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Terreas von Lenari

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Kapitel 8

Ein Summen drang leise an Colonel Jack O’Neill heran. Alles um ihn herum war schwarz, er wusste nicht, wo er sich befand, ob er noch am Leben war oder wirklich schon tot, doch dieses Summen wurde von Minute zu Minute lauter. Dennoch hatte er das Gefühl, er müsste tot sein, schließlich hatte man ihn schwer verletzt und die Chance, dass Sam ihn bei dieser Belagerung gerettet hatte, war ausgeschlossen. Was war dann mit ihm los? War das etwa das Leben danach? Bestand es nur aus Dunkelheit und einem nervigen Summen? Der Schmerz kehrte in seine Glieder zurück. Besonders an die Stelle, wo man ihn mit der Strahlenlanze getroffen hatte. Dennoch konnte er sich nicht bewegen, er hatte keine Kontrolle über seinen Körper und so sehr er auch versuchte, seine Augen zu öffnen, er scheiterte kläglich. Der Schmerz wurde stärker, übermannte ihn förmlich und er glaubte sogar, gestöhnt zu haben. Trotzdem war er weiterhin der festen Überzeugung tot zu sein. Schließlich wäre Tanit niemals so bescheuert gewesen, ihn in den Sarkophag zu legen, um ihn wiederzuerwecken. Oder etwa doch? Es wäre die einzige logische Erklärung, auf jeden Fall die Einzige, die Jack einfiel. Auch in seinem Gehirn breitete sich dieser unerträgliche Schmerz aus, verwandelte sich dort jedoch in ein heftiges Pochen, welches immer schlimmer zu werden schien und ihm das Gefühl gab, sein Kopf würde jeden Moment zerspringen. Im Hintergrund war immer noch das Summen zu hören, lauter als zu Anfang, aber weiterhin in weiter Ferne. Erinnerungen kamen in ihm hoch, als hätte jemand einen Film eingelegt. Sein ganzes Leben zog noch einmal an ihm vorbei.

Da waren Momente mit Charlie und Sarah, sie sahen so glücklich aus. Manchmal sehnte er sich zu diesen Augenblicken zurück und wünsche, sie einfrieren zu können, doch so sehr sein Herz sich auch daran klammerte, es geschah einfach nicht. Dann war da Daniel, ihr erstes Treffen, die Abydosmission und ihr Wiedersehen. Wahrlich er war Jacks bester Freund, so unterschiedlich sie auch waren, Nichts würde je zwischen ihnen stehen, nicht einmal der Tod. In all den Jahren hatten sie soviel durchgestanden, waren sich so nahe gekommen, dass sie sich scheinbar blind verstanden und über alles miteinander reden konnten. Daniel war der Einzige gewesen, dem er freiwillig gesagt hatte, dass er sterben müsse und dieser hatte es hingenommen. Daniel hatte immer gewusst, was in Jack vorging und er hatte sein handeln nie hinterfragt, auch wenn es ihn manchmal schon störte. Besonders wenn Jack nicht auf ihn einging, doch all diese kleinen Auseinandersetzungen hatten ihre Freundschaft nicht zerstört. Sie hatten sie gestärkt. Teal’c, die Begegnung auf Culak, all die unzähligen Abenteuer und die Tatsache, dass er sich immer auf den Jaffa verlassen konnte. Jack nervten zwar die Alleingänge seines Freundes, wenn er mal wieder auf dem Trip war, einen Widersacher aus Hass zu jagen, aber er verstand ihn auch. Wahrscheinlich hätte er an Teal’c Stelle nicht anders gehandelt, doch er war halt nicht wie er. Auch der Jaffa war anders als er und dennoch einer seiner besten Freunde. Er war im Gegenteil zu Jack wortkarg, sehr oft schweigsam und irgendwie berechnend. Man wusste einfach, was er von einem hielt und Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Treue waren eine der wenigen Eigenschaften, die O’Neill so an ihm schätzte und um die er Teal’c sogar etwas beneidete. Doch sie verband, im Gegensatz zu Daniel und ihm, etwas, sie waren beide einfache Krieger, geboren um Befehle zu geben und zu befolgen. Somit waren sie sich im Grunde doch ähnlicher als Jack dachte. Wie auch immer, sie waren Freunde und nur das zählte. Dann war da noch Sam.

Sam, huschte ihr Name durch seinen Kopf. Sam, Sam, Sam. Wie es ihr wohl geht? Sicher besser als mir? Ihre Augen, wie sie immer strahlten, wenn sie ihn ansah, ihr Lächeln, das seinen Willen brach, ihre komplizierten Ausführungen, wenn es um irgendetwas rein Wissenschaftliches ging und ihre sowohl starke als auch sensible Ader, die sie so außergewöhnlich machte. Ihre erste Begegnung, die Nacht in der Antarktis und die Sache, über welche sie nicht redeten. Jack liebte sie. Er hatte es ihr gesagt. Er hatte es ihr gezeigt, erst vor ein paar Stunden mitten auf dem Gang. Die Regeln waren ihm egal gewesen, die Konsequenzen hatten ihn nicht interessiert und was sein würde, war vollkommen gleichgültig. Er hatte nur bei ihr sein wollen. Er hatte nur spüren wollen, wie es war zu leben, zu fühlen und zu träumen. Er war bereit gewesen zu sterben, er hatte erreicht, was er wollte. Doch jetzt schien diese Erlösung in weite Ferne gerückt zu sein, denn wenn er wirklich in einem Sarkophag lag - und dem war so - dann würde sich alles ändern, dann müsste er sich mit dem Danach auseinandersetzten und das machte ihm Angst. Nicht davor, seinen Job zu riskieren, mehr vor der Tatsache, dass er ihr wehtun würde und das würde er unweigerlich. Er hatte Sarah wehgetan, mehr als nur einmal und er hatte auch Samantha Carter des Öfteren Schmerzen zugefügt. Dennoch wusste er, dass sie seine Einwände nicht verstehen würde, dass sie ihn so sehr liebte, dass es ihr gleichgültig war und er würde ihr abermals das Herz brechen müssen. Oder musste er das nicht? War es bei ihr vielleicht anders? Würde er sie nicht verletzten, ihr durch seinen Job Angst machen? Sie war auch ein Soldat, sie kannte die Risiken, die ging sie ebenfalls jeden Tag aufs Neue ein und sie wusste, dass jeder Tag mit ihm der Letzte sein könnte. Vielmehr würde sie also ihm wehtun, vorausgesetzt er ließ es zu.

Doch jetzt wollte er nicht länger darüber nachdenken, es gab Wichtigeres. Er musste sie retten, sie sicher auf die Erde zurückbringen, koste es was es wolle. Endlich schaffte er es seine Augen zu öffnen und das fahle Licht blendete ihn, so dass er sie sofort wieder zusammenkniff. Doch gleich darauf versuchte er es nochmals und diesmal hielt er dem Schmerz, der ihm das Licht zufügte, stand, bis sich seine Augen daran gewöhnt hatten. Er lag tatsächlich in einem Sarkophag, wessen Deckel sich gerade geräuschvoll öffnete. Das Summen hatte nachgelassen, war fast verstummt, denn der Heilungsprozess war vollendet. Auch der Schmerz hatte nachgelassen, steckte zwar noch tief in seinen Gliedern, aber er war soweit abgeflaut, dass er ihn ignorieren konnte. Kurz darauf blickte er in das klaffende Maul einer geöffneten Stabwaffe, die ein Jaffa auf ihn gerichtet hatte. Ein metallischer Schakalkopf blickte ihm entgegen. Unter normalen Umständen hätte er ihn für einen von Ras Kriegern gehalten, doch da dieser tot war und seine Jaffa unter den Goa’uld aufgeteilt wurden, hätte Jack so gut wie auf jeden Systemlord treffen können. Aber ihm war ja bewusst, dass es lediglich Tanit war, bei welchem sie in Gefangenschaft geraten waren, was O’Neill dass doch schon etwas wütend werden ließ. Wütend auf sich selbst, weil er sich von ihm hatte überlisten lassen.

>>Los hoch mit dir!<<, wies der Jaffa ihn streng an. Jack kam die Stimme irgendwie bekannt vor. Er konnte sich nicht helfen, es war einfach so. Jack richtete sich auf und hätte sich am Liebsten gestreckt, doch er hatte keine Lust noch einmal erschossen zu werden und sie würden nicht zögern, es zu tun, wenn es nötig war. Der Jaffa fuhr einen der anderen an: >>Hol drei weitere Wachen. Wir werden sie brauchen. Und verriegle den Ausgang. Wir wollen doch nicht, dass er flieht.<<

>>Jawohl!<< Jack fragte sich, warum sie nicht einfach Verstärkung über Funk holten, das war einfacher und effizienter. Außerdem, wenn er so gefährlich war, wieso schickte er dann ausgerechnet eine der anderen Wachen weg. Leider hatte er kaum Zeit darüber nachzudenken, denn er war gewaltsam aus dem Sarkophag gezogen und auf die Knie gezwungen worden. Dann hatte man ihn wieder mit Stabwaffe bedroht. Obwohl es lediglich zwei Jaffa waren - zwei schwer gewaffnete und hervorragend ausgebildete Jaffa - wagte er nicht, wenigstens zu versuchen, sich zu befreien. Jetzt da er wusste, wie schmerzhaft so etwas sein konnte, wollte er es nicht noch einmal durchmachen. Also blieb er ruhig und gelassen sitzen und wartete drauf, dass die anderen Wachen kamen, um ihn abzuholen.

~~~

Währenddessen saßen Major Samantha Carter, Lian Harper und Romy schweigsam dar und starrten entweder an die Wand, die Decke oder den Fußboden. War das mal nicht der Fall, hatten sie die Augen geschlossen. Sam verkniff sich noch länger zu weinen und selbst wenn sie es gewollt hätte, wäre es unmöglich gewesen. Nachdem ihr bewusst geworden war, dass sie mit einem Schlag ihr ganzes Leben verloren hatte, verließ sie aller Lebensmut. Sie konnte nicht mehr weinen, weil Jack es nicht gewollt hätte. Außerdem hatte sie es ja auch gewusst, sie kannte die Risiken und sie wusste auch, dass er nicht unverwundbar war, doch hatte sie dieses Wissen immer erfolgreich verdrängt. Jetzt jedoch hatte sie sich damit abfinden müssen und es tat ihr schrecklich weh. Wenn sie hier nur irgendwie rauskommen würden, dann könnte sie seinen Leichnam in den Sarkophag legen und ihn heilen. Leider war dieser immer bewacht, die Tür würden sie nicht öffnen können und an den Wachen auf den Gängen würden sie auch nicht unbemerkt vorbeikommen, schließlich hatten sie keine Waffn.

Oh Jack, verzeih mir, flehte sie innerlich. Ich hätte dich retten müssen. Gerade war ihr eingefallen, dass sie einfach hätten durch die Wand fliehen können, doch sie hatten nicht daran gedacht. Die einfachste und schnellste Lösung und ihr war das nicht eingefallen. Auch jetzt hätten sie es tun können, leider hatten die Jaffa ihren Phasenmodulator mit dem Schuss aus einer Zatwaffe lahm gelegt und auch Romy hatte irgendwie so ausgesehen, als wäre sie von einem Energiestoß getroffen worden. Doch sicher konnte sie sich nicht sein. Sie musste es herausfinden.

>>Ich hätte ihn retten können.<<, dachte sie deshalb laut. Ihre beiden Freunde sahen sie abwartend an. >>Ich hätte nur mit ihm verschwinden müssen, doch ich Vollidiot war nicht darauf gekommen und jetzt funktioniert dieses blöde Teil nicht mehr.<< Wider kamen ihr die Tränen, doch sie zwang sich erneut, sie zurückzuhalten.

>>Das war in der tat dumm.<<, gab Romy hart zurück. >>Ich wünschte nur, wir hätten nicht den gleichen Fehler begangen.<< Zorn schwang in Romys Stimme mit. Daran hatte Sam gar nicht gedacht. Die beiden wären ja gar nicht hier gewesen, wenn sie an die Erfindung gedacht hätten. Sie schallte sich schon jetzt für ihre Blödheit und ihren Egoismus.

>>Das bringt uns doch jetzt auch nicht weiter, also hört auf zu streiten.<<, mischte Lian sich ein und starrte weiterhin an die Decke. Er war blass, es schien ihm nicht gut zu gehen.

Auch Romy schien das aufgefallen zu sein, da sie fragte: >>Alles in Ordnung?<<

>>Klar, wieso nicht. Mir ist lediglich etwas schwindlig. Geht vorbei.<<

>>Willst du eine Tablette?<<

>>Nein!<< Dann herrschte wieder Ruhe. Keiner wusste, was er noch sagen sollte und kurz darauf war das sowieso egal, denn ein Dutzend Jaffa betraten sie Zelle, um die mitzunehmen. Jetzt würde es kein Zurück mehr geben. Tanit würde das weitere Schicksal von Sam und den anderen bestimmen.

~~~

Kaum hatte Colonel O’Neill sich zwei Sekunden hingesetzt, erschoss Tristen den anderen Jaffa auch schon mit der Stabwaffe. Sie hatten nicht viel Zeit, denn bald würde die Verstärkung eintreffen. Tristen musste ihm also so schnell wie möglich erklären, was los war und was Jack zu tun hatte.

>>Steh schon auf.<<, wies er ihn an. >>Wir haben nicht viel Zeit, also solltest du mir zuhören.<<

>>Tristen?<<, fragte Jack verwundert. Er hatte seine Stimme erkannt, wurde ja auch Zeit. >>Wie geht es den anderen?<<

>>Sie leben. Jetzt halt die Klappe und spitz deine Ohren.<<, befahl Tristen streng. Er hasste Zeitdruck und er mochte es gar nicht, wenn man ihn unterbrach. >>Tanit hat den befehl gegeben, dich wiederzuerwecken und das lässt nur zwei Möglichkeiten offen. Du wirst Wirt für einen Goa’uld oder du wirst sein persönlicher Sklave. Ich tippe ganz stark auf Letzteres. Deswegen wirst du alles tun, was ich dir sage. Sie werden dich einer Art Droge aussetzten, doch aus euren Missionsbereichten weiß ich, dass du dagegen immun bist. Benimm dich trotzdem so als würde es wirken. Sie werden dich mit unseren Freunden zusammenbringen und wenn es sein muss, tu ihnen weh.<<

>>Und wenn er aus mir doch einen Goa’uld machen will?<<, hakte Jack zynisch nach.

>>Dann werde ich ihn eben daran hintern.<< Tristen vernahm Schritte. Sie waren noch zu weit entfernt für Jacks gehör, aber er hörte sie genau. Er ließ sich in die Knie sinken und hielt Jack die Waffe entgegen. >>Nimm sie und richte sie auf mich. Wenn die Wachen kommen, tu so, als hätten sie dich abgelenkt. Ich werde dir einen Schuss mit der Zat verpassen, stell dich also darauf ein.<<

>>Und wenn sie auch schießen?<<, fragte Jack sarkastisch und tat wie ihm geheißen.

>>Bete, dass sie es nicht tun.<< Kurz darauf ging die Tür auf und Tristen schoss im selben Moment auf Jack, so dass dieser fluchend zusammenbrach. Zu Jacks Glück schoss niemand sonst auf ihn, was ihm das Leben gekostet hätte, mal wieder. Danach wurde er von Tristen und den anderen Jaffa gewaltsam zu Tanit geschleift, welcher O’Neill dieser Droge aussetzte, die ihm auch schon bei Seth begegnet war. Jetzt ging die Scheuspielerei los und ein Trost war es, dass Jack wirklich ein guter Schausteller war, schließlich hatte er jahrelange Erfahrung, er hatte Sam schließlich immer etwas vorgemacht und das gar nicht mal so schlecht.

~~~

Man drückte Lian und die anderen auf die Knie. Vor ihnen saß Tanit auf einem Stuhl und Terreas drängte ihn, ihm die Kontrolle zu überlassen, was er nach kurzem Zögern auch tat. Lians Augen leuchteten wutentbrannt auf, als Terreas seinen Körper übernahm. Tanit sah ihn von oben herab an und grinste selbstsicher. Lian hasste ihn beinahe so sehr wie Sokar oder Anubis, denn er war ein Goa’uld und das war Grund genug, um ihn zu verabscheuen.

>>Wen haben wir denn da, einen Tok’ra. Dürfte ich auch erfahren, welchen?<<, sagte Tanit verächtlich und seine machtverzehrte Stimme jagte allen einen Sauer über den Rücken. Dennoch ließen sich Lian, beziehungsweise Terreas nicht davon beeindrucken.

>>Wieso fragst du nicht Anubis? Er müsste sich eigentlich noch an mich erinnern. Ich verbannte ihn.<<, gab er herausfordernd zurück. Tanit würde der Name schon einfallen, jeder kannte die Geschichte.

>>Terreas, Sohn des Ra. Ich dachte, du wärst tot.<<

>>So wie es aussieht, bin ich es bald.<<

>>Freu dich nicht zu früh.<<, entgegnete Tanit und wendete sich Romy zu. Gewaltsam zwang er sie, ihn anzusehen und stellte freudig fest: >>Ausgesprochen hübsch. Die Ähnlichkeit zu Amunet ist verblüffend. Anubis wird die helle Freude mit dir haben.<< Lian hätte ihm am Liebsten eine verpasst, was im Gegensatz zu dem, was Tristen tun würde, harmlos wäre. Er konnte nur hoffen, dass sein Freund das nicht sah, egal wo er sich jetzt aufhielt.

Romy spuckte Tanit angewidert ins Gesicht und fauchte: >>Fahr zur Hölle!<< Dafür schlug er sie fest mit dem Handrücken ins Gesicht, was ihre Unterlippe zum Platzen brachte. Wieder wäre Lian gerne auf ihn losgegangen, um ihm das Genick zu brechen, doch zwei Jaffakrieger hielten ihn davon ab. Der Schmerz in seinem Kopf nahm zu, so dass Terreas sich zurückzog, um ihm bei dem Problem zu helfen. Bald würde wieder ein Anfall folgen, soviel war beiden klar und da Jack von den Jaffa umgebracht wurde und Tristen nicht zur Verfügung stand, welcher seine zweite Wahl gewesen wäre, würden sie unweigerlich beide sterben, denn Terreas hatte nicht vor eine der Frauen als Wirtin auszuwählen. Jetzt konnte ihnen nur noch ein Wunder helfen und nur einer war von ihnen für Wunder zuständig: Tristen. Aber Lian wollte nicht, dass dieser sich in Gefahr brachte. Vielmehr wünschte er sich, dass Tristen zur Erde zurückkehrte und die anderen warnte. Leider würde er das nicht tun.

>>Man wird deinen Willen schon noch brechen.<<, zischte er und begutachtete dann auch Samantha Carter abwertend, als wäre sie ein Stück Fleisch und meinte dann triumphierend: >>Und was dich angeht, Samantha Carter. Du wirst mir gehören für immer.<<

>>Eher sterbe ich!<<, entgegnete sie entschieden und sah Tanit dabei direkt in die Augen. Sie war eine starke Frau. Je länger Lian mit ihr zusammen war, desto mehr erinnerte sie ihn an Joey. Die gleiche stolze Haltung und ebenso unerschütterliche Wille. Jack war zu beneiden. Er war zu beneiden.

>>Das lässt sich einrichten. Bringt Colonel O’Neill her.<<, befahl er zwei Jaffa und kurz darauf stand Jack in Begleitung von weiteren Kriegern vor ihnen. Lediglich einer von ihnen trug einen Schakalhelm, die anderen waren ehemalige Krieger von Apophis. Irgendetwas an dem Jaffa kam mir ungewöhnlich vor. Er trug den Schalter für die Transportringe rechts. Das war außergewöhnlich, denn sonst wurden sie grundsätzlich links getragen. Die linke Hand jedoch, wurde von seinem Mantel verdeckt, welcher kunstvoll über seine Schultern fiel. Die Statur erinnerte fatal an die von Tristen und Lian beschlich das Gefühl, dass er auch genau dieser war. Um ihn nicht zu verraten, sah er sofort weg und richtete sein Augenmerk auf Jack, welcher mit starrem Blick auf sie herabblickte.

~~~

>>Jack?<<, stieß Major Carter verblüfft hervor. Sie wollte und konnte ihren Augen nicht trauen. Da stand er vor ihr, in voller Größe, mit starrem Blick und kalten Augen. Er lebte, ihr Jack lebte und doch wieder nicht. Er war anders. Vielleicht ein Goa’uld, vielleicht ein Jaffa, vielleicht auch einer Gehirnwäsche unterzogen. Sie konnte es nicht sagen. Es gab so viele Möglichkeiten. Zu viele Möglichkeiten. Aber er lebte und daraus schöpfte sie Hoffnung. Sie konnten immer noch Zusammensein, wenn sie das hier überlebten. Und da er in den Sarkophag gesteckt wurde, denn eine andere Möglichkeit war ausgeschlossen, war mit höchster Wahrscheinlichkeit auch sein Tumor verschwunden. Also würden sie eine Zukunft haben, vorausgesetzt er war bereit das Risiko einzugehen. Sam auf jeden Fall war es. Sie wäre für ihn durch die Hölle gegangen. Sie ist für ihn durch die Hölle gegangen, denn ein Raumschiff voller Goa’uld war nichts anderes.

>>Ihr habt mich gerufen Gebieter?<<, sagte Jack O’Neill unterwürfig ohne auch nur auf ihren Ausruf zu achten. Stattdessen verbeugte er sich untertänigst und vermied es dabei, Tanit direkt in die Augen zu sehen. Er war kein Goa’uld, soviel war ihr jetzt klar, aber er war in seinem denken verändert worden. Sicher hatte Tanit nicht das gleiche Gas benutzt wie Seth, sonst würde Jack sich sicher nicht so benehmen. Außer er tat nur so, doch dann würde er ihr irgendwie ein Zeichen geben, damit sie verstand und auf sein Spielchen einging. Sie musterte ihn eingehend und da war es, der Hinweis. Ein Handzeichen wie beim Baseball. Sie kannte, da sie alle vor nicht allzu langer Zeit bei einem Spiel waren. Jack hatte sie gezwungen und trotz anfänglicher Zweifel hatten sich alle recht gut amüsiert. Sogar Teal’c, welcher immer wieder nachhakte, wenn die Spieler irgendetwas falsch machten oder etwas ungewöhnliches passierte. Sie hatte ihn nach den Handzeichen gefragt und er meinte, dass dieses, welches er ihr auch gerade gezeigt hatte, für so etwas wie einen angetäuschten harten Ball stand, was dieser natürlich nicht sein musste. Es passte. Er täuschte vor, um dann eine andere Taktik in Angriff zu nehmen. Sam fragte sich bloß, welche das sein würde.

Ich hoffe, du hast einen Plan, der auch funktioniert, betete sie innerlich. Du musst uns hier rausholen und dann wird es Zeit hier zu verschwinden. Wir sind schon knapp fünf Stunden hier, wenn ich richtig liege und ich habe keine Lust draufzugehen oder die Lustsklavin dieses widerlichen Goa’uld zu werden. Samantha Carter sah sich um, doch Tristen war nirgendwo zu sehen. Sicher war er längst zurückgekehrt, um die Erde zu warnen, damit diese evakuieren konnten. Es wäre taktisch am effizientesten gewesen und da Tristen durch und durch Soldat war, er wurde schließlich als solcher erschaffen, würde er diesen Weg gehen. Ein Rettungsteam würden sie nicht schicken, denn es war einfach zu gefährlich und Tristen würde General Hammond genau das klar machen, vorausgesetzt, er war wirklich gegangen. Sam konnte sich dessen jedoch nicht sicher sein.

>>Ich will, dass du sie zum Zeichen deiner Loyalität bestrafst.<<, befahl Tanit hart und riss Major Carter so aus ihren Überlegungen. Einer der Jaffa, der einzige mit Schakalschädel, drückte Jack eine Zat in die Hand und beugte sich dabei leicht zu ihm vor. Sie hörte leise Worte, konnte sie jedoch nicht verstehen.

>>Wie ihr befielt Gebieter!<<, gab Jack ergeben zurück, zielte und schoss. Sam brach unter Schmerzen zusammen und obwohl sie die Unmacht zu übermannen schien, zwang sie sich jedoch, wach zu bleiben. Sie durfte nicht riskieren ein leichtes Opfer zu sein. Sie musste einfach wach bleiben. Sie brauchten jeden Mann.

>>Du blöder Mistkerl.<<, schrie Romy zornig, sprang auf und stürmte auf Jack zu. Die Krieger, die sie eigentlich davon abhalten sollten, einen Fluchtversuch zu unternehmen, waren für ihre Bewegungen zu langsam. Sie konnten einfach nicht mit einer genetisch hochfrisierten Kampfmaschine mithalten, selbst wenn sie wollten. Doch bevor sie ihm wirklich etwas antun konnte, traf sie die Faust eines Jaffas die sie benommen zurücktaumeln ließ. Die Jaffa, welche sie zuvor nicht zu fassen bekommen hatten, drückten sie auf den Boden zurück hielten sie sicherheitshalber weiterhin fest. Samantha Carter saß inzwischen wieder aufrecht und konnte mit einem kurzen Blick zu Romy deren gerötete Wange erkennen. Sicher würde ein schmerzender Bluterguss zurückbleiben. Der Jaffa war nicht gerade sanft mit ihr umgesprungen, als hätte er gewusst, dass sie es verkraften würde.

Ist der Jaffa etwas Tristen, ging es Sam durch den Kopf. Das würde das Geflüster erklären und auch die schnellen Reflexe, welche denen von Romy gleichkommen, wenn sie nicht sogar noch besser sind. Ist Tristen etwa doch nicht geflohen? Männer. Für ihre große Liebe würden sie wirklich alle durch die Hölle gehen. Sie waren fast so dumm wie wir Frauen. Sam ließ sich ihr Wissen jedoch nicht anmerken. Sie durfte nichts riskieren. Noch nicht. Sie musste auf ein Zeichen warten. Einer von beiden würde es ihnen schon geben. Sie sah zu Romy. Sie schien als einzige Ahnungslos zu sein, denn auch Lian mied es, Jack oder den Jaffa mit dem Schakalkopf direkt anzusehen. Auch wenn sie es wüsste, zeigte sie es nicht.

>>Und jetzt sag mir, ob sich noch jemand in diesem Raum aufhält.<<, wies Tanit Jack weiter an. Dieser sagte jedoch nichts. Er schien zu überlegen oder auf eine Art Zeichen zu warten, sie wie Sam und Lian auch, denn auch er wusste nicht, ob er Tristen verraten sollte oder nicht. Dieser müsste das selbst entscheiden und dies auch irgendwie zu verstehen geben. Gereizt fügte Tanit nach kurzer Zeit hinzu: >>O’Neill, antworte deinem Gebieter.<<

~~~

Jetzt ist es also so weit, stellte Tristen gedanklich fest. Na dann, let’s dance. Tristen berührte mit seiner Linken Hand die Vorrichtung am Kragen, damit sich der Helm öffnete und sein Gesicht zum Vorschein kam.

Dabei fragte er sarkastisch: >>Suchst du etwa mich?<< Mit einer schnellen Bewegung hatte er die Stabwaffe in seiner Rechten in Position gebracht und zwei der Jaffa mit gezielten Schüssen unschädlich gemacht. Auch Jack hatte zu feuern begonnen und zwar nach hinten auf die drei Jaffa, die sie begleitet hatten. Romy war im gleichen Moment aufgesprungen und hatte einen der Krieger mit einem gezielten Tritt gegen dessen Kopf außer Gefecht gesetzt. Samantha Carter schnappte sich eine der Stabwaffen und warf eine zweite Lian Harper zu, welcher diese auch gleich benutzte, um ihr Deckung zu geben, damit sie zu den Türen gelangen konnte. Alles ging viel zu schnell, als dass die Jaffa rechtzeitig reagieren konnten, doch Tanit hatte bereits ein Schutzschild um sich herum aufgebaut und war im Begriff zu fliehen. Lian schoss noch auf ihn, aber es war schon zu spät. Tanit hatte den Raum bereits verlassen. Tristen sah sich um und entdeckte eine weitere offene Tür. Von seiner Position aus, würde er sie nicht schließen können, denn erstens war er zu weit entfernt und zweitens kamen immer mehr Jaffa durch die Tür. Jack und Sam hatten sich hinter dem Thron verschanzt, Romy war hinter das Steuerpult geflüchtet, Lian, er war verschwunden. Höchstwahrscheinlich war er Tanit gefolgt und er hatte Schutz hinter einer Säule gesucht. Tristen wusste, sie konnten nicht ewig so weitermachen, er musste also was unternehmen. Keinem andern hätte er dieses Selbstmordkommando zugetraut, deswegen beschloss er es selbst zu wagen.

Schnell gab er Romy ein Zeichen, dass sie ihm Feuerschutz geben sollte und rannte dann los. Energieblitze zischten an ihm vorbei, erhitzten die umliegende Luft, so dass er kaum atmen konnte, versperrten ihm die Sicht und schienen seine haut zu verbrennen. Ein stechender unerträglicher Schmerz durchzuckte plötzlich seinen Rücken, ließ ihn einige Schritte taumeln, doch er unterdrückte ihn, riss sich zusammen, denn es waren nur noch wenige Schritte bis Schließvorrichtung. Eine der Slawen streifte sein Bein, so dass er drohte zu stürzen, doch da hatte er auch schon die Wand erreicht, den Schalter in Form einer Schlange betätigt, sich herumgeworfen, die Stabwaffe schussbereit gemacht und wieder zu feuern begonnen. Erst als die Tür sich endgültig geschlossen und Jack einen gezielten Schuss auf das Symbol einer Schlange abgegeben hatte, so dass sich die Tür nicht mehr öffnen ließ, sackte Tristen kraftlos in sich zusammen. Der Schmerz, den er zu unterdrücken versucht hatte, war mit voller Wucht zurückgekehrt und hatte ihn überwältigt. Mit aller Kraft zwang er sich, nicht unmächtig zu werden, den Schmerz so weit es gehend zu unterdrücken und sich auf etwas anderes zu konzentrieren, leider war die Decke dieses Raumes nicht gerade sehr spannend anzusehen.

>>Scheiße!<<, fluchte er lautstark und sein eigener Ruf hallte in seinem Kopf immer und immer wieder. Er versuchte sich aufzusetzen, denn der kalte Boden schürte die Schmerzen nur noch mehr an. Mit zwei helfenden Händen gelang ihm das auch. Er starrte in zwei wundervolle blaue Augen, die keiner anderen als Samantha Carter gehörten, doch in diesem Augenblick hätte er sich lieber jemand anderen neben sich gewünscht. Dieser Wunsch blieb nicht lange unerfüllt, denn auch Romy setzte sich bereits neben ihn, um seine Wunden zu untersuchen. Nur ganz kurz hatte sie ihm in die Augen gesehen und Sorge war ganz klar in den Ihrigen zu erkennen. Der Schmerz hatte nachgelassen, wirkte jetzt fast betäubend, doch Tristen drohte immer noch jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. Die Rüstung wog plötzlich eine Tonne, engte ihn ein. Er musste aus ihr raus, wenigstens aus dem Brustpanzer. Er wusste, hätte er nicht diese Rüstung getragen, wäre er jetzt tot oder zumindest kurz davor. Sie hatte das Schlimmste abgewendet und wahrscheinlich war sogar nur seine Haut in Mitleidenschaft gezogen worden, doch änderte das nichts an den höllischen Schmerzen, die er zu erleiden hatte. Auch sein Bein machte ihm zu schaffen. Allein das aufrechte Sitzen tat ihm weh. Wie gebannt starrte er auf die Wunde, die sich quer über seinen Oberschenkel zog. Verbranntes Fleisch, schwarzes Blut und rotes Fleisch, nicht gerade ein appetitlicher Anblick. Selbst ihm, der alles schon gesehen hatte, wurde bereits schlecht, aber er wusste es zu unterdrücken. Man half ihm aus dem Brustpanzer. Dankbar sah er erst zu Romy und dann zu Samantha. Alles begann vor seinen Augen zu verschwimmen, der Schmerz nahm wieder zu, da Luft an die Wunde drang. Tristen schloss die Augen, versuchte sich auf seine Verletzungen zu konzentrieren, um dessen Schmerz abzustellen und musste enttäuscht feststellen, dass es ihm nicht gelang. Er war einfach zu schwach und wollte im Grunde nur noch eines, schlafen.

~~~

>>Tristen, Tristen! Wage es jetzt ja nicht, einzuschlafen!<<, schrie Romy ihn hysterisch an und gab ihm eine leichte Ohrfeige. Er öffnete seine Augen und sah sie unverwandt an, dann lächelte er. Sie hatte Angst, denn auch wenn seine Wunden nicht besonders schlimm zu sein schienen, hatten sie ihn eine Menge Kraft gekostet und diese Kraft brauchten sie noch. Sie mussten Lian suchen und sie mussten hier verschwinden. Da sie jedoch keine der Türen benutzen konnten und sie von draußen belagert wurden, war er der Einzige, der sie hier rausschleusen konnte. Er hatte als einziges einen funktionierenden Phasenmodul. Außerdem könnte sie es nicht ertragen, ihn zu verlieren, dafür liebte sie ihn einfach viel zu sehr. Sie begann damit, seinen Mantel in Streifen zu reißen, was bei ihrer Kraft ein Leichtes war, dennoch wäre ihr wohler gewesen, wenn sie Schmerztabletten dabei gehabt hätte. Nein, sie hatte ja welche bei sich, besser gesagt Sam hatte welche, die nicht allzu stark sein dürften.

Deswegen sagte sie ohne Umschweife: >>Sam, gib mir eine deiner Schmerztabletten.<<

>>Hier!<<, meinte Sam und zog ein kleines Päckchen mit weißen Tabletten aus ihrem Stiefel. Nachdem Romy ihn zwang, eine davon zu nehmen, verzog er angewidert das Gesicht. Sie wusste, ihm würde es bald wieder besser gehen, so musste es einfach sein. Notdürftig umwickelte sie seinen Brustkorb mit dem zerrissenen Mantel und legte ihm dann Colonel Jack O’Neills Jacke um, die er ihr freiwillig zur Verfügung stellte. Das Beste war, wenn er sich jetzt warm hielt und bei den bescheidenen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, war das alles, was sie tun konnten. Sam hatte sich inzwischen an seinem Bein zu schaffen gemacht und dieses so gut es ging verbunden.

>>Kannst du aufstehen?<<, fragte Romy sanft.

>>Bleibt mir eine andere Wahl?<<, hakte Tristen sarkastisch nach und versuchte sich mit Romys Hilfe zu erheben, was jedoch nur dazu führte, dass er wieder in sich zusammensackte.

>>Verdammter Mist!<<, fluchte er wütend. Er machte sich ganz klar Vorwürfe, weil er seine Freunde behinderte und dafür liebte Romy diesen Sturrkopf auch so sehr. Er hätte gehen können, doch er tat es nicht. Wieso, würde sie wohl nie erfahren.

>>Warte, ich helfe euch!<<, entgegnete Jack, kniete sich neben Tristen, dort wo zuvor Sam gesessen hatte, ohne diese auch nur einmal anzusehen und half Romy Tristen auf die Beine zu ziehen. Den Kommentar: >>Man, du bist aber verdammt schwer.<<, konnte Jack sich dabei aber nicht verkneifen. Romy atmete erleichtert aus als Tristen wieder auf den Beinen stand und nicht wieder zusammensackte. Mit einem Nicken deutete sie an, dass die beiden es schon alleine schaffen würden und Jack sich in Ruhe seinen Problemen widmen konnte. Dieser drehte sich auf dem Absatz um, sah abwartend zu Samantha Carter hinüber, welche ihn erst vorsichtig anlächelte und ihm dann dankbar und glücklich um den Hals fiel. Diese Umarmung endete mit einem langen Kuss, welcher jedoch schon bald von einem Räuspern aus Tristens Kehle unterbrochen wurde. Anscheinend hatte er sich wieder gefasst.

Eindringlich fügte er hinzu, als er deren volle Aufmerksamkeit erlangt hatte: >>Dafür habt ihr später noch Zeit. Falls ihr es schon vergessen haben solltet, wir müssen hier raus.<<

~~~

>>Und wie geht es jetzt weiter?<<, stellte Sam die Frage, die allen auf der Zunge brannte. Na ja, fast allen. Tristen schien die Antwort schon zu wissen.

>>Wir werden die Schiffe wie geplant in die Luft jagen und auf die Erde zurückkehren.<<, antwortete er zügig, als hätte er nur darauf gewartet. >>Da ihr nicht wie verabredet nach drei Stunden wieder da wart, beschloss ich, euch zu suchen und sah gerade noch, wie sie Jack abführten. Also habe ich die Chance genutzt und den Kurs der Raumschiffe ein klein verändert. Darüber hinaus habe ich die Schilde ausgeschaltet und blockiert. Jetzt brauchen wir das Gleiche nur noch bei diesem hier zu vollziehen und alles ist in Butter. Was für ein Glück, dass Tanit so bescheuert war, sich mit euch ausgerechnet hier zu treffen, wo die Steuervorrichtung zu finden ist.<<

>>Du kannst ein Goa’uldmutterschiff steuern?<<, fragte Jack nüchtern, denn irgendwie wunderte ihn bei diesem Mann gar nichts mehr. Er wurde schließlich zweimal angeschossen ohne auch nur unmächtig zu werden, hatte sich erfolgreich als Jaffa ausgegeben und trotz starker Schmerztablette war sein Verstand weiterhin vollkommen klar. Ganz zu schweigen von den verbesserten Genen. Also wundern konnte man sich wirklich nicht mehr über ihn. Obwohl, Jack wunderte sich über kaum noch etwas. Für ihn wäre es auch nicht weiter verwunderlich, wenn Tristen als Goa’uld durchgehen würde, so richtig mit leuchtenden Augen und so.

>>Ich wurde dazu ausgebildet gegen die Goa’uld zu kämpfen, also muss ich unweigerlich ihre Technologie beherrschen. Außerdem wurde ich von einem abtrünnigen Jaffa unterwiesen. Ihr müsstet ihn kennen. Bra’tak.<<, gab er kühl zurück.

>>Wer auch sonst. Der sagt ja auch nur, was er für richtig hält.<<, kommentierte O’Neill und warf einen Blick über Tristens Schulter, um zu sehen, was der am Steuerpult machte. Da Jack jedoch keines der Symbole auch nur ansatzweise deuten konnte und es im Grunde auch gar nicht wollte, wandte er sich wieder Sam zu, dessen Hand er nicht einen Augenblick losgelassen hatte.

>>Und was wird aus Lian?<<, fragte diese.

>>Ich kann mir schon denken, wo er ist. Ich werde ihn holen sobald wir in Sicherheit sind.<<, gab Tristen zurück. Jack musste zugeben, dass er sich als Anführer ziemlich gut machte. Er selbst hätte es wahrscheinlich nur schlechter hingekriegt. Langsam begann er wirklich, diesen Kerl zu mögen, lag vielleicht aber auch bloß daran, dass er Teal’c so verdammt ähnlich war. Kein Wunder, hatten ja auch den gleichen Lehrer.

>>Ich suche uns einen sicheren Fluchtweg.<< Romy stellte sich an eine der anderen Tafeln und begann ebenfalls damit, darauf rumzudrücken. Beiden schien wirklich zu wissen, was sie da taten. Auf jeden Fall eher, als Jack es gewusst hätte.

>>Und was machen wir so lange?<<, fragte Jack gelangweilt.

>>Denkt euch was aus.<<, meinte Tristen nur und Jack ließ sich das nicht zweimal sagen, schloss Sam behutsam in die Arme und gab ihr einen erneuten Kuss, wobei ihm ein wohliges Kribbeln durch den Körper schoss. Dieses Gefühl hatte er wohl von allem, was mit küssen zu tun hat, am Meisten vermisst. Am Liebsten hätte er ewig mit ihr einfach nur dagestanden und sich geküsst, denn noch konnte er es ohne weitere Konsequenzen, wenn man mal davon absah, dass er sich von Sekunde zu Sekunde mehr in sie verliebte, falls das überhaupt noch möglich war. Leider wurden sie abermals durch ein Räuspern unterbrochen, diesmal jedoch von Romy, die etwas eifersüchtig zu klingen schien, was auch verständlich war.

>>Wir können. Ich habe uns einen sicheren Weg durch Schleusen geschaffen. Sie werden hoffentlich eine Weile brauchen, sie zu öffnen.<<, fügte sie dann noch hinzu und trat auf einen Punkt an der Wand zu, der Wohl der Ausgang sein sollte.

>>Na dann. Last uns hier verschwinden.<<, kommentierte Jack und trat mit Tristen, den er stützte durch die Wand. Dabei hatte er die Zat immer schussbereit, falls Romy sich getäuscht haben sollte. Die anderen folgten mit Tristens Hilfe nach und nach. Der Gang war sicher, auf jeden Fall vorerst.


weiter: Kapitel 9
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