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Das Geheimnis Chaes (A-4) von JolinarJackson

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Kapitel 4

“Sir?“
Jack drehte sich zu Sam um, die aus der Höhle trat. “Keine Chance. Ich kriege den Transporter nicht hin“, berichtete sie. “Woran liegt es?“ fragte Jack.
“Es liegt an der Reichweite, Sir.“
Fragend blickte Jack sie an. “Die Olymp ist offenbar außer Reichweite der Transporter“, erklärte Sam. “Wie konnten Sie das feststellen?“ wollte er wissen.
Sam zuckte die Schultern und antwortete: “Kamoen erklärt mir genauestens wie jeder Transport abläuft, außerdem half sie mir bei der Übersetzung einiger Schriftzeichen, die ich im Inneren einiger versteckter Kontrollpaneelen fand. Es sieht ganz so aus, als seien die Götter geflohen, denn der Transport lief normal ab, bis auf die Tatsache, dass nichts geschah. Was ich damit sagen will: Die Kontrolllämpchen leuchteten auf, doch es geschah nichts.“ Jack nickte langsam. “Dann gehen wir jetzt zum Tor und holen Verstärkung. Es wird bereits dunkel, da müsste es klappen, dass wir unentdeckt zum Tor kommen“, erklärte er. Sam nickte zustimmend. “Holen Sie das Mädchen!“ befahl Jack.

***

Jack hielt inne, als Sam ihren Arm ausstreckte und den neben ihr herwandernden Colonel mit der Hand zum Stehen zwang. Jack sah kurz zu der Hand seines Majors, die auf seiner Brust ruhte und dann zu Sam. Kamoen sprang geschickt von ihrem Pferd und landete barfuss auf dem mit Sonnenlicht befleckten Boden. “Hören Sie das, Sir?“ fragte Sam nervös. “Was?“ war die Antwort.
“Sh!“ Das scharf ausgestoßene Geräusch kam von Kamoen. Die Letzte der ersten schlich zu einigen Büschen in der Nähe und verschwand mit einem geschickten Sprung vollkommen dahinter. Jetzt hörte Jack es auch. Durch die klare Luft ertönten knallende Geräusche.
“Verdammt, das hört sich an wie-“
“Gewehre“, brachte Sam den Satz zu Ende und folgte Kamoen schnell. Jack lief hinter ihr her, setzte mit einem Sprung über die niedrigen Büsche hinweg und stand nun direkt auf einer freien Ebene, die aus schroffem Felsgestein bestand. Eine Schneise befand sich im Waldstück direkt neben den drei Wanderern und in der anderen Richtung ging es einen steilen Abgrund hinunter. In der Ferne konnte Jack mit dem Fernglas, das er inzwischen gezückt hatte, das Stargate erkennen.
“Sir!“
Jack rannte zu Sam hinüber, die am Rande des Abgrundes stand.
“Carter, das Ganze hier kommt mir höllisch...“ Er verstummte kurz. “...bekannt vor“, beendete er dann den Satz, als er unten das Wrack eines verkohlten Raumschiffes vorfand.
“Hier sind wir abgestürzt. Das dort unten ist das Tel’tak der Kresta“, erläuterte Sam.
“Jack, Sam, schnell!“
Die beiden Offiziere wirbelten zu Kamoen herum. Das Mädchen winkte aufgeregt und pfiff kurz laut. Yeruj kam zu ihr galoppiert und sie schwang sich elegant in den Sattel. Jack und Sam folgten dem Pferd in den Wald zurück, es ging ein Stück bergab, dann folgte eine weitere Baumgrenze und Kamoen ließ den Hengst plötzlich anhalten.
“Wir sind hier in den Taen, hier ist das Versteck der Stadtbewohner bei Gefahren. Die Schüsse kommen aus der Richtung des Lagers.“ Aufgeregt deutete Kamoen in die Bäume. Vor ihnen befand sich ein etwa 31 Meter tiefer Abgrund aus schroffem Gestein. Zu beiden Seiten hin verringerte sich der Höhenunterschied allerdings allmählich. Unten standen wieder Bäume, die Schüsse erklangen nun viel näher. Jack und Sam rissen ihre Ferngläser hoch. “Was seht ihr?“ fragte Kamoen.
“Sag mir, in welche Richtung ich gucken muss!“ verlangte Jack. Kamoen deutete direkt geradeaus und Jack schwenkte das Fernglas in die angegebene Richtung. “Oh, verdammt!“ stieß er hervor.
“Das sind eine Menge Jaffa“, erklärte Sam. “Das sehe ich, Major. Und sie konzentrieren sich ziemlich auf die Höhle da hinten“, meinte Jack. “In der Richtung liegt das Versteck“, bestätigte Kamoen besorgt. “Da ist Teal’c!“ rief Sam aus. “Wo?“ fragte Jack.
“Am Waldrand.“
Jack folgte der Anweisung und sah den Jaffa tatsächlich am Waldrand kauern. Er trug keine Weste und nur eine Stabwaffe bei sich. Also nahm Jack erst gar keinen Funkkontakt auf. Gerade stand Teal’c auf und rannte auf das Gefecht zu. Jack wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu. “Die liegen im Höhleneingang und verteidigen sich ziemlich gut, aber lange können sie sich sicher nicht mehr halten“, murmelte er.
“Da! Ich sehe Daniel. Er ist bei den Flüchtlingen“, berichtete Sam.
“Gott sie Dank!“ Erleichtert stieß Jack die Luft aus. Sam nahm das Glas herunter. Kamoen nahm es ihr aufgeregt aus der Hand und blickte selbst hindurch. “Sir, wir müssen Verstärkung anfordern, das ist ein ganzes Heer von Kriegern. Und Teal’c und Daniel befinden sich nicht in unmittelbarer Gefahr, sodass wir Zeit haben, um zum Tor zu kommen“, sagte sie. “Das sehe ich anders, Major“, sagte Jack. “Sie hat Recht. Teal’c wirkt wie ein geschickter Krieger und Daniel ist bei den Stadtbewohnern gut aufgehoben. Selbst wenn sie ihm feindlich gegenüber ständen ... würden sie ihm dann eine Waffe geben? Sie fliehen in die Tunnel-Netzwerke, sobald die Frauen und Kinder darin verschwunden sind. Dort finden die Jaffa sie nicht, denn sie brauchen ja auch Zeit, um zur Höhle hinauf zu klettern. Macht euch keine Sorgen um eure Freunde!“ meinte Kamoen und reichte Sam das Fernglas zurück. “Diese Art des Versteckens wirkt seit Jahrhunderten, als die Götter noch nicht mächtig genug waren, um uns zu verteidigen“, fügte die Letzte der Ersten hinzu.
“Schon damals kamen Goa’uld hierher?“ hakte Sam nach. Kamoen nickte. “Wieso?“ fragte Jack.
“Wegen der Götter, vielleicht auch wegen mir. Das Geheimnis Chaes kennt aber kaum ein Goa’uld. Die Lichtwesen stehen unter dem Schutz der Götter und für viele Systemlords ist Chae sicher nur eine Legende“, erklärte Kamoen geduldig. “Wie deine Existenz“, meinte Sam.
Kamoen lächelte hilflos. “Sie war es“, sagte sie. “Wir sollten eure Verstärkung anfordern“, meinte die Letzte der Ersten dann. Jack nickte zerstreut. “Auf geht’s. Wie lange bis zum Tor?“
“Etwa drei Stunden, Sir“, antwortete Sam. Jack nickte.

***

Teal’c schlich durch die letzten Bäume und beobachtete die Abordnung an Jaffa vor sich. Die Krieger schafften es, immer näher an die Höhle heranzukämpfen und allmählich wurden die Schüsse von oben seltener. Teal’c blickte angestrengt hoch und sah tatsächlich Daniel zwischen den Verteidigern. Der junge Archäologe sprang gerade auf und zog sich mit den letzten Männern in die Höhle zurück. Sofort reagierten die Angreifer auf den Waffenstillstand und stürmten mit lautem Kriegsgeschrei auf die Öffnung im Fels zu. Teal’c rannte ihnen hinterher, immer darauf bedacht, notfalls in Deckung springen zu können. Doch die Jaffa waren zu sehr damit beschäftigt, in die Höhle vorzudringen und so blickten sie nicht hinter sich.

***

Daniel stolperte, fing sich und rannte neben einigen Männern her durch einen breiten Gang. “Woher wisst ihr wo ihr lang müsst?“ fragte er keuchend, als sie schon mehrere Abzweigungen unbeeindruckt hinter sich gelassen hatten.
“Man gibt den Weg von Generation zu Generation weiter“, erklärte He’tedo und packte Daniels Ärmel, um ihn schneller mit sich zu ziehen. Hinter ihnen hörten sie die Echos von Kampfgeschrei und lauten, stampfenden Schritten. “Sie kommen näher“, bemerkte Daniel und schaute zurück. Im Licht der Fackel, die He’tedo in der Hand hielt, erkannte er bereits erste Schatten. “Einige von ihnen müssen unbemerkt näher herangeschlichen sein, während wir kämpften. Sie hätten sonst länger gebraucht, um die Höhlen zu erreichen“, keuchte der Statthalter erschöpft. “Lauft weiter!“ rief Daniel und blieb stehen, um sich hinter einem Felsvorsprung zu verstecken. Er entsicherte das Gewehr und zielte auf die Decke des schmaler werdenden Gangs. Als er in dem letzten Licht, das He’tedos Fackel warf, die Schatten der Angreifer erkannte, schoss er mehrmals. Es dauerte einen Moment, doch schließlich löste sich der erste Brocken aus der zuvor schon porösen Decke. Daniel feuerte nun ohne Unterlass auf die Krieger, die nacheinander um die Ecke bogen und tatsächlich zogen diese sich zurück, um den Salven zu entgehen. Stabwaffenfeuer flog an ihm vorbei, war allerdings nicht in der Lage, ihn zu treffen. Das helle Licht einer Jaffa-Lampe erhellte die Szene. Inzwischen hatte ein wahrer Steinregen an der beschossenen Stelle begonnen und alles verschwand hinter einem dichten Staubvorhang.
Während die Jaffa schon alles taten, um die Decke mit ihren Waffen abzustützen, rannte Daniel weiter den Gang hinunter. Dann wurde es dunkel. Auch das Licht, das die Jaffa mitgebracht hatten, war nun hinter ihm verschwunden und er blickte sich orientierungslos um.
Mit den Händen ertastete er einen weiteren Nebengang und schlüpfte hinein, um sich dort zu verstecken. Hektisch fummelte er an seiner Jacke herum und zog schließlich die kleine Taschenlampe heraus, die er immer bei sich trug, seit er mal mit Jack und Sam drei Tage lang im Dunkeln verschüttet gewesen war. Ihre Ausrüstung hatten sie durch einen unglücklichen Zufall verloren.
Ihnen war nichts geschehen, doch Daniel bereitete sich seither auf so etwas vor. Er unterließ es, die Lampe zu benutzen und wartete zusammengekauert. Dann hörte er wieder die hektischen Stimmen und Schritte der Jaffa. Alle Krieger rannten an ihm vorbei und Daniel drückte sich noch dichter an die Wand, als eine der Wachen stehen blieb und zurückblickte. “Tal shak!“ rief sie. Daniel bewegte sich nicht, bis eine Gruppe von fünf Jaffa zu dem Wartenden hinzugestoßen war und alle gemeinsam mit einer Lampe in den Gängen verschwanden. Daniel stieß die Luft aus. Vorsichtig schaltete er die Taschenlampe ein. Er musterte das Gewehr. Die Waffen hier waren fortschrittlicher als die Flinten auf der Erde. Man konnte damit mehr als nur zwei Schüsse abgeben, doch auch diese waren nun weg. Daniel ließ die nutzlose Waffe sinken und wünschte sich seine Pistole her, bevor er mit der Lampe langsam den Gang hinunterwanderte. Es war still. Nicht einmal mehr Echos waren zu vernehmen. Daniels Atem ging noch immer schnell, beruhigte sich allerdings allmählich wieder. Erstaunt hielt der Archäologe an, als er vor sich an der Wand ein blau gemaltes Zeichen erkannte. Es war ein Alpha, eingerahmt von einem Oval. Daniel hatte es noch nicht identifizieren können.
Er wusste lediglich, dass es in der Offenbarung zwei Mal in zwei verschiedenen Reihen von fremden Symbolen aufgelistet war und dass das Symbol der Nox und der Ta’uri auch dazugehörte. Die fünf anderen und unbekannten kannte er nicht. Langsam ging er den Gang weiter hinunter und stieß auf eine Sackgasse, auf der erneut dieses Zeichen zu sehen war. Außerdem mehrere, verschnörkelte Symbole. Daniel musterte die Schriftzeichen. Sie ähnelten einer Schrift, die er schon einmal gesehen hatte, während des zweiten Jahres beim Stargate-Programm.
“Ernest Littlefield“, murmelte er und musterte die Sprache der Wesen, die auch im Konferenzraum der vier Arten eine Platte hinterlassen hatten.
“Antiker?“ Er suchte die Mauer in der Sackgasse ab und fand schließlich einen kleinen, hellblauen Knopf unterhalb der Schriftzeichen. Bevor er ihn betätigte, widmete er sich noch einmal den Zeichen. Er brauchte einige Zeit, doch schließlich gelang es ihm, die Zeichen zu lesen:
Es ist alles nur Schein
Daniel berührte vorsichtig den Kristall an der Wand. Er leuchtete kurz auf, mehr geschah nicht. Daniel runzelte die Stirn und streckte erneut die Hand danach aus. Auch diesmal leuchtete er, doch es passierte nichts. “Es ist alles nur Schein“, wiederholte er leise die eingravierten Worte und streifte den Kristall erneut. Ein Aufleuchten – dann nichts. Daniel legte seine Hand auf die Schriftzeichen, um sie noch einmal genauer ansehen zu können, doch sie glitt einfach hindurch. Daniel zog sie zurück. Er blickte zurück. Sollten die anderen noch einmal hier vorbeikommen, wäre es nicht schlecht, ein Zeichen zu hinterlassen. Er überlegte einen Augenblick und entleerte schließlich seine Taschen. Er ließ einen Kugelschreiber zu Boden fallen und schob ihn mit dem Fuß näher an die Wand heran. Dann atmete er ein und durchschritt den Fels. Auf der anderen Seite drehte er sich um. Dieselbe Wand, dieselben Zeichen, derselbe Kristall. Er berührte ihn und fasste erneut an das schroffe Gestein, doch diesmal durchdrang er es nicht. Er lächelte.
“Wow!“ Er drehte sich um und leuchtete mit seiner Taschenlampe einen langen Gang aus, der sich irgendwann in der Dunkelheit verlor, die die Lampe nicht mehr erhellen konnte. Und er war bespickt mit Bildern an den Wänden, mit Zeichen und Malereien und vor allem mit Verzierungen wie Feuerbecken oder ganzen Teppichen, die an den Felsen hingen. Daniel ging langsam weiter, begutachtete die Bilder. Sie zeigten Menschen, die durch ein Stargate getrieben wurden und auf einem fremden Planeten landeten. Eine Landkarte war auf einem der Teppiche dargestellt und Daniel wurde schnell klar, dass es sich bei diesen Menschen um die Chaener handelte. Die Bilder zeigten auch das Ta’uri-Symbol, das riesig zwischen zwei Bildern prangte und ebenfalls Menschen zeigte, die mit seltsam aussehende Tieren ein Tor passierten. Dann ging es wieder um Chae. Um die Entwicklung der Kultur, den Sieg der Götter – Daniel nahm an, dass das riesige, flache Raumschiff die Olymp darstellte – über den hier herrschenden Goa’uld. Daniel konnte den Namen nicht erkennen. Sprachlos ging er den Gang hinunter, bis schließlich nur noch eine einzelne, blau durchgezogene Line an der Wand zu sehen war. Daniel folgte ihr und fragte sich, wann der Gang wohl enden würde.

***

“Auf, Carter!“ trieb Jack seinen Major an und scheuchte auch Kamoen mit Yeruj voran. “Wie weit noch?“ fragte er dann.
Sam drehte sich kurz zu ihm um und schaute auf ihre Uhr. “Etwa eine Stunde“, lautete ihre Antwort. “Wunderbar“, antwortete Jack zufrieden.

***

“Oh, Mann!“ stöhnte Jack entmutigt und blickte die Jaffa an, die vor dem Tor lauerten. “Es wäre auch zu leicht gewesen“, murmelte der Colonel dann. “Es sind zu viele. Gegen die kommen wir nicht an“, bestätigte Sam. Jack seufzte. “Was jetzt?“ fragte Kamoen.
Jack griff zu seinem Funkgerät.
“Jetzt versuche ich es noch einmal bei Teal’c und Daniel.“

***

Teal’c warf einen vorsichtigen Blick in die Höhle vor ihm. In der Ferne war Waffengeräusch zu hören, doch hier regte sich nichts mehr. Sämtliche Jaffa waren im System verschwunden, das hier nur allzu deutlich durch drei Ausgänge in verschiedene Richtungen eröffnet wurde.
“Teal’c, kommen!“
Stille. Der Jaffa stutzte.
“O’Neill?“
“Danny, nun komm schon.“
Wieder Stille. Teal’c blicke sich um und entdeckte plötzlich das kleine schwarze Funkgerät am Boden, durch das Jacks Stimme übertragen wurde. Offenbar hatte Daniel es verloren.
“Leute!“
Teal’c hob das Gerät auf. “O’Neill?“ fragte er. “Teal’c, mein Junge! Wo steckst du, Großer?“ fragte Jack erfreut.
“Ich befinde mich in der Eingangshöhle in der Hügellandschaft. Vor kurzem waren die Stadtbewohner mit Daniel Jackson noch hier. Jetzt sind sie verschwunden“, teilte er mit.
“Wissen wir. Kamoen ist bei uns. Wir sind in der Nähe des Tors und wollten Verstärkung holen, doch leider wird das Ding bewacht“, berichtete Jack. “Ich werde zu euch kommen“, meinte Teal’c.
“Nein!“ Offenbar sprach Kamoen.
“Teal’c, die Taen – du nennst es eine Hügellandschaft – sind durchbohrt mit Tunneln. Mehrere davon führen auch hierher zum Stargate. Ich kenne einen von ihnen.“
Teal’c wartete einen Moment. Wie erwartet erklang wieder Jacks Stimme.
“Teal’c, sieht so aus, als könnten wir hier am Tor sowieso nichts ausrichten. Selbst mit dir zusammen sind das zu viele Gegner. Wir werden zu dir kommen und Daniel und die Stadtbewohner suchen. Mit der versammelten Mannschaft haben wir bessere Chancen und Kamoen könnte die Leute überreden, uns zu folgen.“
Eine Pause, dann sprach Kamoen wieder.
“Wir werden einen der Tunnel benutzen, die hier am Stargate enden, Teal’c. Ich weiß wo in dem Tunnelsystem er endet. Ich werde dich führen, damit du dort auf uns warten kannst. Dann müssen wir dich nicht erst noch suchen.“

***

Daniel stand erneut vor einer Wand. Diesmal durchschaute er den Trick sofort, berührte den Kristall und durchschritt das Tor. Auf der andern Seite schaltete er wieder ab. Dann blickte er sich um.
“Wow!“ Im Licht seiner kleinen Taschenlampe konnte er nicht viel erkennen, doch was er sah, war schon genug, um seinen Kommentar zu rechtfertigen. Direkt vor ihm begann ein Raum von etwa zehn Schritten Durchmesser. Obwohl er relativ klein war, wirkte er majestätisch und wertvoll – beinahe edel. An den Wänden waren schwarze Steinplatten befestigt. Sie warfen Daniels Licht als matten Schein zurück und waren übersäht mit Schriftzeichen, die Daniel kannte. Er trat einige Schritte vor. Dann wandte er sich nach rechts und trat an die erste Platte heran. Tatsächlich stammten die Schriftzeichen hier ebenso von den Antikern, wie die auf dem Gang.

***

Artemis blickte auf Chae hinunter, dann auf die Kontrollanzeigen vor ihr. Die große, wie Plastik wirkende, Platte gab ein warmes Licht ab und erhellte die Kommandobrücke der Olymp etwas. Jemand betrat den Raum hinter ihr. Artemis wandte sich um und blickte in die hellgrünen Augen Poseidons. Er wirkte besorgt. “Poseidon, was ist denn? Was hast du?“ fragte sie erschrocken und stürzte auf ihren Geliebten zu.
Er wehrte sie ab und machte eine beruhigende Geste. “Mir geht es gut“, meinte er. “Stimmt etwas mit den Waffensystemen nicht?“ hakte Artemis nach. Sie strich sich nervös die braunen Haare aus der Stirn. Poseidon lächelte. “Nein, Liebste. Auch die Systeme sind in Ordnung. Wir werden bald zurückschlagen können. Ich habe sie reparieren können. So schlimm war der Schaden auch nicht, den Bubastis zu verantworten hat. Aber jemand hat die Verlorenen Erinnerungen entdeckt“, berichtete er. Nun spiegelte sein Gesicht wieder Ernst. Artemis blickte ihn aufmerksam an.
“Wer? Wir haben Kamoen untersagt, dahin zu gehen. Warum sollte sie-“
“Ich glaube nicht, dass es Kamoen ist. Ich glaube, es ist ein Ta’uri. Sie sind wieder dort unten. Und sie sind neugierig. Das gefällt mir nicht“, unterbrach Poseidon. Artemis nickte. “Ich habe die Nachricht, dass das Tor aktiviert wurde, durchaus angezeigt bekommen. Tatsächlich wurde von Ta’uri angewählt. Die Systeme haben sich noch nie getäuscht“, sagte sie. “Was hast du nun vor?“ fragte Poseidon.
“Ich?“ echote Artemis. “Ja, du. Du hast Kamoen den Kontakt mit diesen Wesen erlaubt. Du musst etwas unternehmen“, meinte Poseidon. “Ich kann sie unmöglich hochhohlen. Die Systeme sind nur noch halb intakt. Als Bubastis uns angriff, wurden sie geschädigt und es wird lange dauern, sie wieder in Ordnung zu bringen. Es ist mir außerdem unmöglich, auch die anderen Ta’uri aufzuspüren, denn der bei den Verlorenen Erinnerungen ist garantiert nicht alleine hier. Ich muss erst die Systeme wieder in Ordnung bringen“, erklärte Artemis. “Das Schiff verwendet seine ganze Energie für die Tarntechnologie, die Waffen- und Lebenserhaltungssysteme. Wir können keinen Funken davon entbehren, um die Transporter zu reparieren“, meine Poseidon. “Dann kann ich nichts tun“, meinte Artemis. “Du musst! Wenn der Ta’uri dahinter kommt, was an diesen Wänden steht, dann wird er es Kamoen sagen. Artemis, willst du dieses Risiko eingehen?“ fragte Poseidon. Artemis nickte langsam. “Ich werde alleine hinunter reisen. Ich werde ihn davon abhalten, alles zu lesen“, meinte sie und schritt entschlossen aus dem Raum.


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