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When the world is running down von Linchen , Mel

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Kapitel Bemerkung: Jack ist Querschnittsgelähmt, dennoch möchte er mit auf eine ‚"ungefährliche" Mission...
(Teil 2)


Als sie an seinem Haus ankamen, weckte Nick seinen Schützling mit einem sanften Rütteln.

Völlig verträumt wachte Jack wieder auf. Er hatte keinen Alptraum gehabt. Eigentlich konnte er sich an gar keinen Traum erinnern. Aber dann war es sicher auch nichts Schlechtes, dachte er.

Nick half ihm in den Rollstuhl und Jack ließ sich in das Haus schieben, diesmal wollte er sich einfach nur fallen lassen. Die Erschöpfung von dem ersten Muskeltraining stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Wollen wir gleich zu Abend essen, oder wollen sie lieber schlafen?", fragte Nick freundlich, nachdem er Jacks Jacke angehängt hatte.

"Nenn' mich Jack, okay Nick?"

"Ja, wenn DU das so möchtest!?", antwortete er erstaunt und lächelte Jack an.

Ein zufriedenes Grinsen war die Antwort und Jack versuchte sich aus dem Rollstuhl zu stemmen.

"Was soll denn das werden?", fragte Nick erschrocken.

"Ich sitze auf meinem Schlüssel!", sagte Jack und zog den Bund hervor um sich dann wieder bequem in den Rollstuhl fallen zu lassen.

"Okay, was gibt es denn leckeres zu Essen?", fragte Jack und grinste seinen Gegenüber fröhlich an.

Nick war ganz schön erstaunt über Jacks plötzliche gute Laune, aber er war nicht gewillt, ihm die so schnell wieder zu verderben. Zu lange schon war Jack deprimiert gewesen und nun , wo es einen Abend anders laufen sollte, wollten beide es genießen.

"Es gibt... naja.... irgendwelche Wünsche?"

"Wie wäre es mit Nudeln? Das geht schnell und ich habe einen riesen Hunger!", gestand Jack und schickte Nick in die Küche, damit dieser schon mal anfangen konnte.

Jack selbst wollte sich im Badezimmer, das im unteren Geschoss lag, etwa frisch machen und sich das Gesicht waschen.

Der Rollstuhl war leichter als sonst, dachte Jack und hatte schnell die Schwelle in das Badezimmer überwunden. Er beschloss sich auf den Rand der Badewanne zu setzen um an die Seife zu kommen. Er stemmte sich mit den Händen auf die Lehnen des Rollstuhls und wollte sich hinüber schwingen. Seine Kraft schwand, aber Jack war entschlossen und schaffte es tatsächlich. Überglücklich saß er auf dem Badewannenrand und wusch sich das Gesicht und die Hände.

Doch dann musste er ja auch wieder zurück in den Rollstuhl. Aber seine Kräfte verließen ihn dieses Mal ganz.

Er stemmte sich nach oben und rutschte ab.

Mit dem Kopf an die harte Wanne gestoßen, saß er am Boden und wartete auf Nick, der das Gepolter unmöglich überhört haben konnte.

Er hatte recht, in einer Minute stand er auch schon im Badezimmer.

"Jack, das ist gefährlich, du hättest dich verletzen können!", schimpfte er und half Jack wieder auf.

"Aber ich habe es doch geschafft. Ich mache Fortschritte!", prahlte Jack und sah Nick an.

Dieser verstand, wie wichtig Jack das war. Er hatte ja auch Recht, jeder noch so kleine Erfolg war ein Schritt zu seiner Genesung.

Mit guter Laune und einer kleinen Beule am Kopf rollte Jack in der Küche hin und her und nervte Nick damit unendlich beim Kochen.

"Was für Soße machst du?", fragte Jack schließlich, besorgt darum , nicht die richtige zu bekommen.

"Carbonara und Tomate!"

"Aha.... ja gut... ich hoffe die schmeckt!", nörgelte Jack.

Doch bevor Jack weiter rumnörgeln konnte, klingelte es an der Tür.

Nick wollte gerade losgehen, als Jack an ihm vorbei sauste.

"Ich mache das schon!", rief er und rollte zur Tür, um sie dann zu öffnen.

"Sam?!", sagte er überrascht, als die junge Frau zu ihm herunter sah und ihn erstaunt anguckte.

".... Ich wollte sehen, wie es dir geht Jack!", sagte sie leise.

"Oh, na dann komm rein! Das Essen ist gleich fertig, du kannst doch mit uns essen!", schlug Jack vor.

Sam war verwirrt. War das wirklich Jack , der hier so fröhlich durch die Gegend sauste?

"Was ist denn mit dem passiert?", fragte Sam leise Nick, als sie in die Küche kam.

"Das habe ich gehört!", protestierte Jack und sah sie gespielt böse an. "Ich habe nur gute Laune, ist das denn so schlimm?", fragte er und wurde schon wieder etwas wütend.

"Nein, es ist schön dich mal wieder lachen zu sehen..... ich bin ehrlich gesagt auch noch hier, weil ich dir etwas sagen muss, im Auftrag des Generals!", sagte sie und setzte sich an den kleinen Küchentisch.

"Und das wäre?"

"Morgen geht SG-1 wieder in den aktiven Dienst und wir werden nach PX 698 gehen und noch einige andere Missionen in der nächsten Woche durchführen müssen!"

Jacks Miene verdunkelte sich.

"Und wer nimmt meinen Platz ein?", fragte er leise und mit beängstigender Stimme.

"Ein neuer Offizier: Colonel Perago von den Marines wird sie vertreten, bis sie wieder gesund sind."
"Aha, ich bin mal ein paar Woche nicht da und die holen sich gleich einen Neuen!", fluchte Jack und starrte an die Wand.

"Jack, glaube mir, du wirst nicht ersetzt. Niemand kann dich ersetzen!"

Sam sah zu Jack, der immer noch wütend auf einen imaginären Punkt an der Wand starrte.

"Ich .... wenn du willst dann....", Sam stotterte, weil sie nicht wusste, wie sie das sagen sollte.

"Ich werde SG-1 für eine Zeit verlassen.... um dir bei der Reha zu helfen und dich zu unterstützen!", sagte sie.

Langsam drehte Jack sich zu ihr um und sah sie erschrocken an.

"Was? Das ist doch nicht dein Ernst, oder?"

"Doch natürlich, Jack du brauchst jetzt jede Hilfe!"

"Aber deswegen doch noch längst nicht deine! Ich bin noch kein Pflegefall und muss auch noch nicht von JEDEM bemuttert werden.", Jack wurde laut.

Sam war gekränkt. Wie konnte er das sagen, nachdem sie ihm so viel geholfen hatte und an seiner Seite bleiben wollte?

Nick hielt es für besser die Situation etwas zu entschärfen und stellte eine große Schüssel mit Nudeln auf den Tisch.

"So, jetzt kann es losgehen!"

Widerwillig aß Jack und wurde von Sam mit gekränkten Blicken bestraft.

Nick sah sich das Ganze an und beschloss am späten Abend, wenn Sam wieder gegangen war, noch einmal mit ihm zu reden.

Nick begleitete Sam noch zu ihrem Auto, das draußen neben dem Haus geparkt war.

"Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber ich weiß einfach nicht was ich von seinen wechselhaften Verhaltensmuster halten soll. Ich möchte ihm ja wirklich nur helfen, ist das denn so schwer zu akzeptieren?", wollte die immer noch am Boden zerstörte Sam wissen.

"Ich denke er ist immer noch nicht über das harte Los, das er nun tragen muss hinweg. Ich weiß nicht wie ich mich in so einer Situation fühlen würde, aber bestimmt würde ich auch nicht von jedem bemuttert werden wollen. Das ist es, was mir in meinem Beruf oft zu schaffen bereitet! Viele meiner früheren Patienten verhielten sich genau wie Jack, das macht die Sache für mich und auch für andere Personen - wie sie in diesem Fall, nicht gerade leichter. Aber ich versuche immer das Beste aus dieser Zeit, die ich mit diesen Leuten zusammen habe, zu machen. Und das werde ich auch bei Jack versuchen! Ich habe mir fest vorgenommen noch mit ihm über sein Verhalten gegenüber ihnen, wie auch anderen Leuten, die ihm nur zur Seite stehen wollen, zu reden.", versuchte Nick Sam etwas aufzumuntern.

"Danke das sie’s versuchen! Es liegt mir nämlich sehr viel daran, ihn wieder gesund und munter zu sehen. Ich wünsche ihnen viel Glück!", mit diesen Worten setzte sich Sam in ihr Auto und startete den Motor.

"Das werde ich gebrauchen!", murmelte Nick und sah dabei zu wie das Auto um die nächste Ecke verschwand. Nun machte er sich daran wieder schleunigst ins Haus zu kommen, denn die Temperaturen draußen waren noch immer um den Gefrierpunkt. Schließlich wollte er sich nicht noch eine Erkältung hohlen. Drinnen angekommen machte er sich erstmals auf die Suche nach Jack, was auch nicht lange dauerte, wo sollte sich ein Rollstuhlfahrer in diesem Haus auch verschanzen? Jack saß im Wohnzimmer und blickte aus dem Fenster in die schwarze Nacht hinein. Ohne etwas bestimmtes im Visier zu haben, einfach nur in die Weite starrend. Völlig in Gedanken versunken bemerkte er gar nicht wie Nick das Zimmer betrat, sich einen Stuhl nahm und sich neben ihn setzte.

"Jack, ich kann es ja verstehen, dass du nicht bemuttert werden willst, aber verstehe doch: Sam Carter, wie auch alle anderen Freunde von dir auch, macht sich wirklich große Sorgen. Sie wünschen sich alle, dass du so schnell wie möglich wieder gesund wirst..... Jack, hörst du mir überhaupt zu?", Nick bemerkte erst jetzt, dass es den Anschein machte, dass sein Nebenan ihm gar nicht zuhörte.

"Jack?!"

"Ähm, ja tut mir leid, ich habe dir nicht zugehört!", gab nun Jack in einer barschen Tonlage zu. Wollte er ihm nicht zuhören oder hatte er es absichtlich nicht getan? Nick war sich dessen nicht sicher, er war indes schon eine ganze Weile mit Jack O’Neill zusammen aber immer noch verbargen sich hinter dieser Mauer, die Jack im Moment wieder enger um sich zu "bauen" schien, Geheimnisse. Eine Welt an die er niemanden ran lassen wollte. Nicht einmal seine engsten Freunde, nicht Sam, niemandem.

"Jetzt hör mir bitte zu! Ich versuche dir etwas klar zu machen!"

"Okay, aber mach‘s kurz, ich bin müde und will ins Bett!", Jack versuchte sich damit, so gut es ging, aus dieser Lage zu befreien.

"Ich verstehe ja, dass du dich von uns eingeengt fühlst, aber wir versuchen dir nur zu helfen. Du willst doch auch dass die Geschichte mit dem Rollstuhl bald ein Ende nimmt! Stimmt‘s?"

"Stimmt.", kam die knappe Antwort.

"Siehst du! Und genau das wollen wir auch. Sam Carter will dir lediglich helfen, helfen diese Zeit so gut wie möglich zu überwinden. Aber das geht nur, wenn du auch damit einverstanden bist. Sie hat mich gebeten dich noch wegen dieser Sache zu fragen und das mache ich jetzt auch!"

Nun herrschte Stille, das leise ‘Tick-Tack‘ der Wanduhr war das einzige Geräusch, das man vernehmen konnte.

Nick wartete darauf, dass endlich eine Antwort kam, aber nichts geschah.

"Jack!", versuchte er den immer noch aus dem Fenster starrenden Mann zu erinnern.

"Ich... Ich, ähm... Nick versuch es doch zu verstehen! Ich war mein ganzes Leben ein Soldat, war die meiste Zeit auf mich alleine gestellt gewesen und jetzt das... Ich kann’s immer noch nicht glauben! Was passiert wenn dieser ganze Reha-Kram nichts bringt? Ich wäre eine Enttäuschung für mich und noch schlimmer, ich wäre eine für meine Freunde. Sie zählen doch alle darauf, dass der starke und große Krieger Jack O’Neill es schafft. Aber soll ich dir mal was sagen? .... Ich habe Angst, Angst davor mein restliches Leben in diesem gottverdammten Rollstuhl zu verbringen. Und jetzt auch noch das, ich muss zusehen wie mein Team, meine Freunde nun an so einen ‘Neuling‘... Ach, ich... Ich weiß einfach nicht mehr weiter...", nun hatte es Jack doch geschafft sich von dem Fenster abzuwenden und seinem Betreuer ins Gesicht zu sehen.

Tränen standen ihm in den Augen, die hilflos versuchten irgendeinen Punkt in Nicks Gesicht zu fixieren.

Nick konnte ebenfalls die deutliche Verzweiflung in Jacks Gesichtsausdruck erkennen. Er hatte ihn in der Zeit, die er ihn nun kannte noch nie so gesehen, er hatte ihn noch nie so hilflos gesehen. Das war eindeutig alles zu viel für ihn.

"Sam... was hat sie dir noch gesagt?"

"Sie wäre sehr glücklich darüber, wenn sie dir zur Seite stehen dürfte."

Langsam zeigte sich wieder etwas Farbe in dem blassen Gesicht Jacks.

"Bitte sag ihr... Nein halt, ich werde es ihr morgen gleich selber sagen. Sie kommt doch hoffentlich noch immer mit in die Reha, oder? Sie wird doch dort wieder auf mich warten, oder?", wollte nun Jack, dem erst jetzt klar wurde was er getan hatte, wissen.

"Das kann ich dir nicht sagen."

Jack hatte genug, dieser Abend war eine einzige Katastrophe gewesen und er wollte nur noch schlafen, sonst nichts.

Er hoffte, dass Sam am nächsten Morgen wieder in der Klinik auf ihn warten würde, aber sicher war er sich nicht. Sie war sicher sehr wütend und traurig, aber sie verstand ihn sicher ein wenig.

Sein Platz im Team war ihm so wichtig, dass es Jack fast wahnsinnig machte, von irgendeinem Neuling ersetzt zu werden. Auch wenn es angeblich nicht für immer wäre, so hatte er doch das Gefühl, seine Freunde einer gewissen Gefahr auszusetzen, weil er nicht mehr für sie da sein konnte, sie nicht mehr in schwierigen Situationen mit dämlichen und sarkastischen, aber aufmunternden Sprüchen versorgen konnte. In den letzten zwei Wochen hatte ihm seine Arbeit gefehlt wie niemals zuvor. Wie würde sich dieses Gefühl erst in den nächsten Wochen steigern?

Am nächsten Morgen fuhr Jack wieder in die Klinik und er hatte Glück, Sam wartete mit einem freundlichen Lächeln auf ihn.

Jack arbeitete fröhlich drauf los.

Sam ließ sich für die Länge der Reha vom Dienst freistellen. Ihren Platz nahm ein anderer Offizier so lange ein. SG-1 Aktivitäten wurden auf ein Minimum herabgesetzt und alles konzentrierte sich auf Jack.

Er kämpfte um ein Gefühl in den Beinen, aber nach drei Wochen hartem Trainings war noch keine Verbesserung eingetreten. Zuversichtlich arbeitete Jack daran, dies zu ändern und Sam stand ihm zur Seite und trainierte zum Teil mit ihm, übernahm also den Part des Arztes.

Aber seine gute Stimmung fiel in sich zusammen.

Jack verfiel nach der vierten, erfolglosen Woche in Depressionen und verweigerte fast das komplette Training.

Nun war es an Sam, ihn wieder aufzubauen.

Janet schlug ihm vor, ihn noch einmal zu untersuchen, um zu sehen, ob eine Verbesserung des beschädigten Rückenmarkes eingetreten war.

Im SGC wartete alle ungeduldig auf das Ergebnis und auch Jack fieberte einer hoffentlich guten Nachricht entgegen.

Janet betrat das Krankenzimmer in dem Jack wartete und sich so lange mit Sam unterhielt.

"Ich habe gute Neuigkeiten!", sagte die Ärztin sichtlich erfreut.

"Das verletzte Rückenmark ist wieder komplett geheilt und es kommt nun nur noch darauf an, dass sie nicht aufgeben. Es ist eher psychisch, dass das Gehen noch nicht so recht klappen will!"

Jack schien nicht sehr begeistert.

Er hatte zwei Beine, die gesund waren und konnte sie nicht benutzen wegen einer Blockade in seinem Kopf? Er wollte doch wieder laufen, war es denn seine Schuld, dass es nicht funktionierte?

Sam bemerkte seine überaus schwankende Laune und hoffte, dass Jack genug Kraft finden würde weiterzumachen.

"Jack, ich kann ihnen nur empfehlen so weiter zu trainieren wie sie‘s am Anfang getan haben! Das hat zu der guten Verheilung sehr viel beigetragen. Wenn das Problem, das jetzt noch für sie zu lösen ist auch nicht somatischer Natur ist, so sollten sie sich dennoch so fit wie möglich halten!", versuchte auch Janet, die von Sam erfahren hatte wie mühsam es mit dem täglichen Reha-Programm von Jack voranging, ihn nun zu ermutigen.

"Aber bei Gott, was soll ich den noch machen?! Ich hab’s versucht, ich will ja, aber es funktioniert einfach nicht! Und sie sind sicher, dass da unten wirklich alles in Ordnung ist?"

"Wie schon gesagt, in bester Ordnung", versicherte ihn die junge Ärztin.

Janet legte die Untersuchungsunterlagen auf den kleinen Tisch, der in dem karg eingerichteten Zimmer stand und verließ den Raum.

"Na, gehst du morgen zur Reha?", fragte nun Sam kaum hörbar.

"Ich denke schon!"

"Oh, gut! Ich werde wie immer da sein. Aber übermorgen werde ich leider nicht auf dich warten können! Nur dass du es weißt und dich nicht fragst wo ich stecke. ", informierte sie ihn.

"Eine Mission?", fragte Jack in seiner gewohnten Tonart.

"Ja, eine schon lange überfällige Erkundungstour auf P5C-768. Hammond meinte, dass uns dieser Erkundungstrip guttun würde.", erklärte sie.

"P5C-768? Ist das nicht... Edora!?", wollte er nun ein bisschen überrascht wissen.

"Ja, wir können das nicht mehr warten lassen. Eins der SG-Teams hat vor kurzem wieder Naquadah gefunden und wir sollen erneut mit den Bewohnern darüber verhandeln.", erklärte Sam weiter.

"Aber Laira... ich hab..., ich meine, was wird sie denken wenn ich nicht dabei bin?"

"Jack ich denke sie wird es verstehen!"

"Meinst du? Wenn ich schon mal die Gelegenheit hätte sie wieder zu sehen!"

"Es tut mir leid!", nun war deutlich die Enttäuschung von Sam zu hören.

Immer noch diese Laira! Sie hatte fest angenommen, dass er nicht mehr so an ihr hängen würde. Aber das war wohl falsch!

"Kann ich ihr etwas von dir ausrichten?", fragte sie ihn nun der Höflichkeit halber.

"Nein, ich wüßte nicht was!"

Nun war es deutlich zu erkennen, dass Jacks Laune wieder das Niveau null erreicht hatten. Er verlangte sogar von Sam ihn alleine zu lassen, was sie auch gleich tat. Schließlich wollte sie die Situation nicht noch mal so weit kommen lassen wie es schon passiert war.

Er konnte es nicht begreifen, eine weitere Mission ohne ihn, dann auch noch auf Edora! Er hatte Laira doch versprochen sie zu besuchen!

Mindestens eine halbe Stunde - ohne irgendeine Regung von Jack - war vergangen, als es plötzlich an der Tür zu dem Raum, in dem er sich befand, klopfte. Zuerst wollte er nicht antworten, aber als es den Anschein machte, dass, wer immer auch da draußen stand und zu ihm wollte, nicht aufgeben würde, machte er sich doch bemerkbar: "Herein!"

"O’Neill?", fragte nun eine Stimme die sehr nach einem Jaffa klang.

"Ja ich bin hier. Was ist, was willst du?"

"Ich wollte mich nur nach dir erkundigen.", kam von Teal’c die Antwort.

"Okay, jetzt hast du mich gesehen und weißt wie es mir geht, dann kannst du ja wieder gehen!", verlangte O’Neill schroff von seinem Freund und wandte seinen Blick wieder von der Tür ab.

"Tut mir leid aber das kann ich nicht!", widersprach Teal’c und betrat das Zimmer nun ganz.

"Und wieso, wenn ich fragen darf, kannst du das nicht?"

"O’Neill du bist mein Freund! Heißt es nicht bei euch auf der Erde: Freunde halten zusammen!"

"Doch schon, aber versuche doch zu verstehen! Was würdest du machen wenn du in meiner Lage wärst?", wollte Jack wissen.

"Das kann ich dir nicht sagen. Ich war noch nie in so einer Lage!"

"Ach..."

Jack kannte diese Antworten mittlerweile schon mit Genüge, das konnten nur solche sein, die von Teal’c kamen.

Inzwischen hatte sich der Jaffa einen Stuhl aus der Ecke geholt und sich neben O’Neill gesetzt.

"Was ist mit dem Neuen?", fragte O’Neill.

"Mit dem Neuen?", Teal’c verstand nicht ganz.

"Dieser... wie hieß er noch gleich? ... Ähm, ich hab’s gleich...: Perago!"

"Er ist nicht du. Ich kann deutlich merken, dass er Schwierigkeiten hat sich mit dem Kommando, mit seiner Aufgabe zurechtzufinden. Er hat Schwierigkeiten sich einzugliedern.", erzählte ihm Teal’c.

"Nicht wahr!? Also wird er es wohl nicht lange aushalten, stimmt‘s?"

"Das denke ich auch.", stimmte er Jack zu.

Nun herrschte eine kurze Schweigeminute, Teal’c konnte deutlich erkennen, dass sich in Jacks Kopf etwas tat.

"Teal’c, würdest du bitte Dr. Fraiser in General Hammonds Büro schicken? Sag ihr es sei dringend!"

Der Jaffa stand, ohne zu widersprechen oder wenigstens zu fragen worum es ging, auf und wollte schon aus dem Zimmer gehen, als er von O’Neill zurückgerufen wurde: "Ach...Teal’c, da ist noch etwas! Würdest du mich bitte zuerst zu Hammonds Büro begleiten? Ist mir ein wenig zu weit, außer dem muss ich meine Kräfte schonen."

Jack grinste flüchtig, ihm war deutlich anzusehen, dass er einen Plan hatte.

Teal'c brachte Jack bis vor die Tür vom Büro des Generals, wo er auf Dr. Fraiser wartete, die bald darauf erschien und ihn verwundert ansah.

"Was haben sie vor?", fragte sie durchschauend, weil sie wußte, dass er etwas mit ihr vor hatte.

"Sie müssen mir helfen, Doc! Ich muss mit nach Edora!"

"Aber Jack!"

"Das ist doch nur eine kleine Mission. Wir besuchen Freunde auf einem kleinen, süßen, ungefährlichen Planeten. Da ist doch nichts bei! Wieso soll ich da nicht mit können?"

"Da haben sie eigentlich recht!", gab sie sich erstaunlich schnell geschlagen.

"Ja, aber der General wird das ganz anders sehen und deshalb müssen sie mir helfen, Doc!", bat er und sah sie mit diesem Hundeblick an, den sie nur allzu gut kannte.

"Na gut, ich werde mein Bestes tun, um ihnen zu helfen, Jack!", sagte sie grinsend und klopfte an die Tür.

Sie schob Jack in dem Rollstuhl in das Zimmer und setzte sich selbst in einen der bequemen Stühle.

"Was gibt es Colonel, dass sie mich so dringend sprechen wollten?", kam der General gleich zum Punkt.

"Also General, ich würde gerne an der Mission nach Edora teilnehmen!", sagte Jack und ließ die Bombe platzen.

"Ausgeschlossen, Colonel! Sie sind noch nicht wieder gesund und ich werde nicht die Verantwortung dafür übernehmen, sie dieser Gefahr auszusetzen!"

"Sir, wenn sie erlauben!", erhob Janet das Wort.

"Eigentlich ist er physisch ganz gesund und psychisch kann ich eigentlich auch nichts feststellen. Das einzige Problem ist eine winzige psychische Blockade irgendwo in seinem Kopf, die verhindern will, dass der Colonel wieder laufen kann bzw. dass ihm noch einmal so etwas passiert. Ich denke, es würde der Reha und damit seiner Genesung erheblich weiterhelfen, wenn er mit auf die Mission könnte! Der Planet ist doch ungefährlich und er könnte Bekannte wiedersehen!", erklärte die junge Frau ausführlich.

"Nein, bei aller Freundschaft das ist ausgeschlossen! Wenn sie jetzt bitte gehen würden!", forderte der General unkooperativ auf.

Janet schob Jack aus dem Büro und schloß dann plötzlich wieder die Tür, nachdem sie wieder im Büro verschwunden war.

Betrübt fuhr Jack in sein Quartier und starrte mal wieder einfach nur die Wand an. Er hatte die Platten an der Decke schon aberhunderte Male gezählt und es aufgegeben, nun war die Wand dran...

Ein Klopfen riss ihn plötzlich aus seinen tiefen Gedanken, doch bevor er reagieren konnte, riss auch schon die junge Ärztin die Tür auf und stürmte in das Zimmer.

"Ich habe es geschafft! Der General hat sein 'Okay' für die Mission gegeben. Ich werde allerdings auch mitkommen. Als beobachtende Ärztin, damit nichts passiert!", sagte sie.

Jacks Augen funkelten.

"Dafür haben sie etwas gut bei mir!", sagte er.

Als es soweit war, dass es nach Edora ging, wurde Jack nervös.

Er hatte einen geländetauglichen Rollstuhl bekommen und wartete im Gateraum mit den anderen auf den Aufbruch.

Sam, Daniel, Teal'c, Janet, Jack und Perago standen vor der Rampe und warteten auf das Okay.

Einige Minuten später wurden sie auf dem Planeten von den Bewohnern empfangen und freundlich begrüßt.

Nur eine Person konnte Jack nicht ausfindig machen: Leira.

"Wo ist Leira?", fragte er später beim Essen einen der anderen Einwohner.

"Sie ist auf einem anderen Teil des Planeten. Wir haben zwei neue Dörfer gegründet und sie besucht für die nächsten Wochen eines davon! Ihr werdet sie nicht mehr sehen, bevor ihr wieder geht! Es tut mir leid aber wir konnten nicht wissen das ihr uns besuchen kommt.", sagte der Mann und Jack wurde etwas traurig.

Was sollte er dann noch hier? Helfen konnte er nicht und mit Leira konnte er auch nicht reden.

Der Aufenthalt würde ziemlich eintönig für ihn werden und er bereute es schon wieder, dass er unbedingt mit wollte.

Drei Tage sollten sie hier bleiben und nach einigen Naquadahvorkommen suchen, die ohne großen Schaden an der Natur abgebaut werden könnten.

Am zweiten Tag begleitete Jack Daniel und Sam zu einem Naquadahfeld, dass in einem Krater lag, der noch von dem Kometensturm herrührte.

Perago blieb im Dorf und hielt Funkkontakt.

Sie brauchten sehr lange, bis sie am Naquadahfeld ankamen, weil Jack nicht sehr schnell voran kam. Dr. Fraiser war ebenfalls mitgekommen.

Ein tiefer Graben, der von einem anderen SG-Team gesprengt worden war, zeigte pures unveredeltes Naquadah.

Der nicht sehr stabile Graben wurde nur durch einige kleinere Bretter gehalten und musste erst noch richtig befestigt werden, bevor man mit dem Abbau beginnen würde.

Sam wollte einige Proben nehmen und ging mit Daniel nach unten.

Eine Schräge führte nach unten, in das bis zu zwei Meter tiefe Loch.

Doch plötzlich spürten beide ein leichtes Beben unter sich.

"Die Erde gibt nach, wir müssen verschwinden!", schrie Sam und beide versuchten aus dem Loch zu verschwinden.

Kleinere Felsbrocken lösten sich und fielen in das Loch.

Sam und Daniel waren zu langsam und Jack und Janet mussten hilflos zusehen, wie die beiden von den Felsbrocken fast verschüttet wurden.

Sie hatten etwas Glück. Sie wurden nicht völlig begraben, sondern nur von kleineren Brocken getroffen, die aber ihre Wirkung nicht verfehlt hatten.

"Oh mein Gott! Jack bitte bleiben sie hier, ich weiß nicht ob noch mehr Gestein abrutschen könnte. Ich werde zu ihnen runter gehen.", sagte Janet und war schon fast unten angekommen.

Jack packte inzwischen sein Funkgerät und informierte Colonel Perago von dem Unfall. Perago versprach in weniger als 10 Minuten bei ihnen zu sein.

Jack fühlte sich so hilflos. Er saß hier, während Janet da unten versuchte seine Freunde auszubuddeln und zu versorgen. Wenn er doch nur laufen könnte! Wenn es doch nur nie zu diesem Autounfall gekommen wäre! Er wollte doch auch mithelfen... Wenn doch diese blöde Blockade in seinem Kopf es zulassen würde seine Beine zu bewegen!

‘Jetzt oder nie!‘, dachte er.

Ohne noch weiter zu zögern versuchte er sich aus dem Rollstuhl zu hieven, was ihm auch gelang. Er zögerte nicht eine Sekunde und versuchte ebenfalls in den Krater hinunter zu steigen, doch bevor er richtig Fuß fassen konnte, sackten seine Beine unter ihm weg und er rollte den Hang hinunter. Unten angekommen mußte er erst wieder warten bis er sich richtig orientieren konnte.

"Colonel ist mit ihnen alles in Ordnung?", erschrocken sah Janet zu ihm rüber.

"Es geht schon. Was ist mit ihnen los, wie geht es ihnen?", fragte nun Jack während er erneut versuchte sich aufzurichten.

"Sie sind bewußtlos, Sir.", informierte Janet ihn über den Zustand der halb Verschütteten.

Völlig in Sam und Daniels Zustand vertieft bemerkte sie gar nicht, dass plötzlich Jack neben ihr stand.

"Ich schlage vor, dass wir sie auf diesem Loch hier holen, helfen sie mir!", forderte Jack sie nun auf.

Erst jetzt fiel es Janet auf, dass sie in der Hektik ganz übersehen hatte wie er sich alleine auf den Beinen halten konnte.

"Trauen sie sich das zu Colonel?", fragte sie bevor sie Sam unter den Armen packte.

"Ich hoffe es!", antwortete Jack und packte Sam an den Beinen, um sie dann gemeinsam mit Janet aus dem Krater zu bringen.

Der Weg nach ober kam Jack schier unendlich vor, er spürte wie die Kraft, die ohnehin schon klein wahr, in seinen Beinen langsam schwand. Er hatte Angst jeden Augenblick wieder das Gleichgewicht zu verlieren und somit nicht nur sich sondern auch Sam zu Boden zu reißen. So was konnte er sich nicht leisten, nicht jetzt schließlich war da auch noch Daniel, der immer noch bewußtlos da unten lag.

Seiner Meinung nach waren seit er sich mit Perago in Verbindung gesetzt hatte, erst etwa 5 Minuten vergangen, was bedeutete, dass es mindestens noch einmal so lange dauerte bis sie endlich Hilfe bekamen.

"Wir sind da, los legen wir sie hier auf den Boden!", ordnete Jack an.

Nun machten sie sich gemeinsam wieder auf den Weg nach unten.

Janet konnte deutlich erkennen wie der Colonel darum kämpfte auf den Beinen zu bleiben.

"Trauen sie sich das noch einmal zu?", vergewisserte sie sich noch einmal.

"Ich muss!", kam die kurze aber heftige Antwort.

Nun packten sie auch Daniel so wie sie vorhin Sam transportiert hatten. Immer schneller versuchten sie den steilen Hang hoch zu kommen, denn niemand wußte wann sich der nächste Geröllhaufen lösen könnte.

Schweiß durchnäßt nahm Jack seine allerletzte Kraft zusammen um noch das letzte Stück zu schaffen. Sein Puls raste, und vom harten Aufprall auf dem Schuttboden von vorhin hatte er sich eine Schramme, die ziemlich schmerzte, am Hinterkopf geholt.

‘Nur noch wenige Meter... nur noch wenige Meter... Nur noch......‘, spukte es ihm immer wieder durch den Kopf während er versuchte so gut es ging mit Janets Tempo mit zu halten.

Plötzlich sackte ein Bein weg und sie mußten kurz inne halten damit er sich wieder vollkommen aufrichten konnte. Er würde es schaffen, nein gemeinsam würden sie es schaffen und wenn sie erst einmal oben angekommen wären, wäre alles geschafft.

"Ich glaube der Boden fängt an zu rutschen, wir müssen so schnell es geht da hoch!", wies Janet ihn auf die mögliche Gefahr hin.

Und tatsächlich löste sich ein weiteres kleineres Geröllfeld, das auf dem sie standen, doch mit einem Satz hatte Janet - gefolgt von Jack - sich in Sicherheit gebracht.

"Legen wir ihn neben Sam hin."

Behutsam legten sie ihn an den gesagten Ort hin und genau zu diesem Zeitpunkt sackte O’Neill vollkommen in sich zusammen.

Völlig erschöpft riss ihn nun die Traumwelt von hier weg und Janet war allein.

Sam und Daniel hatten zum Teil offenbar schwere Verletzungen.

Janet hatte kaum medizinische Versorgungsmittel mitgenommen. Nur ein leichtes Schmerzmittel von Jack, was sie hier weniger brauchen konnte.

Daniel schien sich ein Bein gebrochen zu haben und Janet kam die Idee ihn in Jacks Rollstuhl zu hieven. Der auf der Seite liegende Rollstuhl war genau richtig. Janet richtete ihn auf und brachte Daniel in eine gute Position, sein Bein würde so keinen weiteren Schaden nehmen.

Sam hatte, genau wie Daniel, einige Schürfwunden, die stark bluteten und ihr Arm schien wieder gebrochen zu sein. Eine kleine Platzwunde an der Stirn war blutüberströmt und ließ es schlimmer aussehen, als es eigentlich war.

Um Jack machte sie sich nur insofern Sorgen, dass er viel zu erschöpft war, um noch mit eigenen Kräften zum Lager zurückkehren zu können.

Dann kam endlich auch Perago mit Teal'c und einigen der Bewohner.

Teal'c nahm Jack und trug ihn zurück, während Janet darauf achtete, dass Sam und Daniel fachgerecht 'zurück transportiert' wurden.

Im Lager wurden zwei Tragen aus Holz und Laken gefertigt und Janet verarztete die beiden so gut wie möglich.

Dann stand die Rückreise an. Der Aufenthalt mußte frühzeitig abgebrochen werden. Teal'c trug wieder Jack und die Tragen wurden von einigen ihrer Freunde sowie Perago getragen.

"Was ist passiert?!", fragte Der General aufgebracht, als er die drei Bewußtlosen sah, die gleich auf die Krankenstation gebracht wurden.

"Das Naquadahfeld... ein Steinschlag hat die beiden getroffen und naja... O'Neill ist gelaufen und hat sie gerettet. Ohne ihn hätte ich es nicht geschafft. Aber es hat ihn natürlich auch unglaublich erschöpft, deshalb werde ich ihn ebenfalls untersuchen müssen. Außerdem hat er eine böse Schramme am Kopf.... So jetzt muss ich mich beeilen, Sir. Ich habe keine Zeit für weitere Erklärungen!"

Janet stürmte den anderen hinterher und untersuchte auf der Krankenstation Samantha eingehender, während sich Doktor Warner um Daniel kümmerte.

"Alles noch mal gutgegangen!", war die abschließende Diagnose.

Es hätte schlimmer kommen können, was zum Glück nicht passiert war.

Sam hatte einen etwas komplizierten Armbruch und Daniel hatte sich das Schienenbein gebrochen. Beide mußten eine Woche Bettruhe über sich ergehen lassen, wenn sie aus der Bewußtlosigkeit, die künstlich etwas aufrecht erhalten wurde, um Schmerzen zu verhindern, aufwachen würden.

Nun war Jack an der Reihe.

Etwas skeptisch untersuchte Janet ihn und konnte nur feststellen, dass er an seinen Beinen einige Schrammen hatte, die nicht weiter schlimm waren. Wahrscheinlich hatte er es in der Hektik nicht einmal bemerkt oder es einfach nicht gespürt.

Die Verletzung am Hinterkopf machte ihr schon etwas mehr Sorgen. Es mußte mit einigen Stichen genäht werden, aber dann war auch diese Wunde versorgt.
Janet war die einzige, die heil davon gekommen war.

Nein , eigentlich auch nicht. Sie mußte auch einige schmerzhafte Schrammen ertragen.

Die Nacht verlief still und General Hammond erwartete am Morgen einen Bericht von ihr.

Erschöpft ging sie früh zu Bett. Diese Mission war wirklich eine Katastrophe gewesen und sie konnte nur eine gute Wendung erkennen: Jack konnte wieder seine Beine benutzen. Auch wenn die Möglichkeit bestand, dass er einen Rückfall erleiden würde, so hatte er selbst die Grundlage bereits gelegt.

Sam, Daniel und auch Jack wurden in ein Zimmer auf der Krankenstation gebracht. Das war eigentlich ungewöhnlich, aber Janet hielt es für besser, wenn sie nicht alleine wären, weil sie selbst sich ebenfalls erholen mußte.

Jack war der erste, der wieder aufwachte und das Erste, was er wahrnahm, waren die höllischen Kopfschmerzen, die er hatte.

"Ahh, Doc, was ist los? Haben sie meinen Kopf mit einer Schraubzwinge behandelt?", warf er Janet, die eben an sein Bett gekommen war, sarkastisch vor.

"Nein Colonel, ich habe ihnen lediglich ihre Verletzung am Hinterkopf genäht.", versuchte sie ihn zu beruhigen.

"Na, wie geht es den beiden?"

"Den Umständen entsprechend gut! Daniel hat sich das Bein gebrochen und Sam hat sich ihren fast vollständig geheilten Arm wieder gebrochen. Ansonsten kann ich außer Schürfwunden nichts entdecken.", informierte sie ihn.

"Etwas dürfte sie freuen! Nämlich dass die Zwei noch für mindestens für drei Tage ans Bett gefesselt sein werden und sie nicht. So wie ich das beobachten kann, haben sie sich schon ziemlich von den Strapazen, die sie in letzter Zeit und vor allen auf Edora hatten, erholt.", fuhr Janet weiter fort.

"Na das ist doch schon was!", ein breites Grinsen machte sich in Jacks Gesicht sichtbar.

Gleich versuchte er sich im Bett aufzurichten was auch klappte, doch hatte er ein wenig Angst davor seine Beine über den Rand zu schwingen. Was wenn es nicht ging und er seine Beine wieder nicht mehr bewegen konnte, spüren tat er sie ja, aber die Angst war dennoch da. Trotzdem hatte er sie nach ein paar Sekunden so gut es ging überwunden und versuchte seine Beine über den Bettrand zu schwingen. Es klappte, das Grinsen in Jacks Gesicht zeigte sie noch stärker. Endlich ohne Hektik ohne Streß, konnte er erstmals seine Beine wieder richtig bewegen! Ein Gefühl des Glücks breitete sich in Jacks Körper aus als er mit den Füßen vollständig auf dem Boden stand. Stützend hielt er sich nun am Bett fest und richtete sich auf. Er stand, er konnte es immer noch nicht fassen. Nach all den Wochen!

Janet sah dem Ganzen nur lachend zu. Sie war froh, dass es Jack wieder besser ging. So kannte sie ihn.

"Na, ist doch großartig!", sagte sie und sah ihn strahlend an.

"Großartig? Das ist nicht großartig, das ist gigantisch!", erwiderte er.

Mittlerweile war auch Daniel aufgewacht und beobachtete das Geschehen still mit. Doch Janet bemerkte schnell, dass er wach war und informierte ihn über seinen Zustand.

"Ein gebrochenes Bein? Na toll!", war alles was ihm dazu einfiel.

"Sein sie froh darüber! Wer weiß was noch alles hätte passieren können!", sagte nun Jack in einem ernsten Ton.

Janet mußte dem zustimmen, denn die Masse an Geröll, die gleich nachdem sie mit Daniel oben angekommen waren, sich seinen Weg in den Krater suchten, waren ungefähr doppelt so viel, wie das mit dem sie verschüttet worden waren.

Janet war so freundlich und brachte Jack am Abend kurz nach Hause, wo auch schon Nick wartete. Gespannt öffnete er die Haustür und begrüßte Jack.

"Na da hat sich ja gewaltig was verändert!", bemerkte er freudig.

"Allerdings!", stimmte ihm Jack zu.

"Wie geht es den beiden Anderen?"

"Gut. Dürfte ich rein kommen?"

"Ähm, ja natürlich, ist ja dein Haus!", bemerkte Nick und sie beide gingen rein.

"Sag mal, hast du hier auf mich gewartet?", wollte der Colonel neugierig wissen.

"Nein, Dr. Fraiser hat mich vor einer Stunde bei mir zu Hause angerufen und mir gesagt, dass du nach Hause kommst.", fing der junge Mann zu erzählen.

"Lieb von dir, dass du gleich gekommen bist"

"Ist doch selbstverständlich!", gab Nick zurück.

"Ich denke du wirst jetzt noch eine Weile Ferien haben! Da ich wieder gehen kann, mußt du auch nicht mehr Krankenpfleger spielen. Aber danke für alles, was du für mich getan hast! Und natürlich auch für deine Geduld, ich weiß ja zu gut wie Nerven zerreißend ich sein kann!", scherzelte Jack und rieb sich durch sein zerzaustes Haar.

Nick mußte lachen, da hatte er ins Schwarze getroffen! Wie oft hatte er nicht mehr weiter gewusst? Immer wenn Jack wieder einen schlechten Tag hatte, war die Frage wieder da gewesen! Aber jetzt hatte sich ja alles wieder zum Guten gewendet.

Die beiden saßen noch lange da und sprachen über die vergangenen Wochen. Doch nun war es doch an der Zeit für Nick nach Hause zu gehen, schließlich war es schon fast 24:00 Uhr. Jack begleitete ihn noch zur Haustür wo ihm Nick noch eine Einladung anbot: "Wie sieht’s aus, ich möchte dich einmal zu mir zum Essen einladen, dir meine Frau und meinen kleinen Sohn vorstellen. Nimmst du an?"

Da er und Jack schon so oft von dem Kleinen gesprochen hatten, wollte Nick sie einander auch mal vorstellen.

"Ja okay! Würde mich freuen!", Jack stimmte sofort zu.

"Freut mich, Samstag würde passen."

"Ist gut, ich werde kommen!", versprach O’Neill und begleitete ihn zum Auto wo er ihn verabschiedete.

Nun war er seit langem wieder einmal für sich alleine. Das fand er irgendwie komisch. Keine Geräusche von Nick, der immer in seiner Nähe gewesen war. Und er konnte wohin er wollte, ein schönes Gefühl, fand er.

Das Erste, was er machte, war sich ein riesige Schinken Sandwich als Mitternachtsimbiß zuzubereiten. Dann setzte er sich gemütlich an den Tisch und aß es genüßlich.

Obwohl er teils richtige Schwierigkeiten hatte, sich auf den Beinen zu halten, weil es ihn viel Kraft kostete, so war er doch nun unendlich glücklich. Seine Beine gehörten wieder ihm und alles andere war erst einmal unwichtig für Jack.

Sein Sandwich, das er nur für ich gemacht hatte, war jetzt alles was ihn noch für diesen Abend interessierte.

Es erwartete ihn auch nur noch eine Woche Muskeltraining, damit er wieder topfit werden würde.

Über die Einladung von Nick freute er sich besonders.

Am nächsten Tag fuhr Jack noch einmal ins SGC.

"Sie fahren schon wieder Auto?", fragte Doc Fraiser entsetzt, als sie ihn sah.

"Ja, cool oder? Das geht alles total schnell... jetzt müssen nur noch Sam und Daniel schnell gesund werden!", sagte er und ging in das Krankenzimmer.

Die beiden 'Kranken' lagen in ihren Betten und taten nichts. Einfach nichts, sie lagen still da.

Jack wunderte sich, wie das möglich war.

Als er nach einer Weile das Krankenzimmer genau so leise wie er gekommen war wieder verlassen wollte, hörte er seinen Namen. Es war Sam die so eben aufgewacht war und nun nach ihn fragte.

Sie unterhielten sich kurz und dann hatte Jack auch schon keine Zeit mehr. Am Nachmittag sollte er zu Nick kommen, so hatten sie es heute morgen ausgemacht.

Am Nachmittag stand Jack an der Tür von Nick. Seine Beine zitterten etwas, aber nicht, weil er nervös war, sondern weil er den ganzen Tag schon viel zu lange auf den Beinen war und seine Kräfte langsam aber sicher schwanden.

"Hey, Jack. Es ist schön dich zu sehen!", sagte der Mann erfreut und bat Jack herein.

Seine geschulten Augen merkten, dass Jack der Erschöpfung nahe war und er verfrachtete Jack deshalb auf die Couch.

Die Frau von Nick, Sandra, hatte Tee und Kaffee gekocht und gemeinsam tranken sie das zu Plätzchen.

Später klingelte es an der Tür und als Nick öffnete stürmte ein kleiner Wirbelwind hinein.

"Sam, pass auf, sonst fällst du noch hin!", befahl der Papa.

"Sam?", fragte Jack und dachte bei dem Namen an eine ganz andere Person, die jetzt auf der Krankenstation das Bett hütete.

"Ja, Samuel... Sam!"

Jack ließ es sich nicht nehmen und spielte mit dem kleinen Jungen noch eine ganze Stunde bevor er ging. Er liebte Kinder und Sam wollte er auf jeden Fall oft besuchen, so sehr hatte er ihn in sein Herz geschlossen.

Charlie war tot, aber Jack nicht und der kleine Sam brachte Jack zum Aufblühen, das bemerkte Nick schnell.

"Du kannst uns so oft besuchen, wie du willst, Jack!", forderte er auf.

"Danke!", war die kurze, aber aus tiefstem Herzen ernst gemeinte Antwort Jack's.

ENDE



Ende

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