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Phantomjagd von Jenny

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Kapitel Bemerkung:
Ist die Bedrohung durch die Kull- Krieger noch abwendbar? Und wie soll SG-1 Mulder und Scully davon abhalten, ihre Geheimnisse preis zugeben?
Teil 4
Zehn Minuten später hatte Carter es auf wundersame Weise bis zum russischen General Chukov geschafft und versuchte nun, den starrköpfigen Mann von der Ausnahmesituation zu unterrichten.

Wie zu erwarten stieß sie nicht auf besonders viel Gegenliebe.

„General, wir haben die Koordinaten und die Adresse, sie müssen nur das Stargate aktivieren und sie hindurch schicken. Ich versichere Ihnen, dass dieser Akt positive Konsequenzen für Sie und Ihre Regierung haben wird.“

„An was für Konsequenzen denken Sie da? Ein oder zwei Stabwaffen?“, entgegnete Chukov schroff, „Ich habe genug von Ihren Versprechen, Major Carter. Zu oft hat die amerikanische Regierung uns schon hereingelegt. Wir werden das nicht weiter mitmachen.“

Sam und Jack tauschten einen schnellen Blick aus.

Beide wussten, wie ernst die Lage war. Wenn die Russen sie jetzt nicht unterstützten, war die Basis verloren. Sie schaute auf die Uhr.

Noch 45 Minuten bis zur Selbstzerstörung.

„General, ich bitte Sie.“, versuchte Sam es erneut,“ wenn die russische Regierung uns jetzt nicht unterstützt, wird dieser Berg in einer Dreiviertelstunde nicht mehr existieren und damit auch das zweite Tor. Wenn Sie das geschehen lassen, werden Sie früher oder später in derselben Lage sein, in der wir im Moment sind- ohne eine Chance auf Hilfe.“

Es gab eine längere Pause, in der Jacks Funkgerät ansprang. Sam hörte nur, dass es Daniel war und der Colonel verließ den Besprechungsraum, um ihr Ruhe zu lassen, während sie mit Chukov sprach.

Die Minuten flogen vorbei und es schien wie eine halbe Ewigkeit, bis sich der General wieder meldete.

„Major Carter, wir haben beschlossen, Ihnen noch einmal zu helfen- unter einer Bedingung.“

Sam schloss instinktiv die Augen. Das klang gar nicht gut.

„Was ist es, General Chukov?“

„Wir wollen alle getöteten Krieger von Anubis für genauere Studien.“

Sie atmete etwas auf. Zumindest war es nicht ganz so schlimm, wie sie es befürchtet hatte, obwohl sie nicht sicher war, ob sie ihr Versprechen halten konnte.

Sie wusste nicht, was der Beschuss durch ihre eigenen Waffen mit den Kriegern anstellen würde. Aber in Kürze konnte sie es hautnah miterleben- wenn die Asgard rechtzeitig ankamen.

„Sie werden bekommen, was sie wollen“, erklärte sie kurz und sendete ihrer Informationen umgehend an die russische Regierung weiter.

Nun lag es an ihnen und den Asgard.

Jack, der mitbekommen hatte das sie fertig war, trat nun wieder in den Besprechungsraum.

„Und, wie ist es gelaufen?“, erkundigte er sich bedrückt. Beide wussten, wie ernst die Lage war.

„Sie werden es tun“, erklärte sie stolz und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Das nächste Mal überlasse ich diese Dinge wieder Daniel....Wo steckt er eigentlich?“

O’Neill räusperte sich etwas und lächelte dann schelmisch.

„Er steckt im Luftschacht fest.“

„Er tut was?“, fragte Sam ungläubig nach, doch es war ganz offensichtlich kein Scherz gewesen.

Jack machte sich bereits wieder auf den Weg zu den Korridoren.

„Die Selbstzerstörung ist aktiviert, duzende von Anubis Schleim- Kriegern rennen durch die Gänge und unser Daniel steckt im Luftschacht fest- wenn das mal keine Ironie ist...“

+++

Daniel hatte aufgehört die Minuten zu zählen, die sie nun schon in dem Luftschacht steckten. Mittlerweile war es darin extrem stickig und heiß geworden, denn irgendjemand hatte die Öffnungen automatisch geschlossen.

Er hoffte nicht, dass es die Krieger waren, die sich Zugang zum Hauptrechner verschafft hatten, doch ausschließen konnte er es nicht.

Schon seit einer Weile hatte er keine Schritte mehr von draußen gehört, was entweder bedeutete, dass der Krieger verschwunden war, oder aber das er geduldig darauf wartete, dass sie ihrem verhängnisvollen Gefängnis entfliehen konnten.

Vorsichtig wagte er einen Blick durch einen Spalt in der vergitterteren Verkleidung des Lüftungsschachts und konnte niemanden in seinem Sichtfeld entdecken. Er wusste, welches Risiko er einging, wenn er jetzt nach draußen kletterte, aber weiter hier drin zu bleiben um langsam aber sicher geröstet zu werden war keine befriedigende Lösung.

Er begann gegen das Gitter unter ihm zu drücken, sodass es aus der Fassung sprang, aber diese Aufgabe erwies sich als schwerer, als er gedacht hatte.

„Was tun sie da?“, erkundigte sich Scully, die vor ihm lag.

„Ich will versuchen herauszufinden, ob wir wieder allein sind und raus kommen können.“

„Und sie denken, das ist der richtige Weg?“, fragte Mulder von hinten. Der Sarkasmus in seiner Stimme war unüberhörbar.

„Es ist der einzige Weg“, gab Daniel leicht gereizt zurück und schaffte es endlich, das Gitter aus der Verankerung zu lösen.

Mit einem lauten Scheppern fiel es zu Boden.

Erst jetzt wurde Daniel die gespenstische Stille bewusst, die nur durch den wiederkehrenden Alarmton für die Selbstzerstörung unterbrochen wurde.

Vorsichtig schob er seinen Oberkörper nach draußen und blickte sich, kopfüber hängend, nach allen Seiten um. Soweit er es sehen konnte waren sie allein, allerdings war auch von Jack keine Spur.

Wahrscheinlich war er auf dem Weg hierher in einen Kampf verwickelt worden.
Plötzlich hörte er Schritte, die sich schnell seiner Position näherten.

Panisch versuchte Daniel sich wieder zurück in den Luftschacht zu schieben, doch das war leichter gesagt als getan. Selbst mit Mulders Hilfe kam er nur langsam voran.

Als die Schritte endlich stoppten, blickte er sich, noch immer mit halbem Oberkörper aus dem Luftschacht hängend, nach dem potentiellen Feind um.

Doch zu seiner Erleichterung war es nur Jack, der ihn misstrauisch musterte.

„Habe ich dir nicht schon tausend Mal gesagt, du sollst nicht überall reinklettern, wo dein Kopf durchpasst?“

Daniel lächelte freudig, angesichts der Rettung, doch plötzlich schlug genau neben ihm eine Energieentladung eines Kull- Kriegers ein.

Erschrocken versuchte er auch den Rest seines Oberkörper wieder zurück in den Lüftungsschacht zu schieben, während O’Neill sich in Sicherheit brachte.

„Was zum Teufel geht da vor sich?!“, brüllten Mulder und Scully fast synchron, als die vorherige Ruhe des Korridors durch laute Schüsse erschüttert wurde.

„Wir haben Besuch!“, rief Daniel zurück und ersparte sich jegliche weitere Erklärung.

Bevor sie in den Luftschacht geklettert waren hatte er sich noch mit einer Handfeuerwaffe ausgerüstet, die nun an seinem Gürtel steckte. Keuchend schob er seine Hand an seinem Körper herab, der nur wenige Zentimeter von der Wand entfernt war.

Stückchen für Stückchen gelang es ihm endlich, sie zu ergreifen und er begann, den Krieger zu beschießen, während O’Neill dasselbe wenige Meter weiter tat.

+++

Der nächste Anruf den Skinner erhielt, erschrak ihn fast mehr, als der vom Präsident der Vereinigten Staaten.

Die andere Person am Ende der Leitung warnte ihn, dass der gesamte Cheyenne Mountain Complex auf Sicherheitsstufe DEFCON 2 gewechselt hatte und nun auch die Selbstzerstörung aktiviert worden war.

Und in all dem Wirrwarr steckten Mulder und Scully.

Skinner wusste, dass eine lange Disziplinaruntersuchung anstehen würde, falls die beiden Agenten es lebend und ohne Handschellen wieder aus dem Militärkomplex schaffen würden, dennoch hatte auch er schon viele Gerüchte über diese Einrichtung gehört.

Es hatte sicherlich seine Richtigkeit, dass der Cheyenne Mountain der am sichersten bewachte Militärstützpunkt der Welt war, doch gerade dadurch war er auch prädestiniert als Ort, um Beweise für geheime Verschwörungen zu verstecken.

Du klingst schon wie Mulder, redete er sich innerlich ein, aber auch er war schon viel zu oft Zeuge solch unheimlicher Phänomene geworden, als das er nun daran zweifeln könnte.
Gerade auch wegen seines Ehrgeizes und Mulders und Scullys aufrichtiger Suche nach der Wahrheit existierten die X- Akten überhaupt noch.

Nachdem der Anrufer wieder aufgelegt hatte, faltete Skinner die Hände vor sich ineinander und stützte seinen Kopf darauf.

Wie sollten es seine Agenten lebend wieder aus dieser Einrichtung schaffen?

Als Skinner wieder aufblickte, war er deutlich entschlossener als zuvor. Er hatte sich dafür entschieden, seinen letzten Joker in diesem Spiel auszuspielen.

+++

Sam war, unterstützt durch mehreren Soldaten, mit der Verteidigung des Kontrollraums beschäftigt der von zwei Kriegern angegriffen wurde, als plötzlich Thor neben ihr erschien.

Sie war so erschrocken, dass sie für einen Augenblick zu schießen vergaß und sie eine Energieladung nur um Haaresbreite verfehlte.

„Major Carter“, grüßte der kleine Ausserirdische und sie nickte ihm hektisch zu.

„Wir brauchen deine Hilfe, Thor“, erklärte Sam dann, „wir wurden von Anubis angegriffen, er hat duzende seiner Krieger auf die Erde geschickt und wir können sie nicht mehr aufhalten. In weniger als fünfzehn Minuten wird die Selbstzerstörung ausgelöst.“

„Eure Verbündeten haben uns über eure Lage aufgeklärt, Major Carter. Wir sind bereit euch zu helfen.“

Damit war Thor verschwunden und Sam fuhr damit fort, den möglicherweise letzten Teil des SGC zu verteidigen, der noch nicht in die Hände der Krieger geraten war.

+++

Hammond sah einen seiner Soldaten nach dem anderen fallen und es war klar, dass sie diesen Kampf verlieren würden.

Zu stark waren die gegnerischen Fronten und zu fortgeschritten ihre Technologien, als das eine P90 sie aufhalten konnte.

Seine Muskeln schmerzten vor Anspannung, so lange schon beschoss er mit achtzehn weiteren Soldaten Anubis Krieger, doch immer öfter wurde einer seiner Leute getroffen und die Größe ihres Widerstandes dezimiert.

O’Neill und Carter waren schon seit einer Weile nicht mehr aufgetaucht und der General hoffte, dass seine besten Leute einen Plan verfolgten, um diese Krieger anderweitig auszuschalten, denn ihnen gelang es nicht, so sehr sie sich auch anstrengten.

Hammond wollte gerade einen weiteren Rückzug in den nächsten Gang befehlen, als Jack mitten im Schlachtfeld erschien.

„Was zur...?“, stieß der General aus und befahl, das Feuer einzustellen.
Währenddessen hatten sich auch die anderen Krieger dem Colonel zugewandt und begannen auf ihn zu schießen.

Voller Schrecken konnte Hammond seinen Augen kaum trauen, als nicht O’Neill, sondern plötzlich der Krieger, in dessen Nähe sich der Colonel befunden hatte getroffen zu Boden ging.

Scheinbar handelte es sich um eine Projektion, die die Krieger dazu veranlasste, sich selbst zu beschießen.

Der General erkannte, wie das Spiel weiter fortgeführt wurde, bis schließlich nur noch ein einziger Krieger übrig war.

„DAUERFEUER!“, befahl Hammond nun, doch die Angreifer zogen sich in Richtung Stargateraum zurück.

Nach all den Verlusten, die sie durch dieser Krieger hinnehmen mussten, ließ er es sich nicht nehmen, den Feind zu verfolgen.

Vielleicht gelang es ihnen mit der Projektionstechnik, alle Krieger auszuschalten, sodass kein einziger mehr den Weg zurück zu Anubis fand und somit auch keine Informationen preisgeben konnte.

„HINTERHER!“, schrie Hammond fast triumphierend, doch er wusste auch, das der Kampf noch lange nicht ausgestanden war.

+++

O’Neills Munition war offensichtlich zu Ende, als sie keine Schüsse mehr hörte und Scully drehte sich vorsichtig zu Jackson und Mulder um.

Der Archäologe blickte gespannt zu der Öffnung des Luftschachtes, von der sie sich etwas entfernt hatten, denn immer mehr Schüsse des Angreifers fanden ihren Weg ins Innere ihres Verstecks.

Doch nun konnte auch O’Neill ihn nicht mehr aufhalten und sie hörten, wie der Krieger sich ihnen näherte.

Einmal mehr fragte Scully sich, wie sie überhaupt in eine solch schlimme Lage hatten kommen können, doch sie wusste, das mit Mulder alles möglich war.

Zumindest hatte er mit seinen Theorien recht gehabt.

Tatsächlich gab es eine Art Sternentor, durch das bemannte Weltraummissionen durchgeführt wurden. Außerdem gab es eine Menge schlechtgelaunter Ausserirdischer, allem voran dieser Anubis, der mit allen Mitteln versuchte, die Erde zu zerstören.

Und nun saßen sie in der Falle und würden mit Sicherheit durch einen dieser ausserirdischen Krieger getötet werden.

Hinter sich hörte sie Jackson fluchen und drehte sich um, nur um zu sehen, wie sich der Kopf dieses Kriegers durch den Spalt schob.

Sie sah die blauen Punkte, wahrscheinlich die Augen, und spürte, wie der Ausserirdische sich auf sie konzentrierte.

Ohne viel nachzudenken zog sie ihr rechtes Bein so nahe an sich heran wie es ging, und versetzte dann dem Kopf des Kriegers einen Tritt mit ihren Stöckelschuhen.

Scully spürte die Überraschung des Feindes und setzte noch zwei mal nach, ehe der Alien wieder verschwunden war.

Sie hörte, wie die Schritte sich wieder entfernten und sah sich irritiert nach Jackson und Mulder um, die beide in der Dunkelheit des Luftschachtes kaum zu erkennen waren.

„Was ist jetzt los?“, fragte sie außer Atem und spürte, wie sie am ganzen Körper zu zittern begann. Erst jetzt, als sich die größte Gefahr scheinbar gelöst hatte, konnte sie den Schrecken der vergangenen Stunden verdauen.

„Ich weiß es nicht“, gestand Jackson und rutschte wieder näher an das Loch im Lüftungsschacht heran um nach unten zu sehen.

„Jack?“, rief er dann und Schritte näherten sich wieder.

„Sie ziehen sich zum Stargateraum zurück. Wir haben Thor eingeschaltet und es scheint zu funktionieren“, erklärte der Colonel und Scully sah, wie hintereinander erst Jackson, und dann Mulder aus dem Luftschacht kletterten, ehe auch sie ihnen folgen konnten.

Wieder auf dem sicheren Erdboden angekommen spürte sie ihre vollkommen durchgeschwitzte Kleidung, die ihr von dem kühlen Klima in den Gängen Gänsehaut verursachte.

Ihr Haar klebte an ihrem Gesicht und auch Jackson und Mulder ging es nicht anders.

„Du musst sie zu den Arrestzellen bringen, Carter und ich müssen die Selbstzerstörung deaktivieren“, erklärte O’Neill ernst und reichte dem Archäologen eine Handfeuerwaffe, die er einem toten Soldaten abgenommen hatte.

Als der Colonel lossprinten wollte, erschien plötzlich Thor bei ihnen.

Mulder und Scully wichen instinktiv zurück, hatten sie doch die böse Vorahnung, dass eben dieses kleine Wesen der gefürchtete Anubis war, aber sie täuschten sich.

„O’Neill. Daniel Jackson“, grüßte der kleine graue Ausserirdische und blickte die beiden anderen Personen unsicher an.

Dem Colonel war die ganze Situation nicht geheuer, denn die Eindringlinge hatten schon zu viel vom SGC gesehen und nun tauchte auch noch einer ihrer ausserirdischen Verbündeten direkt neben ihnen auf.

„Thor, das war sprichwörtlich Hilfe in der letzten Sekunde“, erklärte O’Neill und im selben Moment schaltete sich auch die Selbstzerstörungssequenz aus. Scheinbar war es Carter und Hammond gelungen, sie abzuschalten.

„Der Vertrag zwischen den Asgard und den Goa’ uld besagt, dass keine Planeten angegriffen werden dürfen, die dem Friedensabkommen unterliegen. Anubis Angriff wird weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen“, erklärte Thor, als Mulder sich plötzlich zu ihm herunter beugte.

Jack wollte ihn aufhalten, doch Daniel hielt ihn mit einer entsprechenden Geste zurück. Er musste sein Wort gegenüber dem FBI- Agenten halten.

Für einen Augenblick sah O’Neill ihn düster an, doch dann schien er die Wichtigkeit dieser Geste zu verstehen.

„Seid ihr diejenigen, die Menschen von der Erde entführen?“, fragte Mulder, obwohl es in Thors Ohren wahrscheinlich spöttisch klingen musste. Immerhin war dem Ausserirdischen nicht klar, dass er es hier mit Spionen zu tun hatte.

„Habt ihr meine Schwester Samantha entführt?“

Mulders Stimme klang plötzlich sehr verzweifelt und Scully legte ihm eine Hand auf die zitternde Schulter, während Jack und Daniel sich nur vielsagende Blicke zuwarfen.

„Die Asgard haben in die Entwicklung der Menschen nicht durch Entführungen eingegriffen. Dieser Name sagt mir nichts“, erwiderte der Ausserirdische etwas konfus und blickte dann zu Jack, der abwinkte.

„Ist nicht so wichtig Thor. Wir müssen uns jetzt wieder an die Arbeit machen, es gibt viel aufzuräumen“, erklärte der Colonel, als der Asgard ihn zurückhielt.

„Wir werden euch eure Toten wiederbringen, so wie es das Gesetz zwischen den Asgard und den Goa`uld besagt.“

Überrascht trafen ihn O’Neills und Daniels Blicke, doch obwohl sie noch etwas sagen wollten, war Thor wieder verschwunden.

Schon im nächsten Augenblick erschienen zwei Wachsoldaten, um die beiden FBI- Agenten zu den Arrestzellen zu eskortieren.

Jack erteilte ihnen den Befehl, sie wegzubringen und überließ ihnen dann die Gefangenen, bevor er sich zusammen mit Daniel auf den Weg zur Kontrollstation machten.

+++

Sam sah mit Erstaunen, wie einer der Krieger nach dem anderen durch ihre eigenen Waffen zerstört wurden und es gab ihr ein gutes Gefühl, das richtige getan zu haben.

Wie hoch allerdings der Preis sein würde, den sie dafür zu zahlen hatten, war ungewiss.
Zunächst einmal musste sie Hammond ihren Vertrag mit den Russen erklären.

Dieser war nach der Deaktivierung der Selbstzerstörung zurück in den Stargateraum gelaufen, um sich nach verletzten Soldaten umzuschauen.

Aber nur wenige Sekunden, nachdem auch die letzten Kull- Krieger durch Thors Technologie vernichtet worden waren, verschwanden sämtliche Leichen- sowohl die der erschossenen Soldaten, als auch die der zerstörten Krieger.

Sam wusste, dass die Asgard dahinter stecken mussten, hatten sie doch dasselbe Talent damals in der Parallelwelt bewiesen, in der sie die Erde vor einem Angriff durch die Goa`uld gerettet hatten.

Und als ob sie es nicht prophezeit hatte, wurde das Sternentor angewählt und heraus traten all die Soldaten, die bei den Gefechten getötet worden waren.

Ihr fiel ein Stein vom Herzen und erst jetzt zeigte sich all die Anspannung, die sich während dieses Angriffs aufgebaut hatte.

Sams Hände begannen zu zittern und sie wollte sich abstützen, als eine Hand sie von hinten an der Schulter berührte.

Sie drehte sich um und blickte in Jacks tiefbraune Augen, in denen der Besorgnis nun die Freude über ihren Sieg gewichen war.

Sie wussten, dass es nur ein Etappenerfolg war, und das die finale Schlacht noch auf sich warten ließ, doch einen Teilsieg gegen Anubis zu erringen war zumindest ein Anfang.

Nun war ihnen auch klar, dass die Kull- Krieger nicht ganz so unverwüstlich waren, wie es zu Beginn den Anschein hatte und das gab ihnen Hoffnung.

Erleichtert fiel sie ihrem Colonel in die Arme und als hinter ihm der schweißgebadete Daniel auftauchte, umarmte sie auch ihn.

„Major Carter“, grüßte Teal’c etwas später, nachdem Sam sich von dem Archäologen gelöst hatte und senkte seinen Kopf vor der Astrophysikerin.

Auch sie nickte zurück, wurde aber unruhig, als sowohl O’Neill als auch Daniel die beiden Soldaten skeptisch anblickten, die eben zusammen mit dem Jaffa die Kommandoebene betreten hatten.

„Simms, Huntington, was tun Sie hier?“, fragte Jack gereizt und trat auf die Soldaten zu, „Sie sollten doch die beiden FBI- Agenten zu den Arrestzellen eskortieren!“

Die Männer sahen sich hilflos um und schüttelten dann vehement den Kopf.

„Sir, Sie haben uns nie einen solchen Befehl gegeben“, widersprachen sie und deutete auf den Stargateraum.

„Wir wurden wie Teal`c bei dem Angriff der Krieger schwer verwundet und haben nur durch die Hilfe der Asgard überlebt. Sie haben uns vor ein paar Minuten zurückgeschickt.“

Daniels und Jacks Blicke trafen sich, was auch Sam nicht entging.

Ohne ein weiteres Wort stürmten sie aus dem Kommandoraum heraus in Richtung der Sicherungsquartiere.

+++

„Agent Mulder, können Sie uns noch einmal erklären, wie es zu dem Vorfall kam, bei dem Sie durch Soldaten des Cheyenne Mountain Complexes gefangen genommen wurden?“, erkundigte sich die dunkelhäutige Disziplinarbeamtin des FBI.

Mulder schob sich unruhig in seinem Ledersessel hin und her und richtete sich erst die Krawatte, bevor er zu sprechen begann.

„Ich erhielt Informationen, die einen unserer aktuellen Fälle betrifft, wonach ich die Lösung im Cheyenne Mountain Komplex finden würde. Zusammen mit meiner Partnerin, Agent Scully-“

„Von wem haben Sie diese Informationen erhalten, Agent Mulder?“, unterbrach ihn die Frau und blickte ihn durchbohrend an.

„Ich habe keinerlei Informationen über die Quelle herausgefunden. Ich habe den Behälter mit den Informationen vor meinem Hotelzimmer entdeckt, etwa gegen zwei Uhr nachts.

„Und Sie haben sich ohne jegliche Beweise für die Richtigkeit dieser Angaben auf den Weg gemacht, um sich mit gefälschten Papieren Zugang zum Militärstützpunkt in Colorado Springs zu beschaffen?“

„Ja“, erläuterte Mulder und suchte Blickkontakt mit Skinner, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm.

Der Assistant Director schaute grimmig in die Runde, dennoch war ihm ein Disziplinarverfahren lieber, als sich mit den Leuten vom Cheyenne Mountain und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten persönlich herumzuärgern.

Er hatte vor einigen Tagen den Krebskandidaten persönlich aufgesucht, und ihm quasi seine Seele verkauft. Skinner hatte das Versprechen abgeben müssen, dafür zu sorgen, dass Mulder und Scully nie wieder ein Fuß auf das Gelände des Cheyenne Mountain setzten und auch keinen Kontakt mehr aufnehmen würden, der ihnen in irgendeiner Weise Wissen beschaffen könnte, was die Tätigkeit dieses Militärkomplexes anging. Ferner hatte der Krebskandidat ihm angeraten, dass seine Agenten die erworbenen Informationen nie nutzen oder verbreiten würden, andernfalls würde er dafür sorgen, dass sie vor dem Kriegsgericht landeten.

„Sie sollten das Gesehene schnellstmöglich vergessen“, hatte der Mann erklärt und seine Zigarette auf Skinnes Schuh ausgedrückt.

„Ich werde dafür sorgen“, hatte er erwidert und war gegangen.

Tatsächlich waren Mulder und Scully nur wenige Minuten nach dem Gespräch freigelassen worden und zurück nach Washington geflogen.

Skinner hatte ihnen dort den Ernst der Lage erklärt und ihnen befohlen, jegliche paranormalen Phänomene, die sie geglaubt hatten zu sehen, zu vergessen.

Natürlich waren die beiden nicht sehr erfreut über diese Nachricht gewesen, dennoch waren sie trotz ihrer prekären Lage noch am Leben.

„Haben Sie auf dem Militärstützpunkt irgendwelche Beweise gefunden, die für ihren Fall von Wichtigkeit sind oder die ihren Einbruch gerechtfertigt hätten?“

Mulder schüttelte zögerlich den Kopf und suchte erneut Blickkontakt mit Skinner, der diesen jedoch verweigerte.

„Nein...Wir haben keinerlei Indizien gefunden, die uns helfen könnten, unseren Fall zu lösen. Der Cheyenne Mountain Complex ist eine normale militärische Einrichtung, in der keinerlei paranormale Dinge vor sich gehen. Unser Verdacht, die Leute, die wir beschattet haben seien Mitglieder eines Kommandos, das interstellare Reisen unternimmt, war unbegründet.“

Die dunkelhäutige Frau sah ihn skeptisch an, und nickte dann mit den Kopf.

„Sie sind von der Sitzung befreit, schicken Sie Special Agent Scully herein. Wir werden Sie später über den Ausgang der Sitzung informieren, Agent Mulder.“

Damit stand er kopfnickend auf und ging hinaus auf den Korridor, um seine Partnerin herein zu rufen.

Skinner war bei Scully deutlich entspannter, hatte sie doch schon oftmals bewiesen, dass sie in solchen Situationen eher den Kopf behielt als Mulder. Sie hatte verstanden, um was es hier ging und das jegliche Versuche, mehr über das, was sie gesehen hatten herauszufinden, im Gefängnis enden würden.

Entweder sie negierten alle Ereignisse der letzten Tage, oder die X- Akten würden für immer geschlossen werden.

Als auch Scully mit der Anhörung fertig war, begleitete Skinner sie nach draußen, wo Mulder ungeduldig auf einer Lederbank saß und Kürbiskerne kaute.

„Na, haben Sie auch hoch und heilig schwören müssen, nie wieder einen Fuß auf Colorados Grund und Boden zu setzen?“, bemerkte er spöttisch, doch Skinner warf ihm einen bösen Blick zu.

Er wusste, das Mulder enttäuscht war, immerhin waren all ihre Entdeckungen umsonst gewesen, denn sie konnten sie mit niemandem teilen.

Was er allerdings vergaß war die Tatsache, dass sie vorm höchsten Gericht hätten landen können, doch auf diese Weise mit einem Tadel davon kommen würden.

Im Gefängnis hätten sie nie die Möglichkeit, die X- Akten weiter zu führen, hier schon..
Skinner begleitete die beiden Agenten bis ins Foyer des J. Edgar Hoover FBI Gebäudes und nahm ihnen dann ihre Ausweise und Waffen ab.

Sie waren beide bis auf weiteres beurlaubt worden und konnten erst dann wieder zum Dienst antreten, wenn es die Disziplinarbehörde als angemessen betrachtete.

„Wenn Sie sich ruhig verhalten, können Sie in zwei Monaten ihren Dienst wieder antreten. Ich werde in der Zwischenzeit all ihre Fälle aus den X- Akten auf Eis legen“, erklärte Skinner und trat dann noch einmal näher an Mulder heran.

„Habe ich mich klar ausgedrückt, Agent Mulder?“

Der hochgewachsene Mann nickte auffällig zufrieden und lächelte.

„Sehr klar, Sir.“

Damit wandte er sich ab, gefolgt von Scully und ließ Skinner mit skeptischem Blick im Foyer zurück.

Er wusste nicht, was seinen Agenten so zufrieden gestellt hatte, doch er konnte nur mit dem Cheyenne Mountain zusammen hängen.

Urplötzlich fühlte er sich beobachtete und drehte sich nervös um, bis sein Blick auf dem Zigarettenraucher endete, der am Geländer des zweiten Stocks stand und ihn beobachtete, während er genüsslich rauchte.

Als er bemerkte, dass Skinner ihn gesehen hatte trat er einen Schritt zurück und war aus dessen Sichtfeld verschwunden.

+++

Am nächsten Tag fand die Besprechung angesichts der Ereignisse statt, an der ausnahmsweise nur SG-1 und 2 teilnehmen durften.

Hammond war noch immer übervorsichtig, was die kürzlich aufgedeckten Informationslücken betraf und so besprach er sich nur mit Männern und Frauen, von denen er hundertprozentig wusste, dass sie keine Doppelagenten waren.

„Ich weiß es waren ein paar harte und anstrengende Tage für Sie alle und deshalb will ich den letzten Diskussionspunkt an diesem Treffen kurz halten“, begann der General und zog ein Schreiben des Präsidenten vor.

„Man hat mir versichert, dass keine geheimen Informationen durch die beiden eingedrungenen Beamten an die Öffentlichkeit gekommen sind und dass sie für ihr Vergehen bestraft werden. Um ein erneutes Eindringen dieser Art zu verhindern arbeiten wir an neuen Chipkarten, die höhere Sicherheitsstandards erfüllen und jederzeit geortet werden können. Wir hoffen, dass das Problem damit aus der Welt geschafft wird. Stellen Sie sich in der Zukunft auf Kontrollen mit Gesichtsscannern ein, solange, bis das neue Sicherheitssystem steht. Das war alles für heute. Wenn sie keine weiteren Fragen haben, wünsche ich ihnen einen erholsamen Tag.“

Damit stand Hammond auf und ging in sein Büro.

Daniel wartete indes auf Jack, mit dem er sich für ein Mittagessen in der Kantine treffen wollte.

Der Colonel erschien schnell an seiner Seite und stupste ihn auf dem Weg zum Fahrstuhl an.

„Du bist mir noch immer eine Erklärung schuldig“, begann er und Daniel sah ihn verwirrt an.

„Was meinst du?“, entgegnete er und drückte den Knopf, der die Fahrstuhltüren öffnete.

„Die ganze Sache, als Thor neben uns erschienen ist. Warum hast du den Kerl mit ihm sprechen lassen? Du weißt genau, was das für ein Sicherheitsrisiko war.“

Daniel lehnte sich an die Aufzugswand und seufzte.

„Er hat gesagt, seine Schwester sei von Ausserirdischen entführt worden, er war sogar dabei. Und er war der festen Überzeugung, das wir eben die Aliens beheimaten, die dafür verantwortlich sind.“

„Und da musstest du natürlich gleich einschreiten“, erklärte O’Neill vorwurfsvoll, doch sein Gegenüber schüttelte den Kopf.

„Ich habe ihm versprochen, dass ich herausfinde, ob es irgendeinen Weg gibt, seine Schwester wieder zu finden.“

„War das bevor oder nachdem er dir diese hübsche Platzwunde zugefügt hat?“

Daniel rollte mit den Augen und als sich die Fahrstuhltüren öffneten, traten sie beide auf den Korridor hinaus.

„Es war nicht seine Schuld und außerdem würdest du genauso handeln, wenn du einen Bruder hättest, der von Ausserirdischen entführt wurde.“

„Lieber nicht“, seufzte Jack und legte Daniel eine Hand auf die Schulter, „es reicht mir schon, dich als Bruder adoptiert zu haben. Wer dich hat, braucht wirklich keine anderen Probleme.“

Als der Archäologe nachdenklich wurde, hielt Jack für eine Sekunde an und sah ihm tief in die Augen.

„Was ist los? Hab ich was falsches gesagt?“

Daniel schüttelte den Kopf und kratzte sich kurz am Kinn.

„Ich weiß nicht genau“, gestand er dann, „die Beschreibung, die dieser Mulder mir von seiner Schwester gegeben hat, sie trifft auf jemanden zu, den ich kenne.“

„Und wer ist das?“

Der Archäologe sah sich erst nach potentiellen Mithörern um und räusperte sich erst, bevor er sich traute, den Namen auszusprechen.

„Kira.“

„Kira?“, fragte O’Neill nach, „du meinst diese blonde, die dich um den Verstand gebracht hat und dann versuchte, dich zu töten? Diese Kira?“

Daniel nickte, doch Jack winkte ab.

„Das kann ich mir nicht vorstellen, wie wollte seine Schwester denn dorthin gekommen sein? Und war sie nicht die verjüngte Zerstörerin der Welten?“

Der Archäologe schloss sich der Skepsis seines Freundes an und zuckte dann mit den Schultern.

„Wahrscheinlich hast du recht. Es war ja auch nur so eine Idee...komm, lass uns essen gehen.“

+++

Ende

Epilog:
Scully war an diesem Abend zwar zum Essen eingeladen worden, dennoch machte ihr Mulder einen Strich durch die Rechnung, als er kurz vor sieben an ihrer Haustür erschien, völlig durchnässt von dem Herbstregen.

Weil sie ahnte, dass ihr Partner sie gerade brauchte, sagte sie das Treffen kurzerhand ab und besorgte einige Handtücher aus dem Badezimmer.

„Hier“, sprach sie und reichte Mulder eine heiße Tasse Tee, während er sich die Haare trocken rieb.

„Tut mir leid, Sie heute zu stören, aber seit mir Skinner Hausverbot für zwei Monate erteilt hat und die einsamen Schützen auf Expeditionsreise auf die Osterinseln geflogen sind, ist es recht einsam bei mir daheim. Ich dachte, ich komme Sie mal besuchen. Sie hatten doch nichts vor, oder?“

Scully lächelte kopfschüttelnd und nahm das nasse Handtuch wieder entgegen.
„Nichts, was nicht warten könnte, Mulder.“

Plötzlich schien sich die Stimmung ihres Partners schlagartig zu verändern und er sah sie mit tränenerfülltem Blick an.

„Was ist los?“, fragte sie besorgt und warf das feuchte Handtuch achtlos beiseite.
„Ich habe nur...ich war ihr so nahe, Scully. Ich habe es gespürt.“

Sie wusste, dass er von Samantha sprach. Auch sie versuchte noch immer, all das, was sie gesehen hatte zu verstehen , angefangen von diesem seltsamen Wurm, dann dem Sternentor, die angreifenden Ausserirdischen, der Führer der Alien Allianz, der den Stützpunkt rettete...
All das war unbegreiflich.

Deshalb fiel es ihr auch nicht besonders schwer, über das Gesehene Schweigen zu bewahren.
Sie kannte die Konsequenzen und zumindest schienen die Mitarbeiter im Cheyenne Mountain einigermaßen mit der Situation klar zu kommen.

Ob all das allerdings mit den Phänomenen, denen sie im Verlauf ihrer Arbeit an den X- Akten begegnet waren zu tun hatte, wusste sie nicht.

Eigentlich war sie sich fast sicher das das, was sie erlebt hatten nur der Bruchteil einer Wahrheit war, die viel verzweigter zu sein schien.

Es war ein Puzzlestück, doch das Bild konnten sie trotzdem noch nicht erkennen.
„Sie schienen vor ein paar Stunden noch froh darüber zu sein, dieses Gespräch geführt zu haben.“

Aus Angst abgehört zu werden sprach Scully weit um das Thema herum.

„Das bin ich auch“, erklärte Mulder und ließ- für ihn unüblich- seinen Tränen freien Lauf.
„Aber ich wollte selbst nach ihr suchen, sie muss doch irgendwo da draußen sein.“

Scully kniete sich neben ihren Partner und nahm ihn in die Arme. Mulder akzeptierte die Geste und ließ seinen Emotionen freien Lauf.

„Wir werden sie finden, Mulder“, erklärte sie mit fester Stimme und musste selbst die Tränen zurückhalten, „eines Tages werden Sie ihre Schwester wieder in den Armen halten können.“

+++

Ende



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