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Zion & Trangce von Lenari

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Vorwort

Tja, was soll ich da sagen, wenn eine Idee da ist, sollte man sie aufschreiben, egal ob gut oder schlecht. Man könnte es später bereuen. Genauso war es bei dieser Geschichte. Hört sich ein wenig nach einer Mischung aus Andromeda und Mission: Erde an und wen das stören sollte, ließt am Besten gar nicht weiter. Ich kann nur sagen, lieber eine gut abgekupferte Geschichte, als eine ohne jeglichen Inhalt.
Zion & Trangce


"Alle Mann auf Gefechtsstation, wir werden angegriffen.", ertönte die Stimme des jungen Piloten in den Gängen des Raumschiffes. Ein älterer Mann gesellte sich zu ihm und sah besorgt auf den riesigen Bildschirm vor ihnen. Dieser zeigte drei feindliche Schiffe in Form von Pyramiden.

"Goa’uld!", bemerkte Malek hasserfüllt. "Wir sollten hier schnell verschwinden, Zion. Das Naquada kann warten." Schon traf sie der erste Schuss und erschütterte leicht das Schiff. Der junge Pilot zuckte zusammen, denn ihn traf es mindestens genauso wie das Schiff selbst. Er war mit mehreren Kabeln mit seinem Sitz verbunden und dieser wiederum mit den internen Systemen des Schiffs.

"Negativ Sir!", wandte Zion ein. "Vier Lebenszeichen auf dem Planet auszumachen. Sie kamen eben durch das Sternentor. Wir können sie unmöglich den Goa’uld überlassen. Bitte um Erlaubnis, sie an Bord holen zu dürfen."

"Erlaubnis erteilt. Wir entscheiden später, was weiter mit ihnen geschieht." Der junge Pilot schloss die Augen und kurz darauf standen vier menschliche Personen auf der Brücke, welche sich vollkommen verwirrt umsahen. Das Schiff wich dem Feuer der feindlichen Schiffe aus, so wie Zion es ihm dirigierte, landete währenddessen ebenfalls ein paar Treffer und entfernte sich dabei Zusehens von seinen Angreifern. Dabei hielt er immer seine Augen geschlossen, um sich besser an das Schiff anpassen zu können und nicht abgelenkt zu werden.

Einige Augenblicke später sagte er monoton: "Übergang in den Interdimensionsraum, jetzt!" Ein Ruck ging durch das gesamte Schiff, dann wurde es ruhig. Die Gäste wurden von den Füssen gerissen und Landeteten unsanft auf dem harten Boden. "Trangce, Status!"

"Waffensysteme einsatzbereit, Schutzschilde runter auf 85 %, Risse in der Außenhülle auf den Decks 3, 5, 12 und 13. Werden bereits behoben. Tote: keine. Verletzte: keine.", antwortete eine computergestützte Frauenstimme. "Bitte um Zielbestätigung."

"Bring uns zurück nach Hause." Zion ließ sich erleichtert in den Stuhl zurücksinken. Das hätte auch schlimmer enden können, vor allem, da sich die Technologie der Goa’uld um Vieles verbessert hatte. Geschafft fuhr er sich über seine schmerzende Stirn.

"Was zum Teufel geht hier vor?", stieß einer ihrer Besucher hervor. Er hatte bereits ergrautes Haar und einige Falten im Gesicht. Er und seine Freunde hatten sich bereits wieder aufgerappelt und sahen sich nun begeistert um. Zion hoffte nur, dass sie nichts anfassten.

Malek antwortete: "Ich bin Malek, der kommandierende Offizier dieses Schiffes. Sie sind zu Gast auf der Trangce, meinem Schiff." Ein Räuspern kam vom Piloten. "Verzeih Zion, deinem Schiff."

"Colonel Jack O’Neill.", stellte der ältere Mann sich vor. "Das sind Carter, Daniel und Teal’c." Nach und nach deutete er auf die anderen Mitglieder seines Teams. Es war ein großes Schiff, schloss er, denn allein die Brücke war an die dreißig Quadratmeter breit. Außer ihnen sechs war jedoch niemand zu sehen.

"Willkommen!", meldete sich Zion aus seinem Pilotensitz aus zu Wort ohne sie auch nur anzusehen. Die inneren Sensoren des Schiffes ermöglichten es ihm auch so, einen Blick auf sie zu werfen und sie zu scannen. Ein Jaffa war unter ihnen, doch der schien harmlos. Die Frau war früher einmal eine Wirtin gewesen, doch auch von ihr schien keine Gefahr auszugehen. Und wenn doch, würden sie nicht viel Schaden anrichten können. Zion und Trangce hatten ihre Augen überall. "Entschuldigt unsere Unverfrorenheit, aber wir mussten Entscheidungen treffen. Sobald es uns möglich ist, werden wir uns ihnen annehmen und sie auf einem Planeten mit Stargate absetzten. Bis dahin genießen sie unsere Gastfreundschaft."

"WOW!", stieß Sam hervor und berührte eine der Wände, welche sich warm und irgendwie lebendig anfühlte. Auch Daniel konnte sich nicht davon abhalten lassen, es ihr gleich zu tun. "Wie funktioniert das?"

"Nichts für ungut, aber das würdet ihr eh nicht verstehen, ihr seit noch zu unreif.", entgegnete Zion.

"Das hören wir nicht zum ersten Mal. Wir gewöhnen uns langsam daran.", meinte Jack sarkastisch. Er hatte schon immer die Auffassung vertreten, dass es nicht gut war zu viel zu wissen.

Neugierig fragte Daniel: "Wie nennt sich euer Volk?"

"Wir sind Terraner, aber ich bezweifle, dass ihr je von und gehört habt." Wieder hörte man ein Räuspern aus dem Pilotensitz. "Bis auf Zion natürlich. Er ist ein Sumerer." Jack ging neugierig zur Vorderseite des Pilotensitzes, da er von seiner Position aus nur einen Blick auf den breiten Rücken des Mannes werfen konnte und er musste doch wissen, mit wem er redete. Als dieser vor ihm stand, staunte er nicht schlecht, als ihm ein etwas um die zwanzig Jahre alter junger Mann in die Augen sah. Sein schwarzes Haar mit den blonden Spitzen war bis auf eine lange Strähne kurz gehalten und seine dunkle Haut kam durch die schwarze Uniform noch mehr zur Geltung. Seine stechenden grünen Augen fixierten Jack und schienen ihn genau zu studieren.

"Bist ja noch ziemlich jung für einen Piloten.", bemerkte O’Neill beiläufig ohne sich wirklich etwas dabei zu denken.

"Jung? Er ist bereits siebenundachtzig Jahre alt. Es ist nicht gut bei uns nach dem Äußeren zu gehen.", meinte eine Stimme von der Tür her, welche leise aufgeglitten war. Alle wandten sich um und blickten einer jungen Frau entgegen, die äußerlich auch nicht viel älter erschien als Zion. Langes blondes Haar zu einem Zopf gebunden, strahlende blaue Augen und eine erstklassige Figur. Wäre Jacks Herz nicht schon an eine blonde Schönheit vergeben, hätte diese Frau es sicher erobert. Sie wandte sich an das Schiff: "Trangce, Status des Piloten?"

"Erhöhter Blutdruck, permanenter Schlaf- und Flüssigkeitsmangel und dringender bedarf an Vitaminen und Mineralien.", ertönte die Computerstimme.

"Also ein mittlerer Erschöpfungszustand. Deine persönliche Empfehlung?", hakte sie nach.
"Eine Plasmadusche, Nahrungsaufnahme des Menüs Nummer drei und mindestes Schlaf bis zur Ankunft auf Terrain erforderlich."

"Ich brauche keine Pause!", protestierte Zion, wurde aber bereits schon von den Maschinen abgekoppelt und der Autopilot aktivierte sich. Er hasste es, wenn man ihn so überging.

"Autopilot aktiviert. Zielkoordinaten bestätigt. Exakte Ankunftszeit sechs Stunden, vierundzwanzig Minuten und acht Sekunden." Wütend sprang er auf, als die Verbindungen alle gelöst waren und stürmte auf sie zu und hätte ihr beinahe eine reingezogen, wenn sie nicht so unschuldig geschaut hätte. Ihm hätte es auch mehr wehgetan als ihr.

Er zischte: "Lea, wenn du noch einmal meine Autorität untergräbst, Ärztin hin oder her, werde ich dich abschalten, in deine Einzelteile zerlegen, deine Matrix löschen und dich als Weltraumschrott deklarieren." Sie hörte ihm gar nicht zu, ignorierte ihn einfach und begab sich zu den Besuchern.

Sie verbeugte sich kurz und sagte: "Willkommen! Mich nennt man Lesaria und ich bin die KI dieses Schiffes."

"Eine echte künstliche Intelligenz. Das ist der Wahnsinn.", stieß Samantha Carter hervor.

"Eine mindere Spezies. Welche Veranlassung hatten wir, sie zu retten?", fragte Lea abwertend und musterte die Vier eingehend. Es klang so beiläufig aus ihrem Mund, als hätte sie die schwere ihrer Worte nicht wirklich begriffen.

"He!", regte sich Jack O’Neill auf. "Wir sind vielleicht nicht auf dem neusten Stand der Technik, aber von Minderwertigkeit kann hier nun wirklich nicht die Rede sein."

"Verzeiht.", entschuldigte sich Malek sofort. "Sie ist noch nicht auf Feingefühl und Diskretion programmiert worden. Unser Ingenieur Satreck ist zurzeit vollkommen überlastet."

"Und was geschieht jetzt mit uns?", meldete sich Teal’c zu Wort. "Wir werden euch durch das Sternentor zurückkehren lassen, sobald wir unsere Heimatwelt erreicht haben. Zion begleite unsere Gäste zu den Quartieren."

"Jawohl!"

* * * * *

SG-1 folgte dem Piloten über den Gang. Major Samantha Carter konnte den Blick nicht von ihm wenden. Nach einer Weile wurde Zion das zu viel. Ihr Blick war zu durchdringend, als versuchte sie, seine Seele zu ergründen.

Er fragte gereizt: "Was?"

"Ich habe mich nur gerade gefragt, wie schnell wir sind. Bei dreifacher Lichtgeschwindigkeit wären es von hier bis zu unserer Erde ungefähr vierundzwanzig Stunden. Dauert es durch den Interdimensionsraum genauso lange?", antwortete sie angestrengt nachdenkend.

"Trangce?"

"Ungefähre Zeit bei dreifacher Lichtgeschwindigkeit drei Jahre, sechs Monate und zwölf Tage. Uneffizient!", sagte die Computerstimme.

"Ziemlich schnell dieses Baby.", kommentierte Jack die Sache. "Kein Wunder, wenn man Zeit und Raum faltet." Sein Team sah ihn überrascht an. "Was, ich hatte auch mal Physik."

"Um ehrlich zu sein, fliegen wir gerade einmal mit Lichtgeschwindigkeit, doch durch die Raum-Zeit-Verschiebung verkürzt sich unser Weg um ein Vielfaches.", stellte Trangce klar.

"Wieso fliegst du denn nicht mit dreifacher Lichtgeschwindigkeit oder kannst du das nicht?", hakte Sam nach.

"Das Hyberraumfeld, welches ich erzeugen würde, würde sich negativ auf das Dimensionsportal auswirken und das könnte bei genügend hoher Energie ein schwarzes Loch erzeugen. Der Tod wäre dann unser geringstes Problem." O’Neill verzog angewidert das Gesicht, allein bei der Vorstellung daran wurde ihm übel.

"Wir sind da!", wandte Zion ein. "Wer Hunger hat, soll sich beeilen. Ich warte exakt zwei Minuten." Nachdem SG-1 sich schnell in den beiden Quartieren umgesehen und ihre überflüssigen Sachen abgelegt hatten, folgten sie ihm zur Cafeteria. Jetzt konnte auch Jack sich nicht nehmen lassen, die Wände anzufassen und sofort wusste er, dass das Schiff nicht aus Metall sondern aus organischem Material bestand. Wahrscheinlich war es sogar ein eigenständiger Organismus. Wenn er so darüber nachdachte wurde ihm schon etwas mulmig zumute, sich vorzustellen, in dessen Körper herumzuspazieren. Er verdrängte diesen Gedanken ganz schnell wieder, sonst würde er gar nichts mehr herunterbekommen.

* * * * *

Die Cafeteria war genauso leer wie der Rest des Schiffes. Entweder man brauchte keine große Mannschaft oder etwas Schrecklicheres als die Goa’uld war ihnen begegnet.

"Wie viele Terraner arbeiten auf solch einem Schiff?", fragte Daniel sein Essen begutachtend.

"Normalerweise zweihundert bis dreihundert Personen inklusive einer Reserveeinheit KI. Da wir jedoch nur in diesem Sektor waren, um Naquada zu holen, bedarf es lang nicht so vielen Mitarbeitern. Wir sind im Moment eine Notfallcrew aus sechs Personen und einer KI, die ihr ja bereits kennen lernen durftet.", teilte Zion ihnen mit.

"Malek sagten, sie sind Sumerer. Auf unserem Planeten gab es mal ein Volk, das so hieß. Könnten sie von ihnen abstammen?", hakte Doktor Jackson nach und nahm einen zaghaften Bissen von dem unidentifizierbarem Etwas. Auch die anderen begannen zögernd zu essen, während Zion es wie das Normalste ansah und herunter schlang. Es schmeckte nach Hühnchen, aber alles schmeckte irgendwie danach, wenn sie ehrlich sein sollten.

"Könnte sein, dass sie mit uns verwandt waren. Es gab vor einigen Jahrtausenden Differenzen zwischen unseren Kasten und die Folge war, dass sich einige wenige auf einen ruhigen Planeten zurückzogen, der abgeschnitten von allem lag. Sie trafen dort auf primitives Leben, euch Menschen und lehrten sie unsere Sitten und Gebräuche. Wäre gut möglich, dass heute noch welche von uns unter euch leben, ihr es aber nicht merkt, da sich der Genpool eurem weitgehend angeglichen hat.", entgegnete Zion zwischen zwei Bissen.

"Welcher Kaste gehörst du an?"

"Daniel!", ermahnte Jack ihn, da er Mitleid mit dem Mann hatte. "Quälen sie ihn nicht mit ihren Fragen."

"Schon gut, das lenkt mich wenigstens ab. Ich gehöre keiner Kaste an, da ich ein Mischling bin. Wir wurden verstoßen und lernten unsere wahre Heimatwelt nie wirklich kennen. Ich wurde auf einem Forschungsschiff gezeugt, genau wie mein Bruder und als wir zurückkamen, wurden wir ausgesetzt und unsere Eltern verhaftet. Hätte Trangce uns damals nicht gefunden, hätten wir nicht überlebt. Seitdem fühle ich mich hier zu Hause."

"Sie sind mit dem Schiff geistig verbunden, sehe ich das richtig?", fing jetzt auch Samantha Carter an ihn zu löchern.

Zion antwortete mit einem Lächeln, welches Jack überhaupt nicht gefiel: "Ja, durch einen neutralen Transmitter, der direkt am Gehirnstamm angebracht wird. Wir Mischlinge vermögen als Einziges solche Schiffe zu manövrieren, leider werden wir durch die scharfen Gesetze immer weniger. Besonders, da sich die Kasten auf verschiedenen Planeten ihres Sonnensystems breit gemacht haben. Das war vor circa 11 Zyklen, um die einhundertzwanzig Jahre her."

"Kann ich dieses Baby auch mal steuern?", fragte Colonel O’Neill gelangweilt, um vom Thema abzulenken, so spannend das auch alles klingen mochte.

"Ich hätte nichts dagegen, wenn ihr Hirn danach nicht Brei wäre. Ihr Gehirn ist nicht weit genug entwickelt, um das volle Ausmaß der übermittelten Daten zu erfassen. Es würde einfach durchschmoren und ich mag kein Blut auf meinem Pilotensitz." Jack schluckte schwer und unterließ es seinen Teller leer zu essen, bei der Vorstellung, dass so auch sein Gehirn aussehen könnte. Er hatte einfach eine viel zu blühende Fantasie. Sam starrte Zion wieder so an, als wolle sie all seine Geheimnisse ergründen.

"Was ist diesmal?", fragte er und verdrehte die Augen.

"Ähm...ich würde gerne mit eurem Ingenieur reden, wenn es geht.", sagte sie schließlich.

"Satreck ist nicht gerade eine höfliche und umgängliche Person. Außerdem hält er nicht viel von klugen Frauen.", warnte Zion sie vor.

"Das bin ich mittlerweile gewöhnt.", entgegnete sie mit einem Seitenblick zu Colonel O’Neill, welcher neben ihr saß.

"Was? Ich vergöttere sie für ihren IQ.", verteidigte sich dieser. "Lediglich ihr Übereifer missfällt mir."

Zion erhob sich und meinte: "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt, ich werde duschen gehen. Wenn sie sich noch etwas umsehen wollen, Trangce steht ihnen gern zur Verfügung. Habe ich nicht recht, Schätzchen?"

"Es wäre mir ein Vergnügen."

* * * * *

Samantha Carter fand mit Hilfe von Trangce Anweisungen den Weg zum Maschinenraum, denn trotz Zions Warnung wollte sie unbedingt mit diesem Satreck sprechen. Sie musste mehr über die Funktionsweise dieses Schiffes und der KI erfahren. Als sich die Tür öffnete, erblickte sie einen schmächtigen Mann mittleren Alters mit dunkelblondem Haar und heller Haut. Er hätte glatt als ihr jüngerer Bruder durchgehen können, wenn er nicht diese spitzen Ohren gehabt hätte, wie auch Malek und Lesaria sie besaßen. Sam fiel spontan das Wort Elfen ein.

"Stell das Essen einfach hin und zieh dich schon mal aus, ja Schätzchen.", meinte er ohne sie auch nur anzusehen.

"Wie bitte?", prustete sie los. "Einen Scheißdreck werde ich tun!" Jetzt sah er sie an und sprang sofort interessiert auf. Die Arbeit, die er erledigen musste, war vergessen. Er musterte Sam eingehend und sein ausziehender Blick gefiel ihr gar nicht.

"Man hat mir nicht gesagt, dass einer unserer Gäste so attraktiv ist. Langsam beginnt der Ausflug interessant zu werden." Satreck ging einmal um sie herum und Sam fühlte sich langsam wie ein Stück Fleisch. Wie sie es doch hasste, wenn sie von Männern lediglich als Sexobjekt betrachtet wurde.

"Ich würde gern mehr über das Schiff und die KI erfahren.", versuchte sie vom Thema abzulenken, was ihr aber anscheinend nicht gelang.

"Zerbreche dir nicht dein hübsches Köpfchen mit solch komplizierten Dingen. Lass dich hier lieber von mir verwöhnen.", wandte Satreck ein und trat auf sie zu. Angewidert wich sie zurück, bis sie an die warme Wand stieß.

"Ich bin Doktor der Astrophysik. Ich werde mir schon nicht zu viel aufhalsen.", konterte sie als Satreck wieder vor ihr stand, die Hände an die Wand gestemmt.

Ganz nah mit seinem Gesicht vor dem Ihrigen meinte er: "Ich liebe es, wenn sich Frauen zieren." Mit einem kräftigen Tritt landete ihr Knie zwischen seinen Beinen und er krümmte sich sofort vor Schmerz.

Sam flüsterte ihm ins Ohr: "So etwas nennt man sexuelle Belästigung und darauf steh ich gar nicht." Dann brach er vollends zusammen. Erst jetzt bemerkte sie, dass Jack O’Neill an der offenen Tür lehnte und dem Schauspiel zusah.

"Autsch! Ein Glück habe ich nie etwas in der Art bei ihnen versucht.", kommentierte er seinen Ausspruch mit einem Grinsen. Carter ging ganz nah an ihm vorbei.

"Aber Sir.", wandte sie ein. "Ich schlage doch keine alten Männer."

"Und was war auf Tobin?", rief er ihr hinterher, nachdem sie aus dem Raum verschwunden war. Er richtete sein Wort dann an Satreck: "Sie sollten die Finger von ihr lasse, sie ist Soldat." Mit einem breiten Lächeln folgte er ihr, denn sie würde sicher in ihr Quartier gehen, schließlich hatte sie dort ein Terminal gesehen.

* * * * *

Doktor Jackson löcherte unterdessen Trangce mit Fragen nach der Kultur der Terraner. Diese waren schon immer sehr fortschrittlich gewesen und mit der Erfindung dieser Schiffe hatten sie sich selbst übertroffen. Leider war es ihnen unmöglich, sie zu fliegen, bis Zion und dessen Bruder Taren ihnen vor fast siebzig Jahren begegnet waren. Mühelos hatten sie sich aneinander angepasst. Es war ein Glück für beide Seiten gewesen. Am Meisten interessierte ihn aber die Geschichte der Sumerer.

"Kannst du mir auch etwas über Zions Volk erzählen?", fragte er deshalb weiter.

"Leider nicht! Zion redet nicht viel von sich und seinem Volk. Er scheint ihnen nicht verziehen zu haben, dass sie seinen Bruder und ihn verstoßen haben.", entgegnete Trangce und Daniel glaubte wirklich Mitgefühl aus der Stimme heraus zuhören.

"Zeigst du mir seinen Bruder?", hakte Daniel nach. Ein Hologramm eines jungen Mannes mit blauer Uniform war darauf zu sehen. In einer ihm fremden Sprache, erschienen Daten über diese Person. Er sah Zion ähnlich, war aber älter und kräftiger. Außerdem fehlten ihm die blonden Spitzen und die lange Haarsträhne.

Trangce sagte: "Pilot Taren Scycs der terranischen Raumflotte. Er starb vor ungefähr drei Zyklen und seitdem ist Zion Pilot dieses Schiffes. Das ist in eurer Zeitrechnung 32,73 Jahre her."

"Da lagen Sam und ich noch in den Windeln und Teal’c und Jack bissen sich durch ihre ersten Jahre der Ausbildung.", überlegte Daniel laut und fügte hinzu: "Was passiert in einem Zyklus?"

"Am Ende der Zyklen wird ein großes Fest abgehalten."

"Was ist das für ein Fest?" Er wurde neugierig. Es war ein wichtiger Brauch und sicher auch entscheidend für seine Forschungen.

"Die Frauen von Terrain suchen sich in der Nacht, wenn die fünf Monde aufgereiht am Himmel stehen, einen Mann ihrer Wahl und verbringen die Nacht mit ihm. Jedes Kind, welches in dieser Nacht gezeugt wurde, wird außergewöhnlich sein. Die fünf Monde verleihen ihm unvorstellbare Kräfte, die sonst bei den anderen versiegen. Leider ist es selten geworden, dass Kinder in solch einer Nacht geboren werden. Diese sind meist nur ein bis zwei Dutzend bei einer Bevölkerung von fünfzehn Milliarden. Immer mehr Frauen werden unfruchtbar und auch die Zahl der zeugungsunfähigen Männer nimmt stetig zu.", erläuterte das Schiff.

"Wann ist dieses Fest?"

"In 26 Stunden. Wenn ihr wollt, könnt ihr ihm beiwohnen. Die Frau in eurer Mitte könnte sich einen von euch wählen."

Daniel Jackson wandte ein: "Ich denke, sie hat sich sogar schon entschieden, doch sie würde es dennoch nicht tun. Bei uns ist so etwas gegen die Regeln und nicht gerade üblich."

"Ich verstehe." Nach einer Weile des Schweigens fragte Trangce: "Wieso reist ihr freiwillig mit einem Jaffa?"

"Weil die Jaffa im Grunde gute Wesen sind. Sie werden von den Goa’uld nur benutzt. Teal’c war früher mal Apophis‘ Primus, doch stellte er sich gegen ihn, um uns zu retten.", er will sein Volk von der Sklaverei befreien. Wir sind seit dem Tag sehr gute Freunde.", erklärte er und musste bei den Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit lächeln. Ein heftiger Ruck durchfuhr abermals das Schiff und riss Daniel aus seinen Gedanken. Der Alarm ging sofort los und überall wurde dazu aufgerufen, auf Kampfstation zu gehen.

"Was ist passiert?", fragte er unruhig.

"Wir wurden aus dem Interdimensionsraum geworfen. Irgendetwas muss uns getroffen haben. Begeben sie sich bitte auf die Brücke, Doktor Jackson, ich bin sicher, sie werden dort gebraucht.", forderte sie ihn und gleichzeitig auch die anderen dazu auf. So schnell sie konnten, rannten alle SG-1 Mitglieder auf verschiedenen Wegen zur Brücke.

* * * * *

Als alle vier den Raum betraten, schwang sich Zion gerade in den Pilotensitz und wurde auch sofort an das System angekoppelt. Er trug lediglich seine schwarze Hose, da er anscheinend beim Duschen unterbrochen worden war.

"Trangce Status!", sagte er schnell.

"Drei Wahrlockschiffe. Waffensysteme intakt und schussbereit. Fighter startklar. Schilde bei 70 %."

"Satreck, bewege deinen Arsch zu den Schildgeneratoren und mach dich endlich an die Arbeit.", schrie Zion wütend durch das interne Kommunikationssystem. "Lesaria sofort Sauerstoff und Schwerkraft auf allen verlassenen Bereichen abstellen und verriegeln. Ich brauche weniger Ballast. Trangce, wo steckt Malek?"

"In der Kybergenkammer!", bekam er knapp als Antwort.

"Belasse es dabei! Doktor Jackson gehen sie an die hintere Konsole und fragen sie, was diese Bastarde wollen. Sie sprechen eine alte Form von Latein. Colonel, Teal’c, sie sind für die Fighter zuständig. Trangce, alles auf Laienmodus einstellen. Carter, sie übernehmen die Plasmakanonen, Konsole rechts." Seine Befehle flogen nur so durch die Gegend. Er wusste anscheinend genau, was er tat. Er hatte vielleicht nicht die beste Crew der Welt, falls man sie überhaupt so bezeichnen konnte, aber sie würde reichen, um hier zu verschwinden. Vor Jack und Teal’c baute sich eine Konsole auf mit vier Joysticks und zwei Cyberbrillen.

"So macht das Kämpfen doch Spaß.", kommentierte O’Neill, während er sich schnell die Brille aufsetzte und zum Angriff bereit machte. Sam hatte bereits mit dem Abwehrfeuer begonnen, nachdem ihr von Trangce die Funktionsweise erklärt worden war, konnte jedoch kaum Schaden bei den anderen Schiffen anrichten. Das überließ sie lieber den anderen. Lesaria betrat kurz darauf die Brücke.

"Alles erledigt. Wir sollten auch die Fracht abwerfen.", meinte sie sachlich.

"Ähm...", meldete sich Daniel zu Wort. " ...das würde ich lassen. Sie sind nämlich hinter dem Naquada her. Sie lassen uns ziehen, wenn sie es haben, aber ich traue ihnen nicht über den Weg."

"Trangce?", fragte Zion, als wollte er sicher gehen, dass sie eine andere Wahl hatten.

"Schilde runter auf 50 %. Uns bleibt nur diese Chance, wenn wir Zeit gewinnen wollen. Du weißt, was das letzte Mal passierte.", ertönte die Stimme des Schiffes.

"Wir müssen es versuchen. Ich bin nicht den weiten Weg hierher geflogen, um den Wahrlocks alles zu überlassen. Dazu ist das Naquada zu wichtig und die Menge zu gewaltig. Mach einen anderen Vorschlag.", wandte er energisch ein und vollführte gleichzeitig ein Ausweichmanöver. "Satreck, was dauert da so lange?"

"Ich habe nicht genug Energie! Das geht alles für den Antrieb drauf.", gab er zurück.

"Trangce, Lebenserhaltung abschalten und den Schilden zuführen. Verstärkte Dämpfungserfassung einleiten und auf Lesaria übertragen. Noterhaltung auf Minimum.", befahl Zion schnell. Er wollte nicht aufgeben, nicht kampflos und ohne alles probiert zu haben.

"Welche Art von Naquada?", fragte Major Samantha Carter an Trangce gewandt. Sie hatte eine Idee.

"Rohnaquada!"

Auch Colonel Jack O’Neill schaltete sofort: "Das könnte klappen, wir müssen sie nur näher zusammenbringen. Teal’c das ist für uns doch ein Klacks."

"Ich werde ihnen sagen, dass wir kapitulieren. Wie schnell kannst du in den Interdimensionsraum wechseln?", führte Daniel ihre Gedanken fort.

"In weniger als drei Sekunden, wieso?"

"Ich begreife es langsam! Trangce, einen Teil des Naquadas genau zwischen die Raumschiffe platzieren.", wies Lesaria jetzt das Schiff an. "Wir bauen eine Bombe."

"Schilde bei 20 %. Naquada in Position."

"Langstreckentorpedo gezündet. Aufschlag in sechs Sekunden", teilte Zion mit, welcher jetzt auch begriffen hatte. "Übergang in den Interdimensionsraum!" Ein weiterer Ruck durchfuhr den Rumpf des Schiffes und der Erlösende dazu. Vorerst waren sie in Sicherheit.

"Langstreckensensoren melden erfolgreiche Terminierung der feindlichen Schiffe. Wir haben gesiegt.", führte Lesaria aus.

Nach einer Weile fragte Zion besorgt: "Wie geht es dir Schätzchen?" Er klang schwach und geschafft.

"Schwere Schäden an der Außenhülle, bereits in Reparatur. Schilde bei 18 %. Waffensysteme leicht beschädigt. Verbleibende Fighter zwölf. Ich habe es überlebt."

"Normalzustand wieder herstellen, auf Autopilot schalten und Abkopplungsvorgang einleiten. Jetzt brauche ich eine Pause." Zion ließ sich in den Sitz zurückfallen und schloss erneut die Augen, um sich etwas zu entspannen.

"Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich brauche jetzt einen kräftige Dusche.", meinte Jack und legte die Brille ab. Seine Augen schmerzten. Er hatte mit zwei Fightern gleichzeitig fliegen müssen, das ging auf sämtliche Nerven.

"Ich bin dabei!", meldete sich Doktor Jackson.

"Ich auch!", pflichtete Sam bei. Teal’c nickte nur.

"Und ich brauche einen Arzt!", gab Zion hinzu, als er sich erhob und brach dann bewusstlos zusammen. Blut lief aus seinen Augen, seiner Nase, seinen Ohren und seinem Mund. Der Kampf hatte nicht nur Trangce mächtig zugesetzt sondern auch ihm. Lesaria nahm sich sofort seiner an.


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