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Monsterjagd von Jadzia

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Kapitel 3

Rodney machte sich so klein wie möglich und versuchte nicht an die vielen Kugeln zu denken, die nur knapp über seiner gekauerten Position in das schwarze Fleisch ihres Gegners trafen. Die Kreatur hatte sich anstatt den Kampf zu suchen eher nach einer Fluchtmöglichkeit umgesehen. Eine Tatsache, die an sich nicht problematisch gewesen wäre, hätte sich McKay nicht genau zwischen dieser und der Kreatur befunden. Nur wenige der Kugeln aus Teylas G36 schienen das Wesen überhaupt zu treffen. Ronons Blaster machte da schon mehr Eindruck.

Ein ohrenzerfetzender Laut durchschnitt die Luft, einer, der irgendwo zwischen einer Kettensäge und zerspringenden Glas lag. McKay jedenfalls konnte nicht anders, als schützend die Hände auf seine Ohren zu legen, wenn er so etwas wie permanente Taubheit verhindern wollte.

So plötzlich wie das Ohrenzerfetzende Geschreie, Gekreische oder was auch immer, der Kreatur angefangen hatte, so plötzlich hörte es auch auf und das nächste was McKay spürte war, wie er von Teyla auf die Beine gezogen wurde und sie die Verfolgung der fliehenden Kreatur aufnahmen.

Einige Minuten und ein paar schmerzende Lungen später erhaschten McKay erneut einen Blick auf die Kreatur, die der Satedaner gerade erneut ins Visier nahm. Das Geräusch von Ronons Blaster durchschnitt die vermeidliche Ruhe der alten Halle und zwei der verwitterten Kisten verloren jede Berechtigung, sich als solche zu bezeichnen. Die Kreatur war im letzten Moment ausgewichen und hatte sich mit einem unverhofften Sprung durch eines der besonders großen weg gemoderten Löcher in einer der Wände von ihnen verabschiedet.

Ronon lies einen wütenden Laut aus, als er sich die Tatsache eingestand, das er das über drei Meter über ihn liegende Loch für eine Verfolgung nicht erreichen würde können. Die immer leiser werdenden Schritte auf der anderen Seiten unterstrichen diesen Punkt noch.

Während Rodney die Gelegenheit nutzte um wieder zu Atem zu kommen und seinen durch die viele hektische Bewegung erneut aufgeflammten Schmerz in seiner linken Rückfront zu ignorieren, suchte Ronon nach einem Weg, der sie wieder auf die Fährte der Kreatur bringen würde. Teyla indes nahm über Funk Kontakt zu den restlichen beiden Teams auf um den aktuellen Status zu erfahren. Wie es aussah waren inzwischen zwei weitere Kreaturen der Finsternis ausgeschaltet worden. Eine Aussage die ihnen immer noch nicht sagte, wie viele dieser Wesen hier überhaupt herumstrolchten. Wobei Rodneys eigene Vermutung von einer geringen Zahl ausging, wenn die Anzahl der Verschwundenen und die Aussagen der Dorfbewohner ein Indikator war.

Teyla beendete ihr Gespräch, nur um im nächsten Moment zu stutzen, sich hin zu hocken, und mit der Hand etwas am Boden zu berühren.

“Was haben Sie?”, fragte McKay, während er seinen Lebenszeichendetektor aus der Tasche zog und auf die Athosianerin zu ging.

“Hier ist Blut.”

Ein unamüsiertes Lächeln schoss ihm kurz ins Gesicht, bevor er ihr antwortete. “Natürlich, Ronon ist ein guter Schütze.”

“Nein, das hier ist nicht das Blut der Kreatur.” Teyla hatte sich gebückt um die Substanz am Boden zu berühren. Und von nahem konnte auch Rodney sehen, das es rot und nicht schwarz war, wie überhaupt alles an diesen Viechern.

“Das ist menschliches Blut,” sagte Ronon, nachdem er zu ihnen gestoßen war und ebenfalls einen Blick darauf geworfen hatte.

“Aber hier war keiner. Niemand außer uns und dem Ding. Und da mir zwar so einiges weh tut, ich aber eindeutig sicher sagen kann, das keine blutende Wunde darunter ist -”

“Es ist eindeutig frisch,” unterbrach Ronon Rodneys Ausführung, während er sich hin hockte um den Boden zu untersuchen. “Hier ist auch Blut der Kreatur.”

“Okay. Und was sagt uns das jetzt?”

Statt einer Antwort bekam er nur eine weitere Frage von Teyla. “Haben Sie irgendwelche Anzeichen in der Umgebung, Rodney?”

Einen Blick auf den sich noch immer in seiner Hand befindenden Lebenszeichendetektor werfend, verneinte er. Das Gerät war im Moment tatsächlich nicht viel mehr als ein Hightech-Wegeplan. “Allerdings gibt es einen relativ kurzen Weg direkt hinter diese Wand der uns auf die andere Seite bringen dürfte.”

Das Team tauschten einen kurzen Blick miteinander aus, bevor sie sich erneut in Bewegung setzten.

Sie mussten der kaum auf dem vor Dreck und Staub triefenden Boden auszumachenden Spur aus Blut nicht lange folgen nachdem sie diese gefunden hatten. Hinter einer halb eingestürzten Wand erhaschten sie einen Blick auf die Kreatur, die so sehr daran interessiert war einem Kampf mit ihnen aus dem Weg zu gehen. Tatsächlich zeigten diese Wesen einen sehr ausgeprägten Kampf- oder Flucht-Instinkt.

Doch für mehr Mutmaßungen blieb McKay keine Zeit, war ihre Anwesenheit doch bemerkt worden. Er hatte kaum Zeit dazu mit erschreckter Faszination zuzusehen, wie sich die gekauerte zwei Meter irgendwas große Kreatur mit ihrer seidig glänzenden schwarzen Haut zu ihnen drehte und sich zu ihrer ganzen Größe aufbaute, was aufgrund einer hohen Decke eindrucksvoll zu bewerkstelligen war.

“In Deckung, Rodney!”, warf ihm eine zur Seite hechtende Teyla zu, während sie gemeinsam mit Ronon das Feuer eröffnete.

Das lies sich McKay nicht zweimal sagen und hinter dem nächst besten Schutthaufen fand er einen ausreichenden Schutz hinter dem er sich kauern konnte. Dabei konnte er einen weiteren guten Blick auf die Kreatur werfen, die um die Mitte herum ungewohnt füllig aussah, etwas das gut bei diesem etwas helleren Licht zu erkennen war, brannten hier doch noch mehr Lampen als gewöhnlich. Nun, das gab Rodney ein breiteres Ziel zum anvisieren und kurz darauf fiel auch er in die Schüsse seiner Teamkameraden mit ein.

Doch trotz der gewaltigen Statur des Wesens trafen nur die wenigsten ihrer Schüsse. Dabei hätte McKay schwören können, das es bis jetzt mindestens ein Dutzend Kugeln in den schwarzfleischigen Körper geschafft haben müssten.

Anders sah es da mit Ronons Blaster aus. Dieser hinterließ einen bleibenden Eindruck in dem dunklen Fleisch der Kreatur. Mitunter musste das einer der Hauptgründe dafür sein, weshalb Ronon das derzeitige auserkorte Angriffsziel des Wesens war. Doch noch während Rodney Luft holte um den Satedaner zu warnen, war es auch schon zu spät. Einer dieser Tentakelartigen Arme - oder was auch immer - weitete sich unnatürlich und schlug Ronon seinen Blaster aus der Hand. Schlitternd kam dieser komplett außer Reichweite in der hintersten Ecke zu einem Halt.

“Rodney!”

Er brauchte nicht Teylas Ruf, um ihn aus seiner relativ sicheren Ecke zu treiben bei dem Anblick, der sich ihm gerade bot. Die Kreatur hatte sich ohne umschweife, nach dem sie sich des lästigen Blasters entledigt hatte, auf Ronon gestürzt und zu Boden gerungen. Ein wütendes Stöhnen erklang von dem sich gegen inzwischen vier Tentakel - wo waren die zwei anderen her gekommen? - wehrenden Satedaner, während er versuchte, sich nicht zu Tode quetschen zu lassen. Denn genau so sah das, was sich von Rodneys Augen auf dem dreckigen Boden abspielte aus.

Nach vorne preschend, und wie er hoffe militärisch korrekt, versuchte er erneut ein paar Kugel in das immer größer werdende Ziel vor sich zu bringen. Teyla näherte sich von der anderen Seite und versuchte ebenfalls eine schmerz zeigende Reaktion von der Kreatur zu erhalten. Ehrlich mal, auf diese Entfernung mussten sie doch treffen!

Ein weiterer Tentakel brach aus dem schwarzen Körper mit einem trotz der Kampfgeräusche deutlich zu vernehmenden “Plop” hervor und warf Teyla aus der Bahn. Und das aus drei Metern Entfernung, was McKay schwer Schlucken lies. Halb erwartete er, das auch ihn ein Tentakel gegen die nächste Wand werfen würde, doch blieb er seltsam unbehellig. Sein Sturmgewehr, mit dem er kaum noch geschossen hatte, um Ronon nicht zu treffen der noch immer in einem einzigen Wust aus Tentakeln begaben halb unter der Kreatur lag, hatte das Ende ihres Magazins erreicht. Während er sich beeilte nachzuladen behielt er seine Umgebung im Auge. Einfacher gesagt als getan, war er mit dieser Waffe bis zum Heutigen Tage unvertraut gewesen. Er schaffte nicht das von ihm gewünschte Tempo zu erreichen, woran sicherlich das Zittern seiner Hände nicht ganz unschuldig war.

Ronon kam mit der Kreatur immer näher auf ihn zu und erst als die beiden fast seine Deckung überrollt hatten, hatte er seine G36 wieder Schussbereit. Dabei konnte er sehen, wie es der Satedaner schaffte sich genug aus den Griffen der wild umherschlagenden Tentakeln zu befreien um sein Schwert zu ziehen. Ein erneutes unmenschliches Kreischen erklang, als Ronon einen davon mitten durchtrennte. Sein nächster Schlag wurde von einem Schuss seiner eigenen Waffe begleitet. Teyla, leicht im Gesicht blutend, hatte die Gelegenheit des verlagerten Kampfes genutzt und die ehemals außer Reichweite befindliche Waffe an sich genommen. Aus seiner momentanen Starre erwachend, folgte McKay Teylas Beispiel und eröffnete ebenfalls das Feuer.

Ihre Schüsse trafen genau in den Rücken der Kreatur, die sich daraufhin schmerzerfüllt - jedenfalls deutete Rodney so das Gebaren von ihm - aufrichtete. Ronon lies diese Gelegenheit nicht ungenutzt und zielte mit seinem Schwert auf den nun vor ihm ausgebreitete Halspartie.

Ein widerliches “Platsch”-Geräusch erklang und Ronon verschwand in einem Schwall aus schwarzer Flüssigkeit, über die McKay gerade lieber nicht näher nachdenken wollte, sein Magen hatte sich auch so schon übelgelaunt gedreht bei dem Anblick, der sich ihm darbot.

Allerdings hatte diese Aktion den gewünschten Effekt, die Kreatur ging mit einem letzten, gurgelnden Geräusch zu Boden und blieb auf der rechten Seite liegen. Der seltsam lang gezogene ovaler Kopf mit seinen nicht vorhandenen Vertiefungen oder Ausbuchtungen lies es McKay unwillkürlich schütteln.

Mit Teyla zusammen trat er widerwillig an den am Boden liegenden Körper heran - natürlich zwei Sicherheitsabstandsschritte hinter ihr - während sich Ronon mit einem Fußtritt davon überzeugte, das die Kreatur sich auch wirklich nicht mehr rühren würde, und das ohne auf dem glitschigen Grund unter ihm auszurutschen.

“Ist hin,” bestätigte Ronon das, was nach Rodneys Meinung durch die Masse an Blut auf dem Boden und dem Satedaner schon von Anfang an klar gewesen war.

“Major Lorne, Lieutenant Babcoke, hier Teyla. Wir haben eine weitere Kreatur ausgeschaltet,” übernahm die Athosianerin den Part der Informationsweitergabe.

Aus Gewohnheit den Lebenszeichendetektor checkend, sah McKay wie Teyla den frischen Leichnam begutachtete, nachdem sie die Bestätigung der beiden Teams erhalten hatte.

“Was tun Sie da? Ist es nicht schon genug, das sämtliche Körpersäfte dieses Monsters hier verstreut sind?” Dabei warf er einen scheelen Blick auf Ronon, der gerade dabei war, sein Gesicht wieder erkennbar zu machen.

Doch Teylas Augenmerk blieb auf den toten Körper vor ihnen fixiert, mit einem Ausdruck von leichten Schock im Gesicht. “Ronon, Rodney.”

Näher treten konnte McKay erkennen, was die Athosianerin so schockierte. Er selbst wusste nicht, wie er das was er da vor sich sah erklären sollte. “Das… Das ist keine Wunde der Kreatur. Oh Gott, das ist eine menschliche.”

tbc
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