Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Rodney McKay und die Suche nach dem Osternest von Arica

[Reviews - 0]   Drucker Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Vorwort

Short-Cut: Rodney McKay findet jedes Osternest, sei es noch so gut versteckt. Bis er seinen Meister trifft…
Spoiler: -
Charaktere: McKay/Ronon
Kategorie: Humor, Slash
Rating: PG-13
Author's Note: Tja, so ein Titel kommt dabei raus, wenn man sich den "Indiana Jones"-Trailer zu oft ansieht
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: ja, bitte! Arica

Rodney McKay und die Suche nach dem Osternest


Ungeduldig durchwühlte Rodney seinen Kleiderschrank, warf Hosen und Shirts wild durcheinander und schob einen Stapel frischer Unterwäsche achtlos auf den Boden. Nach wenigen Minuten stellte er verärgert fest, dass es sich auch hier nicht befinden konnte. Mit einem letzten Griff in die hintersten Winkel des Schrankes vergewisserte er sich noch einmal und wandte sich schnaubend seinem nächsten Ziel zu. Obwohl er unter dem Bett bereits zweimal nachgesehen hatte, bückte er sich ein drittes Mal, lugte darunter und kroch sogar einen kurzes Stück vorwärts durch die dünne Staubschicht. Selbst die Taschenlampe zeigte ihm nicht sein Objekt der Begierde, nur Ronons leere Sporttasche war auszumachen. Nein, auch hier war es nicht.
Er suchte mittlerweile seit fast zwei Stunden nach dem Osternest und diese Zeit war angesichts der Tatsache, dass es sich irgendwo in diesem Quartier befinden sollte, völlig überzogen. Murrend machte sich Rodney wieder einmal am Nachtkästchen zu schaffen, während er versuchte, sich in Ronons Kopf zu versetzen und somit einen Hinweis auf den Verbleib der Eier zu bekommen.
Wo konnte er sie versteckt haben?!
Im Badezimmer?
Rodney hatte dort das Schränkchen bereits fünfmal lückenlos durchsucht, selbst die Shampooflaschen hatte er geöffnet.
In seiner Arbeitsnische?
Zugegeben, unter dem Zettelchaos hätte man auch ein Stargate unterbringen und monatelang vergebens danach suchen können, aber da dieses Osternest auch Süßigkeiten enthielt, war Rodney bei seiner Suche durch den Papierhaufen weit sorgfältiger und gewissenhafter vorgegangen, als er es je nach einem verschollenen Stargate getan hätte. Es sei denn, das Gate wäre aus Schokolade, kam ihm kurz der verlockende Gedanke, bevor er diesen wieder verdrängte und sich nun dem Bettlaken zum vierten Mal widmete. Außerdem hatte er bereits Ronons Osternest unter den Bergen an Unterlagen versteckt gehabt, was dieser leider bereits vor 95 Minuten herausgefunden hatte.
Allmählich wandelte sich seine Ungeduld immer mehr in Frustration. Er konnte nicht glauben, dass ausgerechnet ihm so etwas passieren konnte!
Er war ein Meister beim Osternestsuchen! Jedes Jahr hatte er beim traditionellen Osterfest in seinem Heimatort die meisten Eier entdeckt. Wilma Henderson, die alte Bibliothekarin, die für die Organisation zuständig gewesen war, hatte daraufhin immer wieder versucht, im darauffolgenden Jahr die Eier noch besser zu verstecken, mit dem Erfolg, dass er bald als Einziger die Eier gefunden hatte. Schadenfroh erinnerte sich Rodney an ihre lächerlichen Versuche, die verrücktesten Orte für die Osternester zu finden und wie er ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Kurz bevor er auf die Highschool gekommen war, hatte sie es aufgegeben. Sie war an ihm gescheitert.
Aber heute... heute saß im Wohnbereich nebenan ein satedanischer Krieger, der das Osternest so gut versteckt hatte, dass Rodney schon am Rande der Verzweiflung stand. Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen, grübelte er. Ronon musste es irgendwie geschafft haben, ihn reinzulegen, denn mittlerweile war sich McKay sicher, dass in diesen Räumen nirgends etwas verborgen sein konnte. Sogar hinter den Wandpanelen hatte er zwischen den Energieleitungen nach Eiern gesucht! Beinahe entfuhr ihm ein frustrierter Schrei, aber diese Genugtuung wollte er Ronon nicht gönnen.
Nur zu einem kleinen Teil konnte er seine Verärgerung unterdrücken, als er zurück in den Wohnbereich marschierte, um ihn noch einmal zur Rede zu stellen.
Ronon saß entspannt und locker auf einem Stuhl und putzte seelenruhig seine Waffe. Auf dem Tisch vor ihm lagen die unterschiedlichsten Reinigungsmittel, Putzlappen und die hässliche Obstschale, die Rodney letztes Weihnachten von Sheppard bekommen hatte und die unnötigerweise auch noch mit künstlichen Zitrusfrüchten gefüllt war. Um dieses Ding würde er sich später kümmern, wenn er sein dringlicheres Problem gelöst hatte. Rodney brauchte Ronon nur kurz betrachten, um zu erkennen, dass er das sorgfältige Putzen nur vortäuschte. In Wirklichkeit musste er wohl jeden von Rodneys gescheiterten Suchaktionen mit Argusaugen beobachtet und sich dabei insgeheim prächtig amüsiert haben, auch wenn sein Gesicht keinerlei Gefühlsregung zeigte, als er bei Rodneys Ansturm den Kopf hob.
Der Astrophysiker baute sich wütend vor ihm auf.
"Versuch nicht, mich an der Nase herum zu führen! Wo hast du es wirklich versteckt?"
Ronons Mundwinkel zuckten kaum merklich, was Rodney fast genauso ärgerte wie die Tatsache, dass er seine Waffe völlig unbeeindruckt weiter reinigte.
"Ich dachte, der Sinn dieser Ostersache wäre, dass man das Osternest suchen muss", erwiderte der Satedaner ruhig und widmete seine Aufmerksamkeit daraufhin dem Gegenstand vor ihm, als wäre mit diesen Worten alles erklärt.
"Ist es auch", brummte Rodney ertappt. "Aber wir hatten Regeln ausgemacht. Ich sagte, wir verstecken es nur in unserem Quartier."
"Und das habe ich getan", kam Ronons Antwort prompt, während er gewissenhaft den glänzenden Griff seiner Waffe noch glänzender polierte.
"Glaub nicht, dass du mich austricksen kannst", brauste McKay auf, was ihm nur einen unschuldigen Blick seines Lebenspartners einbrachte.
"Ich habe keine Tricks nötig."
Rodney setzte bereits zu einer spitzen Bemerkung an, als ihm plötzlich eine Idee kam, die ihn innehalten ließ. Ronons letzte Bemerkung wurmte ihn zwar mächtig und normalerweise hätte er das auf keinen Fall auf sich sitzen lassen, aber der Wunsch, endlich das Nest mit den bunten Eiern und leckeren Süßigkeiten ausfindig zu machen, hatte ihm soeben die etwas andere Lösung aufgezeigt. McKay wäre kein genialer Wissenschaftler, wenn er nicht ein Problem von den ungewöhnlichsten Seiten anpacken konnte.
Wie hieß es doch so schön?
Man kam auch auf anderen Wegen nach Rom... oder so ähnlich.
Mit einen letzten, gekränkten Blick auf sein Gegenüber schnappte er sich seine Jacke und begab sich schnell auf den Weg zu seinem Rom.

Ein kurzer Blick in ihr Quartier reichte Rodney, um ihm zu sagen, dass Ronon jetzt gerade irgendwo auf Atlantis joggen musste. Schnell packte er den Scanner aus, den er in seinem Labor auf feinste, organische Partikel sensibilisiert hatte. Selbst wenn das hochtechnische Gerät auf jeden noch so kleinen Krümel ansprechen würde, damit müsste er doch das Osternest ausfindig machen können!
Langsam ging er durch ihr gemeinsames Quartier, hielt bei jedem piepsenden Signal des Scanners inne, um dann enttäuscht einen Krümel nach dem anderen mit dem Handstaubsauger zu entfernen. Er wollte schließlich nicht, dass der Scanner bei ein und demselben Krümel mehrmals anschlug. Als er eine halbe Stunde später mit Badezimmer, Bett, Couch und auch Balkon fertig war, ließ er sich missmutig auf den Stuhl fallen.
Diese Aktion hatte nur bewirkt, dass das Quartier nun um einiges sauberer war und ihm gezeigt, dass Essen im Bett zu weit mehr Krümeln als angenommen führen konnte. Doch von dem Osternest fehlte weiterhin jede Spur.
Wenn der Scanner nichts brachte, dann musste er vielleicht doch auf seine zweite Idee zurückgreifen, auch wenn sich diese weit schwieriger realisieren lassen würde. Natürlich durfte auch Elizabeth nichts davon erfahren, schließlich bedurfte es bei der Neuprogrammierung von Atlantis' inneren Sensoren doch etwas mehr Fingerspitzengefühlen, da er einige Antiker Sicherheitsprotokolle überbrücken musste.
Aber es war realisierbar, dachte er zufrieden, bevor seine Überlegungen von der sich öffnenden Tür unterbrochen wurden.
Ronon kam verschwitzt herein und warf sich eben das Handtuch über die Schultern, als sein Blick zuerst Rodney und dann den Scanner in dessen Hand erfasste. Erst jetzt kam McKay der Gedanke, dass er den Scanner hätte so schnell wie möglich wegschaffen sollen, denn dieses Gerät entsprach nicht ganz ihren Vereinbarungen. Und wenn man den gestrigen Tag damit verbrachte hatte, vor seinem Partner mit der überragenden Fähigkeit zu prahlen, jedes noch so originelle Versteck ausfindig zu machen, um dann beim Benutzen von Hilfsmitteln ertappt zu werden, würde der Satedaner ihn damit die nächsten Wochen ununterbrochen aufziehen.
Doch all diese Gedanken kamen Rodney zu spät und so musste er mit ansehen, wie sich unverzüglich ein breites Grinsen auf Ronons Gesicht ausbreitete.
"Du benutzt einen Scanner, um das Nest zu finden."
Es war keine Frage sondern eine Feststellung. Eine Feststellung, die mit einer großen Portion Genugtuung ausgesprochen wurde.
"Was für ein Unsinn", erwiderte McKay sofort, während er sich schnell eine vernünftige und logische Erklärung zurecht legte. "Denkst du wirklich, ich würde mich zu so etwas herablassen?! Ich musste mich vorher schnell um ein dringendes Problem im Labor kümmern, deshalb der Scanner."
Ronons Blick verriet deutlich, wie wenig er dieser Aussage Glauben schenkte, doch er sagte nichts mehr dazu sondern beließ es bei dem breiten Grinsen.
"Glaubst du mir etwa nicht?", setzte Rodney nach und stand erbost auf, um seine Worte zu unterstreichen. Er musste schließlich erbost wirken, da er offiziell nie mit dem Scanner nach dem Nest gesucht hatte.
Der Satedaner kam langsam auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen, wobei Rodneys Augen deutlich die dünne Schweißschicht auf seinem muskulösen Körper ausmachen konnte. Verdammt, dieser Mann wusste ganz genau, wie er ihn damit aus dem Konzept bringen konnte!
"Der Scanner hat wohl nichts gefunden, wie ich sehe", grinste Ronon und Rodney schnaubte ungehalten.
"Ich habe nur an einem Projekt gearbeitet!", versuchte er es noch einmal und schob den Scanner dabei hinter seinem Rücken unauffällig ein Stückchen weiter weg den Tisch entlang, damit Ronon nicht heran kam. Plötzlich meldete sich der Scanner mit einem durchdringenden Piepen, weshalb Rodney sich schnell umwandte und ihn schleunigst in seiner Tasche verschwinden lassen wollte, als sein Blick an der Obstschale hängen blieb. Einer Obstschale, deren künstliche Zierfrüchte um einiges höher lagen, als sie es normalerweise taten. Rodney überwand seine instinktive Abscheu gegen Zitrusfrüchte und hob eine hoch, unter der etwas verdächtig dunkelblau hervorblitzte.
Das blitzblaue Osterei neben einem Schokohasen bestätigte augenblicklich seine Vermutung.
"Du hast das Osternest in der Obstschale versteckt?!", empörte er sich und drehte sich zu Ronon um.
"Und dein ‚Projekt' hat es entdeckt", entgegnete er augenzwinkernd.
"Zufall", tat Rodney es schnell ab, doch bevor er Ronon aufgrund dieser Dreistigkeit Vorwürfe machen konnte, zog dieser ihn lachend zu sich und drückte ihm einen festen Kuss auf die Lippen.
"Gib es zu, McKay. Ich hab dich besiegt", grinste er und legte seine Arme um ihn.
Rodneys Augen verengten sich gefährlich, doch die Umarmung ließ er widerstandslos geschehen.
"Ich hoffe, dir ist klar, dass du völlig verschwitzt bist", beschwerte er sich.
Ronon überging diese Beschwerde, wie er es immer tat, und zuckte nur mit den Schultern.
"Ich werde jetzt duschen gehen." Er lächelte leicht. "Kommst du mit?"
Allmählich entwich der Ärger und Frust der letzten Stunden und Rodney konnte das aufkeimende Grinsen nur mit Mühe unterdrücken, als der Satedaner ihn bereits langsam in Richtung Badezimmer zog.
"Und ich verlange eine angemessene Belohnung dafür, dass ich dich besiegt habe", setzte Ronon noch nach, doch bevor sich der Astrophysiker empört äußern konnte, versiegelte er ihm den Mund mit einem Kuss.
Ein letzter, rebellischer Gedanke schoss Rodney durch den Kopf.
Aber das nächste Mal wirst du derjenige sein, der suchen muss!

ENDE
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.