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Monsterjagd von Jadzia

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Kapitel 2

Noch immer saß Rodney McKay der Schrecken in allen Gliedern, auch wenn sich der Schatten der Finsternis nach seinem fehlgeschlagenen Angriff wieder aus dem Staub gemacht hatte. Wohin, daran wollte Rodney besser nicht denken. Dieser gewaltige Erfolg war ohnehin einzig und allein Ronons Blaster zuzuschreiben, hatte doch nichts anderes eine Wirkung in der Haut - oder was auch immer - der Kreatur hinterlassen können. Überhaupt musste dieses Ding einen Alptraum entlaufen sein; pechschwarze Körper unnatürlich groß und nur im entferntesten an die menschliche Anatomie erinnernd. Und da hieß es die Wraith sähen furcht erregend aus. Nun, bei genauerer Überlegung taten sie das durchaus, vor allem wenn sie direkt vor einem standen, voller Hunger in ihren Augen.

Wie kam er jetzt auf die Wraith? Ach ja, monsterhafte Alptraumwesen. Oder besser gesagt mehrere. Wie viele, das wussten nicht einmal die Bauern und Farmer auf diesen für die Pegasus Galaxie natürlicherweise Zurückgebliebenen Planeten. Eine Aufklärungsmisson, nichts weiter als sich einen Überblick über das Problem verschaffen, genauso hatte es Sheppard formuliert. Übersehen hatte der Colonel allerdings ihre Fähigkeit Ärger aus drei Lichtjahren Entfernung anzuziehen. Und so war es nicht verwunderlich, das ihre Erkundung des wahrscheinlichen Aufenthaltsortes der Kreaturen in einer Flucht vor selbigen endete, in denen sie von Sheppard getrennt wurden und sie alle ein - und wieder vollkommen natürlicher weise - auserkorenes Ziel ihres Observations- Objektes wurden. Der einzige Unterschied zwischen ihnen und dem Colonel war, das sich Sheppard nicht mehr meldete. Und das war nun wirklich Grund zur Sorge, immerhin waren sie zu dritt kaum Herr der Lage geworden und der Colonel starrte der Bestie wer wusste schon wo allein ins Auge. Wenn doch nur nicht der Korridor eingestürzt wäre und sie getrennt hätte…

Bis jetzt hatten sie noch keinen Hinweis auf Sheppard finden können. Nicht einmal der Lebenszeichendetektor zeigte irgendetwas an außer ihren eigenen drei Punkten. Alleindings hatte er bis jetzt auch noch keines der Kreaturen angezeigt, was Rodney dem Atikergerät über ankreidete.

“Hier.”

Unverhofft war Ronon vor ihm in die Hocke gegangen um etwas aufzuheben.

“Das ist Sheppards 9mm,” stellte McKay mit einem Blick fest.

“Keine Munition mehr.” Und damit sah sich Ronon weiter um, während Rodney mit Teyla einen Blick tauschte. Sie beide hatten gesehen, wie wenig Wirkung ihre Projektilwaffen auf die Kreaturen gehabt hatten.

Ronon führte sie in einen kleinen Lagerraum, indem sogar McKay erkennen konnte, das ein Kampf statt gefunden hatte. Die unnatürlich dicke Dreckschicht war aufgewühlt und wenn er sich nicht sehr täuschte, dann lag noch immer aufgewirbelter Staub in der Luft. Ronon indes hatte Sheppards von einer schwarzen Flüssigkeit triefendes Messer gefunden, von der sie wussten, das es der Lebenssaft der dunklen Kreatur war. Lebenssaft einer anderen Art fanden sie allerdings auch.

“Hier ist Blut,” stellte Teyla fest, was McKay schon das schlimmste erahnen lies, doch erkannte er bei genaueren Hinsehen, das es nicht genug für eine ernsthafte Verletzung war.

“Er muss etwas in dem Kampf abbekommen haben,” sprach Teyla Rodneys Gedanken aus. Ja, genauso wie sie in ihrem Zusammenstoß, wobei Rodney dabei sehr glimpflich weg gekommen war. Naja, Ronon und Teyla hatte es auch nicht schlimm erwischt, allerdings sie waren ja auch nicht auf sich alleine gestellt gewesen. Anders als Sheppard.

“Wo ist er?”

ooOoo


“Was heißt das, sie haben ihn verloren?” Irritiert blickte Mr. Woolsey von einem zum anderen, während McKay darauf wartete, das Ronon den Leiter von Atlantis einfach aus dem Weg schieben würde. Den Gesichtsausdruck dazu hatte der Satedaner bereits.

Dies schien auch Teyla bemerkt zu haben, die beschwichtigend ein greifte. “Bei der Sondierung einer alten Lagerhallenanlage wo nach Ansicht der Ildosianer die fremden Wesen ihren Zuschlupf finden, wurden wir von Colonel Sheppard getrennt. Unerwartet sind zwei der Wesen auf uns gestoßen und haben uns auseinander getrieben.”

“Nicht zu vergessen der Einsturz, der sich bei dem Schusswechsel ereignet hat,” warf Rodney ein. Nur zu gut konnte er sich an das Getöse der einstürzenden Wände und Balken erinnern, die nach all der langen Zeit des moderns den letzten Halt verloren hatten.

Ein Schauer überkam ihn, als er an all die vielen Bakterien dachte, die sich gewiss genüsslich auf das nächst beste Opfer gestürzt hatten; namentlich ihn.

Doch bevor er den ansteigende Drang die Krankenstation aufzusuchen weiter wachsen konnte, hatte Ronon das Wort ergriffen. “Wir brauchen Marines. Und stärkere Bewaffnung.”

Ohne auf Woolsey zu achten der mit einem herrlich skurrilen Ausdruck auf dem Gesicht, irgendetwas zwischen Hilflosigkeit und Resignation, da stand, eilte Ronon in Richtung Amelia Banks um zweifelsohne die Sache ins Rollen zu bringen. Und Zeit, so hatte Rodney immer mehr das Gefühl, war hier der entscheidende Faktor. Fast eine Stunde lang hatten sie den Lagerbereich auf M78-445 abgesucht. Vollkommen ergebnislos, keine Spur, kein Hinweis, nicht mal der Schatten eines Lebenszeichens auf dem LZD, als hätte sich Sheppard einfach in Luft aufgelöst. Und genau so war es auch mit den Verschwunden Ildosianern gewesen, wenn man den Behauptungen von Kelos… Kleros… dem Dorfältesten glauben schenken konnte.

Oben im Kontrollraum konnte McKay sehen, wie Ronon den soeben erschienen Major Lorne abpasste und zusammen mit diesem eiligen Schrittes verschwand. Teyla wiederum hatte sich Woolseys angenommen um diesem zweifelsfrei mit etwas mehr gespickten Details ihres Berichts zu versorgen, der aus nicht viel mehr als ‘Sheppard ist verschwunden, wir brauchen Verstärkung um diese Fiecher den gar aus zu machen und den Colonel zu finden’ bestanden hatte.

Ein erneuter Schauer durchfuhr McKay, als er an diese Wesen dachte. Wenn er sie in diesem Leben nicht mehr sehen müsste, wäre das noch zu früh für seinen Geschmack. Aber es gab gewisse Dinge - oder Personen - die einiges notwendig machten.

Seufzend sah er auf seine Uhr. Wenn er Ronon richtig einschätzte würden sie in spätestens fünfzehn Minuten aufbrechen. Genug Zeit um einen kurzen Abstecher in die Krankenstation zu machen und wenn auch nur, um Jennifer kurz zu sehen.

ooOoo


Das Ambiente für diese Monsterjagd konnte tatsächlich nicht besser sein. Die Nacht war kalt und dunkel, M78-445 hatte keinerlei Monde zur Vertreibung der Finsternis. Nicht einmal Sterne waren zu sehen, weil die Atmosphäre des Planeten mit einer feinen Staubschicht gefüllt war. Sie hielt die gefährlichsten und hellsten Strahlen der Sonne ab, allerdings auch einen Sternenklaren Nachthimmel.

Den leicht drängenden Blick Ronons ignorierend, biss McKay erneut herzhaft in seinen nun zweiten Powerriegel. Es gab nun mal gewisse Körperliche Bedürfnisse, die nicht zu ignorieren waren. Und als Pause konnte man diesen Moment auch nicht wirklich bezeichnen. Dazu hatten der schnelle Happen und die paar Schlucke Wasser einen zu gehetzten “Zwischen Tür und Angel”-Charakter und dauerte bis jetzt auch kaum zwei Minuten.

Zur Zeit befanden sie sich auf einem Hof in Mitten des Lagerhallenkomplexes. Seit etwas mehr als drei Stunden waren sie nun schon unterwegs, in denen sie es geschafft hatten ganze zwei der Kreaturen zu erledigen. Und die eine auch nur mit der Hilfe der beiden anderen Teams, hatte sich das eine schwarzhäutige Wesen doch überraschend auf sie gestürzt, bevor sie überhaupt richtig in dem Komplex angelangt waren. Ein Verhalten, das nicht gerade zu McKays Bestärkung seines Kampfeswillen beitrug. Tatsächlich schmerzte ihm seit diesem Zeitpunkt seine linke hintere Seite, mit der er von einem der dunklen und viel zu langen Tentakeln der Kreatur brutal an die nächste Wand gestoßen worden war. Zugegeben, Sergeant Martinez war da schon schwerer verwundet worden mit seiner blutenden Wunde am Arm, aber das waren kleinliche Unterschiede, mit denen sich Rodney jetzt ohnehin nicht auseinander setzen wollte.

Es war noch keine fünf Minuten her, als Major Lorne ihnen über Funk verkündet hatte, das eine weiterer Kreaturen der Finsternis ausgeschaltet war. Vielleicht war das der Grund, warum Ronon so auf die Fortsetzung ihrer Mission pochte. Aber eher wahrscheinlich war die Sorge um Sheppard, von denen sie noch immer nicht die geringste Spur finden konnten. Eine Tatsache, die Rodney ein ungutes Gefühl bescherte, seit dem sie erneut Fuß auf diesen Planeten gesetzt hatten und das mit jeder vergangener Stunde stärker wurde. Insgeheim wussten sie alle, das je länger sie keine Spur von Sheppard fanden, desto schlechter auch ihre Chancen standen den Colonel in einem Stück zu finden, auch wenn es keiner von ihnen offen äußerte.

Und wie als wenn dieser wüsste, wohin McKays Gedanken ihn inzwischen geführt hatten, meinte der Satedaner mit weniger harten Augen: “Wir sollten weiter gehen.” Und damit drehte sich Ronon um und schritt durch die nächste, halb verfaulte Tür vor ihnen, die sie von dem Hof wieder ins Innere bringen würde.

Mit Ronon als Vorhut und Teyla im Rücken folgte McKay einem weiteren schäbigen Korridor, der sich mit hundert anderen seiner Art wie Gänge in einem Labyrinth durch den ganzen Komplex schlangen. Hier waren die Wände sogar dermaßen instabil und faulig, das sich bereits ganze Teile in Haufen aus Schutt und Staub verwandelt hatten und klaffende Lücken wie düstere Wunden in dem schwachen Licht der Lampen hinterließen. Und war das nicht ohnehin eine akute Gefahr in dieser Anlage? Immerhin hatte ihr ganzes Problem mit dem Colonel doch genau damit angefangen, das eine der Wände dem Zahn der Zeit - und den Auswirkungen eines Kampfes - nicht mehr hatte standhalten können.

“Was glauben Sie, warum diese Wesen durch das Stargate gekommen sind?”, fragte Teyla, während sie sich durch weitere Hallen und Räume auf ihrer Suche arbeiteten.

“Vielleicht ein Erkundungstrupp,” antwortete ihr Ronon, der keinen noch so kleinen Winkel in ihrer Umgebung außer Acht lies.

“Das scheint mir eher unwahrscheinlich. Warum sind sie dann nicht nach ihrer Erkundung einfach wieder verschwunden? Seit ihrem Auftauchen sind fast fünf Wochen vergangen. Das Stargate ist unbewacht und frei zugänglich, nichts würde ihnen im Weg stehen.” Ein Punkt, der in Rodneys Augen für die Überlastung der Aufgaben der Koalisationsführung sprach und die Ängstlichkeit der Bewohner der Gegend, hatte sich doch keiner dazu bereit erklärt ihnen zu helfen. Man könnte meinen, man hätte sie gefragt es mit einer Horde ausgehungerte Wraith aufzunehmen. Ts.

“Es könnten Flüchtlinge sein.”

“Sehen mir nicht wie Flüchtlinge aus,” antwortete Ronon Teylas Worten. Und Rodney musste ihm da zustimmen.

Ein Geräusch zu seiner Linken lies McKay herumfahren und sein noch immer unvertrautes Sturmgewehr in einer besonders verfallene Ecke halten. Doch kaum hatte sich Ronon zwei Schritte der Quelle genähert, als eine dieser kleinen, Rattenähnlichen Tiere aus der Ecke schoss, nur um im nächsten Moment wieder in den Schatten zu verschwinden.

“Nicht schon wieder eine von denen!”, stöhnte Rodney. Er konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft eines von diesen Dingern ihm beinahe einen Herzstillstand beschert hatte. Unheimliche Geräusche in einer Horrorfilmumgebung wie dieser, die nur aus fahlen Licht, faulem Geruch und zu langen Schatten bestand war nichts, was für seinen Blutdruck gut sein konnte.

“Es könnte auch sein, das jemand diese Kreaturen los werden wollte, die nächst beste Stargateadresse anwählte und sie durchgeschoben hat,” nahm McKay ihr ursprüngliches Gespräch wieder auf, während er darauf achtete, dicht hinter Ronon zu bleiben, nur für den Fall.

Durch eine große aus den Angeln gebrochene Tür gelangten sie in einen sich nicht von der bisherigen Gegend zu unterscheidenden Raum. Allerdings hatte McKay das Gefühl, als ob die Umgebungstemperatur ein paar Grad zugenommen hätte. Der letzte frische Windhauch musste schon Jahrzehnte zurückliegen, so muffig und stickig war die Luft.

“Also wenn ich es nicht besser wüsste -” Doch ein erneutes Geräusch lies Rodney in seinen Worten Innehalten. Das hatte sich nun wirklich nicht wie eine dieser Ratten angehört. Eine Feststellung, die er durch die wachsamen Ausdrücke auf Ronons und Teylas Gesicht bestätigen konnte. Unbewusst einmal schluckend, wappnete er sich auf das kommende. Wenn die bisherigen Zusammenstöße mit diesen Kreaturen ein Hinweis waren, dann würde auch dieser sicher unschön verlaufen.

Ein unamüsiertes Lächeln huschte kurz über McKays Züge, als er lautlos seinen Teamkameraden folgte. Das wäre jetzt genau der richtige Moment für ein paar aufmunternde Worte. Allerdings war der unerschütterliche Optimist unter ihnen zur Zeit nicht da, um genau diese zu geben.

Tatsächlich behielt Rodney diesen Gedanken auch noch drei Minuten später bei, nachdem er sich mit seinem Team in einem erneuten Gefecht mit einer der Kreaturen der Finsternis wieder fand und er sein bestes gab, um genau diesen Umstand zu ändern.

tbc
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