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Overdose - Überdosis von JolinarJackson

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Overdose - Überdosis


"Empfange gültige IDC.", teilte der Techniker mit und Hammond schaute erwartungsvoll auf den Torraum hinunter."Es ist SG-1.", sagte der Techniker. Hammond lächelte zufrieden."Iris öffnen!", befahl er und der Techniker gab den Befehl ein. Mit einem seltsamen Surren glitt die Blende vor dem Wurmloch zur Seite. Im nächsten Augenblick erschütterte eine Stabwaffen-Salve die Wand dicht unterhalb des Fensters zum Kontrollraum.
"Schott schließen! Torraum evakuieren!", befahl Hammond. Die stählerne Schutzvorrichtung glitt hinunter und schützte das Fenster vor weiteren Salven. Über den Computerbildschirm konnte Hammond beobachten, dass alle Soldaten den Torraum verließen."Wo bleiben die?", fragte er leise und nahm Funkkontakt auf."SG-1, hier ist General Hammond. Wo liegt das Problem?", fragte er.
"Wir... angegriffen.", antwortete Jack. Die Funkverbindung war schlecht. Rauschen und Schlachtgeräusche ließen Jacks Worte verschwinden und nur Fetzen zur Erde durchkommen."Wir brauchen...Ärzteteam. Ein Jaffa hat...schwer verletzt.", berichtete er."Colonel O´Neill, kommen Sie augenblicklich zurück, sonst muss ich die Iris schließen.", erklärte Hammond."Das wird...schwer, Sir.
Ich...auch noch...tragen. Carter und...sind zum Tor unterwegs.", sagte Jack. Im nächsten Moment stürzten Sam und Teal´C aus dem Ereignishorizont. Sie blieben geduckt am Boden liegen und krochen außer Reichweite.
"Achtung, ich...jetzt unterwegs.", sagte Jack und stolperte nur eine halbe Minute später aus dem Ereignishorizont. Daniel lag über seiner Schulter, Jack stürzte und schlug auf der Rampe auf, brachte es irgendwie fertig, sich über Daniel zu schmeißen und ihn mit seinem Körper zu schützen. Die Iris schloss sich. Das Schott glitt nach oben.
Der Torraum bot einen erschreckenden Anblick. Über die Monitore hatte Hammond nur Teile davon sehen können, jetzt hatte er ihn im Ganzen vor sich. Löcher und Brandspuren zogen sich über die Wände. Auf dem Boden lagen Mauerstücke, die herausgebrochen waren. Sam und Teal´C standen auf und liefen zu Jack und Daniel hinüber, die Türen an den Seiten des Torraumes glitten auf und Sanitäter, begleitet von Janet stürmten in den Torraum. Jack krallte sich immer noch an Daniels Uniform fest und lag zur Hälfte auf ihm. Den Kopf hatte er gesenkt. Jetzt blickte er auf.
Dann sah er die Sanitäter und Janet näher kommen und stand auf. Hammond eilte in den Torraum hinunter. Er hielt neben Sam und Teal´C an, die am Fuße der Rampe standen. Janet kümmerte sich bereits um Daniel. Jack humpelte die Rampe hinunter."Sir.", grüßte er.
"Colonel, wie konnte das passieren?", fragte der General."Tja, wir haben keine Ahnung. Plötzlich stürmten Jaffa auf uns zu. Carter, Teal´C und ich gingen auf Verteidigungsposition und Daniel wählte die Erde an. Dann wurde er getroffen.", berichtete Jack. Janet gesellte sich zu ihnen.
"Wie geht es ihm?", fragte Sam."Er ist bewusstlos und schwer verwundet, hat einen hohen Blutverlust erlitten. Ich sehe es mir jetzt genauer an.", meinte sie und verschwand nach einem Kopfnicken aus Hammonds Richtung.
"Und Sie gehen sich ausruhen! Wir sehen uns in drei Stunden zur Besprechung. Wegtreten!", befahl Hammond.

"Kann ich zu ihm?", fragte Jack zaghaft. Janet blickte ihn kurz an und nickte dann.
"Wie ist sein Zustand?", fragte Jack, bevor er den Vorhang zur Seite schob, der Daniels Bett von den anderen abtrennte."Ernst. Er hat - wie ich schon sagte - eine Menge Blut verloren und hohes Fieber. Die Wunde hätte nur zwei Zentimeter tiefer sitzen müssen, um ihn zu töten.", meinte Janet. Jack zuckte zusammen.
"Ist er wach?", erkundigte er sich."Ja. Er will kein Schmerzmittel. Er will nicht schlafen. Ich glaube, dass er wegen irgend etwas beunruhigt ist. Ich weiß aber nicht weshalb.
Er darf sich nicht aufregen und er darf nur wenig sprechen. Vielleicht können Sie ihn ja vom Nutzen einer Spritze überzeugen.", meinte Janet und Jack nickte. Dann schob er den Vorhang zur Seite und zog ihn hinter sich wieder zurück. Erst dann blickte er auf.
Geräte waren an Daniel angeschlossen, die seinen Herzrythmus und seine Gehirnaktivitäten aufzeichneten. Er trug die dünne Krankenhauswäsche - ein weißes T-Shirt und eine weiße Hose - und unter dem T-Shirt konnte Jack den Ansatz eines Verbandes erkennen. Dann verschwand Daniels Körper unter der Bettdecke. Seine rechte Hand ruhte neben ihm auf der Matratze, seine Linke hatte er auf den Körper gelegt. Er hatte die Augen geschlossen und schien ruhig zu schlafen, aber als Jack neben ihn trat und sich setzte, schlug er die Augen auf und blickte ihn an.
"Hey!", grüßte Jack. "Hey.", grüßte er zurück, kaum mehr als ein Flüstern. Erstickt und beinahe etwas traurig.
"Wie fühlen Sie sich?", fragte Jack."Ich...habe Schmerzen im Brustbereich.", sagte Daniel und lächelte gequält."Janet will mir unbedingt...eine Spritze geben, aber ich will das nicht.", erzählte er schwach. Jack hatte Schwierigkeiten, ihn zu verstehen."Es wäre aber besser für Sie. Sie müssen etwas schlafen.", erklärte er. Er fühlte sich wie ein Vater, der einem trotzköpfigen Kind etwas erklären musste.
"Aber ich will nicht schlafen.", erwiderte Daniel und musste husten. Jack brach es das Herz, seinen Freund so zu sehen.
"Fraiser meinte, dass Sie bedrückt wegen irgend etwas seien. Stimmt das?", wollte er wissen. Daniel blickte ihn an."Ja.", antwortete er dann."Okay, ich bin da. Reden Sie mit mir darüber!", bat Jack."Ich kann nicht. Verstehen Sie? Sie sind Teil...des Problems.", sagte Daniel.
"Ach ja? Was habe ich denn angestellt?", fragte Jack und blickte Daniel aufmunternd an."Ich...habe Sie in Lebensgefahr gebracht. Sie wären meinetwegen...fast gestorben.", meinte Daniel und schaute Jack nicht in die Augen.
"Ist schon okay.", antwortete Jack."Nein. Meiner Meinung nach nicht. Wenn Sie mich nicht...hätten tragen müssen, hätten Sie den Planeten bereits früher verlassen können und wären nicht in...Gefahr gewesen, doch noch von einem...Goa´uld getroffen zu werden.", erklärte Daniel und hustete gequält.
"Sie sollen nicht so viel sprechen.", erklärte Jack. Dann setzte er sich aufrecht hin."Das kann ich nicht bestreiten. Aber durch Ihren Einsatz am DHD haben Sie Carter, Teal´C und mir das Leben gerettet.", erwiderte er."Ja. Ich...bin wie ein Idiot zum...DHD gerannt und habe nach...Hause gewählt.", erinnerte Daniel.
"Unter Einsatz Ihres Lebens. Sie wollten, dass Carter, Teal´C und ich den Planeten auf jeden Fall lebend verlassen. Meiner Meinung nach sind wir quitt.", sagte Jack. Daniel lächelte gequält."Kommen Sie schon! Schlafen Sie ein bisschen!", bat Jack."Nein. Ich will...das nicht.", meinte Daniel."Warum?", fragte Jack."Ich...habe...Angst zu sterben, während ich schlafe.", erklärte Daniel nach einer schüchternen Pause. Jack schwieg. Ein schmerzhafter Stich war ihm durchs Herz gefahren. Daniel blickte ihn ernst an.
"Das werden Sie nicht.", erklärte Jack schließlich."Janet passt schon auf. Sie haben doch sicher Schmerzen, oder?", hakte er nach."Ja.", antwortete Daniel."Schlafen Sie ein bisschen und werden Sie diese Schmerzen dadurch wenigstens eine Weile los. Ich werde persönlich Wache halten, so lange mir das möglich ist.", meinte Jack und lächelte. Daniel schien zu überlegen. Dann nickte er.
"Okay.", antwortete er. Jack nickte und holte Janet.

Sam saß neben Teal´C im Besprechungsraum, Hammond hatte am Kopfende Platz genommen. Nun traten auch Jack und Janet ein und ließen sich gegenüber Sam und Teal´C auf die schwarzen Stühle um den Konferenztisch herum sinken.
"Schildern Sie mir bitte noch einmal genau was eigentlich passiert ist!", sagte Hammond."Wir kamen an und haben friedlich die Umgebung sondiert. Niemand war zu sehen, also sind wir weiter gegangen. Plötzlich war da doch jemand. Einige Jaffa stürzten auf uns zu. Wir liefen zurück zum Stargate und suchten hinter dem DHD und der Sonde Schutz. Aber bald war klar, dass wir diesen Schutz nicht lange halten konnten. Plötzlich ist Daniel aufgesprungen und zum DHD gelaufen. Er hat die Koordinaten eingegeben und wurde dann getroffen. Ich sendete das Funksignal.", berichtete Jack knapp.
Er war unruhig, das konnte Sam ihm ansehen. Er war wahrscheinlich schon bei Daniel gewesen und wollte auf dem schnellsten Wege dorthin zurück.
"Wie geht es Daniel?", fragte Sam an Janet gewandt."Er hat Fieber und die Verletzung ist ernst. Sie bereitet ihm große Schmerzen, aber er hält ziemlich tapfer durch. Eben erst konnte Colonel O´Neill ihn davon überzeugen, sich ein Schmerzmittel geben zu lassen.", meinte Janet.
"Warum wollte Daniel Jackson vorher keins?", fragte Teal´C. Janet blickte Jack an. Der Colonel übernahm die Erklärung."Er hält sich für den Verantwortlichen. Er glaubt, mein Leben dadurch riskiert zu haben, dass er sich nieder schießen ließ.", erzählte er. Sam war schockiert. Sie sah Daniels Aktion als die einzig Richtige in so einem Momet an. Wie konnte er nur daran zweifeln, das Richtige getan zu haben? Das Telefon an der Wand klingelte. Hammond stand auf und ging ran.
"Hammond?", fragte er. Dann winkte er Janet zu sich."Es ist für Sie.", sagte er und reichte den Hörer weiter."Fraiser?", fragte die Ärztin. Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich, dann wurde namenloser Schrecken daraus.
"Reanimation einleiten! Ich bin unterwegs.", sagte sie und stürmte ohne eine Erklärung aus dem Konferenzsaal. Die Zurückgebliebenen blickten sich kurz erschrocken an, dann sprang Jack auf und lief nach draußen. Sam war hinter ihm, dann folgten Teal´C und Hammond.

Sam stürmte hinter Jack in die Krankenstation. Einer der Sanitäter empfing sie mit ausgebreiteten Armen, schob sie mit sanfter Gewalt zurück. Im Hintergrund sah Sam Janet und einige andere Personen damit beschäftigt, eine Person zu reanimieren, deren Atmung gestoppt hatte.
"Daniel!", schrie Jack. Sam hatte es gewusst, aber sie hatte es nicht wahr haben wollen. Sie hatte so gehofft, dass jemand anders eine Reanimation benötigte und sich gleichzeitig für diesen Gedanken geschämt. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wandte sich ab und ging auf den Flur hinaus. Der Sanitäter schob Jack, Teal´C und Hammond hinterher.
"Bitte warten Sie hier! Sie können da drinnen nichts tun. Sie würden nur im Weg stehen.", meinte er und verschwand dann wieder im Hintergrund, gesellte sich zu seinen Kollegen. Die Sekunden verstrichen quälend langsam, bis eine der Schwestern aufschrie:"Wir haben wieder Puls! Da ist er wieder!"Sam schaute erleichtert auf. Sie hatte das Gefühl, als wäre ihr ein goßes Gewicht vom Herzen genommen worden. Sogleich wurde es wieder still. Eine Erkenntnis hatte sich eingeschlichen. Sam wusste, dass Janet keine guten Nachrichten hatte, als sie eine viertel Stunde später auf sie zukam.
"Wir haben ihn reanimieren können.", berichtete sie."Wo liegt dann das Problem?", fragte Jack. Er knetete nervös seine Finger."Er liegt im Koma.", sagte Janet und blickte zu Boden.

"Sir?", fragte Sam leise und trat hinter Jack neben Daniels Bett. Sie blickte den Archäologen an. Er war unnatürlich blass, fast so weiß wie die Krankenhausbettwäsche unter seinem Kopf. Seine Hände ruhten zu beiden Seiten des Körpers. Jack hatte eine von ihnen sanft ergriffen und hielt sie fest. Daniel war an zahllose Apparate angeschlossen und das nervtötende Piepen schien Jack inzwischen gar nicht mehr zu stören.
"Hey, Carter!", grüßte er, ohne sie anzublicken. "Wie lange sitzen Sie schon hier, Sir?", fragte Sam."Vier Stunden.", sagte der Colonel wie aus der Pistole geschossen. Sam nickte."Irgend eine Regung?", wollte sie wissen."Nein. Ich habe mit ihm gesprochen, aber er reagiert nicht.", berichtete Jack.
"Soll ich mal übernehmen?", erkundigte Sam sich."Nein. Ich bekomme das schon hin, aber Sie können sich gerne setzen.", meinte Jack und ließ seine freie Hand auf den Stuhl neben sich sinken. Sam setzte sich. Was sie Jack zu sagen hatte, war schwer auszudrücken."General Hammond will Sie sprechen. Es geht um die Sache mit Daniels Herzstillstand.", sagte sie schließlich.
"Er muss warten. Es gibt Wichtigeres.", meinte Jack."Er kann nicht warten. Ein Vertreter des Pentagon ist bei ihm.", sagte Sam. Jacks Kopf fuhr herum und er blickte sie an.
"Wer?", fragte er."Colonel Simmons.", sagte Sam. Sie sah wie es in Jacks Augen aufblitzte."Was will er?", fragte er."Er ist gekommen, um Janets sofortiges Ausscheiden aus dem Stargate- Projekt zu erwirken.", meinte Sam."Was? Warum?", fragte Jack verwirrt. "Eine Untersuchung hat ergeben, dass Daniels Herzstillstand durch eine Überdosis Schmerzmittel hervorgerufen wurde. Simmons glaubt, dass Janet es ihm gespritzt hat.", erzählte Sam.
"Was will er damit sagen? Das Fraiser versucht haben soll, Daniel zu töten?", wollte Jack wissen. Sam blickte ihn lange und traurig an."Nein. Im Ernst, will er das damit sagen?", meinte Jack. Sam zögerte, dann nickte sie."Dieser verdammte Dreckskerl. Warum sollte Fraiser so etwas tun?", fragte Jack.
"Ich habe keine Ahnung. General Hammond und Colonel Simmons erwarten Sie jedenfalls zu einer Besprechung mit Janet. Währenddessen wird ein anderer Arzt das Ganze hier übernehmen. Ein Dr. Christopher Huston.", sagte Sam."Sie bleiben hier?", hakte Jack nach. Sam nickte.
"Ja, Sir.", antwortete sie."Gut. Ich bin bald zurück. Rufen Sie mich an, falls sich etwas ändert, Carter!", befahl er und eilte mit einem letzten Blick auf Daniel davon.

Sam wachte auf, als jemand sie an der Schulter berührte. Sie fuhr auf und drehte sich herum. Ein Mann mittleren Alters stand vor ihr. Er hatte grüne Augen und schwarze Haare, die teilweise schon von silbernen Strähnen durchzogen waren. "Guten Abend! Mein Name ist Dr. Christopher Huston.", stellte er sich vor.
"Hallo! Mein Name ist Samantha Carter, Major und Dr. der Astrophysik.", tat sie es ihm gleich. Sie schüttelten sich die Hände."Ich nehme an, dass es sich bei diesem Patienten um Dr. Daniel Jackson handelt.", meinte Huston.
"Ja.", antwortete Sam."Ich bin ein Arzt, der viel Verständnis für die Angehörigen von Patienen aufbringt und auch für die Freunde solcher Patienten, aber ich habe feste Regeln. Eine davon besagt, dass sich nach acht Uhr niemand mehr als Besucher bei einem Patienten aufzuhalten hat.", meinte Huston und studierte dabei ausführlich Daniels Krankenblatt. Sam blickte ihn verwirrt an."Ich verstehe nicht ganz.", meinte sie.
"Es ist 20:30 Uhr. Genau der richtige Zeitpunkt, um sich vom Ort des Geschehens zu entfernen. Wenn Sie sich also bitte aus der Krankenstation begeben würden.", erklärte Huston."Entschuldigung, aber Janet-"
"Was Dr. Fraiser für richtig hielt, ist jetzt für die nächste Zeit nicht mehr von Belang. Ich bin der neue vorrübergehende Leiter der Krankenstation und meine Regel besagt, dass die Besuchszeit vorbei ist.", meinte Huston. Sam blickte ihn wutentbrannt an.
"Bei allem Respekt, Dr. Huston, aber er ist immerhin mein Freund. Und ich habe Colonel O´Neill versprochen, anzurufen, falls sich an seinem Zustand etwas ändert.", berichtete sie."Colonel O´Neill ist bei einer Besprechung. Da wird er sowieso nicht gestört werden düfen. Wenn es etwas Ernstes ist, werde ich ihn persönlich anrufen. Würden Sie jetzt bitte auf der Stelle die Krankenstation verlassen?", erkundigte Huston sich gereizt. Sam schaute ihn noch mit einem vernichtenden Blick an, dann dehte sie sich um und ging zu Daniel.
"Gute Nacht!", wünschte sie und küsste ihn auf die Stirn, dann ging sie.

"Das ist doch absurd.", meinte Jack und sprang auf. Er befand sich mit Hammond, Simmons und Janet im Konferenzraum. Hammond saß am Kopfende des Tisches, Simmons hatte sich gegenüber Janet und Jack hingesetzt. Er hatte Akten vor sich ausgebreitet."Setzen Sie sich bitte wieder! Es besteht kein Grund, gleich aus der Haut zu fahren.", meinte Simmons und blätterte ungerührt in seinen Akten. Jack blickte zu Hammond. Als der ihm beschwichtigend zunickte, setzte er sich wieder.
"Ich weiß, dass es Ihnen nicht passt, aber Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Dr. Jackson ein ungewöhnlich hohen Wert an Schmerzmitteln im Blut hatte. Mehr, als er eigentlich benötigte. Zu viel, um ihm nicht zu schaden.", meinte Simmons.
"Das habe ich auch noch gerade so mitbekommen.", berichtete Jack gereizt.
"Dr. Jackson ist schwer verletzt worden. Eine hohe Dosis an Schmerzmitteln ist somit nicht verwunderlich.", erklärte Hammond."Kommen Sie schon, General! Es wird ihm wohl kaum beim Gesundwerden helfen, wenn er an einer Überdosis Drogen stirbt.", meinte Simmons spöttisch.
"Ich gebe zu, dass ich ihm ein Schmerzmittel verabreicht habe, um ihm die Schmerzen zu nehmen. Die Dosis reichte aber nie im Leben aus, um ihn zu töten.", berichtete Janet."Warum soll sie es überhaupt getan haben? Was für ein Motiv soll sie gehabt haben?", fragte Jack.
"Das Motiv kennen wir noch nicht, aber es lässt sich sicher eins finden...""...wenn Sie nur lange genug im Dreck wühlen. Ich verstehe schon.", meinte Jack und beendete somit Simmons Erklärung."Würden Sie mich ausreden lassen?", erkundigte Simmons sich."Antworten Sie auf die Frage, Colonel Simmons!", verlangte Hammond.
"Wir werden schon noch ein Motiv finden. Wir haben gerade erst mit den Untersuchungen begonnen.", berichtete Simmons."Ich kann Ihnen nur immer wieder versichern, dass ich nicht die Absicht hatte, Daniel zu töten.", meinte Janet."Würden Sie sich selbst als eine gute Ärztin bezeichnen?", erkundigte Simmons sich."Ja. Ich denke, das kann ich von mir behaupten.", meinte Janet.
"Und würden Sie von sich selbst behaupten, dass Sie in einer Gefahrensituation einen Fehler machen könnten?", wollte Simmons wissen. Janet zuckte die Schultern."Möglich. Das kann jedem Arzt passieren. Sogar dem Besten. Aber es war keine Gefahrensituation, als ich Daniel die Spritze gab. Colonel O´Neill war dabei. Er hatte Daniel gerade erst davon überzeugt, eine Spritze zuzulassen.", berichtete sie.
"Also wollte Dr. Jackson gar keine Spritze?", wollte Simmons wissen."Ist das von Belang?", antwortete Jack mit einer Gegenfrage."Natürlich. Wer weiß, ob Dr. Jackon und Dr. Fraiser nicht irgend welche indiskreten Unstimmigkeiten miteinander hatten? Dr. Jackson könnte sich vor Rache gefürchtet haben.", meinte Simmons.
"Das geht zu weit. Ich verbitte mir solche Anspielungen.", sagte Hammond. Simmons blickte ihn an. "Entschuldigung, Sir.", meinte er dann.
"Ich versichere Ihnen, dass Daniel und ich keine außerberufliche Beziehung zueinander haben.", meinte Janet. Jack sah, dass die ganze Sache allmählich an ihren Nerven zehrte."Ich bin dafür, die Unterredung zu beenden.", meinte er deshalb. Janet warf ihm einen dankbaren Blick zu."Gut.", antwortete Simmons und winkte einen Soldaten heran."Begleiten Sie Dr. Fraiser in ihr Nachtquartier!", befahl er.
"Was soll das denn jetzt heißen?", fragte Hammond."Sie steht unter Mordverdacht.", sagte Simmons."Jetzt hören Sie doch endlich mit diesem verdammten Unsinn auf, Simmons! Fraiser kann gehen wohin sie will.", meinte Jack. Janet blieb stumm auf ihrem Platz sitzen und starrte vor sich hin.
"Ist schon in Ordnung. Wenn Colonel Simmons es so wünscht, werde ich mich in eine Zelle begeben, aber ich möchte, dass Colonel O´Neill mich dorthin begleitet.", erklärte sie dann und stand auf. Simmons nickte.

Sam konnte ihre Wut und ihre Aufregung kaum verbergen, als sie in den Fahrstuhl trat und auf Jack und Janet traf. Der Colonel sah besorgt aus, Janet eher verwirrt, bestürzt und verletzt.
"Wie ist es gelaufen?", fragte Sam. Sie konnte sich die Antwort schon denken."Simmons lässt sie einsperren.", sagte Jack nur und Sam senkte kurz mitfühlend den Kopf und legte Janet eine Hand auf die Schulter."Ich denke nicht, dass es Ihre Schuld war.", meinte sie.
"Ich auch nicht. Aber leider bleibt keine andere Möglichkeit. Es ist die einzige Erklärung.", meinte Janet.
"Wollten Sie nicht bei Daniel bleiben?", erkundigte Jack sich verwirrt."Ja, aber der neue Arzt, dieser Huston, hat mich vertrieben und mir vorher einen Vortrag über seine Regeln gehalten.", antwortete Sam geknickt."Huston? Christopher Huston?", hakte Janet nach. "Ja.", antwortete Jack.
"Was ist mit ihm? Kennen Sie ihn etwa?", erkundigte Sam neugierig."Ja. Wir haben uns an der Universität kennen gelernt. Wir waren gut befreundet.", berichtete Janet. Sam sparte sich die Bemerkung, dass Huston eine abfällige Art und Weise benutzt hatte, von Janet zu sprechen. Das konnte sie der Ärztin momentan nicht zumuten. Der Fahrstuhl hielt und Janet und Jack stiegen aus. Kurz entschlossen folgte Sam ihnen.
"Und Simmons?", wollte sie wissen."Ein Ekel. Wie immer.", meinte Jack nur und hielt vor einer Arrestzelle."Möchten Sie vielleicht, dass ich noch eine Weile bleibe?", erkundigte Sam sich, als Jack die Tür öffnete.
"Nein. Ich denke, ich werde schlafen. Ich muss nochmal genau über alles nachdenken. Vielleicht habe ich ja doch einen Fehler gemacht.", meinte Janet."Das glaube ich zwar nicht, aber tun Sie das.", meinte Jack und schloss die Tür hinter ihr wieder. Dann machte er sich mit Sam auf den Weg zurück zum Fahrstuhl."Ist es eigentlich eine unangenehme Nebenwirkung von Simmons? So eine Charaktereigenschaft, dass immer, wenn er auftaucht, irgend jemand beschuldigt wird?", wollte Jack wissen. Sam lächelte leicht.
"Möglich.", antwortete sie.

Sam betrat ihr Haus am Abend völlig fertig. Sie war müde und wollte nur noch ihre Ruhe. Sie hängte die Jacke auf, ging in die Küche, schenkte sich ein Glas Wasser ein und ließ sich in den Sessel vor dem Fernseher fallen. Sie griff nach der Fernbedienung und ging einige Kanäle durch, bis sie bei einem Krimi hängen blieb. Schon nach fünf Minuten war ihr klar worum es ging. Der Mord musste kurz vorher passiert sein, aber die gerichtsmedizinische Untersuchung bekam sie mit.
"Jemand hat ihr ein Gift gespritzt.", sagte die Gerichtsmedizinerin gerade. Plötzlich fiel Sam etwas auf. Sie hatte es nicht richtig wahr genommen, es nicht wahr haben wollen, aber jetzt fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie schaltete den Ton aus und griff zum Telefon, wählte Jacks Nummer.
"O´Neill?", fragte er unwillig. Es klang müde, als hätte sie ihn geweckt. Aber ihre Entdeckung war zu wichtig. Er musste es jetzt erfahren. "Sir, ich hab etwas Wichtiges fest gestellt, dass Janet helfen könnte.", berichtete sie.
"Ach ja? Was denn?", fragte Jack, plötzlich hellwach.
"Wir müssen in die Basis.", erklärte Sam.

Teal´C wachte aus seiner Meditation auf, als es an die Tür klopfte.
"Ja?", fragte er. Jack und Sam traten ein. Beide schienen ganz aufgeregt zu sein."Was kann ich für euch tun?" fragte Teal´C und warf einen Blick auf die Uhr."Carter hat etwas entdeckt, das Fraiser entlasten könnte. Wir müssen auf die Krankenstation.", erklärte Jack. Teal´C nickte. Er verstand nicht. Was wollten die beiden dann von ihm?
"Aber vorher müssen wir zu General Hammond und ihn darum bitten, Huston davon zu überzeugen, uns zu Daniel zu lassen. Und wir dachten, dass du uns vielleicht unterstützt. General Hammond stimmt leichter zu, wenn wir zu dritt auf ihn einreden.", meinte Sam. Teal´C nickte und stand auf.
"Ich werde euch begleiten.", sagte er.

Teal´C stand neben Jack im Fahrstuhl. Sie hatten Hammond tatsächlich davon überzeugen können, Huston einen Dämpfer zu verpassen. Der General telefonierte wahrscheinlich gerade mit dem Arzt und befahl ihm, Jack, Sam und Teal´C für fünf Minuten zu Daniel zu lassen. Der Fahrstuhl hielt und die Türen glitten zur Seite. Teal´C und die anderen stockten, als Simmons vor ihnen stand. Der Colonel fasste sich als Erstes wieder.
"Noch so spät hier?", wollte er wissen. "Wir sind zurück gekommen, um etwas Entlastendes zu überprüfen.", berichtete Jack mit einem wütenden Glitzern in den Augen."Und was tun Sie hier?", wollte Sam wissen. Simmons schien einen Moment überrascht über den respektlosen Ton in Sams Stimme, dann fing er sich wieder.
"Ich habe nach Dr. Jackson gesehen.", berichtete er."Das ist doch gegen Dr. Hustons Regeln.", erwiderte Teal´C."Mich hat er zu Dr. Jackson gelassen.", berichtete Simmons."Tja, gleich und gleich gewährt sich gerne einen Gefallen.", meinte Jack bissig.
"Kommt!", sagte er dann und Sam und Teal´C folgten ihm in die Krankenstation. Hinter ihnen schlossen sich die Fahrstuhltüren und Simmons war weg. Huston empfing sie mit leicht säuerlicher Miene.
"Aber nur fünf Minuten.", meinte er und ließ sie an Daniels Bett treten. Sam trat neben den Archäologen und strich ihm kurz die Haare aus der Stirn, dann nahm sie seinen Arm und lächelte triumphierend."Ich habe es.", sagte sie und Jack trat näher."Was?", fragte Teal´C. Sam deutete auf zwei Einstichlöcher in Daniels Arm.
"Jemand hat ihm das Mittel zweimal gespritzt.", berichtete Jack nun von Sams Theorie."Und eine Einstichwunde ist eindeutig älter - die von Janet.", meinte sie."Das bedeutet, dass jeder Daniel Jackson das Mittel ein zweites Mal gespritzt haben könnte.", meinte Teal´C."Genau.", antwortete Jack lächelnd.

Sam betrat am nächsten Morgen den Konferenzraum. Hammond, Simmons, Jack und Janet waren schon da. Teal´C wollte sich um Daniel kümmern. Sie setzte sich neben Janet und Jack und ließ Simmons somit demonstrativ alleine auf der anderen Seite des Tisches sitzen. Er nahm es mit einem spöttischen Lächeln hin und blickte dann von seinen Unterlagen auf.
"Sie erwähnten gestern, dass Sie etwas Entlastendes gesucht haben. Haben Sie es gefunden?", erkundigte er sich.
"Ja.", antwortete Jack."Ich habe gestern eine plötzliche Eingebung gehabt. Wenn es tatsächlich Janet gewesen sein soll, die Daniel das Mittel gespritzt hat, dann müsste nur eine Einstichwunde da sein.", erklärte Sam."Die ist vorhanden.", sagte Simmons."Aber nicht nur die. Carter hat eine zweite Wunde gefunden, eine, die nicht so weit zurück liegt.", berichtete Jack.
"Sie könnte sogar vor so kurzer Zeit verursacht worden sein, dass Daniel plötzlich einen Herzstillstand erlitt.", meinte Sam."Und was beweist das?", wollte Simmons wissen."Jeder hätte Daniel das Zeug ein zweites Mal spritzen können.", meinte Jack."Kommen Sie schon! Die Krankenstation wimmelt nur so von Leuten. Dr. Fraiser war die Einzige, die Dr. Jackson das Mittel hätte unbemerkt spritzen können.", berichtete Simmons.
"Es könnte genauso gut eine Krankenschwester, ein Pfleger oder ein Sanitäter getan haben können. Die sind ebenfalls Personen, die auf eine Krankenstation gehören und nicht weiter auffallen.", meinte Sam. Simmons verstummte.
"Das stimmt allerdings.", antwortete er schließlich. Janet lächelte leicht."Aber es könnte immer noch Dr. Fraiser gewesen sein.", meinte Simmons dann erneut."Das streiten wir auch gar nicht ab. Wir sagen Ihnen nur, dass es mehrere Möglichkeiten gab.", meinte Jack.
"Ich nehme es zur Kenntnis.", sagte Simmons."Also lassen Sie Janet wieder nach Hause gehen?", wollte Sam wissen. Simmons machte eine Pause."Nein. Wie Sie eben bestätigt haben, ist es immer noch möglich, dass sie es gewesen ist.", erinnerte er.
"Was wollen Sie eigentlich hier, Simmons?", fragte Jack wütend."Ich untersuche den Mordversuch an Dr. Jackson.", sagte Simmons."Warum ausgerechnet Sie, Colonel?", fragte Sam, wusste worauf Jack hinaus wollte."Ich bin bemüht, jegliche Gefahr für die Leute auf dieser Basis auszuschließen. Vielleicht war Dr. Jackson nur der Anfang.", meinte Simmons.
"Sie konnten Daniel noch nie leiden. Warum liegt Ihnen plötzlich so viel an ihm?", fragte Jack."Das Pentagon wünscht eine Erklärung. Möglicherweise wurde die Basis wieder Opfer einer außerirdischen Technologie, die Menschen kontrolliert.", erklärte Simmons. Jack nickte.


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