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Leidenschaftliche Rache von Arielen

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Vorwort

Eigentlich nur eine „Was wäre wenn die Ereignisse in der vorletzten Folge der dritten Staffel“ eine ganz andere Wendung genommen hätten, garniert mit purer Erotik. Auf die Idee gebracht hat mich eine Challenge.
Auch hier spiele ich mit der Tatsache, dass sowohl Teyla als auch Michael bestimmte Gene in sich haben, die sie einerseits zu Außenseitern machen und zu Dingen befähigen, zu denen normale Sterbliche nicht fähig sind, auf der anderen Seite aber doch nicht verleugnen können, dass sie Menschen mit starken Gefühlen sind. Als Kinder zweier Welten müssen sie mehr als nur eine Hürde überwinden, auch die in ihrem eigenen Innern.

Disclaimer: Stargate Atlantis und SG-1 und alle Stargate Charaktere sind Eigentum von MGM/UA, Double Secret Productions, Gekko Productions und dem SciFi Channel. Diese Fanfiction wurde lediglich zum Spaß geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen.
Teyla erwachte in einem abgedunkelten Raum und stellte zunächst nur fest, dass sie auf einem Metalltisch lag. Ihre Handgelenke und Knöchel wurden von Lederbändern umschlossen, die sie in dieser liegenden Haltung fixierten. Doch warum, sie sich in dieser Lage befand, konnte sie nicht sagen.

Langsam kam die Erinnerung. Ronon, Rodney, John und sie waren mit einem Trupp Marines auf diese Welt gekommen, um auf Bitten Elizabeth Weirs, herauszufinden, warum sich die Taraner nicht mehr meldeten, jene Menschen, die sie vor gut einem Jahr vor dem sicheren Tod durch den Ausbruch eines Supervulkans gerettet hatten.
Doch gefunden hatten sie nur Tote. Und Monster, die sich ganz offensichtlich an den Menschen genährt hatten. Kreaturen, die sie an riesige Versionen der Arethus-Käfer erinnert hatten, mit denen das Verhängnis über mehrere Galaxien gekommen war ...

Sie hielt die Luft an, als sie eine Bewegung in ihrer Nähe wahrnahm, einen leichten Luftzug, ein Rascheln. So wandte sie den Kopf und fand sich im nächsten Moment einer schlanken, hochgewachsenen Gestalt gegenüber, deren ungesunde Blässe durch den schwarzen Ledermantel noch deutlich hervorgehoben wurde.

„Michael!“

Teyla durchlief ein kalter Schauer, als sie den Mann betrachtete, der eigentlich kein Mensch war, sondern ein von ihren Verbündeten geschaffene Kreatur ... nein verbesserte sie sich ... ein zwischen den Welten zerrissenes Wesen mit Gedanken und Gefühlen, dass auch sie zweimal verraten hatte.

Der einstige Wraith-Wissenschaftler hatte sich stark verändert. Durch die erneut angewandte Gentherapie war nicht nur sein Gesicht menschlicher geworden, fast ansprechend schön in seiner Fremdartigkeit, sondern seine Augen, waren nicht mehr reptilienhaft unlesbar und nur zu einer Regung fähig. Die Wut, die sie zuletzt in seinen Zügen gesehen hatte, war einer kalten Entschlossenheit gewichen, einem Wahn, der nichts Gutes verhieß.

Und noch ... sie biss sich auf die Lippen ... war das nicht einmal alles, was sie fühlte. Fühlen wollte. Es hätte alles nicht so weit kommen müssen, wenn sie nur einmal ihr Misstrauen fallen gelassen und ihm eine Chance eingeräumt hätten. Aber sie waren Menschen und begingen Fehler, für die sie jetzt den Preis zahlten.

„Hallo Teyla!“ Michal betrachtete sie nachdenklich, ja fast prüfend, blieb dabei jedoch kalt und unnahbar, so dass sie nichts in seinen Zügen lesen konnte. Die Athosianerin versuchte sich dadurch nicht einschüchtern zu lassen, sondern fragte lieber mit fester Stimme: „Steckst du hinter all dem?“

Sein Mund zuckte leicht. „Hinter was soll ich stecken?

Für einen Moment huschte die Unschuld über sein Gesicht, die sie bei dem erstmals erwachten Michael Kenmore gesehen hatte, dem jungen Mann, dem noch alle Chancen offengestanden hatten, ein richtiger Mensch zu sein.
Damals hatte sie es sogar als angenehm empfunden, sich mit ihm zu unterhalten und ihm die Stadt der Ahnen zu zeigen und die Feinheiten des menschlichen Lebens, auch wenn sie die ganze Zeit gewusst hatte, dass der Wraith in ihm noch nicht besiegt war und jederzeit wiedererwachen konnte. So wie es dann auch gekommen war, weil er zu klug gewesen war, um nicht die kleinen Ungereimtheiten im Verhalten der Menschen zu erkennen und seine Schlüsse daraus zu ziehen, schließlich einen großen Schritt nach vorne zu machen und die Wahrheit heraus zu finden.

„Den Experimenten“, erwiderte sie mit all ihrer Kraft und verzog das Gesicht voller Abscheu, auch wenn es schwer fiel, die Gefühle von Ekel und Abweisung auch zu verinnerlichen.. „Die Toten, die Monster. Warum hast du das getan?“

Denn im Gegenzug kamen Schuldgefühle hoch, weil sie sich genauso sehr daran erinnerte, dass er ihnen geholfen hatte, die beiden Mutterschiffe der Wraith aufzuhalten, ehe sie die Milchstraße erreichen konnten.
Durch den Verrat an seinem eigenen Volk, hatte er alle Bindungen zu seinen Artgenossen zerstört und den Menschen die Hand zur Freundschaft hingehalten. Doch sie hatten sie eiskalt ausgeschlagen, seine Bitte zurückgewiesen.
Teyla erinnerte sich sehr gut an den Moment in dem sie Michael zum letzten Mal gegenüber gestanden hatte. Damals war er äußerlich zwar noch mehr Wraith gewesen, in seinen Augen hatte sie aber eher den von Traurigkeit, Verzweiflung und Enttäuschung gezeichneten Menschen gesehen. Gefühle, die nun verloren schienen, auch wenn sich seine fleischliche Hülle weiter gewandelt hatte.

„Das war notwendig, um in meinen Forschungen weiter zu kommen“, erwiderte er nüchtern und starrte sie ausdruckslos an.

Dann blitzte plötzlich etwas in seinen Augen auf, seine Stimme wurde lauernd. „Erinnerst du dich an die Welt, auf der du mich zurückgelassen hast, Teyla? Ja, ich konnte zu meinem Volk zurückkehren ... aber sie machten mir sehr schnell klar, dass ich nicht mehr zu ihnen gehörte. Ich war unrein geworden ... keiner ihrer führenden Wissenschaftler mehr, nur noch ...“ Er ballte die Hände zu Fäusten, machte seiner Wut mit einem Zwischen nach Wraith-Art Luft. „... ein Ding, nicht einmal mehr tauglich, um sich daran zu nähren. Die Königin duldete mich nur, weil sie mich benutzen wollte, um an neue Weidegründe zu kommen. Danach hätte sie mich wie euch vernichtet ...“

„Es hätte alles anders werden können, Michael, dass weißt du!“

Der Hybrid lachte spöttisch auf. „Und wie hätte dieses andere Leben aussehen sollen?“ fragte er dann bitter. „Was wäre ich dann mehr als ein Spielzeug in den Händen eurer Wissenschaftler gewesen, gefangen in einem gelenkten Leben ohne Erinnerung an mein wahres Ich, ohne das Wissen über das, was mich ausmachte?“
Leben trat in seine Augen, das vorher nicht da gewesen war. Enttäuschung und Wut, Verzweiflung, betrogene Hoffnung und ein tiefes Misstrauen. Die nächsten Worte spuckte er fast aus.
„Ich war und bin in euren Augen eine Kreatur wie Frankensteins Monster? Ein Triumph der Wissenschaft über die Natur, aber zu gefährlich um in eurer Mitte zu leben. Der Film, dne ich mit euch gesehen habe, hat mir die Augen geöffnet. ..“
Seine Augen wurden schmal. „In euch schwelte immer die Angst vor dem Unbeherrschbaren. Nur einer von euch war die ganze Zeit ehrlich zu mir und hat seine Ängste, seinen Hass nicht verborgen... und das warst nicht du ... das war dein Freund Ronon. Er hat niemals einen Hehl aus dem gemacht, wie er für mich fühlte, im Gegensatz zu dir! Deine Freundlichkeit, deine Versuche, mich zu verstehen ... das waren alles nur verfluchte Lügen. Du hast mich genau so betrogen wie der Rest deiner Freunde!.“

„Das ist nicht wahr!“, entfuhr es Teyla unwillkürlich. Im nächsten Moment fragte sie sich warum sie das gesagt hatte. „Mein Freundlichkeit dir gegenüber war ehrlich gemeint, denn ich weiß genau, wie du dich gefühlt haben musst. Verloren, fremd und and–“

Er unterbrach sie mit einer schroffen Handbewegung und sprach wütend weiter. „Hör auf mit deinen Lügen, oder meinst du etwa die Experimente, die an deinem Volk durchgeführt wurden? Deine Gene sind längst verwässert und nicht mehr nennenswert anders als die der normalen Menschen ...“ Er hielt plötzlich inne und legte den Kopf schief. Dann atmete er tief ein und streckte die Hand aus. „Obwohl ....“

Teyla zuckte zurück, als die Fingerspitzen in einer fast zärtlichen Bewegung ihre Wange berührten. Er war trotz allem immer noch ein Wraith und damit kam die Handfläche mit seinem Nährmund ihrem Körper gefährlich nahe – oder?
Die Berührung elektrisierte sie. Ein warmer Stoß unterschiedlicher Gefühle durchfuhr ihren Körper und brachte ihr Herz dazu, schneller zu schlagen. Ihre Augen weiteten sich.

Michael beugte sich leicht über sie. „Nein, ich habe mich geirrt.“ Seine Augen nahmen einen warmen Glanz an. „Du bist tatsächlich anders. Sonst wäre es dir niemals gelungen, dich in unser geistiges Netz einzuschleichen, wie ich durch den Gesamtgedanken gehört habe. Und ich glaube, das ist es, was mich an dir von Anfang an fasziniert hat“, flüsterte er. „Wäre ich noch ganz der unschuldige, unwissende Michael Kenmore, würde ich es mit euren menschlichen Worten vermutlich als das Gefühl namens Liebe bezeichnen.“
Seine Lippen zitterten, als habe er zu viel von sich selbst verraten und schäme sich jetzt dafür. „Im Besitz meiner Erinnerungen weiß ich jedoch, dass hier auch die Natur der Wraith eine Rolle spielt. Es sind genau die chemischen Verbindungen, mit denen unsere fernsten Vorfahren kommunizieren, die unser Leben auf den Mutterschiffen bestimmen und die ich mir nun auch bei meinen Experimenten zunutze mache.“
Er lachte leise und die Nüstern seiner Nase blähten sich als er die Luft geräuschvoll einsog. „Ich kann deine nur all zu menschliche Angst vor mir förmlich einatmen ... aber das ist nicht alles. Da ist auch noch etwas anderes ... und du weißt was es ist!“

„Nein!“ Teyla schüttelte den Kopf, doch sie konnte diesmal nicht seiner zupackenden Hand entkommen An Kinn und Kehle drückte er sie auf den Metalltisch zurück. Die Athosianerin gab jede Gegenwehr auf und erstarrte, erwartete jeden Moment, den scharfen, durchdringenden Schmerz des Nährens. Sie drehte den Kopf zur Seite, das einzige, was ihr nun noch blieb.
Doch es geschah nichts. Das schmerzhafte Brennen mit dem es normalerweise beginnen sollte, blieb aus.

Teyla sah irritiert auf. Michael verharrte immer noch über ihr. Er sagte nichts atmete aber tief ein und aus, als verlange es ihm nach ihren Duft, ihrer Aura, die all das verriet, was sie ihm nicht sagen konnte und wollte. Ihre Schuldgefühle, ihre Angst vor Vergeltung... aber auch ihre Faszination und der Wunsch, ihm noch einmal eine Chance zu geben.

Seine Augen waren dabei halb geschlossen, sein Gesicht wirkte auf seltsame Weise entrückt wie bei einem Schlafwandler. Er lockerte nun seinen Griff, seine Hand blieb jedoch bei ihrem Gesicht, während er ihr ihre Wange streichelte und sanft eine Haarsträne aus dem Gesicht schob, nur um dann wieder ein Stück tiefer zu wandern.
Teyla atmete tief ein. Sie konnte nicht leugnen, dass sie diese zarten Berührungen irritierten ... nein auf eine Weise erregten, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Die Athosianerin ahnte zugleich, dass diese Wahrnehmungen nicht nur körperlicher Natur waren. Das, was noch Wraith in Michael war, suchte nach der Teyla, die nicht ganz Mensch war, weckte etwas in ihrem Inneren, dass sie erneut erschaudern ließ. Ein natürliches Begehren, dass nicht mit dem Verstand zu steuern war.

„Ich bin ein Mensch ...“ leistete sie schwach Widerstand. „Und du...“

„Was sieht du in mir?“ Michael nahm sie wieder genau in Augenschein. „Bin ich für dich der Wraith, das lebenszerstörendes Monster, das nur mit dir spielt, ehe es dich frisst? Glaubst du das wirklich?“
Er lachte leise auf, wirkte dabei aber traurig.
„Du weißt nichts. Ein Wraith wie ich gehorcht seiner Königin und ihren Pheromonen ohne Widerrede. Er gibt sich ihr hin, wenn sie es ihm befiehlt, wohl wissend, dass damit der Tag seines Todes gekommen ist.. Das Männchen ist der erste Nährboden für die Brut. Das ist ein Erbe unserer insektoiden Vorfahren, das nichts und niemand ändern will, auch wenn es mittlerweile viele Methoden gibt, die Zahl der Nachfahren zu erhöhen.“

„Das glaube ich dir nicht ....“ Teyla stockte der Atem, denn nun glitt seine Hand tiefer, legte sich plötzlich in der wraithtypischen Geste auf ihre Brust. Sie zuckte heftig zurück und schrie leise auf auf, den Schmerz erwartend, den der Nährprozess mit sich brachte. Doch da tat sich nichts, denn nur eine glatte menschliche Hand ohne die typischen Wulste, die den Nährmund umgaben berührte ihre Haut. „Das kann nicht sein ...“, wisperte sie.

„Doch genau das ist unsere Natur“, Michaels Stimme wurde rau. „Drohnen, Arbeiter und Soldaten gibt es unzählige, aber nur wenige Königinnen und Wächterinnen. Sie hätte meine Gene genommen, um eine neue starke Generation zu schaffen. Gefühle spielen bei unserem Fortpflanzungsprozess keine Rolle. Ich aber bin kein Wraith mehr, wie du jetzt erkennen kannst. Nicht mehr in der Art, wie du sie kennst.“

Michael hielt inne und schien auf eine innere Stimme zu lauschen. Seine Lippen zitterten, so als suche er nach den richtigen Worten. „Inzwischen frage ich mich, ob das nicht eine unserer Schwächen ist, jetzt wo ich euch Menschen hautnah studieren konnte. Anderseits ...“
Seine Augen wurden wieder schmal, er bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen, als wolle er etwas abschütteln, was ihn quälte. Dabei stieß er ein leises Zischen aus. „Und selbst von Gefühlen heimgesucht werde, die ich nicht so kontrollieren kann, wie ich möchte. So wie jetzt gerade...“

„Wie meinst du das ... Ich verstehe ...“ Teyla schnappte nach Luft, als seine Hand tiefer wanderte und die Knöpfe ihrer Bluse öffnete. Zugleich wurde sie von einem unsichtbaren Wolke aus Pheromonen eingehüllt, die mehr sagte, als tausend Worte. Es versetzte ihren Körper in Vibration, regte einen Hunger in ihren Eingeweiden an, den sie unbedingt stillen wollte.

Hier. Mit dieser Drohne. Dem Mann Ihm. Jetzt.

Ihr Verstand wollte sich davon nicht mitreißen lassen, sich gegen die Geistesverbindung wehren, die durch die Pheromone in der Luft zwischen ihnen entstand. Dabei war nicht einmal er alleine daran schuld. Ihr Körper reagierte auf die gleiche Weise.

„Michael ... bitte ... nicht ...“ Noch einmal schüttelte sie den Kopf, versuchte wieder klar zu werden und ihre aufkommende Leidenschaft zu bekämpfen. Aber sie wusste, dass sie dieses Ringen verlieren würde. Das hatte sie schon bei ihren ersten Begegnungen gespürt. Der Prozess hatte schon vor mehr als einem Jahr eingesetzt und näherte sich nun seinem Abschluss. Die Wahrheit ließ sich nicht länger verleugnen, denn der Blick in seine Seele sagte alles.

Der durch den Retrovirus ganz und gar menschliche Michael Kenmore hatte sich in sie verliebt, ihre Nähe gesucht, weil er sie auf eine unschuldige Art mochte und verehrte.
Der sich in einen Wraith zurückverwandelnde Flüchtling hatte sie versucht mit sich zu nehmen, sie am Ende sogar verschont
Der Hybrid auf dem Mutterschiff der Wraith hatte ihre Nähe, ihr Verständnis und ihre Unterstützung gesucht ... und der neue – zweimal gewandelte und bitter geprüfte Michael – legte nun sein Schicksal, seine Zukunft in ihre Hände.
Seine Seele lag offen vor ihr – geschunden und verletzt, aber auch voller Hoffnung auf jemanden, der ihn verstehen würde. Er streckte seine Hand zu einem Bund aus, auf den die Wraith-Königin in ihrem Inneren ansprach. Gemeinsam konnten sie vielleicht eine neue Welt schaffen, in der auch für sie beide ein Platz war.

Auf ihre Bitte hin hielt er inne. Verwirrt und traurig wollte er schon seine Hand zurückziehen, aber Teyla schüttelte den Kopf, denn vermisste seine zarten, unschuldigen Berührungen schon jetzt. Die Königin in ihrem Inneren wollte sich das nehmen, was er ihr aus freien Stücken anbot.
„Mach weiter. Hör nicht mit dem auf, was du begonnen hast“, gab sie leise ihr Einverständnis und staunte nicht schlecht darüber, dass er im nächsten Moment ihre Fesseln löste. Die Athosianerin setzte sich auf. Sie hätte die Gunst des Augenblicks nutzen können, um Michael niederzuschlagen, um ihre Freunde zu rufen und ihn auszuliefern.

Statt dessen streckte sie ihre Hand aus und berührte ihm nun ebenfalls an der Wange. Seine Haut war zwar nicht so weich und warm wie die eines normalen Menschen, aber dennoch nicht so unangenehm wie die eines Wraith. Sie fühlte sich fast samten unter ihren Fingerspitzen an.

Seine Freude über diese unerwartete Wendung in seinem Verhalten sprang auf sie über. Vielleicht überließ er ihr deshalb die Führung, wehrte sich nicht, als sie auch den anderen Arm ausstreckte und sein Gesicht sanft zu ihrem hinzog.

Wie wohl seine Lippen schmecken würden? Teyla probierte es einfach aus, spürte ihre warme Nachgiebigkeit, ihren Hunger, ließ es zu, dass Michael begierig ihren Atem trank und sie den seinen. Ihre Zungen umspielten einander, so wie nun auch ihre Hände über den Körper des jeweils anderen wanderten und sich erkundeten. Die Kleidung begann sie beide zu stören. Ohne sich voneinander zu lösen, streiften sie einander Mantel, Jacke und Bluse ab, erkundeten mit den Fingern jede Wölbung ihres Oberkörpers. Als Michael Schwierigkeiten mit ihrem BH bekam, löste sie ihn.

Teyla stellte zufrieden fest, dass Michael unter dem schweren Leder nichts weiter als seine Haut getragen hatte und sie so weiterer Bemühungen entband. Er war zwar schmal gebaut, aber dennoch nicht mager. Seine Muskelstränge kündeten von Stärke und Ausdauer, wie sie den Wraith eigen war. Und fand sie auch Stellen an seinem Körper, die weich und nachgiebig, warm und empfindlich waren wie die eines normalen Mannes.

Michaels Hände erforschten derweil genau so ungeduldig und neugierig die Rundungen ihres Körpers, schlossen sich dann vorsichtig um ihre Brüste. Die Daumen umspielten ungeduldig die Spitzen ihrer straffen Hügel.

„Ich begehre dich ...“, gestand Michael ihr schwer atmend ein, als sie ihre Münder endlich einmal voneinander lösten. „Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, liebe ich dich“, machte er ihr dann ein noch viel wichtigeres Geständnis.

„Ich weiߓ, erwiderte Teyla und seufzte leise, als sie seine Worte mit tiefer Wärme erfüllten. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie sich fragte, ob nun nur die unbändige Lust aus ihr sprach oder vielleicht doch ein tiefergehendes Gefühl.
Die intime Nähe von Michael erregte sie – viel mehr als es jemals Kanan, der Gefährte ihrer Jugendtage, oder auch John vermocht hätten. „Ich ... mag dich ... auch“, sagte sie bedächtig. Alles andere hätte ihre enge Seelenverbindung als Lüge enttarnt. „... und ich begehre dich, mehr als mir bewusst gewesen ist...“

Ein Strom fiebriger Hitze durchfuhr sie, als ihre Hände tiefer glitten und in der Mitte seines Körpers den Beweis für seine Leidenschaft ertastete. Eine so starke, so große Erektion, kündete von tiefem Verlangen – die Wraith-Königin in ihr war von dem urtümlichen Wunsch getrieben, den männlichen Samen zu empfangen, um damit neue Nachkommenschaft zu erschaffen.
Die Menschenfrau aber sehnte sich nach der Freude und Intimität der Vereinigung mit dem Liebsten, dem ultimativen Bund zwischen ihnen - dem Einswerden von Körper und Seele, der sie zusammenschmieden würden. Sie war glücklich, dass dieser Mann sich ihr schenken, ganz hingeben würde, auch wenn es vielleicht das einzige und letzte Mal sein konnte.

So bedurfte es keiner wörtlichen Überredung mehr nun auch die Hosen und Stiefel abzustreifen und damit die letzten physischen Barrieren zu entfernen, die sie noch zur Vernunft gebracht hätten.

Teyla blieb auf dem Metalltisch sitzen, nachdem sie die Jacke zum Schutz gegen die Kälte unter sich geschoben hatte. Das Pochen in ihrem Unterleib verriet, wie bereit sie für ihn war. So öffnete sie langsam die Beine und lud Michael ein, näher zu kommen. Er zögerte unsicher, seine Hände glitten unschlüssig über die Innenseiten ihrer Oberschenkel, so als wisse er nicht, was er als nächstes tun müsse. Natürlich ... es war sein erstes Mal. Es musste sein erstes Mal sein, wenn sie seinen Worten glaubte.
Das war etwas ganz besonderes für sie. Teyla half ihm einfach dabei, seinem Instinkt freien Lauf zu lassen, führte ihn sanft und zärtlich zu ihrer Körpermitte und lehnte sich zurück und hob ihr Becken leicht an, damit er besser in sie eindringen konnte.

Langsam und andächtig tauchte er in sie ein. Teyla seufzte ob seiner Härte und Größe, die sie schon jetzt ganz ausfüllte. Die raue, nicht ganz menschliche Haut seines Glieds stimulierte ihre Weiblichkeit auf eine sinnliche Art, sie wie sie sie noch nie zuvor erfahren hatte. Die Berührung sorgte dafür, dass schon bei der feinsten Berührung neue Ströme von Leidenschaft ihr Blut schneller durch die Adern pulsieren ließ.

Für den Rest sorgte die menschliche Natur, die nun auch in dem Mann aufflammte. Michael folgte seinem Instinkt, geleitet von den hin und her flutenden Verbindung ihrer Gefühle und Pheromone.

Teyla küsste und streichelte ihn, als er langsam in sie stieß, jede Bewegung auskostend, durch die er sich enger mit ihr verband.. Sein Atem ging schnell, auch sein Herz schien zu flattern als sie ihm eine Hand auf die Brust legte.
Und da war die Anspannung in seinen Armen, seinen Beinmuskeln und in seiner Bauchdecke. Sie spürte, dass er sich zurückhielt, auch wenn es ihm schwerer um schwer fiel. Hatte er etwa Angst, ihr weh zu tun, ihr Schaden zuzufügen? Das musste er doch nicht haben. In keinem Moment ihrer Vereinigung hatte sie Schmerz empfunden, nur wilde, ungezügelte Lust.

Die Athosianerin schlang ihre Arme und Beine um Michaels Körper und zog ihn eng an sich. „Halt dich nicht zurück“, wisperte sie in sein Ohr. „Nimm mich. Härter.“ Gleichzeitig mit diesen Worten, begegnete sie seinen Stößen mit eigenen Gegenbewegungen.

Michael brummte zustimmend und folgte ihrer Anweisung. Er wurde schneller. Mit den Händen unter ihren Pobacken hob er sie leicht an und zog sie damit noch fester an sich verstärkte so den Wucht seiner Stöße. Immer kraftvoller fuhr er in sie, pumpte, als ginge es hier und jetzt um sein Leben.

Teyla genoss die wilde Vereinigung und legte sich auch selbst keine Zurückhaltung mehr an, krallte ihre Nägel in seinen Rücken und verstärkte so den süßen Schmerz der Lust, der immer höhere Wellen schlug. Schnell und unerbittlich – so hatte sie Sex schon lange nicht mehr genossen – vor allem nicht mit allen Sinnen. Dabei spürte sie, dass sie sich langsam aber unerbittlich dem Höhepunkt näherte, dem Ziel jeder Vereinigung.

Ein letzter harter Stoß brachte sie über die Grenze. Teyla schrie ihre Lust ungehemmt heraus, während Michael stöhnend sein Gesicht an ihrer Schulter vergrub und sich zuckend in sie ergoss, als er direkt nach ihr kam. Nicht nur die Wraith-Königin empfing seinen Samen mit Freude in ihrem Schoß.

Für einen Moment fühlte sich Teyla losgelöst von ihrem Körper, verbunden nur mit dem Geist, der ihre Empfindungen wie kein zweiter teilte. Ihre Seelen schienen zu verschmelzen, eins zu sein.

Dann wurde sie mit einem sanften Ruck in das Gewirr aus zwei erhitzten und noch im Nachhall der Leidenschaft zitternden Körper und acht Gliedmaßen zurückgezogen, ganz konzentriert auf das Pochen zwischen ihren Schenkeln, das auch ihren Herzschlag, ihrem Atemrhythmus und ihr Denken bestimmte.

Keuchend, aber zufrieden sah sie Michael an aus verschleierten Augen an und küsste ihn sanft auf den Mund. Er ließ es willenlos und genau so glücklich geschehen, noch ganz verzaubert von den Gefühlen, die ihre leidenschaftliche Vereinigung mit sich gebracht hatte. Und er ließ jede Maske fallen.

In diesem Moment war er wieder so unschuldig und neugeboren wie in dem Moment, in dem sie sich das erste Mal in dem kalten, Labor auf Atlantis in die Augen gesehen hatten. War der liebenswerte, fast schon schüchterne junge Mann, der sich selbst und einen Platz im Leben suchte ... war ...

Doch damit war es einen Augenblick später bereits vorbei. In dem Moment, in dem eine Lampe das Labor in rötliches Licht tauchte und ein durchdringender Warnton erklang, schwand die Nähe, die sie eben noch geteilt hatten.
Michael schob sie von sich und verschloss seinen Geist. Auch sein Gesicht verlor wieder jede Regung. „Deine lästigen Freunde sind ganz in der Nähe“, sagte er ernüchtert, bückte sich, um nach Hose, Stiefeln und Mantel zu greifen und alles überzustreifen. „Ich sollte sie am Besten gleich ausschalten, damit sie keinen Ärger mehr machen können.“
„Nein! Bitte tu das nicht!“ widersprach Teyla, während sie sich ebenfalls anzog. Ihr Herz schlug immer noch im Takt der Leidenschaft, die sie vor wenigen Augenblicken noch geteilt hatten. „Du würdest alles zerstören, was gerade zwischen uns entstanden ist „, fügte sie sanfter hinzu. „Und deine Menschlichkeit verlieren!“

Michael hielt inne und schüttelte den Kopf. „Was glaubst du dann, was ich tun soll? Mich ihnen ergeben, und auf ihre Gnade hoffen?“, fragte er bitter. „Du weißt, was sie dann tun werden, nachdem sie das hier gesehen haben. Nein. Ich lasse mich nicht wie ein Opferlamm zur Schlachtbank führen. Sie müssen sterben, oder wir fliehen vor ihnen. Gemeinsam.“ Er hob abrupt den Kopf und fing ihren Blick ein. „Es ist deine Entscheidung!“

Für einen Moment starrten sie sich schweigend an, maßen ihren Blick und ihren Willen. Teyla las in seinen Augen Verärgerung, Sorge und Wut, aber auch Unsicherheit, Hoffnung und Sehnsucht. Er war bereit auf sie zu hören. Doch er forderte auch etwas, was sie ihm so nicht geben wollte, nicht geben konnte – so gut sie ihn auch verstehen konnte.

Deshalb musste sie sich fragen, was sie selbst wollte. Das Band, das zwischen ihr und Michael entstanden war, auch wenn sie es beide unterdrückten, summte noch immer in ihrem Geist. Die Leidenschaft ihrer Vereinigung würde unvergessen und unvergleichbar bleiben , die Sehnsucht, nach ihm nicht mehr schwinden oder ganz verlöschen. Und doch widerstrebte es ihr, einfach mit ihm zu gehen. Schließlich waren da auch noch andere Bindungen, zu ihrer Familie, zu ihren Freunden, ihrem Volk.
Sie konnte all das nicht im Stich lassen, nur weil sie im Moment die Chance hatte, Michael auf einen guten Weg zu bringen und seine ungeteilte Leidenschaft und Liebe zu genießen. Etwas, was andere Männer ihr nicht geben würden.

Teyla biss sich auf die Lippen. Was also sollte sie jetzt tun? Wie sich entscheiden, um beiden Seiten in ihr gerecht zu werden?

Michael sah sie auffordernd an und streckte die Hand aus, sagte aber nichts. Mit jedem Augenblick, den sie zögerte, schwand die Wärme, die sie eben noch in und um ihm gefühlt hatte. Und das weckte ein Gefühl von Trauer und Sorge in ihr, denn diesmal würde sie sich wirklich schuldig machen, würde ihn endgültig in den Wahnsinn treiben.
Schon jetzt tänzelte er auf dem schmalen Grad zu diesem Abgrund entlang. Das Gefühl ein Ausgestoßener zu sein, zu keinem Volk wirklich zu gehören, die Wut, all das durch Menschen verloren zu haben, die ihn bereits zweimal verraten hatten, nagte schon jetzt an seinem Geist, und es fehlte nicht mehr viel, dass dieses fragile Gespinst zerbrechen würde.

Dennoch ... sie brauchte die Zeit, um sich selbst darüber klar zu werden, was sie sich wünschte!

„Lass mich zurück, ich werde dafür sorgen, dass du unbehelligt fliehen kannst! Ich werde einen Weg finden, wieder zu dir zu kommen“ sagte sie dann eine Spur zu schnell, denn Michaels Augen wurden wieder schmal.

„Ich verstehe ...“, murmelte er, und packte ihren Arm, als sie ihn beschwichtigend berühren wollte. Mit seiner Stärke, die sie eben noch so genossen hatte, schubste er sie zurück auf den Metalltisch. „Das was eben geschehen ist, zählt also nicht“, zischte er, als er ihr wieder die Fesseln umlegte und dabei vermied ihr ins Gesicht zu blicken. Sein kalter Zorn brandete über sie wie ein Eissturm auf Athos

Teyla ließ die Fesselung willenlos über sich ergehen, denn sie spürte, dass ihr noch ein Weg blieb, um ihn zu überzeugen. „Doch das zählt mehr, als du denkst!“ Mit der Kraft der Wraith-Königin in sich erzwang sie die geistige Verbindung zwischen ihnen erneut und brachte ihn dazu, sie noch einmal anzusehen.
„Ich brauche nur Zeit zum Nachdenken. Du hast Empfindungen in mir geweckt, die ich erst einmal verarbeiten muss.“ Sie lächelte traurig. „Bitte verstehe doch Michael ...das ist eine nur all zu menschliche Regung.“
„Ja, das sieht euch Menschen ähnlich ... genauso wie Betrug. Und Lüge“, erwiderte er. „Schöne Worte hinter denen nichts steckt, nur Verrat.“

„Nein“, Teyla legte allen Nachdruck der Wraith-Königin in ihre Stimme. „Ich gebe dir ein Versprechen“, zischte sie und übermittelte diesen Eindruck auch mit ihrer Seele.

Über Michaels Gesichtszüge zuckten in schneller Folge, Zorn und Argwohn, Angst und Traurigkeit ... aber dann endlich auch wieder Sehnsucht und Hoffnung. „Es ist also entschieden“, wisperte er und beugte sich vor, um sie noch einmal auf den Mund zu küssen und dann einen Schritt zurückzutreten. „Um meiner Liebe willen, möchte ich daran glauben und hoffen.“

Er hob den Kopf, als Schritte näher kamen und jemand gegen die Tür polterte. „Ich nehme dich beim Wort. Und ich werde die nötige Geduld aufbringen. Aber nicht für immer!“, machte er mit deutlichen Worten klar und löste sich aus ihrer Seelen-Verbindung. Das war das letzte das er sagte, bevor er einen Arethus-Käfer aus einem Käfig holte und auf ihr aussetzte, um die Tarnung für ihre geheime Absprache perfekt zu machen. Noch ehe die anderen endlich die Tür aufgebrochen hatten, und sie vor dem drohenden Tod retteten, war Michael bereits in den Schatten des Raumes und durch einen anderen Ausgang verschwunden....

* * *

Sechs Monate später erinnerte sich Teyla an Michaels letzte Worte und das Vertrauen, das er in diese gelegt hatte, als sie auf einem fremden Planeten auf die Ankunft des Wraith-Jägers wartete, um sich aus der Mitte ihrer Freunde mittels eines gut vertrauten und ebenso gefürchteten Lichtstrahls entreißen zu lassen. Der diplomatische Einsatz war nur eine Finte gewesen, eine Lüge, die Nachricht an ihn, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt an diesem Ort abzuholen.

Denn sie konnte sich nicht länger ihrer Gefühle zu ihm und ihrer durch die Vereinigung entstandenen Bindung entziehen – ebenso wenig wie sie es über das Herz brachte, Michael das ungeborene Kind vorzuenthalten.

Seinen Sohn. Das ultimative Zeichen ihres Vertrauens und ihrer Liebe zu ihm und die Hoffnung auf eine Welt in der auch er seinen Platz finden würde...

* Ende *
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