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How you remind me von Lenari

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Teil 4


Zwischenspiel Slash (als Skipper bitte beim nächsten Zwischenspiel weiterlesen)


Nachdem Jack O’Neill das Krankenhaus verlassen hatte, war er zu Doktor Daniel Jackson gefahren. Er wollte noch nicht nach Hause und er musste auch ganz dringend mit seinem Freund reden. Dieser war ziemlich überrascht über Jacks plötzliches Auftauchen, freute sich jedoch und ließ ihn hinein. O’Neill war noch nie bei ihm in der Wohnung gewesen und sah sich nun genau um.

„Nett hast du’s hier.“, meinte er schließlich und ließ sich auf der Couch nieder. Eine Weile sagten sie gar nichts. Daniel verschwand kurz in die Küche und kam mit zwei Tassen Kaffee wieder. Eine davon reichte er Jack, mit der anderen setzte er sich neben diesen auf das Sofa.

Schließlich brach Jackson mit den Worten das Schweigen: „Ich habe gehört, was passiert ist.“

„Neuigkeiten sprechen sich schnell rum.“, erwiderte O’Neill seufzend.

Er stellte seine Tasse auf den kleinen Tisch vor sich, ohne auch nur davon genippt zu haben. Er wirkte angespannt, nachdenklich und ausgelaugt. Irgendetwas nagte an ihm, das spürte Daniel genau, er wusste nur nicht, ob er auch erfahren würde, was.

„Alles klar?“, fragte Jackson dennoch. Er legte seinem Freund eine Hand aufmunternd auf die Schulter, wandte sich ihm zu, um ihn besser ansehen zu können. Einen Augenblick starrten sie sich einfach nur gegenseitig an.

„Sicher.“, antwortete O’Neill schließlich einsilbig und Daniel wusste sofort, dass es gelogen war.

„Jack, ich kenn dich besser. Mir kannst du’s doch sagen. Ich verrat’s auch keinem.“, versuchte der Archäologe ihn zu ermuntern, sich ihm anzuvertrauen.

Nach kurzem Zögern gab Jack nach und fragte anschuldigend: „Wieso hast du nicht gesagt, dass Carter kein Militär mehr ist?“

„Hätte das was geändert?“, hakte Doktor Jackson ungerührt nach.

Innerlich jedoch fürchtete er sich vor der Antwort. Sam war immer ein Thema gewesen, dass zwischen ihnen stand, selbst noch zu der Zeit, als sie alle noch Freunde gewesen waren. Sie hatten alles geheim halten müssen, weil Jack nicht gewollt hatte, dass ausgerechnet sie es erfuhr. Allein ihretwegen versteckten sie sich noch heute. Sie konnten nicht vernünftig über sie reden, ohne zu streiten anzufangen, und Daniel wusste nie hundertprozentig, ob Jack ihn mehr liebte als sie oder ob er nur die zweite Wahl war.

„Ich weiß es nicht.“, gab Jack ehrlich zu.

Er wollte seinen Freund nicht damit belasten, er wollte nicht, dass dieser sich ausgegrenzt fühlte, aber er konnte auch nicht offen mit ihm über seine Gefühle reden. Der Schmerz und die Schuldgefühle saßen einfach immer noch zu tief. Es fühlte sich für ihn immer noch so an, als hätte er sich erst gestern mit Carter gestritten, als hätte er ihr erst vor Stunden die Wahrheit gesagt und als würde sie gerade in diesem Moment zu ihm sagen, dass sie ihn nie wiedersehen wollte, dass sie ihn hasste und dass sie ihm nie verzeihen würde. Das mit Daniel zu teilen, wäre so, als würde er ihm verbieten, länger unparteiisch zu sein. Das konnte er seinem Freund unmöglich antun.

„Sams Karriere ist nicht wirklich das, was dich beschäftigt. Stimmt’s oder hab ich recht.“, orakelte Daniel einige Zeit später.

Er hatte aufmerksam Jacks Mienenspiel beobachtet, dessen traurige Augen und sein Unbehagen. Das war nicht einfach nur eine Art Schuldgefühl, weil Sam ihren Rang aufgegeben hatte. Dieser Schmerz saß viel tiefer. Aber auch er war es nicht, der O’Neill vorrangig beschäftigte.

„Richtig.“, pflichtete er seinem Freund bei. Wieder schwiegen sie eine Weile, ehe Jack die essentielle Frage aussprach, die ihm schon eine ganze Weile auf dem Herzen brannte: „Willst du eigentlich Kinder?“

Er hatte sie sich schon des Öfteren gestellt, aber immer sofort wieder verdrängt. Es hatte nicht gelohnt, darüber nachzudenken. Heute jedoch hatte er einen jungen Mann ins Krankenhaus gefahren, wo seine Frau Zwillinge erwartete. Es war alles gut gegangen und er hatte diese beiden, kleinen und schutzbedürftigen Menschen sehen können. Es hatte ihn an Charlie erinnert und wie er sich damals gefühlt hat. Ein Gefühl, dass sein Freund nie erleben würde - jedenfalls nicht mit ihm an seiner Seite. Das hielt Jack einfach nicht für fair. Er hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt,… Er wollte gar nicht darüber nachdenken.

„Willst du welche?“, stellte Daniel die ebenso folgenschwere Gegenfrage.

Auch vor dieser Antwort hatte er Angst. Auch diese Frage hatte er sich ab und zu gestellt. Für sich kannte er die Antwort, aber er wusste nicht, wie sein Freund das sah. Dieser hatte schon einmal einen Sohn gehabt, was es nicht leicht machte, zu erahnen, wie er empfand.

„Ich habe zuerst gefragt.“, wich O’Neill der Frage aus. Er musste erst sicher sein, was seine Frage betraf.

Er wagte es kaum, Daniel anzusehen, als dieser antwortete: „Ich würde nicht nein sagen, falls mir ein Kind in den Schoß fallen sollte, Jack, aber ich komme auch ganz gut ohne zurecht.“

Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen, lächelte er seinem Freund aufmunternd zu und drückte sanft dessen Hand, welche er zuvor ergriffen hatte. Ihm war nur wichtig, dass sie beide glücklich waren - zusammen. Sollte Jack wirklich Kinder wollen, würden sie das schon irgendwie hinbekommen, auch wenn das Versteckspiel zwangsläufig ein Ende haben müsste. Sie konnten immer noch eine Adoption oder Leihmutterschaft in Erwägung ziehen. Er würde für Jack alles tun, war aber auch gern einfach nur mit diesem allein.

„Fühlst du dich nicht manchmal einsam?“, wollte O’Neill verunsichert wissen. Er konnte irgendwie nicht glauben, dass Daniel die ganze Sache so locker sah.

„Nur, wenn du nicht da bist.“, erwiderte dieser ehrlich und strich Jack mit seiner freien Hand eine Strähne seines ergrauten Haares aus dem Gesicht.

Gleichzeitig lächelte er beruhigend und streichelte sanft über O’Neills Handrücken. Daniel wollte ihm einfach versichern, dass er seine Worte ernst meinte und er nichts mehr brauchte, um glücklich zu sein, als ihn allein. Dass er nicht mehr verlangte, als Jacks ungeteilte Aufmerksamkeit, um ein Leben in Zufriedenheit zu führen.

„Versuchst du etwa, dich einzuschleimen?“, fragte Jack gespielt argwöhnisch, ehe er auch zu lächeln begann.

Jetzt streichelte er seinerseits Jackson über die Wange und ließ dann seine Finger in dessen Nacken wandern, wo sie ihn sanft massierten. Einen kurzen Augenblick schloss Daniel die Augen und genoss die zärtliche Berührung seines Freundes. Dann öffnete er sie wieder und rutschte näher an seinen Freund heran, bis sich ihre Nasen fast berührten.

Hauchzart fragte er: „Kommt darauf an… Funktioniert’s?“, ehe er seine Lippen auf Jacks legte und ihn leidenschaftlich küsste.

Mehr gab es im Moment nicht zu sagen. Auch wenn Daniel seine Antwort noch nicht hatte, waren sie in ihrer Beziehung doch wieder ein Stück weit vorangekommen. Das war alles, was im Moment zählte. Alles Weitere würde sich hoffentlich bald klären. Daniel musste nur noch ein Weilchen warten.


Zwischenspiel Skipper (als Slasher bitte beim nächsten Kapitel weiterlesen)


Nachdem Jack O’Neill das Krankenhaus verlassen hatte, war er zu Doktor Daniel Jackson gefahren. Er wollte noch nicht nach Hause und er musste auch ganz dringend mit seinem Freund reden. Dieser war ziemlich überrascht über Jacks plötzliches Auftauchen, freute sich jedoch und ließ ihn hinein. O’Neill war noch nie bei ihm in der Wohnung gewesen und sah sich nun genau um.

„Nett hast du’s hier.“, meinte er schließlich und ließ sich auf der Couch nieder. Eine Weile sagten sie gar nichts. Daniel verschwand kurz in die Küche und kam mit zwei Tassen Kaffee wieder. Eine davon reichte er Jack, mit der anderen setzte er sich neben diesen auf das Sofa.

Schließlich brach Jackson mit den Worten das Schweigen: „Ich habe gehört, was passiert ist.“

„Neuigkeiten sprechen sich schnell rum.“, erwiderte O’Neill seufzend.

Er stellte seine Tasse auf den kleinen Tisch vor sich, ohne auch nur davon genippt zu haben. Er wirkte angespannt, nachdenklich und ausgelaugt. Irgendetwas nagte an ihm, das spürte Daniel genau, er wusste nur nicht, ob er auch erfahren würde, was.

„Alles klar?“, fragte Jackson dennoch. Er legte seinem Freund eine Hand aufmunternd auf die Schulter, wandte sich ihm zu, um ihn besser ansehen zu können. Einen Augenblick starrten sie sich einfach nur gegenseitig an.

„Sicher.“, antwortete O’Neill schließlich einsilbig und Daniel wusste sofort, dass es gelogen war.

„Jack, ich kenn dich besser. Mir kannst du’s doch sagen. Ich verrat’s auch keinem.“, versuchte der Archäologe ihn zu ermuntern, sich ihm anzuvertrauen.

Nach kurzem Zögern gab Jack nach und fragte anschuldigend: „Wieso hast du nicht gesagt, dass Carter kein Militär mehr ist?“

„Hätte das was geändert?“, hakte Doktor Jackson ungerührt nach.

Innerlich jedoch fürchtete er sich vor der Antwort. Sam war immer ein Thema gewesen, dass zwischen ihnen stand. Es hatte ihre Freundschaft belastet. Immer, wenn Daniel versucht hatte, etwas über diesen schwarzen Tag, über den Streit zwischen seinen beiden besten Freunden, herauszufinden, hatte Jack abgeblockt. Es hatte immer in einem Streit geendet.

„Ich weiß es nicht.“ gab Jack ehrlich zu.

Er wollte seinen Freund nicht damit belasten, er wollte nicht, dass dieser sich ausgegrenzt fühlte, aber er konnte auch nicht offen mit ihm über seine Gefühle reden. Der Schmerz und die Schuldgefühle saßen einfach immer noch zu tief. Es fühlte sich für ihn immer noch so an, als hätte er sich erst gestern mit Carter gestritten, als hätte er ihr erst vor Stunden die Wahrheit gesagt und als würde sie gerade in diesem Moment zu ihm sagen, dass sie ihn nie wiedersehen wollte, dass sie ihn hasste und dass sie ihm nie verzeihen würde. Das mit Daniel zu teilen, wäre so, als würde er ihm verbieten, länger unparteiisch zu sein. Das konnte er seinem Freund unmöglich antun.

Schließlich fügte O’Neill noch seufzend hinzu: „Vermutlich nicht.“

„Doch, das hätte es.“, erwiderte Daniel wissend. „Wann gibst du endlich zu, dass du sie liebst? Selbst jetzt noch.“

Er blickte O’Neill herausfordernd entgegen. Sie waren schon so lange Freunde, wieso konnte Jack nicht einmal ehrlich zu ihm sein, wenn es um das Thema Sam ging? Wieso konnte er es sich nicht selbst eingestehen, dass er sie liebte? Das würde so vieles einfacher machen, besonders den Versuch, sie wieder zu versöhnen.

„Was würde das ändern?“, wollte Jack gereizt wissen und sprang vom Sofa auf. Nervös tigerte er in Daniels Wohnung umher.

Dieser erhob sich und antwortete ebenso lautstark: „Eine Menge. Ihr könntet vielleicht wieder miteinander reden, wieder Freunde werden oder sogar mehr.“

Jackson war klar, dass diese Art mit seinem Freund zu reden, oft die Einzige war, die diesen auch dazu brachte, zuzuhören. Mit Jack war einfach nicht vernünftig zu reden, nicht wenn es um Gefühle oder Sam ging. Das eine schloss leider das andere nie aus, was es noch komplizierter machte. Daniel wollte doch nur, dass alles wieder so wurde wie früher. Vielleicht sogar noch besser. Er wollte seine Freunde endlich wieder glücklich vereint sehen. Er hätte schon viel früher versuchen sollen, sie an ein und denselben Ort zu holen, sie irgendwo einzusperren und erst wieder heraus zu lassen, wenn sie die Sache endlich geklärt hatten. Doch er hatte es nie getan. Diesmal würde er nicht kneifen.

„Nur weil ich etwas für sie empfinde, heißt das nicht…“, schrie Jack ihn an, brach dann aber mittendrin ab. Er wagte nicht, es auszusprechen, denn allein daran zu denken, schmerzte ihn. Er hatte es ihr gesagt und sie hatte nur erwidert, dass sie ihn hassen würde und ihn nie wiedersehen wollte. Es noch einmal zu hören, könnte er nicht ertragen.

Daniel beendete den Satz für ihn: „…das sie auch so fühlt?“

Seine Stimme war ruhiger geworden und er legte seinem Freund beschwichtigend die Hand auf die Schulter, bis dieser sich zu ihm umdrehte und ihm endlich wieder in die Augen sah. Sie waren voller Trauer und Schmerz.

„Das tut sie. Ich sehe es ihr an und ich sehe es dir an. Wann springt ihr endlich über euren eigenen Schatten und klärt die Sache? Ich erwarte ja nicht, dass ihr gleich heiratet, aber ihr könntet wenigstens wieder miteinander reden.“, redete Daniel eindringlich auf Jack ein. So versuchte er ihn davon zu überzeugen, dass es Zeit war, zu vergessen, was vor zehn Jahren passierte und endlich nach vorn zu sehen. Dass er endlich für seine Liebe kämpfen sollte. Wenn nicht jetzt, wann dann?

O’Neill versuchte sich zu rechtfertigen: „Ich weiß, dass unser Verhalten nicht fair dir gegenüber ist, aber…“

„Wovor hast du Angst, Jack?“, unterbrach Daniel ihn aufgebracht. Diese Frage war mehr als berechtigt.

„Dass Sam mich immer noch hasst.“, gab Jack kleinlaut zu und wandte den Blick von seinem Freund ab - richtete ihn auf den Fußboden. Er wollte nicht so gesehen werden. Er wollte nicht verletzlich und hilflos wirken. Sein Stolz verbot es ihm.

„Das hat sie nie getan und wenn ihr euch nur einmal vernünftig unterhalten hättet, wüsstest du das.“, stellte Daniel unmissverständlich klar.

Danach setzten sie sich wieder auf die Couch und tranken schweigend ihren bereits abgekühlten Kaffee. Niemand wusste mehr etwas zu sagen, aber allein sein wollte Jack im Moment auch nicht. Es gab einfach zu viel, über das er hätte nachdenken müssen.


Kapitel 11: Doktor Janet Fraiser Teil 2

- Montagmorgen -


Ich wusste, dass ich bei Teal’c Hilfe brauchen würde, also rief ich die Frau an, die mir als erstes in den Sinn kam: Janet Fraiser. Hoffentlich würde sie mir helfen, ihn zum Reden zu bewegen. Außerdem war sie auch eine gute Freundin des SG-1-Teams und hatte das Recht, bei der Wiedervereinigung dabei zu sein. Nach dem dritten Klingeln nahm sie den Hörer ab.

„Hier ist Maximilian Wilkins. Der Reporter. Erinnern Sie sich?“, erwiderte ich auf ihre kurze Begrüßung.

„Sicher.“, meinte sie freundlich und ich konnte förmlich sehen, wie sie über das ganze Gesicht strahlte. „Was kann ich für Sie tun?“

„Ich würde Sie gern um einen Gefallen bitten.“, blieb ich wagte.

Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen, da ich keinen schlechten und schon gar keinen verzweifelten Eindruck hinterlassen wollte. Außerdem sagte ihre nächste Reaktion einiges über die Ärztin und ihren Charakter aus, was sicher meinem Buch zuträglich wäre.

Sofort fragte Janet besorgt: „Ist etwas mit Ihrer Frau?“

Sie war ganz die Ärztin - ich hatte es auch nicht anders erwartet. Es war schön zu hören, dass sie sich noch an unser kleines Gespräch erinnerte. Sie hatte wirklich ein sehr gutes Gedächtnis. Sicher musste sie nicht einmal auf ein Krankenblatt schauen, um zu wissen, was ihren Patienten fehlte, egal wie viele sie im Augenblick auch behandelte. Sie war einfach eine bemerkenswerte Frau.

„Nein, ihr und den Kindern geht es gut. Es geht um SG-1.“, antwortete ich wage.

„Ich bin ganz Ohr.“, entgegnete sie neugierig und ich wusste sofort, dass sie alles stehen und liegen gelassen hatte, um mir ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Also begann ich auch ohne weitere Umschweife meinen Plan zu erläutern: „Ich brauche Ihre Hilfe, um Teal’c zu einem Interview zu überreden. Die Sache ist die…“

„Wann wollen Sie aufbrechen?“, unterbrach Doktor Fraiser mich, ohne auch nur meine weitere und sehr ausführlich ausgearbeitete Rede abzuwarten, die ich mir in Gedanken zurechtgelegt hatte.

Sie schien ebenso begeistert von einem Treffen mit dem Jaffa zu sein, wie ich. Zwar wusste sie noch nichts von meinem eigentlichen Plan, aber das konnte ich immer noch mit ihr besprechen. Am Besten im Beisein von Teal’c, so musste ich mich wenigstens nicht mehr wiederholen und sie würde sicher sehr hilfreich sein. Nicht nur um den Jaffa, sondern auch Sam zu überzeugen, dass es eine gute Idee war. Jetzt musste auch ich lächeln.

„Schon Donnerstagabend, wenn es Ihnen Recht ist.“, erwiderte ich zögerlich, denn das war ziemlich kurzfristig und ich wusste nicht, ob ihr Terminkalender dies zuließ.

Statt einer Antwort oder Entschuldigung kam lediglich die Gegenfrage: „Und Ihre Frau hat nichts dagegen?“

„Sie bleibt ein paar Tage bei meinen Eltern, die sich gut um sie kümmern werden. Sie hat also nichts dagegen.“, antwortete ich amüsiert, denn sie hatte anscheinend kein Wort unseres Gesprächs vergessen. Ehrlich fügte ich noch hinzu: „Außerdem habe ich das Gefühl, als wäre sie im Moment lieber mit den Babys allein.“

„Wenn das so ist: Holen Sie mich ab oder treffen wir uns am Gate?“, war ihre nächste Frage und in ihr verborgen lag die Zustimmung, dass sie mir bei meinem kleinen Problem helfen würde, so gut sie könnte.

„Donnerstagabend gegen sechs am Gate.“, legte ich entschlossen fest.

„Okay.“

Freudig verabschiedete ich mich: „Danke. Bis Freitag.“

„Bis dann.“, meinte auch Janet und legte auf.


Kapitel 12: Vice-President Robert Kinsey

- Dienstagnachmittag -


„Vice-President?“, platzte es überrascht aus mit heraus, als ich die Tür öffnete und der frühere Senator Robert Kinsey vor mir stand.

Ich war so verunsichert, dass ich nichts weiter herausbrachte und wie zur Litfaßsäule erstarrt dastand. Ich konnte es nicht glauben. Der Vice-President der Vereinigten Staaten von Amerika stand vor meiner Tür und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Für mich war es wie ein Schlag ins Gesicht und ein merkwürdiger, unwirklicher Traum zugleich. Ich war auf solch ein Treffen nicht vorbereitet und das verunsicherte mich sehr.

„Maximilian Wilkins nehme ich an.“, entgegnete Kinsey distanziert und drängte sich an mir vorbei ins Haus.

Ich konnte nichts weiter tun, als ihm Platz zu machen und mich wieder zu sammeln. Mit dieser Situation musste ich so diplomatisch wie irgend möglich umgehen, denn einen Mann in seiner Position zu verärgern, konnte meine ganze Karriere zerstören. Ich ahnte auch bereits, wieso er hier war. Ich hoffte nur, mir würde nicht irgendwann der Kragen platzen. Meiner persönlichen Meinung nach war Kinsey eine Mistratte und ich hatte ihn auch nicht gewählt. Hoffentlich konnte ich ihn irgendwie höflich aber bestimmt abwimmeln.

„Soweit ich mich erinnern kann.“, erwiderte ich kurz angebunden und schloss die Tür, nachdem auch seine beiden Wachhunde mein Haus betreten hatten. Gerade heraus fragte ich: „Was kann ich für Sie tun?“

Mit einer Souveränität, wie sie wohl jeder erfolgreiche Politiker besaß, antwortete Kinsey: „Das sollte ich doch wohl eher Sie fragen. Ich war überrascht, als ich nicht von Ihnen hörte. Ich nehme doch stark an, dass Sie mich auch interviewen wollen.“

Er hatte sich aufgedrängt, ohne es so aussehen zu lassen. Am Liebsten hätte ich einfach nur nein gesagt. Nur dieses eine Wort, welches all mein Missfallen ausgedrückt hätte. Doch ich tat es nicht. Es stand einfach zuviel auf dem Spiel. Also versuchte ich es auf diplomatische Weise und versteckte meine Verneinung umständlich und so, dass er sie einfach geflissentlich übergehen könnte, was er sicher auch tun würde.

„Ich dachte, Sie hätten zu viel zu tun, als sich mit einer Nichtigkeit wie meinem Buch zu befassen.“

Sofort winkte Robert Kinsey ab: „Aber nicht doch. Für meine Wähler nehme ich mir immer Zeit. Außerdem bin ich ein Teil der Stargategeschichte.“

„Sicher, Vice-President, nur nehmen Sie in meinem Buch lediglich eine kleine Rolle ein. Zugegeben eine Entscheidende, aber sie ist eigentlich nicht der Rede wert.“, versuchte ich mich erneut aus der Affäre zu ziehen, doch auch diesmal war es nicht von Erfolg gekrönt.

„Aber Sie könnten sie immer noch ausweiten.“, erwiderte er anmaßend und verschaffte sich ebenso dreist Zugang zu meinem Wohnzimmer, wo er sich niederließ - seine menschlichen Schoßhunde immer an seiner Seite.

„Ich bin sicher, dass noch viel unausgeschöpftes Potential in Ihrer Figur liegt.“, schmeichelte ich ihm, auch wenn mir dabei fast das würgen kam.

Zu meinem Seelenfrieden konnte man diese Bemerkung sowohl positiv als auch negativ auffassen und ich könnte ihn immer noch als die Mistratte bloßstellen, die er nun einmal war. Trotzdem musste ich ihn irgendwie abwimmeln. Ich konnte mich nicht auch noch mit einem nach Publicity Süchtigen herumschlagen, wenn ich auch so schon alle Hände voll zu tun hatte.

Zuckersüß fuhr ich fort: „Wenn Sie sich schon die Mühe gemacht haben, mich in meinem bescheidenen Haus aufzusuchen, könnte ich Ihnen auch gleich ein paar Fragen stellen, sollten Sie noch Zeit dafür haben. Natürlich könnten wir auch einen anderen Termin ausmachen, wenn Ihnen das besser passt, Vice-President.“

„Jetzt passt mir ausgezeichnet.“, war Kinseys prompte Antwort.

Ich hatte auch nichts anderes erwartete. Er war es gewohnt, zu bekommen, was er wollte. Ich hatte keine andere Wahl als das zu akzeptieren und das Beste aus der Situation zu machen. Übergeben könnte ich mich schließlich später immer noch. Ich würde nehmen, was mir wichtig erschien und den Rest einfach aus meinen Unterlagen und meinem Verstand streichen. Mit Sicherheit würde ich mich nicht dazu bringen lassen, ihn in den höchsten Tönen zu loben. Er würde sich sicher bald selbst genug beweihräuchern.

„Was für ein Zufall, mir auch.“, tat ich erfreut und hoffte nur, dass diese Scharade ein baldiges Ende finden würde. Ich ließ mich in einen Sessel sinken und begann mit meiner ersten Frage…


Zwischenspiel Slash (als Skipper bitte beim nächsten Zwischenspiel weiterlesen)


„Und? Wirst du mich nun begleiten oder nicht?“, fragte Daniel hoffnungsvoll und drehte sich zu Jack, um ihn besser ansehen zu können.

Bereits die letzte halbe Stunde hatte er auf seinen älteren Freund eingeredet und zu überreden versucht. Dieser hatte noch kein Wort dazu gesagt. Jetzt jedoch wollte Jackson eine Antwort. Ein Nein würde er aber nicht gelten lassen, nicht nachdem, was er alles getan hatte, um Jack in die richtige Stimmung zu bringen, damit dieser ihm nicht widersprach. Erst hatte er ihn mit einem spontanen Besuch überrascht, dann hatten sie ein kleines Picknick gemacht und schließlich hatte Daniel sich sogar seines T-Shirts entledigt, nur um O’Neill milde zu stimmen.

Diese Taten mussten einfach von Erfolg gekrönt sein, alles andere würde seine Pläne total über den Haufen werfen. Natürlich gab es da auch noch den Plan B, welchen Jackson aber nur ungern ausführen wollte. Er erforderte massivere Maßnahmen in Form von Narkotika, Klebeband und Zwangsumsiedlung. Das wollte er seinem Kameraden nicht unbedingt antun, aber er würde auch nicht vor diesen Mitteln zurückschrecken, wenn es nicht anders ging. Verzweifelte Situationen erforderten manchmal auch verzweifelte Maßnahmen, das hatte Jack ihm schließlich so beigebracht.

„Wohin?“, fragte dieser abgelenkt und betrachtete dabei auch weiterhin gebannt Daniels angespannte Bauchmuskeln.

„Na zu Teal’c natürlich. Sag mal, hast du mir denn gar nicht zugehört?“, erwiderte Doktor Jackson leicht verärgert, obwohl er im Vorfeld bereits damit gerechnet hatte.

Mehr noch, genau diesen Effekt hatte er sich gewünscht, denn das würde Jack unaufmerksam genug machen, um die Lücken in seiner Ausrede zu kaschieren und seinen Freund davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee wäre, Teal’c zu besuchen. Jetzt stellte sich nur noch die Frage, wer außerhalb des Schachfeldes der bessere Stratege war und wer vor allem besser bescheißen konnte. Wie hieß es doch so schön: Im Spiel und in der Liebe sind alle Tricks erlaubt. Daniel war bereit diesen Satz wörtlich zu nehmen und nichts unversucht zu lassen.

„Ich habe versucht, es nicht zu tun.“, antwortete Jack ehrlich, fügte jedoch sofort hinzu, als er Jacksons beleidigtes Gesicht sah: „Was? Du kannst nicht erwarten, dass ich dir zuhöre, wenn du mich gleichzeitig heiß machst.“

„Ich mache doch gar nichts.“, spiele Daniel den Ahnungslosen und drehte sich so zu O’Neill, dass sich seine Muskeln nur noch mehr anspannten - alles für einen guten Zweck verstand sich.

„Das ist es ja gerade.“, meinte Jack frustriert.

„Wie bitte?“, empörte sich Daniel und machte abermals ein gekränktes Gesicht. Dann ging er zu Stufe zwei über und schlug seinem Freund in verführerischem Ton vor: „Na schön. Schenk mir nur fünf Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit und ich verspreche dir, ich werde den ganzen Abend nichts mehr tun.“

Begleitet wurden seine Worte von einem vielsagenden Blick und einem unverschämten Lächeln. Er hatte den Köder ausgeworfen, Jack hatte ihn wahrgenommen und jetzt hatte er seinen Freund schon so gut wie am Haken. Als nächstes musste er die Schnur nur noch einholen und O’Neill zappeln lassen. Normalerweise war Daniel ja kein Freund von solchen Anglermetaphern, aber heute erschienen sie ihm mehr als passend. Unter anderen Umständen hätte ihm der Ex-Colonel sicher zugestimmt.

„Mit Aufmerksamkeit meinst du zuhören, richtig?“, hakte dieser sicherheitshalber nach.

„Jack!“ Daniel machte ein ernstes Gesicht und sein Freund knickte sofort ein.

„Schon gut, das krieg ich hin.“, versicherte ihm dieser schnell.

„Okay, Teal’c hat mich zu einer kleinen Feier eingeladen und mich gefragt, ob du mitkommst. Sie findet bereits Freitagabend statt.“, erklärte Jackson ihm kurz und knapp und stellte dann die alles entscheidende Frage: „Also, hast du Lust?“

Jack druckste herum: „Wird Sam… ich meine, ist sie…“

Er wusste nicht, wie er es fragen sollte, ohne sich wie ein kompletter Vollidiot zu fühlen oder Daniel das Gefühl zu geben, sie würde ihm nichts mehr beziehungsweise zu viel bedeuten. An sie zu denken, schmerzte ihn und er fühlte sich noch nicht bereit, sie diesem Schmerz zu stellen.

„Sie kann Freitag nicht. Irgend so eine Vortragsgeschichte. Sie kommt dafür am Donnerstag.“, winkte der Archäologe ab und schenkte seinem Freund ein verstehendes Lächeln.

„Ich weiß nicht.“, zierte Jack sich weiter.

„Es ist Teal’c.“, stellte Daniel unmissverständlich klar und appellierte mit den nächsten Worten an O’Neills schlechtes Gewissen: „Du weißt schon, dass ist der große Schweiger, den du mal deinen Freund genannt hast. Er würde sich sicher riesig freuen, dich mal wieder zusehen.“

Seufzend gab Jack nach: „Also gut, aber nur, weil ich Teal’c nicht traurig machen möchte.“

Damit hatte Jackson seinen Freund am Harken, um bei der Metapher zu bleiben. Dafür hatte Jack sich aber auch eine kleine Belohnung verdient, ebenso wie Daniel selbst. Mit geschickten Fingern begann er langsam aber stetig die Knöpfe an Jacks Hemd zu öffnen.

„Und weil du mich liebst.“, fügte er gleichzeitig hinzu.

„Kommt darauf an… Sind die fünf Minuten um?“, fragte O’Neill hoffnungsvoll und schickte ein verschmitztes Lächeln hinterher.

„Gerade abgelaufen.“, bestätigte sein Freund und zog ihn zu einem sanften Kuss zu sich hinunter.


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„He Sam.“, begrüßte George Hammond die junge Wissenschaftlerin und gebot ihr mit einer einladenden Handbewegung einzutreten.

„Hallo General.“, erwiderte sie die Begrüßung und schickte hinterher: „Sie wollten mich sprechen?“

Doktor Carter folgte ihrem ehemaligen Vorgesetzten in dessen Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch. Ohne sie zu fragen, schenkte er ihnen beiden ein Glas gekühlten Eistee ein und reichte ihr eines der Gläser. Erst dann setzte er sich ihr gegenüber in einen Sessel und betrachtete sie einen Moment aufmerksam. Sie schien nervös, also schenkte er ihr ein beruhigendes Lächeln und sie entspannte sich ein wenig.

„Ich habe neulich mit Daniel gesprochen und er hat durchblicken lassen, dass er eine Party für euch geben möchte. Er wollte, dass ich dir bescheid sage. Sie findet übrigens bei Teal’c statt.“, kam auch der pensionierte General ohne Umschweife zum Punkt.

„Ach wirklich?“, hakte Samantha überrascht nach.

Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Eine Party war ihr nicht in den Sinn gekommen. Damit ergaben sich für sie weitere Fragen. Na ja, eigentlich war es nur eine bestimmte und die hatte mit Jack O’Neill und seiner Anwesenheit zu tun. Wenn er auch kommen würde, wüsste sie nicht, ob sie zusagen könnte. Sie war noch nicht bereit, sich diesem Schmerz zu stellen. Er hatte sie zu sehr verletzt. Sie wusste auch nicht, ob ihr Herz es ertragen würde, ihn zu sehen und zu wissen, dass es nie wieder wie früher werden würde.

Hammond winkte lapidar ab: „Ehrlich gesagt, war es die Idee dieses Reporters, aber ich bin sicher, es wird nett.“

„Ich weiß nicht so recht.“, druckste Sam herum, denn sie hatte Angst die Frage auszusprechen und hoffte, der ehemalige General würde ihr Zögern richtig deuten und es ihr ersparen.

„Es wird sicher ein schöner Abend und Teal’c freut sich schon darauf, uns zu sehen. Daniel hat ihm bereits mitgeteilt, dass auch du kommen wirst.“, versuchte George sie erneut zu überzeugen, verlor jedoch wieder kein Wort über Jack.

„Es klingt wirklich verlockend, aber…“, wollte Sam schon erwidern und damit dankend ablehnen, doch Hammond unterbrach sie höfflich aber bestimmt.

„Wenn du dir Sorgen wegen Jack machst, er wird nicht kommen. Wie du dir sicher denken kannst, war er von dem Reporter nicht begeistert und als er erfuhr, dass dieser ebenfalls da sein würde, hat er dankend aber bestimmt abgelehnt.“

Doktor Carter fiel ein Stein vom Herzen und sie atmete innerlich auf. Hammond hatte ihr Zögern doch noch richtig gedeutet und sie dementsprechend beruhigt. Gelöst ließ sie sich in die weichen Sofakissen sinken und wagte sogar ein leichtes Lächeln. Sie war froh, sich darum keine Sorgen machen zu müssen, denn sie hätte Teal’c nur ungern abgesagt, wo Daniel doch bereits für sie mit zugesagt hatte. Wenigstens hatte er Jack nicht umstimmen können, nachdem er von dem Reporter abgeschreckt worden war. Ein Hoch auf die Pressefreiheit.

„Na ja, wenn das so ist, habe ich wohl keine andere Wahl. Ich komme gern.“, stimmte sie schließlich doch noch zu.

George konnte mit seiner Arbeit zufrieden sein und Daniel würde es sicher auch. Ein Versagen kam bei ihrem Vorhaben auch gar nicht in Frage. Hammond war sich sicher, dass der junge Wissenschaftler sicher auch nicht vor drastischeren Maßnahmen halt gemacht hätte, wenn es nötig gewesen wäre. Das war auch mehr als verständlich. Sie alle hatten diese Zerrissenheit und die mit Tabus behaftete Situation gründlich satt. Da war es kein Wunder, dass dieser Reporter ihnen einen Ausweg angeboten hatte, den sie unmöglich hätten ausschlagen können.

„Gut, ich hole dich dann am Freitag ab und wir reisen gemeinsam nach Chulak.“, meinte der pensionierte General hocherfreut und schickte eine weitere, bedeutete Frage hinterher: „Aber nun zu etwas viel wichtigerem: Wie geht es dir, Sam?“


Kapitel 13: Botschafter Jonas Quinn

- Mittwochmorgen -


„Danke, dass Sie sich für mich Zeit genommen haben.“, meinte ich nach der Begrüßung.

Jonas Quinn hatte mich am Gate empfangen und mir die Hand gereicht. Das Tor auf Kelowna stand ebenso wie unseres in einer großen, überdachten Anlage, ähnlich einem Flughafenterminal. Auf unseren beiden Welten hatte sich eine Menge geändert. Jonas Planet hatte einen ewig andauernden Krieg hinter sich und alle drei Großreiche arbeiteten endlich Hand in Hand sowie in Frieden. Das war allen voran Quinns Verdienst. Ohne seine Mitwirkung am Stargateprogramm auf der Erde hätte der Planet Langarra das sicher nicht überstanden.

„Es ist mir ein Vergnügen.“, erwiderte Jonas mit einem breiten Lächeln. Wir pflegten eine leichte Konversation, während wir in ein angrenzendes Restaurant schlenderten.

„Setzen wir uns doch.“, schlug Botschafter Quinn vor und ich stimmte ihm nickend zu.

Er war etwas älter als ich, also etwa Mitte dreißig und sein blondes Haar war länger als zu der Zeit, als er dem Stargateprogramm beigetreten war. Er hatte eine natürlich fröhliche Art, anscheinend immer ein Lächeln auf den Lippen und er beobachtete seine Umgebung sowie seine Gesprächspartner genau. Das war etwas, dass wir gemeinsam hatten. Im Augenblick versuchten wir uns gerade ein Bild von dem jeweils andren zu machen.

„Ich weiß nicht, wie viel Zeit Sie haben, deswegen würde ich gern sofort zum Wesentlichen kommen, Botschafter Quinn.“, kam ich ohne Umschweife zur Sache. Es war noch soviel zu erledigen und ich hatte nur noch so wenig Zeit.

„Nennen Sie mich doch Jonas.“, bot mir mein Gegenüber an.

„Gern. Ich bin Max.“, nahm ich sein Angebot dankend an. Eine Kellnerin kam an unseren Tisch und wir bestellten eine Kleinigkeit zu essen. Dann holte ich mein Diktiergerät hervor und schaltete es ein. „Also, erzählen Sie mir doch von Ihrem Jahr im Stargatecenter.“

Nach kurzer Bedenkzeit erwiderte Quinn: „Wie Sie sich sicher denken können, war Colonel O’Neill nicht sehr begeistert von mir. Er hatte mir die Schuld an Doktor Jacksons Tod gegeben und ich mir irgendwie auch. Aber das Jahr auf der Erde war für mich auch die wohl beste Zeit meines Lebens. All die Dinge, die lernen und meinem Volk vermitteln konnte, all die fremden Planeten und die unterschiedlichen Kulturen. Am Liebsten hätte ich nie damit aufgehört.“

„Aber Sie mussten sich entscheiden.“, stellte ich verstehend fest.

Ich konnte das gut nachvollziehen. Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, hätte ich mich sicher auch nicht wieder davon loseisen können, um die Zeit mit Menschen zu verbringen, die sich nur streiten. Was konnte es schöneres geben als Menschen unterschiedlichster Herkunft zu beobachten und ihnen zu helfen?

„Glauben Sie mir, diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Doktor Jackson war zurückgekehrt und es war nur logisch, dass er seinen Platz zurückbekommt. Colonel O’Neill hätte nichts anderes zugelassen. Ich hingegen hätte mich am Liebsten geweigert. Aber mein Volk brauchte mich.“, erklärte Jonas sein Verhalten, obwohl ich doch eigentlich dasselbe getan hätte.

„Wie empfanden Sie die Mitglieder von SG-1 so?“, fragte ich weiter.

„Major Carter hat immer versucht, mir das Gefühl zu geben, am Geschehen im Stargatecenter beteiligt zu sein, selbst als ich noch nicht zum Team gehörte. Sie hat sich wohl gewünscht, ich könnte irgendwie die Lücke füllen, damit der Verlust nicht mehr so weh tut. Vielleicht wollte Sie aber auch einfach nur nett sein. Wer weiß.“, begann er als erstes von Samantha Carter zu erzählen.

Wahrscheinlich hatte er mit ihr einfach am Meisten zu tun gehabt. Sie war immer freundlich zu Fremden, das war auch mir schon aufgefallen. Sie hatte sich auch mir gegenüber sehr nett verhalten und ist mir offen entgegengetreten. Ich konnte gut verstehen, dass er sie mochte und auch, dass sich die beiden gut verstanden hatten. Bei einem fröhlichen Gemüt, wie Jonas es besaß, war es auch kein Wunder, dass sie ihn ebenso gern hatte.

„Fragen Sie sie doch einfach.“, schlug ich vor. „In drei Tagen treffen sich alle bei Teal’c auf Chulak. Wird sicher eine tolle Party. Kommen Sie doch auch. Colonel Davis ist sowieso die nächsten Tage hier, um den Bündnisvertrag zu besprechen. Ich bin sicher, dass es euch möglich sein sollte, ein paar Stunden frei zu machen. SG-1 würde sich sicher sehr freuen.“

Ich hielt es nur für fair, ihn ebenfalls einzuladen. Natürlich war das nicht ganz uneigennützig, denn umso mehr Leute da wären, umso schwerer würde es für die beiden Hauptpersonen werden, sich aus der Affäre zu ziehen. Sicher würde das Jack O’Neill auch davon abhalten, mir bei lebendigem Leib den Kopf abzureißen.

„Das werden wir vielleicht.“, sicherte Jonas mir teilweise zu.

„Gut.“ Ich schenkte ihm ein begeistertes Lächeln und kam wieder zum eigentlichen Thema meines hier seins:„Dann können wir ja jetzt mit Doktor Jackson weitermachen.“

Quinn erinnerte sich: „Mit ihm habe ich leider nicht so viel Zeit verbringen können. Aber er war mir von Anfang an sympathisch. Ich habe ihn für seinen Mut bewundert und wollte sein Werk unbedingt fortführen. Seinetwegen habe ich mein Volk verlassen und mich dem Stargatecenter angeschlossen. Am Besten erinnere ich mich an seinen speziellen Sinn für Humor, etwas, dass er mit Colonel O’Neill gemeinsam hatte.“

„Ja, das habe ich auch schon gemerkt.“, pflichtete ich ihm bei.

„Während Jacksons Aufstieg hat O’Neill so gut wie nie über ihn gesprochen. Es war sicher zu schmerzhaft für ihn, waren sie doch die besten Freunde. Ich denke, ich hätte mich an seiner Stelle auch als Störenfried und Lückenfüller gesehen.“, fügte Jonas nachdenklich hinzu.

Jack O’Neill hatte es ihm sicher nicht sehr leicht gemacht und ihn ziemlich hart rangenommen. Wenn ich bedachte, wie er mit mir umgesprungen war, konnte ich mir auch gut vorstellen, wie Quinn sich gefühlt haben musste. Dazu kam dann noch, dass er auf der Erde fremd war und alles hatte hinter sich lassen müssen. Einen guten Freund zu verlieren war hart und noch schwerer war es, zu akzeptieren, dass die Welt sich weiter drehte und irgendwann ein anderer seinen Job machen würde. Insofern konnte ich auch Jacks Haltung Jonas gegenüber verstehen. Es war für beide sicher nicht leicht gewesen.

„Aber er hat Sie letztendlich als Teammitglied akzeptiert.“, schlussfolgerte ich aus Botschafter Quinns Worten. Natürlich hatte ich die Missionsberichte gelesen, doch dort stand schließlich nicht drin, welche Meinung die Teammitglieder von einander hatten.

Realistisch stellte Jonas richtig: „Toleriert, sicher, aber insgeheim hat er immer gehofft, dass Doktor Jackson eines Tages zurückkehrt. Ich war im Vergleich mit einem Russen nur die bessere Wahl.“

„Welchen Eindruck hatten Sie von dem Colonel an sich?“, wollte ich wissen. Das war etwas, dass mich wirklich interessierte, auch wenn es Jonas Unbehagen zu bereiten schien.

„Er war und ist sicher immer noch ein sehr komplizierter Mann mit klaren Richtlinien.“, beschrieb er den ehemaligen Colonel sachlich. „Er hatte seine ganz eigene Art an Probleme heranzugehen und mit unseren Gegnern umzugehen. Sein Sarkasmus war sein unsichtbarer Schutzschild. Ich denke, anders wäre er wahrscheinlich schon vor langer Zeit verrückt geworden oder hätte längst den Kampf aufgegeben. Er hat das ganze Team über Wasser gehalten und war so etwas wie ein Fels in der Brandung. Ein richtiger Held, aber zu bescheiden, als das er es hätte zugeben können.“

„Und Teal’c? Er war sicher froh, dass er nicht mehr der einzige Außerirdische war?“, hakte ich nach und wechselte damit das Thema.

Es schien mir nicht angebracht, weiter über Jack zu reden, denn das schien meinen Gegenüber nachdenklich und bekümmert zu machen. Er hatte wohl nie ganz verkraftet, dass O’Neill ihn nicht als ebenso fähigen Mann anerkannt hatte wie Daniel. Ich empfand das hingegen nur als verständlich, schließlich hatte er mit Doktor Jackson weitaus mehr durchgestanden.

„Wir haben uns ganz gut verstanden, obwohl er nicht sehr viel geredet hat.“, antwortete er und das leichte Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück. „Manchmal jedoch hat er meine Worte auch etwas zu ernst genommen. Zum Beispiel, als ich ihm vorschlug, dass wir zusammenhalten sollten. Er fasste es sofort als Vorschlag für eine Verschwörung auf. Aber er hat mich immer vor O’Neill verteidigt und mir Mut gemacht - auf seine ganz eigene Art.“

„Wie würden Sie die Beziehungen untereinander beschreiben?“, war meine nächste Frage. Wenn einer diese Verbindung objektiv und richtig beschreiben konnte, dann Jonas Quinn.

„Sie waren Freunde, aber das ist es nicht, was Sie meinen.“, entgegnete er wissend. „Ich persönlich hatte immer das Gefühl, als würden sie etwas verheimlichen, als gäbe es da etwas, über das niemand zu sprechen wagte. Ich habe viele Gerüchte gehört, aber ich glaube keines davon.“

„Was für Gerüchte?“, hakte ich neugierig nach.

Auch ich hatte das ein oder andere Gerücht gehört, aber nie eines davon geglaubt. Auch hatte ich da so meine eigenen Theorien und spekulierte damit, auf der Wiedersehensfeier Gewissheit zu erhalten, aber ich würde nie offen darüber reden. Das waren Dinge, die man lieber für sich behielt. Sie gingen auch niemand sonst etwas an.

Jonas antwortete: „Dass es eine verbotene Liebesbeziehung zwischen zwei Teammitgliedern geben würde. Ich persönlich habe nie etwas mitbekommen. Zugegeben, sie standen sich alle sehr nahe, aber ich empfand es immer mehr als geschwisterliche Zuneigung zueinander.“

Konnte er sich geirrt haben oder hatten sie es wirklich so gut verstecken können? Vielleicht hatte er es auch einfach nur fehl interpretiert. Aber wahrscheinlich war ich es auch, der sich komplett irrte und Joshs Gefühlserkennungsprogramm war wirklich nichts anderes als eine Ansammlung von Datenschrott. Ich würde es sehr bald erfahren. Um mir sicher zu sein, musste ich das Team erst zusammen erleben. Das war jedoch von allem am Schwierigsten zu bewerkstelligen.

Wir redeten noch eine ganze Weile über seine Zeit im Stargatecenter und die letzten Jahre auf Langarra. Jonas berichtete mir von den fortschritten, welche die jeweiligen Völker seines Planeten gemacht hatte und wie groß die Konflikte am Anfang gewesen waren. Auch schilderte er mir genau, wie Doktor Jackson gestorben und dann zu ihnen zurückgekehrt war. Aber auch über seine Reisen wusste er viel zu berichten. Besonders über seine kurze Zeit als Hellseher und seine Rückkehr nach Kelowna. Die Zeit raste nur so vor sich hin.

„Ich danke Ihnen sehr für Ihre Offenheit, Jonas, Sie haben mir sehr geholfen.“, bedankte ich mich nach fast die Stunden, in denen wir uns angeregt unterhalten hatten. Ich packte meine Sachen zusammen und bedankte mich, da ich wieder zurück auf die Erde musste. Außerdem wollte ich ihn nicht länger von seiner Arbeit abhalten. Als ich mich erhob, tat er es mir gleich.

„Es war mir ein Vergnügen, Max.“, versicherte er mir mit einem breiten Grinsen und einem festen Händedruck. „Schicken Sie mir ein Exemplar Ihres Buches, wenn es fertig ist.“


Weiter: Teil 5….


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