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01. Zeitloser Traum von ulimann644

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AUFBRUCH NACH ATLANTIS


Anders, als in früheren Jahrzehnten, stand das irdische Stargate nicht mehr in einer unterirdischen Bunkeranlage, sondern in einem gesicherten Bereich des Hauptquartiers der Terranischen Raumflotte. Das gesamte Gebäude konnte im Notfall unter einen Energieschirm, nach Vorbild der Antiker, gelegt werden, Er konnte notfalls selbst dem schwersten Bombardement jahrelang widerstehen. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass er seine Energie aus drei Zero-Point-Modulen neuester Bauart beziehen konnte. Die Menschheit war dem Geheimnis dieser technischen Wunderwerke in den letzten zwanzig Jahren, nach dem erfolgreichen Wiederaufbau dessen, was im Krieg zerstört worden war, auf die Spur gekommen. Überhaupt hatte die terranische Technik, in den letzten beiden Jahrzehnten einen gewaltigen Aufschwung genommen.
Die Terranische Raumflotte verfügte, nun zu Beginn des 22. Jahrhunderts, über annähernd zweihundert Raumkreuzer, davon allein dreißig riesige Trägerschlachtschiffe der CARTER-KLASSE, die nach während des Krieges gegen die Luzianer-Allianz geplant und entwickelt wurde. Allerdings kamen bis Kriegsende nur drei dieser Raumschiffe zum Einsatz. Doch selbst die Indienststellung dieser drei Kriegsschiffe hatten ausgereicht, um die endgültige Wende im Krieg, zugunsten der Terraner, herbeizuführen. Mehr als einen Kilometer lang und dabei 526 Meter breit, mit jeweils zehn Asgard-Geschützen und 40 modernen Plasma-Zwillingskanonen bewaffnet, waren diese Einheiten allen bekannten Spezies der Milchstraße und der Pegasus-Galaxie überlegen. Das lag hauptsächlich mit daran, dass inzwischen jedes terranische Kriegsschiff mit einem ZPM betrieben wurde.
Colonel Christina Mitchell hatte in den letzten zwei Jahren eines dieser Trägerschlachtschiffe kommandiert. Bevor man sie unter mysteriösen Andeutungen zur Erde beordert hatte. Unmittelbar danach hatte sie zum ersten Mal etwas von einem Raumschiff namens DESTINY gehört. Kurz darauf stellte sich heraus, dass Forscher weitere Hinweise auf dieses Raumschiff gefunden hatten. Im Jahr 2009 waren knapp achtzig Menschen durch ein Sternentor gegangen und auf einem Raumschiff der Antiker angekommen, das seit mehr als fünfhunderttausend Jahren unterwegs sein sollte. Zuerst hatte Christina Mitchell das für Fantastereien gehalten. Doch inzwischen war sie bereit daran zu glauben. Nicht zuletzt wegen der Erkenntnisse dessen was sie selbst, gemeinsam mit Lieutenant-Colonel Kamarov, vor rund drei Monaten entdeckt hatte.
Inzwischen stand so gut wie fest, dass es die DESTINY wirklich gab. Doch die Crew war vermutlich längst tot. Selbst die jüngste damalige Teilnehmerin dieser unfreiwilligen Expedition ins Unbekannte musste inzwischen ungefähr 115 Jahre alt sein.
Dennoch hatte sich das Oberkommando der Terranischen Raumflotte dafür ausgesprochen, ein personell um 35 Prozent reduziertes Bataillon zu dem Antiker-Raumschiff zu entsenden. Denn wenn die Auswertungen der gefundenen Daten stimmten, dann war die Mission der DESTINY zu bedeutend, als dass man sie hätte ignorieren können.
Im Zuge dieser Entwicklung hatte die Zentralregierung der Terranischen Union der gegenwärtig rund drei Dutzend Planetensysteme angehörten beschlossen, einen Aufklärungstrupp zur DESTINY zu entsenden. Mit der Durchführung war Christina Mitchell betraut worden und deshalb stand sie nun in der Stargate-Halle des Hauptquartiers und sah sinnend auf den 6,7 Meter durchmessenden Ring aus Naquadah, zwanzig Meter vor sich. Antiker hatten dieses Stargate geschaffen. Eines von tausenden, wie es inzwischen den Anschein hatte, denn Stargates gab es nicht nur innerhalb der Milchstraße, sondern in mindestens drei verschiedenen Galaxien. Nach der Auswertung der vor Wochen gefundenen Datenträger schien das aber wohl nur die Spitze des Eisberges zu sein.
Lieutenant-Colonel Kamarov und das Bataillon, an dessen Spitze sich Colonel Mitchell setzen sollte, befanden sich bereits seit einem Tag auf ATLANTIS. Zusammen mit der Ausrüstung die man selbst brauchte aber auch für jene Personen mitzunehmen gedachte, die möglicherweise doch noch lebend an Bord der DESTINY waren. Es hatte bei den ausgewerteten Daten neben einer Verlustliste einen Hinweis darauf gegeben, dass die Anwesenden einen Teil der Strecke in Stasis zurückzulegen gedachten. Zwar sprachen die Unterlagen von nur drei Jahren, doch vielleicht war etwas dazwischen gekommen.
Christina Mitchell hegte keine große Hoffnung diese Personen noch lebend anzutreffen, doch sie wollte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Lieber etwas mitnehmen und es nicht zu brauchen, als es zu brauchen und es nicht zu haben. Sie trat nun rasch an das Dial Home Device, kurz DHD, heran über welches das irdische Stargate mittlerweile verfügte und gab die ihr bekannte Adresse des Stargates auf ATLANTIS an. Im Gegensatz zu den Stargate-Adressen innerhalb der Milchstraße bestand diese Adresse aus acht Symbolen, anstatt aus nur sieben. Dank der Energieversorgung des Komplexes durch die ZPM war ein direktes Anwählen dieses weit entfernten Tores, im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten, kein besonderes Problem mehr. Beinahe jeden Tag fand ein Austausch von Menschen und Material mit diesem noch immer wichtigsten terranischen Außenposten statt.
Der Vortex aus bläulich leuchtendem Plasma entstand. Erst wenn er sich im fünf Meter durchmessenden Innenbereich des Stargates stabilisiert hatte, war er ungefährlich. Während des Aufbaus hingegen desintegrierte er alles was mit ihm in Kontakt kam.
Als der Vortex beruhigend und leicht wässrig wirkend schimmerte, marschierte Colonel Mitchell die Rampe hinauf und durchschritt das Tor. Für einen Moment glaubte sie quer durch das Universum zu rasen, doch das war eine Sinnestäuschung. Fast ohne zeitlichen Verlust trat sie auf ATLANTIS aus dem dortigen Stargate und sah sich um.
Christina Mitchell war zum ersten Mal auf ATLANTIS und die übergangslose Andersartigkeit der Umgebung faszinierte sie. Im nächsten Moment bemerkte sie den Major-General der Terranischen Streitkräfte der zu ihr schritt. Es handelte sich bei ihm um Kyano Akwatabe den Kommandeur der terranischen Expeditionstruppen auf ATLANTIS.
Der hünenhaft wirkende Mann mit der ebenholzfarbenen Haut lächelte gewinnend und reichte Christina Mitchell die Hand, als er sie erreichte. „Willkommen auf ATLANTIS, Colonel Mitchell. Ich freue mich Sie kennenzulernen.“
Die Frau ergriff die große Hand des Mannes der ihr trotz der ungewohnt tiefen Bassstimme sofort sympathisch war. Ihre Hand verschwand fast in seiner als sie freundlich erwiderte: „Danke, General. Wie ich sehe, herrscht hier ein ziemlicher Betrieb. Wie groß ist inzwischen die permanente Besatzung der Stadt?“
„Annähernd zehntausend Männer und Frauen“, gab Akwatabe Auskunft und deutete einladend die Stufen zum rechten Gang hinunter. „Dazu kommen einige hundert Personen der diplomatischen Delegationen von mehr als zwei Dutzend Welten dieser Galaxie. Außerdem viele Handelsvertreter der Welten mit denen wir wirtschaftliche Kontakte pflegen.“
Sie schritten in den Gang hinein. Mehrere Genii kamen ihnen entgegen und grüßten respektvoll als sie vorbei schritten. Die beiden Offiziere erwiderten die Grüße. Dabei murmelte Christina Mitchell nachdenklich: „Vor weniger als einhundert Jahren wäre das noch undenklich gewesen. Friedliche Koexistenz von Genii und Terranern auf ATLANTIS.“
„Wir alle haben dazugelernt“, stellte der zwei Meter große Mann fest. „Inzwischen hat man uns verziehen, dass wir nach der Beseitigung der Wraith-Gefahr hart durchgegriffen haben, um ein ähnliches Chaos zu vermeiden wie es unter den Jaffar in der Milchstraße, nach einem ähnlich gearteten Fall herrschte. Dafür haben wir unsererseits auf nachträgliche Sanktionen gegen jene verzichtet, die zwischenzeitlich wiederholt gegen uns und unsere Verbündeten in dieser Galaxie opponiert haben. Die aktuelle Entwicklung gibt uns recht. Ich bin jetzt mittlerweile seit drei Jahren hier und ich sehe diese Stadt und diese Galaxie inzwischen fast als meine Heimat an, obgleich ich gelegentlich die weiten Savannen meiner richtigen Heimat vermisse.“
Christina Mitchell nickte: „Ich denke, in dieser Hinsicht werden die Männer und Frauen unter meinem Kommando und auch ich selbst demnächst unsere eigenen Erfahrungen machen, Sir. Wohin gehen wir überhaupt?“
Der Mann grinste breit. „Zu Ihrem Quartier. Es liegt direkt neben dem Ihres Stellvertreters, Lieutenant-Colonel Kamarov. Ich schätze, Sie wollen sich mit ihm absprechen, bevor Sie morgen Früh zum Planeten Astolat aufbrechen.“
„Natürlich, Sir. Sie sind sehr umsichtig. Werden Sie uns morgen verabschieden?“
„Das werde ich mir nicht nehmen lassen“, gab der Mann zurück. Sie hielten vor einer Reihe von Quartieren und der Mann deutete auf eines der Schotts. „Sie entschuldigen mich nun. In zehn Minuten habe ich ein Treffen mit der Genii-Handelsdelegation.“
„Natürlich, General. Vielen Dank.“
Der Hüne entfernte sich rasch und Christina Mitchell betrat das Quartier das Akwatabe ihr gezeigt hatte. Es war größer dimensioniert als sie es erwartet hatte. Ihr persönliches Gepäck das Lieutenant-Colonel Kamarov bereits einen Tag zuvor mitgenommen hatte stand ordentlich ausgerichtet an der Wand neben dem Bett. Der Anblick nötigte der Frau ein Grinsen ab. Über die fast krankhafte Ordnungsliebe von Kamarov kursierten in der Truppe zahlreiche Anekdoten. Offensichtlich zurecht.
Die Frau öffnete eine der Taschen und entnahm ein Foto, das sie obenauf gelegt hatte. Sie nahm dieses Bild, das in einem nahezu unzerstörbaren Kunststoffrahmen steckte, überall hin mit. Es zeigte ihren Vater Daniel Mitchell als jungen Mann zusammen mit ihrem Großvater Cameron Mitchell. Diese Aufnahme war entstanden, kurz bevor Cameron Mitchell im Krieg gegen die Luzianer-Allianz gefallen war. Ihr Vater hatte oft davon erzählt. Davon und von den Heldentaten ihres Großvaters. Obwohl sie ihn nie kennengelernt hatte fühlte sie sich irgendwie mit ihm verbunden. Schon als kleines Mädchen hatten sie die Geschichten über ihn fasziniert und sie hatten sicherlich dazu beigetragen, dass auch sie eine Militärlaufbahn einschlug. So, wie er und ihr Vater.
Der Colonel fuhr sich sinnend mit der Rechten durch das Haar und stellte das Bild schließlich auf das Nachttischchen. Ihr Vater hatte manchmal davon geredet, dass Cameron Mitchell eine fast greifbare Unruhe erfasst hatte, wenn ihm eine Aufgabe fehlte. Er hatte des Öfteren behauptet, dass ihr Großvater selbst in den gefährlichsten Einsätzen ruhiger gewesen sein soll als Zuhause. Diese Angewohnheit schien sie von ihm geerbt zu haben, denn gegenwärtig vibrierte sie fast, weil sie nur darauf lauerte, dass es endlich losging. Obwohl kein Mensch sagen konnte, ob sie das geplante Unternehmen lebend überstehen würde. Doch dieser Gedanke hielt sie nicht ab, an dem geplanten Unternehmen festzuhalten. Denn wenn die spärlichen Informationen, die sie aus den Trümmern des früheren Hauptquartiers des Homeworld-Command hatten retten können, nicht übertrieben formuliert waren, so war diese Mission wichtiger als die meisten Menschen ahnten.
Nach einem Moment erhob sich die Frau und schritt zu der bunten Glasfront des Quartiers. Als sie sich näherte, fuhr ein Teil dieser Front beinahe lautlos zur Seite und gab den Weg zu einem schmalen Balkon frei.
Christina Mitchell trat an die Brüstung des Balkons und sah aus mehr als fünfhundert Metern Höhe hinaus auf die weite Wasserebene. In dem Bewusstsein, dass sich der Turm über ihr noch fast dreihundert Meter mehr in Höhe reckte. Sie verzichtete auf einen Blick am Turm hinauf, da sie wusste, dass ihr bei solchen Anblicken stets schwindelig wurde.
Eine sanfte Brise wehte ihr einige Düfte zu die sie von der Erde her nicht kannte. Für einen kurzen Moment die Augen schließend atmete sie tief durch und spürte dabei wie die bewegte Luft ihr Gesicht umschmeichelte und ihr langes Haar nach hinten wehte. Etwas wehmütig dachte sie daran, dass sie vielleicht für lange Zeit das letzte Mal die Gelegenheit haben würde, einen solchen Moment genießen zu können. Als sie die Augen wieder öffnete, verging diese Anwandlung und sie spürte in sich das bekannte Kribbeln, das sie immer überkam, wenn sie zu einem unbekannten Ort aufbrach. Falls die Wurmloch-Verbindung zur DESTINY wirklich zustande kam, so würden sich sie und die Männer und Frauen unter ihrem Kommando weiter von der Erde und allem anderen entfernen, was sie kannten, als die meisten anderen Menschen.
Nach einem letzten Blick auf das Meer hinaus wandte sich Christina Mitchell ab. Es wurde Zeit sich mit Kamarov zu besprechen.

* * *


Nachdem das gesamte Elite-Bataillon, insgesamt 320 Männer und Frauen, am Tag darauf, inklusive der kompletten Ausrüstung, in der Stargate-Halle des terranischen Forschungskomplexes auf Astolat angetreten war, trat Christina Mitchell vor die Front der angetretenen Soldaten. Nun eine der anthrazitfarbenen Kampfkombinationen tragend, wie alle übrigen Soldaten. Lediglich den Helm hatte sie noch nicht aufgesetzt.
Die Kommandeurin räusperte sich und sagte dann, mit eindringlichem Tonfall: „Lieutenant-Colonel Kamarov hat Sie alle bereits gestern Abend umgehend darüber informiert, was uns wahrscheinlich erwarten wird, falls die Verbindung zur DESTINY hergestellt werden kann. Ich möchte nur noch einmal einige grundsätzliche Dinge erläutern. Neben drei ZPM nehmen wir fünf Naquadah-Reaktoren Mark-XIV mit. Diese Reaktoren liefern genug Energie um, von der DESTINY aus, mindestens einmal das Sternentor auf diesem Planeten anzuwählen. Anders, als normale Stargates, besitzt das Stargate auf diesem Planeten nicht nur acht Chevrons, sondern derer neun. Wie das im Jahr 2009 zerstörte Stargate, durch welches 80 Personen zur DESTINY gelangten, war auch dieses Sternentor dazu vorgesehen, mit dem Raumschiff eine Verbindung herzustellen. Allerdings werden wir dazu nicht die Energie des Planetenkerns anzapfen, wie es die Antiker vorgesehen haben, sondern die ZPM unseres Stützpunktes nutzen. Das ist wesentlich sicherer. Wenn wir eine Verbindung herstellen können, so geht meine Eskorte mit mir an der Spitze durch das Tor. Der Rest folgt wie zuvor festgelegt. Den Abschluss bildet Lieutenant-Colonel Kamarov.“
Christina Mitchell gab einem Mann von Ende dreißig, aus dem Wissenschaftlichen Korps, der im Rang eines Majors diente, einen Wink.
Jan-Findus Nordqvist, der Leiter des Wissenschafts-Teams im Bataillon, schritt zum DHD des Stargates und wählte bedächtig die Adresse an, die man den Datenbanken von ATLANTIS entnommen hatte. Diese Adresse war nämlich nicht auf den Datenträgern gespeichert gewesen, die man in den Trümmern des ehemaligen Homeworld-Command hatte sicherstellen können.
Nachdem acht der Chevrons aktiviert waren, blinkten die Adresssymbole des Stargates mehrmals der Reihe nach auf, bevor das Tor den Anwahlversuch, mit einem fast klagenden Ton, automatisch abbrach.
Major Nordqvist sah ratlos zu seiner Vorgesetzten, die ihn ihrerseits mit gerunzelter Stirn musterte. Bevor er einen erneuten Versuch starten konnte, trat Lieutenant Elena Sabatini, eine Mathematikerin aus seinem Team, an ihn heran und sagte eindringlich: „Sir, vielleicht erinnern Sie sich daran, dass ich vor einigen Tagen die Vermutung geäußert hatte, die Adresse könnte eine Art Code sein, da sie von mehr als einem Planeten aus funktionieren muss. Wir haben zwar vermutet, dass nach den acht bekannten Symbolen das neunte jenes sein muss, das auf den Standort hinweist, doch vielleicht ist auch ganz einfach immer nur der Ursprungsplanet der Antiker gemeint gewesen.“
Der Major kannte die junge Argentinierin inzwischen gut genug um zu wissen, dass sie sehr oft mit ihrer manchmal unorthodoxen Denkweise recht behielt. Darum erkundigte er sich neugierig: „Sie haben also das Symbol für die Erde im Sinn, Lieutenant?“
Die schwarzhaarige Frau nickte eifrig: „Ja, Sir. Sie ist der Ursprung der Antiker.“
„Sie meinen wirklich, das Symbol der Erde wäre der besagte Schlüssel?“
Die Frau überflog die Symbole auf dem DHD und deutete schließlich auf eines der dort abgebildeten Adress-Symbole. „Da ist es, Sir. Wir haben dieses Symbol nicht auf der Tastatur der DHD-Konsole auf ATLANTIS. Die Tatsache, dass es hier zu finden ist, muss also etwas bedeuten.“
„In Ordnung, versuchen wir es“, nickte der Major. Danach wandte er sich zu Christina Mitchell und meinte, etwas lauter: „Sir, wir versuchen es mit einer modifizierten Adresse.“
Die Kommandeurin nickte ihm zu und der Major wählte erneut.
Diesmal aktivierten sich alle neun Chevrons und der Vortex baute sich auf. Mit gelindem Erstaunen sah Nordqvist zu Elena Sabatini. Offensichtlich hatte er nicht mit einem so schnellen Erfolg gerechnet. Leise, sodass nur die Argentinierin ihn hören konnte, sagte der Mann: „Sie sind gut, Lieutenant.“
Ebenso leise erwiderte die junge Frau: „Danke, Sir.“
Sie reihten sich ein.
Ein Sergeant, neben Christina Mitchell die dabei war ihren Helm aufzusetzen und ihr Sturmgepäck aufzunehmen, steuerte eine Sonde durch den Vortex und las auf einem Armgerät die hereinkommenden Werte ab. Schließlich gab er Colonel Mitchell ein Zeichen und sagte: „Eine atembare Atmosphäre ist vorhanden. Der Sauerstoffanteil liegt bei einem durchschnittlichen Niveau. Keine Gefahr, selbst wenn wir die Systeme des Raumschiffes erst innerhalb einiger Stunden, oder gar Tage erst, wieder hochfahren können, Colonel Mitchell. Nach der Einweisung wundert mich das, offen gesagt.“
Die Frau machte eine ernste Miene und gab das Zeichen zum Aufbruch. Gemeinsam mit dem Sergeant und einem Corporal setzte sich die Kommandeurin daraufhin in Bewegung und durchschritt mit ihnen den Ereignishorizont der aufgebauten Wurmlochverbindung.
Nach den drei Menschen setzten sich die übrigen Männer und Frauen, nach einer zuvor genau festgelegten Reihenfolge in Marsch. Die meisten von ihnen steuerten Antigrav-Plattformen, auf denen Gepäck und Ausrüstung transportiert wurde.
Lieutenant-Colonel Kamarov, der darauf achtete, dass alles reibungslos klappte, bildete den Abschluss, wobei er kurz am Ereignishorizont stehen blieb und sich noch einmal über die Schulter hinweg umsah. Dann sah er wieder nach vorne und machte einen Schritt, der ihn zu einem unbekannten Ziel bringen sollte.
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