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How you remind me von Lenari

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Teil 6


Zwischenspiel Skipper (als Slasher bitte beim nächsten Kapitel weiterlesen)

- Samstagabend -


„Was ich damals gesagt habe, habe ich nicht so gemeint. Ich war verletzt, ich hatte gerade meinen Vater verloren und Sie haben mich abgewiesen.“, entschuldigte Doktor Carter sich bei ihrem ehemaligen Vorgesetzten. Sie bereute zutiefst, was sie damals getan und gesagt hatte. Die letzten zwei Jahre hätten nicht passieren dürfen. Sie hätten schon längst miteinander reden müssen.

„Das habe ich nie getan.“, versuchte Jack sich vehement zu verteidigen. Es war nicht so gewesen, dass er ihre Gefühle nicht erwidert hatte, es hatte einfach nur an der Situation gelegen. Er hatte sie nicht ausnutzen wollen.

„Und wieso haben Sie den Kuss dann nicht erwidert?“, wollte Samantha verwundert wissen.

Sie verstand ihn einfach nicht. Wenn er etwas für sie empfand, wieso zeigte er es dann nicht? Wieso kam sie nicht an ihn heran? Warum sagte er nicht einfach, was ihn belastete? Er war schon immer ein Rätsel für sie gewesen, aber an jenem Tag mehr denn je. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er ihr etwas verschwieg, das schon zwei Jahre an ihm nagte.

„Weil ich Sie nicht ausnutzen wollte, Carter. Weil ich Schuldgefühle hatte, weil…“ O’Neill unterbrach sich selbst. „Es gab so viele Gründe.“

Je mehr er preisgab, desto verletzlicher fühlte er sich. Gerade das wollte er verhindern. Er wollte nicht, dass ihm noch mehr Schmerz zugefügt wurde. Außerdem fand er einfach nicht die passenden Worte, Sam verständlich zu machen, warum er sie damals zurückgewiesen und den Kuss nicht erwidert hatte. Er wusste es ja selbst nicht. Immer wieder hatte Jack darüber nachgedacht, aber er war nie zu einem Ergebnis gekommen, dass ihn zufriedengestellte hätte.

Carter hakte zögernd nach: „Weil Sie mich nicht lieben?“

Sie fürchtete sich vor der Antwort, aber sie konnte auch nicht länger mit der Ungewissheit leben. Wie auch? Sie konnte nicht nach vorn sehen, wenn sie immer noch in der Vergangenheit feststeckte. Sie wollte endlich mit ihrem alten Leben abschließen, doch sie wollte auch, dass Jack ein Teil ihres neuen Daseins wurde. Sam wollte nicht länger alleine sein, sie wollte endlich eine Familie, vorzugsweise mit dem Mann, der ihr im Augenblick gegenüberstand.

„Das ist es nicht. Wirklich nicht.“, rechtfertigte sich der ehemalige Colonel prompt und fügte erläuternd hinzu: „Ich hatte auf einmal Angst, dass Sie mich hassen könnten. Ich wollte mich wohl einfach selbst schützen. Ich lag ja auch irgendwie richtig, mit meiner Sorge.“

Sie blickten sich in die Augen. Doktor Carter konnte darin nicht die geringste Spur einer Lüge erkennen. Er meinte jedes Wort so ernst, wie er es gesagt hatte. Aber sie erkannte noch mehr in seinen braunen Augen. Traurigkeit. Er trauerte der verlorenen Jahre hinterher, all dem, was er ihr nicht gesagt oder nicht für sie getan hatte. Wäre dieser eine Tag nicht gewesen, vielleicht hätten sie dann in Glück zusammen leben können.

„Heißt das…?“, begann sie ihre Frage, schnitt sich dann aber selbst das Wort ab. Sie konnte es nicht aussprechen. Es waren einfach zu große Worte.

„Vom ersten Augenblick an.“, bestätigte Jack. Er wusste auch so, was sie ihn fragen wollte. Zögernd gestand er ihr und auch sich selbst ein: „Je mehr ich für dich empfand, desto mehr tat es weh. Die letzten zwei Jahre waren die Schlimmsten seit langem. Es verging kein Tag, an dem ich nicht an dich denken musste.“

Das war mehr als Sam je zu Träumen gewagt hatte. Es war, als hätte sie ihr eigenes Herz sprechen hören, denn auch ihr war es so gegangen. Sie hatte jede Nacht von ihm geträumt, ihn immer mal wieder auf der Straße gesehen, wenn sie ihn besonders stark vermisste - immer in der Gewissheit, dass ihr Unterbewusstsein ihr einen Streich spielte und er es nicht wirklich war.

Sie hatte Daniel oft nach ihm fragen wollen, doch sie hatte immer wieder der Mut verlassen. Von allein hatte dieser jedoch keine Silbe über ihren Freund verloren. Er hatte es ihr einfacher machen wollen. Sam hatte nie verstanden, wie Daniel es ertragen hatte, seine Freundschaft sowohl zu Jack als auch zu ihr aufrecht zu erhalten, ohne auch nur ein Wort über den jeweils anderen zu verlieren. Viel mehr aber verwunderte sie, dass er nicht ausgeflippt war. Zumindest nicht ihr gegenüber.

„Wieso hast du dann nicht einfach mal angerufen?“, fragte Sam schließlich. Diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt. Warum hatte sie nicht einfach zum Hörer gegriffen? Weil sie Angst hatte, dass er wieder auflegen würde? Oder weil er ihre Gefühle nicht erwidert hätte?

„Ich wollte… so oft.“, beichtete Jack und versuchte sich an einem leichten Lächeln. Richtig wollte es ihm aber nicht gelingen. Dann wurde er wieder ernst. Er trat einen Schritt an sie heran und legte seine Hände auf ihre Oberarme. Er musste es ihr jetzt sagen, er konnte es nicht länger für sich behalten. Sie musste es erfahren. Sanft gestand O’Neill ihr: „Ich liebe dich, Sam.“

„Ja, schon klar.“, witzelte sie und schenkte ihm eines ihrer strahlenden Lächeln. Dann küsste sie ihn. Diesmal wies er sie nicht zurück, sondern erwiderte diese Zärtlichkeit. In sie legte er all seine Gefühle, all die Dinge, die er ihr noch sagen wollte, die er nicht in der Lage war, ihr mitzuteilen, und all die Sorgen, die sich sofort in Rauch auflösten, kaum dass sie ihre Lippen berührten.

Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und nahmen auf einer Couch, die am Fenster stand, platz. Dabei ließen sie sich nicht aus den Augen und Jack ergriff, kaum dass sie saßen, ihre Hände und legte sie in seine. Sie waren beide von den Gefühlen für einander überwältigt und von ihrem Gespräch erledigt, aber es gab noch einige Dinge, die sie zu klären hatten.


Kapitel 18: Doktor Samantha Carter und Jack O’Neill Teil 3

- Samstagabend -


„Was ist damals wirklich passiert? Wieso musste mein Vater sterben, Jack?“, fragte Doktor Carter nach Augenblicken des Schweigens.

Sie musste es wissen und er wollte es endlich loswerden. Auch wenn er Jakob damals versprochen hatte, es nicht zu erzählen, wollte er es nicht länger für sich behalten. Sie hatte ein Recht darauf die ganze Wahrheit zu erfahren. Der Umstand seiner Heldentat würde seinen Tod nicht schmälern. Er war und blieb immer ein Held, der für seine Welt - sogar für das ganze Universum - gestorben war.

„Weil er schon so gut wie tot war.“, antwortete O’Neill ehrlich.

Er erinnerte sich noch genau an Jakobs Gesicht, als dieser ihm erklärte, wie es um seine Gesundheit stand. Jack hatte es kaum glauben können, aber General Carters Augen sagten ihm ganz deutlich, dass er nicht log. Sams Vater würde sterben, so oder so, und niemand könnte es mehr verhindern. Jakob allein konnte jedoch noch entscheiden, wie es zu Ende gehen würde und das hatte er auch getan.

Doktor Carter war irritiert, denn sie verstand nicht ganz, was Jack ihr sagen wollte. deswegen hakte sie nach: „Wie meinst du das?“

„Wir waren fast bei den anderen als die Jaffa plötzlich aufholten.“, begann O’Neill zu berichten. Es fiel ihm sichtlich schwer, aber er rang sich dennoch dazu durch. „Jakob hielt es für das Beste, das Gift freizusetzen. Du hättest ihn das aber nie tun lassen, also hat er dich außer Gefecht gesetzt.“

„Er hat auf mich geschossen?“, fragte Samantha perplex. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Obwohl sie es hätte ahnen müssen, denn sie kannte ihren Vater gut genug, um zu wissen, dass er dazu fähig gewesen wäre. Er hatte nie gewollt, dass sie mitbekam, wie er den Kampf gegen etwas verlor, dass man nicht einmal sehen konnte. Genauso wie damals den Krebs.

„Ja.“, bestätigte O’Neill ihr. Dann versuchte er es zu erklären: „Ich habe versucht, es ihm auszureden, aber er wollte nicht hören. Er sagte mir, dass er so oder so sterben wird. Selmak war schon sehr alt. Zu alt. Sie lag bereits im Koma und setzte auch schon Metastasen frei. Niemand hätte ihm mehr helfen können. Er wollte nicht, dass du ihn sterben siehst, und er wollte als Soldat sterben, im Kampf - nicht in einem Krankenhausbett.“

„Wieso hast du mir das nicht damals schon erzählt?“, hakte die hübsche Astrophysikerin nach, denn diese Frage spukte schon seit dem Beginn von Jacks Ausführungen durch ihren Geist.

Sie hätte ihn viel besser verstanden, hätte er es ihr einfach gesagt. Es hätte sie wahrscheinlich im ersten Moment noch trauriger gemacht, aber sie wäre sicher nicht so wütend auf ihren ehemaligen Vorgesetzten geworden. Vielleicht wären dann auch die letzten zwei Jahre nicht so für sie verlaufen. Aber sie konnten die Zeit nicht zurückdrehen, auch wenn sie es noch so sehr wollten. Sie war nur froh, dass ihre Aussprache nicht noch einmal solange gedauert hatte.

Jack stellte eine Gegenfrage: „Hättest du mir zugehört?“

„Wahrscheinlich nicht.“, erwiderte Sam aufrichtig.

Diese Frage war durchaus berechtigt gewesen. Sie wusste noch wie hilflos und verletzlich sie sich gefühlt hatte, wie sehr es wehgetan hatte und wie wütend sie gewesen war. Sie hatte nicht einmal zugelassen, dass er zu ihr durchdrang, wie hätte er es ihr da verständlich machen sollen. Sie wusste nur eins: Sie würde das nicht noch einmal zulassen.

„Ich habe dich vermisst.“, gestand sie ihm schließlich ungeniert und angstlos. Sie war einfach nur glücklich. Zum einen, weil sie Jack wiedergesehen hatte, zum anderen, weil er ehrlich zu ihr gewesen war und sie sich wieder versöhnen konnten. Sie war heilfroh, dass ihre Freunde sie angelogen hatten. Bei Gelegenheit musste sie sich bedanken.

„Ich weiß.“, witzelte O’Neill und schenkte ihr ein breites Lächeln. „Komm her!“

Er nahm sie schützend in die Arme und drückte sie fest an sich. Beide brauchten das jetzt ganz dringend. Sie hatten schon zu lange darauf verzichten müssen. Das würde ihnen nicht noch einmal passieren. Sie genossen den Halt des anderen, bis leise Worte zu ihnen hervordrangen, die ganz eindeutig von ihren Freunden hinter der Tür stammen.


Kapitel 19: SG-1-Team Teil 2

- Samstagabend -


„Was machen die denn so lange da drin?“, fragte Doktor Jackson neugierig und lauschte an der Tür, in der Hoffnung, irgendetwas zu verstehen. Leider war die schwere Eisentür Schallundurchlässig, so dass er nichts weiter verstand als die Unterhaltungen der anderen Gäste. Das nervte ihn, denn er war gespannt, ob sich seine beiden besten Freunde nach zwei Jahren endlich wieder vertragen hatten.

„Ist doch ein gutes Zeichen. Das bedeutet, sie reden endlich miteinander.“, versuchte Janet ihn zu beruhigen und ihn gleichzeitig von der Tür wegzuziehen. Sie persönlich hielt es für keine gute Idee, wenn Daniel ihren anderen Freunden hinterher spionierte. Dieser sah das aber ganz anders.

„Oder einer von beiden beseitigt grad eine Leiche.“, erwiderte er sarkastisch. Jeder im Raum fand, dass er eindeutig zuviel Zeit mit O’Neill verbrachte, denn er hörte sich oft wie eben dieser an. Aufgebracht nörgelte Jackson weiter: „Es ist auch so verdammt still, dass ich nichts hören kann.“

„Spionieren ist unhöflich, Daniel Jackson. O’Neill wird das gar nicht gefallen.“, versuchte jetzt auch Teal’c, ihn davon abzuhalten. In seinem Gesicht regte sich nichts, aber seine Augen tadelten den jungen Wissenschaftler ganz deutlich und drückten das Missfallen des Jaffas aus.

Daniel winkte ab: „Pst, ich versuche mich zu konzentrieren.“

„Komm schon rein, du Möchtegernspion, wir haben soweit alles besprochen.“, rief Jack O’Neill plötzlich und Jackson schrak förmlich von der Tür zurück.

Beleidigt verzog er das Gesicht und öffnete dann die Tür. Seine Neugier kannte keine Grenzen. Sofort musterte er seine beiden Freunde, um festzustellen, ob sie irgendwelche Blessuren oder andere Wunden hatten. Sie waren beide unversehrt. Also hatten sie sich wirklich ausgesprochen, wie Daniel erleichtert feststellte. Er atmete erleichtert auf und trat ganz in den Raum.

Absichernd fragte er nach: „Seit Ihr sicher?“

„Halt die Klappe und freu dich, Daniel. Dein Plan hat funktioniert.“, wies Jack ihn grinsend an.

Wie er seinem Freund danken würde, wusste er noch nicht, aber ihm würde schon etwas einfallen. Der Umstand, dass er wieder mit Sam sprach, war für seinen Kameraden sicher schon genug, aber nicht für ihn selbst. Er wollte zeigen, wie dankbar er war, wie viel ihm diese Zusammenführung bedeutete. Sein ganzes Leben würde sich verändern und er hatte vor, seine Freunde an diesen Erneuerungen teilhaben zu lassen. Er würde nicht mehr alleine sein, dafür würde er schon sorgen. Er würde sich nicht noch weitere zwei Jahre verkriechen.

„Und es ist wirklich alles in Ordnung?“, hakte Daniel abschätzend nach und musterte Jack eingehend. Etwas in dessen Blick machte ihn misstrauisch, aber er wusste nicht genau, was es war.

„Es wird.“, antwortete O’Neill ehrlich und lächelte. Auch Jackson musste grinsen. Es würde alles besser werden, soviel war sicher. Sie hatten das Schlimmste überstanden. Gemeinsam. Egal, was jetzt noch kommen würde, niemand könnte sie mehr trennen, soviel war sicher.


Zwischenspiel Slash (als Skipper bitte beim nächsten Zwischenspiel weiterlesen)


„Ich lass euch allein.“, meinte Doktor Carter, als sie den Blickwechsel zwischen den beiden Männern bemerkte. Es sah so aus, als wäre sie im Moment überflüssig. Auch sie hatte einige Dinge zu klären. Sie war nur froh, dass ihre Freunde glücklich zu sein schienen. Wenn sie Jack schon verlieren musste, dann nur an ihren Archäologenfreund.

„Danke Sam.“, meinte O’Neill lächelnd und zwinkerte ihr zu, als sie sich noch einmal umdrehte, um einen letzten Blick auf ihre Freunde zu werfen und die Tür von außen zu schließen. Nun waren die beiden Männer allein.

Abschätzend hakte Daniel erneut nach: „Wirklich alles Okay?“

„Ich sollte eigentlich nicht mehr mit dir reden.“, stellte Jack beleidigt klar und wies anklagend mit dem Finger auf seinen Freund. Dann wurde er ausführlicher und drohte: „Du hast mich dreist belogen und hintergangen. Ich sollte dir den Kopf abreißen.“

„Du kannst mir stattdessen auch dafür danken.“, konterte Jackson herausfordernd und trat näher an seinen Kameraden heran. Übertrieben selbstbewusst fügte er hinzu: „Ein Kuss wäre wohl das Mindeste.“

„Wenn du etwas bekommst, dann einen Tritt in den Hintern.“, erwiderte Jack ernst und warf seinem Freund einen bitterbösen Blick zu. Dieser konnte jedoch nicht über den Ansatz eines Lächelns im rechten Mundwinkel seines Gesichts hinwegtäuschen, welches Daniel natürlich längst bemerkt hatte.

„Jetzt gleich oder später?“, wollte Doktor Jackson herausfordernd wissen und wackelte unverschämt mit den Augenbrauen, um die Zweideutigkeit in seinen Worten zu unterstreichen.

Jack verstand diesen Wink sofort und sein Lächeln wurde unwillkürlich breiter - erfasste jetzt auch seine Augen, die zu strahlen begannen und Daniel mitrissen. O’Neill nahm Jacksons Gesicht in seine Hände und zog ihn näher zu sich heran. Dann küsste er ihn sanft auf die vollen Lippen. Während sie ihre Zärtlichkeiten genossen, konnten sie das Herz des jeweils anderen schlagen spüren und Daniel merkte, wie Jacks Anspannung sich nach und nach löste und er endlich lockerer zu werden schien.

„Danke.“, meinte dieser schließlich voller Zufriedenheit und bettete seine Stirn an der seines Freundes.

So sahen sie sich einen Moment einfach nur in die Augen und sagten nichts. Es war auch nicht nötig. Sie hatten bereits alles mit dem Kuss besprochen. Sie waren sich über die Gefühle des anderen im Klaren und mussten sich auch nicht länger verstecken. Sie waren beide lange nicht mehr so glücklich gewesen. Ab heute würde nichts mehr zwischen ihnen stehen, zumindest hoffte Daniel das.

„Wirst du mir jetzt sagen, was passiert ist?“, fragte Doktor Jackson nach einer geraumen Zeit, wohl wissend, wie die Antwort ausfallen würde.

„Später, okay?“, vertröstete Jack O’Neill seinen Freund und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Daniel gab sich damit zufrieden, wenigstens vorerst noch. Sie konnten auch noch morgen darüber reden, was geschehen war. Sie hatten noch den Rest ihres Lebens Zeit dafür. Nach und nach wurde nämlich beiden bewusst, dass sich eine ganze Menge ändern würde. Auch schon heute Nacht würde es Neuerungen geben. Sie wussten nicht so ganz, ob sie sich darüber freuen sollten, aber sie würden sie erst einmal voller Spannung erwarten.

Sie hatten gelernt, dass Veränderungen nicht immer etwas Schlechtes sein musste - ganz besonders Jack war jetzt davon überzeugt, dass es mehr Verbesserungen in seinem Leben geben musste, wenn er wahrhaftig glücklich werden wollte. Zwar wusste er noch nicht ganz genau, wie das aussehen würde, doch er wäre für alles offen. Es war auch ein guter Anfang, sich nicht mehr vor seinen Freunden zu verstecken. Egal wer noch anwesend war - Max den Reporter hin oder her.

„Wollen wir dann zu den anderen gehen?“, schlug Daniel Augenblicke später vor und blickte seinen Freund abwartend an. Er wollte ihm alle Zeit der Welt lassen, wenn es sein müsste.

„Ich will das hier nur noch einen Augenblick genießen.“, erwiderte Jack lächelnd und zog Jackson in eine richtige Umarmung. Sie atmeten den Duft des anderen tief ein und spürten ihre Herzen in Einklang schlagen. Es war ein perfekter Augenblick. Einer von vielen, wie beide hofften.

Schließlich unterbrach Daniel die Stille zwischen ihnen mit den Worten: „Ich kann mit Max reden, wenn du willst.“ und löste sich von seinem Freund, um ihm in die Augen sehen zu können.

„Nein, schon gut. Vielleicht ist es besser so.“, wehrte Jack ab und legte seine Hände auf Daniels Schulter. Dann drehte er ihn so herum, dass er ihn auf die Tür zuschieben konnte und nachdem sie offen war, auch hindurch.

„Auf jeden Fall.“, bestätigte Daniel mit einem zufriedenen Lächeln, das den ganzen Raum erhellte. Jack konnte nicht anders, als sich davon anstecken zu lassen.


Zwischenspiel Skipper (als Slasher bitte beim nächsten Kapitel weiterlesen)


„Ich lass euch allein.“, meinte Doktor Carter, als sie den Blickwechsel zwischen den beiden Männern bemerkte. Es sah so aus, als wäre sie im Moment überflüssig. Auch sie hatte einige Dinge zu klären. Sie war nur froh, dass ihre Freunde glücklich zu sein schienen. Wenn sie Jack schon verlieren musste, dann nur an ihren Archäologenfreund.

„Danke Sam.“, meinte O’Neill lächelnd und gab ihr einen leidenschaftlichen, wenn auch kurzen Abschiedkuss. Dann zwinkerte er ihr spöttisch zu, als sie sich noch einmal umdrehte, um einen letzten Blick auf ihre Freunde zu werfen und die Tür von außen zu schließen. Nun waren die beiden Männer allein.

Vollkommen perplex fragte Daniel neugierig: „WOW, was war das denn?“ und starrte wie gebannt auf die geschlossene Tür.

Er konnte immer noch nicht ganz glauben, was er gerade gesehen hatte. Natürlich wusste er um die Gefühle der beiden, aber dass sie so schnell sein würden, hatte er nun wirklich nicht erwartet. Trotzdem freute er sich für seine Freunde und hoffte inständig, dass das - was immer auch zwischen ihnen war - halten würde.

„Wonach sah es denn aus?“, beantwortete Jack seine Neugierde mit einer Gegenfrage.

„Heißt das, ich darf gratulieren?“, wollte Jackson versichernd wissen.

„Noch nicht, aber vielleicht schon bald. Es gibt noch einiges zu klären.“, wandte O’Neill realistisch ein und holte so auch seinen Kameraden auf den Boden der Tatsachen zurück, ehe dieser noch die Zukunft plante, ohne Rücksicht auf die Wünsche seiner Freunde zu nehmen. Daniels reger Verstand drohte nämlich sehr oft mit im durchzugehen, wenn man ihn nicht rechtzeitig zu zügeln wusste.

„Wirst du mir jetzt sagen, was passiert ist?“, war die nächste Frage des jungen Wissenschaftlers. Er war zu neugierig, um sich in Zurückhaltung zu üben.

Er wollte endlich genau wissen, was vorgefallen war, aber er würde es notgedrungen auch verstehen, wenn Jack nicht ausgerechnet heute darüber reden wollen würde. Er konnte einen Tag warten, vielleicht sogar zwei. Hauptsache für ihn war es, dass sein Freund keine Geheimnisse mehr vor ihm hatte, jetzt wo die Sache zwischen Sam und ihm geklärt war. Daniel hatte ganz eindeutig was gut bei ihm, schließlich war das auch sein Verdienst gewesen. .

„Später, okay?“, vertröstete O’Neill ihn und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Dann fügte er gespielt drohend hinzu: „Ach übrigens, wenn du noch einmal schnüffeln solltest, trete ich dir höchstpersönlich in den Hintern.“

„Ist gespeichert.“, bestätigte Daniel grinsend und steckte seinen Kameraden damit an. „Gehen wir zu den anderen?“

„Gib mir noch einen Augenblick.“

Der junge Archäologe fragte spöttisch: „Na, Angst dich der Welt zu stellen?“

„Ich will das hier nur noch kurz genießen, bevor ich von allen ausgequetscht werde.“, erwiderte Jack ehrlich. Daniel nickte nur und verließ den Raum.

„Ich habe sie gebeten, keine Fragen zu stellen. Wir schicken ihnen einfach später eine Rundmail und erklären uns.“, meinte dieser noch, bevor er die schwere Tür endgültig schloss.

„Klingt gut.“, sagte Jack in die Leere des Raumes und atmete einmal tief durch.

Er hatte sich lange nicht mehr so leicht, frei und unbeschwert gefühlt. Außerdem freute er sich seit langem wieder darauf, zu leben - etwas, dass er so lange Zeit vernachlässigt hatte. Dieser Fehler würde ihm nicht noch einmal passieren. Ab heute würde er alles genießen, was das Leben für ihn bereithielt. Das schwor er sich, ehe er zu seinen Freunden zurückkehrte.


Kapitel 20: Master Teal’c Teil 2

- Sonntagmorgen -


Es war ein atemberaubender Ausblick, den ich in diesen frühen Morgenstunden genoss. Von dieser Anhöhe aus konnte ich auf ein weites Tal voller Bäume blicken und am Horizont erstreckten sich gewaltige Berge, die von meinem Standpunkt aus zwar winzig wirkten, doch sicher kaum zu passieren waren. Unwillkürlich fragte ich mich, wie es wohl dahinter aussehen mochte und ob es dort jemanden gab, der ebenfalls die Höhenzüge bestaunte.

Die Sonne ging gerade auf und tauchte alles in ein rötlich-weißes Licht. Die Strahlen brachen sich an den Wolken, in den unzähligen Tautropfen, die an den Gräsern und Blüten hafteten, und ließen sie wie Diamanten funkeln. Es war ein Anblick, wie es ihn auf der Erde nur noch selten gab. Hier waren keine überfüllten Städte, keine Hochhäuser oder Leuchtreklamen, die die Natur verunstalten konnten. Hier war alles noch unberührt und frei.

Ich sog den frischen Duft der Morgenluft tief in meine Lungen und ließ ihn dort einen Moment verweilen. Auch ich begann mich freier und leichter zu fühlen - fast so, als könnte ich fliegen. Dieser Ausblick und die mich umgebende Stille machten alles soviel klarer, soviel einfacher. Alles schien auf einmal möglich zu sein. In diesem Augenblick war mir mehr denn je bewusst, dass ich lebte und es genoss. Das mein Leben perfekt war, selbst mit seinen Fehlern. Vielleicht sogar gerade deswegen.

Ich ließ den letzten Abend Revue passieren. Es war soviel geschehen, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Doktor Carter und Jack O’Neill hatten sich wieder versöhnt und Doktor Jackson war heilfroh darüber, dass sein Plan letztendlich doch noch funktioniert hatte. Ich hatte auch endlich die Bestätigung für meine Vermutungen erhalten, von denen ich nicht wusste, ob ich sie verwenden würde oder nicht.

SG-1 hatte weder zugestimmt noch abgelehnt. Ich konnte also nur raten, wie sie die Sache sahen. Sicher würde ich nichts tun, ohne sie noch einmal zu fragen. Ihr Vertrauen jetzt zu missbrauchen wäre einfach nur verachtenswert gewesen. Also so gar nicht meine Art. Ich hatte ihnen schließlich mein Wort gegeben und ich würde mich auch daran halten. Außerdem wollte ich ihr gerade erst zurückgefundenes Glück nicht durch so etwas schmälern.

Ich hatte auch viel über die einzelnen Teammitglieder und ihre Beziehungen zueinander herausgefunden. Sie waren durch ein stärkeres Band verbunden, als ich zuerst angenommen hatte. Oft verstanden sie sich einfach blind und hätten sicher die Sätze des anderen immer wieder selbst beenden können. Außerdem zogen sie sich gegenseitig auf, lachten miteinander, aber auch übereinander, und scheuten sich nicht davor, ihre Verbundenheit zu zeigen.

Kleine Berührungen und das Strahlen in ihren Augen sagten oft mehr als alle Worte der Welt es konnten. Sie waren nicht nur Freunde, sie waren auch eine große, glückliche Familie. Vielleicht waren sie auch mehr als das. Niemand, der nicht ähnliches durchgemacht hatte, konnte ermessen, wie viel sie einander bedeuteten. Ihr Verständnis ging tiefer und weit über bloße Freundschaft hinaus.

Nicht einmal Blutsbande konnten so stark sein, wie die Verbindung zwischen diesen außergewöhnlichen Menschen. Sie waren immer füreinander da und würden es auch immer sein. Zwei Jahre waren sie getrennt gewesen, doch es war mir vorgekommen, als hätte es ihren Gefühlen zueinander keinen Abbruch getan. Ganz im Gegenteil, es hatte sie nur noch verstärkt und gefestigt. Sie würden sich so schnell nicht mehr aus den Augen verlieren, soviel war sicher.

Ich war sogar etwas neidisch auf sie. Zugern hätte ich ebenfalls diese Erfahrung geteilt, wäre ein Teil ihrer Familie gewesen, aber das war nicht möglich. Ich war nur ein Außenstehender, ein Beobachter. Ich gehörte nicht zu ihnen und würde es auch nie. Aber das war auch in Ordnung. Ich hatte meine eigene Familie, besaß Freunde, die längst mehr als Brüder waren, und konnte mich auf die Menschen um mich herum immer verlassen.

Joshua war immer für mich da, in der letzten Zeit mehr denn je. Dana, meine Frau, hatte mir zwei wundervolle Söhne geschenkt und mir diese letzten Tage gelassen, um meinen Traum zu verwirklichen. Sie hatte mich immer unterstützt und sie würde es auch verstehen, wenn ich dieses Buch nie fertig stellen oder veröffentlichen würde. Ich würde für sie da sein, wie sie es für mich war.

Meine Eltern hatten mir immer den Halt gegeben, den ich brauchte. Ihnen verdankte ich soviel. Ohne sie hätte ich nie meinen Abschluss machen können, hätte nie diese einmalige Chance erhalten und wäre diesen außergewöhnlichen Menschen nie begegnet. Ich schuldete ihnen mehr, als ich zurückgeben konnte. Und dann war da noch mein Bruder Dean. Er war immer stolz auf mich gewesen, egal was ich auch getan hatte.

Immer hatte er versucht, das Positive zu sehen - war ein immerwährender Optimist gewesen. Sein Tod hatte mir gezeigt, wie vergänglich unser Leben doch war und wie wertvoll. Er hat mir beigebracht, nichts als selbstverständlich hinzunehmen und immer auf die zu achten, die ich liebte. So wie er es damals immer getan hatte. Ich hatte immer auf Dean zählen können. Er war nicht nur mein großer Bruder, er war auch mein Held.

„Maximilian Wilkins?“, riss eine dunkle Stimme mich aus den Gedanken.

Ich musste mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wem sie gehörte. Ich hatte sie erst ein paar Mal vernommen, aber sie hatte sich ebenso in mein Gedächtnis gebrannt, wie die eines jeden hier. Diese Stimme strahlte Stärke und Mut aus, ein Verständnis über das Leben, dass nur mit der Weisheit des Alters kommen konnte. Einem Alter, das man ihrem Besitzer nicht ansah.

Mein Blick schweifte auch weiterhin über das Tal unter mir, als ich fragte: „Teal’c, was kann ich für Sie tun?“

„Ich schulde Ihnen Dank.“, erwiderte der Hüne und trat neben mich. Er genoss mit mir zusammen die Aussicht und obwohl ich ihn nicht ansah, spürte ich doch ganz instinktiv wie er im Inneren ruhiger wurde und all die Anspannung von ihm abfiel.

Er befand sich fast sofort in demselben Schwebezustand, in dem auch ich mich wiedergefunden hatte. Es war, als hätten wir einen Blick ins Paradies werfen können, wenn auch nur einen Wimpernschlag lang. Trotz allem hatten wir auch die schmerzliche Gewissheit, dass dieses Gefühl nicht ewig anhalten würde. Wir konnten es nur genießen, solange es anhielt, und versuchen, es nicht zu vergessen.

„Nicht der Rede wert. Ich habe gern geholfen.“, wehrte ich ab und lächelte leicht. Allein für diesen Anblick hatten sich alle Strapazen gelohnt, ebenso wie für die Gewissheit, dass ich dazu beigetragen hatte Menschen wieder zusammenzuführen, die niemals hätten getrennt werden dürfen.

„In zwei Jahren haben wir es nicht geschafft, Samantha Carter und O’Neill zur Aussprache zu bewegen.“, berichtete Teal’c und eine leichte Melancholie schwang in seinen Worten mit. Aber mir gebührte nun wirklich nicht der Dank für diese Tat. Ich hatte nur einen Anlass geboten, nicht mehr und nicht weniger.

„Das Meiste hat doch Daniel getan. Ich habe einfach nur einen guten Grund abgegeben.“, stellte ich unmissverständlich klar und wies damit seinen Dank vehement zurück. „Außerdem war es ja auch nicht ganz uneigennützig. Ich hoffe nur, dass mein Buch auch noch erscheinen wird.“

„Wieso sollte es das nicht?“, fragte der Jaffa verwundert. Ich wusste es selbst nicht so genau. Das Ziel schien auf einmal in so weite Ferne gerückt zu sein. Ich konnte praktisch noch einmal von vorn anfangen und wusste nicht, ob ich die Zeit dafür finden würde.

Nachdenklich erläuterte ich ihm: „Es ist soviel zu ändern und so wenig Zeit. Ich hatte meiner Frau versprochen, für unsere Kinder da zu sein und das Buch fertig zu haben, bevor sie auf der Welt wären. Ich habe es nicht geschafft.“

Ich hatte versagt. Darauf lief es für mich hinaus. Wenn ich nicht einmal eine mir selbst gesetzte Frist einhalten konnte, wie sollte ich dann erst in der Lage sein, SG-1 in der Weise darzustellen, dass es ihnen würdig wurde? Konnte man das überhaupt? Jetzt, wo ich sie kannte, fing ich da nicht an, sie zu Helden zu stilisieren? Und war es nicht genau das, was ich eigentlich hatte vermeiden wollen?

„Ihre Frau wird Verständnis haben, da bin ich sicher.“, riss Teal’c mich erneut aus meinen Gedanken. Sicher hatte er damit Recht, aber ich wollte ihr das nicht auch noch zumuten. Sie hatte für diesen Traum schon zu oft zurückstecken müssen. Selbst in diesem Augenblick.

„Ihr Wort in Gottes Ohr.“, seufzte ich voller Selbstzweifel.

„O’Neill sagte einmal zu mir, dass man nur dann verliert, wenn man es gar nicht erst versucht.“

Der Hüne sah mich bei seinen Worten nicht an, aber ich erkannte in seinem Profil all den Stolz und die Stärke, die einem diese Worte verleihen sollten. Unwillkürlich musste ich schmunzeln. Solche Worte aus Jacks Mund zu hören, war sicher ein kleiner Schock gewesen, wenn man bedachte, dass er seine Intelligenz sonst immer hinter sarkastischen Sprüchen versteckte.

„Er ist ein sehr kluger Mann.“, meinte ich nur.

„In der Tat.“, bestätigte er und fügte hinzu: „Ich wüsste noch mehr über ihn und die anderen zu berichten.“

Einen Moment konnte ich ihn nur perplex ansehen. Wenn es das war, was ich glaubte, dass es das war, dann hatte ich den Hünen schon wieder falsch eingeschätzt und musste meine Sicht von ihm erneut revidieren. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich an das bevorstehende Gespräch dachte.

Begeistert erwiderte ich: „Wenn das ein Angebot für ein richtiges Interview sein soll, nehme ich es dankend an.“


Epilog

Es war spät. In den letzten Wochen und Monaten hatte ich unentwegt an meinem Buch gearbeitet. Jetzt, wo ich beide Manuskripte so nebeneinander betrachte, wurde mir bewusst, dass ich es vollkommen geändert hatte. Fast mein ganzes Werk hatte ich umgeschrieben und ich war glücklich damit. Eigentlich war nur der Schluss als solches erhalten geblieben, der da lautete:

‚Es war ein zu schöner Tag, um ihn achtundzwanzig Stockwerke unter der Erde in einem stickigen Raketensilo zu verbringen. Viel schöner fand er es hier in seinem Garten, mit einem kalten Bier in der Hand und faul in einer Hängematte liegend. Die Person, die in seinen Armen lag, sich genüsslich an ihn kuschelte und vor Zufriedenheit seufzte, sah das ebenso.’

Joshua hatte mir eines seiner Spielzeuge überlassen. Man sprach hinein und es tippte es auf den Computer, beschrieb die Stimmung, in der man gesprochen hatte, und analysierte sogar Bewegungen, die man machte. Es war noch nicht ausgereift, aber es hatte mir dennoch geholfen, Wörter zu finden und Zeit zu sparen. Außerdem konnte ich mich zur gleichen Zeit wunderbar um meine Kinder kümmern, da ich beide Hände frei hatte. Im Augenblick schliefen sie tief und fest neben mir in ihren Kinderbetten, während ich auf den Computer starrte.

Irgendetwas fehlte noch. Dieses Gefühl wurde ich nicht los. Mein Werk an sich war perfekt - zumindest sah ich das so - aber trotzdem störte mich etwas daran. Es fehlte meine persönliche Sicht, meine Gründe, warum ich die Geschichte in dieser Form geschrieben hatte, und warum ich nicht mehr so erpicht darauf war, die reine Wahrheit zu schreiben. Also setzte ich mich an den Computer und begann zu tippen:


Vorwort

Ich widme dieses Buch meiner Frau Dana sowie meinen beiden Jungs Samuel Dean und Daniel Jonathan, die ich über alles liebe. Ein herzliches Dankeschön geht auch an Doktor Samantha Carter, Teal’c, Doktor Daniel Jackson und Jack O’Neill, ohne die dieses Buch niemals zu dem geworden wäre, was es jetzt ist. Sie waren so großzügig, mir die ungeschminkte Wahrheit über ihre Leben zu verraten und dafür bin ich ihnen unendlich dankbar.

Durch diese vier außergewöhnlichen Menschen weiß ich jetzt, dass es das Wichtigste ist, die Menschen, die man über alles liebt, festzuhalten, und dass man seine Freunde niemals als selbstverständlich hinnehmen sollte. Somit gilt mein Dank auch meinem besten Freund, meinem Seelenbruder Joshua, der immer an mich geglaubt hat. Ich bin sehr froh, dass du in Geschichte neben mir gesessen hast.

Daniel Jackson sagte während unseres ersten Gesprächs zu mir: „Die Menschen um mich herum haben mich mehr beeinflusst, als die Situationen, in denen wir uns befanden.“ Er hatte Recht. SG-1 hat auch meine Sicht der Dinge grundlegend verändert. Als ich zu schreiben begann, wollte ich so nahe wie irgend möglich an der der Wahrheit bleiben, doch mit der Zeit begriff ich, dass das der falsche Weg war, dieses Buch zu schreiben.

Die Wahrheit liegt auch immer stückweit im Auge des Betrachters - also mir - weshalb auch dieses Buch nicht immer den Tatsachen entspricht. Ich habe entschieden, mir meine eigene Meinung zu den Geschehnissen im Cheyenne-Mountain zu bilden, Dinge zu verändern, die mir nicht zusagten und all die vielen Fakten außer Acht zu lassen, die ich für unwichtig hielt.

In diesem Buch geht es nicht um einen intergalaktischen Krieg oder um Tatsachenberichte - es geht um menschliche Schicksale, wie sie es überall auf der Welt gibt, Held oder nicht. Dieses Buch handelt von einer außergewöhnlichen Freundschaft und wie sie das Wesen von den unterschiedlichsten Menschen verändern kann.

Die Charaktere meiner Hauptprotagonisten habe ich an die des SG-1-Teams angelehnt, doch sie sind nicht mit ihnen gleichzusetzen. Sie sind eigenständige Personen, mit eigenen Gefühlen und Handlungsweisen. Sie reagieren nicht immer wie ihre Vorbilder auf bestimmte Ereignisse, sie treffen nicht ähnliche Entscheidungen und sie machen nicht dieselben Fehler. Sie sind ein Team - eine Familie - wie ich sie mir vorstelle.

Ich habe auch mit voller Absicht viele Fragen in diesem Buch unbeantwortet gelassen, denn es gibt Dinge, die besser unausgesprochen bleiben, damit sie ihren Glanz und ihre Faszination nicht verlieren. Es muss immer noch Platz zum Träumen bleiben.


Er hatte während der letzen Monate erkannt, dass manchmal die Suche schon das Ziel sein konnte, dass auch die Wahrheit zwei Seiten hat und dass man nicht immer an ihr festhalten muss, um eine Geschichte zu erzählen…

Ende

© 2008 Lenari


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