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Das Geheimnis Chaes (A-4) von JolinarJackson

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Vorwort



Spoiler: meine Stories ‚Kollision’, ‚Die Letzte der Ersten 1’

Staffel: 3 nach ‚Harsiesis Rettung’

Anmerkung: Ist die Fortsetzung zu ‚Die Letzte der Ersten’ und der 2. Teil einer 4 Teile langen Saga. Es spielt nach ‚Sarahs Entscheidung’, hat aber nicht direkt etwas damit zu tun. Alle Ergebnisse aller Rätsel habe ich mir höchstpersönlich bereits letztes Jahr ausgedacht, ohne irgendeine Episode aus der 6. Staffel zu kennen. Sämtliche Dinge, die parallel oder in entgegengesetzter Richtung zu den jetzigen Erkenntnissen laufen, sind meiner Fantasie entsprungen und ich verdanke sie (im Falle einer richtigen Parallele) meinem Instinkt oder (im Falle, dass ich falsch liege) meiner Fehlinterpretation der Vorkommnisse...DANKE an Alina, meine Knuddelmaus, fürs Beta-Lesen. Feedbacks bitte!
Das Geheimnis Chaes


"Carter." Jack sang das Wort fast. Er war gut gelaunt, hatte General Hammond dem SG-1 Team doch Urlaub genehmigt.

"Sir?" antwortete sein Major und blickte von ihrem Computermonitor auf. "Erraten", antwortete Jack und blickte auf den Bildschirm. Die Zahlen drauf sagten ihm nicht das Geringste, dennoch blickte er weiter angestrengt auf den Monitor, als könne er verstehen was Sam dort berechnete. Diese wirkte eher irritiert und blickte Jack fragend an. "Was kann ich für Sie tun?" war ihre nächste Frage.

Jack wandte ihr seinen Blick zu und lächelte freundlich. "Lust auf einen kleinen Angelausflug?" fragte er. Sam blickte ihn betreten an. "Oh, nein, Carter!" stöhnte Jack.

"Sir, es ist wirklich wichtig, dass ich das hier zu Ende bringe."

"Ja, Carter, wie immer", meinte Jack und verließ das Labor. Sam blickte ihm nach. "Tut mir leid."

***

"Es ist nicht wahr, dass...nicht wahr, dass..." Daniel blickte auf die Notiz und notierte sich die Übersetzung, dann starrte er wieder auf die letzte Seite der Offenbarung. "...nicht wahr, dass...Verdammt, was ist das für ein Wort?"

"Kommst du nicht weiter?" fragte Jack von der Tür her. Daniel blickte erschrocken auf. Dann lächelte er. "So sehr ich Jolinar auch schätze, aber sie hatte eine furchtbare Handschrift", erklärte er. Jack nickte. "Es hat sich also bestätigt, dass die Notiz von ihr ist?" hakte er noch einmal nach. Daniel nickte hastig. "Ja, ja. Das vorrangige Problem scheint nur zu sein, dass die Sprache sehr alt ist. Insofern habe ich niemanden, der mir helfen könnte und Sam ist auch schon wieder von General Hammond ermahnt worden, an ihre Arbeit zurückzukehren. Er meint, dass, wenn sie ihren Urlaub schon in der Basis verbringt, sie diesen nutzen sollte, um an ihrem Projekt zu arbeiten", berichtete er dann. Jack nickte erneut. "Ähm, es ist Wochenende. Ich dachte mir, ich gehe mal wieder ein bisschen angeln. Lust?"

"Hat Sam abgesagt?" fragte Daniel wissend und konzentrierte sich schon wieder auf die Offenbarung. "Nun ja...ja, aber...verdammt, Daniel, wir unternehmen so wenig in letzter Zeit. Komm schon!" bettelte Jack. Daniel lächelte. "Meinetwegen."

"Okay, in einer halben Stunde bist du oben bei mir am Wagen!" befahl Jack. "Kamoen!" entfuhr es Daniel. Jack drehte sich irritiert um. "Wie?"

"Das Wort. Es heißt Kamoen. Es ist nicht wahr, dass Kamoen..."

"Komm schon, Daniel!"

"Ja , ja!" Der Alarm schepperte los. "Oh, ich warne dich", drohte Jack und blickte bezeichnend an die rote Lampe, die zeitgleich zu flackern begonnen hatte.

"SG-1 sofort in den Kontrollraum", befahl Siler und Jack fluchte. Daniel seufzte gequält. "Das mit dem freien Wochenende wird wohl nichts", murmelte er und rannte mit Jack zum Aufzug.

***

"Was ist los?" fragte Jack schlechtgelaunt und starrte auf das aktivierte Tor hinunter.

Die Iris hatte sich zurückgezogen und der blaue Ereignishorizont warf ein gespenstisches Licht auf die Soldaten am Ende der Rampe. Sollte sich das Wesen, dass durch den Horizont kam, als feindlich entpuppen, würden sie nicht zögern zu schießen. Sam, die ebenfalls an einem der Computer saß, blickte ihn an. "Wir erhalten eine Diagnose der Ursprungswelt." Sie blickte wieder auf den PC und erstarrte. Ihre Lippen murmelten die Bezeichnung des Planeten mehrmals, während sie anscheinend versuchte, sich den Namen ins Gedächtnis zu rufen. "Chae?!" entfuhr es Daniel im nächsten Moment. Jack blickte ihn, dann Sam verwirrt an. "Es ist Chae!" bestätigte der Major. "Die ‚Kommt-nicht-zu-mir-ich-komme-zu-euch’-Nummer läuft an", meinte Jack sarkastisch. "O´Neill", sagte Teal´c und deutete in den Torraum hinunter. Der Horizont wurde unruhig und dann galoppierte ein Pferd hindurch. Aufgeschreckt durch das plötzlich laute Geräusch seiner Hufe auf der Rampe bäumte es sich auf und warf seine Reiterin ab. Sie landete unsanft auf der Rampe und blieb reglos liegen. "Das ist Kamoens Pferd", entwich es Sam. Hammond starrte noch immer auf das panische Tier. Eine Soldatin war vorgetreten und versuchte, das Pferd zu beruhigen. "Kamoen", murmelte der Major und rannte runter in den Torraum. Der Horizont schloss sich. "Das...das ist ein Pferd", stotterte Hammond. "Sie haben es erfasst, Sir", antwortete Jack und beobachtete wie nun auch Daniel in den Torraum rannte und versuchte, das Tier an den Zügeln zu packen. Er erwischte sie, zog das Tier wieder auf seine Vorderbeine herunter und hielt einigen Abstand zu dem völlig aufgeregten Hengst. Die Soldatin trat mit erhobenen Armen auf ihn zu. "In meinem Torraum!" rief Hammond und er stürmte zur Treppe. "Ja, Sir", antwortete Jack und wollte ihm folgen, klopfte vorher Siler auf die Schulter und meinte im Vorbeigehen: "Mund zu!"

"Rufen Sie ein Sanitäts-Team!" rief Sam und Jack griff auf dem Weg nach draußen zum Telefon an der Wand, rief Janet herbei und folgte dann Teal´c, der zum Torraum weitergerannt war. "Ruhig, ganz ruhig!" murmelte die Soldatin und ließ das Pferd an ihren Händen schnuppern. "Gutes Tier! Brav, Schöner. Brav."

Daniel stand noch immer mit den Zügeln in seiner Hand da und blickte Jack entgegen, als der den Torraum betrat. "Es ist nicht Kamoen", verkündete er. Janet betrat mit ihrem Gefolge treuer Sanitäter den Torraum. "Wer dann?" hakte der Colonel nach.

"Wie´ti."

***

"Wie´ti", sagte Daniel sanft. "Daniel?" Sie blickte zur Seite. "Jack."

Der Colonel nickte. "Du bist in Sicherheit, es ist alles in Ordnung", sagte Daniel beruhigend, als die junge Frau sich verschreckt in dem Zimmer auf der Krankenstation umschaute, in das man sie zum Aufwachen gebracht hatte.

"Es geht ihr relativ gut. Sie hatte Glück und ist mit dem Schrecken und einer kleinen Platzwunde davongekommen", berichtete Janet an Sam, Teal´c und Hammond gewandt. Hammond nickte verstehend. "Wir haben das Pferd vorerst nach oben an die frische Luft gebracht und dort festgebunden, Sir. Es kann dort grasen und wir haben ihm Wasser gegeben. Aber es muss zurück nach Chae. Es gehört Kamoen", berichtete Sam. "Etwas muss passiert sein", sagte Teal´c. Sam nickte. "Ich mache mir Sorgen", gab sie zu. "Chae ist eine friedliche Welt. Wenn die Goa´uld dort sind..."

Sie blickte wieder zu Jack, Daniel und Wie´ti. Die beiden Männer waren noch immer dabei, die junge Frau zu beruhigen. "Sagte Kamoen Ihnen nicht, dass die Götter Chae behüten würden?" fragte Hammond. Sam nickte langsam. "Das tat sie. Ich weiß nicht warum sie nicht eingreifen...", Sam stockte kurz, "Wenn Chae tatsächlich einem Angriff durch Goa´uld unterworfen ist…", meinte sie dann. "Das sollten wir herausfinden", beschloss Hammond und trat wieder näher zu den drei anderen.

"Das ist unser Anführer, Wie´ti", stellte Daniel den General vor. "Sam kennst du ja schon. Neben ihr stehen Teal´c und Dr. Fraiser."

"Er ist Jaffa", sagte Wie´ti kurzatmig. "Er ist ein netter Kerl", beruhigte Jack sie. Teal´c neigte kurz den Kopf. "Was ist passiert?" fragte Sam. Ihre Neugierde hatte gesiegt.

"Bei den Göttern! Ihr müsst uns helfen", sagte Wie´ti hektisch. "Goa´uld! Sie sind gekommen! Unsere Götter haben sich von uns abgewandt. Sie taten nichts gegen die Goa´uld", schluchzte die junge Frau.

"Was ist mit Kamoen?" fragte Sam.

Wie´ti vergrub das Gesicht in den Händen. "Sie ist tot."

***

"Oh nein, Dr. Jackson. Auf gar keinen Fall!" meinte Hammond. "General -"

"Jack!" Der ältere Mann blickte seinen Stellvertreter bittend an. "Sir, es ist wirklich wichtig, dass wir dorthin gehen. Chae scheint kurz vor dem Kollaps zu stehen. Sie haben doch die Worte Wie´tis gehört. Die Goa´uld haben die Stadt angegriffen und viele Menschen getötet. Und die Götter haben sich offenbar abgewandt", erklärte Sam eifrig. Daniel nickte zustimmend. "Und Kamoen ist wahrscheinlich tot", fügte Sam hinzu.

"Es ist einfach unsere verdammte Pflicht, dorthin zu reisen, Sir. Die Chaener haben sonst niemanden, vor allem jetzt, da sich die Götter abgewandt haben", erläuterte Daniel. Hammond blickte vom einen Mitglied seines Teames zum nächsten. Dann seufzte er. "Sie brechen in einer Stunde auf."

***

"Hey, ruhig!" sagte Sam und hielt Yeruj am Zügel fest. Wie´ti blickte ihnen vom Fuße der Rampe aus nach, als SG-1 langsam hinaufstieg. "Jack!" rief sie plötzlich. Der Colonel drehte sich um. Wie´ti zupfte an der grünen Uniform, die man ihr gegeben hatte.

Sie würde für eine Weile hier bleiben. Zumindest solange, bis die Gefahr durch die Goa´uld gebannt war. "Bitte findet Qewud", sagte die Farmerin flehend. Jack nickte fest. "Auf jeden Fall", antwortete er. Wenn sie überhaupt einen der Stadtbewohner finden würden. Wie´ti wusste nicht, ob sie entkommen waren, geschweige denn wohin sie geflohen waren. Sie war völlig verzweifelt und vermisste vor allem ihren Mann Qewud furchtbar. Zeitgleich machte sie sich jedoch Sorgen um Kamoen. Auch Jack konnte nicht behaupten, dass er frei von Sorge war. Das Mädchen war ihm doch sehr ans Herz gewachsen und trotz des nur kurzen Zusammentreffens zwischen den beiden hatte Jack eine Faszination und Ruhe an ihr gefühlt, die ihn beeindruckten. Er würde alles daran setzen, Kamoen zu befreien, falls nötig. Jetzt mussten sie erst einmal sicher auf die andere Seite kommen. Dabei machte Jack sich weniger Sorgen um die Götter – die hatten ihr Volk offenbar in größter Not allein und im Stich gelassen.

Er machte sich mehr Sorgen um Jaffa, die auf der anderen Seite lauern könnten. Das UAV hatte keine Feinde in näherer Umgebung feststellen können.

Dennoch war Jack beunruhigt. Er wollte nicht, dass sich das Drama, das sich während ihres ersten Besuches auf Chae abgespielt hatte, wiederholte.

Darauf konnte er gut verzichten. Er blickte sein Team an. Sam redete beruhigend auf den weißen Hengst Kamoens ein, Daniel fingerte an seiner Pistole herum und warf Jack hin und wieder ungeduldige Blicke zu und Teal´c...war Teal´c. Jack zuckte die Schultern, lächelte kurz und winkte dann seiner Truppe. "Auf geht’s, Camperfreunde!" rief er und sprang in den Ereignishorizont.

***

Daniel genoss bereits die warmen Strahlen der Sonne, als Jack und Teal´c hinter ihm den Planeten erreichten. Der Colonel blickte sich um und nickte zufrieden. "Es ist warm", seufzte er erleichtert. "Wir dürften nach der UAV-Auswertung April haben", erklärte Sam. "Das ist gut. Endlich mal ein sonniger Planet", meinte Jack zufrieden. Dann blickte er den großen Wald an, der sich um das Stargate legte. "Man kann nicht alles haben", murmelte er.

Sam ließ Yeruj die Stufen hinunter auf die grüne Wiese laufen und dort grasen. Der Hengst war viel ruhiger geworden, nachdem er festgestellt hatte, dass er wieder zu Hause war.

"Was sollen wir jetzt tun? Wo sollen wir suchen?" fragte Daniel ratlos.

"Ich schlage vor, wir gehen in die Stadt. Die liegt am nächsten", meinte Sam und band Yeruj an einem dicken Ast an. "Wie weit?" fragte Jack.

"Etwa 10 Meilen, also...3 Stunden", antwortete Sam. "Das liegt näher als die Farm", sagte sie auf Jacks langen Blick hin.

"Durch den Wald?" hakte er zweifelnd nach. Daniel blickte ihn an. "Warum nicht?" wollte er wissen.

Jack setzte zu einer Antwort an, doch Teal´c kam ihm zuvor. "Im Unterholz könnten Jaffa leicht lauern", erklärte er. Daniel nickte verstehend. "Wir können den Wald nicht umgehen, er ist riesig und einfach die schnellste Art und Weise, die Stadt zu erreichen", sagte Sam. Jack seufzte. "Dann sind wir halt vorsichtig", meinte er dann und faltete das Blatt Pergament auseinander, das Wie´ti ihnen gegeben hatte und das eine Karte der näheren Umgebung zeigte. Laut Wie´ti hatte Kamoen ihr die Karte anvertraut, um sie an SG-1 weiterzureichen. Dann hatte sie die Farmerin zum Tor geschickt.

Jaffa wären gekommen und hätten auf Kamen geschossen, ein Schrei war zu hören gewesen, dann war alles still geworden und Wie´ti hätte das Tor passiert. Die Farmerin war sich sicher, dass Kamoen tot war. "Die Stadt heißt Caras Menel", sagte Daniel und deutete auf die verschlungenen Schriftzeichen. "Die Karte ist in derselben Sprache abgefasst wie die Offenbarung. Eine Mischung aus antikisch und chaenisch – wie Jacob sagte. Wie´ti brachte mir einige Fetzen chaenisch bei, sodass ich die Karte lesen konnte. Eine faszinierende Sprache. Sie hat ihren Ursprung wahrscheinlich im griechischen, wurde jedoch stark verfremdelt und mit einer völlig neuen Sprache gemischt. Durch Wie´tis Hilfe fällt es mir jetzt viel leichter, die Sprache zu lesen-"

"Daniel, schon klar", unterbrach Jack. "Hier ist eine zweite Ortschaft abgebildet, Sir", sagte Sam plötzlich und deutete auf einige Schriftzeichen, die sich um einen roten Punkt scharten. "Stimmt", murmelte Daniel erstaunt. "Das habe ich vorher gar nicht gesehen."

Er nahm Jack die Karte aus der Hand. "Das ist schwer zu lesen", sagte er mehr zu sich selbst als zu seinen Kameraden. "Warum sollte da plötzlich eine zweite Ortschaft sein? Wir hätten sie bei unserem ersten Besuch doch sicher gesehen", meinte Jack. Sam schüttelte den Kopf. "Das ist nicht zwingend nötig", antwortete sie. Sie deutete auf die Farm und fuhr mit ihrem Finger bis zu einem Fluss. "Dort überquerten wir eine Furt, erinnern Sie sich? Als wir zum Tor gingen mit Kamoen", sagte sie.

Jack nickte. Sams Finger verfolgte die Spur zum Tor und sie kommentierte: "Wir gingen meilenweit an der Ortschaft vorbei. Sie liegt etwa 15 Meilen von der Furt entfernt. Auf dieser Insel." Daniel musterte die Schriftzeichen an der Insel genauer, die vom Fluss umflossen wurde. "Tir Nan Og", sagte er plötzlich. "Was?" fragte Jack.

"Tir Nan Og ist eine sagenhafte Insel aus der irischen Mythologie. Es bedeutet ‚Land der ewigen Jugend’. Und die Stadt heißt Gem Menel – ‚Alte Stadt’. Möglicherweise die erste Stadt, die errichtet wurde. Vielleicht leben dort noch Menschen. Hier...hier ist noch eine Furt, über die man zu der Stadt gelangt. Wir müssen auch dort nach dem rechten sehen", ereiferte der Archäologe sich. "Dann sollten wir uns aufteilen. Daniel und Teal´c gehen nach Ca...Cras Menol...Crase Medil..."

"Caras Menel. Es bedeutet ‚Stadt des Himmels’", erklärte Daniel. "Genau. Und Carter geht mit mir zu der Insel", ordnete Jack an und machte seine Waffe bereit. Die Angesprochenen nickten. Sam schnappte sich Yeruj und ging mit ihm hinter Jack her. Daniel und Teal´c gingen in die entgegengesetzte Richtung.

***

Daniel blickte zu der Stadt hinüber, die scheinbar völlig verlassen am Waldrand lag. "Kein Schutzwall, kein Palisadenzaun...", murmelte er. Teal´c nickte. "Sie rechneten nicht mit einem Angriff, scheinen keine Feinde zu haben und nicht mal die Tiere können ihnen etwas anhaben, wenn ich das richtig sehe", meinte er. Daniel nickte. "Richtig."

"Was steht auf dem Schild?" fragte Teal´c.

Daniel blickte die verschnörkelten Symbole an. "Ähm...das ist Djeho. So nennen die Chaener das Gemisch aus chaenisch und antikisch, das hier gesprochen wird", erklärte Daniel. "Und chaenisch hat griechische Inhalte?" fragte Teal´c noch einmal nach. Daniel nickte. "Dort steht ‚Caras Menel’", antwortete er schließlich. Sie gingen einige Schritte in die Stadt hinein und blieben auf dem zentralen Platz stehen. Daniel blickte sich fröstelnd um. Die Sonne schien noch immer und es war wärmer geworden, dennoch strahlte die Verlassenheit der Stadt eine kalte Atmosphäre aus. "Warum sind hier nirgendwo Jaffa?" fragte er an Teal´c gewandt.

"Ich nehme an, dass sie die Stadt angriffen und alle Bewohner vertrieben oder mitgenommen haben. Der Goa´uld wird sie zurückgerufen haben", erklärte Teal´c. "Warum glaubst du, haben die Jaffa die Stadtbewohner mitgenommen?" fragte Daniel und schaute durch ein Fenster.

Er winkte Teal´c, ihm zu folgen und sie betraten das dämmrige Häuschen. "Möglicherweise als Sklaven oder Wirte", antwortete der Jaffa. "Oh mein Gott", murmelte Daniel. Der Raum vor ihnen war verwüstet. Ein umgestoßener Tisch lag am Boden, die Stühle – teilweise zerbrochen – lagen verstreut im Zimmer. Der Herd in der einen Ecke war aus, doch das Holz darin glühte noch. Eine Wand trennte den Vorraum nur dürftig vom Schlafzimmer ab. Das Ehebett stand zwar noch, doch die Decken und Kissen waren zerfetzt oder lagen am Boden. Die Matratze war verschwunden. Der Kleiderschrank war aufgerissen worden, Kleider, Hosen und Hemden lagen am Boden oder auf dem Bett. Der kleine Schrank neben dem Bett war zertrümmert, die Kanne mit Wasser lag verschüttet am Boden, die Porzellan-Schüssel zersprungen. "Daniel Jackson!" rief Teal´c. Er hatte die kleine Abstellkammer betreten, deren Tür angekokelt im Rahmen hing.

Daniel ging mit schnellen Schritten zu ihm hinüber. Ein junger Mann und eine junge Frau lagen am Boden, unschwer zu erkennen, dass sie tot waren. Das Entsetzen und die Angst stand ihnen noch ins Gesicht geschrieben, die großen, dunkelgrauen Augen der Frau blickten Teal´c entgegen. Er kniete nieder und drückte die Augenlider der beiden zu. "Sie wurden überfallen und erschossen", sagte Teal´c und deutete auf die Schusswunden in der Brust der zwei Toten. Daniel nickte nur und trat mit ihm ins nächste Haus. Sie fanden ein ähnliches Chaos vor. Nur diesmal gab es ein zweites Stockwerk, das man über eine Leiter erreichen konnte. "Das Kinderzimmer", flüsterte Daniel, als er die Leiche eines etwa 10 Jahre alten Mädchens neben dem Ehebett entdeckte. "Die Jaffa haben etwas gesucht", sagte Teal´c stoisch, während er dem kleinen Mädchen die Augen schloss. "Oder jemanden", ergänzte Daniel. "Du denkst an Kamoen?" deutete Teal´c und Daniel nickte. "Sie lebt bestimmt", antwortete er. "Die Kleine muss Ze´taj sein. Sam hat mir beschrieben wie sie aussieht", sagte er dann und schaute zu dem Mädchen mit den langen, braunen Haaren hinunter.

Bevor Teal´c der Kleinen die Augen zugedrückt hatte, hatte Daniel die tiefbraune Farbe erkennen können.

"Ihre Eltern fielen den Jaffa nicht zum Opfer", meinte Teal´c. "Es sei denn, sie haben sie mitgenommen", wandte Daniel ein. Er griff zum Funkgerät. "Jack, wir haben die Stadt erreicht. Das ist ein einziges Schlachtfeld. Teal´c und ich waren zwar nur in zwei Häusern, aber ich nehme an, dass überall Tote liegen. Doch es scheinen auch Leute entkommen zu sein...oder sie wurden mitgenommen", berichtete er.

"Verstanden. Wir können die Stadt schon sehen. Bisher kein Lebenszeichen. Nur Irrlichter", berichtete der Colonel. "Irrlichter?" fragte Daniel verwundert. "Ja. Ist neblig hier", antwortete Jack. "Wir melden uns heute Abend wieder", meinte der Archäologe. Jack antwortete: "Bis dann." Daniel wandte sich an Teal´c. "Was dagegen, wenn wir uns trennen?" fragte er. "Ich gehe die Straße rauf, du runter." Teal´c nickte. "Gut, Daniel Jackson." Er verbeugte sich ansatzweise und verließ die Hütte. Daniel wandte sich um und betrat das nächste Haus. Hier war keine Leiche zu entdecken. Daniel ging weiter ins Zimmer hinein. Eine Diele hinter ihm knarrte verräterisch. Er fuhr herum, doch bevor er etwas erkennen konnte, wurde er bereits hart getroffen und verlor das Bewusstsein.


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