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Im Spiel des Lebens von Turmwache

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Vorwort

Wer ist schon immer gut drauf? Auch Eli geht es mal nicht gut.
Kapitel Bemerkung:
Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television und/oder Nachfolge-Firmen.

Warnung: Eli macht eine Zeitreise, die ihn auch etwas im Raum umherschickt, und er stößt auf eine Vergangenheits-Destiny, die ihn umdenken lässt. Wem das zu viele Zufälle sind, nehme Abstand von der Geschichte.
Für Zeitreisen gelten Regeln und es ist möglicherweise unmöglich, dass er an der Stelle dem "alten" Raumschiff begegnet.


1.)

Müde, hungrig und deprimiert guckte Eli durch die Frontscheibe des Shuttles, welches er quasi neben einem Planeten geparkt hatte. Ein wirklich großer Planet, wenn auch unbewohnt und wohl nicht besiedelbar. Es waren zumindest keine Pflanzen von hier oben aus zu erkennen. Seine Position in der Umlaufbahn änderte sich kaum und so hatte er viel Zeit durch das große vordere Fenster einen Effekt auszunutzen, der ihm die Destiny zeigte.

Etwas weiter vorne im Weltall - wobei weit und vorne ziemlich relativ waren, im Moment - ermöglichte ein riesenhafter Stern mit seiner Raum-Verkrümmung ihm einen Blick gleich wie mit einem Fernglas auf das Raumschiff.

Sie feierten.

Er konnte es sehen.

Sie standen im Aussichtsraum, von wo man auch die Shuttles im Blick hatte, und prosteten sich in Militär-Camping-Geschirr Gläsern zu.

Das konnte er nicht sehen - aber er wusste es.

Dort vorne war auch er. Die Kleidung, unverkennbar. Das rote you-are-here-Shirt. Er blickte an sich herab. Wie vertraut ihm der Anblick geworden war. Und wie viel er dafür geben würde, vor seinem irdischen Kleiderschrank zu stehen, etwas auszuwählen, und selbst das älteste Hemd daraus feiern würde.

Stattdessen waren seine Mitgefährten auf dieser Reise in Kälte-Kammern und er der einzige verbliebene. Zum Schutz des atembaren Sauerstoffes. Zum Schutz der Resourcen. Er hatte Colonel Young irgendwie überzeugen können, dass er es schaffe, sich eine Lösung ausdenken könne, etwas finde.

Tat er nicht. Klappte nicht. Seit 32 Tagen.

Die Destiny trieb in eine große Leere zwischen zwei Galaxien, und er hatte die letzte Möglichkeit, da sie noch - relativ - nahe der "alten" Galaxie waren, genutzt, das Shuttle auszufliegen.

Es war ziemlich egal, was er tat. Im Moment war er näher der Meinung, dass sie sowieso alle sterben würden, als ernsthaft glauben zu können, die versprochene Lösung aus dem Hut zu zaubern, die alles rette.

Wenn er es nicht durch den Korona-Ausbruch des Sterns schaffte, was ihm die Zeitreise hierher ermöglicht hatte - egal.

Wenn Destiny in den Hyperspace sprang, bevor er zurückkam - egal.

Der Hunger und ein Ziehen im Rücken ließen ihn seine zusammengesackte Position verändern. Diese Stühle am Steuerpult waren aber auch nicht unbedingt bequem. Trostlos ließ er einen weiteren Blick nach vorne, in das unerwartete, vergrößernde Sichtfeld Richtung Destiny - alte Destiny - schweifen, wollte schon abdrehen - er hatte diese Position mit der Lupen-Wirkung des Gas-Giganten nur zufällig entdeckt -, als ihm der Bildschirm mit der elektronischen Vergrößerung des Sichtfensters zeigte, wie Chloe nach Matt´s Hand griff.

Eine Geste, von der er sowieso ab und an im Traum verfolgt wurde.

Warum auch sollte sich ein so schönes Mädchen in ihn verlieben?

Weil er clever war?

Grundsätzlich ja. Aber im Moment konnte er das nicht mal selbst glauben. Wie kam es sonst, dass er mit einer Zukunfts-Destiny, die circa 17 Minuten entfernt von ihm - verborgen hinter einem Sonnenwind-Ausbruch und einem durch ihn künstlich offen gehaltenen Gate - vor sich hin flog, unterwegs war, statt die lang ersehnte physische Verbindung zur Erde zu schaffen?

Die alte Destiny, auf die ihn das Schicksal einen Blick werfen ließ, machte seine Situation nicht besser. Sie feierten dort Weihnachten, nicht wissend, was noch käme. Dass sie sich in Schlaf begeben würden. Dass sie eine große Lücke zwischen zwei Galaxien vor sich hatten. Ohne Planeten. Das Gate wäre nutzlos. Kein Wasser-Nofall könnte ausgeglichen werden, keine Wurzeln und Früchte von Planeten geholt, um wenigstens etwas in den Magen zu bekommen. Er hatte kaum noch was in "seiner" Destiny.

Mit einem Ruck wandte er den Kopf ab, zuletzt hatte er sowieso nur noch in Gedanken gehangen, den Ausblick gar nicht mehr gesehen.
Dieses kleine Hand-in-Hand-Gehen, dieser Stich im Herzen, dieses Vertrauen zwischen Matt und Chloe.

Vertrauen.

Alle auf der jetzigen Destiny hatten Vertrauen.

Zu ihm.

Ihn hatte man ausgewählt - der Colonel hatte -, derjenige zu sein, der die Kälte-Kammern warten dürfe, Vorkommnisse bewerten und sicherheitsgemäß handeln, Lösungen ertüffteln. Ohne das er es zuerst gemerkt hätte, fasste er Mut.

Hoffnung.

Während er von der Weihnachten - feiernden Crew abschwenkte und Richtung Destiny navigierte, färbte etwas von der menschlichen Nähe, die er eben gesehen hatte, auf seine Seele ab. Ja, er hoffte wieder.

Und während die Destiny zuerst als kleiner Punkt, dann richtig in ihren Dimensionen erkennbar immer näher kam, fasste er Mut.

Es gab so vieles was sie noch nicht wussten, selbst nach all dem, was sie gelernt hatten. Zum Beispiel, dass ihr Raumschiff nicht in einem zur anderen Seite der großen Lücke sprang, sondern ein Sicherheitsbefehl sie alle paar Tage aus dem Hyperspace holte.

Irgendwas daran musste er sich doch zunutze machen können.

War Weihnachten nicht auch das Fest der Hoffnung?

Dort hofften eine Chloe und ein Matt - und viele andere - auf eine Rückkehr zur Erde.

Und hier war er, Math-Boy, Zufallsmitglied auf dieser Expedition. Der Joker.

Nein, sie hatten ihre Hoffnung nicht in den falschen gesetzt! Das würde er ihnen zeigen. Er würde den Weg zurück finden. Das Shuttle auf dem vorberechneten Kurs zurück steuernd durch den solar flare, den koronalen Ausbruch, und den unsichtbaren Strom des offenen Gates, der hier verlaufen musste, dachte er an ebenjenes Programm, das er geschrieben und ins gate eingespeist hatte, um eine offene Verbindung zu erhalten. Ziel war ein weit entferntes Gate, doch lange bevor eine Wurmloch-Verbindung sich aufbauen sollte griff eine Befehlszeile, die das Verhalten für den Fall einer Unterbrechung regelte. In diesem Fall den von ihm entdeckten Auswurf des Sterns. Ein Loop, eine zurückgerichtete Verbindung zum eigenen Tor, sollte geschehen. Er wollte ja nicht durch das Tor, was viel zu gefährlich gewesen wäre, Instabilität und Veränderung der eigenen Vergangenheit und so weiter, sondern er wollte nur mit dem Shuttle durch das entstehende Materie-Chaos. Es hatte hin geglück, auch wenn er keine Vorstellung gehabt hatte wo "hin" war, und es glückte auch jetzt, als er den selben Weg zurück nahm.

Er beschleunigte in die große Leere an Sternen hinein, den letzten - den mit dem Auswurf, der nun langsam versiegte - hinter sich lassend, und hielt die erscheinende Destiny fest im Blick. Auch wenn es sein erster Flug mit diesem Fluggerät war, die Landung klappte. Die Greifarme klinkten sich hörbar ein, das Shuttle war wieder fest mit der Destiny verbunden. Und irgendwann, irgendwann, hoffte er, würde er dieses Geräusch von einem irdischen Weltraumbahnhof hören, wie dort ein Raumschiff andockte, mit ihnen allen drin, oder wie sie aus dem Gate im Cheyenne Mountain stiefelten. Auf die eine oder andere Weise, aber sie würden. Sie würden. Den Kopf voller Gedanken, was machbar war, was möglich wäre, lief er durch die vertrauten Gänge und ging im Kopf durch, was ihre Rettung sein könnte. Zum Beispiel hatte er neulich ein gerichtetes Notruf-Signal in Richtung Milchstraße abgesetzt, und er hatte noch zwei, drei weitere Sachen, die er nur nicht umgesetzt hatte, weil ihm die Hoffnung abhanden gekommen war, und sämtliche Motivation. Das mit dem Stern eben war gleichsam ein Selbstmordversuch gewesen. Jetzt aber, mit Chloes und Matts Händedruck vor Augen, war er sich wieder bewusst, was er den Leuten in den Kälte-Kammern schuldig war. Es war eben nicht egal, ob sie still und ohne es zu bemerken starben, oder mit der Erde vor sich in der Front-Scheibe wieder erwachten. Und wenn es so sein sollte, dass sie alle starben, dann wollte er vorher alles, alles, versucht haben, um ein solches Ende abzuwenden. Mit gestrafften Schultern und Kopf hoch betrat er die Steuerzentrale mit ihren vielen Monitoren.



ENDE


Er nahm es als Omen, dass es nicht geklappt hatte, bei diesem Experiment unterzugehen. Tja, für irgendwas musste Pech in der Liebe ja gut sein. Oder?
Schlusswort: Ende.

Unlogisch? Verbesserungsvorschläge? Wenn ja 0k. Die Sache ist innerhalb von 3 Std. entstanden.
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