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Zion & Trangce von Lenari

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Kapitel 3

Jack O’Neill wurde durch einen betäubenden Schmerz, welcher seinen ganzen Körper zu durchfahren schien, geweckt. Als er die Augen öffnete, sah er alles nur verschwommen, so auch die Person, die vor ihm stand. Seine Arme schmerzten, denn sie hielten sein ganzes Gewicht. Unbeholfen und schwach stellte er sich auf die Füße und musste sich geradezu dazu zwingen stehenzubleiben, um nicht sofort wieder in sich zusammenzusacken. Das Gas hatte es wirklich in sich gehabt und auch die Energieladung hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Neben ihm stand noch jemand, er erkannte ihn als Zion, wenn auch nur schwer. Er blinzelte ein paar Mal und seine Sicht wurde klarer. Vor ihm stand ein hässlicher Außerirdischer und er hatte nun wirklich schon eine ganze Menge von denen gesehen. Es war eine Mischung aus Unas und Riesenspinne, mit sechs Armen und sehr scharfen Zähnen. Er konnte nicht davon ausgehen, dass es sich bei dieser Art um friedliche Vegetarier handelte.

"He!", meinte er mit ächzender Stimme und räusperte sich erst einmal.

"Versuch es erst gar nicht, sie verstehen dich sowieso nicht. Sie sind zu blöd dazu.", bemerkte Zion wütend.

"Lass mich raten, die Warlocks?!", gab Jack sarkastisch zum Besten.

"Genau die, obwohl ich nicht weiß, wie sie unbemerkt eindringen konnten.", grübelte Zion.

"Vielleicht hast du ausversehen einen mit hochgebiemt. Kann doch sein."

"Ausgeschlossen. Trangce hätte sie erstens sofort entdeckt und zweitens kennen sie sich mit den Systemen dieses Schiffes nicht aus, sie könnten ja nicht einmal den Toaster..." Ihn wurde schlagartig alles klar. Das permanente Versagen der Schilde, der hohe Energieverlust, der scheinbar zufällige Treffer und das alles bei diesem Einsatz, wo das Schiff mit minimaler Besatzung unterwegs ist. Er hätte es ahnen müssen, vor allem da sein Ingenieur sich freiwillig gemeldet hatte und sonst bei solchen Himmelfahrtskommandos immer kniff. "Satreck!"

"Genau der!", gab dieser zurück. Die Tür hatte sich geöffnet und er war hinter zwei weiteren Warlocks hervorgetreten. "Hast du wirklich gedacht, ich wäre so blöd, mich freiwillig zu melden, wenn ich nicht ein As im Ärmel gehabt hätte?"

"Du Mistkerl!", schrie er aufgebracht. Zion hätte ihm mit bloßen Händen umgebracht und die Warlocks dazu, wenn seine Fesseln ihn nicht davon abgehalten hätten. Ruckartig wurde er zurückgeworfen, konnte sich jedoch auf den Füßen halten. Das kalte Naquada hatte sich in sein Fleisch gepresst und hässliche Wunden hinterlassen. "Ich werde dich umbringen."

"Das bezweifle ich stark." Satreck wog sich in Sicherheit, doch aus Erfahrung wusste Jack, dass darauf meist der Tod folgte. Er hatte es schon oft bei den Goa’uld erlebt und war es auch gewesen, der ihnen das Bein stellte, welches sie zum Stürzen brachte. Diesmal würde es nicht anders sein, das schwor er sich, auch wenn er noch nicht wusste, wie. Etwas anderes war jedoch wichtiger als seine Rache und das waren seine Freunde.

Deswegen fragte Jack zischend: "Wo ist mein Team?"

"Oh, es geht ihnen besser als euch, besonders wenn mein Herr erst einmal mit euch fertig ist.", antwortete der Verräter grinsend und verließ den Raum. Vorher bemerkte er aber noch: "Obwohl, ich könnte mich in der Zwischenzeit mit der kleinen Wildkatze begnügen. Sie schreit ja geradezu nach einem, der es ihr mal so richtig besorgt." Jetzt war es Jack, der ausrastete und ihm am Liebsten den Hals umgedreht hätte, denn diese Bemerkung war durchaus Ernst gemeint und Sam würde sich sicher nicht einmal dagegen wehren können.

"Ich bringe dich um, das schwöre ich dir. Ich werde dich umbringen!", rief er ihm nach, der Verzweiflung nahe. Am Liebsten wäre Jack in die Knie gesunken, doch die Naquadaseile waren einfach zu kurz und der Boden zu weit entfernt. "Ich werde kommen und der Tod kommt mit mir.", stieß er einen Fluch aus und er hatte vor, ihn wahr werden zu lassen. Bis jetzt war es schließlich immer so gewesen.

* * * * *

Auch die anderen erwachten so langsam aus ihrem Tiefschlaf. Man hatte sie auf die Krankenstation gebracht, wobei man Teal’c sogar in eine Zelle stecken musste, die extra für Gefangene war, die im Kampf verwundet wurden. Er hatte sich heftig gewehrt und sich sogar losreißen können. Zwei Warlocks mussten ihn zurückhalten und einsperren. Daniel Jackson hielt sich mit seinen Wutausbrüchen lieber zurück, versuchte aber sich mit ihnen zu unterhalten, doch sie reagierten nicht einmal.

Nach einer Weile schrie Samantha Carter ihn an: "Daniel, halten sie endlich die Klappe, das bringt doch nichts." Man hatte sie auf einen der OP-Tische gebunden und um ehrlich zu sein, gefiel ihr das gar nicht. Sie konnte sich kaum bewegen und wehren schon gar nicht. Sie hasste das Gefühl der Hilflosigkeit, dass sie überkommen hatte. Zusätzlich machte sie sich noch Sorgen um Jack, der entweder tot oder woanders hingebracht worden war.

"Entschuldige.", gab er reumütig zurück. "Ich will doch nur wissen, wie das passieren konnte." Daniel saß auf dem Fußboden, denn das zweite Bett wurde von Malek besetzt, der immer noch zu schlafen schien. Man hatte Doktor Jackson Handschellen verpasst und sie mit einer langen Kette aus Naquada an einer sehr stabil aussehenden Halterung befestigt. Auch er stellte also keine Gefahr da. Fragte sich bloß, warum sie gerade hierher gebracht wurden. Das ergab alles keinen Sinn für ihn.

"Ich würde viel lieber wissen, wie wir uns aus dieser Lage befreien wollen. Ich habe keinen Bock als Frühstück für die zu enden.", entgegnete sie mit einem angewiderten Blick zu den sechs Gestalten, die sie bewachten. Die Türflügel glitten auseinander und ein hochgewachsener Mann, mit gebräunter Haut, kurzem schwarzem Haar und braunen Augen betrat die Krankenstation. Daniel erkannte ihn sofort.

"Taren.", murmelte er geschockt.

"Ganz recht Doktor Jackson.", gab der Mann zurück. "Wie sie sehen, sind auch sie mir bekannt. Was für ein Zufall, dass wir uns hier begegnen. Anubis wird entzückt sein." Ein breites Grinsen machte sich auf Tarens Gesicht breit und seine Augen begannen fremd zu leuchten wie die eines Goa’uld. Er wandte sich um und verließ den Raum.

* * * * *

"Was machen wir jetzt?", flüsterte Ale’c ihr zu.

"Keine Ahnung, aber das halbe Dutzend Warlocks da unten kriegen wir wohl kaum alleine überlistet. Vielleicht sollten wir erst einmal nach Zion suchen. Vielleicht schafft er es ja, dass Trangce sich wieder normal benimmt.", entgegnete Tara, klang aber nicht gerade voller Hoffnung.

"Dann hätte er es doch schon längst getan.", wandte er ein.

"Sie hat ihn sicher nicht an sich herangelassen. Wenn wir sein normales Interface jedoch mit ihrem Hauptspeicher vernetzen, könnte er sicher bis zu ihr vordringen."

Ale’c schüttelte entschieden zurück und warf ein: "Genauso gut könnte sie ihm das Hirn braten und dann ist unser Pilot flöten."

"Hast du eine bessere Idee?", blaffte Tara ihn jetzt an. Sie wurde langsam gereizt, da er sie nicht ernst zu nehmen schien.

"Um ehrlich zu sein, Ja!", gab er schroff zurück. "Wir suchen Lesaria. Sie wurde sicher deaktiviert und irgendwo verstaut. Wir sehen einfach bei den Ladevorrichtungen der Reserveeinheiten nach. Vielleicht ist sie auch in Satrecks kleiner Bastelecke. Er scheint ja mit Taren und den Goa’uld unter einer Decke zu stecken." Widerwillig folgte sie ihm, auch wenn sie viel lieber erst Zion befreit hätte. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was dessen Bruder und die Warlocks mit ihm anstellen würden. Die Goa’uld waren unberechenbar, besonders wenn es um Folter ging und ein von Hass zerfressener Sumerer war auch nicht ohne. Zusammen würde das eine hundertprozentig tödliche Mischung ergeben. Doch unmöglich konnte sie sich von Ale’c trennen, denn dann wären wahrscheinlich nicht nur sie beide bald tot, sondern auch die anderen. Goa’uld machten nicht sehr lange Gefangene und sie hatten sicher eine größere Chance, wenn sie Lesaria fanden. Tatsächlich lag diese auf einem Tisch aus Naquada umringt von halbfertigen Erfindungen und zu reparierenden Geräten. Niemand war zu sehen. Sicherheitshalber setzten sie sich die Gasmasken wieder auf und stiegen in den großen Raum hinab. Lea war deaktiviert und als Ale’c sie sich näher begutachtete, musste er feststellen, dass ihre Schaltkreise vollkommen verschmort waren. Es würde Stunden dauern sie zu ersetzten, wenn sie es überhaupt schafften, denn sie verstanden nicht viel von der Technologie. Sie waren nur für den Abbau und die Regeneration des Naquadas, nicht für deren Verwendung zuständig.

"Das war wohl nichts!", bemerkte Tara mit dem Unterton in der Stimme, der soviel sagte wie: Nächstes Mal solltest du gleich auf mich hören.

"Vielleicht ist es nicht so schlimm, wie es aussieht.", versuchte Ale’c die Situation zu retten. "Wir könnten wenigstens..." Weiter kam er nicht, denn die Tür glitt auf und zwei Warlocks traten hindurch, Sam im Schlepptau und gefolgt von Satreck. Sie konnten sich gerade noch hinter einem Haufen Gerümpel verstecken, denn mehr war es einfach nicht.

"Zier dich nicht so, du wirst sehen, es wird dir gefallen.", meinte er mit einem freudigen Grinsen und sich die Hände reibend. Tara erschauerte, denn eine Nacht mit diesem Parasiten hätte sie selbst ihrer ärgsten Feindin nicht gewünscht, nicht einmal, wenn diese das freiwillig hätte tun wollen. Es war einfach zu widerlich und abstoßend. Schon beim Gedanken daran wurde ihr schlecht, wie musste es dann erst dieser Tauri ergehen.

Nachdem die Vier gegangen waren, flüsterte Tara: "Wir müssen sie retten."

"Und wie sollen wir das anstellen? Willst du da hereinspazieren und wild in der Gegend herumballern?", fragte er sarkastisch, aber mindestens genauso leise.

"Natürlich nicht. Aber die Warlocks werden sicher nicht zusehen wollen. Vielleicht kann sie uns sogar bei Lesaria helfen. Drei Gehirne sind besser als zwei.", entgegnete sie und schlich sich geduckt näher an die Tür zu Satrecks Gemach. Ale’c hatte somit keine andere Wahl, als ihr zu folgen, wenn er das auch nur widerwillig tat.

* * * * *

Major Samantha Carter wurde aufs Bett geworfen. Sie hatte sich gewehrt so gut sie konnte, doch es hatte einfach nichts genutzt. Diese Viehcher von Außerirdischen waren einfach zu stark für sie gewesen. Nicht einmal Teal’c hatte etwas gegen sie ausrichten können. Ketten, wie Daniel sie trug, schlossen sich um ihre Handgelenke und wurden an zwei Verankerungen befestigt. Dieses Schwein hatte schon an alles gedacht. War bestimmt nicht das erste Mal, dass er eine Frau gegen ihren Willen nahm. Sam wurde schlecht und sie hätte sich sicher übergeben, wenn sie gekonnt hätte. Sie unterdrückte die Tränen. Nein, weinen wollte sie nicht. Er zog sich schnell Hemd und Hose aus, entkleidete auch sie unten herum, setzte sich auf sie und schickte dann die Warlocks nach draußen. Als Satreck dann versuchte, sie zu küssen, drehte sie ihren Kopf zur Seite. Dafür schlug er sie mit dem Handrücken ins Gesicht, zwang sie dann, ihn anzusehen und küsste sie auf den Mund. Sam lief es eiskalt den Rücken runter. Sie hatte das Gefühl, Jack zu betrügen, indem sie sich von diesem Mistkerl küssen ließ, deswegen versuchte sie ihm abermals das Knie in sein bestes Stück zu stoßen. Leider war Satreck auf solch eine Attacke von ihr vorbereitet gewesen und legte sich zischen ihre Beine, um diese auseinander zu drücken. Carter schloss die Augen. Hier würde sie niemand hören, dass wusste sie und niemand würde sie retten können, denn auch die anderen waren Gefangene von diesem Taren. Jetzt liefen ihr doch Tränen die Wangen hinunter. Begierig schleckte Satreck an ihrem Dekolleté, nachdem er ihr das T-Shirt hochgezogen hatte und war auch schon fast bei ihren Brüsten, als ein schriller Schrei zu ihnen drang. Weitere, kürzere Aufschreie folgten und sie wusste, dass es sich dabei um sterbende Warlocks handelte. Sie wusste es einfach. Es war also doch jemand entkommen, einer der übrigen Crewmitglieder und jetzt kamen sie, um sie zu retten.

"Was zum Teufel...", stieß Satreck gestört hervor, kam aber nicht weiter, denn schon riss die Tür mit einem leisen Zischen auf und zwei tödlich aussehende Waffenläufe richteten sich auf ihn.

"Runter von mir!", befahl Sam haßerfüllt und als auch die beiden, welche die Waffen hielten, ihm andeuteten, vom Bett wegzutreten, folgte er endlich der Anweisung. Sam rutschte etwas hoch und versuchte sich aufzusetzten. Am Liebsten hätte sie sich in ein Mauseloch verkrochen, so voller Scham war sie, doch sie bezweifelte, dass es erstens hier ein sicheres Plätzchen gab und zweitens, sie dazu Zeit finden würde, solange die anderen noch in Gefahr waren.

"Tara.", sagte Ale’c im Befehlston und die Frau machte sich daran, Major Carter von den Ketten zu befreien und reichte ihr dann die Hose.

"Danke.", brachte Sam zögernd hervor.

"Schon OK.", entgegnete Tara und richtete ihre Waffe wieder auf das Schwein von einem Mann, welcher in der Ecke stand mit wörtlich runtergelassenen Hosen. Sam zog sich an und erhob sich. Langsam trat sie mit ernstem Gesicht auf Satreck zu, um ihm dann ganz genüßlich einen Kinnhaken zu verpassen. Die Wucht ihres Schlages traf ihn so hart, dass er blindlings zur Seite fiel.

"Autsch.", presste Ale’c hervor und nahm sich vor, ein Auge auf diese Frau zu haben. Ihr wollte er nicht im Dunkeln begegnen.

"Schlampe!", zischte Satreck bitter. "Das werdet ihr noch bereuen. Taren wird euch für diesen Verrat alle foltern und töten lassen."

"Weiß du was,...", meinte Carter unberührt. "das hat man schon oft zu mir gesagt und auch dieses Mal wird es nichts weiter als ein leeres Versprechen bleiben."

Tara hielt ihr eine Waffe entgegen und meinte: "Du willst doch sicher einiges Wissen, wenn ich mich nicht irre." Ein Lächeln huschte über Sams Lippen, das mehr sagte als tausend Worte es konnten. Sie hatte vor, ihn etwas zu ärgern, sollte er nicht gleich anfangen zu singen. Sie kniete sich vor ihn hin, darauf bedacht nicht Ale’c in die Schusslinie zu geraten und hielt die Mündung der Waffe dicht über sein bestes Stück.

"Ich frage dich nur einmal, wo ist Jack?", fragte sie und Wahnsinn glitzerte in ihren Augen. Sie hätte keine Sekunde gezögert, abzudrücken, sollte er ihr nicht die gewünschten Informationen liefern.

"In einer der Arrestzellen.", antwortete Satreck mit angsterfüllter Stimme. Für Sam war das wie Musik in ihren Ohren.

"In welcher?" Um ihre Absichten zu verdeutlichen, presste sie das kalte Naquada auf seine Weichteile.

"Der Dritten von links. Ich schwöre es."

"Danke sehr!" Sie tätschelte ihm zufrieden die Wange. "Aber jetzt muss ich dich leider erschießen."

"Das muss warten.", wandte Ale’c energisch ein. "Wir brauchen ihn noch. Er wird Lesaria reparieren."

"Vergiss es!", fauchte Satreck übermütig. Sam richtete blitzschnell die Waffe auf seinen Unterleib und verfehlte diesen nur knapp, so wie es beabsichtigt war.

"Nächstes Mal treffe ich!", warnte sie ihn und deutete ihm an, aufzustehen und sich anzuziehen. "Und das du mir ja keine Dummheiten machst." Nachdem Satreck sich wieder angekleidet hatte, machte er sich an die Arbeit. Sam hoffte, dass sie nicht zu spät kommen würden. Wer konnte schon sagen, wie Taren auf Jack Art reagieren würde. Ihr war sowieso ein Rätsel, wieso man ihn und Zion woanders festhielt.

"Ich bin übrigens Tara.", stellte die junge Frau sich vor.

"Freut mich, Samantha Carter, aber nenn mich ruhig Sam.", entgegnete Sam leicht lächelnd.

"Der Brummbär da drüben ist Ale’c. Er ist ein Mensch wie du, wenn auch nicht von eurem Planeten.", fuhr Tara fort. Er drehte sich kurz zu ihr um und warf ihr einen scharfen Blick zu. Sie kicherte. "Ich sage ja, Brummbär."

* * * * *

"Du kannst mich mal!", zischte Jack schwach und schrie kurz darauf abermals laut auf. Aus jeder seiner Gesichtsöffnungen trat gleißendes Licht und ein unbändiger Schmerz durchfuhr seinen Körper. Er wusste nicht, wie lange diese Prozedur jetzt schon ging, Stunden oder gar Tage, aber bald würde er sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Seine Gedanken vernebelten sich immer mehr und der Schmerz betäubte seinen Körper, dass es ihn fast zur Unmacht trieb. Dennoch zwang er sich, wach zu bleiben.

"Ich frage dich ein letztes Mal, woher hast du dieses Amulett?", herrschte Taren ihn wütend an. Seine Geduld war langsam erschöpft, denn solch einen sturen Bock hatte er noch nie vor sich gehabt. Irgendwann hatten sie alle angefangenen zu reden, auch wenn es meist Stunden dauerte. Auch er würde noch singen, selbst wenn er ihn einige hundert Mal zu Tode quälen müsste.

"Fick dich ins Knie!", brachte O’Neill mit Müh und Not hervor, bevor ihn abermals dieser unglaublich quälende Schmerz durchfuhr und seine Beine unter seinem Gewicht nachgaben. Das Naquada um seine Handgelenke frass sich in sein Fleisch und hinterließ blutende Wunden, die höllisch zu brennen begannen. Mit letzter Kraft stemmte er sich wieder in die Höhe, um seine Arme zu entlasten und blickte hasserfüllt in Tarens kalte Augen. Jack wusste nicht einmal, warum er das über sich ergehen ließ, aber wenn es für Taren so wichtig zu sein schien, musste er um jeden Preis schweigen. Außerdem hatte er einen leisen Verdacht, was er damit zu bezwecken versuchte. Wenn er ihm verriet, woher das Amulett stammte, würde er außerdem jemanden verraten, den er um jeden Preis schützen musste.

"Lass ihn endlich in Ruhe, Taren!", mischte Zion sich jetzt ein. "Ich bin doch derjenige, den du willst." Sein Bruder wandte sich ihm zu und dessen Augen leuchteten finster.

"Alles zu seiner Zeit!", meinte er nur mit der machtverzehrten Stimme eines Goa’uld. "Du kommst schon noch früh genug an die Reihe, Bruder."

"Warte mal, er ist dein Bruder?", fragte Jack verwirrt. "Was wird das hier, eine Vergeltungsnummer? Wenn das so ist, dann haltet mich da gefälligst raus. Ich habe selbst genug von denen auf meiner Liste." Das erinnerte ihn unweigerlich an die Sache mit Sam und Satreck. Dafür versetzte man ihm noch eine Ladung Schmerzen. Wieder schrie er laut auf, doch es war nur kurz, nicht annähernd so lange wie die Male davor.

"Er ließ mich im Stich.", erklärte Taren mit einem zornigen Blick zu Zion. "Er setzte meinen makellosen Körper dem Universum aus. Hätte Anubis mich nicht gefunden und wiedererweckt, würde ich wohl immer noch wie ein Stück Müll durch das All fliegen. Du hast mich aufgegeben, mir mein Schiff gestohlen und meine Crew."

"Du warst tot und ich musste handeln.", wehrte Zion energisch ab. "Dein Schiff und deine Crew wären tot, hätte ich nicht deinen Platz eingenommen. Du bist mein Bruder, verdammt, glaubst du wirklich, es fiel mir leicht, dich zu bestatten. Es brach mir das Herz."

"Lügner!", schrie Taren ihn an und auch Zion wurde es zuteil, die Schmerzen dieses Folterstocks zu spüren, die Jack über sich hatte ergehen lassen müssen. "Du wirst sterben, genau wie alle anderen und dann gehört dieses Schiff wieder mir. Ich werde Terrain zerstören, es seiner Schätze berauben und mein neues Reich durch diese niederen Wesen aufbauen lassen. Ich werde herrschen, als Systemlord neben meinem Gott Anubis. Unsere Heimatwelt wird folgen und in Sklaverei untergehen für deren Egoismus. Sie werden es noch bereuen mich verstoßen zu haben." Jack erschauerte bei den Worten. Die Ernsthaftigkeit dieser Drohung war nur allzu deutlich.

Dennoch konnte er sich den Einwurf nicht verkneifen und sagte: "Obwohl es wahrscheinlich das einzig Richtige war, das sie bei einem durchgeknallten Spinner wie dir tun konnten." Ein erneuter Schwall von Schmerz durchfuhr seinen Körper und diesmal umfasste ihn die Dunkelheit und ließ ihn nicht mehr ziehen. Jack wurde unmächtig und sackte abermals zusammen.

* * * * *

Es dauerte ungefähr drei Stunden, bis Satreck damit fertig war, die verschmorten Schaltkreise auszutauschen und Lesaria wieder zum Laufen zu bringen. Dabei hatten alle peinlichst genau darauf geachtet, dass er auch ja keine Dummheiten anstellte. Carter hatte eine Menge dabei lernen können, über den Aufbau und die Funktionsweise dieser künstlichen Intelligenzen. Allein die Dinge, die sie über die Funktion der Gelenke wusste, würde reichen um auf dem Gebiet der Prothesen bahnbrechende Erfolge zu erzielen. Sobald sie das alles überstanden hatten, falls sie es überhaupt taten, würde sie ihre Kenntnisse mit Doktor Janet Fraiser teilen, die auf diesem Gebiet sicher bewanderter wäre. Lesaria öffnete blinzelnd die Augen, sah sich kurz um und setzte sich dann auf.

"Was ist passiert?", fragte sie ruhig.

"Du wurdest deaktiviert, aber wir haben dafür gesorgt, dass du wieder repariert wirst. Wie fühlst du dich?", antwortete Tara.

"Gut, denke ich. Ich funktioniere. Starte mein Memoryprogramm." Lesaria stand auf. Sie fasste ihre Erinnerungen zusammen: " Ich habe die Schilde rekonfiguriert und erkannt, dass diese nur auf minimaler Leistung liefen. Als ich Satreck dann zur Rede stellte, überlastete dieser meine Systeme."

"So etwas haben wir uns bereits gedacht.", mischte Sam sich ein. "Wir brauchen deine Hilfe, um Zion und die anderen zu befreien. Sie wurden von einem Goa’uld gefangengenommen. Der Name seines Wirtes ist Taren."

"Das ist unmöglich. Zions Bruder ist im Kampf gefallen.", wandte Lea ein.

"Glaub ihr, er ist es.", mischte Ale’c sich ein. "Und er ist lebendiger denn je. Außerdem macht er mit den Warlocks gemeinsame Sache. Von denen hat Anubis auch all die neuen Technologien. Hätte ich mir nach allem eigentlich gleich denken müssen."

"Wenn das so ist, sollten wir uns beeilen. Taren kann sehr ungemütlich werden, wenn man ihn reizt und ich denke, dieser Colonel O’Neill würde das tun. Darüber hinaus ist er sehr leicht nachtragend. Er wird es Zion übel nehmen, dass dieser einfach so seinen Platz einnahm und ihn sterben ließ.", folgerte Lesaria sachlich.

"Genug geredet, lasst uns endlich gehen.", drängte Sam zur Eile.

"Und was wird aus ihm?", fragte Tara und zeigte mit ihrer Waffe auf Satreck.

"Der kommt natürlich mit. Er ist unser Schutzschild.", meinte Ale’c nur, packte ihn am Arm und schleifte ihn auf den Flur. Protest wurde bei ihm heute nicht mehr angenommen.


weiter: Kapitel 4
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