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Fünf Tage von Arica

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Vorwort

Short-Cut: Lange würde er sein selbstauferlegtes Zölibat nicht mehr durchhalten. Er hatte sich schlicht und einfach überschätzt... und sie hatte er unterschätzt.
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Sheppard/Weir
Kategorie: Humor, PoV, UST
Rating: R-16
Author's Note: Mir war der Sinn nach einer FF mit eigentümlicher Story *g*. Außerdem wollte ich mal einer meiner Lieblingsstorys ein wenig Tribut zollen.
Widmung: Kat, Nin und Xily für ihre großartige Story 'Table looks good - to me'. Die könnte ich immer und immer wieder lesen :D
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment und gehören nicht mir, ich borg sie mir nur aus.
Feedback: Unbedingt *g* - ari.ca@hotmail.com

Fünf Tage


Tag 0

Grinsend, nur mit einem seiner alten T-Shirts bekleidet, das Kinn auf ihre verschränkten Hände gestützt, lag sie auf dem Bett und amüsierte sich prächtig über seine empörte Miene.
"Hältst du mich wirklich für so schwach?", fragte er entrüstet.
"Ja", antwortete Elizabeth schlicht.
Langsam kam John auf sie zu, bis er sich schließlich über sie beugen und links und rechts von ihr abstützen konnte. Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
"Fordere mich nicht heraus, Liebling", murmelte er leise und gab ihr einen sanften Kuss.
Seine Frau blickte ihn provozierend an.
"Ich bin mir sicher, dass du keine fünf Tage durchhalten würdest", wiederholte sie.
Nun konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.
"Wenn du dich da mal nicht täuscht…", meinte er nur und ignorierte ihr Lachen. "Ich habe es vier Jahre lang geschafft, nicht über dich herzufallen, warum also sollte ich nicht auch die fünf Tage durchhalten?"
Elizabeth hob einen Finger direkt vor sein Gesicht.
"Weil erstens, du jetzt genau weißt, was du jederzeit bekommen kannst und zweitens", sie hob einen weiteren Finger, "ich es ebenfalls weiß", erläuterte sie ihm verführerisch lächelnd.
Es nagte an seinem Stolz, dass sie annahm, ihn so leicht um den Finger wickeln zu können, auch wenn es der Wahrheit ziemlich nahe kam. Schon formte sich in seinem Kopf eine Idee, wie er seine Frau und auch sich selbst vom Gegenteil überzeugen konnte.
Elizabeth schlang ihre Arme um seinen Hals und lenkte ihn so kurzfristig vom Pläneschmieden ab.
"Hab' ich dir schon einmal gesagt, dass ich diesen Charakterzug an dir liebe?"
Ihre Augen funkelten ihn einladend an.
Für einen kurzen Moment war er versucht, das verführerische Angebot anzunehmen und zu ihr unter die Decke zu kriechen, aber dann erinnerte er sich wieder an seinen Plan. Er räusperte sich kurz, löste sich schnell aus ihrer Umarmung und trat drei Schritte zurück. Immerhin brauchte er einen kühlen Kopf, um seine Idee vorzutragen.
"Ich werde dir beweißen, dass ich ohne Probleme fünf Tage lang enthaltsam leben kann."
Sie sah ihn völlig überrascht an und wollte etwas einwenden, doch er fuhr fort: "Fünf Tage lang werde ich mich von dir fernhalten. Kein Kuss, keine Umarmung. Nichts, was du auch unternehmen würdest, um mich von meinem Plan abzuhalten, wird funktionieren."
Für einen kurzen Moment war seine Frau sprachlos, was er innerlich triumphierend zur Kenntnis nahm. Liz zu überrumpeln war normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit.
Im Grunde genommen, würde es sich wieder einmal um eines ihrer kleinen Spielchen von der Art handeln, wer Recht behielt. Solche Spielchen kamen öfters vor, da sie beide ziemlich stur sein konnten und doch genossen sie ihre gegenseitigen Neckereien.
John merkte, dass Liz ebenfalls ähnlichen Gedanken nachhing, als sie ihn schließlich wieder in die Augen sah.
"Du darfst in diesen fünf Tagen auch nicht selbst Hand anlegen," warf sie schelmisch ein.
"Kein Problem."
"Also gut", antwortete sie leise, wobei ihm ihr schmeichelnder Ton einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. "Falls du es nicht schaffst, wirst du mich in zwei Wochen auf das Bankett des Präsidenten begleiten und dort mit mir tanzen."
John verzog mürrisch das Gesicht. Zum Einen waren solche Bankette oft schlimmer als Folter, weshalb er ihnen so oft wie möglich auswich und zum Anderen vermied er es, in der Öffentlichkeit zu tanzen, obwohl er laut Aussagen verschiedenster Personen nicht so schlecht war. Er mochte es trotzdem nicht.
Da er sich seines Sieges sicher war, erwiderte er: "Und falls ich gewinne, lässt du mich das Golfturnier ausrichten, von dem ich dir schon vor längerem erzählt habe."
Elizabeth seufzte genervt, nickte jedoch zustimmend.
"Einverstanden."
Sie stand auf und ging langsam auf ihn zu.
Er wich noch einmal fünf Schritte zurück und hob abwehrend die Hände. Verwirrt blieb sie stehen.
"Damit ich auch wirklich nicht in Versuchung komme, werde ich jetzt in mein altes Quartier gehen. Wir sehen uns morgen früh bei der Besprechung", erklärte er grinsend, schnappte sich schnell sein Hemd und flüchtete aus ihrem Quartier, wobei ihm ihre zusammengekniffenen Augen folgten, die zu sagen schienen:
Dich kriege ich schon noch…


Tag 1

Die Besprechung zog sich nun schon über eine Stunde, da Rodney und Radek sich wieder in eine ihrer wissenschaftlichen Erklärungen verrannt hatten und seitdem jede noch so kleine Entdeckung mit ausschweifender Begeisterung erläuterten.
John hatte bereits bei den Worten 'Wir haben folgendes herausgefunden…' auf Standby geschaltet und überlegte sich nun schon die ganze Zeit über ein Trainingsprogramm für die nächsten Tage. Schließlich musste er seine überschüssige Energie auf andere Art loswerden.
Hin und wieder äugte er misstrauisch zu seiner Frau hinüber. Sie hatte sich bis jetzt ihm gegenüber völlig normal verhalten, fast schon distanziert und das beunruhigte ihn. Nicht weil er annahm, dass sie vielleicht wegen seiner gestrigen Flucht wütend auf ihn war, sondern weil er genau wusste, dass sie etwas ausheckte.
Und sie ließ sich Zeit damit, was ihn noch mehr sorgte. Nun, hier im Besprechungsraum würde er wohl im Moment sicher sein.
Ihr Fuß streifte kurz sein Bein unter dem Besprechungstisch. John richtete seine Aufmerksamkeit auf Elizabeth, die jedoch nach wie vor Rodneys Ausführungen lauschte und so glitten seine Gedanken wieder zu seinen Nachmittagsplänen.
Ein zweites Mal berührte ihr Fuß seinen Knöchel. Verwirrt hob er die Augenbrauen und wartete auf irgendeine Reaktion seitens Liz, welche ihm ihre Absichten verrieten. Sie schien davon nichts mitzubekommen.
Handelte es sich hierbei nur um zufällige Berührungen oder führte sie etwas im…
Ruckartig setzte er sich auf, als er ihr Fuß plötzlich langsam seinen Schenkel hinaufgleiten spürte. Rodney ließ sich von diesem merkwürdigen Verhalten nicht unterbrechen, doch der Rest im Raum musterte ihn wegen seiner verkrampften Haltung verwirrt. Er nickte kurz entschuldigend. Elizabeth hingegen konnte ein kleines Lächeln nicht unterdrücken.
Soviel dazu, dass er im Besprechungsraum vor ihr sicher war.
Alle lauschten nun wieder Rodneys Ausführungen, während John versuchte, mit seinem Stuhl unauffällig ein Stückchen von seiner Frau wegzurücken, was sich als äußerst schwierig erwies. Mehr als 15 Zentimeter waren letztendlich nicht möglich, da Ronon ihm den weiteren Weg versperrte, weshalb er ihren Fuß noch immer zwischen seinen Schenkel spürte, wie er sanft vorwärts glitt, genau auf eine ziemlich empfindliche Stelle zu.
Unruhig rutschte John auf seinem Stuhl hin und her, bevor er abermals zusammenzuckte, als Elizabeths Fuß sein Ziel erreicht hatte.
Verbissen rief er sich alle ekligen und hässlichsten Bilder ins Gedächtnis, die ihm auf die Schnelle einfielen, um sich einigermaßen wieder unter Kontrolle zu bringen, aber nichts schien zu funktionieren. Nach zwei Jahren Ehe wusste sie genau, was ihre sanften Berührungen anrichten konnten, stellte er widerwillig anerkennend fest.
Seine Hose fühlte sich allmählich unter dem leichten Druck ihrer massierenden Füße um zwei Nummern zu klein an, ihm wurde aufgrund der rhythmischen Bewegung immer heißer und zu allem Überfluss hätte jemand in diesem Raum demnächst auf seinen eigenartigen Zustand aufmerksam werden können.
Wann war diese Besprechung denn zu Ende?!
Gerade dachte er sich eine Ausrede aus, welche seine überstürzte Flucht aus dem Besprechungsraum mit der Berichtsmappe vor seinen Lenden erklären könnte, als er Rodneys erlösende Worte vernahm.
"... machen uns sofort wieder an die Arbeit!"
Elizabeths Fuß zog sich zu seiner großen Erleichterung endlich zurück, als sie sich etwas vorbeugte und das Wort ergriff.
"Damit sind wir mit den heutigen Themen durch. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Gentlemen."
Bei diesen Worten erhoben sich alle Anwesenden und verließen den Besprechungsraum.
Alle, bis auf John und Elizabeth.
Seine Frau saß ihm breit lächelnd gegenüber und beobachtete schweigend, wie er ein paar Mal tief durchatmete.
"In vier Tagen wirst du dafür die Rechnung bekommen", flüsterte er drohend, was sie jedoch in keinster Weise einschüchterte.
Im Gegenteil, sie beugte sich provozierend zu ihm.
"Liebling, das war erst der Anfang."
Noch bevor John überhaupt klar wurde, dass er sich gerade alleine mit ihr in einem Raum befand und damit seine Standhaftigkeit ziemlich ins Wanken geraten könnte, erhob sie sich und schritt zur Tür hinaus. John nahm jede einzelne ihrer Bewegungen, vom wiegenden Gang bis zum aufreizenden Hüftschwung wahr, sich durchaus bewusst, dass dies ebenfalls zu ihrem Plan gehörte.
Allmählich beschlich ihn das ungute Gefühl, dass er mit dieser Wette vielleicht etwas voreilig gewesen war. Schließlich kannte er seine Frau nur zu genau und er wusste, dass sie Leute ziemlich gut um den Finger wickeln konnte, um zu bekommen, was sie wollte.
Ungläubig schüttelte er angesichts dieser Überlegungen den Kopf.
Es war nur ein Tag vergangen, vier lagen noch vor ihm und er machte sich bereits jetzt Sorgen, dass er die Wette verlieren könnte.


Tag 2

Seit der gestrigen Besprechung war er auf der Hut gewesen und hatte darauf geachtet, seiner Frau nicht noch eine Gelegenheit zu geben, ihn rumzukriegen. Eigenartigerweise hatte sich diese Vorkehrung im Nachhinein als unnötig erwiesen, da sie beide bis zum Hals in Missionsberichten und -planungen eingegraben waren und er zwischenzeitlich für vier Stunden M6S-937 bereist hatte.
Silbriger Mondschein erhellte Johns Quartier, als er es betrat. Ohne das Licht einzuschalten, schlurfte er zum Badezimmer und ließ unterwegs Kleidung und Ausrüstung verstreut im Zimmer liegen.
Eine schnelle Dusche, später fiel er erschöpft ins Bett und schlief auf der Stelle ein.

Sanft strich eine Hand seinen Arm entlang. John seufzte zufrieden und drehte sich verschlafen auf den Rücken. Er spürte, wie die Decke langsam von seinem Körper glitt.
Dann würde er wohl die Augen aufmachen und seine Decke wieder ins Bett zurückholen müssen, überlegte er schlaftrunken. Aber noch wollte er sich nicht bewegen und damit den beginnenden erotischen Traum unterbrechen.
Zarte Finger streichelten seine Brust und bewegten sich über den Bauch langsam in Richtung...
Das war kein Traum!
Erschrocken öffnete er die Augen.
Noch bevor er richtig wach war, schwang sich Elizabeth auf seinen Schoß und stützte sich mit ihren Händen auf seiner Brust ab.
"Was...?!"
Sie legte einen Finger auf seine Lippen und er verstummte. Eigentlich hätte er sie jetzt ohne große Kraftanstrengung runterheben und somit ihre Verführung, solange er noch einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte, beenden können, aber im Moment fühlte er sich wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange. Unfähig sich zu bewegen, lag er einfach ruhig in seinem Bett und starrte wie gebannt auf das schwarze, hauchzarte, kaum etwas verhüllende Nichts, das irgendein Designer einmal als Nachthemd bezeichnet hatte. Der Mond warf sein silbriges Licht auf ihre Silhouette. Sie sah unglaublich sexy aus.
Als sie sich schließlich zu ihm hinunterbeugte und ein Träger dabei auch noch von ihrer Schulter rutschte, löste er sich unvermittelt aus seiner Starre. Mit einer schnellen Bewegung schnappte er ihre Hände, was sie überrascht nach Luft schnappen ließ, und rollte sich mit ihr herum, sodass sie nun unter ihm lag und er ihre Hände mit seiner Rechten über ihrem Kopf hielt. Nichts sprach dagegen, dass er ihre Wehrlosigkeit noch einen kurzen Augenblick auskosten könnte, überlegte John zufrieden.
"Mich einfach so im Schlaf überraschen... ich hätte nicht gedacht, dass du mit solch unfairen Mitteln kämpfst", murmelte er, sich ihrer erregenden Bewegungen unter ihm durchaus bewusst.
"Wir haben die erlaubten oder fairen Mitteln nie definiert, also sind meine Handlungen nicht regelwidrig."
Sie blickte ihn unschuldig an.
Nur zu gern hätte er seiner Sehnsucht nachgegeben, ihren triumphierend lächelnden Mund mit dem seinem verschlossen, bis sie atemlos nach mehr verlangen würde.
Er nutzte seine freie Hand, um sie langsam an ihrem Arm entlang seitlich über ihren Oberkörper und ihre Hüften gleiten zu lassen, wobei er genau ihre leuchtenden Augen, den leicht geöffneten Mund und den schneller werdenden Atem registrierte.
Mit einem sehnsüchtigen Seufzer ließ er ihre Hände los, erhob sich schnell und setzte sich in den am weitesten entfernten Winkel des Bettes.
In drei Tagen würde er da weiter machen, wo er soeben aufgehört hatte. Im Moment jedoch beobachtete er wachsam seine Frau, die sich ebenfalls aufgesetzt hatte und ihm nun resigniert im Schneidersitz gegenüber saß.
Das gefährliche Funkeln in ihren Augen war nach wie vor unvermindert vorhanden und selbst im Mondlicht erkennbar, was ihn schmunzeln ließ.
"Du genießt es."
Elizabeth legte den Kopf schief und dachte über seine Feststellung nach.
"Um ehrlich zu sein... mir jeden Tag etwas Neues auszudenken, um meinen Ehemann zu verführen und dabei zu beobachten, wie schwer es ihm fällt, bei klarem Kopf zu bleiben...", sie runzelte übertrieben die Stirn, als ob sie darüber grübeln würde. "Ja, das macht wirklich Spaß", antwortete sie schließlich und versuchte erst gar nicht, das zufriedene, schadenfrohe Grinsen zu verbergen.
Da ihr heutiger Plan gescheitert war - was an seinem sturen Gesichtsausdruck wohl leicht abzulesen war - stand sie langsam auf und schnappte sich ihren Morgenmantel, der neben seinem Bett lag.
An der Tür angelangt drehte sie sich noch einmal um.
"Mal sehen, was mir beim morgigen Training einfällt", überlegte sie laut und verschwand zur Tür hinaus.
John saß reglos auf dem Bett.
Das morgige Kampftraining hatte er komplett vergessen!
Natürlich war es wichtig für Elizabeth, sich endlich Grundkenntnisse der Kampfkunst anzueignen. Was ihn bei dem Gedanken an morgen jedoch beunruhigte, war die Erinnerung an das ein oder andere Mal, bei dem sie auf der Matte gelandet und das Training ziemlich schnell zweitrangig geworden war.
Er machte es sich grinsend im Bett bequem und grübelte noch etwas über eine Gegenstrategie für den morgigen Tag.


Tag 3

Aufmerksam beobachtete er ihre Körperhaltung, um den nächsten Schlag voraussehen zu können. In den letzten Trainingsstunden hatten ihre Augen ihm immer verraten, wo sie als nächstes zuschlagen würde, aber dieses Manko hatte sie bereits ziemlich gut im Griff. Er bemerkte, wie sie sich plötzlich anspannte und bereitete sich auf ihren Angriff vor. Als Elizabeth mit der rechten Faust vorschnellte, wich er flink aus, schnappte ihren Arm und täuschte mit dem Ellbogen einen Schlag gegen ihr Gesicht vor.
"Nicht schlecht. Du musst nur schneller werden. Steh etwas tiefer, so kannst du dich kräftiger mit den Beinen abstoßen."
John stellte sich neben sie und zeigte ihr weitere, kleine Fehler auf, während Ronon und Teyla mit Übungsstöcken verschiedene Kampfszenarien durchgingen. Elizabeth befolgte konzentriert seine Anweisungen, um sie gleich darauf in der Praxis zu testen.
Bis jetzt verlief alles nach Plan.
Es war ihm gelungen, die beiden, erstklassigen Kämpfer den ganzen Tag von seiner raffinierten Frau fernzuhalten, sodass Liz ihnen nicht plötzlich eine dringende Aufgabe erteilen konnte und nun das Kampftraining zu viert stattfand.
Sie wechselten nach einer gewissen Zeit die Trainingspartner, wodurch sich John unangenehme, blaue Flecken bei dem Satedaner holen konnte, während Elizabeth von Teyla Unterweisungen in der richtigen Handhabung von Kampfstöcken erhielt.

"Wir müssen los", bemerkte die Athosianerin nach einer halben Stunde intensiver Ausbildung und unterbrach somit Ronons Kampfattacken, was John erleichtert aufatmen ließ. Gleich darauf dämmerte ihm die Bedeutung ihrer Worte.
"Los?", fragte er verwirrt.
"Elizabeth hat Ronon und mich gestern gebeten, für heute ein nächtliches Überlebenstraining für das Wissenschaftspersonal auf dem Festland anzusetzen."
"Ach... hat sie."
John warf seiner Frau einen scharfen Blick zu, doch sie zuckte nur mit den Achseln.
"Erinnerst du dich nicht mehr, Schatz? Wir haben diesen Plan schon vor Wochen ausgearbeitet, damit Wissenschaftler auf Außenmissionen einen kühlen Kopf bewahren, wenn sie in Kämpfe geraten. Du hast selbst gesagt, je öfter sie solche Situationen üben, desto eher könnte alles im Ernstfall glatt laufen."
Schelmisch funkelnde Augen beobachteten ihn, während sie einen großen Schluck aus der Wasserflasche nahm.
Ronon und Teyla bekamen von dem unsichtbaren Kräftemessen zwischen ihnen nichts mit und verabschiedeten sich bald darauf. John blickte ihnen hinterher, im Kopf bereits längst bei einem kräftezehrenden Training, das seiner Frau jeden Gedanken an eine Verführung aus Geist und Körper treiben würde. Tief in seinem Inneren hatte er bereits damit gerechnet, dass sie einen Weg für Privatübungen finden würde.
"Worauf wartest du, lass uns weiter machen!"
Nach einem leichten Klaps auf seinen Allerwertesten ging Elizabeth hinter ihm übermütig in Kampfstellung. Falls sie damit rechnete, er würde die Flucht ergreifen und sie könnte sich so um das Training drücken, war sie bei ihm aber an der falschen Adresse. Grinsend drehte er sich zu ihr um, was sie überrascht innehalten ließ.
"Wir werden jetzt noch zwei, drei Angriffs- und Abwehrbewegungen durchgehen, diese dann immer wieder wiederholen und dabei das Tempo steigern. Einverstanden?"
"Keine Fallübungen?", fragte sie lächelnd.
Auch John lächelte angesichts der angenehmen Erinnerungen an private Trainingsstunden, in denen er ihr das richtige Fallen und Abrollen beibringen wollte, aber oft nach einer halben Stunde ihre gesamte Kleidung am Boden verstreut neben ihnen lag.
"Hältst du mich für so leichtsinnig", erwiderte er augenzwinkernd und ging in Kampfstellung.
Die intensiven Übungen zeigten bald ihre Wirkungen. Erschöpft verlangte Elizabeth nach mehreren Runden eine Pause.
"Machen wir Schluss für heute", beschloss John.
Er griff nach seiner Wasserflasche und seinem Handtuch, erleichtert, dass er sich bald um die Steuerung von Jumper Eins kümmern konnte, als seine Frau plötzlich von hinten ihre Hände um seinen Bauch schlang.
"Willst du nicht heute Nacht bei mir schlafen?", flüsterte sie in sein Ohr, bevor ihre Lippen eine unsichtbare Linie entlang seines Halses folgten.
Zwei laute Stimmen zankten sich in Johns Kopf.
Vergiss die dämliche Wette!
Nur noch zwei Tage!

"In zwei Tagen...", murmelte er, verstummte sogleich wieder, als Elizabeth an seiner Halsbeuge knabberte.
Beide Stimmen wandelten sich zu einem Flüstern, sobald Liz' Hände unter sein T-Shirt glitten. Er genoss ihre zarten Finger, wie sie über seine Brust streichelten, ihn in sanften, kreisenden Bewegungen kitzelten.
Wie hätte er bloß den stundenlangen Avancen dieser Frau widerstehen sollen?
Tag für Tag?!
Die Wette bereits vergessen, wandte er sich entschlossen um, fasste mit beiden Händen ihr Gesicht und...
"Dr. Weir, sind Sie hier?"
Kavanagh stapfte wütend in den Trainingsraum und steuerte augenblicklich auf sie zu, ihren verlegenen Gesichtsausdruck ignorierend. Dieser arrogante, aufdringliche Kerl war die Rettung in letzter Sekunde gewesen!
Durch den Anblick des Wissenschaftlers in die Wirklichkeit zurück geworfen, schnappte sich John schnell seine Sachen und klopfte seinem überraschten Gegenüber freudig auf die Schulter.
"Dr. Kavanagh! Es ist so schön, Sie mal wieder zu sehen!"
Zu Liz gewandt sagte er: "Ich wünsch dir noch einen schönen Abend! Wir sehen uns dann später."
Mit einem letzten Zwinkern ließ er seine vor Wut schäumende Frau bei dem völlig ahnungslosen Wissenschaftler stehen, der wohl bald ein Opfer ihrer Frustration werden würde.
"Dr. Weir, wie oft muss ich Sie eigentlich noch über die katastrophalen Zustände in dieser Stadt informieren! Sie erweisen sich als äußerst inkompetent, die..."
"Jetzt hören Sie mir genau zu, Doktor!", fauchte Elizabeth. "Sie..."
Mit einem lauten Zischen schlossen sich die schweren Türen und verschluckten den anstehenden Wutausbruch. Fröhlich pfeifend marschierte John zu seinem Quartier.


Tag 4

Mürrisch bereitete er sich in seinem Quartier auf die dreistündige Mission vor.
Wie einfach sie ihn doch durch ein paar harmlose Worte aus der Fassung bringen konnte, grübelte er frustriert und legte einen weiteren Rationsriegel zu seiner Ausrüstung.
Es war eine freundliche Unterhaltung gewesen, wie sie sie jeden Tag beim Mittagessen führten. Über die Arbeit des Anderen, anstehende Missionen, mit Witzen über Rodneys neuestes, verrücktes Projekt oder sonstige, aktuelle Themen.
Sie hatte ihm erzählt, dass einige Maschinen im Waschraum durch einen Kurzschluss einen reparablen Schaden abbekommen hatten und so nun ein Teil der Wäsche einen Tag später gereinigt werden musste.
‚Sind viele Personen davon betroffen?', hatte er interessiert gefragt, wie es nun einmal seine Art war.
Laut Elizabeth waren nur wenige Personen und sie selbst davon betroffen.
John hatte noch seine Witze gerissen, dass sie froh sein konnte, noch eine saubere Uniform gefunden zu haben, ansonsten hätte sie sich ja etwas von ihm leihen können.
Und was hatte sie geantwortet?!
‚Die Uniform zählt tatsächlich zu meinen letzten, sauberen Sachen... nun weiß ich jedenfalls, wie ungewohnt es sich anfühlt, unter der Uniform keine Unterwäsche zu tragen.'
Er sah noch immer ihr schadenfrohes Grinsen vor sich, als sie sich mit einem Kuss auf die Wange und den Worten ‚Viel Spaß auf deiner Mission', verabschiedet hatte.
Sie hatte ganz genau gewusst, was diese wenigen Worte bei ihm anrichten konnten!
Kleines Biest, dachte er rachsüchtig und kaute missmutig einen der Rationsriegel auf den Weg zum Gateraum.


Tag 5

Gemächlichen Schrittes marschierte er in Liz' Büro, dessen Fenster wegen des milchigen Glases undurchsichtig waren. In letzter Zeit aktivierte sie des öfteren den ‚Nullsicht-Schirm' - wie John diese Glaseinstellung gerne nannte -, um in Ruhe arbeiten zu können.
"Du wolltest mich sprechen?"
"Ja. Schließ bitte die Tür hinter dir."
Es beunruhigte ihn etwas, dass sie gestern keine weiteren Verführungsversuche gestartet hatte und nun mit ihm allein sein wollte, aber er hatte die letzten Tage durchgehalten, da würde er den heutigen auch überstehen.
Nachdem er die Tür geschlossen hatte, setzte er sich auf den Stuhl vor ihr.
Sie hob den Kopf und lehnte sich erschöpft zurück.
"Da ich nun von mehreren Seiten Anfragen bekommen habe, sollst du bitte für die Mannschaft ein Golfturnier planen..."
"Ha!"
Seinen schadenfrohen Ausruf ignorierend fuhr Elizabeth fort: "Außerdem werde ich nächsten Monat eine kleine Feier zu Rodneys Geburtstag ansetzen, hier könntest du mir ebenfalls bei der Planung helfen."
"Kein Problem!", warf er grinsend ein.
Dann fiel ihm etwas auf.
"Warum sagst du mir das mit dem Golfturnier bereits jetzt und nicht erst nach dem heutigen Tag? Die Frist ist noch nicht abgelaufen."
"Ganz einfach. Weil du die Wette gewinnen wirst."
Ungläubig starrte er seine Frau an.
Hatte sie gerade tatsächlich gesagt, was er hören wollte?
Hatte sie wirklich vor ein paar Sekunden, hier, vor ihm in diesem Raum, kapituliert?
"Ist das ein Trick?", fragte er misstrauisch.
Sie schüttelte kurz den Kopf.
"Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass du so an dieser Wette festhältst."
Nur schwer konnte er einen weiteren, triumphierenden Ausruf unterdrücken, das breite Grinsen auf seinem Gesicht blieb jedoch an Ort und Stelle.
"Und...", ihre glänzenden Augen musterten ihn aufreizend, "... ich muss zugeben, dass ich mich allmählich etwas einsam fühle."
"Ha!", entwich es ihm abermals, bevor ihm ihre Absichten klar wurden.
Als sie aufstand, um den Tisch ging und sich langsam auf seinen Schoß setzte, bestand darin kein Zweifel mehr.
Endlich musste er sich nicht mehr zurückhalten!
"Du weißt, dass ich trotzdem mit dir auf dem Bankett tanzen werde", murmelte er wenige Zentimeter vor ihrem Mund.
Sie lachte leise.
"Das war mir von Anfang an klar, Schatz."
"Gib es zu...", mit einer Hand strich er ihr das weiche Haar aus dem Gesicht, "... du kannst keine fünf Tage ohne mich sein."
Sie grinste nur und schlang die Arme um seinen Hals. Beide kannten sie die Antwort.
Keiner konnte lang ohne den Anderen sein.
"Genug geredet", meinte sie ungeduldig und streifte sanft mit ihren Lippen die seinen. "Dein Bett oder meines?"
Ohne lange zu überlegen, antwortete er: "Der Tisch sieht gut aus - für mich."

~ Fin ~
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