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Schwarzes Gift von Lenari

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Schwarzes Gift


Ich drehe noch durch. Wieso ist es so dunkel? Diese Schreie, dieses Leid, diese Folter, dieser allgegenwärtige Tod! Wo bin ich? Wer bin ich? Wie spät ist es? Welcher Tag? Welches Jahr? Auf einmal ist alles anders. Angst, ich habe schreckliche Angst, sie nimmt mich ein, bis ich mich ganz in meinem Inneren verkrochen habe und nichts mehr mitbekomme.

Jack saß zusammengekauert in der Ecke seiner Zelle, seine Arme um die Beine geschlungen und langsam hin und her wippend.

Leise murmelte er vor sich hin: "Lasst mich in Ruhe. Nein, ich will das nicht. Hört auf." Immer wieder sah er diese Gestalten, spürte diesen Schmerz und konnte nichts dagegen tun, als sich für Augenblicke noch mehr zu vergraben. Manchmal saß er einfach nur so da, genau wie in diesem Augenblick, doch wenn die Gestalten wiederkamen, um ihm weh zutun, schrie er laut auf, schlug um sich und versuchte mit aller Gewalt sie von sich fern zu halten. Doch es gelang ihm einfach nicht, denn sie waren nicht wirklich, sie waren nur in seinem Kopf.

Kämpfen, ich muss kämpfen, doch fehlt mir dazu die Kraft. Ich bin nicht mehr der Krieger, der Soldat, sondern wieder das Kind. Nur noch ein Junge, der sich aus Angst vor seinem betrunkenen Vater versteckt und hofft, er würde ihn nicht finden. Da sind sie wieder, diese Stimmen, welche, die nicht schreien oder mich zu irgendetwas zwingen wollen. Sie sind wunderschön, engelsgleich. Wenn sie da sind, bin ich auch wieder ich. Dann kenne ich wieder körperlichen Schmerz und Zeit ist kein Fremdwort mehr. Wieso sind sie nur so kurz? Das Leid kommt wieder, der Schmerz, die Schuldgefühle. Immer wieder quälen sie mich mit meinen Erinnerungen, mit den Dingen, die ich falsch gemacht habe, mit meiner Furcht vor dem Tod. Nicht vor meinem, sondern vor dem anderer. Die Stimmen wollen, dass ich ihnen etwas verrate, doch ich weiß doch nicht, was. Das Tor ist es nicht, sie kennen es nur zu gut. Sie sagen, jeder kenne das Geheimnis, das Geheimnis unserer Existenz, doch ich kann es ihnen nicht sagen, ich weiß es nicht. Für mich gibt es doch keinen Grund zum Leben. Mein Herz schlägt nur noch, weil ich zu feige bin, meinem sinnlosen Dasein ein Ende zu setzten. Ich bin zwar kein Selbstmordkandidat mehr, aber ab und zu da überkommt es mich. Da will ich nicht mehr. Da kann ich nicht mehr. Sie sind selten geworden, doch werden sie wohl nie wirklich vergehen. Und wenn ich ihn doch kenne, dann glaube ich nicht, dass es der Sinn unseres Lebens ist. Ich darf jedoch nicht nachgeben, sie mich ganz besiegen lassen. Irgendetwas sagt mir, dass es da etwas gibt, für das es sich lohnt, zu kämpfen, auch wenn es nur geringer Widerstand ist. Der Sinn, den ich nicht ergründen kann, zuviel Schlechtes überlagert ihn. Wieder einer dieser Momente, in welchen ich diese Stimmen höre. Ich muss mich zusammennehmen, mich ganz auf sie konzentrieren. Ich muss wieder zu Verstand kommen.

Jack sah auf und somit genau in Samanthas Gesicht, die ihn wie immer mit ihrem bezauberten Lächeln ansah. Sie hatte ihn zurückgeholt, wenigsten für einige Minuten.

Wie schön sie doch ist. Ich bin ein Narr, sie nicht lieben zu können, obwohl ich es will und sie ist eine Närrin, dass sie mich liebt. Sie hat jemand Besseren verdient, jemanden, der nicht so verrückt ist wie ich. Ich werde das, von dem ich behauptete, Daniel würde es sein. Ist schon eine gewisse Ironie. Er hat schließlich nicht diese andauernden Alpträume, die ihm so real erscheinen.

"Colonel, bitte, sie müssen was essen. Wenn sie das nicht tun, bleibt Fraiser keine andere Wahl als Zwangsernährung und das wollen sie doch nicht.", redete Samantha auf Jack ein und konnte nur hoffen, dass er sie hörte. Seit zwei Tagen saß er jetzt schon so da. Zuerst hatte er nur ab und zu geschrieen, als würde er Höllenqualen durchleiden, doch dann hatte er sich immer mehr abgekapselt. Einige Tage zuvor hatte sie ihn schon mal so gesehen doch das war nicht annähernd so schlimm gewesen. Er war durch ihre Worte in die Realität zurückgekehrt und war dann wieder der Alte gewesen, doch jetzt hatte er sich vollkommen in sich zurückgezogen. Nur ab und zu kamen sie zu ihm durch und diese Zeit verschwendeten sie, um ihn zum Essen zu zwingen. Teal’c hatte es das schwarze Gift genannt. Jaffa und andere Menschen, die davon befallen wurden, verhungerten oder verdursteten qualvoll und es gab rein gar nichts, dass half.

Das schwarze Gift. Bitte Jack, besiege es. Um meinetwillen. Ich darf dich nicht verlieren, du bedeutest mir zu viel. Du hast mir doch versprochen, immer bei mir zu bleiben, immer auf mich aufzupassen. Sag mir, was ich tun kann. Sag irgendetwas. Aber nein, du hörst mich ja nicht. Nicht wirklich jedenfalls, denn ich denke das ja nur, ich sage es dir nicht und selbst dann wäre es nicht sicher, dass du meine Worte wirklich verstehst, dass sie bis zu dir durchdringen.

Doch Samantha wollte sich nicht mit dem Gedanken abfinden. Er durfte einfach nicht sterben, nicht jetzt. Sie hielt ihm einen Löffel Suppe vor den Mund und zögernd öffnete er diesen. Langsam aß er, was sie ihm gab. Er sah sie dabei die ganze Zeit an, wandte seinen Blick nicht von ihr ab, als hätte er Angst, wieder in sich zu versinken.

"Das machst du gut. Schön aufessen.", redete Samantha ihm gut zu, doch glaubte sie nicht, dass es viel nützten würde.

"Komisch, bei mir hat er nicht gegessen.", wunderte sich Janet Fraiser. "Er scheint dich wirklich so sehr zu mögen, dass er dich selbst in dieser Verfassung noch an sich rann lässt."

Meint sie das ernst? Weiß sie vielleicht, was er für mich fühlt? Sie weiß zwar, wie es um mich steht, aber es ist nicht gerade tröstlich, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass jemand stirbt, den man liebt und der einen auch geliebt hat, ohne es je gesagt oder gehört zu haben. Das ist sogar ein abscheulicher Gedanke. Ich muss ihn verdrängen um seinetwillen. Er könnte die Traurigkeit in meinem Gesicht sehen und sich wieder verschließen. Nein, ich muss für ihn stark sein.

Samantha zwang sich zu einem gequälten Lächeln. Jack verzog sich wieder in sich selbst.

"Jack, komm schon, bleibe bei mir.", flehte sie, doch er hörte nicht. "Verdammt Jack!" Kurz darauf schlug er ihr den Teller mit Suppe aus der Hand, dessen heißer Inhalt sich über seine Kleidung ergoss. Er schien es nicht einmal zu spüren.

Sie kommen zurück. Wieder diese Gestalten. Wie schwarze Schatten beugen sie sich über mich. Ich wehre mich erneut, wieder vergebens. Ich habe kaum noch Kraft. Sie zehren an meinen Nerven. Wieder lassen sie verdrängte Erinnerungen aufflammen. Diese sind von einem Einsatz, welchen ich vor fast zwanzig Jahren hatte ausführen müssen. Ich war so jung und naiv gewesen. Es war alles schief gegangen. Drei Männer aus meiner Einheit waren draufgegangen und ich wurde schwer verletzt. Jemand hatte einen Fehler begangen, uns falsche Informationen verschafft, dennoch gab ich mir die Schuld dafür. Ich hatte gelernt damit zu leben, hatte es verdrängt, es vergessen. Ich hatte sie vergessen. Wie hatte ich meine Freunde nur vergessen können. Das war nicht fair von mir gewesen. Ich hatte überlebt. Wer sagte, dass das nicht meine Schuld gewesen war. Ich hätte es verhindern müssen. Sie sagten doch immer alle, ich wäre der Beste, wie kam es dann, dass meine Kameraden sterben mussten. Besonders schwer fällt mir der Gedanke an Ice, Lieutenant Robert Downey, einem meiner besten Freunde. Er war gestorben, weil ich ihn nicht retten konnte, weil ich selbst verletzt wurde und kaum gehen konnte. Er wollte mir helfen, mich aus der Gefahrenzone bringen, doch bei diesem Versuch war er getroffen worden. Ich will die Erinnerungen verbannen, doch es gelingt mir nicht. Mir bleibt nichts anderes übrig, als sie ungehindert auf mich einströmen zu lassen. Das Blut war überall gewesen. An meinen Sachen, an seinen, auf dem Boden und in den Wasserpfützen. Es vermischte sich mit dem Regen, mit Gottes Tränen, an welchen ich aufhörte zu glauben, als ich meinen Freund Ice in meinen Händen sterben sah. Ich will meinen Schmerz herausschreien, doch ich kann es nicht. Ich schaffe es einfach nicht.

Jack schlug so wild um sich, dass die drei Soldaten, welche ihn jetzt festhielten, es schon schwer hatten, ihn ruhig zu halten, damit Doktor Janet Fraiser ihm eine Beruhigungsspritze geben konnte. Nach und nach ließ sein Widerstand nach, seine Schreie wurden leiser und irgendwann schlief er ein.

Zuvor murmelte er jedoch noch: "Ice."

"Janet, sehen sie nur, sein Blut ist fast schwarz.", stieß Sam plötzlich hervor und hielt ihrer Freundin die aufgeschnittene Hand entgegen.

"Komm ja nicht mit dem Blut in Berührung. Wir wissen nicht, ob es ansteckend ist. Ich werde eine Probe entnehmen." Sam legte seine Hand behutsam wieder hin.

"Deswegen heißt es auch schwarzes Gift. Bald wird nicht nur sein Blut, sondern auch seine Haut beginnen, sich schwarz zu färben. Doch meist sind die Infizierten dann schon lange Tod.", erklärte Teal’c kühl, obwohl es auch ihm nahe ging, dass er seinem Freund nicht helfen konnte.

"Vielleicht können uns ja die Asgard oder Nox helfen. Ich werde sie benachrichtigen.", meldete sich Daniel zu Wort und war auch schon verschwunden.

Bitte halte durch, Jack. Ich würde es nicht verkraften, dich auch noch zu verlieren. Mit wem soll ich mich sonst streiten? Außerdem brauche ich jemanden, der mir den Arsch rettet, falls ich mal wieder Mist baue. Ich hoffe nur, die Nox oder Asgard können uns weiterhelfen. Ich weiß, dass du es nicht gutheißen würdest, nicht wenn es um dich geht, aber da du nicht protestieren kannst, spielt das auch keine Rolle.

Ohne anzuklopfen betrat Daniel General Hammonds Büro, welcher ihn verwundert anblickte. Er schien jedoch nicht sauer zu sein, was er sonst eigentlich wäre.

"Was kann ich für sie tun, Doktor Jackson?", fragte er leicht abwesend.

"Ich würde gerne die Asgard und Nox kontaktieren. Vielleicht können sie uns ja helfen.", antwortete Daniel rasch. Er wollte so wenig Zeit wie möglich verlieren.

"Hat sich an Colonel O’Neills Zustand denn nichts geändert?", hakte Hammond nach. Er schüttelte traurig den Kopf.

"Nicht direkt, aber die Anfälle kommen jetzt häufiger und sein Blut ist schon fast schwarz. Unsere Verbündeten sind vielleicht seine einzige Chance."

General Hammond entschied: "Dann tun sie, was sie für richtig halten und schicken sie umgehend Major Carter zu mir ins Büro."

"Mach ich, Sir!", entgegnete Daniel Jackson und verließ das Büro.

Was General Hammond wohl von Sam will? Es geht sicher um Jack, aber mich würde schon interessieren, worum genau. Sam würde es uns wissen lassen, sobald ihr Gespräch beendet wäre.

"Das ist doch nicht ihr Erst, Sir?", hakte Major Samantha Carter nach. Sie konnte immer noch nicht begreifen, was ihr gerade von ihrem Vorgesetzten gesagt wurde. Das konnte er unmöglich durchziehen.

Isolation. Das bedeutet den sicheren Tod für Jack. Wie kann er solch eine Option nur in Erwägung ziehen nach allem, was Jack für das Stargatecenter und die Erde getan hat? Mir ist ja bewusst, dass wir nicht wissen, was die Krankheit noch alles anrichten kann, aber wir müssen doch wenigstens versuchen, ihm zu helfen. Das sind wir ihm schuldig. Nein, ich werde ihn nicht aufgeben, auch wenn es mich meinen Job oder sogar mein Leben kostet.

"Ich kann ja verstehen, dass diese Entscheidung für sie schwer zu begreifen ist und sie ist mir auch nicht leicht gefallen, aber wir müssen auch an die Sicherheit der Menschheit denken. Ich bin sicher, Jack hätte genauso gehandelt.", gab General George Hammond mitfühlend zurück. Er war den Protest von SG-1 langsam gewohnt und deren Meinungen waren ihm immer sehr wichtig gewesen. Diesmal jedoch konnte er darauf keine Rücksicht nehmen.

"Geben sie mir 24 Stunden, Sir. Bitte. Wenn ich bis dahin keine Lösung gefunden habe, beuge ich mich ihrer Entscheidung, aber ich muss es wenigstens versuchen, sonst halte ich mir das immer vor.", bettelte Sam geradezu.

"Das ist zu riskant. Sie könnten sich anstecken. Außerdem ist nicht einmal sicher, ob er die nächsten Stunden überhaupt überleben wird. Doktor Fraiser sagte mir, dass er bereits sehr schwach sei und von Teal’c weiß ich, dass dieser Virus 100 % tödlich ist. Ich kann nicht riskieren, noch einen meiner besten Offiziere zu verlieren.", weigerte General Hammond sich strickt, ihrer Bitte nachzukommen. Es war einfach zu riskant.

"Und wenn sich einer von uns schon längst angesteckt hat? Wir waren auch auf diesem Planeten und wir hatten mit Colonel O’Neill die ganze Zeit Kontakt. Außer uns vielleicht sogar noch mehr.", wandte Sam ein. Sie wollte einfach nicht kampflos aufgeben.

"Deswegen habe ich die Basis bereits abriegeln lassen und Doktor Fraiser ist dabei von jedem Mitarbeiter Blutproben zu entnehmen. Wenn es nötig wird, habe ich sogar den Befehl, die Selbstzerstörung auszulösen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern."

"Kann ich mich wenigstens von ihm verabschieden, bevor er weggesperrt wird?", hakte Samantha Carter resigniert nach, was nicht bedeutete, dass sie aufgab. Ganz im Gegenteil, sie hatte etwas vollkommen anderes vor.

Keine Angst, Jack. Ich hole dich hier raus. Wenn du schon sterben musst, dann wenigstens an der frischen Luft und nicht in einer stinkenden Zelle. Ich schaffe es schon, dich zurückzuholen, keine Angst. Wenn es jemand schafft, dann ich.

"Meinetwegen, aber danach lassen sie sich sofort untersuchen und sie betreten den Raum nur mit Schutzkleidung.", gab er nach.

"Danke, Sir!" Sie salutierte knapp und verließ dann General George Hammonds Büro.

Es ist so kalt. Ich bin alleine. Sie haben von mir abgelassen, weil ich ihnen schon wieder nicht sagen konnte, was sie wissen wollten. Wieso weiß ich es nicht, wenn jeder doch die Antwort kennt? Denk nach, verdammt. Sie muss doch irgendwo in deinem Gehirn stecken. Das kann doch nicht so schwer sein. Aber ich bin zu schwach, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie haben mich vollkommen ausgelaugt. Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht mehr weinen, nicht mehr schreien und nicht mehr fühlen. Meine Seele ist erfroren, mein Herz wurde zu Eis. Ein Gedanke beherrscht nur noch mein Dasein, zu sterben. Es gibt nichts, für das es sich noch zu leben lohnen würde. Alle, die ich geliebt habe, sind fort und zurück bleibt nur der Schmerz und die Schuld, die mich von innen aufzufressen drohen. Es wäre wirklich besser zu sterben. Denn mir ist kalt.

Jack lag zusammengekauert auf dem Boden und zitterte. Daniel deckte ihn gerade mit einer Decke zu, als Samantha Carter den Raum betrat. Sie sah nicht gut aus und schien mit sich zu ringen.

"Wie geht es ihm?", fragte sie matt.

"Immer noch nicht besser.", gab Daniel Jackson traurig zurück. "Was hat General Hammond gesagt?"

"Er will ihn wegsperren und sterben lassen." Er sah sie verblüfft an. Auch er konnte dieses Verhalten, diese Entscheidung nicht begreifen.

Geschockt gab Daniel zurück: "Das kann er nicht tun."

"Wie du siehst, kann er es doch. Wenn es hochgradig ansteckend ist, hat er sogar das Einverständnis, uns alle in die Luft zu jagen." Hysterie schwang in ihrer Stimme mit, aber auch Verachtung.

"Und was machen wir jetzt?", fragte Teal’c tonlos, aber auch ihm ging das alles sehr nahe. Jack war schließlich einer seiner besten Freunde, wenn nicht sogar der Beste.

"Ihn hier wegbringen, wenn ihr mir helfen wollt. Ich glaube nicht, dass ich das alleine schaffen werde.", entgegnete Sam entschlossen.

"Und wo wollen wir ihn hinbringen, Sam?", fragte Daniel verwundert über Sams Entschluss, ihre Karriere aufs Spiel zu setzten und gleichzeitig auch ihr Leben. "Es wäre viel zu gefährlich für die Menschheit, mal ganz abgesehen von uns. Teal’c sagte, dass sie hochgradig ansteckend wird, wenn Jack erst mal tot ist. So wie die Goa’uld sucht auch das schwarze Gift sich einen neuen Wirt."

"Ich habe nicht vor, ihn der Menschheit auszusetzen. Ich will mit ihm durch das Stargate auf einen unbewohnten Planeten. P3X-2453 währe dafür wie geschaffen. Wir haben das Gift von da, dann soll es auch dort wieder hin. Ihr müsst auch nicht mitkommen. Ich will lediglich, dass ihr mir den Rücken freihaltet, vorausgesetzt ihr seit dazu bereit.", wandte Sam ein und sie würde sich von nichts und niemandem von dem Entschluss umstimmen lassen.

Resignierend fragte Daniel Jackson: "Wie gehen wir vor?"

Da sind sie wieder, die Stimmen. Sie unterhalten sich. Eine Gestalt ist zwar verschwommen aber soweit zu erkennen, dass ich sie als einen Mann ausmachen kann. Er kniet neben mir und sieht zu den anderen beiden Personen auf. Ich will ihnen etwas sagen, doch die Worte blieben mir im Halse stecken. Ich bringe keinen Laut heraus. Ich habe einfach nicht die Kraft dazu. Ich verstehe auch nicht, worüber sie reden. Sie sind zu leise. Ich konzentriere mich voll auf sie, doch kaum verstehe ich einige Brocken ihres Gesprächs, erscheinen auch die Gestalten wieder, die mich zu quälen beginnen und um mich herum wurde es wieder dunkel.

Teal’c und Daniel liefen mit Jack im Schlepptau in Richtung Stargateraum, wo Sam bereits alle Vorkehrungen getroffen hatte. Dazu gehörte leider auch, dass sie die gerade anwesenden Techniker mit ihrer Zat ins Land der Träume versetzten musste. Das Tor war längst aktiviert und Sam stand davor, als Teal’c und Daniel den Raum betraten und sich hinter ihnen das schwere Eisenschott schloss. Sam übernahm auf Daniels Seite.

"Danke, Jungs!", sagte sie zärtlich und löste Jack von Teal’c, so dass sie sein ganzes Gewicht nun alleine tragen musste.

"Bist du sicher, dass wir nicht mitkommen sollen?", hakte Doktor Jackson besorgt nach und sah immer wieder zur Tür, nur so als Bestätigung, dass diese noch geschlossen war. Sam nickte entschlossen.

Ruhig meinte sie: "Ganz sicher. Euch werden sie nichts anhaben können. Außerdem hätte Jack nicht gewollt, dass ihr euch auch infiziert. Es reicht, wenn einer von uns sein Leben aufs Spiel setzt."

"Er hätte aber auch gewollt, dass du nicht so eigensinnig bist.", bemerkte Daniel aufmunternd Lächelnd. Sam schenkte ihm ebenfalls ein schwaches Schmunzeln und trat dann vorsichtig auf die Rampe.

Ich muss es schaffen, jetzt oder nie. Entweder er überlebt oder wir sterben beide. Ohne ihn werde ich nicht zurückkehren. Was hätte das denn noch für einen Sinn? Er war, ist und bleibt die Liebe meines Lebens, es würde mich nichts von ihm trennen, so wie ihn selbst das Angesicht des Todes nicht von meiner Seite hatte weichen lassen, als ich in dem Energiefeld gefangen worden war. Damals hatte er mit mir sterben wollen, heute würde ich es mit ihm. Es gab nur diese zwei Optionen, mit ihm leben oder zugrunde gehen. Welche letztendlich die Oberhand gewann, würde sich zeigen. Ich werde bis zum Schluss nicht aufgeben, er wird es auch nicht tun.

Hinter ihnen setzte sich das schwere Eisenschott abermals in Bewegung. Sie wandte sich noch ein letztes Mal um.

"Ich liebe euch!", hauchte sie leise mit Tränen in den Augen und verschwand im Ereignishorizont. Dort zerstreuten sich ihre Gedanken ins ganze Universum.

Kalt. Es ist immer noch so kalt. Ich werde von etwas davongetragen, mein Körper bewegt sich, doch innerlich sitze ich immer noch zusammengekauert im Dunkel, habe Angst vor den Gestalten, den riesigen schwarzen Schatten, die mich nun immer öfter besuchen, um mich mit neuen und alten Erinnerungen zu quälen. Ich will weglaufen, will aufstehen und gehen, wie mein Körper, doch ich bin zu schwach. Meine Füße tragen mich längst schon nicht mehr. Ich bin ausgelaugt, am Ende. Ich will nur noch schlafen, sterben, nie wieder aufwachen, nie wieder denken, nie wieder fühlen – nie wieder erinnern. Doch es scheint noch zu früh, etwas tief in mir klammert sich noch an das Leben, eine unbekannte Macht hält mich davon ab. Es sind diese Stimmen, wie auch in diesem Moment. Engelsgleiche Melodien, die ich nicht wirklich verstehe. Es ist zu dunkel hier drinnen, kein Lichtstrahl dringt hinab in die tiefsten Tiefen meiner geschundenen Seele. Ich bin allein, fragt sich nur wie lange noch. Ich konzentriere mich auf die Stimme, lausche ihrem Klang, ungewiss, wann ich wieder vernehmen werde, falls es überhaupt dazu kommt.

"Jack.", hauchte Sam ihm ins Ohr. "Ich weiß, dass du mich hörst. Du musst jetzt stark sein. Du musst für mich kämpfen, hörst du!" Immer mehr Tränen liefen ihr über die Wange. "Ich liebe dich, Jack. Du darfst mich jetzt nicht verlassen." Er sah auf, sah ihr direkt in die Augen und doch mitten durch sie hindurch. Sein Blick war leer, das weiß seiner Augen schon fast schwarz und von dem wundervollen, warmen Braun seiner Augen war kaum noch etwas zu erkennen. Sam berührte ihn sanft an der Wange, streichelte sie liebevoll, ehe sie sich zu ihm hinunter beugte und sanft auf den Mund küsste.

Ein Lufthauch streicht über meine Wange, dann über meine Lippen. Das tiefschwarze Nichts um mich herum wird heller, für einen Moment scheine ich Umrisse erkennen zu können, doch ich habe mich wahrscheinlich getäuscht. Das kann unmöglich sein. Es ist ausgeschlossen, dass da jemand ist. Oder? Diese Stimme, so bekannt. Ich weiß, sie ist mir vertraut. Ich versuche mich zu erinnern – scheitere kläglich. Noch ein Windhauch, kräftiger, nur auf meinen Lippen. Ich will schreien, den Namen von jemanden rufen, doch fällt er mir Pa du nicht ein. Er liegt mir auf der Zunge, es ist der Name dieser Frau. Wieso will er mir nicht einfallen?

Sam wusste nicht, wieso sie das tat, aber sie konnte nicht damit aufhören, ihn zu küssen, such wenn er diese nicht erwiderte. Immer wieder hauchte sie seinen Namen, flüsterte ihm ins Ohr, wie sehr sie ihn doch liebte. Sie wollte ihn wenigstens noch etwas spüren, bevor er sie vielleicht für immer verließ. Sie wollte, dass er wusste, wie viel er ihr bedeutete.

"Ich liebe dich so sehr, Jack. Mein Herz wird dir immer gehören. Auf Ewig!", schluchzte sie und kuschelte sich an ihn.

Sam! Samantha Carter! Ihr Name ist Sam. Wie konnte ich ihn nur vergessen? Sie ist die Frau, die ich so begehre, für die ich sterben würde. Ich erinnere mich an sie. An ihr bezauberndes Lächeln, ihre warmen Augen, ihr struppiges, blondes Haar und ihre zierlichen Hände. So weiche Haut, so zarte rosa Lippen. Ich halte den Gedanken fest. Konzentriere mich nur auf den Kuss, der zwischen uns stattgefunden hatte. Wir waren nicht wir selbst gewesen, wir wurden von unseren Gefühlen beherrscht, und doch hatte es sich so richtig angefühlt. Ein Lichtstrahl dringt zu mir hervor. Er blendet mich, sticht unangenehm in meinen Augen, doch ich wende den Blick nicht ab. Ungläubig starre ich weiterhin auf den hellen Punkt. Er gibt mir Kraft und etwas, dass ich lange nicht mehr gespürt habe – Hoffnung.

"Sam!", ächzte Jack. Seine graue Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Im ersten Augenblick glaubte Sam, sich verhört zu haben, doch als er ihren Namen wiederholte und sie deutlich die Bewegung seiner Lippen sehen konnte, realisierte sie, dass er wirklich nach Tagen das erste Mal wieder gesprochen hatte.

"Ich bin hier, Jack. Ich bin hier.", stieß sie aufgebracht hervor. "Komm zu mir zurück. Ich flehe dich an." Sie küsste ihn abermals, diesmal stürmisch. Instinktiv wusste sie einfach, dass er so bei ihr bleiben würde.

Das Licht wird heller, er blendet nicht mehr so sehr. Meine Augen tränen, falls es wirklich meine Augen sind. Irgendwie schon. Ich spüre neue Kraft in mir, es zieht mich magisch an, ich will aufstehen, doch meine Knie geben immer wieder nach. Es ist vergebens. Ich bin zu schwach, doch ich versuche es weiter. Irgendwann muss es klappen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht mehr. Ich erkenne erneut Umrisse – leuchtende Opale. Blaugrau – wie zwei riesige Sternentore. Da ist aber auch noch etwas anderes. Die Schatten, sie kehren zurück, überschütten mich erneut mit schmerzvollen Erinnerungen. Charlie. Sie zeigen mir meinen Sohn, mein früheres Leben. Alles, was ich verloren hatte. Er in meinen Armen, gestorben, erschossen durch meine Waffe. Es versetzt mir einen Stich, doch ich kämpfe dagegen an. Oft genug hatte ich es getan, doch diesmal scheint es schwerer. Es ist so real, als würde es gerade jetzt passieren. Aus dem Lufthauch wird eine seichte Briese. Ich wehre mich weiterhin, sehe zum Licht, versuche die Schatten zu ignorieren – es misslingt. Sie stellen mir wieder die Frage, nach dem Sinn des Lebens. Ich kenne die Antwort immer noch nicht, doch ich bin kurz davor, ich spüre es.

Sam spürte, wie Jack sich wieder von ihr entfernte. Sie setzte sich auf seinen Schoss, schloss ihn fest in die Arme. Ihr Puls raste. Jetzt oder nie, sie wusste, was sie zu tun hatte.

"Bleibe bei mir, Jack. Ich brauche dich doch so sehr. Wir können zusammen glücklich werden, hörst du. Du darfst dich jetzt nur nicht unterkriegen lassen. Du musst dagegen ankämpfen, egal was es ist. Tu es für mich." Sie knöpfte schnell sein Hemd auf, liebkoste dabei seine Lippen und danach seine Brust. Seine Haut war warm, sein Herz schlug regelmäßig, sie fühlte seinen Atem auf ihrer Haut. Es tat ihr so gut, ihn so nahe bei sich zu spüren.

Ich höre ihre Stimme. Sam spricht zu mir. Sie klingt verletzt, so traurig, voller Sorge ist ihre Stimme. Ist der Sinn des Lebens etwa Liebe. Ist die Antwort wirklich so einfach? Nein, dann hätten sie mich längst in Ruhe gelassen. Es muss etwas anderes sein. Etwas ebenso banales, etwas, dass mir fehlt, was ich nur mit ihr haben kann. Ich horche tief in mich hinein, suche nach der Antwort. Ich habe doch alles im Leben und doch scheint mir so viel zu fehlen. Immer mehr Licht flutet das Dunkel um mich herum, vertreibt einige der Schatten, doch es sind Viele und sie sind stark. Ich erkenne ihr Gesicht, Sams schlanke Gestalt. Wenn sie mir den Sinn nur sagen würde. Aber nein, ich muss ihn alleine finden. Darum ging es doch die ganze Zeit. Ich muss den Sinn in meinem Leben wieder finden, um es genießen zu können, um es wieder lebenswert zu machen – um wieder Mensch zu sein. Sie ist mein Leben, es hat etwas mit ihr zu tun. Es muss etwas mit ihr zu tun haben. Ich versuche erneut, aufzustehen und es funktioniert. Ich stehe auf wackligen Beinen, aber ich stehe. Vorsichtig mache ich einen Schritt und breche zusammen. Es ist noch zu früh, die Dunkelheit hält mich immer noch in ihrem Griff gefangen.

Sam legte Jacks Hände auf ihre Hüften und tatsächlich, sie nahm seinen leichten Griff wahr. Allmählich kam er zu ihr zurück. Sie durfte jetzt nicht aufhören und ging sogar noch einen Schritt weiter. Langsam begann sie mit ihrem Becken zu kreisen. Sie würde dafür vor ein Militärgericht kommen können, doch das war ihr egal. Sie würde alles auf sich nehmen, nur um Jack bei sich zu behalten.

Leise flüsterte sie ihm ins Ohr: "Ich liebe dich, Jack. Komm zu mir zurück, damit wir glücklich sein können."

Der Wind wird stärker, das Licht dringt weiter zu mir hervor, kann es schon fast erreichen, erhebe mich ein weiteres Mal – sacke abermals zusammen. Glück! Ja, ich will, dass sie glücklich ist. Doch kann sie es wirklich nur mit mir sein? Ich kann sie doch nicht glücklich machen. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich sie wirklich lieben könnte. Ich will sie, daran besteht gar kein Zweifel, wer würde sie nicht wollen, aber lieben? Gehen meine Gefühle wirklich so weit? Vielleicht habe ich es mir all die Jahre nur eingeredet. Zwischen uns ist nicht das Selbe, wie zwischen Sarah und mir gewesen ist. Es ist anders, so verwirrend – unendlich kompliziert. Aber ich will, dass sie glücklich ist, ich würde alles dafür geben, ich würde mich sogar für sie öffnen.

Jack erwiderte ihre Küsse, bewegte langsam seine Hände über ihren Rücken, hauchte immer wieder ihren Namen, während sie sich ebenfalls das T-Shirt auszog. Sie war bereit den nächsten Schritt zu tun. Einen Moment sahen sie sich in die Augen, das Weiß war fast wieder da, seine braune Iris gut zu erkennen und sie spürte wieder die Wärme, die seine Augen ausstrahlten. Jetzt war sie sicher, dass es das Richtige war.

Ich spüre ihren Körper, der Sturm, der an mir zehrt, der mich vorwärts drückt, dem Licht entgegen. Die Schatten wagen nicht, mir zu folgen, scheuen das Licht, geben mich zögernd frei. Die Dunkelheit um mich herum löst ihren Griff, doch fordert sie immer noch eine konkrete Antwort. Ich weiß es, der Sinn des Lebens ist zum Greifen nahe. Ich bekomme ihn nicht über die Lippen, kann den Gedanken nicht greifen. Sam lenkt mich ab mit ihrer Weiblichkeit. Ein beruhigendes Gefühl breitete sich in mir aus. Ich will sie jetzt, ich will sie ganz, doch kann ich das nur, wenn ich die Antwort kenne. Ich muss sie finden, jetzt.

"Sam, hör auf!", stöhnte Jack mit rauer Stimme. "Warte! Ich muss erst..." Er sprach nicht zu Ende. Carter ließ von ihm ab, sah ihn an, verwundert – sie akzeptierte seinen Wunsch. Dennoch wich sie ihm nicht von der Seite. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust.

Freiheit! Das Gefühl von Frieden tief in einem. Der Sinn des Lebens ist es, frei zu sein. Es ist mit Entbehrungen verbunden, man bekommt es nicht umsonst, es fordert seine Opfer, aber es ist das höchste Gut. Dafür habe ich mein Leben lang gekämpft, dass andere frei sein konnten, nie hatte ich dabei an mich gedacht. Meine Seele ist gefangen von meinen eigenen Dämonen, vom meinen Erinnerungen. Die eines Kriegers, manchmal auch eines Kindes, eines Vaters, eines Freundes. Ich darf sie mich nicht mehr beherrschen lassen. Das alles muss ein Ende haben. Ich muss meine Seele frei lassen, meine Ängste und Zweifel akzeptieren, ich musste meine Seele befreien, um genießen zu können, was ich habe. Eine Familie, viele Freunde und die Frau, die ich liebe. Ja, ich liebe sie. Sie ist mein Leben, sie ist mein Sinn im Leben. Ich komme vollends von den Schatten frei, meine Beine tragen mich wieder, spüre neue Kraft in mir, wo ich keine mehr zu finden geglaubt habe, folge dem Licht, ihren Augen, ihrem Duft, ihrer Nähe. Finde zu ihr – finde zurück zu mir. Sie gibt mir den Frieden, den ich brauche!

Jack sah sie eine weile einfach nur an, eher er zärtlich sagte: "Dito!" Sam sah auf, verstand im ersten Augenblick nicht, was er meinte, dann lächelte sie glücklich.

"Schön, dass du wieder da bist.", meinte sie ruhig und lehnte sich wieder gegen seine Brust. Sie war froh. Nichts würde sie mehr trennen können.

"Sam?", fragte er nach einer Weile vorsichtig, da er glaubte, sie sei eingeschlafen und er wollte sie unter keinen Umständen wecken.

"Ja.", hauchte sie.

"Wie bin ich überhaupt hier hergekommen?" Sie richtete sich auf und sah Colonel O’Neill einen Moment starr entgegen. Sie konnte sich nicht begreifen, wie er sich gerade jetzt darüber den Kopf zerbrechen konnte.

"Lange Geschichte.", wehrte sie ab. Sie wollte jetzt nicht an das denken, was noch aus sie beide zukommen würde. Sie wollte ihn einfach nur eine Weile genießen. Er verstand und hakte nicht weiter nach. Er nahm sie fest in die Arme und zog mit dem Finger kleine Kreise über ihren Rücken. Es war mehr, als er sich erträumt hatte, ihre Nähe war alles, was er brauchte. Alles andere war überflüssig. Eine Weile blieben sie liegen, bis sich sein Magen meldete und ihn darauf aufmerksam machte, dass er seit Tagen kaum etwas zu sich genommen hatte. Beide mussten sofort lachen.

"Das ist nicht komisch.", protestierte Jack weiter breit grinsend. "Ich hoffe, du hast genug Proviant mit. Ich habe einen Bärenhunger."

"Es wird reichen, hoffe ich.", gab sie zurück und erhob sich langsam von ihm. Doch Jack hielt sie fest und zog sie zu sich runter, um ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Schmunzelnd flüsterte er ihr ins Ohr: "Also, der Nachtisch gefällt mir schon jetzt."

Epilog

"Stargateaktivierung von Außerhalb.", ertönte die Stimme eines der Techniker im Kommandoraum. General Hammond lauerte auf den nächsten Satz, die leise Hoffnung in sich, es könnte sich tatsächlich um Major Carter handeln, die mit guten Nachrichten nach Hause kam. "Es ist SG-1, Sir." Abwartend blickte der Techniker ihn an. Daniel und Teal’c betraten ebenfalls im selben Augenblick den Raum und beiden fiel sofort ein Stein vom Herzen.

Ob es Jack gut geht. Ich hoffe es so sehr. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn er gestorben wäre. Was, wenn Sam jetzt auch infiziert ist? Ich hätte sie nicht gehen lassen dürfen. Ich hätte sie davon abhalten müssen, doch das hätte ich wahrscheinlich eh nicht geschafft. Wenn es um Jack geht, kann sie so stur und verbissen sein. Bitte, lass es beiden gut gehen.

"Iris geschlossen lassen.", befahl Hammond, auch wenn es ihm schwer fiel. "Stellen sie eine Verbindung her, ich will mit Major Carter reden." Sam hatte sicherheitshalber ein Funkgerät mitgenommen, sie hatte geahnt, dass er sie nicht so einfach zurückkehren lassen würde, er musste schließlich an die ganze Menschheit denken. "Wie geht es ihnen, Major?", fragte er mit besorgtem Unterton in der Stimme, als der durch das Mikrophon zu ihr sprach.

"Uns geht es gut, Sir!", meldete sie sich nach einigen endlos langen, quälenden Sekunden. "Colonel O’Neill und ich sind wohl auf. Wir bitten um Erlebnis, zurückkehren zu dürfen."

"Und sie sind sich sicher, dass sie nicht infiziert wurden, Sam.", warf Daniel euphorisch ein. Er hatte sich neben General Hammond gedrängt und sich das Mikro unter den Nagel gerissen, was mit einem strafenden Blick jedoch toleriert worden war.

Die Stimme Colonel O’Neills entgegnete genervt: "Ja, verdammt. Nun machen sie schon endlich die Tür auf. Ich habe nicht vor, als Matsch zu enden, nachdem ich diesen Scheiß hinter mir habe. Es besteht wirklich keine Gefahr mehr. Wir würden wohl kaum anrufen, wenn es nicht so wäre, Daniel."

Gott sei Dank, Sam hat es geschafft. Im Grunde will ich gar nicht wissen, wie, wichtig ist nur, dass es ihm gut geht. Das es beiden gut geht. Man hat der mir eine Angst eingejagt. Soviel also zum Thema 100 % tödlich. Tja, Teal’c irrt sich zum Glück auch ab und zu mal. Dieser Dickschädel hat es bis jetzt doch immer wieder geschafft, sich aus ausweglosen Situationen zu befreien.

"Iris öffnen.", sagte Hammond schließlich die für alle erlösenden Worte, ehe sie sich auf den Weg in den Stargateraum machten. Zeitgleich betraten sie mit Jack und Sam die riesige Halle. "Willkommen zu Hause, Colonel, Major."

"Ach, auf einmal klingt es so, als hätten sie uns vermisst.", gab er sarkastisch zurück. Dafür erntete er einen Fußtritt von Sam und fluchte leise.

"Wir sind auch froh, wieder hier zu sein.", entschärfte sie mit einem Lächeln die Situation. Dann schloss sie überglücklich Daniel in die Arme. Vor Jack blieb der Anthropologe jedoch zögernd stehen.

"Ich bin nicht ansteckend, Dannyboy.", sagte Jack ruhig und verdrehte dabei die Augen, bevor er ihm freundschaftlich die Hand gab, was schließlich doch noch in einer herzlichen Umarmung endete. Teal’c nickte beiden nur zu. "Ach, bevor ich’s vergesse. Ich kündige." Alle sahen ihn perplex an.

"Was?", fragte Sam, die als Erste ihre Stimme wieder gefunden hatte, verwirrt. Zur Antwort zog Jack sie in seine Arme und küsste sie überschwänglich.

Danach fragte er auffordernd: "OK, wer hat Lust auf eine Pizza? Ich habe einen riesigen Hunger." Abwartend sah er sich um, doch als niemand etwas sagte, zuckte er nur gleichgültig mit den Schultern. "Tja, dann nicht. Aber bildet euch nicht ein, dass ich euch jemals wieder einladen werde." Er packte Sams Hand und zog sie aus dem Raum. Die Blicke der anderen folgten ihnen. Hammond und Daniel mit offenem Mund und Teal’c mit hochgezogener Augenbraue.

Jack ist vollkommen verrückt geworden. Ich freue mich ja für sie, aber musste er das so offenbaren. Hammond sieht aus, als würde er entweder gleich einen Herzinfarkt bekommen oder einen Wutausbruch. Was es auch ist, ich will nicht dabei sein. Da setzte ich mich doch lieber diesen beiden Verrückten aus.

"Jack warte, ich komme mit!", rief Doktor Jackson ihm hinterher und war wenige Augenblicke auch schon verschwunden, gefolgt von Teal’c.

Der General blieb allein zurück. Resignierend zuckte er nur mit den Schultern und murmelte zu sich selbst: "Das werden lange Gespräche mit den unterschiedlichsten Leuten."

Ende

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