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Phantomjagd von Jenny

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Kapitel Bemerkung:
Wie kann SG-1 die Ausbreitung von Anubis Kriegern auf dem Stützpunkt verhindern? Und wie sollen Mulder und Scully es sicher wieder nach draußen schaffen, ohne vorher von den Wachen erkannt zu werden? Kann Daniel sie aufhalten?

Teil 3

Einige Tausend Meilen entfernt klingelte in Skinners Büro das Telefon.

Nach einer halben Woche, in der er nichts von Scully oder Mulder gehört hatte, nahm er an, dass sich die Agenten nun endlich melden würden.

Doch er lag falsch.

„Assistant Director Skinner?“, meldete er sich als ihn plötzlich eine Frauenstimme darauf aufmerksam machte, dass er einen direkten Anruf aus dem Weißen Haus erhielt.

Vor Schreck fiel ihm der Kugelschreiber aus der Hand, hatte er doch noch nie einen solchen Anruf bekommen. Im FBI wurde alles immer in der jeweiligen Abteilung erledigt und niemand übersprungen.

Subsidiaritätsprinzip, alles wurde auf niedrigstmöglicher Ebene geregelt.

Anrufe vom Weißen Haus gehörten da wirklich nicht in seinen Aufgabenbereich.
„Direktor Skinner, hier spricht der Präsident“, erklärte eine ihm allzu bekannte Stimme.
Es fühlte sich wie ein wirrer Traum an, doch das war es nicht. Gerade im Gegenteil, der Mann am anderen Ende der Leitung klang ausgesprochen wütend.

„Was kann ich für Sie tun, Mr. President?“, fragte er nervös und tippte mit den Fingern auf dem Schreibtisch herum.

„Mr. Skinner, wir haben erfahren, dass zwei Ihrer Agenten sich Zugriff auf Militärgeheimnisse verschaffen wollten, haben Sie das angeordnet?“

Er musste nicht lange raten um zu wissen, von welchen zwei Agenten der mächtigste Mann der Welt hier sprach.

„Wenn es um Special Agent Mulder und Special Agent Scully geht, Sir, ich habe sie nach Baltimore geschickt, um den Tod eines Mädchens aufzuklären.“

Der Mann am anderen Ende zögerte und Skinner dachte schon, er wolle auflegen, doch dann meldete er sich wieder.

„Ihre Agenten haben nichts im Gebiet um den Cheyenne Mountain in Colorado zu suchen und keine Berechtigung, dessen Mitarbeiter zu belästigen. Es handelt sich um einen wichtigen militärischen Stützpunkt mit Sicherheitsstufe Eins und als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika habe ich die Aufgabe, dieses Land und seine Streitkräfte zu schützen. Rufen Sie Ihre Agenten sofort zurück, andernfalls werde ich persönlich eine disziplinarische
Untersuchung anordnen und Sie ihres Postens entheben. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Sehr klar, Mr. Präsident“, stammelte Skinner nervös und hörte bald darauf, wie der Hörer aufgelegt wurde.

Sichtlich schockiert stützte er seinen Kopf in die Hände und atmete einige Male tief durch, bevor er versuchte, Mulder und Scully zu erreichen.

Was auch immer die beiden im Moment verfolgten, es war definitiv zu gefährlich, dort nach Antworten zu suchen.

+++

Hammond hatte in seiner Laufbahn als General des SGC schon viele schwere Entscheidungen treffen müssen. Schließlich war das der Sinn und Zweck seines Postens.

Er erteilte Befehle, überwachte deren Befolgung und sanktionierte deren Missachtung.

Meistens hatten diese Entscheidungen mit der globalen Sicherheit zu tun, doch das versuchte er totzuschweigen, denn wie konnte er mit einem kühlen Kopf den Angriff auf die Goa`uld anordnen, ohne sich dabei das schlimmstmögliche Szenario, die Zerstörung der Erde, vor Augen zu halten?

Somit lag das Schicksal aller Menschen in seiner Hand, wenn er diese Befehle gab.

Dies war in der Tat die schwierigste Position, die er in seiner militärischen Laufbahn jemals inne hatte und er war sich dessen auch bewusst.

Jeden Tag tat er hier alles, um die Erde vor der Zerstörung durch feindliche außerirdischer Truppen zu bewahren und gleichzeitig für das Wohl der Mitarbeiter des SGC zu sorgen.
Nun tat sich eben eine solche Situation wieder auf.

Sie waren mitten in einem Angriff von Anubis neuen Kriegern, ohne Möglichkeit, das Tor und somit die Verbindungsbrücke der Feinde zu schließen.

Gleichzeitig hatten sie gerade erfahren, dass sich zwei enorme Sicherheitsrisiken unter ihnen befanden, die zwei FBI Agenten, die sich auf - für ihn- unerklärliche Weise unter falschem Namen ins SGC eingeschleust hatten und gerade Anubis Angriff mit ansehen konnten.

Und was noch schlimmer war ... sie sahen das Stargate!

Wie konnten sie die beiden denn jetzt je wieder nach draußen schicken, ohne damit rechnen zu müssen, dass all die Geheimnisse das SGC irgendwann im Fernsehen erschienen?

Und welches Sicherheitsleck hatten sie benutzt, um sich Zutritt zum sichersten Militärstützpunkt der USA zu verschaffen?

Was sollte er jetzt tun? Erst die Agenten davor bewahren, noch mehr Dinge zu sehen, die sie nichts angingen oder sich um die weitaus größere globale Bedrohung, den sich vermehrenden Krieger im Stargateraum, zu kümmern?

Kurzfristig gesehen fiel die Entscheidung leicht, langfristig gesehen nicht.

Zuvor hatten immer nur unglaubwürdige Fanatiker von der Existenz des Stargates gesprochen, Leute, die in ihren Kreisen belächelt wurden.

Doch was, wenn nun plötzlich zwei Bundesagenten diese Idee unterstützten? Was, wenn sie Beweise hatten und diese bereits außerhalb des Stützpunktes in fremde Hände gelangt waren?

Hammond wurde nervös.

Aber egal wie er es drehte und wendete, Anubis Krieger kamen zuerst. Sie gefährdeten im Moment jeden hier auf dem Stützpunkt. Und ihre wichtigste Aufgabe bestand nun darin, dass Stargate zu schließen und die Feinde zu eliminieren, was leichter gesagt als getan war.

Soweit er sich erinnerte, hatten weder Bomben noch unzählige Munitionsladungen sie je aufgehalten.

Das hieß wiederum, dass er seine besten Männer für diesen Job bereithalten musste.

„Doktor Jackson!“, rief er den Archäologen zu sich, der die beiden FBI Agenten geschockt anblickte, „schnappen Sie sich einen Sicherheitsmann und bringen Sie diese Leute in einen Arrestraum, während wir die Basis abriegeln.“

„Sir, sie sind durch das Metalltor in die Korridore eingedrungen!“, rief Carter und Hammond wandte sich ihr zu.

„Schließen Sie alle Korridore um den Stargateraum herum ab. Machen Sie es ihnen so schwierig wie möglich“, nun wandte er sich O’Neill zu, „Colonel, Sie und Teal`c sichern die Korridore, tun Sie, was Sie können, um diese Mistkerle aufzuhalten. Wir bleiben in Funkkontakt. Ich starte mit Major Carter den Selbstzerstörungsprozess.“

Die SG-1 Mitglieder nickten und er sah im Augenwinkel, wie Jackson die beiden Agenten zusammen mit einem Soldaten aus der Kommandoebene wegeskortierte.

„Schalten Sie auf Sicherheitsstufe DEFCON 3, Seargent“, befahl er nun und blickte gespannt auf die Monitore vor sich.

Den Kriegern war es gelungen, die erste Sicherheitstür zum Stargateraum zu durchbrechen, nun arbeiteten sie sich langsam aber sicher vor.
Wenn ihnen nicht bald etwas einfiel, um die derzeitige Bedrohung auszulöschen, würden sie die Basis wohl oder übel aufgeben müssen...

+++

Daniel arbeitete wie auf Autopilot, als er vor den zwei FBI- Agenten hinweg in Richtung der Arrestzellen lief, die noch mehrere Korridore entfernt lagen.

Es schien wie ein Albtraum, hatte er die beiden doch erst letzte Nacht in sein Haus gelassen und nun gefährdeten sie die nationale Sicherheit.

Und eben diese Sicherheit hatte Hammond ihm gerade in die Hände gegeben, während er sich um die Vernichtung von Anubis Kriegern bemühte.

Über ihnen leuchteten die Alarmsignale auf und Daniel wurde klar, dass sie einer großen Gefahr ausgesetzt waren.

Wenn es Sam nicht gelang, das Tor manuell zu schließen, konnte Anubis unzählige Krieger zu ihnen senden und allein einer von ihnen war eine ganze Menge Arbeit für duzende Soldaten der Erde, nicht zuletzt weil ihnen ihre Waffen nichts anhaben konnten.

Die einzige Möglichkeit, diese Kampfmaschinen zu stoppen war, sie zu erschöpfen. Und je mehr von ihnen durch das Tor kamen, umso unwahrscheinlicher war es, dass ihnen dieser primitive Plan gelang.

Auch wusste er, dass das militärische Protokoll in diesem Fall nur noch eine Option zuließ, nämlich die Selbstzerstörung.

Wenn es soweit kam, würden sie alle sterben.

„Wie lange wollten sie das Sternentor noch vor der Weltöffentlichkeit verstecken?“, fragte Mulder aus dem Hintergrund, doch Daniel kümmerte sich nicht um ihn.

Gerade war er in C-7 angekommen, als er einen der Krieger entdeckte.

Er wusste nicht wieso, aber irgendwie musste dieser in der ganzen Hektik untergegangen sein. Oder er hatte alle Wachen, die sich ihm in den Weg gestellt hatten bereits eliminiert und die zwei Sicherheitstore, die ihren Korridor mit dem Stargateraum verband, durchbrochen.

„Verdammt“, fluchte Daniel und sah schon im nächsten Augenblick, wie der Soldat, der zusammen mit ihm die FBI Agenten eskortiert hatte, getroffen zu Boden ging.

„RENNEN SIE!“, schrie er den beiden zu und bog um eine Ecke, damit er aus dem Schussfeld des Außerirdischen geriet.

Hinter sich hörte er seine metallischen Schritte und wie er beschleunigte, um mit seinen Opfern mitzuhalten.

„Schneller!“, rief er Mulder und Scully zu und die Agenten schlossen zu ihm auf. Doch er wusste, dass der Krieger eine zehn mal bessere Kondition als sie alle hatte, darum musste er nun versuchen, ihn durch eine List loszuwerden.

Der nächste Korridor, den sie betraten war mit 3 Wachen besetzt.

Schnell erklärte er ihnen im Vorbeirennen die Lage und die Soldaten gaben Daniel Feuerschutz, während er über das Nottelefon Sam dazu aufrief, die Tore des Korridors zu verriegeln um den Krieger für eine kurze Zeit einzuschließen, während er sich mit den beiden Agenten in Sicherheit bringen konnte.

Als er das Telefonat beendet hatte und für eine kurze Zeit um die Ecke blickte sah er, wie der Außerirdische die drei Soldaten bereits erschossen hatte und sich nun wieder an die Verfolgung seiner primären Opfer machte.

Daniel sprintete los, gefolgt von Mulder und Scully und sah, wie sich das Tor vor ihm zu schließen begann.

Das war ihre Chance!

Im Endspurt raste er darauf zu, schmiss sich zu Boden und rollte sich zusammen mit seinen zwei „Gefangenen“ unter dem tonnenschweren Stahltor hindurch.

Nur wenige Sekunden später hatte Anubis Krieger aufgeschlossen, doch dieser stand nun vor einer zentimeterdicken Mauer und musste seine Verfolgung zunächst einstellen.

Daniel atmete erleichtert auf und vergewisserte sich, dass sie alle in Ordnung waren. Keiner der beiden Bundesagenten schien verletzt und sie setzten ihren Weg zu den Arrestzellen fort.

Der Korridor vor ihnen war menschenleer, jeder Soldat war mittlerweile im Areal um den Torraum stationiert und versuchte die gefährlichen Krieger zu eliminieren.

Es war schlimm genug, dass einer von ihnen bereits so weit in das SGC eingedrungen war wie ihr Verfolger, doch Daniel durfte sich im Moment nicht darum kümmern, die nationale Sicherheit stand auf dem Spiel und diesmal musste er Hammonds Befehl einfach folgen und zuerst die beiden Agenten in eine Zelle stecken, bevor er die anderen unterstützte.

Gerade, als er in den nächsten Korridor laufen wollte, sah er sich einer weiteren Waffe gegenüber, die auf ihn gerichtet war.

Doch diesmal handelte es sich nicht um einen Ausserirdischen...

+++

Jack erinnerte sich nicht, wann er das letzte Mal seit seinem Eintritt in das SG-1 Kommando so viel Munition verschossen hatte. Es war zum Verzweifeln, was sie auch taten, es hielt die nunmehr sieben Krieger nicht auf.

Und Bomben zu werfen würde sie ebenfalls nicht ausschalten- aber gleichzeitig ihre eigene Sicherheit gefährden und das brachte überhaupt nichts.

An seiner Seite stand Teal`c und beschoss einen Krieger mit einer ZAT- Waffe, während zwei andere Soldaten vier Magazine an dem Mistkerl leer schossen.

So oder so, Jack musste sich etwas anderes überlegen.

Er gab Teal`c ein Zeichen und wechselte den Korridor, um mit Sam Kontakt aufzunehmen.
„Carter?! Können Sie mich hören?“, schrie er unter all dem Lärm in das Funkgerät und erhielt für einige Sekunden nur ein statisches Rauschen.

Als er sich schon abwenden wollte, meldete sich die Astrophysikerin.

„Ich kann sie verstehen, Colonel. Wie ist die Lage?“

„Be...scheiden! Wir brauchen Unterstützung hier unten und einen besseren Plan. Wir kommen gegen die Krieger nicht an, verlieren zu viele Männer. Over!“

„Verstanden, Colonel. Wir versuchen weiterhin das Wurmloch zu schließen. Siler will die Stromzufuhr manuell abschalten, bereiten Sie sich auf eine Dunkelphase vor. Over.“

Damit war das Gespräch beendet.

Genauso unzufrieden wie zuvor machte Jack sich auf den Weg zurück zur neuerklärten Front.
Etwa alle zehn Minuten arbeiteten die Krieger sich einen Korridor weiter und das gefiel ihm überhaupt nicht.

Wenn ihnen nicht bald eine Lösung einfiel, würden sie den Kampf hier unten verlieren.
Aber dazu bereit, aufzugeben war er noch lange nicht.

+++

„Wie ist die Situation, Major?“, erkundigte Hammond sich nervös.

Er selbst war bereits in Camouflage gekleidet und trug eine geladene P90. Wie er es immer gesagt hatte würde er zusammen mit allen Männern und Frauen des SGC diesen Stützpunkt vor den Goa`uld beschützen, selbst wenn das bedeutete, dass er selbst zur Waffe greifen musste.

Doch bevor er das tat, wollte er wissen, wie weit sie mit dem Tor- Problem waren.

„Seargent Siler versucht, die Stromzufuhr manuell zu unterbrechen, Sir. Momentan speist das Stargate seine Energie aus unseren Systemen, ohne das wir dazu in der Lage sind, es zu unterbrechen. Anubis schickt alle zehn Sekunden entweder einen Gegenstand, oder einen Krieger durch, damit das Tor sich nicht schließt. Wenn das so weiter geht, wird unser System überlastet sein und explodieren.“

„Was ist mit der Iris, können Sie die mittlerweile schließen?“

Sam schüttelte enttäuscht den Kopf.

„Sie reagiert nicht auf Computerbefehl und momentan den Stargateraum zu betreten, um sie manuell zu schließen, wäre reiner Selbstmord, Sir.“

Hammond nickte und machte sich bereit.

„Also gut, halten Sie mich auf dem Laufenden, Major!“

Damit marschierte er die Treppen hinunter und in Richtung von O’Neills Trupp. Mittlerweile war er froh, dass er die Selbstzerstörung aktiviert hatte, denn so wie es aussah, würden sie so bald nicht Herr der Lage werden...

+++

Mulder war mehr als nur überrascht, als Daniel Jackson plötzlich stehen blieb und nicht etwa einer dieser Ausserirdischen um die Ecke schritt, sondern Mr. X.

Gekleidet in Militäruniform zielte er mit seiner Waffe auf den Wissenschaftler und nickte dabei ihm und Scully zu.

„Kommen Sie mit, wir müssen uns verstecken“, erklärte er und lief zusammen mit Jackson vorneweg in einen kleinen Lagerraum hinein.

Mulder fragte sich, ob sie nicht gesehen werden würden, schließlich hingen hier überall Kameras. Oder waren hier alle viel zu beschäftigt mit der Verteidigung dieser Basis?

Blind folgten sie dem Mann und betraten den engen Raum.

Zum ersten Mal, seit sie entdeckt worden waren, konnte er wieder einigermaßen aufatmen.
Erst jetzt begann er so langsam, alles Gesehene halbwegs zu verarbeiten.

Tatsächlich führte man hier bemannte Expeditionen zu fremdem Planeten mit Hilfe des Stargates durch, dabei stieß man auf Ausserirdische wie diesen Anubis. Hier brachte ihn Jacksons Hintergrund weiter, hatte der Archäologe vor seinem mysteriösen Verschwinden doch behauptet, die Pyramiden seien Landeplätze für Ausserirdische.

Scheinbar gaben diese Ausserirdischen sich dann als die Götter aus, die sie so zahlreich in den irdischen Mythologien fanden.

Und momentan wurde das SGC offensichtlich durch diesen Anubis angegriffen und die Gefahr schien groß genug zu sein, um das Selbstzerstörungsprotokoll in Kraft zu setzen. Eben das hatte er nämlich noch mitbekommen, bevor sie weg eskortiert worden waren.

Also hing auch ihr Leben nun von der Arbeit der Soldaten hier ab...

„Wer sind Sie?“, fragte Jackson. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte nervös auf das Ende von Mr. X’ Waffe die auf seine Brust gerichtet war. Ihm schien klar zu sein, dass er gerade in doppelter Lebensgefahr schwebte.

„Sie kennen mich nicht, Doktor Jackson, aber ich kenne Sie und Ihr Team ganz genau. Seien Sie das nächste Mal auf der Hut, bevor Sie sich wieder dem NID in den Weg stellen.“

Der Doktor wollte antworten, doch X schlug ihn mit einem Hieb seiner Waffe gegen den Kopf bewusstlos und deutete Scully dann an, ihn zu überwachen, während er sich mit Mulder unterhielt.

„Seit wann gehören Sie dem NID an?“, erkundigte sich der FBI Agent leicht amüsiert, wusste er doch, dass der Mann gerade eine falsche Fährte für das SGC gelegt hatte.

„Tun Sie nicht so, als sei das die erste Lüge, die Sie je gehört hätten.“, wies ihn X zurück und deutete auf einen Beutel, der in der Ecke stand.

„Die einzige Möglichkeit für Sie hier wieder sicher heraus zu kommen steckt da drin. Ich habe dafür gesorgt, dass Sie eine neue ID bekommen. Sobald der Sicherheitsstatus wieder auf DEFCON 4 steht, verlassen Sie sofort die Basis, bevor die mitbekommen, dass sie nicht in Ihrer Arrestzelle sind.“

„Was wird aus den ganzen Beweisen, die wir hatten?“, fragte Mulder fast hysterisch.

Das hätten ihnen wieder gut in den Kram gepasst, er hatte all das hier gesehen, nun sollte er ohne Beweise wieder verschwinden? So nahe an seinem Ziel würde er sich nicht so leicht abschütteln lassen.

„Machen Sie jetzt keine Fehler, Mulder.“, warnte X eindringlich, „Was Sie hier oder in Area51 gesehen zu glauben haben ist nicht einmal die Spitze des Eisberges. Hier gehen Dinge vor sich, für die die Menschheit noch nicht bereit ist und so sehr Sie nach der Wahrheit streben, sollten Sie dieses Thema vorerst liegen lassen.“

Mulder sah den Mann mit großen Augen an.

„Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?! Wir haben all das riskiert, nur um ohne Beweise wieder zu gehen?“

X deutete wieder auf den Beutel.

„Der Sinn war nie, Sie mit Beweisen gehen zu lassen, Mulder. Wenn DIE Sie als Gefahr betrachten würden, wären Sie und Ihre Partnerin schon längst tot.“

Damit blickten sie zu Scully, die sicher ging, dass Jackson tatsächlich bewusstlos war und ihre Konversation nicht im Stillen mit anhörte.

„Was war dann der Sinn?!“

„Sie abzulenken.“

„Von was?“

Draußen hörten sie Schritte und X sah kurz durch den Türspalt.

„Sie müssen sich jetzt bereit machen, Mulder. Verschwinden Sie, solange Sie noch können.“

Damit trat der Mann durch die Tür nach draußen und folgte einem Trupp Soldaten. Die zwei Agenten blieben ratlos zurück und blickten sich gegenseitig an.

„Wir sollten tun, was er sagt“, sprach Mulder mit sanfter Stimme und bedeutete Scully aufzustehen.

„Im Moment können wir die Basis gar nicht verlassen.“, entgegnete diese nervös, „Wir müssen abwarten, bis sie die Sicherheitsstufe wieder herabsenken. Bis dahin sollten wir hier bleiben, wir haben schon genug Aufsehen erregt.“

Mulder nickte und lief zu der Tüte. Darin fand er zwei Perücken und einige weitere Kleinigkeiten, um ihr Aussehen zu verändern. Außerdem entdeckte er zwei neue Ausweise.

„Irgendjemand scheint sich offensichtlich große Mühe geben zu wollen, uns abzulenken- von was auch immer.“, säuselte er dann enttäuscht und reichte seiner Partnerin den Beutel.
„Denken Sie, das hier ist alles inszeniert?“, fragte Scully bedrückt, doch Mulder schüttelte vehement den Kopf.

„Nein, bestimmt nicht. Es passt zu gut zu allem, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Das hier ist real, Scully, das sind reale Menschen, deren Beruf es ist, ins Weltall zu reisen und gegen Aliens zu kämpfen. Jetzt sind wir hier und können nicht einmal Beweise liefern.“

„Wir sind noch am Leben, Mulder. Das allein ist eine kleine Sensation,“ mahnte Scully, „wir sollten zusehen, so schnell wie möglich von hier verschwinden...Selbst wenn wir Beweise hätten, wem sollten wir sie zeigen? So, wie mir das scheint, steckt die gesamte amerikanische Regierung hinter diesem Programm, wollen Sie gegen Die antreten? Wie weit- denken Sie- werden Sie damit kommen?“

Ihr Partner biss sich nervös auf der Unterlippe herum und schritt in dem kleinen Raum auf und ab. Dabei glitt sein Blick über die Waffen, die dort bereit lagen.

„Wir sollten uns ausrüsten- scheinbar laufen einem hier des öfteren gefährliche Aliens über den Weg.“

+++

„RÜCKZUG!RÜCKZUG!“, schrie O’Neill erneut und wieder hatten sie einen Korridor verloren.

Diese verdammten Bastarde würden sich nicht mehr weit vorkämpfen können, dass schwor er sich.

Jack verschoss mehrere Magazine an einem der Krieger, doch es war zwecklos. Die tödlichen Kugeln ließen diese Maschine einen Schritt zurück treten, nur um als nächstes umso entschlossener voran zu kämpfen.

Im Augenwinkel entdeckte er Hammond, der sich bereit machte, sie zu unterstützen.

„General!“, grüßte er ihn und erhielt ein Nicken als Antwort.

„Ganz schön was los, hier unten!“, bemerkte Hammond und wechselte zur anderen Seite des Korridors, von wo aus er zusammen mit Teal`c einige Krieger beschoss, die sich fast unaufhaltsam einen Weg durch den Kugelhagel bahnten.

„Gibt’s schon was neuen wegen der Iris, Sir?“, erkundigte sich Jack, doch der General schüttelte den Kopf.

„Major Carter versucht gerade einen Weg um die manuelle Bedienung herum zu finden. Es sieht nicht gut aus, Jack.“

O’Neill schluckte.

So langsam wurde es hier unten brenzlig.

+++

Sam tippte nervös auf der Tastatur des Kontrollcomputers herum, doch was sie auch versuchte, sie konnte die Iris nicht schließen.

Solange Anubis weiterhin Gegenstände oder Krieger durch das Tor schickte, konnten sie das Wurmloch nicht ohne erhebliche Gefährdung des Stützpunktes unterbrechen.

Walter und Siler erschienen neben ihr, beide waren offensichtlich erst vor kurzem wieder im Kontrollraum angekommen. Schweiß rann ihnen vom Gesicht und ihre Miene wirkte nicht besonders aufmunternd.

„Ich konnte die Stromzufuhr für den Stargateraum nicht separieren ohne den gesamten Stützpunkt lahm zu legen, doch das funktioniert nicht, weil die Selbstzerstörung aktiviert ist. Sobald ich den Stromkreis unterbreche, zündet die Ladung automatisch.“, erklärte Siler kopfschüttelnd.

„Ich verstehe.“, gab Sam enttäuscht zurück, als ihr etwas einfiel. Sie konnte zwar die Iris nicht schließen, aber jetzt hatte sie einen Plan, um die Krieger zu vernichten.

Doch dazu brauchte sie O’Neill und Daniel.

+++

„Er kommt wieder zu sich.“, meldete Scully nervös und sah, wie Mulder eine der ausgelegten Waffen nahm und diese auf den Wissenschaftler richtete.

Daniel griff instinktiv nach der Platzwunde an der Schläfe und blickte die beiden Agenten dann ungläubig an.

„Was soll das?“, fragte er benommen und richtete sich langsam auf.

Scully wechselte zur Seite ihres Partners.

„Wir wollen Antworten.“, erklärte Mulder und bedeutete seinem Gegenüber, sich an die Wand zu stellen. Jackson folgte seiner Aufforderung missmutig und deutete dann nach draußen.

„Wir haben es hier im Moment mit einer weitaus größeren Bedrohung als ihrer Neugier zu tun. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, werden wir alle sterben.“

„Was wird hier unten gespielt? Wohin reisen Sie durch dieses Tor? Zu fernen Planeten? Und was ist das da draußen? Sind das Aliens? Sind das die Aliens, die meine Schwester entführt haben?“

Mulders Stimme wurde hysterischer und Scully wechselte einige Blicke mit ihm.

Sie machte sich Sorgen. Wann immer er etwas näher an die Wahrheit geriet, was wirklich mit Samantha passiert war, verlor er die Kontrolle über seine Emotionen und das konnte sie im Moment nicht zulassen.

Jackson blickte etwas wortlos drein, zog dann aber die Augenbrauen hoch.

„Ihre Schwester?“

„Sie wurde entführt, als ich zwölf Jahre alt war“, erklärte Mulder nun etwas ruhiger.

Scheinbar erkannte er, dass sein Gegenüber keine Ahnung hatte, wovon er sprach.

Jackson wollte zunächst eine großräumige Erklärung ansetzen, zögerte dann aber und deutet nach draußen.

„Hören Sie, vielleicht können wir Ihnen helfen, Ihre Schwester wiederzufinden, ich kann es nicht versprechen. Aber wenn sie mich jetzt nicht hier raus lassen, werden Sie nie die Chance bekommen, Ihre Schwester möglicherweise wieder in den Armen halten zu können.“

„Wie kann ich Ihnen vertrauen?“, entgegnete der FBI- Agent scheinbar emotionslos, doch Scully wusste, dass es in ihm kochte. Er war seiner Meinung nach so nahe an der Wahrheit, dass es ihn fast verblendete.

„Tun Sie es einfach“, erklärte Jackson und suchte Blickkontakt mit den beiden, „Bitte.“

Langsam, fast schon zu langsam senkte Mulder die Waffe und der Wissenschaftler nickte zufrieden.

„Wir sollten nun versuchen, zurück auf die Kommandoebene zu gelangen, ich denke nicht, dass es hier noch sicher ist“, erklärte er und machte einen Schritt auf die geschlossene Tür zu, als von außen metallische Schritte zu hören waren.

„Ohoh...“, machte er dann und deutete den Agenten an, still zu sein. Doch so sehr er sich auch dagegen sträubte es einzusehen, dieser Krieger würde sie mit seinen Wärmesensoren hier drin ausmachen. Sie saßen also in der Falle.

+++

Es dauerte eine ganze Weile, bis Sam sich durch die Massen an Soldaten hindurch gekämpft hatte, die nun in drei der Korridore standen und eine weitere Verbreitung von Anubis Kriegern verhindern wollten.

Rauch hatte sich in die Luft gelegt und pausenlos ertönte das Rattern von Maschinengewehren. Doch ebenso pausenlos hörte sie, wie die Geschosse an den neuartigen Rüstungen dieser Krieger abprallten.

Es stand außer Frage, dass sie hier ein ernstzunehmendes Problem hatten.

Etwa siebzehn Krieger befanden sich mittlerweile auf dem Stützpunkt, alle drei Minuten schickte Anubis einen weiteren. Ihrer Iris hielt er blockiert und das Tor konnte nicht geschlossen werden.

Ihnen lief die Zeit davon.

„Sir!“, schrie sie, um O’Neills Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Colonel hatte seine P90 auf Dauerfeuer geschaltet und so musste sie erst warten, bis das Magazin leer geschossen war.

Aus einer Runde von über dreißig Soldaten trat er dann hervor und suchte sich einen sicheren Platz für eine Unterhaltung.

„Carter!“, grüßte er zurück und lud hastig seine Waffe nach, „was kann ich für Sie tun?“
„Sir, ich weiß, wie wir die Krieger bekämpfen können, aber dazu brauche ich Sie und Daniel. Wissen Sie, wo er steckt?“

+++

„Wenn Sie es so sehen, stecken wir hier fest, ja“, beantwortete Daniel Mulders Frage.

In der Tat steckten sie gerade in einer etwas prekären Situation. Der einzig mögliche Weg, dem Krieger, der sie verfolgte zu entkommen, war seiner Meinung nach der Luftschacht gewesen.

Zumindest erlaubte ihnen das zeitweise ein Entkommen aus dem direkten Gefahrenbereich.

Der Krieger wusste, dass sie irgendwo über ihm steckten, doch er konnte nicht durch die Wände schießen. Deshalb lief er nun zwischen zwei Luftschachtöffnungen hin und her um sie zu erwischen, doch Daniel ging sicher, dass sie genau dort blieben, wo sie waren, geschützt zwischen zentimeterdickem Spezialbeton.

Die Luftschächte waren für jeden Korridor separat, deshalb war es ihm klar, dass dies hier sie nicht retten würde, es verlängerte nur ihren Zeitraum für eine mögliche Rettung.

„Wie lange sollen wir Ihrer Meinung nach hier drin bleiben? Dieses Ding wird früher oder später den Weg hierein finden“, entgegnete Scully gereizt.

In den Luftschächten war die Temperatur gestiegen und es wurde langsam stickig in dem schmalen Gang.

„Dann hoffen wir doch, dass es später passiert“, antwortete Daniel seufzend und versuchte mit der Hand sein Funkgerät zu erreichen.

Allerdings war das nicht so leicht, seit er sich dafür entschieden hatte, Scully zuerst gehen zu lassen und Mulder hinter sich zu haben. Wenn sie schnell aus dem Schacht verschwinden mussten, hatte dieser aufgrund seiner Körpergröße die meisten Probleme und konnte als letzter im Bunde die anderen nicht zurückhalten.

So konnte er den Krieger beschießen, während der Agent aus dem Schacht kletterte...falls sie hier in der nächsten Zeit herauskamen und nicht durch die Selbstzerstörung ausgelöscht wurden.

Vorsichtig schob er seine Finger an seiner Jacke entlang, doch der Korridor war so eng, dass ihm diese Bewegung kaum das Atmen erlaubte.

Scully hörte ihn hinter sich keuchen und versuchte sich umzudrehen.

„Alles in Ordnung, Doktor?“ , fragte sie besorgt und Daniel gab ihr ein aufmunterndes Lächeln.

„Alles...bestens!“, stieß er aus und hatte endlich das Funkgerät in seiner Hand. Nun schien Hilfe nur noch halb so weit entfernt.

+++

„Ich dachte, Daniel sollte diese Beamten zu den Zellen eskortieren“, stellte O’Neill besorgt fest und rieb sich die Stirn.

Was, wenn sie ihn und den anderen Soldaten in der Hektik überwältigt und...?

Nein, so etwas passierte nur in zweitklassigen Krimis. Hoffte er zumindest.

„Dann müssen wir ohne ihn anfangen, die Zeit drängt“, erklärte Sam ernst und lief die Treppen zum Besprechungsraum hoch.

„So wie ich es sehe, gibt es nur eine Möglichkeit, diese Krieger zu zerstören“, begann sie und lief zu dem roten Telefon in Hammonds Büro.

„Carter?“, vergewisserte Jack sich etwas skeptisch, ließ sie allerdings gewähren.

„Wir müssen irgendwie die Asgard kontaktieren. Die können ein Hologramm von irgendjemanden von uns erstellen und es quasi hinter dem Rücken eines der Krieger erscheinen lassen.“

„Und die anderen werden darauf schießen und somit erledigen die sich mit ihren eigene Waffen“, fuhr O’Neill fort und grinste, „ich liebe diese Art von Plänen.“

„Nun, warten wir ab, ob es funktioniert. Zunächst müssen wir versuchen, die Russische Regierung davon zu überzeugen, uns eine Botschaft durch ihr Tor schicken zu lassen und die Asgard um sofortige Hilfe zu bitten.“

„Das-“, bemerkte Jack und hob den Zeigefinger, “-ist wiederum die Art von Plan, die ich ganz und gar nicht liebe.“


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