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Zion & Trangce von Lenari

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Kapitel 5

Daniel hatte erwartet, dass man ihn auf die Krankenstation zurückbrachte, doch stattdessen schien man ihn zu den Quartieren zu führen. Er war noch benommen, konnte sich kaum wehren. Noch immer geisterten Tarens Worte in seinem Verstand umher, doch er wehrte sich mit aller verbleibender Kraft dagegen. Jack hatte endlich zugegeben, dass er ihn brauchte, da konnte er doch nicht einfach nachgeben. Er musste ihn retten. Daniel fragte sich, wie es den anderen ging. Sicher nicht annähernd so rosig. Er wollte gar nicht daran denken, was Sam gerade durchzustehen hatte und Teal’c... Bei Gott, er betete, dass er noch am Leben war und nicht das gleiche Schicksal zu erleiden hatte wie Malek. Das hätte Daniel nicht verkraftet und Jack erst recht nicht. Fieberhaft überlegte er, wie er sich befreien und den andern helfen könnte, doch war er den zwei Warlocks nicht gewachsen. Selbst wenn er sich hätte losreißen können, wäre er nicht sehr weit gekommen, ehe sie ihn wieder eingefangen oder sogar getötet hätten. Es musste schon ein Wunder geschehen, dass er das alles überlebte. Sie bogen um die Ecke und da stand sie in voller Größe. Samantha Carter mit dem Gewehr im Anschlag.

"Lasst ihn los!", befahl sie streng. Hass funkelte in ihren Augen und Daniel wusste, sie würde abdrücken, selbst wenn das Risiko bestand, dass auch er hätte verletzt werden können. Also sie ihrer Aufforderung nicht Folge leisteten, wiederholte sie: "Lasst ihn los!" Es passierte einige Sekunden gar nichts, dann vernahm Daniel eine Art Zischen, wie er es von einem Stabwaffenschuss her kannte nur irgendwie dumpfer und leicht verzehrt. Hitze stieg auf und kurz darauf sackte der erste Warlock neben ihm zu Boden. Dann – wie ein Schlag vor den Kopf hatte es ihn getroffen – begriff er. Unfähig sich zu bewegen, starrte er Sam einfach nur an. Das Untier neben ihm ließ einen lauten und vor allem schrillen Schrei los und stürmte auf sie zu. Noch bevor er sie erreichte, feuerte sie und riss mit der Energieladung ein klaffendes Loch in den Leib dieses Monsters. Dieses taumelte noch einige Schritte, ehe es leblos zu Boden fiel. Ein dumpfer Knall vom Ausschlag war alles, was man noch hörte, bevor es still wurde. Einige wenige Sekunden rührte sich nichts, doch Daniel kam es vor wie eine Ewigkeit. Erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass sie auf ihn gefeuert hatten. Na ja eigentlich auf die Warlocks, aber dennoch auch auf ihn. Benommen sank er in die Knie. Sam trat auf ihn zu und kniete sich vor ihn hin. Einen Moment musterte sie ihn nur abschätzend und stellte erleichtert fest, dass ihm nichts passiert war.

"Alles klar?", fragte sie schließlich Doktor Jackson nickte nur, dann standen sie wieder auf. "Gut, dann sollten wir uns jetzt um Jack und Zion kümmern."

"Teal’c?", stieß Daniel fragend hervor. Im Grunde wollte er es gar nicht wissen, er malte es sich bereits aus.

"Ich bin hier, Doktor Jackson. Es geht mir gut.", antwortete der Jaffa und nickte seinem Freund zu, nachdem dieser sich zu ihm umgewandt hatte. Erleichtert atmete Daniel aus. Seinen Freunden ging es anscheinend gut, zumindest zwei von dreien.

"Du warst doch bei den beiden, wie geht es ihnen?", fragte Tara besorgt. Sie mochte Zion, sie konnte ihn schon fast einen Freund nennen und nach allem, was Teal’c ihr über Jack O’Neill erzählt hatte, war dieser ihr auch sehr sympathisch.

"Nicht gut. Sie sehen schlimm aus und ich bin sicher, dass Jack nicht mehr lange durchhält. Hätte ich mich doch bloß nicht von Taren einschüchtern lassen. Ich war so sein verdammter Volltrottel.", entgegnete Daniel und fuhr sich frustriert durchs Haar.

"Ist schon OK, Daniel. Wir haben es ja bald überstanden."

"Ich hoffe bloß bevor wir bei Anubis eintreffen.", dachte dieser laut.

"Trangce ist bereits auf neuem Kurs, macht euch darüber keine Sorgen. Wir sollten jetzt gehen.", sagte Lesaria kühlt und ging in die Richtung, aus welcher Daniel gekommen war.

* * * * *

Wütend stürmte Taren in die Zelle, in welcher sich immer noch Colonel O’Neill und Zion Scycs befanden. Der Zorn stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Irgendetwas schien nicht nach seinem Plan zu verlaufen. Jack konnte sich ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie muss es sein Team geschafft haben, den Warlocks zu entkommen und die Kontrolle über das Schiff zurückzugewinnen. Er hoffte nur, er würde überleben, bis sie sich bequemten, endlich hier aufzutauchen. Bei der Wut, die sich in Taren aufgestaut hatte, würde das an ein Wunder grenzen. Wenigstens starb er mit der Gewissheit, dass auch diesem Goa’uld die gerechte Strafe zuteil werden würde.

"Wie hast du das gemacht?", fuhr Taren seinen Bruder an. "Wie hast du die Kontrolle zurückgewonnen."

"Nicht ich, sie!", antwortete Zion kühl. "Trangce hat wieder die Kontrolle." Für diese Antwort bestrafte Taren ihn mit dem Handmodul. Stück für Stück wurde ihm das Leben ausgesaugt. Jack wollte ihm helfen, sah sich suchend um und fand schließlich, wonach er Ausschau gehalten hatte, den Folterstock. Er lag gut anderthalb Meter von ihm entfernt, doch hoffte er, ihn dennoch mit dem Fuß zu erreichen. Taren beachtete ihn nicht, er war vor Wut auf seinen Bruder blind geworden. Das war Jacks Chance. Er streckte seinen rechten Fuß nach dem Stab aus, doch erreichte er ihn nicht ganz. Das Naquada seiner Fesseln schnitt sich immer tiefer in das Fleisch seiner Handgelenke und löste einen brennenden Schmerz aus. Jack verkniff sich ein Stöhnen und reckte sich noch ein Stück. Endlich schaffte er es, den Stab zu sich heranzuziehen und zwischen beide Füße zu schieben. Mit letzter Kraft zog er sich an den Naquadaketten nach oben und ließ seine Füße samt Stab seitlich nach vorne schnellen, damit er Taren damit in die Rippen stieß. Dieser schrie vor Schmerz auf, ließ von Zion ab und sackte kurz darauf zu Boden. Jack fühlte, wie seine Beine immer schwerer wurden, wie seine Arme nachließen und er den Stab aus den Füßen zu verlieren drohte. Noch einige Sekunden, länger würde er es nicht durchhalten. Zion hatte sich wieder gefangen, umschlang ebenfalls die Ketten seiner Fesseln mit den Händen, zog sich wie Jack nach oben und stieß kräftig mit den Beinen zu, so dass Taren gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde und dort bewusstlos zum Liegen kam. Aus seinem Hals trag erst der Kopf des Goa’uld und dann auch der Rest seines Körpers hervor. Dieser löste sich vollends und kroch blitzschnell an der Tür vorbei auf Jack zu, als diese aufglitt und ein schwarzer Stiefel den Parasiten unter sich zerquetschte. Das bläuliche Blut des Symbionten ergoss sich über den Fußboden.

"Na phantastisch!", stieß Ale’c aufgebracht hervor. "Jetzt habe ich auch noch Goa’uldsabber unter meinem Stiefel. Dieser Tag ist echt das Letzte!" Angewidert versuchte er die Überreste des Goa’ulds am Boden abzuwischen. Keiner konnte sich das Lachen verkneifen. Teal’c war sofort an Jacks Seite und stützte diesen, während Zion von Lesaria aufrecht gehalten wurde. Seine Schmerzen schienen ihm schier unerträglich und nur aus einem Grund hielt er sich wach, er wollte sichergehen, dass es seiner Sam gut ging.

"Sam!", hauchte er schwach.

"Ich bin OK, Jack.", sagte sie schnell und kam auf ihn zu. Einen Moment sah er sie nur lächelnd an, bevor er das Bewusstsein verlor.

* * * * *

"Es geht mir gut!", versuchte Zion Lesaria abermals davon zu überzeugen, dass er wieder einsatzfähig war, doch diese ignorierte ihn wie so üblich. Er war darauf bedacht leise zu sprechen, da Colonel O’Neill immer noch bewusstlos neben ihm lag. Major Carter saß an seiner Seite und hielt seine Hand. Ihre Besorgnis stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Er fand, dieser Kerl hatte wirklich mehr Glück als Verstand. Mal ganz abgesehen davon, dass eine wunderschöne Frau ihn zu lieben schien, war er auch umgeben von getreuen Freunden, die für ihn sterben würden, so wie er es beinahe für sie getan hatte. Zion musterte Lea eingehend und fragte sich, ob sie beide vielleicht auch irgendwann solch eine Freundschaft aufbauen würden. Ein Stöhnen unterbrach seine Gedankengänge. Jack kam wieder zu sich und öffnete die Augen.

"WOW!", stieß er mit vor Schmerz verzehrtem Gesicht hervor. Sein Kopf schien jeden Moment zu zerspringen. "Nie wieder Planeten mit Naquada."

"Versprochen!", meinte Sam ruhig und strahlte ihn an. Sie hatte ihr berühmtes Carter-Lächeln aufgelegt und kaum erblickte Jack dieses, ging es ihm schon wesentlich besser. Dennoch wagte er es nicht, sich zu erheben. Noch immer schmerzte jeder Winkel seines Körpers, besonders aber die Arme. "Werde mir nur gesund, hast du gehört." Er nickte zustimmend und schloss die Augen wieder. Das helle Licht brannte in seinen Augen und er konnte seine Lider nicht länger offen halten. An Schlaf war aber im Moment nicht zu denken. Er wollte endlich genau wissen, was passiert war.

"Was ist passier? Ich meine, wie bist du...", fragte er schwach.

"Eine lange Geschichte. Ich werde dir später alles erzählen. Ruhe dich erst einmal aus." Er wollte nicht wieder einschlafen, doch sein Körper schien nicht auf ihn, sondern auf Sams Worte zu hören, denn kurz darauf befand er sich schon wieder im Land der Träume. Zion konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Anerkennend meinte er: "Dieser Kerl ist echt unglaublich. Jeder andere, den ich kenne, wäre schon längst zusammengebrochen, aber er hat Taren sogar noch provoziert."

"So ist er halt.", entgegnete Sam verträumt. "Ich wünschte nur, er würde sich manchmal etwas zurückhalten. Er macht sich dadurch nur noch mehr Schwierigkeiten." Sie strich ihm liebevoll übers Haar und fuhr dann fort: "Obwohl deine Freunde auch nicht übel sind. Ohne sie hätte dieser Alptraum erst begonnen. Du kannst dich glücklich schätzen, sie zu haben. Ohne sie wären wir jetzt wohl alle tot. Du solltest dich bei Gelegenheit bei ihnen dafür bedanken."

"Ja, das werde ich.", stimmte er ihr zu. Freunde, waren sie wirklich seine Freunde? Sie hatten ihn gerettet? Sie haben nicht einmal versucht, zu fliehen. Vielleicht konnte er sie wirklich als Freunde bezeichnen. Auf jeden Fall würde er sich etwas einfallen lassen, um ihnen zu danken, dass sie nicht nur ihn, sondern auch sein heißgeliebtes Schiff gerettet hatten, obwohl dieses sich immer noch nicht dazu durchgerungen hatte, ihn als Piloten wieder anzuerkennen.

* * * * *

Weitere zwei Stunden später saßen alle beim Essen. Sogar Jack hatte sich zu ihnen gesellt und schlag alles herunter, was er zwischen die Zähne bekam. Vorher machte er sich aber noch mit Ale’c und Tara bekannt.

"Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass ich mein Leben euch zu verdanken habe.", meinte er und reichte ihnen die Hand.

"Korrekt.", entgegnete Ale’c wenig angetan. "Aber eigentlich wollten wir lediglich unsere eigenen Ärsche retten. Das Zions Befreiung die Ihrige miteinschloss war im Grunde mehr ein Zufall."

"Dann kann ich ja froh sein, dass ich solch ein Glückspilz bin.", konterte er herausfordernd und blickte seinem Gegenüber dabei tief in die Augen, bis beide dann schließlich anfingen zu grinsen.

"Männer, die soll einer verstehen!", stieß Tara verzweifelt hervor und schüttelte resignierend den Kopf. Sie wandte sich mit den Worten an Sam: "Wie hältst du es gleich mit drei von denen aus. Ich bin ja schon bei Ale’c am Verzweifeln."

"Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.", gab diese offen zurück und sah vielsagend zu ihren Freunden. Teal’c hob lediglich verwundert die Augenbrauen, während Jack und Daniel unschuldig grinsten.

Abwehrend meinte O’Neill: "Als ob du so ein Engel wärst, Prinzesschen." Jack Teller war leer und er holte sich gleich einen Nachschlag. Ihm kam es vor, als hätte er jahrelang nichts mehr gegessen und stopfte nun alles Mögliche in sich hinein. Die anderen hätten nicht einmal die Hälfte davon runter bekommen und Daniel wurde allein beim Zusehen schon schlecht. Was ihn auch dazu veranlasste, sich abzusondern und in sein Quartier zu verschwinden. Teal’c folgte ihm mit der Ausrede auf den Lippen, dass es Zeit für sein Kel‘Noreem war, auch wenn jeder hier wusste, dass er nur nicht länger mit ansehen konnte, wie Colonel O’Neill sich voll stopfte. Auch Tara und Ale’c gingen ihrer Wege, denn sie wollten sich das Naquada noch etwas genauer ansehen, was Samantha sich natürlich nicht entgehen lassen durfte.

Bevor sie jedoch die Cafeteria verließ, flüsterte sie Jack noch ins Ohr: "Wir sehen uns dann auf dem Fest." Dieser sah ihr jedoch nur verwirrt hinterher, denn bis jetzt hatte er noch keinen blassen Schimmer, worum es eigentlich ging.

"Fest?", rief er ihr deswegen laut hinterher.

"Ein alter Brauch bei den Terranern. In achtzehn Stunden werden sich die fünf Monde Terrains hintereinander aufreihen und jedem, in dieser Nacht gezeugtem Kind, spezielle Kräfte verleihen. So heißt es zumindest. Sie werden außerordentlich klug oder Genies auf ganz bestimmten Gebieten. Aber keinen, den ich je kennen gelernt habe, konnte Dinge schweben lassen oder so etwas in der Art, obwohl es schon vorgekommen sein soll.", erklärte Zion ihm zwischen zwei Bissen. Auch er fühlte sich vollkommen ausgehungert, so dass sie beide sozusagen um die Wette aßen.

"Cooler Brauch. Sollten wir mal bei Sonnenfinsternis einführen. Aber wieso wird solch eine große Sache daraus gemacht, schließlich wird es doch Tausende von diesen Kindern geben.", entgegnete Jack leicht irritiert.

"Das ist ja grade das Problem. Eben das passiert nicht. Die Terraner sind leider fast alle unfruchtbar. Das ist die Folge dieses Brauches. Sie haben sich zu weit entwickelt. Sie sind schon froh, wenn ein Kind gezeugt wird und wie ich annehme, wird das dann wohl sogar Eures sein, schließlich hat Sam gerade ihren Partner gewählt. Das übernehmen nämlich die Frauen." Zion grinste ihn vielsagend an.

"Dann werden Teal’c und Daniel sicher auch noch von einer Schönheit glücklich gemacht, vorausgesetzt alle Frauen sehen so aus, wie Tara und Lea.", freute sich Jack und kratzte den Rest seines Essens von dem Teller. Nun war er satt.

"Das ist anzunehmen.", gab Zion zurück. "Eine Auffrischung des Genpools ist immer gut. Vielleicht trägt es sogar dazu bei, dass die Terraner nicht irgendwann gänzlich aussterben."

Jack musterte ihn einen Moment und hakte dann nach: "Und was ist mit dir. Auch schon jemanden gefunden?"

"Ich habe nicht das Bedürfnis, mich fortzupflanzen, jedenfalls jetzt noch nicht. Ich habe ja auch noch ein paar Zyklen Zeit dazu.", wehrte Zion ab. Er hielt nichts davon, wahrscheinlich mit einer wildfremden ins Bett zu gehen. Wenn, dann nur, wenn es nicht auf so etwas hinauslief, denn als Vater wäre er wegen seinem Job und seiner Herkunft gänzlich ungeeignet. In einer festen Partnerschaft, wie Jack und Sam sie pflegten, wäre das durchaus etwas anderes gewesen, aber nicht mit einer Unbekannten, die er vielleicht sogar nicht einmal leiden konnte, wenn er sie näher kennen lernte.

"Auch wieder wahr.", meinte Jack und erhob sich. "Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich werde jetzt etwas trainieren gehen. Ich will ja schließlich nicht fett werden. Sam soll es sich schließlich nicht anders überlegen." Das war ganz deutlich ein Wink mit dem Zaunpfahl und Zion ging selbstverständlich darauf ein.

"Ich bin dabei."

* * * * *

Weitere drei Stunden später trafen sie auf Terrain ein und sahen sich erst einmal um. Allein der sich im Orbit befindliche Raumhafen war gigantisch und Terrain selbst war circa so groß wie der Jupiter, mit Abstand der größte Planet des Sonnensystems der Erde. Den Koordinaten nach zu urteilen befanden sie sich am Rande der Milchstraße, also weiter entfernt, als jemals zuvor, wenn man das kleine Missgeschick mit der Exodus außer Acht ließ. Major Carter war voll in ihrem Element und auch Doktor Jackson schien sich gut zu amüsieren. Teal’c unterhielt sich mit seinem alten Freund Ale’c und Jack versuchte sich dahingehend abzulenken, nicht gleich einzuschlafen, bis sie endlich mit einem kleineren Shuttle auf den Planeten gebracht wurden. Es dauerte dann fast eine weitere Stunde, bis sie mit dem Ältestenrat, also so etwas wie der Senat auf der Erde, sprechen durften. Als sie den großen Saal betraten, verbeugten sich ihre neugewonnen Freunde und SG-1 tat es ihnen gleich.

"Hoher Rat, ich danke euch sehr, dass ihr mir eine Audienz bei euch gewährt habt.", meinte Zion untertänigst. "Das sind die Tauri, welche die Systemlords töteten. Mit ihrer Hilfe konnten wir den Warlock entkommen und einen großen Teil des Naquadas retten."

"Wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet.", meinte einer der älteren Männer. "Ich hoffe ihr bleibt noch ein Weilchen und seit unsere Gäste."

"Es wäre uns eine große Ehre und ein Vergnügen.", antwortete Daniel freundlich.

"Vielleicht sollten wir vorher telefonieren gehen. Hammond rastet sonst wahrscheinlich aus.", wandte Jack ein ohne auch nur auf die anderen zu achten. Ihm war es egal, ob er jemanden damit beleidigte. Sie hatten ihr kostbares Naquada und ihr Schiff gerettet, außerdem kochten diese Männer auch nur mit Wasser.

Auf diese Bemerkung hin, ergriff Zion wieder das Wort und fragte: "Könnten sie ihrem Führer eine Nachricht durch den Ring zukommen lassen. Seine Welt würde sicher gerne erfahren, dass es ihnen gut geht und sie Gleichgesinnten begegneten."

"Wir würden auch gerne von euch lernen.", sagte Samantha jetzt fest. "Eine Allianz mit euch könnte uns im Kampf gegen die Goa’uld nützlich sein. Eure Technologie würde einen strategischen Vorteil bedeuten."

"Ich muss sie leider enttäuschen, wir kämpfen nur gegen die Goa’uld, wenn uns keine andere Möglichkeit bleibt. Es gibt einen weitaus mächtigeren Feind, der unsere Welt bedroht. Ihr habt ihn ja bereits kennen gelernt.", wehrte der ältere Mann ein.

Jetzt war es an Lesaria, sich einzumischen: "Aber die Goa’uld sind bereits wieder unser Problem. Anubis hat sich mit den Warlocks verbündet und wird uns wahrscheinlich in der nächsten Zeit angreifen. Sie wissen was er mit den Tollanern gemacht hat. Wir können diese potentielle Gefahr nicht einfach ignorieren."

"Dann bist du dafür, dass wir ihnen Zugang zu unseren Technologien gewähren.", hakte ein anderer Mann nach.

"Nein, das nicht. Sie sind zu primitiv, sie würden dieses Wissen missbrauchen, aber wir könnten ihnen das Wissen über einige Technologien zu Teil werden lassen, die es ihnen ermöglicht, sich schnellstmöglich weiter zu entwickeln, um ihren Planeten schützen zu können. Ich denke dabei an unsere Schutzschilde und die Nutzung der Energie aus Naquada. Natürlich alles unter Beaufsichtigung.", wandte sie ein. Jack hatte schon mit so etwas in der Art gerechnet und um ehrlich zu sein, war das mehr als die anderen Verbündeten ihnen je angeboten hatten. Man konnte durchaus zufrieden sein. Stellt sich bloß die Frage, welche Gegenleistung sie erwarteten.

"Wo ist der Haken?", fragte er schließlich. "Was erwartet ihr als Gegenleistung?"

"Euer Genmaterial. Zion hat euch unsere Lage sicher schon erörtert.", meinte der erste Mann wieder.

Leicht irritiert hakte Daniel nach: "Ihr wollt Sperma von uns?" Der Mann nickte und Jackson verzog leicht angewidert und beschämt das Gesicht.

"Sollt ihr bekommen.", sagte Jack und zog die Aufmerksamkeit auf sich.

"Sir, sind sie sich sicher, dass sie das tun wollen?", hakte Sam nach und sah ihn etwas verlegen an. Sie dachte wohl, er würde sich sofort an die Arbeit machen.

"Ich doch nicht!", wehrte er ab. "Ich dachte mehr daran, ihnen die künstliche Befruchtung näher zu bringen und darüber hinaus noch etwas von unseren Spermabanken abzuzweigen. Fällt doch eh nicht weiter auf. Und bei diesen Schönheiten hier würde es mich nicht sehr wundern, wenn auch einige Soldaten sich freiwillig melden würden. Nicht, dass ich darunter wäre. Ich würde euch den Genpool nur versauen." Damit war die Sache für ihn erledigt. Alle waren glücklich und er würde es heute Abend sicherlich noch werden, vorausgesetzt, Sam überarbeitete sich nicht, denn sie würde sich sicher gleich daran machen, die Schutzschilde zu inspizieren. Sie verabschiedeten sich und er folgte Zion zum Stargate, damit er die frohe Botschaft ihres Überlebens und neuen Abkommens bekannt geben konnte. Hammond würde sich echt freuen. Dennoch war eine Standpauke auch mit einzukalkulieren, so war er halt. Und natürlich würde er sofort jemanden hinschicken wollen, der die Erstversorgung bei solch einem Anlass vornahm. Sicher zwei Dutzend Soldaten, die sich dazu bereit erklärten. Wäre echt so etwas wie Landurlaub.

* * * * *

Samantha war aufgekratzt wie ein kleines Kind zu Weihnachten, als man ihr vorerst im Groben erklärte, was genau es mit den Schutzschilden auf sich hatte. Es klang alles ganz plausibel und sicher würden auch die Ingenieure der Erde solch eine Konstruktion zustande bringen. Der Haken lag nur daran, dass man dafür ein Metall, ähnlich dem des Naquadas verwenden musste, welches es auf der Erde nicht gab und auch auf sonst keinem Planeten, den sie kannten. Es war darüber hinaus äußerst selten und die Terraner hatten es lediglich, da es ein Endprodukt dessen war, was ein seltenes Tier an Exkrementen ausschied. Es ernährte sich doch tatsächlich von Naquada und deswegen brauchten sie diese Unmengen davon, um ihre Produktion am Laufen zu halten. Ihnen würde sonst sozusagen der Treibstoff ausgehen. Sam fand das alles hoch interessant und hätte am Liebsten eine Probe dieses Materials auf der Erde untersucht, doch die Wissenschaftler Terrains wollten erst auf das OK ihres Ältestenrates warten, ehe sie etwas davon aushändigten. Außerdem war jetzt der falsche Zeitpunkt dazu, da alle ziemlich aufgekratzt wegen der bevorstehenden Feier waren. Carter ging es nicht anders, denn sie hatte schließlich vor, sich von ihrem Jack schwängern zu lassen, falls es jedenfalls dazu kommen sollte. Da sie die Pille nahm, konnte man das nie so genau sagen. Sie hoffte es jedoch. Sie hatte einfach die Nase voll, sie wollte sich nicht länger verstecken. Etwa dreieinhalb Stunden später holten Tara und Lesaria sie ab und schleiften sie fast gewaltsam in eines der vielen Quartiere, damit sie sich vorbereiten konnte. Sam hielt das zwar für überflüssig, doch sie machte dennoch mit. Sie wollte die Bräuche ja nicht missachten und irgendwelche Leute verstimmen. Es waren noch zehn Stunden Zeit, bis sich die Monde in der richtigen Position befinden würden und es zum eigentlichen Fest kommen würde, doch anscheinend hatten die Terraner vor, sich vorher noch Mut anzutrinken, etwas zu flirten und sich gegenseitig scharf zu machen, was bei den Stofffetzen, welche alle drei Frauen fast eine Stunde später am Leibe trugen, auch nicht schwer zu sein schien. Es offenbarte mehr als es versteckte. Sam fühlte sich unwohl, Lesaria schien es als Notwenigkeit hinzunehmen und Tara betrachtete sich immer wieder bewundernd im Spiegel.

"Ob Ale’c so endlich ein Auge auf mich wirft?", dachte sie laut.

"Sicher! Du bist eine der wenigen fruchtbaren Frauen dieses Planeten und er würde sich sicher geehrt fühlen, dass du ihn auserwählst.", entgegnete Lea kurz. Auch sie warf einen Blick in den Spiegel. "Obwohl ich nicht ganz verstehe, was ich überhaupt auf diesem Fest soll. Ich bin eine künstliche Intelligenz, ich kriege keine Kinder."

"Und ich frage mich, warum ich nicht in meinen Sachen gehen kann oder wenigstens in Etwas, dass nicht nur aus Stofffetzen besteht. Ich fühle mich doch recht unwohl und sicher bekomme ich einen derben Schnupfen.", jammerte Sam.

Tara gab zurück: "Weil das Frauen vor Tausenden von Jahren mal so festgelegt haben. Die Männer stehen halt auf so etwas. Außerdem kommt man dann schneller zur Sache."

"Aber das macht doch dann keinen Spaß.", wandte Sam ein. "Man muss wenigstens ein wenig Vorspiel haben, sonst läuft gar nichts."

"Dazu ist das Fest da, um sich gegenseitig in die richtige Stimmung zu bringen.", erklärte Lesaria.

"Mal eine persönliche Frage, Lea. Bist du eigentlich so konstruiert...", begann Sam, wurde aber sofort von ihr unterbrochen.

"Ja, das bin ich. Wir alle sind es. Einige von uns wurden allein zum Vergnügen hergestellt, denn so konnten sich die Männer sicher sein, dass eine Frau kein Kind von ihm empfing, bevor nicht der nächste Zyklus zu Ende ging. Ich hatte das Glück, nicht dazu zu gehören, obwohl Satreck mich oft als solch ein Spielzeug gesehen hat. Mittlerweile wurden all diese armen Geschöpfe aufgerüstet und wenn sie sich ausnutzen lassen, dann nur freiwillig.", meinte sie leicht säuerlich, dass so mit ihrer Art umgegangen worden war.

"Und du spürst auch etwas?", hakte Sam neugierig nach. Sie war wieder in ihrem Element.

Lesaria antwortete: "Ich habe Nervenbahnen, genau wie du. Meine Haut ist lebendig. Ich kann dieses Gefühl natürlich jederzeit abschalten, aber als Ärztin ist es unerlässlich, zu fühlen, was man berührt. Ich würde sonst wahrscheinlich jemanden unabsichtlich wehtun."

"Genug davon!", mischte sich Tara ein. "Sie ist eine Frau wie wir und sie wird sich heute ebenso einen Mann suchen, so ist es Brauch. Ob Kind oder nicht, ist doch egal, Hauptsache man hat seinen Spaß." Sie presste Sam auf einen der Stühle, die im Quartier standen und betrachtete ihr Gesicht, dann begann Tara sie zu schminken. Widerwillig ließ Sam auch das über sich ergehen.


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