmt gut gebrauchen können.“
„Na, mir hat es bisher gereicht, wenn uns Teyla vermöbelt hat“, spottete Sheppard. „Und jetzt haben wir noch eine von der Sorte auf ATLANTIS. Da sehe ich schwarz.“
„Vielleicht sollten wir die Beiden mal zu einem Schaukampf zusammenbringen“, grollte Ronon und erntete einen begeisterten Blick von Sheppard.
„Das ist die Idee, Ronon! Aber jetzt sollten Sie weitermachen mit dem Training. Ich schätze, die Männer von Colonel Xú legen sich ab jetzt doppelt ins Zeug. Ich werde Sie dann später auf der Krankenstation besuchen.“
Damit ging der Lieutenant-Colonel und Dex dachte finster: Darüber reden wir noch.
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