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Das Geheimnis Chaes (A-4) von JolinarJackson

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Kapitel 3

Daniel versuchte, eine bequemere Lage zu erreichen, doch es gelang ihm nicht ganz. Draußen erkannte der Mond durch die Wipfel der Bäume und er überlegte, wie er am besten hier rauskam. He’tedo schien ganz versessen darauf zu sein, ihn als einen ’Botschafter des Bösen’ vor Gericht zu bringen und Daniel wollte sich gar nicht ausmalen, was er dann erst mit Sam oder Jack anstellen würde. Immerhin waren es die beiden gewesen, die den Stadtbewohnern bereits einmal entwischt waren ... mit knapper Not, aber das änderte nichts an der Tatsache. Und es schien ganz so, als sei He’tedo Re’uzs offizieller Nachfolger geworden. Vielleicht war der ehemaliger Statthalter sogar umgekommen. Daniel bemerkte, dass er allmählich schläfrig wurde und zog die Beine an den Körper, damit ihm wärmer wurde. Er musste irgendwie an sein Funkgerät gelangen. Wenn er erst mal über die Möglichkeit verfügte, Jack und Sam zu kontakten, könnte er ihnen sagen wo er sich aufhielt. Leichte Schritte näherten sich und der spürte das Gewicht einer Decke auf seinen Schultern. Müde öffnete er die Augen. Oa’di lächelte ihn an. “Es wird sicher kalt heute Nacht“, sagte sie. Daniel lächelte dankbar zurück. “Wer ist dieser He’tedo eigentlich?“ fragte er.
Oa’di zuckte die Schultern und erklärte: “Die Götter ernannten ihn zum Statthalter. Re’uz wurde entrechtet. Er lebte wieder als gewöhnlicher Bürger in der Stadt. Doch He’tedo vertritt dieselben Ansichten wie er. Das macht deine Lage also nicht viel besser. Und Re’zu ... Re’uz ist tot.“
“Habe ich mir gedacht“, erwiderte Daniel. “Er war einer der ersten, der starb“, berichtete Oa’di und senkte den Blick. “Qewud und Wie’ti kamen nicht in die Stadt. Ich und mein Mann Gesivo waren in Sorge. Er ritt mit mir zu ihrer Farm. Zu diesem Zeitpunkt war Ze’taj bereits tot. Wie’ti war nirgendwo aufzufinden und Qewud lag tot im Stall. Dann wurden wir überfallen und Gesivo ermöglichte mir die Flucht hierher zu den Taen. Sie nahmen ihn gefangen“, fuhr sie fort.
“Qewud ist tot?“ hakte Daniel nach. Oa’di nickte.

***

Teal’c wurde von den Jaffa auf das Pel’tak gestoßen und in die Knie gezwungen. Bubastis drehte sich zu ihm herum. Die braunen, langen Haare fielen ihr in Locken auf die Schulter. Der dunklere Teint verlieh ihr zusammen mit den grauen, hellen Augen ein exotisches Aussehen. Sie war wunderschön und trug ein weißes Kleid aus Seide, das ihre Figur gut verbarg. Doch anhand ihrer fließenden Bewegungen musste sie sehr zierlich und schmal sein. Weißer Lidschatten lag auf ihren Augen und ihre Lippen waren weiß nachgezogen. “Du bist der Shol’va Teal’c“, stellte sie fest.
“Der Jaffa, der seinen Gott Apophis verriet und sich den Ta’uri in ihrem Kampf gegen unsere Art anschloss.“ Ihre mandelförmigen Augen fixierten ihn. “Ich respektiere deinen Mut“, sagte sie sanft. Sie sprach mit der Stimme ihrer Wirtin. Doch das Aufleuchten ihrer Augen bewies, dass der Symbiont eindeutig die Kontrolle hatte.
“Wo ist das Mädchen?“ fragte sie.
“Von wem sprichst du?“ antwortete Teal’c mit einer Gegenfrage. Bubastis lachte leise auf. “Von wem werde ich wohl sprechen? Kamoen, die Letzte der Ersten ... Agerias Nachfolgerin. Die Tok’ra sind äußerst motiviert in den letzten sechs Monaten gewesen. Mehrere Siege gelangen ihnen und viele ihrer Spione versprachen vor ihrem Tod durch Folter, dass ihre Herrscherin zurückkehren würde. Und da Ageria tot ist, kann es sich dabei nur um Kamoen handeln. Ich hielt sie ebenfalls für tot. Wie viele andere Goa’uld auch. 2000 Jahre lang hielt sie sich vor uns versteckt, wurde sie von den Schreibern beschützt ... doch jetzt ist die Zeit gekommen, ihr Geheimnis zu lüften“, erklärte Bubastis triumphierend. Teal’c schwieg. Ein Primus trat ein und verbeugte sich knapp. “Herrin, wir haben Tir Nan Og gefunden“, berichtete er. “Ist das Mädchen dort?“ fragte Bubastis erregt. “Nein, Herrin, wir haben alles durchsucht, doch Kamoen ist verschwunden. Ein Todesgleiter sah sie jedoch an der Grenze zu Doll ardh - östlich des Fend dor – mit zwei anderen Personen und einem Pferd in den Wald fliehen“, berichtete der Primus. Bubastis fuhr sich durch lockigen Haare. “Dann sucht sie nach einem sicheren Ort“, sinnierte sie. Sie ging einige Schritte hin und her. “Ich brauche dieses Kind. Sie ist der Schlüssel, um einen Hok’ta zu erschaffen. Sucht sie überall! Setzt Bodentruppen ein und nehmt die Todesgleiter vom Himmel! Sie würden die Letzte der Ersten nur vorwarnen. Sorgt dafür, dass sowohl die Stadt, als auch die beiden Furten des Dûrduin bewacht werden! Kümmere dich darum, dass kein Wesen des Lichts entkommen kann! Vielleicht brauche ich sie noch“, erteilte sie Befehle.
“Jawohl, Herrin“, antwortete ihr Primus und verließ den Raum weder. Bubastis stellte sich an das große Panorama-Energiefeld des Pel’taks und blickte nachdenklich auf Chae hinunter. Teal’c erinnerte sich an Geschichten über die Wesen des Lichts. Vor langer Zeit, als die Goa’uld auf der Erde herrschten, führten sie Experimente durch, um mächtigere Wirte zu erschaffen. Alle schlugen fehl. Die Wesen des Lichts entstanden. Feen, Elfen, Einhörner und Dachen besiedelten die Welt. Die Legende erzählte, dass die Menschen nach ihnen jagten, Sagen erfanden, um ihre Existenz zu begründen und untermalen. Die Goa’uld beendeten ihre Experimente erfolglos. “Sag mir, Jaffa! Weißt du, wie die Wesen des Lichts hierher kamen? Nach Chae“, fragte Bubastis langsam. Sie wendete ihm noch immer den Rücken zu. “Nein“, antwortete Teal’c. Bubastis drehte sich zu ihm herum.
“Die Goa’uld beendeten ihre Experimente. Von diesen Experimenten hast du doch sicher gehört. Jeder Jaffa kennt diese Geschichte.“
Dass Teal’c nicht antwortete, wertete Bubastis wohl als Zustimmung, denn sie fuhr fort: “Die kleineren Wesen des Lichts wurden einst von den Schreibern mit dem Stargate hierher gebracht. Das Ziel der Schreiber war es, die Wesen zu schützen.“ Bubastis schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort: “Die Kombination von Kamoens Wissen mit den Mächten der Lichtwesen erschafft einen völlig neuen Wirt. Einen Wirt, der mehr ist als ein Hok’ta.“ Sie lächelte. “Ich weiß mehr über Kamoen als ihr“, schloss sie rätselhaft und wandte sich wieder dem Fenster zu.

***

“Carter!“ Erleichtert packte Jack sie an den Schultern und musterte sie. Erstaunt blickte sie ihren offensichtlich völlig verstörten Anführer an. “Sir, was ist passiert?“ fragte sie. “Tir Nan Og stirbt“, sagte eine Stimme hinter Jack. Sam blickte an ihm vorbei. Kamoen stand vor ihr. Das weiße Kleid ließ sie im Licht des Sichelmondes wie einen Geist aussehen. Die schwarze Ledertasche hing nicht mehr um ihre Schulter. Sie trug sie in ihren Händen. “Was sagst du da? Was soll das heißen?“ fragte Sam.
“Wir haben Jaffa gesehen. Sie suchen die Insel nach Lichtwesen ab. Jedes Tier, dass sich wehrt, wird getötet“, erklärte Jack. “Sie lieben die Freiheit. Beinahe alle werden sich wehren. Tir Nan Og wird sterben“, sagte Kamoen hohl und starrte geradeaus an Sam vorbei in die Dunkelheit. Ein kreischendes Geräusch riss alle drei aus ihren Gedanken. Jack blickte nach oben und sah den dunklen Schatten am Mond vorbeizischen.
“Todesgleiter.“

***

Bubastis lächelte. “Bringt ihn weg! Ich werde mich später mit ihm befassen“, meinte sie und die Jaffa verschwanden mit Teal’c aus dem Zimmer.
“Herrin?“ Eine junge Frau trat ein. Bubastis Lo’tar. “Luota, habe ich dich gerufen?“ fragte die Goa’uld lauernd. “Nein, Gebieterin. Verzeiht, ich dachte nur, Ihr wolltet es wissen, wenn ich mit der Übersetzung fertig bin“, erwiderte die junge Frau verängstigt. Bubastis drehte sich ruckartig um. “Du hast sie fertig?“ hakte sie nach. Luota nickte. Sie war offensichtlich erleichtert. “Ja, Herrin“, antwortete sie. Bubastis blieb vor ihr stehen. “Gut ... meine Vermutungen?“ hakte sie nach. Luota nickte. “Haben sich bestätigt. Kamoen hat hohes Potential, um ein Hok’ta zu werden – euer Wirt“, berichtete sie. “Natürlich hat sie das!“ fauchte Bubastis. Luota zuckte etwas zusammen, dann sagte sie: “Sie wird sich allerdings nicht so leicht ergeben.“ Bubastis lächelte. “Kamoen ist die Hohe Priesterin der ... Götter. Das Volk dieses Planeten liegt ihr am Herzen. Sie würde alles tun, um die Bevölkerung von Chae zu retten. Außerdem ist der Jaffa Teal’c hier. Dann können seine Freunde nicht weit sein“, erklärte sie. “Ihr meint, die Ta’uri befinden ich auf Chae?“ hakte Luota nach. Bubastis nickte.
“Auf Chae. Wo weiß ich nicht genau. Doch so was kann man herausfinden. Ich würde beinahe wetten ...“ Sie unterbrach sich und ging in ein Nebenzimmer. Luota blieb einen Moment unschlüssig stehen, dann folgte sie ihrer Herrin schnell und langte nur Sekunden später bei Bubastis an einem großen Tisch an, der mit Papierrollen, Büchern und Folianten nur so übersäht war. Bubastis hatte sich sehr genau mit dem Thema ’Kamoen’ auseinandergesetzt.
Nun zog die Goa’uld ein großes Stück Leder unter einigen Papierrollen hervor und legte es auf einen Stapel Bücher. Das Leder war mit bunten Markeierungen und mit Schriftzeichen übersäht und zeigte Chae. Es war eine Karte. Bubastis suchte ein bisschen, bis sie gefunden hatte, was sie suchte.
Ihr Zeigefinger deutete auf einen niedrigen Gebirgszug. “Die Taen – die Anhöhen. Dort befindet sich eine Zufluchtstätte der Menschen. Sie liegen gleich neben dem Ro Amon. Ich wette mit dir, Luota, die Chaener befinden sich dort“, sagte Bubastis und legte ihre ganze Hand auf die hellbraun gezeichneten Hügelketten.

***

Teal’c ließ sich gehorsam von den Wachen um die nächste Ecke führen und bemerkte, die Klappe zu einem Lüftungsschacht oben in der Decke am anderen Ende des Ganges. Er überlegte, während er allmählich sein Tempo verringerte. “Schneller!“ befahl eine der Wachen und wollte Teal’c gerade wieder vorwärts stoßen, als dieser in die Knie ging. Irritiert blieben die Wächter stehen. Teal’c keuchte scheinbar unter großen Schmerzen und hielt sich seinen Bauchsack, in dem der Symbiont lebte. “Was ist los?“ fragte der Jaffa rechts neben ihm irritiert.
“Mein Symbiont“, stöhnte Teal’c, bevor er sich endgültig nach vorne fallen ließ, mit einer blitzschnellen Bewegung nach der Stabwaffe des Kriegers links von ihm griff, die dieser auf den Boden gestellt hatte und den Mann mit einer Drehung der Lanze von den Füßen riss.
Der andere wurde von einem Fußtritt zurückgeschleudert, während Teal’c den Eigentümer der Waffe erschoss. Dann wandte er sich dessen Kollegen zu und tötete auch diesen, bevor er reagieren konnte. Schnell packte er die Stabwaffe fester und hörte schon die Schritte anderer Jaffa herüberschallen. Er rannte zu dem Lüftungsschacht und stieß ihn mit Stabwaffe auf. Dann warf er die Lanze hinein und sprang, um die Kante des Schachtes zu erreichen. Mit einiger Anstrengung zog er sich daran hoch und verschwand vom Korridor, als die Jaffa um die Ecke rannten und ihre toten Kameraden erblickten. Bevor sie den Gang genauer unter die Lupe nahmen, setzte Teal’c die Klappe des Lüftungsschachtes leise wieder an ihren Platz zurück.

***

Es war dunkel und warm hier drin. Teal’c war bereits drei Ebenen nach oben geklettert und stieß immer wieder auf Luken, die hinunter auf die Gänge führten und etwas Licht in dieses Gewirr aus Schächten warfen. Durch die Klappen kam auch die einzige Luft hier drin. Vor Anstrengung keuchte Teal’c, als er sich erneut eine Ebene höher zog und erblickte nun genau unter sich einen Raum mit mehreren Fluchtkapseln. Erleichtert wartete er ab, bis die beiden Wachen, die momentan in dem Raum alles absuchten, verschwanden und sich die Tür schon seit einiger Zeit nicht mehr regte. Dann öffnete er die Klappe, legte die Stabwaffe so, dass er sie von unten erreichen konnte und sprang in den Raum. Ein erneuter Sprung nach oben und er hatte seine Waffe wieder in der Hand.
Dann sprang er in eine der Fluchtkapseln und ließ sich vom Schiff wegtransportieren.

***

Ein kreischendes Geräusch riss Daniel aus seinen Träumen. Er schreckte hoch und richtete sich abrupt auf. Die Männer in der Höhle waren in heller Aufregung und rannten zum Eingang, um nach oben zu blicken. Schwer atmend beobachtete Daniel die Aktivitäten eine Weile, dann sprang er auf und rannte zu den Männern hinüber. Einer von ihnen richtete seine Aufmerksamkeit auf den Gefangenen und richtete sein Gewehr auf ihn. “Zurück!“ rief er herrisch. Daniel hob die Hände. “Co’ran, lass ihn!“ ertönte He’tedos Stimme hinter Daniel. Dieser wandte sich zu dem Statthalter um. Der packte den Kragen von Daniels Jacke und stieß ihn zum Höhlengang. “Erklär mir das!“ verlangte er wutentbrannt und deutete auf einen Todesgleiter über ihnen vorbeiflog.
Daniel hatte es geahnt.
“Verdammt!“ Resignierend schüttelte er den Kopf. “Du kennst dieses Gerät und jetzt erklär mir was das ist!“ verlangte He’tedo. “Ein Todesgleiter – ein Kampfschiff der Goa’uld“, erklärte Daniel und blickte He’tedo in die misstrauischen, dunkelblauen Augen. Der Anführer starrte ihn unentschlossen an. Daniel schüttelte den Kopf, als der Gleiter ein weiteres Mal über sie hinwegzischte. “He’tedo, ich habe keine Ahnung wie der hierher kommt. Glaub es mir!“ bat er.
Unentschlossen musterte der Anführer ihn noch einige Minuten, dann ließ er Daniels Jacke los. “Diese Maschinen haben wir schon vor den Angriffen gesehen. Wir haben nichts was wir ihnen entgegensetzen könnten“, erklärte er. Daniel nickte langsam beim Anblick der Gewehre und Mistgabeln. “Sieht ganz so aus“, murmelte er. He’tedo schien sich nicht entscheiden zu können, ob er diesen Satz als persönliche Beleidigung auffassen sollte oder nicht. “Hey, ich kenne diese Dinger. Nicht mal die Technologie der Erde hat ihnen wirklich etwas entgegenzusetzen. Der erste, den wir zum Absturz brachten, explodierte nur, weil wir zufällig eine Panzerfaust im Gepäck hatten. Gegen die Goa’uld zu kämpfen ist schwer. Nicht gegen sie anzukommen, ist keine Schande“, erklärte der Archäologe offen. He’tedo nickte langsam. “Sie werden nicht mit den Gleitern schießen. Sie ... sie werden Truppen ... schicken, weil sie mit den Todesgleitern nicht an uns herankommen. Die dienen nur, um uns an der Flucht zu hindern. Wir müssen ... wir müssen fliehen“, erklärte Daniel. He’tedo blickte ihn groß an. Daniel beschlich ein ungutes Gefühl. “Ist das hier nicht möglich? Habt ihr keinen geheimen Fluchttunnel oder so etwas?“ fragte er verzweifelt. He’tedo blickte ihn lange und durchdringend an. Daniel erwiderte den Blick. “Du musst mir schon vertrauen“, meinte er und hob auffordernd die Hände.
He’tedo blickte darauf nieder und griff schließlich entschlossen nach dem Messer in seinem Gürtel. Dann durchschnitt er Daniels Fesseln. “Wir haben Tunnel“, antwortete der Statthalter schließlich. Erleichtert seufzte Daniel. “Wunderbar“, meinte er. He’tedo lächelte leicht und sagte: “Ich werde den Frauen und Kindern bescheid sagen. In einer halben Stunde sind wir bereit.“ Daniel lächelte zurück. “Das müsste mit knapper Not reichen. Dennoch dürfte es brenzlig werden“, meinte er. He’tedo nickte ernst. “Danke für deinen Rat, Ta’uri“, sagte er dann. Daniel lachte kurz und meinte: “Für dein Vertrauen, He’tedo.“ Dann wandte er sich um und blickte wieder nach draußen. In diesem Moment deutete einer der jüngeren Männer nach oben. “Was ist das?“ fragte er angstvoll.
Daniel beobachtete das kleinere Objekt nun ebenfalls und er erkannte es wieder. Er lächelte leicht.
“Eine Fluchtkapsel.“
“Wer ist da drin?“ fragte He’tedo.
Daniel fuhr erschrocken zusammen. Er hatte nicht gemerkt, dass der Statthalter wieder hinter ihm aufgetaucht war.
Dann stieß er die Luft aus. “Einer meiner Freunde, nehme ich an. Es muss von dem Mutterschiff kommen“, erklärte er. He’tedo nickte verstehend.

***

Keuchend blickte Jack nun ins Innere der mittelgroßen, beinahe runden Höhle. “Wahnsinn!“ murmelte Sam ehrfurchtsvoll. Sie stand bereits an der Wand, die gegenüber zum Eingang lag und streckte die Hand nach einer mit blauen Farbe an die Wand gepinselte Insignie der Macht aus. Kamoen blickte sie an und lächelte kurz, fuhr allerdings zusammen, als ein Todesgleiter über dem Ro Amon vorbei flog und in Richtung der Taen verschwand. Inzwischen war es später Nachmittag. Die Sonne machte sich bereits auf den Weg, hinter dem fernen Gebirge zu verschwinden. “Das Zeichen eines mächtigen Volkes“, meinte sie. “Es ist in der Offenbarung abgebildet“, erinnerte Jack sich. Kamoen nickte. “Allerdings“, antwortete sie und lächelte erfreut, bevor sie auf das Wappen der Götter am Boden deutete und dann zur Decke blickte. “Dort liegt der Transporter“, erklärte sie.
Sam nickte verstehend und trat näher. “Sieht nicht nach Ring-Technologie aus“, meinte sie nach einer Weile. Kamoen schüttelte den Kopf. “Die Götter haben ihre eigene Art und Weise, Technologien zu verwenden“, meinte sie rätselhaft. “Damit gelangt man direkt auf die Olymp“, erklärte sie.
Sam nickte. “Dann fangt mal an ihr zwei!“ forderte Jack die beiden auf und verließ die Höhle. Yeruj war draußen angebunden worden. “Hey, du!“ grüßte Jack und streichelte dem Hengst über die Schnauze.

***

Teal’c ging rasch in Deckung. Eine große Gruppe Jaffa eilte mit schnellen Schritten an ihm vorbei auf die nahen, felsigen Anhöhen zu. Neugierig geworden folgte der Jaffa den Kriegern.

***

“Daniel.“
Er drehte sich um und begegnete Oa’dis Blicken. “Bei den Göttern! He’tedo sagt, dass die Jaffa hierher unterwegs sind. Ist das etwa wahr, Daniel?“ fragte sie angstvoll und schloss ihn in die Arme. Daniel nickte langsam und antwortete: “Ich fürchte, sie haben euer Versteck ausgemacht. Bubastis geht es offensichtlich um Kamoen oder die Götter. Und für beide seid ihr sehr wichtig. Wenn sie euch vollständig in ihren Händen hätte, könnte sie Kamoen oder eben die Götter erpressen“, erklärte er. Erschrocken schaute Oa’di auf. “Die Herrin?“ hakte sie nach. Daniel nickte. “Ich fürchte ja“, antwortete er. “Aber warum? Was hat sie Bubastis getan?“ fragte Oa’di.
“Ich weiß es nicht, Oa’di“, antwortete Daniel. “Sie kommen“, flüsterte ein junger Mann und alle, die am Höhleneingang flach auf dem Bauch lagen, blickten hinunter in den Wald wo jetzt tatsächlich eine große Gruppe Jaffa anrückte. Daniel legte sich neben Co’ran und nahm das Gewehr zur Hand, das neben diesem ruhte. Hinter sich hörte er die schnellen Schritte der Frauen und Kinder, die in einem Nebengang verschwanden. He’tedo hatte ihnen versichert, dass jeder von ihnen nachkommen würde und die Frauen hatten ihr wichtigstes Hab und Gut zusammengesucht und zur Flucht bereit gemacht.
Als die erste Stabwaffen-Salve knapp über Daniel in die Höhlendecke einschlug, brach der Kampf los.


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