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When the world is running down von Linchen , Mel

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When the world is running down


"Musste das jetzt sein , Carter?", fuhr Jack die junge Frau genervt an.

"Es tut mir leid , Sir . Aber...", suchte sie nach einer Entschuldigung.

"Ach, ist doch auch egal! Ich hatte eh keine Lust mitzukommen und nun das!", beschwerte er sich und stieg aus.

"Halb so schlimm!", kam ihm ein älterer Mann entgegen.

"Naja , wenn ich gefahren wäre , wäre das vielleicht nicht passiert!", versuchte Jack eine Verteidigung aufzubauen.

"Sir , es ist spiegelglatt. Das war abzusehen.", meldete sich Sam wütend , als sie aus dem Wagen ausgestiegen war.

Sie sahen sich an , wie schwer die beiden Autos nach dem kleinen Auffahrunfall , beschädigt waren.

Es war kein großer Schaden entstanden und Sam übernahm den Papierkram während Jack sich mit trauriger Mine zurück ins Auto setzte. Sam machte sich etwas Sorgen. Die letzten Tage schien er bedrückt zu sein und grübelte ständig über etwas nach. Sie brauchte fast eine halbe Stunde mit dem Papierzeugs und noch etwas Zeit , bis sie endlich ihre Fahrt fortsetzen konnten. Diesmal fuhr Jack.

Sie hatten fast eine Stunde verloren , dabei waren sie so schon viel zu spät losgefahren.

'Janet und Daniel sind bestimmt schon da!', dachte Sam und sah aus dem Fenster.

Die weißen Schneeflocken , die normalerweise ruhig auf die Erde tanzten , rasten förmlich an ihr vorbei. Wie kleine , nichts bedeutende Geschosse bildeten sie immer wieder eine Schicht auf der Windschutzscheibe , die die Wischer nur schwer bewältigen konnten. Es war bereits dunkel und sie würden wahrscheinlich die große Silvesterparty verpassen , zu der sie eigentlich wollten.

Sam saß auf dem Beifahrersitz , sie hatte Jack den Wunsch erfüllt , ihn eine Weile fahren zu lassen.

Nach einer Weile schlief sie ein. Jack hörte im Radio ein Weihnachtslied und summte vergnügt mit. Seine Sorgen waren verflogen.

Doch plötzlich kam ihm wieder eine Szene in den Kopf.

"Mom? Wo ist denn , Dad? Ohne ihn können wir nicht auspacken!", beschwerte sich der kleine Junge traurig bei seiner Mutter und hielt ihr ein Geschenk entgegen.

"Charlie , es tut mir leid. Aber er wird es bestimmt nicht schaffen. Das Wetter ist zu schlecht und er wird noch im Stau stehen. "
Die Augen des Jungen sahen glasig auf , als es an der Tür klopfte. Fröhlich rannte der kleine Junge zur Tür und riß sie auf.
Ein großer dicker Mann sah ihn an und setzte ein breites Grinsen auf.
"Ho ho ho! Ich bin der Weihnachtsmann!", brummte er mit tiefer Stimme , aber es war unverkennbar , wer sich hinter dem dicken Bart versteckte.
"Dad!", freute sich der kleine Junge und sprang dem Mann sogleich in die Arme und riß ihm den Bart weg.
Alle lachten und die Fröhlichkeit war kaum noch zu bremsen.
Ein Lächeln breitete sich auf Jacks Gesicht aus. Aber es machte eher traurig , als dass man davon sprechen konnte , dass er glücklich wäre. Völlig unverhofft wurde der grauhaarige Mann wieder aus seinen Gedanken gerissen.

Plötzlich tauchte auf dem leeren Highway ein Auto auf , das sich ihm auf seiner Fahrspur näherte. Seine schnelle Reaktion , ließ ein Ausweichen nur soweit zu , dass sie das Auto seitlich rammten und es förmlich an der Seite aufrissen.

Völlig panisch , versuchte er das Auto noch in seine Gewalt zu bekommen , aber der Erfolg blieb aus. Das Auto raste ungebremst eine Böschung hinunter und prallte hart gegen etwas.

Dann endlich kamen sie in einer Seitenlage zum stehen.

Sam bekam dies alles nur schemenhaft mit und wurde sofort von Dunkelheit fortgerissen.

Jack spürte , dass ihn etwas in den Rücken getroffen hatte und er verfiel in eine tiefe Ohnmacht.

‘Oh Mann! Mein Kopf, was ist passiert?‘, war das erste was Sam durch den Kopf ging, nachdem sich der dunkle Schleier vor ihren Augen ein bißchen verzogen hatte. Ihr tat so ziemlich jedes Gelenk, das sie besaß weh, weshalb sie versuchte sich ein wenig in eine bequemere Lage zu drehen. Doch schon ein Blick übers Armaturenbrett, auf dem viele kleine Glassplitter, die einmal die Frontscheibe des Wagens gebildet hatten, lagen, verrieten ihr das irgendetwas nicht stimmen konnte. So schnell es ging versuchte sie sich zu Jack umzudrehen, was gar nicht so einfach war. Denn durch den unsanften Aufprall des Wagens mit diesem Wall aus vereistem Schnee, war sie nach vorne geschleudert worden, sie hatte sich außerdem im Sicherheitsgurt verheddert und die vielen Geschenke waren nach vorne geflogen und bereiteten ihr nun zusätzliche Schwierigkeiten.

"Jack, sind Sie okay? Jack, was ist mit ihnen, antworte sie doch!", es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie sich aus dem Wirrwarr befreit hatte und sie eine Lage gefunden hatte, bei der sie sich schmerzlos auf seine Seite drehen konnte.

"Oh mein Gott! Jack, bitte sagen sie doch etwas! Kommen sie schon, wachen sie auf!"

Jack schien noch immer bewußtlos zu sein. Mit dem Kopf lehnte er gegen das Lenkrad. Langsam packte sie seine Schulter und schob ihn zurück in den Autositz. Erst dann bemerkte sie einen großen Kratzer quer durch sein Gesicht, der unaufhörlich zu bluten schien.

"Wachen sie auf, bitte! Jack, kommen sie zu sich!", behutsam rüttelte sie nun an seine Schulter, in der Hoffnung er wache auf. Aber nichts geschah.

‘Wo ist mein Handy? Na komm, wo bist du, zeig dich!‘, sie war sich ganz sicher, das sie es auf dem Armaturenbrett abgelegt hatte. Aber nach dem Aufprall könnte es auch ganz gut irgendwo im Schnee liegen, sie durfte also nicht allzuviel Zeit beim Suchen opfern. Schließlich war es auch schon ziemlich dunkel und so würde sich die Suche danach, und es auch noch zu finden, noch einmal verschlechtern. Aber was nun?

Schnell öffnete sie die Beifahrertür und stieg aus, hinein in den kniehohen Schnee. Noch etwas wackelig auf den Beinen, versuchte sie möglichst schnell durch den Schnee, auf die andere Seite des Wagens zu gelangen. Was sie auch gleich schaffte.

"Jack, ich bin da. Bitte halten sie durch!", doch nur ein Griff an die Türklinke verriet ihr, dass sich die Tür nicht so schnell öffnen lassen würde, wie sie es vorhatte.

‘Na toll, jetzt auch noch das! Eine vereiste Tür, wie habe ich das nur verdient? Wie hat Jack das nur verdient!?‘

Es nützte alles reißen und ziehen nichts, die Fahrertür lies sich nicht öffnen. ‘Ich brauche ein Brecheisen oder etwas in der Art! Wo kriege ich so etwas her? Überlege Sam, überlege! Ich hab’s: im Kofferraum! Da ist bestimmt etwas brauchbares drin!‘, geisterte es Sam plötzlich durch den Kopf. Zum Glück zeigte sich dort nicht das selbe Problem, so dass sie die Kofferraumtür schnell geöffnet hatte.

Nichts! Außer einem Ersatzreifen und einer alten Decke, mit denen sie bei Gott nichts anfangen konnte, fand sie vor. Also hieß das, dass sie schnell nach einer anderen Möglichkeit suchen mußte. Darum versuchte sie es noch einmal mit ihrer ganzen Kraft, die Türe so zu öffnen.

‘Bitte, bitte, geh doch auf!‘, Sam hatte schon fast ihre ganz Hoffnung aufgegeben, als sie plötzlich durch einen starken Ruck nach hinten gestoßen wurde und sich die Tür öffnete. Hastig stand sie wieder auf, ging zu dem noch immer Bewußtlosen und hievte ihn langsam aus dem Sitz auf den kalten Boden.

Lange konnte sie ihn da nicht liegen lassen, es schneite nämlich immer noch unaufhörlich, und die Temperatur war ihrer Meinung nach auch weit unter Null gesunken.

‘Halt mal! War da nicht eine Decke im Kofferraum?!‘, fiel es ihr plötzlich wieder ein. Rasch holte sie die alte mehr oder weniger zerfetzte Decke und wickelte Jack damit, so gut es ging, ein.

Nun machte sie sich auf den Weg die Böschung rauf zu dem karg beleuchteten Highway, in der Hoffnung ein Auto fahre vorüber. Auf dem vereisten Teer sah man deutlich die Bremsspuren, die wie sie schloß von dem Unfall waren, doch von einem anderem Wagen war keine Spur zu sehen. Nichts. Es herrschte Totenstille.

Jack hatte sie unten solange zurückgelassen.

Aber irgendwie mußte sie auf sich aufmerksam machen , sonst würden sie wohl nicht lebend hier wegkommen. Es war schon dunkel und es wurde auch kälter. Aber in der Nacht würden Temperaturen weiter sinken. Jack schien schwer verletzt zu sein und Sam konnte auch nicht grade behaupten , dass es ihr blendend ging.

Ihr kam eine Idee.

Sie hatten Geschenke in Massen bei sich gehabt und nun fiel ihr ein , was in einem davon war. Sie hatte für Cassandra eine Taschenlampe gekauft , die mit verschiedenen Farben leuchten konnte. Das würde wahrscheinlich nicht helfen , aber etwas anderes fiel ihr einfach nicht ein. Also stapfte Sam wieder nach unten. Jack war schon mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt nur sein Gesicht war feucht , weil der Schnee dort auf Grund der Wärme schmolz. Sie konzentrierte sich auf den Haufen von Geschenken , die zusammengequetscht und zum Teil auf der Motorhaube zerstreut waren. Sam konnte nur hoffen , dass sie das kleine Paket schnell finden würde , als ihr wieder das Handy einfiel.

Wie auf Befehl konnte sie die schrille Melodie des Klingelns hören. Sie folgte dem Ton und fand schließlich , wonach sie suchte. Sie drückte hastig auf den kleinen Knopf und lauschte der Stimme.

"Sam , bist du da?", fragte eine ihr bekannte Stimme.

"Janet , du mußt sofort kommen... der Colonel... Jack... wir hatten einen Unfall!", stotterte sie aufgeregt.

"Was? Wo seid ihr... bist du verletzt? Sam??", fragte die junge Ärztin aufgeregt.

"Ich... nein... aber der Colonel! Er ist bewußtlos...!", Sam war außer sich. Sie starrte die ganze Zeit auf den Colonel , der sich nicht regte.

Sie ging auf ihn zu und begann wieder mit einer Hand an seiner Schulter zu rütteln. Mit der anderen Hand preßte sie den Hörer an ihr Ohr.

"Sam! Wo seid ihr??", fragte die Stimme laut.

"Auf dem Highway... wir sind eine Böschung hinabgestürzt ! Ich weiß nicht... ich hab doch geschlafen!", entschuldigte Sam sich verstört und rüttelte weiter an Jack herum.

"Schau nach einem Meilenstein... die müssen doch irgendwo sein!"

Sam schleppte sich erneut den Hang hoch und suchte dann erschöpft nach dem Stein mit der Nummer.

"26... es ist Nummer 26!", rief sie erfreut in das Handy , als sie endlich den Stein gefunden hatte.

"Gut , wir machen uns sofort auf den Weg!", sagte Janet.

Sam konnte im Hintergrund das Klappen der Autotür hören.

"Wohin?", hörte sie die laute Stimme von Daniel , der am Steuer zu sitzen schien.

Sie selbst machte sich wieder auf den Weg um die Böschung hinabzusteigen. Es waren mindestens 10 Meter bis nach unten. Es war unglaublich dunkel geworden und Sam konnte kaum noch etwas erkennen. Sie hatte Mühe nicht zu stolpern. Das Handy war noch immer an , aber Sam sagte nichts mehr.

Plötzlich blieb sie an einer Wurzel hängen und kam ins Straucheln. Schließlich stürzte sie nach vorn und rollte den Hang hinunter , bis sie letztendlich an dem zerstörten Auto aufprallte. Das Handy hatte sie dabei verloren und würde es in der Dunkelheit wohl auch nicht wieder finden. Vorhin hatte sie reines Glück gehabt. Alle Glieder schmerzten ihr , aber sie rappelte sich schwer atmend wieder auf und zog sich mit den Armen bis zu Jack.

Sie hievte ihn wieder in das Auto , damit er nicht zu sehr vom Schnee ausgekühlt wurde. Er war heiß , als sie ihm an die Wangen faßte. Aber Sam bemerkte nicht , dass sie selbst auch nicht mehr in der besten Verfassung war.

"Sam?", flüsterte eine leise Stimme , als sie schon fast eingeschlafen war.

"Ja , Jack?", fragte mit leise mit kratziger Stimme.

"Was machen wir hier , wieso sind wir nicht auf der Party?", lächelte er sie an.

Sam mußte schmunzeln.

"Jack , sie sollten versuchen sich auszuruhen , Janet wird bald hier sein!"

Als sie diese Worte ausgesprochen hatte ,schlief Jack schon wieder. Er schlief ruhig und fest. Sam saß an seiner Seite und hielt ihm die Hand , als sie selbst auch ins Reich der Träume gerissen wurde.

Die junge blonde Frau räkelte sich in dem warmen Sonnenlicht und lag gemütlich in einer Hängematte , als ein Schatten ihr das angenehme , warme Licht stahl. Gequält öffnete sie die Augen und sah in die unendlich braunen Augen eines Mannes , der ihr einen Orangensaft vor die Nase hielt.
"Jack!", sagte sie freudig und richtete sich in eine aufrechte Lage.
Dann nahm sie den Orangensaft und schlürfte genüßlich etwas aus dem Glas.
"Wolltest du nicht längst im Pool sein?", fragte der grauhaarige Mann , der schon in Badehose war.
"Ich dachte , ich warte auf dich. Diesen Anblick konnte ich mir doch nicht entgehen lassen!", scherzelte sie vergnügt.
"Welchen Anblick?", fragte er und sah verwundert an sich herab.
Ohne zu antworten sprang sie auf und ging zu dem Pool , der nur 3 Meter weiter weg war.
Jack folgte ihr und stellte sich neben sie , als sie stehen blieb.
"Worauf wartest du?", fragte er und zeigte auf das Wasser vor ihnen.
"Auf dich!", lachte sie und warf ihn ins Wasser.
Jack tauchte für einen kurzen Moment unter, bis er dann direkt vor Sam wieder auftauchte.
"Hey, was sollte das?! Das ist nicht fair! Jetzt bin ich doch ganz nass!", er hatte der Satz kaum zu Ende gesprochen, da packte er sie auch schon an den Beinen, und riss sie so ebenfalls in das erfrischende Wasser.
"Na, wie war das?", fragte er sie nun lächelnd.
Doch Sam ignorierte die Frage einfach und schwamm auf ihn zu. Sie schwamm bis sie ganz nahe bei ihm war, immer näher, bis ihre Lippen einander berührten....
"....Nummer 19. Na los Daniel, bitte fahren sie etwas schneller, wir müssen sie finden!", immer wieder drängte Janet ihn dazu etwas schneller zu fahren und immer wieder musste Daniel sie darauf hinweisen, was mit ihren Freunden passiert war: "Janet, bitte hetzen sie mich nicht so! Ich fahre ja so schnell wie möglich. Die Straßen sind total zugefroren, wir dürfen nicht auch noch einen Unfall bauen, sonst kommt für Sam und Jack womöglich jede Hilfe zu spät."

"Tut mir leid, ich kann nur immer noch nicht glauben was da passiert ist...", entschuldigte sich Janet.

"Da..... sehen Sie, Nummer 20!", stotterte sie und deutete mit ihrer Hand auf dem Meilenstein. Daniel sah kurz zu seiner Beifahrerin rüber und erkannte, obschon es im Wagen ziemlich dunkel war, sofort, dass sie zitterte wie Espenlaub.

"Janet bitte beruhigen sie sich, ich bin sicher sie schaffen es! Wir haben schon andere, größere Gefahren bewältigt.", versuchte er sie zu beruhigen. Obwohl er auch große Mühe hatte sich unter Kontrolle zu halten, immerhin waren es seine besten Freunde, die jetzt dringend ihre Hilfe brauchten!

"Na, wie war das?", langsam löste sich Sam von dem grauhaarigen älteren Mann und schwamm ein paarmal um ihn herum.
Jack schien es die Sprache verschlagen zu habe. Langsam tauchte er nun ab und schwamm zu Sam rüber, die sich nun am Rande des Pools festhielt.
"Wunderbar..... es war wunderbar!", sagte er ihr liebevoll ins Ohr...
Doch dann schien es plötzlich alles wie verschwommen, ein klirrendes Geräusch schien ihn von ihr weg zu ziehen. Seine Ohren schienen das nicht mehr lange durchzuhalten dieses Pfeifen und Klimpern. Er hielt sie sich sie sich so fest er konnte zu, doch es nützte nichts. Auch die Temperatur wurde immer wie kälter und kälter, bis er plötzlich mit seiner Badehose im eiskalten Schnee stand.
Dann wurde langsam alles wieder klarer um ihn herum, er hatte nun ein Weihnachtsmann-Kostüm an und stand vor einem Haus. Einem Haus das er kannte, das war das Haus von ihm und Sarah! Kaum war er sich da recht im klaren, hörte er auch schon eine Kinderstimme, er drehte sich um, und wen sah er da?! Charlie, sein kleiner Junge rannte auf ihn zu.
"Hey Dad! Na komm schon, ich weiß, dass du das bist....", der kleine Junge packte ihn am Ärmel und zog ihn so ins Haus.
Als er sich drinnen erst einmal gut umsah, viel ihm auf das alles genau so war, wie er es in Erinnerung hatte. Aber da war eine Stimme, eine Stimme die nicht hierher passte, sie forderte sie auf ins Eßzimmer zu kommen.
"Na los, kommt schon! Essen ist fertig, beeilt euch, es wird sonst kalt!", forderte sie die weibliche Person immer wieder auf.
Also, gingen sie der Bitte nach und betraten den Raum.
"Mmmm, das duftet hier gut! Mom, du bist einfach die Beste!", Charlie rannte sofort auf die Person die da beim Tisch stand zu und umarmte sie liebevoll. Jetzt kapierte Jack die Welt nicht mehr!
‘Das ist ja Sam!‘, ging es ihm durch den Kopf.
"Sam, was machst du denn hier? Ich.... ich...", er konnte den Satz nicht mehr zu Ende sprechen, da war die blondhaarige Frau auch schon neben ihn getreten und hielt ihm ihren Zeigefinger auf den Mund.
"Sei jetzt still und lass uns essen!", bat sie ihn zärtlich und wies auf seinen Platz am Tisch hin.
Ohne zu widersprechen, machte er, was sie ihm sagte und setzte sich neben seinem Sohn zu Tisch...
"Daniel, wir sind gleich da, da ist Meilenstein Nummer 25!", sagte die immer noch zitternde Ärztin zu ihrem Begleiter.

Auch Daniel spürte immer wie mehr ein Kribbeln in der Magengegend, ein ungutes Kribbeln. Sie waren jetzt schon fast eine Stunde unterwegs, eine viel zu lange Zeit, wenn man bedenkt was passiert war. Aufgehört zu schneien hatte es in der Zeit auch nicht, im Gegenteil, die Schneeflocken wurden immer wieder größer und damit auch die Schwierigkeit den Wagen unter solchen Bedingungen gut auf der Straße zu halten.

"Bitte fahren sie ein bisschen schneller Daniel!", kam wieder einmal die Bitte, die in dieser Stunde sicher schon zum zehnten Mal zu hören war. Und wieder mußte sich Daniel zusammennehmen, dass er es nicht auch machte und so auch noch einen Unfall baute. "Da sehen sie, da ist es! Sehen Sie die Spuren? Und da ist auch die 26! Halten sie an!", kaum hatte Janet den schon lang erhofften Meilenstein, der nur noch ein Stück aus den Schnee ragte entdeckt, fielen ihr die Bremsspuren auf der Straße auf, die nur noch schwach zu erkenen waren. Daniel versuchte jetzt, so gut es ging auf dem glatten Untergrund zu halten in dem er den Wagen an den Rand der Fahrspur lenkte, wo es schön eben war und er ihn auf dem verschneiten Feld parken konnte. Er ließ das Licht an , so dass sie wenigstens grob erkennen konnten , dass das Auto unten ziemlich mitgenommen aussah.
Sie schnappten sich den Erste-Hilfe-Koffer und rannten nach unten. So gut er konnte beleuchtete Daniel mit seiner kleinen Taschenlampe den Weg.
Unten angekommen , fanden sie die beiden, sie anscheinend seelenruhig an der Fahrertür schliefen. Jack lag halb im Auto und Sam hockte davor , den Kopf an Jack gelehnt.
Dr. Fraiser fand diesen Anblick angenehm , aber die Situation ließ ihr diese Gedanken nicht zu.
Daniel stand neben ihr und versuchte ihr zu helfen , aber im Moment konnte er nichts tun.
Janet , fühlte Sams Puls , er war schwach , aber gleichmäßig. Sie überzeugte sich , dass sie keine Verletzungen hatte , die ihren Zustand noch verschlechtert hätten , wenn sie sie ins Auto bringen würden.
"Daniel , bring sie ins Auto nach oben und deck sie mit allem zu , was du finden kannst!", sagte sie und widmete sich dann Jack.
Daniel zog Sam am Arm über seine Schulter und brachte sie dann nach oben in ihr Auto. Er war ungeheuer froh , dass sie ihre Sachen zum Übernachten noch nicht alle ausgepackt hatten und er noch einige warme Sachen fand , mit denen er Sam einhüllte. Er setze sie auf den Rücksitz , Jack mußte ja auch noch rein ins Auto.

Sam , die so plötzlich Sarahs Stelle eingenommen hatte , nahm die Schüssel mit den Kartoffeln und wollte sich an den Tisch setzen , als plötzlich ein schwarzes Loch über ihr erschien und sie mit sich zog.
Jack griff nach ihrer Hand , konnte sie aber nicht halten... nun war er allein. Charlie war plötzlich verschwunden und Jack saß in dem Zimmer seines Sohnes , in dem niemand war.
Janet konnte bei Jack nur feststellen , dass er wie Sam stark unterkühlt war. Auch eine Wunde am Rücken konnte sie feststellen , aber es half nichts. Hier in der Kälte konnte sie nicht viel für ihn tun. Also entschloß sie sich dazu auch ihn sofort ins Auto zu bringen.
Daniel half ihr den Mann ins Auto zu schleppen.
Neben Sam packten sie ihn auf den Rücksitz und beide lehnten haltlos aneinander , wie zwei schlafende Kinder.

Es klopfte an der Tür. Nichts, Jack antwortete nicht.
"Dad , du mußt kommen! Mom wartet schon mit dem Essen!", ertönte die Stimme seines kleinen Jungen.
Verwundert sah Jack auf und öffnete die Tür.
Sofort griff ihn Charlie an der Hand und zerrte ihn nach unten in das Wohnzimmer , wo bereits der Tisch gedeckt war.
"Sam , du bist wieder da?", fragte er verwundert , als die junge Frau eine Schüssel mit Kartoffeln auf den Tisch stellte und sich dann setzte.
"Wieder da? War ich denn weg?", fragte sie und reichte ihm einen Teller.
Jack schüttelte den Kopf und setzte sich dann ebenfalls , um den Teller entgegen zu nehmen.
"Ist es sehr schlimm?", fragte Daniel und startete aufgeregt den Motor.
"Das kann ich nicht sagen. Ohne die Geräte kann ich keine genaue Diagnose erstellen."
antwortete die Ärztin kurz und drehte sich besorgt zu den beiden um.

"Das war fantastisch! Wo hast du so kochen gelernt?", fragte Jack und gab ihr einen Kuß auf die Wange.
"Ach , das war doch noch gar nichts! Warte erst mal bis heute Nacht!", antwortete sie mit einem frechen Grinsen.
Er faßte sie an der Hand und sie gingen nach oben , aber anstatt des oberen Geschosses , fanden sie sich plötzlich Sams Wohnung wieder. Kerzen brannten und ihre Kleidung hatte sich von einem Weihnachtsmannkostüm und einem Hausfrauenoutfit in eine Abendgarderobe geändert.
"Sam bist du fertig?", fragte Jack ungeduldig.
"Ja! Wir können los , Schatz!", antwortete sie und sah ihn an.
"Wow , ich wußte gar nicht , dass du noch besser aussehen könntest , als du es schon tust!", sagte sie lächelnd und sah sich ihn an.
Er hatte einen Smoking an und strahlte von oben bis unten , als er seine Begleiterin sah.
Sam hatte ein saphirblaues Trägerkleid an. Es paßte einfach wunderbar zu ihr und vor allem zu ihren Augen.
"Uha...!", brachte Jack nur heraus und griff sie dann am Arm , um einen kleinen Tanz zu wagen.
Als sie sich dann dabei ganz nah aneinander schmiegten, hörten sie plötzlich wie von irgendwoher leise Musik erklang. Ein wunderschönes Lied. Nun bewegten sie sich zärtlich mit dem Rhythmus, hin und her. Wie sie sich nie mehr loslassen wollten hielten sie sich in den Armen und schauten einander in die Augen.
"Jack?"
"Ja was ist?", fragte er mit einem neugierigen Blick.
"Ich habe dich lieb!", sagte sie ihm nun sanft und strich mit ihrer Hand über sein graues Haar.
"Ich habe dich auch lieb, sehr lieb!", antwortete Jack.
Gleich darauf packte er sie und trug sie in seinen Armen aus der Wohnung raus. "Laß uns jetzt essen gehen, ich habe einen mächtigen Kohldampf."
Janet und Daniel waren immer noch unterwegs ins örtliche Krankenhaus, um ihre beiden noch immer schlafenden Freunde dort einzuliefern. Janet versuchte unterdessen mit ihrem Handy zu Hause anzurufen um sich nach Cassandra zu erkundigen, doch es nahm niemand ab.

"Na los Cassy geh ans Telefon, bitte!", sie flehte innerlich das da nicht auch noch was passiert sei aber ihr Bangen war umsonst, denn im selben Augenblick in dem sie auflegen wollte, hörte sie plötzlich eine verschlafene Kinderstimme:

"Ja.... hier ist Cassandra Fraiser! Wer ist am Apparat?"

"Ich bin’s mein Schatz. Ist auch alles in Ordnung bei dir?", wollte nun die erleichterte Ärztin wissen.

"Ja, bis vorhin als du mich geweckt hast, war alles in Ordnung.", antwortete das Mädchen brummig ihrer Adoptivmutter.

Janet mußte über den Tonfall, in dem sie diesen Satz gesagt hatte, lachen, wenn auch nur kurz, schließlich war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.

"Was ist, warum lachst du?", wollte Cassy nun wissen.

"Nichts mein Kleines. Ich bin nur froh, dass es dir gut geht. Ach, was ich dir eigentlich sagen wollte ist: Es wird wohl etwas später als angenommen. Bitte mach dir deswegen keine Gedanken! Und geh nicht zu spät schlafen, ja?"

"Mom, wie geht es meinen Freunden?", erkundigte sie sich nun ganz sachte.

"Ich kann dir nichts genaueres sagen, aber sie werden wieder gesund. Ich muss das Gespräch jetzt beenden wir sind schon bald da. Also, versprich mir keine Dummheiten zu machen und nicht zu spät ins Bett zu gehen!", forderte die Ärztin sie nun noch einmal auf.

"Ja Mom, ich verspreche es dir! Bis dann.", mit diesen Worten verabschiedete sich Cassandra und legte dann den Hörer auf.

"Bis dann.", auch Janet verabschiedete sich von ihrer Tochter, wenn auch mit ein bisschen Verspätung und in den Gedanken versunken, aber Cassy hätte es auch gar nicht mehr mitgekriegt.

"Wir sind gleich da nur noch eine knappe Meile bis zum Krankenhaus.", informierte Daniel sie nun.

Nun liefen Sam und Jack durch einen langen wunderschön geschmückten Saal. Sie waren die einzigen in diesem Raum, es war auch nur ein Tisch gedeckt, und zwar für zwei.
"Hier sind wir! Ich hoffe es gefällt dir?", erkundigte er sich.
"Es ist wunderschön! Das wäre doch nicht nötig gewesen... Das war doch sicher unheimlich teuer?!"
"Für dich ist mir nichts zu teuer, Sam.", sagte Jack mit einem Lächeln im Gesicht.
Er bat sie sich zu setzen und tat es anschließend ebenfalls.
Nun war auch der Kellner dazugekommen und gab ihnen eine Karte in die Hand. Sie hatten schnell etwas gefunden, was ihnen zusagte.
"Einen Augenblick bitte!", kaum hatte der Kellner zu Ende gesprochen, war er auch schon losgegangen um das von ihnen Bestellte anrichten zu lassen.
Janet sah noch ein letztes Mal bevor sie ankamen nach Sam und Jack, die noch immer wie kleine, hilflose schlafende Kinder auf dem Rücksitz aneinander lehnten. Nach wie vor saßen sie genau gleich da, wie sie von Daniel und ihr hinein gesetzt worden waren. Sie wollte sich schon wieder nach vorne drehen als sie plötzlich bemerkte, dass Sam langsam aufwachte.

Sie blickten sich ohne etwas zu sagen, ohne sich zu bewegen, einfach nur in die Augen. Auch hier konnten sie von irgendwoher leise Musik vernehmen. Die selbe Melodie, wie sie auch schon zuvor gehört hatten. Doch wie aus dem nichts tauchte auch hier schlagartig dieses ohrenbetäubende Klirren und Rasseln auf. Hinter Sam öffnete sich wieder ein schwarzes Loch, ein Strudel. Jack versuchte sie mit all seinen Kräften über den kleinen mit Kerzen bedeckten Tisch hinweg festzuhalten. Doch es gelang ihm nicht. Sam von dem schwarzen Loch von ihm wer gezogen, immer weiter bis er sie aus den Augen verloren hatte. Nun stand er ganz alleine in diesem Saal, der Tisch war umgekippt, die Kerzen lagen am Boden. Auf einmal hehrste Schweigen, er hätte sogar eine Haarnadel auf den Boden fallen höheren.
"Daniel sie wacht auf!", teilte die junge Ärztin ihrem Begleiter mit.

"Hey Sam, wie fühlst du dich?", wollte sie noch im gleichen Atemzug wissen.

Sam gab keine Antwort. Sie wunderte sich nur , wo sie war. Wie kam sie denn in diesen Wagen? In ihrem Kopf hämmerte es , wie wild. Und ihr ganzer Körper schien von Schmerzen durchzogen. Außerdem war ihr kalt. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie sah sich aufmerksam um und als sie ihren Blick nach rechts warf , sah sie Jack.
Scheinbar seelenruhig saß er neben ihr. Den Kopf hatte er an ihre Schulter gelehnt. Aber die scheinbare Ruhe in ihm war getrübt. Auch Jack zitterte. So sehr , dass Sam es spüren konnte.
"Sam? Geht es dir gut?", fragte die junge Frau , die vor ihr saß.
"Was ist mit ihm? Ist er schwer verletzt?", wich Sam aus.
"Das kann ich nicht sagen! Aber du , Sam. Wie geht es dir?", fragte Janet noch einmal.
"Mir ist kalt!", war die kurze Antwort.

Der riesige Saal war plötzlich leer und Jack war allein. Der Tisch , die Kerzen waren verschwunden und ein kalter Wind zog an ihm vorbei und ließ ihn erschaudern.
Und wieder veränderte sich seine Umgebung auf seltsame Weise. Aus dem einsamen Saal wurde Eis. Er kannte diese Mission nur zu gut.
Er war wieder in der Antarktis. Seine Verletzungen waren wieder da und die eisige Kälte umgab ihn wie der wartende Tod.
Sam , wo war sie? Sam war nicht hier. Seine Kollegin , die ihn einst in dieser Mission gerettet hatte , war nicht da.
Jack lag hilflos auf dem Boden. Dicht eingehüllt mit seiner einzigen Wärmequelle , einer kargen Wolldecke , die ihren Zweck nicht lange erfüllen würde.
"Wir sind da , Janet!", sagte Daniel und parkte den Wagen vor der Notaufnahme.
Janet griff sich Sam und half ihr beim Gehen.
Man hatte ihre Ankunft bereits bemerkt und einige Sanitäter kamen mit einer Trage angerannt.
Daniel hievte Jack mit aller Kraft aus dem Wagen und die Sanitäter halfen ihm dabei , ihn auf die Trage zu legen.
Einige Ärzte wollten Janet verbieten , sich einzumischen , aber nach einem heftigen Streit mußten sie aufgeben , gegen diese Frau hatten sie keine Chance.
Sam sah zu , wie Jack untersucht wurde und wartete darauf , dass sie danach dran kam.
"Kannst du schon was sagen?", fragte Sam unruhig und wahrscheinlich schon zum zehnten Mal in den letzten 20 Minuten.
"Ich muss warten bis wir ihn geröntgt haben. Aber er hat eine Verletzung am Rücken. Er ist , wie du , stark unterkühlt und außerdem hat er viele Schürfwunden! Aber Ich werde dich untersuchen , solange sie Jack in den Röntgenapparat stecken , okay?"
Widerwillig gab Sam nach und ließ sich untersuchen.
"Sam? Tut dir dein Arm nicht weh?", fragte Janet plötzlich erschrocken.
"Ein bisschen , aber das ist nicht weiter schlimm!", antwortete sie und wartete darauf , dass Jack doch endlich zurückkommen würde.
"Sam! Dein Arm ist gebrochen , das mußt du doch gemerkt haben!", wurde die Ärztin ernst.
Doch im nächsten Augenblick wurde Jack wieder ins Zimmer geschoben und ein Arzt kam mit einer Mappe auf sie zu.
"Sie hat einen gebrochenen Arm. Können sie sich darum kümmern?", bat sie den jungen Arzt.
Sam wehrte sich dagegen , aber schließlich mußte auch sie nachgeben und mit dem Arzt mitgehen.
Die junge Ärztin sah sich aufmerksam die Aufnahmen an und entdeckte das , was sie erwartet hatte.

Völlig verzweifelt lag er auf dem Boden und quälte sich durch einige Hustenanfälle.
Seine Augenlieder wurden immer schwerer , bis sie schließlich zu fielen.
Doch dann wurde es wieder hell. Ein gleißendes Licht kam auf ihn zu.
Sam konnte deutlich den vor Schreck erstarrten Gesichtsausdruck, den Janet nun hatte, erkennen. Irgendetwas war da nicht in Ordnung, sie machte sich wirklich große Sorgen um das Wohlergehen von Jack.

"Janet, was hat er? Bitte sag es mir! Es ist doch nichts Ernstes, oder?", wollte sie nun wissen.

Doch ihre Freundin schien gar nicht zuzuhören, sie hatte nun ihren Blick von der Mappe abgewannt und blickte einfach nur ins Leere.

‘Wie soll ich ihr das beibringen? Wie sollen wir es Jack beibringen?‘, spukte es in Janets Kopf herum.

Sie wußte keine Antwort darauf. Was war da nur geschehen, womit hatte das ihr Freund verdient? Sie konnte es sich einfach nicht erklären.

"Sag mir doch bitte was er hat! Janet!", fuhr Sam sie nun verzweifelt an.

"Sam, er... ich meine.... Jack, er ist.... es tut mir leid!", Janet brachte, so sehr sie es ihrer Freundin auch erklären wollte, keinen Ton mehr raus. Sie setzte sich nun neben sie auf das Krankenbett und gab ihr die Mappe.

Sam verstand ja nicht allzuviel von all den Fachausdrücken die sie auf Jacks Krankenblatt lesen konnte, aber ein paar Begriffe kannte auch sie und die reichten schon. Obschon sie immer gehofft hatte sie nie wiederzusehen, war der Augenblick jetzt da.

"Das ist doch nicht wahr?!", sagte sie geschockt.

Nun nahm sie auch noch Jacks restliche Röntgenbilder aus der Mappe und schaute auch die genau durch. Sie hoffte, auch wenn sie sich mit diesen Sachen nicht auskannte, etwas zu finden, was die Prognose auf dem Blatt für falsch erklärte. Doch sie fand nichts. "Sam bitte, wo bist du?", bettelte Jack.

Es wurde langsam immer wie kälter. Wie sehr wünschte er sich das er immer noch mit ihr dort in diesem Swimmingpool wäre, doch es nützte nichts. Das Licht wurde immer greller, Jack wußte nicht was er tun könnte, nicht was es bedeutete. War seine Zeit jetzt abgelaufen? War dieser helle Schein, der Tod, sein Tod? Er wußte es nicht, er konnte nur darauf warten es herauszufinden, denn was blieb ihm anderes übrig?! Ihm taten seine gebrochenen Rippen weh, von seinem Bein ganz zu schweigen. Angst stieg in ihm hoch, Angst davor alleine hier in der Antarktis zu sterben...
Janet hatte sich nun ein wenig von den Schock erholt, zumindest soweit um Sam den Ernst der Lage zu erklären: "Er hat eine Rückenwirbelfraktur und ist wahrscheinlich von der Hüfte an abwärts gelähmt.", versuchte sie es ihrer Freundin so schonend wie nur möglich beizubringen.

"Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass er nach einem operativen Eingriff wieder gesund werden könnte.", teilte Janet ihr weiter mit.

"Wie gesund?", wollte nun Sam wissen.

"Das kann ich nicht sagen. Ganz gesund, das heißt ohne bleibende Schäden. Oder....", Janet stoppte, denn was jetzt kam, wollte sie nicht aussprechen, sie konnte nur hoffen, hoffen, dass sich das bei Jack nicht ergeben würde. Jack O’Neill sein restliches Leben in einem Rollstuhl, das konnte und wollte sich niemand vorstellen. Nicht bei ihm, wenn sie daran dachte wie es in dieser Zeit gewesen war, als er für drei Monate auf Edora festsaß. Ohne ihn würde es einfach nicht mehr das selbe sein, das wußte sie schon jetzt!

"Sam, ich.... es... es tut mir leid!"

"Ist schon gut, Janet! Es muss dir nicht leid tun. Du kannst nichts dafür. Wo ist er jetzt? Kann ich zu ihm?", wollte sie nun von der Ärztin wissen.

"Es wurde sofort, nach dem sie ihn geröntgt hatten, ein OP-Raum für die Operation eingerichtet. Er wird in diesem Augenblick operiert.", sagte sie.

Auch Daniel, der das ganze Treiben nur stumm mit verfolgt hatte, seufzte nur laut und setzte sich zu den zwei Frauen aufs Bett.

"Ich kann gar nicht glauben, was da passiert ist.", war das erste, das er seit er das Krankenhaus betreten hatte, sagte. Er rückte kurz seine Brille zurecht und nahm sich dann die Mappe mit den Röntgenbildern drin.

Jack lag immer noch an der gleichen Stelle und ihm war kalt. Die Hustenanfälle hatten allmählich nachgelassen. Das lag wohl daran, dass er inzwischen abgesehen von der Kälte, nur noch die Schmerzen wahrnahm. Nicht nur die Brüche an Bein und Rippen, nein, sondern auch ein ganz heftiges Stechen im Rücken, das er zuvor noch nicht bemerkt hatte, machte ihm zu schaffen.
"Was mache ich hier nur?", fragte er sich selbst laut.
"Gib' nicht auf Jack!", ertönte eine Stimme.
"Wer ist da?", fragte er verwundert nach und sah sich um.
Diese warme Stimme kannte er.
Das war....Die Operation war vorüber , aber Janet konnte noch immer nicht sagen , ob sie den gewünschten Erfolg haben würde.

"Das werden wir erst mit der Zeit erfahren!", sagte sie und versuchte die beiden Wissenschaftler zu beruhigen.

Sam durfte als erstes zu ihm.

Sie saß an seinem Bett und nahm seine Hand.

"Gib' nicht auf Jack!", flüsterte sie ihm leise ins Ohr und Tränen suchten ihren Weg nach unten als sie wieder aufsah.

Ein Tropfen erreichte Jacks Wange."Sam!", rief er laut. Er hatte die Stimme erkannt. Es war Sam.

Plötzlich spürte er etwas Warmes auf seiner Wange.
Sam drückte ihm fest die Hand und beugte sich über ihn.

Ein sanfter Kuss sollte ihre vergossene Träne wegwischen.

Eine Hand tauchte aus dem Nichts auf und hielt ihn fest.
Jemand half ihm.
Das Licht kam näher. Es war nicht der Tunnel , der ihn in den Tod führen sollte.
Nein.
Es war das Licht das über ihm brannte. Auch wenn er im ersten Augenblick dachte , es wären Sams hell aufleuchtende Augen , als sie merkte , dass er aufwachte.
Sie setzte sich zurück auf ihren Stuhl und presste immer noch fest Jacks Hand an sich.

"Jack!", schluchzte sie und drückte auf den grünen Knopf , der anzeigte , das etwas in dem Zimmer passiert war. Sie musste es mehrmals versuchen , weil ihr Gips störte.

Janet und Daniel stürmten in den Raum und sahen , dass Jack wach war.

"Wir haben uns Sorgen gemacht , Jack!", sagte Daniel und lächelte ihn an.

Janet sagte nichts weiter. Sie hatte Angst vor der Frage , die Jack ihr irgendwann stellen würde.

Sam sah glücklich und zugleich am Boden zerstört aus. Aus ihr sprach die reine Verzweiflung.

Janet und Daniel ließen die Beiden alleine. Sicher gab es noch einiges , was sie unter sich zu sagen hatten.

Daniel und Janet kümmerten sich darum , General Hammond und die anderen zu benachrichtigen und ihnen von dem Unfall zu berichten.

Cassandra sollte von der ganzen Sache nichts erfahren.

Sie liebte den Colonel , wie einen Vater und würde das vielleicht nicht verkraften. Sie sollte so lange in die Obhut von Sams Bruder kommen.

Der Aufenthalt hier würde noch etwas dauern , bis sie Jack ins SGC transportieren konnten. Es war zu gefährlich. Außerdem kam noch etwas viel Schwereres auf sie zu.

Sie mussten ihm beibringen , dass er vielleicht nie wieder laufen könnte. Das würde er nicht verkraften. Niemals würde er sein Leben in einem Rollstuhl fristen können. Er würde nicht mehr zu Missionen aufbrechen können. Das SGC war sein Leben. Und Sam.... Ja Sam. Sie würde ihn sicher verlassen.

Sie könnte vielleicht nicht damit umgehen. Ihre Liebe wäre zerstört bevor sie eine Chance hatte zu gedeihen.

Hier stand zu viel auf dem Spiel. Es durfte nicht so kommen. Es durfte einfach nicht!

Sam saß noch immer auf dem Stuhl.

Jack's Kräfte waren noch nicht regeneriert.

Die lange Bewußtlosigkeit ließ sie erschlaffen.

Er würde erst morgen wieder die Kraft finden , zu sprechen.

Sam hielt noch immer seine Hand und sah ihn an. Der Schmerz war ihm anzusehen.

"Sie sollten schlafen"

Jack starrte sie an. Seine Wangen waren rot und er lag verkrampft auf dem Bett. Er weigerte sich zu schlafen. Er hatte Angst diesmal nicht von Sam zurückgeholt werden zu können. Seine Überzeugung sagte ihm , dass er nie aus der Antarktis ein zweites Mal entkommen wäre , wenn Sam ihn nicht erneut gerettet hätte. Doch seine Augenlieder waren zu schwer. Alles wehren nützte nichts und die Welt der Träume holte ihn zu sich zurück.

Diesmal war Jack nicht er selber, nein, er sah sich. Er konnte mit verfolgen wie er alleine bei sich Zuhause im Wohnzimmer saß und Schach spielte. Sein Gesicht hatte an Ausdruck verloren und war karg und blass.
Jack wußte genau das da etwas nicht stimmen konnte, aber was?! Er versuchte mit seinem Ebenbild zu sprechen, doch schien er ihn nicht zu hören.
"Hey, was ist los? Bitte antworte mir! Was ist mit dir..... mir passiert?", wiederholte sich Jack immer wieder. Doch es schien aussichtslos zu sein. Er war nicht wirklich hier, nein, es war als würde er aus Luft bestehen, so als ob er das alles im Fernseher mit verfolgen würde. Er versuchte sich zu bewegen, doch es gelang ihm nicht. Er war gar nicht da und doch sah er das alles. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als das Treiben von seinem Ebenbild mit anzusehen.
"Sam, du bist doch sicher müde, schlaf jetzt ein wenig!", Janet sah deutlich wie ihre Freundin darum rang nicht einzuschlafen, es war schließlich auch schon weit nach Mitternacht.

"Nein, ich möchte hier bei ihm bleiben."

"Sam, bitte, ruh dich ein wenig aus. Weder du, noch die Ärzte können jetzt etwas für ihn tun, wir können nur abwarten."

"Na gut, aber versprich mir, dass du oder jemand anderes mich sofort weckt, wenn er aufwacht!", forderte Sam von ihr.

Janet willigte sofort ein und begleitete Sam in einen Privatraum, auf den sie dank ihres ärztlichen Status zurückgreifen konnte.

"Hier, ruh dich ein wenig aus, ich werde mich noch ein wenig umschauen gehen.", informierte sie die junge Frau und verschwand dann.

Sam legte sich nun auf das Bett und schloß ihre Augen. Doch so sehr sie sich auch bemühte einzuschlafen, es ging nicht. Sie spürte wie müde sie war, wie erschöpft, doch sie hatte einfach zu viele Sachen im Kopf. Sachen, die ihr zu schaffen machten, der Unfall, Jacks Zustand.... Sie wußte nicht wo ihr der Kopf stand. Was war wohl Jacks Reaktion, wenn er erfahren würde was ihm passiert war? Was würde aus der Zukunft von SG-1 werden, wenn er es nicht schaffen würde, wieder ganz gesund zu werden? So viele Fragen, Fragen auf die sie keine Antworten hatte!

Nach etwa einer Stunde des Wartens, wurde sie doch von einem Gefühl des Loslassens in den Schlaf gerissen.

‘Was ist los? Wieso bin ich um diese Zeit nicht im SGC?‘, geisterte es Jack durch den Kopf.
Er war immer noch am selben Ort wie schon zuvor.... er wußte es nicht wie lange er sich schon beim Schach spielen beobachtete. Jedenfalls schon viel zu lange, das war nicht seine Art so lange vor einem Spiel zu sitzen, nicht wenn es draußen so schönes Wetter war. Er würde bestimmt Straßenhockey spielen oder wäre angeln gegangen, aber nicht das. Auch sein Hockeystock, den er immer neben der Tür hingestellt hatte oder sein selbstgebasteltes Tor das draußen in der Einfahrt stand, waren verschwunden.
Plötzlich fand er sich im Besprechungsraum im SGC wieder, doch auch hier schien niemand ihn zu sehen. Er war auch schon wie vorhin unsichtbar für die anderen. Teal’c, Daniel und General Hammond saßen am großen Konferenztisch, der in der Mitte des Raumes stand. Er und Sam waren nicht anwesend, doch die drei schienen noch auf jemanden zu warten. Wenige Sekunden später kam die fehlende Person auch schon in den Raum gestürmt. "Tut mir leid, ich wurde im Labor noch aufgehalten", war das erste, was die blonde Frau sagte.
"Sam, du bist hier!", sofort als Jack sie sah, ging er auf sie zu, doch sie bemerkte ihn nicht.
"Sam, was ist los?!", Jack konnte es nicht fassen, jetzt auch noch sie!
"Gut, wir sind vollzählig!", begann der General und öffnete die Mappe mit den Missionsberichten, die sie nach oder vor jeder Mission gemeinsam durchgingen.
"Hey, was ist mit mir, wo bleibe ich?! Ihr könnt doch nicht einfach ohne mich anfangen!", warf jetzt Jack ein, doch wie auch zuvor konnte ihn niemand hören.
‘Wo bin ich hier bloß hingeraten?‘, dachte er sich.
Janet war nun von ihrem Rundgang durch das Krankenhaus zu Jacks Krankenzimmern zurück gekehrt.

Er lag immer noch ganz verkrampft da, er mußte träumen, denn er murmelte die ganze Zeit etwas Unverständliches vor sich hin.

Sam konnte nur einen knappe Stunde schlafen , dann war sie wieder hellwach. Ihre Gedanken ließen ihr keine Ruh und sie ging zurück zu Jack.

Ganz leise schlich sie in das Zimmer. Janet saß ruhig an Jacks Bett und beobachtete seinen unruhigen Schlaf.

Er würde bald wieder zu sich kommen.

"Sam , wir werden es ihm sagen müssen! Ich habe das Gefühl er hat eine Ahnung!"

"Ja ich auch , als wüßte er es schon längst. Ich werde das übernehmen , okay?"

"Glaubst du , dass du das schaffst?", fragte Janet ihre Freundin besorgt.

"Ja , ich schaff das schon. Nur er wird es schwer haben."

"Na gut , vielleicht ist es besser , wenn du dann bei ihm bist. Ich werde zu Daniel gehen. Ihm geht es auch nicht gerade gut , nach alledem! Und pass auf deinen Arm auf!"

"Ja , Janet das mache ich!", willigte Sam ein und sie tauschten die Plätze.

Dann verließ die junge Ärztin das Zimmer wieder.

Daniel saß seit Stunden vor dem Zimmer in einem Warteraum und lag halb eingeschlafen in einem Sessel.

"Daniel!", sie stupste ihn leicht an.

"Ja?", schreckte er hoch und sah sie verwundert an.

Seine Brille war verrutscht und es sah eigentlich lustig aus. Janet konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

"Komm mit! Du solltest dich mal schlafen legen. Wir waren alle lange auf den Beinen! Ich habe ein privates Zimmer bekommen und da kannst du dich etwas ausruhen!", schlug sie vor.

Daniel trottete ihr müde hinterher.

In dem Zimmer , in dem Sam vorhin schon geschlafen hatte , machte nun Daniel sich in dem Bett breit. Schnell war er eingeschlafen und Janet ging sich einen Kaffee holen. Sie war überhaupt die , die am meisten arbeitete. Sie hatte Jacks Überwachung komplett übernommen und ließ keinen anderen Arzt mehr an ihn ran. Sie kannte Jack sowieso besser. Wie oft hatte sie ihn schon untersucht , ihn gesund gepflegt. Seit über 48 Stunden hatte sie nicht geschlafen und ununterbrochen Kaffe in sich hinein geschüttet um wach zu bleiben. Doch wenn Daniel wieder wach war , würde auch sie endlich schlafen gehen.

Mit einem heißen Kaffe in der Hand ging sie zurück in das kleine Zimmer , wo Daniel friedlich schief. Sie setzte sich auf einen Stuhl , der an dem kleinen Fenster stand und stellte ihre Tasse auf das Fensterbrett. Doch sie war inzwischen zu müde. Alles wehren half nichts und so schlief sie in wenigen Minuten ein.

Sam saß noch immer an Jacks Bett. Sie hatte seine Hand wieder fest in ihre geschlossen. Seine Hand war kalt und ohne Kraft.

Doch Sam konnte spüren , wie verkrampft er war. Er mußte einen scheußlichen Traum haben.

Die Besprechung war zu Ende. Jack hatte aufmerksam zugehört , aber sein Name fiel nicht ein einziges Mal. Das hatte ihn hart getroffen.
Warum redete niemand über ihn? Hatten sie ihn schon vergessen?
Er war Sam in ihr Quartier gefolgt und sah , wie sie sich traurig auf ihr Bett setzte. Sie hielt ein Bild in der Hand und sah es sich mit Tränen in den Augen an.
Jack wollte sehen , was sie so traurig machte , aber das Bild war verschwommen , er konnte nichts erkennen.
'Das ist nicht wahr', ging es ihm durch den Kopf. Er schüttelte wild den Kopf. "Aufwachen , Jack! Aufwachen!", sagte er laut.
Jack war unruhig. Sam konnte sehen , wie er sich hin und her winden wollte und es nicht konnte.

Sie überlegte , ob sie ihn vielleicht wecken sollte.

Wie auf Befehl riß er die Augen auf.

"Jack , sei ruhig. Es ist vorbei!"

Aber das war es noch längst nicht , jetzt fing alles erst an.

"Wo bin ich? Wieso war ich nicht da... und was war auf dem Bild?", völlig verwirrt stellte er Fragen, die nicht einmal Sam alle beantworten konnte.

"Du bist in einem Krankenhaus!", versuchte sie ihm eine seine Fragen zu beantworten.

"Was ist passiert?", fragte er und versuchte sich aufzurichten.

Sams Augen wurden glasig. Gleich würde er es merken und es gab kein zurück mehr für sie oder ihn.

"Wir hatten einen Unfall!", sagte sie leise und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten.

"Was? Wie geht es dir?", fragte er beunruhigt und sah sich um.

"Es geht mir gut , Jack!", bekam sie gerade noch raus.

"Sam... was ist.....?", fragte er.

Dann wollte er sich hinsetzen doch seine Kräfte versagten kläglich. Seine Arme hielten ihn nicht und er sackte zurück in seine alte Position.

"Warum lieg ich den hier? War ich bewußtlos?", fragte er.

"Ja und bis eben hast du geschlafen!", sagte sie und eine Träne lief ihr übers Gesicht.

"Was ist denn? Es geht mir gut... sei unbesorgt!", sagte er und ein kleines Lachen gefolgt von weiteren Tränen war Sams erschütternde Reaktion.

"Ich muss dir etwas sagen!", begann Sam leise. "Es gibt etwas , was du wissen mußt!"

Jack sah sie ernst an. Es fiel ihr sichtlich schwer.

"Du hattest eine schwere Rückenverletzung und ... sie haben dich operiert..... aber.... aber es könnte sein... dass... dass du .....", Sam unterbrach ihre Erklärung.

"Was ist?", fragte Jack , der allmählich den Ernst der Situation verstand.

"Also.... es wäre möglich , dass du querschnittsgelähmt bleibst!"

Nun hatte sie es gesagt und Jack stand der Mund offen.

NEIN. Alles Nur das nicht!! Nicht er!!

"Aber du könntest durch eine Reha eine Chance auf Heilung bekommen!", fügte Sam hinzu um die Situation zu entschärfen.

Jack war sprachlos und sah sie nur verzweifelt und geschockt an.

'Das ist doch ein dummer Scherz', sagte etwas in ihm und plötzlich wurde ihm klar , warum sein Platz bei der Besprechung leer gewesen war.

"Jack bitte, du schaffst das, du wirst wieder gesund!", versuchte Sam ihn anzusprechen.

Aber Jack lag einfach da, in den Gedanken vertieft und tat so als ob er sie nicht hören würde. Diese Nachricht hatte ihn mitten ins Herz getroffen, es tat so weh, wenn er daran denken mußte, was ihn nun für ein Leben erwarten würde. Er konnte all seine Leidenschaften auf einen Schlag nicht mehr ausüben. Was für ein Gedanke war das für ihn. Er hatte doch schon so vieles erlebt und jetzt das! Ein Autounfall brachte der mutigen und vor nichts zurückschreckenden Jack O’Neill zum Schweigen.

"Janet bitte wach auf! Es ist schon 11Uhr.", informierte sie Daniel.

"Was, schon so spät? Wie geht es Jack und wo ist Sam, ist sie noch bei ihm?", fragte nun die noch etwas verwirrte Ärztin.

"Ich weiß nicht. Ich bin auch erst vorhin erwacht.", gab Daniel ihr zur Antwort.

Janet stand daraufhin auf und verließ den Raum gefolgt von Daniel in Richtung der Krankenzimmers von Jack.

Also sie dort ankamen, sahen sie, dass Sam noch immer auf dem selben Stuhl in der selben Position saß, wie am Vorabend, als die junge Ärztin sie verlassen hatte, nur schlafend. Auch Jack schlief, wenn auch unruhig. Von was träumte er bloß, es schien ein gequälter Traum zu sein.

Ich sehe Sam, sie liegt wie auch schon zuvor in einen Hängematte unter Palmen. Ich will zu ihr gehen, doch es geht nicht, ich komme nicht vorwärts. Ich will mit ihr sprechen, sage etwas zu ihr. Ich will von ihr wissen was los ist, doch sie versteht mich nicht, hört mich nicht. Mit aller Kraft versuche ich mich aus diesem unsichtbaren Fesseln zu lösen, doch es sind keine da um mich davon zu befreien.
"Sam, ich liebe dich, verstehst du das? Ich liebe dich!" , doch so sehr ich mich auch bemühe, es nützt nichts. Sie scheint wie in einer anderen Welt zu sein.
Plötzlich springt sie aus der Hängematte auf und rennt auf mich zu.
Sieht sie mich?
Nur noch ein paar Meter dann bist du bei mir.
Ich strecke meine Arme nach ihr aus, damit ich sie auffangen kann und sie umarmen kann.
Sie ist fast bei mir!
Jetzt, ich habe dich! NEIN! Sie rennt durch mich durch, wie ich nicht existieren würde. Ich rufe ihren Namen, immer wie lauter, immer verzweifelnder.
Ich will mich nach ihr umdrehen, doch es geht nicht, ich kann mich nicht bewegen. Ich bin hilflos.
Sie ruft nach etwas. Was ist es? Es hört sich an wie ein Name, doch immer wenn ich mich anstrenge, um ihn zu hören, geht es nicht. Ich verstehe das nicht, was ist bloß los?
Ihr rufen hat ein Ende genommen, es ist still.
Plötzlich höre ich wie hinter mir zwei Personen auf mich zukommen. Eine davon ist Sam, sie klingt verzweifelt. Die zweite Person redet auf sie ein.
Nicht mehr lange und ich kann sie erkennen. Die Stimmen kommen immer näher.
Dann sehe ich Sam, wo ist die zweite Person? Sie scheint noch hinter mir zu sein. Da ist sie.
Doch im selben Augenblick, in den sie hervortritt, wird alles um mich schwarz. Ich kann nichts mehr erkennen.
"Jack, schön das du aufgewacht bist! Wie geht es dir?", inzwischen hatten sich Daniel und Janet einen Stuhl aus dem Nebenzimmern geholt und saßen nun beide neben Jacks Bett. Auch Sam war hier, aber sie schlief noch immer an der selben Stelle, wo sie war als sie ihm diese schreckliche Nachricht mitgeteilt hatte.

"Hörst du mich? Bitte antworte mir!", wiederholte der Wissenschaftler seine Frage an Jack.

Jack mußte sich zuerst wieder an das Licht in diesem Raum gewöhnen, denn durch die Rolläden drang es von draußen rein und schien direkt auf sein Gesicht. Nach einer kurzen Weile hatte seine Augen sich wieder daran gewöhnt.

"Na was glaubst du, wie geht es mir wohl? Daniel schau mich doch an!", fuhr Jack ihn an und erschrak dabei selber über seine schroffe Tonart.

"Jack bitte, ich bin sicher, dass sich alles wieder zum Besseren ändern wird!", versuchte ihn nun der junge Mann neben seinem Bett zu beruhigen.In diesem Moment kam ein älterer Mann in das Zimmer: "Ist hier eine Doktor Fraiser?"

Janet stand sofort auf und gab sich zu erkennen: "Ja, ich bin Doktor Fraiser! Was ist?"

"Ich bin Doktor Coleman, leitender Arzt in der Abteilung für Rehabilitationstherapie. Kann ich kurz mit Ihnen unter vier Augen sprechen?", wollte er von ihr wissen.

Janet willigte ein und machte sich sofort auf den Weg mit ihm. In dem Warteraum vor dem Krankenzimmer unterhielten sie sich dann: "Wenn alles gut geht, können wir in ein paar Tagen bei ihm mit dem Rehabilitierungsprogramm beginnen.", informierte der Arzt sie.

"Das ist gut! Wie stehen seine Chancen?", fragte sie ihn.

"Das kann ich ihnen jetzt noch nicht so genau sagen. Das hängt davon ab, wie schwer seine Verletzungen waren.", erklärte er ihr nun.

Janets Wissen war ja auf vielen Gebieten gängig, aber auch trotz diesen Tatsachen, war sie ab und zu froh, wenn sie jemanden hatte der sich spezifisch mit nur einem Thema auskannte. Und in diesem Fall kam das gelegen, denn sie hatte im SGC noch nie einen querschnittgelähmten Patienten gehabt und daher war dieses Thema für sie nie so aktuell gewesen und somit hatte sie sich nie weiter damit befasst.

"Du wirst die Rehabilitation machen und dann bist du wieder ganz der Alte. Du wirst sehen!", munterte Daniel ihn auf.

Allerdings blieb der erhoffte Erfolg aus.

Jack starrte in die Luft und hörte kaum zu.

"Ich werde keine Reha machen!", sagte er leise und teilnahmslos.

"Was? Jack , das ist deine einzige Chance!", fauchte Daniel ihn verständnislos an.

"Das bringt gar nichts. Ich bin ein Krüppel! Ob ich das nun mache oder nicht! Die haben es doch nur auf das Geld abgesehen. Meine Chance habe ich vertan , als ich zu spät gebremst habe!"

"Jack! Sam hat mir erzählt , was passiert ist. Es war ganz sicher nicht deine Schuld!"

"Ist das noch wichtig? Gehen sie Daniel!", forderte er mit gleichgültigem Ton den Mann auf.

Daniel gab es auf und ging.

Vor dem Zimmer stieß er wieder auf Janet.

"Was hat er gesagt?", fragte Daniel.

"In 2 Wochen beginnt schon die Reha und spätestens übermorgen werden sie ihn entlassen.

Er hat keine weiteren ernsthaften Verletzungen. Er wird also noch eine Woche zu Hause bleiben müssen."

"Er will keine Reha machen!"

"Bestimmt. Das hat ihn jetzt nur alles sehr mitgenommen! Außerdem ist morgen Silvester... Wir wollten eigentlich zusammen in Colorado feiern und nun sitzen wir hier seit Tagen auf der Intensivstation."

"Ach ja... Silvester!"

Daniel dachte an das , was jetzt eigentlich sein sollte.

Sie wollten in Colorado sein. Das halbe SGC wollte sich dort zu einer Mega-Party treffen.

Schon eine Woche vorher sollte es losgehen. Einige arme Seelen mußten in der Zeit das SGC bewachen.

Doch als sie von dem Unfall gehört haben , wurde schlagartig alles abgesagt. Alle fuhren zurück ins SGC.

Daniel und Janet wurden ständig angerufen und haben letztendlich ihr Handy abgeschaltet.

Nur General Hammond erkundigte sich ab und zu im Krankenhaus und sagte , dann allen anderen , wie es Jack ging.

Jack war einer der beliebtesten Männer im SGC. Nicht nur , weil er Führer von SG-1 war. Er war jedem ein guter Freund , mit einigen Ausnahmen , wie Rothman , aber selbst den mochte er irgendwie. Aber der war ja nun auch tot. Er hatte es nicht verdient zu sterben.

Doch nun war Jack es , um den sich alle Sorgen machten. Er war bekannt dafür , ständig von Aliens durchlöchert zu werden , aber ernsthafte Sorgen mußten sie sich selten machen.

Das gesamte SGC fieberte mit.

Jack schloß sich von der Außenwelt ab. Er starrte nur noch Löcher in die Luft und antwortete niemandem.

Silvester ignorierte er einfach. Seine einzige Regung war eine Träne. Nur Sam hatte das bemerkt , aber sie wollte die anderen nicht weiter beunruhigen.

Die anderen versuchten ihn aufzuheitern indem sie zusammen anstießen , aber auch hier reagierte Jack nicht.

Janet hatte recht. Am Neujahrstag sollte Jack entlassen werden. Am Morgen wurde der Rollstuhl gebracht , der ihn nun länger begleiten würde. Eine Stunde lang erklärte ein netter Mann ihm alles , was er wissen mußte. Jack schaltete wieder auf stumm.

Sam schob ihn später zum Auto und Daniel half ihr dabei ihn hinein zu setzen. Zusammen fuhren sie zu seinem Haus.

"Soll ich noch etwas bleiben?", fragte Sam hilfsbereit , aber wie die letzten Tage antwortete er nicht.

Wie eine leere Körperhülle , saß er in dem Rollstuhl und sah zum Fenster hinaus.

In Gedanken war er ganz woanders.

"Du hast deine Flasche vergessen!", sagte die junge Frau und half dem Mann aus dem kleinen Kanu.
Er nahm ihr die Flasche aus der Hand und nahm einen Schluck.
Dann nahm sie seine Hand und küßte sie zärtlich auf den Mund.
"Die anderen haben ein Fest für dich vorbereitet!", verkündete sie stolz.
"Für mich? Ich dachte , die können mich nicht leiden!?", sagte er verwundert.
"Du hast geholfen , unsere zerstörten Häuser wieder aufzubauen!"
"Ach das war doch nicht der Rede wert. Ich habe doch bloß ein Par Nägel rein geschlagen.... Gut , ich habe sie erst hergestellt und dann hinein geschlagen!"
"Jack , ich möchte dir etwas sagen!", stoppte die Frau plötzlich.
"Was ist?", fragte er neugierig.
"Nein , es ist noch zu früh!"
"Komm schon raus mit der Sprache!"
"Jack , ich liebe dich! Und ich weiß das ist ungerecht , aber ich wünsche mir , dass du hier auf Edora bleibst und nicht mehr auf die Erde zurückkehrst!"
"Samantha! Du bist hier , das ist alles was ich brauche!"
Was er auch tat , Sam spukte in seinem Kopf herum. Am Anfang hatte er ja nichts dagegen einzuwenden, doch auf Dauer wurde es ihm einfach zuviel. Er konnte sich einfach nicht mehr konzentrieren, an nichts anderes mehr denken außer an sie.

Nun war Jack alleine Zuhause, er sah durch das Fenster wie Sam und Daniel fortfuhren. Wie gerne hätte er sie doch bei sich gehabt, doch sein Dickschädel liess es nicht zu. Das bereute er jetzt, denn nun war er wieder alleine, mit sich und seinen Träumen.

Janet hatte dafür gesorgt, dass er einen privaten Krankenpfleger zugeteilt bekam. Schließlich hatte Jack jetzt einen harten Weg vor sich. Das erste Hindernis, das zu bewältigen war, war sich wieder in seinem eigenen Haus zurechtzufinden, auch das klappte nicht so wie Jack es sich vorgestellt hatte. Sein Haus hatte mehrere Stockwerke und das stellte schon ein großes Problem für einen Rollstuhlfahrenden dar. Am Anfang konnte er sich eigentlich nicht so recht mit der Tatsache anfreunden, jetzt mehr oder weniger immer jemanden um sich zu haben, der sich um ihn kümmerte. Aber schon nach drei Tagen war das für Jack okay. Er hatte sich an Nick, so hieß der junge Pfleger, der ihm zugeteilt worden war gewöhnt.

Trotz dem war Jack immer noch sehr verschlossen, er sprach mit Nick nur was nötig wahr. Seine Zeit verbrachte er generell nur noch damit, in seinem Schlafzimmer im ersten Stock aus dem Fenster zu schauen und die Leute die vorbei liefen zu beobachten.

Nur gegen Mittag holte ihn Nick immer in die Küche runter, wo sie dann gemeinsam zu Mittag aßen.

"Kann ich Sie etwas fragen Mister O’Neill?", Nick sah flüchtig zu ihn rüber ans andere Tischende bevor er dann seinen Blick wieder zu seinem Teller wandern lies.

Zuerst hatte es den Anschein, als wäre das auch wieder ein Schuß nach hinten gewesen. Wie oft hatte er in den letzten Tagen versucht mit Jack ein Gespräch aufzubauen, doch immer ignorierte er ihn. Doch zu seinem Staunen war es nun anders!

"Ja, was ist?", grimmig sah der ältere Mann zu seinem Pfleger rüber und schob dabei etwas Essen in seinen Mund.

"Ich möchte Sie fragen ob ich wohl heute Abend eine Stunde früher gehen könnte? Wissen sie, mein kleiner Junge hat heute seinen ersten Theaterauftritt mit seiner Klasse und ich habe ihm versprochen das ich dort sein werde.", wollte er wissen.

"Charlie das war super! Du bist ja ein richtiges Schauspielertalent!", sagte Jack seinem Sohn freudig, als die Vorstellung zu Ende war.
"Danke Dad!", gab der kleine Junge stolz zurück und mit einem Satz sprang er seinem Vater in die Arme.
Es schien keine Antwort zu kommen. O’Neill war wieder wie weggetreten, in seiner Traumwelt versunken. Als Nick schon die Hoffnung auf eine Antwort aufgegeben hatte, bemerkte er plötzlich wie dem Mann gegenüber die Tränen in den Augen standen. Obschon Jack versuchte sie so gut wie möglich zu unterdrücken, klappte es nicht. Die Erinnerungen an seinen Sohn waren zu schmerzvoll um sie einfach zu ignorieren.

"Habe ich etwas Falsches gesagt? Geht es ihnen nicht gut?", fragte nun Nick etwas erschrocken.

"Nein, mir geht es gut!", behauptete Jack, als er sich wieder ein wenig unter Kontrolle hatte.

"Natürlich dürfen sie heute Abend früher gehen!... Ach, und Nick! Bitte nennen sie mich Jack!", sprach er weiter.

"Danke, ich danke ihnen! Glauben sie mir, mein Sohn wird sich riesig freuen mich dort zusehen."

"Das glaube ich ihnen!", kommentierte Jack.

"Janet, bitte warten sie kurz!", Sam war gerade auf der Suche nach ihr, als sie sich in einem der unzähligen Gänge des SGC über den Weg liefen.

"Hey Sam, wie geht es dir? Ich habe nicht angenommen, dass ich dich schon so früh wieder hier sehe. Ich habe gedacht das du wegen deines gebrochenen Armes außer Dienst seist?"

"Ja, eigentlich wäre das auch so, aber ich konnte es Zuhause einfach nicht mehr aushalten.", antwortete sie Janet.

"Wie geht es Jack? Hast du etwas von ihm gehört? Ich habe nämlich in den letzten Tagen ein paar Mal versucht dort anzurufen, aber es nahm immer sein Pfleger ab. Er hat bloß immer gesagt, dass Jack keine Lust habe, ans Telefon zu kommen."

"Nein, leider weiß ich auch nur, dass seine Therapie in einer Woche anfängt. Aber weißt du was! Was findest du davon, wenn wir ihn heute Abend besuchen gehen? So muss er fast mit uns reden, er kann sich ja nicht ewig so zurückziehen.", schlug Janet vor.

"Okay, ich komme mit! Bis später.", willigte Sam ein bevor sie sich auch schon auf den Weg zu Daniel machte.

Der Tag verging schnell und am Abend trafen Sam und Janet sich , um zu Jack zu fahren. Nick hatten sie vorher Bescheid gegeben.

Gegen acht Uhr klingelte es an Jacks Tür.

Er war gerade mit Nick in der Küche gewesen und sie aßen zusammen.

Nick ging zur Tür und ließ sie beiden Frauen hinein.

In der Küche setzten sie sich zu Jack. Er machte ein grimmiges Gesicht. Nick würde noch eine Standpauke bekommen , weil er ihm nichts gesagt hatte.

Zusammen tranken sie einen Tee und Janet unterhielt sich mit Nick.

Sam entschloß sich mit Jack ins Wohnzimmer zugehen. Sie schob seinen Rollstuhl bis an den kleinen Tisch. Jack hatte innerlich schon wieder auf stumm geschaltet.

"Jack , bitte rede mit mir. Du kannst dich nicht ewig davor weglaufen!", bat sie ihn.

Er sah sie mit leeren Augen an. Als wäre er nicht da.

Einige Minuten saßen sie still da.

Dann faßte Sam einen Entschluß und nahm all ihren Mut zusammen.

"Jack , was ich dir jetzt sagen werde , sage ich nicht aus Mitleid. Ich sage es, weil es die Wahrheit ist , also höre mir bitte zu, ja?"

Jack nickte kurz und sah sie etwas aufmerksamer an als sonst.

"Du weißt , dass du mir mehr bedeutest , als andere Männer. Jack , wenn ich in deiner Nähe bin , freut sich mein Herz , mein Puls rast und ich könnte dich stundenlang einfach nur ansehen. Du bist noch nicht verloren. Du wirst geheilt werden und wir werden die Reha gemeinsam durchstehen , okay? Jack mein Herz gehört dir. Also wirf es nicht so einfach weg!", sagte sie mit leiser Stimme und sah ihn an.

Seine düstere Miene veränderte sich und Sam hätte schwören können , dass sie ein Lächeln gesehen hatte.

"Sam ich.... ich..... danke!", sagte er und drehte sich weg.

Sam wußte nicht , ob sie ihm jetzt geholfen hatte oder nicht , seine Reaktion verstand sie nicht. Fühlte er anders? Sie hat ihm ihr Herz geöffnet. Mehr konnte sie auch nicht tun.

"Janet , können wir gehen?", forderte sie und Janet kam eine Minute später.

Im Auto versuchte Janet herauszufinden was los war.

"Warum wolltest du plötzlich gehen?"

"Janet , ich weiß nicht mehr was ich tun soll! Ich habe alles getan , aber er redet nicht mit mir!"

"Meinst du er wird die Reha machen?"
"Ich weiß es nicht! Vielleicht..."

Sam entschloß sich nicht mehr zu ihm zu fahren. Aber sie wollte zu Beginn der Reha für ihn da sein und entschloß sich an dem Morgen in der Klinik auf ihn zu warten.

Nick bekam nichts mehr aus ihm heraus. Jack sah anders aus als sonst. Aber er war genauso ruhig wie vorher und sagte nur das Nötigste.

Aber von Tag zu Tag wurde er gesprächiger. Besonders der kleine Sohn von Nick interessierte ihn.

Er vertraute dem jungen Mann und die beiden wurden zu guten Freunden.

Aber der Tag nahte und die Frage , ob er nun gehe würde oder nicht, wich er immer aus.

‘Noch ein Tag, dann ist es soweit. Was soll ich bloß anstellen, damit er mit mir über die Therapie spricht?‘, diese Frage spukte Nick immer wieder durch den Kopf.

Doch was er auch anstellte, was er auch probierte um mit ihm das Thema zu besprechen, es nützte nichts, Jack verschloß sich nur noch mehr. Er liess sich noch weniger, als er es ohnehin schon tat, zeigen.

Nick mußte ihn schier zwingen etwas zu essen und zu trinken.

Das einzige Thema das er noch zu kennen schien, war Nicks Sohn. Er schien ein sehr kinderfreundlicher Mensch zu sein, so stellte Nick sich ihn sich vor. Er hatte auch schon im Wohnzimmer auf dem Kamin Bilder von einem Jungen, bei dem er vermutete das es Jacks Kind war, gesehen. Doch auch wenn sie so oft über Kinder sprachen, hatte er noch nie ein Wort über ihn verloren. Geschweige denn das er überhaupt über sein Leben geredet....

Nick nahm sich vor, etwas mehr über seinen ‘Schützling‘ zu erfahren, irgendwie würde er ihn schon noch dazu bringen etwas offener zu werden.

Jack schaute jetzt schon über drei Stunden in seinem Schlafzimmer zum Fenster raus, als gäbe es nichts anderes. Die Worte die Sam ihm bei ihrem letzten Zusammentreffen gesagt hatte, beschäftigten ihn sehr, mehr als er zugeben wollte. Sie hatte ja Recht, er musste zugeben, dass er noch eine Chance hatte gegen das alles die Oberhand zu gewinnen. Aber die Frage ob er den Kampf dagegen auch gewinnen würde, machte ihm Kummer. Was wenn nicht? Er wollte nicht für den Rest seines Lebens an einen Rollstuhl gefesselt sein. Seine Beine hatten ihn noch nie im Stich gelassen, warum dann ausgerechnet jetzt!

Er beschloß sich morgen die große Bürde auf sich zu nehmen und den Kampf anzunehmen.

"Jack bitte wachen Sie auf! Wir müssen in zwei Stunden bei ihrer Therapie sein.", informierte ihn Nick wobei er gleichzeitig an seiner Schulter rüttelte um ihn wach zu kriegen.

"Ja, ja, ist ja gut! Ich bin wach!", erwiderte Jack noch halb im Schlaf, aber bemühte sich dann etwas munterer zu klingen.

Er versuchte sich aufzurichten doch es klappte nach wie vor nicht, er hatte noch immer zu wenig Kraft in den Armen. Was ihn sehr stutzig machte, schließlich hatte er, bevor das passiert war, immer sehr viel Konditionstraining gemacht.

"Könnten Sie mir bitte kurz auf helfen?", forderte er seinen Pfleger auf.

"Natürlich, ich bin ja da um zu helfen!", ruckartig stellte sich Nick neben ihn und half ihm sich in den Rollstuhl zu setzen.

"Danke! Das wäre alles, den Rest schaffe ich alleine!", behauptete er von sich, aber im gleichen Moment fügte er in seinen Gedanken noch ein ‘Hoffe ich jedenfalls!‘, hinzu.

"Okay, ich werde in der Zeit das Frühstück fertig machen. Bitte rufen sie wenn sie fertig sind damit ich ihnen beim runter kommen helfen kann!", bat er ihn und verschwand dabei aus dem Zimmer nach unten.

Es verging nicht eine Viertelstunde da rief er von oben: "Nick, ich bin fertig! Sie können kommen!"

Dieser machte sich schleunigst auf den Weg und half Jack dabei die Treppe runter zu rollen indem er ihn von hinten bremste, damit er nicht zu schnell hinunter raste und sich dabei noch mehr verletzte.

Unten angekommen hielt ihm Nick die Türe in die Küche auf, so dass er problemlos hineinfahren konnte.

"Danke!", war alles was er zu hören kriegte.

Jack rollte an dem Platz am Tisch an dem kein Stuhl stand und griff sich ein frisch aufgebackenes Brötchen.

"Jack, ich will ja jetzt nicht unhöflich sein, aber ich hätte da Mal eine Frage an sie!", versuchte Nick das Gespräch zu eröffnen.

"Ja? Bloß raus damit!", erwiderte O’Neill.

"Ich habe mir gestern Abend die Bilder über ihrem Kamin im Wohnzimmer angesehen. Da habe ich das Bild eines kleinen Jungen entdeckt, ist das ihr Sohn?"

Jetzt herrschte Stille, er wusste nicht ob er jetzt etwas Falsches gesagt hatte. Dann eröffnete Jack das Gespräch wieder: "Ja das war mein Junge! Er ist tot...... er...... er hat sich mit meiner Waffe erschossen.", ihm wurde schwindelig wenn er daran dachte wie ihn damals zumute gewesen war als er und Sarah im Krankenhaus waren und darauf hofften, dass ihr kleiner Junge es schaffen würde.

"Charlie, es tut mir so unendlich leid! Bitte halte durch!", schrie er und sah dabei zu wie Ärzte um sein junges Leben kämpften.
"Charlie, bitte, ich liebe dich mein kleiner Junge!"
Dann plötzlich hörte die Hektik in dem kleinen Krankenzimmer auf und ein Arzt drehte sich mit trauriger Miene zu den Eltern um.
"Es tut mir leid!", teilte ihnen der Mann im weißen Kittel mit und deutete dabei auf ihren Jungen.
"NEIN! CHARLIE, bitte nicht!", schrie Sarah, die die ganze Zeit neben Jack gestanden hatte.
Er war tot! Jack und Sarahs einziger Junge, ihr ein und alles hatte sich mit Jacks Dienstwaffe erschossen.
"Oh Mann, das tut mir furchtbar leid!", erschrocken sah Nick den Mann gegenüber an und fand keine anderen Worte um sich bei ihm für die Frage zu entschuldigen.

Das restliche Frühstück verlief ruhig.

Jack verdrängte die Gedanken an Charlie , wie er es immer tat.

Doch dann ging es darum in die Klinik zu fahren.

"Nun , wollen wir jetzt losfahren?", fragte Nick leise und hoffte auf eine positive Antwort.

"Ja, natürlich. Ich bin sofort fertig!", strahlte Jack ihn an.

Nick sah etwas verdutzt aus.

"Ich werde den Kampf aufnehmen. Zum Teufel , ich habe andere Sachen durchgestanden. Das wird mich nicht in die Knie zwingen.", sagte er stark und zog sich seine Jacke über.

Nick war froh über Jacks Sinneswandel und sie fuhren in die Klinik.

Jack hatte ein seltsames Gefühl. Als würde dieser Tag sehr unangenehm für ihn werden. Nick half ihm wie immer aus dem Auto. Dann rollte er ihn in die Klinik und dort dann zum Fahrstuhl und sie fuhren in den 2. Stock , wo die Rehabilitation stattfinden sollte.

Als sie in das Zimmer kamen , in der die Vorbesprechung stattfinden sollte , wartete schon jemand auf ihn.

"Sam?", freute sich Jack und lächelte sie an.

"Du hast es dir anders überlegt? Das ist schön. Du wirst wieder laufen können!", sagte sie zuversichtlich und nahm in kurz in den Arm.

Jack hatte recht. Dieser Tag würde unangenehm werden. Die Vorbesprechung war ihm schon unangenehm. Ihm wurde erklärt , was er alles machen müsse.

Es würde einige Monate Zeit benötigen. Danach begannen sie mit einem Armtraining , damit Jack genug Kraft hatte sich selbstständig auf Krücken halten zu Können. In einigen anderen Übungen , begannen sie seine Beinmuskeln zu stimulieren. Jack spürte nichts in seinen Beinen. Es war ein Teil von ihm , über den er nicht mehr das Sagen hatte.

Am Abend konnte er endlich zurück , in sein Haus.

Sam war die ganze Zeit bei ihm geblieben.

Nun war er völlig erschöpft und schlief schon im Auto ein.


weiter: Kapitel 2

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