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Das Geheimnis Chaes (A-4) von JolinarJackson

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Kapitel 5

Jack sah sich in dem engen Tunnel um. Seit nunmehr einer Stunde wanderten sie durch die Gänge. Kamoen lief voraus und orderte Teal’c gerade, stehen zu bleiben wo er war. Die Ankunft der drei Wanderer schätzte sie auf zwei Stunden. “Kamoen, was ist das hier? Wer hat die Tunnel gegraben?“ fragte Sam neugierig.
Kamoen drehte sich zu ihr um und lächelte. “Das waren die Bewohner Chaes. Diese Tunnel entstanden nach Konstruktionsplänen der Götter. Einer der Tunnel führt sogar in einen Gang mit antikischen Schriftzeichen und dieser endet in einem Raum mit einer Bibliothek, die die Geschichte der Antiker und die Entstehung Chaes dokumentiert“, erklärte sie. “Tatsächlich?“ hakte Sam erstaunt nach. Kamoen nickte. “Eines der letzten Überbleibsel einer großen Zivilisation von Außerirdischen“, ergänzte sie. “Oh, da wäre Danny-Boy ganz scharf drauf“, lächelte Jack. Kamoen schüttelte den Kopf, während sie Jacks Taschenlampe kurz in die Richtung ihrer Begleiter schwenkte und anschließend wieder auf den Weg, der vor ihnen lag. “Ich darf dort nicht hin. Die Götter gaben mir aber Kopien, die sie von den Wänden herstellten und ich übersetzte alles. Ich interessiere mich sehr für die Allianz der vier Arten und die Entstehung der Goa’uld-Bedrohung. Ich forsche überall nach diesen Dingen, nach Dokumenten, die mir mehr darüber verraten. Es ist ungemein interessant“, erklärte sie. “Was sagen die Wände?“ fragte Sam neugierig.
“Sie erzählen die Geschichte der Sternetore. Auf jedem Planeten, der über ein Sternetor verfügt, wurden solche Bibliotheken hinterlassen. Es sind große oder weniger große Räume mit beschrifteten Wänden“, erklärte Kamoen. “Wir haben so was nie gefunden“, merkte Jack an. Kamoen lachte. “Noch nicht vielleicht. Viele liegen versteckt und tief unter der Erde. Sie sind nicht gemacht, um gleich gefunden zu werden. Und doch existieren sie überall. Doch die Götter verbieten mir den Zutritt“, berichtete das Mädchen. “Warum?“ fragte Sam.
“Sie sagen, dass die Bibliotheken alt sind, dass sie leicht einstürzen“, erklärte Kamoen. “Das ist etwas übervorsichtig, oder? Da steckt doch noch mehr dahinter ...“, murmelte Jack. “Und du hältst dich daran?“ hakte Sam nach. Kamoen nickte. “Sie vertrauen mir“, war die Antwort. “Okay, also was weißt du bisher?“ fragte Sam.
“Die Aufzeichnungen beginnen zum Zeitpunkt der ersten Sternentore. Die Antiker errichteten sie auf vielen Planeten und immer mehr wurden ins Netz integriert. Auch die Erde ... die Erde wird sogar besonders erwähnt. Schon früh schlossen sich die Antiker mit den Asgard, den Furlingern und den Nox zusammen und zum selben Zeitpunkt besetzten auch die ersten Goa’uld andere Welten. Nur gaben sie sich noch nicht als Götter aus. Sie nahmen damals die Körper von Kreaturen namens Unas. Jedenfalls begannen die Antiker, sich genauer mit der Erde zu befassen. Sie bauten drei Sternentore dort-“
“Moment mal! Drei?“ unterbrach Jack. Kamoen blieb stehen und drehte sich um. “Drei“, bestätigte sie. “Wo liegt das dritte?“ fragte Sam.
“Die Orte werden nicht genau erwähnt“, antwortete Kamoen. Jack und Sam schwiegen. Kamoen runzelte die Stirn. “Kennt ihr denn nicht alle drei Tore?“ hakte sie nach.
“Nein, nur zwei“, antwortete Sam. Kamoen zog die Augenbrauen hoch. “Das ist ungewöhnlich. Dabei ist euer Planet der einzige, der so viele Tore brauchte“, erklärte sie. “Warum?“ fragte Sam.
Kamoen wandte sich um und ging weiter. “Das erste wurde von Eismassen verschüttet, das zweite von Ta’uri in der Wüste vergraben. Was mit dem dritten geschah, konnte ich nicht herausfinden, aber es wurde gleich nach der Begrabung des zweiten zu euch gebracht“, berichtete sie. “Wir fanden es nie“, wiederholte Sam. “Jedenfalls“, fuhr Kamoen fort, “ein großes und fortschrittliches Volk der Erde bekam das Angebot, der Allianz der vier Arten beizutreten. Sie lehnten ab, wollten weiterhin unabhängig und friedlich auf der Erde leben, die nun von Ra befreit war. Doch andere Goa’uld kamen und gaben sich als Götter aus. Das Volk entschloss sich dazu, gegen die Goa’uld anzugehen. Sie gaben ihren Kindern die Namen der Götter. Als die Goa’uld das herausfanden, trugen sie den Ta’uri auf, die Kinder dieses Volkes auszulöschen ... sie taten es.“
“Liege ich richtig, wenn ich annehme, dass es sich bei diesem Volk um die hiesigen Götter handelt?“ fragte Jack. Kamoen nickte. “Deshalb sind sie so wütend auf uns“, schloss Sam. Jack zuckte die Schultern. “Wäre ich auch“, meinte er. “Und weiter?“ fragte er dann. Kamoen seufzte. “Die Götter flohen hierher – durch das dritte Sternentor, das seither wahrscheinlich nie wieder gesehen wurde. Goa’uld verließen die Erde, nachdem alle für sie interessanten Ressourcen erschöpft waren. Doch eine unter ihnen lehnte sich auf. Ageria – meine Mutter“, berichtete Kamoen weiter. “Das steht an den Wänden?“ hakte Sam nach. Kamoen nickte. “Wie gesagt, zurückgelassen von den Antikern auf jedem Planeten ... die Götter nahmen wieder Kontakt zu der Allianz auf und wollten nun doch beitreten, doch das Bündnis lehnte sie ab. Sie warteten nun auf die Ta’uri. Doch schon kurz darauf stellten die Furlinger, die Nox und die Antiker den Kontakt zu den Asgard ein. Die Furlinger verschwanden und die Nox zogen sich zurück, die Allianz zerfiel unheilbar. Dann geschah lange nichts. Schließlich fand Ageria den Kontakt zu den Göttern und sie bauten eine innige Beziehung auf. Die Tok’ra wurden gegründet, Ageria von den Goa’uld – allen voran Ra – gefunden und vernichtet. Ich floh zu den Göttern und sie lehrten mich das Vergessen. Auf Utopia wurde ich geweiht und dann begegnete ich Jolinar und Anise. Dann wurde ich Hohe Priesterin hier“, schloss Kamoen ihren Bericht. “Wenn du doch alles vergessen hast, wieso erzählen die Götter dir dann was mit deiner Mutter geschah?“ fragte Sam. “Ich wollte mich nicht an alle Einzelheiten dieser Nacht erinnern, Sam, doch ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, wer meine Mutter war“, antwortete das Mädchen. Der Major nickte verstehend. “Kommt weiter! Wir sind bald da“, versprach Kamoen.

***

Artemis umschloss den Brief in ihrer Hand fest und umklammerte mit der anderen eine der Zats, die Kamoen von einem Besuch bei den Tok’ra vor wenigen Wochen mitgebracht hatte.
Die Tok´ra wollten somit ein Friedensangebot machen. Artemis und ihr Volk dachten darüber nach. Der Transporter aktivierte sich und brachte sie hinunter. In einem dunklen Raum materialisierte sie sich wieder. Wie auf Kommando leuchtete ein Licht auf und erfüllte den kleinen Raum mit einem sanften Schein.
Erleichtert seufzte sie auf. Die Energie des Transporters hatte gereicht, um sie hierher zu bringen.
Sicher würde der Transport einer einzelnen Person zurück nach oben auch kein Problem darstellen. Artemis ging auf eine der vier türlosen Wände zu und berührte einen roten Stein daran. Dann passierte sie ohne zu zögern den Felsen. Vor ihr lag die Bibliothek der Antiker und sie entdeckte auch gleich den Eindringling, obwohl er sie nicht zu bemerken schien.

***

“Teal’c“, stieß Jack glücklich hervor. Der Jaffa drehte sich zu ihnen um, als sie den engen Gang verließen. Nun standen sie auf einer Kreuzung. “Schön, dich zu sehen, O’Neill“, erwiderte der Krieger steif. Jack lächelte. “Wo ist Daniel?“ fragte er dann.
“Ich folgte einigen Jaffa, die hinter ihm und den Stadtbewohnern her waren, als ihr mich kontaktiert habt. Sie liefen in diese Richtung“, berichtete Teal’c und deutete nach rechts. Jack nickte und winkte den anderen, ihm zu folgen. “Was haben Sie vor?“ fragte Sam.
“Na, die anderen suchen, was sonst?“ antwortete Jack. “Wir wissen aber nicht wo sie sind“, erwiderte Sam. “Ich kann es euch zeigen“, erinnerte Kamoen. “Sie kann es uns zeigen“, echote Jack und lief den Tunnel weiter hinunter. Plötzlich blieb er stehen. “Oh, toll!“ beschwerte er sich und beleuchtete den Geröllhaufen vor sich. “Gibt es noch einen alternativen Weg?“ fragte er dann an Kamoen gewandt. Sie schüttelte den Kopf. “Na gut, dann müssen wir halt graben“, schloss Jack.

***

Daniel ließ das Licht der Lampe Zeile für Zeile herunter wandern und versuchte zweitgleich, soviel wie möglich zu übersetzen. Plötzlich hörte er Schritte. Er hielt inne und fuhr herum. Eine junge Frau stand hinter ihm und richtete eine Zat auf ihn. Daniel hob langsam die Hände.

***

Jack fluchte und krabbelte schließlich als letzter durch den schmalen Spalt, den sie frei gelegt hatten, auf die andere Seite des Geröllhaufens.
Keuchend landete er neben Kamoen auf seinen Füßen und klopfte seine Jacke ab. “O’Neill!“ rief Teal’c und hielt ein Gewehr hoch. “Das lag dort hinten am Anfang eines Seitentunnels, Sir“, berichtete Sam. “Dann gehen wir da mal rein“, meinte Jack. “Der Tunnel führt zu der Bibliothek“, erklärte Kamoen aufgeregt und rannte los in den angegebenen Gang hinein. Jack und die anderen eilten hinter ihr her und blieben vor einer Wand stehen. “Warum sind wir so sicher, dass Daniel und die Stadtbewohner dort sind?“ fragte Jack.
“Wenn jemand dort ist, dann nur euer Daniel, denn den Stadtbewohnern wurde strikt verboten, einen anderen Fluchtweg zu nehmen, als der, der vorgeschrieben ist, damit sie nicht mehr im Weg sind, sobald die Götter eingreifen und den Planeten befreien.“
“Sir?“ Sam hielt Jack einen Kugelschreiber entgegen. “Der lag auf dem Boden. Daniel wollte uns ein Zeichen geben“, berichtete sie. Jack nickte. “Okay, dann gehen wir mal da rein“, beschloss er. Kamoen berührte einen roten Stein und schritt einfach durch die Wand hindurch. “Okay, ihr nach!“ meinte Jack und trat auf die andere Seite der Wand. Ungeduldig winkte Kamoen ihnen, ihr zu folgen. Den Schriftzeichen an den Wänden keine Beachtung schenkend, liefen die anderen hinter ihr her. “Wo hetzen wir denn hin?“ fragte Jack.
“Wenn die Transporter nicht funktionierten, weil keine Energie da war, dann könnten die Götter diesen Fehler in den letzten Stunden behoben haben. Das bedeutet, dass sie sicherlich auch mitbekommen haben, dass jemand bei der Bibliothek ist. Und sie werden nachsehen wollen, wer genau es ist. Und wenn sie entdecken, dass er Ta’uri ist, dann werden sie ihn töten“, sagte Kamoen. “Töten?“ echote Sam. “Oder zumindest gefangen nehmen“, meinte Kamoen besänftigend. “Nein, wie beruhigend!“ erwiderte Jack. Kamoen rannte durch den schmalen Gang und blieb schließlich an einer weiteren Wand stehen. Schnell betätigte sie den Mechanismus und betrat die Bibliothek. Jack, Sam und Teal’c waren gleich hinter ihr. “Wow!“ brachte Jack hervor. Sam blickte sich staunend um, bevor sie innehielt.
“Daniel.“
Auch Jack hatte seinen Freund nun auf dem Boden entdeckt.
Sam kniete schon neben ihm und berührte ihn an der Schulter.
“Daniel?“
Er stöhnte und schlug die Augen auf.
“Wow, was...“ Er richtete sich vorsichtig auf. “Bist du verletzt?“ fragte Jack. Daniel schüttelte den Kopf. “Da war nur diese Frau mit einer Zat“, sagte er.
“Mit einer Zat?“
“Von den Tok’ra“, antwortete Kamoen auf Sams Frage. “Ich habe sie mitgebracht. Ich war vorletzte Woche bei ihnen, um Kontakte zu knüpfen. Glücklicherweise haben sie ihre andere Basen nicht aufgegeben, sonst hätte ich sie wohl nie gefunden, nachdem der erste Versuch scheiterte“, berichtete sie leicht lächelnd.
“Sie gaben dir Zats?“ hakte Teal’c nach. “Als Friedensangebot für die Götter“, erklärte Kamoen. Jack nickte verstehend.
“Kamoen?“ Sam war in die Hocke gegangen und hob ein zusammengefaltetes Papier auf. Sie entfaltete es und blickte darauf. “Das kann ich nicht lesen“, murmelte sie und reichte den Brief an Kamoen weiter.
“Das ist Dje’ep – die Sprache der Götter“, erklärte das Mädchen und vertiefte sich in die geschriebenen Zeilen. “Der ist von Artemis. Sie sagt, dass ich mit euch gehen soll, bis sie hier wieder alles in Ordnung gebracht haben und sicher ist, dass die Goa’uld weg sind und nicht wieder kommen.“ Kamoen blickte auf und zu Daniel. “Es tut ihr leid, dass sie auf dich schießen musste, aber sie konnte nicht zulassen, dass du die Bibliothek liest. Aber wieso nicht?“
Die letzten Worte murmelte sie vor sich hin. “Steht das nicht da?“ hakte Daniel nach. “Dort steht nur: Es ist zu früh. Und eine Botschaft an euch“, sagte Kamoen. “Oh – echt?“ hakte Jack nach. Kamoen nickte und las vor: “Letztlich war es nur euer Verantwortungsbewusstsein, dass euch zu dieser Zeit hierher trieb – nehme ich an. Somit werde ich euch eine letzte Chance geben. Ich danke euch für euere Hilfe und mag sie noch klein gewesen sein. Meine stille Hoffnung ist, dass wir eines Tages eine Basis finden, auf der wir einen Frieden aushandeln können. Schließlich sind wir Brüder.“ Kamoen blickte auf. Sie lächelte. “Sie mag euch“, sagte sie.
“Wie kommst du darauf?“ fragte Jack.
“Sie glaubt, dass ich bei euch vor den Goa’uld sicher bin, bis hier alles wieder in Ordnung ist. Sie bringt euch damit großes Vertrauen entgegen. Artemis ist eine der drei Anführer der Götter. Unsere Beziehung beruht auf Vertrauen. Ich glaube, ich konnte sie etwas bekehren was euch anbelangt, aber sie braucht Zeit, um auch die anderen umzustimmen“, erklärte sie. Jack lächelte. “Das hört sich großartig an“, meinte er dann und zog Daniel auf die Beine.
“Dann sollten wir jetzt von hier verschwinden.“
“Sir, am Tor sind immer noch die Jaffa“, wandte Sam ein. Kamoen schüttelte den Kopf. “Um diese wird Artemis sich als erstes kümmern. Niemand wird jemals bemerken, dass überhaupt Jaffa hier waren, sobald die Stadt wieder aufgebaut und das Gras neu gewachsen ist“, sagte sie. “Sir, wie bei den Asgard, erinnern Sie sich? Die Jaffa verschwanden einfach!“ begeisterte Sam sich. Kamoen nickte. “Dann mal los! Auf nach Hause!“ meinte Jack.

***

Daniel verließ mit hastigen Schritten den Fahrstuhl. In der rechten Hand hielt er die Offenbarung, in der ein zusammengefalteter Zettel lag. Hektisch passierte er einige Nebengänge, bevor er in einen einbog und an die erste Tür klopfte.
“Ja?“
Daniel trat ein. Kamoen wandte sich zu ihm um. “Daniel“, entfuhr es ihr erstaunt. Sie lag auf dem Bauch mitten auf dem kleinen Bett des Gästequartiers und las in einem Buch. Es war ein Kinderbuch, das Janet ihr mitgebracht hatte. Kamoen hatte in den letzten zwei Wochen gelernt, die englische Schrift zu lesen und zu verstehen und jetzt wollte sie das auch nutzen.
“Kamoen, hast du das jemals übersetzt?“ fragte Daniel atemlos und schlug die letzte Seite de Offenbarung auf. Auf dieser war die Notiz Jolinars deutlich zu erkennen. Daniel reichte das Buch an das Mädchen weiter. Kamoen kniete sich hin und zog die blaue Jacke zurecht, die sie bekommen hatte.
Dennoch war ihr die SGC-Kleidung etwas zu groß. Doch Hammond wollte sie noch nicht aus der Basis lassen. Sie nahm ihm das Buch ab und blickte auf die Hieroglyphen.
“Tut mir leid, das konnte ich nie lesen. Es ist ein sehr alter-“
“Dialekt, ich weiß. Ich habe ihn übersetzt“, unterbrach Daniel. Kamoen blickte ihn groß an.
“Was ... was steht denn da?“
Ihre grünen Augen schauten fragend zu Daniel auf. Er machte ein unentschlossenes Gesicht. “Daniel?“ hakte sie nach. Er konnte ihre Sorge sehen. “Du hast es nie gelesen“, wiederholte er leise. Dann nahm er den Zettel zur Hand, den er aus dem Buch genommen hatte, bevor er es an Kamoen weitergereicht hatte.
Er musterte ihn zögernd und faltete ihn auseinander.
“Hier ... steht alles drauf. Es ist größtenteils uninteressant. Eigentlich muss dich nur ein Satz interessieren. Vorerst! Ich habe ihn markiert.“ Er gab ihr langsam den Zettel. Kamoen musterte das Papier unentschlossen, dann nahm sie es zögernd an sich. Man sah ihr an wie nervös sie war. Langsam drehte sie die beschriebene Seite zu sich und ließ ihre Augen über das Blatt wandern. Sie blieben an der rot markierten Zeile hängen. Kamoen atmete tief ein und sie blickte Daniel an.
“Das ...“ Sie fand keine Worte. “Das können sie nicht getan haben“, presste sie schließlich hervor.
“Das würden die Götter niemals tun. Nie!“ Sie starrte die fünf Worte an, die ihr den Boden unter den Füßen wegzogen. Den Boden, der 2375 Jahre so sicher erschienen war. Den man ihr 2375 Jahre gezeigt hatte. Sie hatte den Abgrund daneben nicht bemerkt.
Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie ließ sich in den Schneidersitz sinken und starrte die Übersetzung an. Die Offenbarung fiel ihr aus der Hand und landete auf dem Teppich-Boden. “Das würden sie nie tun“, wiederholte sie fassungslos. Daniel schwieg. Kamoen blickte ihn groß an und wischte sich die Tränen weg.
“Daniel?“ Sie wollte, dass er sagte, es handele sich um ein Irrtum, dass er ein Wort zuviel in die Übersetzung gebastelt hatte – aus Versehen. Er schüttelte den Kopf, brach den Blickkontakt nicht ab, als er sagte: “Man hat dich belogen.“


Ende

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