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Noch einmal von vorn? (5) von Jupedo19

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Noch einmal von vorn?



Durch das klingeln des Weckers wird Jack wach. Er öffnet die Augen, doch im Raum ist es stock-dunkel, so dass O’Neill nichts sehen kann. Er tastet nach dem Wecker und schaltet ihn ab.
„Was; es ist schon 9?“, ist Jack überrascht, als er die Rotleuchtenden Zahlen sieht. „So ein Mist. Schatz wir haben verschlafen.“ Er setzt sich auf und tastet nach der Nachttischlampe und knipst sie an. „Schatz hast du nicht gehört? Wir haben verschlafen“, wiederholt er und sieht zur rechten Bettseite, doch die ist völlig lehr. Etwas verwirrt kratzt sich Jack am Kopf, denn er ist mit ihr zu-sammen zu Bett gegangen und jetzt sitzt Jack allein auf dem Bett. Er steht auf und sieht sich im Raum um und erkennt, dass es jedenfalls sein Schlafzimmer ist. Wundernd, wo Sam sein könnte geht er Richtung Fenster und öffnet die Jalousie. Langsam dringen Sonnenstrahlen ins Schlaf-zimmer und erhellen freundlich das Zimmer. „Vielleicht ist sie ja schon in der Küche“, vermutet er, geht zur Tür, öffnet sie und ihm stockt der Atem. Eigentlich müsste er sich im Flur befinden, der über eine Treppe ins Wohnzimmer führt, doch stattdessen steht er in der Diele, seiner alten Junggesellenbude, in der er vor der Hochzeit mit Sam wohnte. „Was ist denn hier los? Sam!“, ruft er und geht weiter, an der Haustür vorbei, Richtung Wohnzimmer. Ihm fällt sofort auf, dass keine Bilder von Sam auf dem Kaminsims stehen und sonst sind auch keine Anzeichen zu erkennen, dass eine Frau in Jacks Leben ist. „Ich muss ins Center und raus finden, was das alles soll“, fällt ihm dazu nur ein. Schnell verschwindet er wieder im Schlafzimmer, wirft seine Klamotten über und gerade als er zur Haustür raus will, bleibt er abrupt vor einem Spiegel im Flur stehen. „Das kann nicht wahr sein“, bemerkt er ungläubig. Seinem Spiegelbild zufolge sieht er wieder, so um die 20 Jahre, jünger aus. Ungläubig schüttelt O’Neill den Kopf. „Ich muss wissen, was hier los ist.“ Schnell greift er nach seinen Autoschlüsseln, die neben der Tür auf einer Kommode liegen und stürmt zur Tür raus. Auch der Jeep, den er und Sam hatten ist verschwunden, denn, in der Einfahrt, vor dem Haus steht sein alter Pick Up, den er verkauft hatte. „Was zum Teufel ist hier los“, flucht er, während er in den Wagen steigt und davonbraust.

SGC

Eine Weile später kommt Jack vor dem Tor des SGC an. Er wusste gar nicht mehr, dass der Weg, von der Junggesellenwohnung so weit war, er ihn aber trotzdem noch wusste, aber was passierte hier nur. Langsam fährt er bis vor das Tor, hinter dem zwei Wachen auf und abgehen. Links steht ein kleines Wachhäuschen, aus dem gerade ein Soldat mit einem Klemmbrett kommt.
„Guten Morgen, Sir“, grüßt der Soldat, auf dessen Uniform Tenner steht, reicht O’Neill das Brett und Jack wundert sich, dass man sich als Mitarbeiter eintragen muss, dass wurde doch schon vor längerer Zeit abgeschafft. Die Mitarbeiter des SGC brauchten doch nur noch ihre Ausweise am Tor vorzeigen, um hinein zu kommen.
„Guten Morgen, Seargent“, begrüßt er ihn ebenfalls und nimmt das Brett entgegen. „Danke.“
„Ich habe noch ein Nachricht vom General“, spricht Tenner weiter und Jack erstarrt für einen Au-genblick und dreht langsam dreht seinen Kopf zur Wache.
„Vom General“, fragt er mit großen Augen.
„Ja, General Hammond“, antwortet Seargent Tenner sich wundernd, dass sein Gegenüber so ko-misch guckt. „Er lässt ausrichten, dass die Besprechung auf Morgen gegen 1400 verschoben wur-de“, erklärt er weiter.
„Äh, ja danke“, antwortet Jack und sieht auf das Schreiben in seiner Hand. Schon das Datum lässt ihn erbleichen, denn er kann es nicht fassen. Oben, auf dem Formular, steht als Überschifft „Zutrittsliste vom 9. März 2004“. Zögernd liest er sich den Rest durch und nach ein paar unbedeutenden Mitgliedern wie Wachpersonal oder Techniker entdeckt er Hammonds Unter-schrift. Er hat als General unterzeichnet. „Aber dass kann doch nicht sein“, denkt Jack und weiß nicht wie ihm geschieht, als er dann den nächsten Namen ließt. Statt einer Colonel Samantha O’Neill steht dort Major Carter und als er aufsieht ist das blanke Entsetzen in seinem Gesicht zu erkennen.
„Alles in Ordnung Col.“, fragt Tenner und legt seine Hand auf Jacks Schulter, der erschrocken zusammenzuckt und durch das offene Autofenster, zu der Wache blickt. „Ich bräuchte nur kurz Ihre Unterschrift“, erinnert er ihn an das Klemmbrett in seiner Hand.
„Mhm…alles...in…Ordnung“, entgegnet dieser, unterschreibt auf dem Formular und übergibt Tenner das Brett.
„Danke.“ Tenner entfernt sich vom Auto, kehrt ins Wachhäuschen zurück und lässt das Tor öff-nen. So langsam hat sich O’Neill wieder gefangen und während er durch das Tor auf den Park-platz fährt, überlegt er, was hier passiert ist, bzw., was mit ihm passiert ist, denn es kann ja nicht sein, dass er von jetzt auf gleich wieder zum Col. degradiert wurde. Was allerdings kann solche Dinge geschehen lassen. Kopfschüttelnd steigt er aus dem Auto, schließt es ab und sieht sich auf dem Gelände um.
„Eigentlich sieht alles wie immer aus. Na ja, bis auf die Anmeldung am Tor, bei der sich sonst nur die Zivilisten eintragen, wenn sie ins SGC kommen.“ Sich weiter wundernd geht er nun Richtung Fahrstuhl und ist gespannt, was noch auf ihn zukommt. Vielleicht ist er ja in einem parallel Uni-versum gelandet, aber dann hätte mit dem Spiegel in Berührung kommen müssen und daran kann er sich gottesweiß nicht erinnern. Gerade hat er den Knopf des Aufzuges gedrückt und wartet nun, bis sich dieser zeigt und muss sich auf jeden Fall merken, dass Sam wieder Major ist und er selbst wieder Col. Erneut schüttelt er mit dem Kopf. „Womit hab ich das nur verdient“, fragt er sich und kratzt sich am Kopf. „Vielleicht ein schlechter Scherz“, vermutet er, aber wer würde sich so etwas ausdenken, um ihn reinzulegen. „Selbst Daniel….“, meint er, doch dann wird er durch sich das öffnen der Aufzugtüren unterbrochen. Weiter nachdenkend steigt er ein, der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung, doch schon auf Ebene 5, hält dieser, die Türen öffnen sich und Sam steigt ein.
„Haallooo“, begrüßt er sie zögerlich, da er noch immer nicht weiß, was hier vor sich geht.
„Sir“, antwortet diese knapp und somit ist Jack ein bisschen klarer, wie er mit ihr umgehen muss. Sam stellt sich links von Jack und sieht stur geradeaus, während sich die Türen schließen und der Aufzug sich wieder in Bewegung setzt. Hin und wieder linst er zu ihr, um herauszufinden, wie sie sich verhält, doch nichts.
„Nutze deine Chance“, hört Jack plötzlich eine Stimme und sieht erschrocken aus.
„Haben Sie das auch gehört“, fragt er an Sam gewandt, doch die sieht ihn nur forschend an. „Die Stimme meine ich“, fragt er erneut und Sam schüttelt stirnrunzelnd den Kopf.
„Nutze deine Chance“ , ist die Stimme wieder zu hören und Jack sieht sich um, doch es sind nur Sam und er im Aufzug.
„Alles in Ordnung, Sir“, ist der Major etwas besorgt.
„Haben Sie das nicht gehört?“
„Was denn?“
„Na diese Stimme“, erklärt er und sieht zur Decke, als würde er von dort eine Antwort erhalten.
„Geht es Ihnen wirklich gut, oder hat der Asgard mehr mit Ihnen experimentiert?“ Jetzt sieht der Colonel sein Gegenüber forschend an. „Welcher Asgard und was für Experimente“, denkt er. „Sir ich weiß, dass die Zeit jetzt für sie schwer sein kann. Schon alleine, weil da draußen eine kleinere Version von Ihnen herumläuft, aber dass Sie nun auch noch Stimmen hören, ist kein gu-tes Zeichen.
„Mein Klon?“, wiederholt er überlegend.
„Ja, Ihren Klon. Sie haben ihn doch weggebracht?“ So langsam begreift Jack was hier passiert, weil, anscheinend ist er in keinem parallel Universum, sondern in der Vergangenheit gelandet und langsam kommen ihm einzelnen Passagen des Tages wieder. Na ja, jedenfalls würden sie sich später in der Kantine treffen, wo das Gespräch nicht sehr gut verläuft und er sich schließlich er-schießt.
„Ähm, ja. Mein Klon ist sicher in der Schule. Es ist immer noch komisch“, ergänzt er, als er sich wieder an etwas mehr erinnert.
„Natürlich Sir.“ Der Colonel bemerkt, dass sich bereits der Verlauf der Vergangenheit geändert hat, denn sonst hätte Sam nicht etwas anderes gesagt, als beim letzten Mal.
„Ich hasse so etwas. Man weiß nie, wie man das ausdrücken soll. Für sie hatten wir sicher noch nicht das Gespräch in der Kantine und ich frage mich nur, wie ich hier wieder weg komme, allerdings ist es dafür sicherlich schon zu spät. Die Vergangenheit habe ich schon beeinflusst. Verdammt hätte ich Sam doch besser zugehört. Sie hat mir immer diese… Wie nannte sie es doch gleich? Ach ja. …Zeitparadoxien, versucht zu erklären.“
„Sir?“, holt sie ihn aus seinen Gedanken.
„Ja Carter“, antwortet er und merkt, wie ungewohnt das ist.
„Sie sollten vielleicht zu Janet gehen und sich untersuchen lassen. Vielleicht hat sie ja eine Erklä-rung dafür, weshalb Sie diese Stimme gehört haben.“
„Meinen Sie?“ Der Major nickt und soeben hält der Fahrstuhl. Die Anzeige weißt daraufhin, dass sich die Beiden auf Ebene 16 befinden. Sie steigt aus, bleibt stehen und dreht sich noch mal zu ihrem Vorgesetzten.
„Sir?“
„Mhm?“ Er sieht zu ihr und bemerkt, wie sich ihr berühmtes Lächeln bildet.
„Trotzdem schön, dass Sie wieder da sind“, offenbart sie und schon schließen sich die Türen.
„Danke“, ist er überrascht und erkennt, dass doch noch nichts verloren ist, da sie das beim letzen Mal auch gesagt hat, könnte die Zeitlinie noch in Ordnung sein, allerdings gibt es einen Haken, bemerkt Jack, denn er hat sie nicht gefragt, ob sie ihm erzählen würde, was passiert ist. O’Neill schüttelt den Kopf. „Wie bin ich hier bloß rein geraten. Wichtiger ist aber immer noch, wie ich wieder wegkomme, bevor das alles völlig aus dem Ruder läuft. Der Aufzug setzt sich wieder in Bewegung, bis er schlussendlich auf Ebene 28 sein Ziel erreicht hat, der Colonel aussteigt, doch weiß nicht, wohin er jetzt gehen soll. Er überlegt, wo er in seiner Vergangenheit hingegangen ist. „Ich denke, dass ich bei Daniel war, aber sicher bin ich mir nicht.“ Er geht ein paar Schritte, um nicht dumm in der Gegend zu stehen und auch noch den Fahrstuhl zu blockieren, da fällt es ihm wieder ein. „Ach. Natürlich“, weiß er es und hebt den rechten Zeigefinger. „Ich war ja erst beim General und habe mich zurückgemeldet.“ Auch, wenn es schon so lange her ist, sind diese Tage immer noch stark in seinem Gedächtnis geblieben, denn die Asgard hatten gute Arbeit geleistet, um mich wieder zurück zuholen.“ Der Colonel geht jetzt Richtung Kontrollraum, wo er Davis trifft, der wie immer am Wahlcomputer sitzt und Diagnosen durchführt. „Morgen“, begrüßt er ihn und die Techniker im Raum, die jedoch verwundert zu ihm sehen. „Oh je, habe ich jetzt was falsch gemacht.“ Schnell geht er über die Treppe in den Konferenzraum, der zu dieser Stunde noch völlig lehr ist und schräg gegenüber kann er durch die kleine Scheibe in das Büro sehen, in dem tatsächlich der General sitzt und telefoniert. Er will nicht stören, deshalb geht Jack zum Tisch, um sich zu setzten.
„Vollende deine Aufgabe“ , hört er wieder die Stimme und schreckt vom Stuhl weg, den er gerade zur Seite schieben wollte.
„Ist da jemand“, erwidert er, um herauszufinden wo die Stimme herkommt.
„Vollende deine Aufgabe“ , wiederholt die Stimme, die im ganzen Raum widerhallt.
„Welche Aufgabe denn?“, will Jack genauer wissen und geht ein paar Schritte im Raum umher.

Nebenan bemerkt Hammond, dass Jack eingetroffen ist und sieht durch die Scheibe.
„Ähm Sir, ich rufe Sie später zurück. Es ist ein kleines Problem aufgetreten“, versucht er seinen Gesprächspartner loszuwerden, denn wie Jack nebenan umherläuft und mit der Luft spricht, macht ihm angst.
„Ja, danke. Auf Wiederhören“, verabschiedet er sich und legt auf. „Was ist nur mit ihm los“, ver-steht er das Verhalten seines Colonels nicht und greift erneut zum Hörer.
„Ja, hier Hammond. Doktor, würden Sie bitte in den Konferenzraum kommen. Danke.“ Der Gene-ral legt wieder auf und steht langsam von Stuhl auf. Man könnte meinen, dass Jack verrückt ge-worden ist. Hammond öffnet die Tür, betritt halb den Raum, doch der Colonel bemerkt ihn nicht.
„Welche Aufgabe? Was willst du von mir“, möchte Jack wissen und sieht in die Luft.
„Jack“, hört er jetzt den General und schreckt herum.
„Oh, Sir. Ich wollte mich zurückmelden.“
„Ja, dass Sie zurück sind sehe ich, aber mit wem haben Sie gerade gesprochen.“
„Nutze diese Chance“ , macht sich die Stimme wieder bemerkbar.
„Haben Sie das gehört“, will Jack vom General wissen, der immer noch in der Tür zwischen sei-nem Büro und dem Konferenzraum steht.
„Was soll ich gehört haben?“ Er geht langsam ein paar Schritte auf Jack zu, als hätte er Angst, dass sein Gegenüber ihn gleich anspringen würde. „Sie sollten sich untersuchen lassen. Das ge-fällt mir gar nicht.“
„Aber Sir, dass müssen Sie doch gehört haben.“ Jetzt schüttelt der General genauso mit dem Kopf, wie Sam es eben im Aufzug getan hat. Fassungslos setzt sich Jack auf einen Stuhl, denn er versteht nicht, was mit ihm gerade passiert und warum nur er diese Stimme hören kann, aber Ge-rade hat er ein weiteres Problem bekommen, da Janet den Raum betreten hat.
„Sie haben mich gerufen, Sir?“, meldet sich Janet und kommt näher.
„Was?“, glaubt Jack es nicht, aber eigentlich müsste er wissen, dass der General gleich immer einen Arzt rufen lässt, wenn etwas nicht mit seinen Leuten stimmt.
„Ja, dass habe ich“, antwortet Hammond und gesellt sich, wieder im normalen Tempo, zu der Ärztin, die ihn weiter ansieht. „Ich möchte, dass Sie den Colonel untersuchen. Es scheint, dass es ihm nicht gut geht. Offenbar hört er eine Stimme.“ Sie sieht vom General zum Colonel.
„Verstehe.“ Janet geht ein paar Schritte auf O’Neill zu, dem ihr Blick überhaupt nicht gefällt. Er sagt ihm deutlich, dass sie ihn ebenfalls für verrückt hält. „Dann kommen Sie Colonel“, fordert sie ihn auf.
„Sie halten mich sicherlich für verrückt.“
„Nein, das tue ich nicht. Wenn jemand eine Stimme hört, muss er nicht gleich verrückt sein. Au-ßerdem, passieren in diesem Stützpunkt schon genug Dinge, die normale Bürger für verrückt hal-ten könnten“, erklärt sie im ruhigen Ton.
„Da hat Dr. Fraiser Recht. Also gehen Sie mit Jack, dass ist ein Befehl“, kommt es von Ham-mond, der daraufhin auf dem Absatz kehrt macht und in seinem Büro verschwindet.
„Jawohl Sir“, antwortet Jack, steht vom Stuhl auf und verlässt zusammen mit Janet den Raum.


Mittag 13:00

Janet ist bei ihren Untersuchungen äußerst gründlich, denn sie geht die gesamte Palette durch. Von kompletten Röntgenbildern, bis zu einer Computertomografie und inzwischen ist Jack schon vier Stunden in der Krankenstation, in denen sie auch seine sämtliche Vitalfunktionen untersucht hat. Gerade sitzt Jack, mit gesenkten Kopf, auf der Kante eines der Krankenbetten und hat nur ein einen Kittel an. „Womit hab ich das verdient. Ich werde nie zu dem Gespräch mit Sam kom-men, wenn es so weiter geht“ , denkt er und sieht auf, als er Schritte hör.
„Wie sieht es aus“, möchte Hammond nun wissen, der mit Sam, Daniel und Teal’c im Schlepptau, die Krankenstation betritt.
„Fragen Sie doch unsere fleißige Ärztin“, ist Jack sarkastisch und deutet auf Janet, die gerade ein paar Röntgenbilder untersucht.
„Bisher, habe ich noch nichts gefunden Sir“, erklärt sie, ohne Jacks Bemerkung zu beachten und kommt zu den anderen, die jetzt neben Jack am Bett stehen.
„Wie lange soll das noch dauern“, möchte Jack wissen.
„Bis ich etwas gefunden habe“
„Na toll“, tut er so, als wäre er euphorisch. „Dann kann ich mich wenigstens nicht erschießen“, nuschelt er, damit die anderen es nicht hören.
„Was haben Sie gesagt?“
„Nichts Sir“, antwortet er schnell und bemerkt, dass Janet etwas aus ihrer Kitteltasche holt. Es ist eine kleine Taschenlampe.
„Schauen Sie einmal bitte zu mir“, richtet sie sich an Jack und schaltet die Lampe an.
„Von mir aus.“ Jack sieht zu Janet, die die Lampe benutzt, um Jacks Augen zu überprüfen. „Ähm Doc,…“, ist O’Neill nun doch verwirrt „…was auch immer mich dazu bringt Stimmen zu hören, hat sicherlich nichts mit meinen Augen zu tun“, versucht er klar zu machen, damit sie aufhört in seine Augen zu leuchten.
„Sie mögen es nicht glauben, aber es ist wahrscheinlich, dass zu den Stimmen noch virtuelle Rei-ze auftreten können.
„Toll, was soll dass nun wieder bedeuten“, will er genauer wissen, nachdem Janet die Überprü-fung seiner Augen abgeschlossen hat und die Taschenlampe wieder in der Kitteltasche ver-schwinden lässt.
„Sie würden halluzinieren“, kommt es von Sam, die genauso wie die anderen alles beobachtet hat und Jack dreht langsam seinen Kopf zu den anderen.
„Na bravo. Warum stecken Sie mich nicht gleich in eine Zwangsjacke und erzählen, ich sei ver-rückt. Das wäre viel einfacher.“
„Colonel beruhigen Sie sich.“
„Warum Sir. Keiner spricht es aus, aber so ist es doch.“ Daniel und Teal’c haben bisher noch nichts gesagt. Nun ja, Teal’c erzählt sowieso nicht viel. Soeben zieht er eine Augebraue nach o-ben.
„Jack, keiner von uns glaubt, dass du verrückt bist.“
„Wenn du meinst Daniel.“ Gerade betritt eine Schwester die Station und gibt Janet ein Zeichen.
„Einen Moment bitte“, entschuldigt sie sich und geht zu der Schwester, die ein paar Meter ent-fernt steht.
„Die Ergebnisse des CT’s sind auf Ihrem Computer.“
„Ja, danke“, bedankt sie sich und geht wieder zu Jack, neben dessen Bett ein Monitor an der Wand hängt, den Janet einschaltet. Sie setzt sich auf einen Hocker davor, damit die anderen sehen können. „So, dass sind die Ergebnisse von der Computertomografie“, erklärt sie den anderen und tippt auf der Tastatur, die darunter angebracht ist, herum.
„Und“, möchte Hammond wissen, während er näher kommt, da soeben die Bilder von Jacks Ge-hirn auf dem Monitor auftauchen.
„Einen Moment noch. Ich suche schnell die alten Bilder, damit wir einen Vergleich haben. Da sind sie auch schon.“ Neugierig strecken alle ihre Köpfe nach vorn, um auch nichts zu verpassen. „Links ist die alte und rechts die neue Aufnahme“, erklärt sie und stellt sich neben den Monitor.
„Was hab ich nun Doc?“
„Ganz ruhig Colonel.“ Janet sieht wieder auf die Bilder. „Mhm“, wundert sie sich und hat die volle Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.
„Was soll denn „Mhm“ bedeuten?“, möchte O’Neill wissen.
„Na ja. Hier werden die Erinnerungen gespeichert“, deutet die Ärztin auf eine Stelle im Großhirn und vergleicht diesen Bereich mit den anderen Ergebnissen.“
„Sieht aus, als wäre der Bereich bei den neuen Aufnahmen größer“, stellt Sam fest und Janet sieht nickend zu ihr.
„Das stimmt. Außerdem sieht man hier an den roten Stellen, dass der auditorische Cortex extrem stimuliert ist.“
„Audi…was?“, versteht Jack kein Wort und sieht verwirrt zwischen der Ärztin zu den anderen hin und her.
„Colonel, dass bedeutet, dass Sie anfällig dafür sind, Stimmen zu hören.“
„Ah, natürlich“, ist Jack wieder sarkastisch und haut sich gleichzeitig mit den Fingerspitzen gegen die Stirn. „Wer wäre darauf gekommen?“
„Es reicht Colonel“, brummt Hammond nun, da er endlich sämtliche Ergebnisse erfahren möchte und Jack zuckt bei den scharfen Worten leicht zusammen.
„Jawohl Sir“, ist dieser etwas verschreckt.
„Doktor, bitte“, fordert Hammond sie auf. Janet nickt und sieht wieder auf die Aufnahmen.
„Ich kann erkennen, dass der visuelle Cortex auch etwas vergrößert ist. Es bedeutet, dass Sie viel-leicht noch halluzinieren werden, aber sicher ist das nicht“, richtet sich Janet an den Colonel. Kaum hat Janet die Worte ausgesprochen, taucht in einer Ecke eine Gestalt, mit weißem Gewand auf, die in ein Licht gehüllt ist.
„Ähm Doc. Ich glaube es geht schon los.“
„Was meinen Sie?“
„Ich sehe dahinten in der Ecke jemanden stehen. Sie lächelt mir zu.“ Alle drehen sich in die Rich-tung, in die Jack gerade sieht, doch niemand anderes sieht die weiße Gestalt. Keiner von ihnen hat bemerkt, dass Jack eine „Sie“ erwähnt hat.
„Also, ich sehe nichts“, meint Daniel und sieht wieder zu Jack, der weiterhin in die Ecke starrt.
„Vielleicht muss ich ja sterben und sehe den Todesengel.“
„Jetzt hören Sie aber auf“, kommt es von Sam, die daraufhin seltsame Blicke erntet. „Es gibt da-für bestimmt eine logische Erklärung“, versucht sie ihre Unsicherheit schnell zu verbergen.
„Das will ich ja wohl hoffen“, erklärt der General und sieht wieder zur Ärztin. „Denken Sie, dass Sie bald mit den Untersuchungen fertig sind.“ Sam sieht kurz zu Daniel und Teal’c, die den Blick verstehen und gemeinsam die Krankenstation verlassen, um nicht länger zu stören.
„Jetzt, würde ich sagen. Vermutlich haben wir gefunden, was wir gesucht haben.“
„Wie schön,…“, klatscht Jack in die Hände. „...endlich raus aus dem Kittel“, und springt vom Bett auf. „Schwester, meine Sachen bitte“, ruft er einer Schwester zu, die seine Sachen in der Hand hält und sich nähert.
„Nicht so schnell Colonel“, hält Hammond gleichzeitig ihn und die Schwester auf. Jack sieht ver-wundert zum ihn.
„Was denn noch?“
„Dr., Sie sagten gerade eben, dass der Bereich, wo die Erinnerungen gespeichert sind, vergrößert sei. Was soll das bedeuten?“
„Nun, es kann eine Menge bedeuten. Ich werde das noch genauer untersuchen müssen.“
„Klasse, dann kann ich mich hier ja gleich häuslich niederlassen“, kommt es von Jack und erntet böse Blicke.“
„Nein, dass müssen sie nicht. Das kann ich auch ohne Sie.“ Diesmal hält sich Jack mit seinen Äußerungen zurück, grinst aber erfreut.
„Gut. Dann möchte ich, dass Sie ihm etwas geben, damit er nicht ständig seine Konzentration verliert“, wendet er sich an Fraiser.
„Aber ich brauche nichts“, versucht er den General davon zu überzeugen, dass er die Stimme ig-norieren wird.
„Doktor?“, fragt Hammond erneut und ignoriert O’Neills Einwand. „Doktor?“, wiederholt er, denn Janet hat O’Neill angesehen, um festzustellen, ob er wirklich etwas braucht.
„Sir, ich denke, ein Medikament würde seine Konzentration erst recht beeinflussen.“ Im Hinter-grund nickt Jack eifrig, um zu zeigen, dass er ihrer Meinung ist.
„Ich verstehe Ihren Einwand, aber Sie kennen doch den Colonel. Er wird jedes Mal abwesend sein, sobald er die Stimme hört. Sie werden ihm etwas geben. Das ist ein Befehl“, lässt Hammond sich nicht umstimmen, dreht sich um und verlässt die Krankenstation. O’Neill und Fraiser schau-en ihm noch nach und Janet weiß nicht, was sie jetzt machen soll.
„Es tut mir leid Colonel.“
„Aber Doc. Sie könnten mir doch auch Placebos geben.“
„Dann würde ich erst recht einen Befehl missachten.“ So lässt Janet den Colonel stehen und geht in ihr Büro, währenddessen sieht Jack wieder in die Ecke, wo er die fremde Gestalt gesehen hat, aber die ist verschwunden. „Womit hab ich das alles verdient.“
„So, das ist ein spezielles Medikament, was die Stimme unterdrücken müsste. Sie werden täglich zwei Spritzen von mir erhalten“, erklärt Doktor Fraiser, als sie wieder aus ihrem Büro kommt. Widerwillig hält Jack ihr seinen Arm hin, damit sieh es direkt in seine Vene spritzen kann.
„Fertig.“
„Vielen Danke. Vielen herzlichen Dank.“ Dann verschwindet Jack in einem Nebenraum, nachdem er einer Schwester, die immer noch in der Nähe stand seine Sache abgenommen hat, um sich wie-der anzuziehen. Kopfschüttelnd verlässt Janet den Raum und kehrt in ihr Büro zurück.

Ein paar Minuten später ist Jack auf dem Weg in die Kantine, um etwas zu essen. Nachdenklich nimmt er sich ein Tablett, geht sich einen Teller vom Koch holen und setzt sich an einen der Ti-sche.
„Es wird Zeit“ , hört er wieder und schreckt hoch und diesmal ist nicht nur die Stimme, sondern auch die Person dazu. Es ist dieselbe Gestalt, die er eben in der Krankenstation gesehen hat und als er sich umsieht bemerkt er, dass er mit einem Mal allein in der Kantine ist, wo doch vor ein paar Sekunden noch 10 weitere Mitarbeiter an Tischen saßen.
„Wer bist du?“, fragt er, doch anstatt er eine Antwort erhält, dreht sich die Gestalt um und verlässt die Kantine. Ohne nachzudenken lässt Jack die Gabel fallen und folgt dem Wesen. Draußen auf dem Gang sieht er erst nach links und dann nach rechts und kann soeben noch erkennen, wie die Gestalt rechts um die Ecke geht. Schnell rennt er ihr hinterher. Während er die fremde Gestalt verfolgt, bemerkt er gar nicht, dass es totenstill ist und erreicht er das Stahltor, das zum Stargate führt und kann beobachten, wie die Gestalt durch das geschlossene Tor verschwindet. Vorsichtig nähert sich Jack dem Tor, holt seine Chipkarte heraus, zieht sie durch den Scanner und mit einem lauten Getöse fährt das Tor zur Seite. Langsam geht er hinein und bemerkt, dass auch hier, bis auf die Gestalt, die auf der Rampe, mit dem Rücken zum Gate steht und Jack, während er sich der Rampe nähert, beobachtet, der Raum völlig lehr ist.
„Wer bist du?“, fragt er und linst zum Kontrollraum, in dem auch niemand zu sehen ist.
„Mein Name ist Talin.“, stellt sie sich vor und nimmt die Kapuze ab. Eine weißhaarige Frau, Mit-te 30, steht vor ihm. „Ich habe deinen Geist aus der Zukunft hierher gebracht.“
„Meinen Geist? Warum?“ Talin geht die Stufen der Rampe runter und bleibt vor Jack stehen.
„Um die Zeitlinie zu ändern.“
„Die Zeitlinie?“, fragt er wieder, doch nun schüttelt Talin mit dem Kopf.
„Ich habe jetzt keine Zeit, dir alles genau zu erklären. Du musst mit mir kommen.“ Jack versteht nichts mehr, doch etwas in ihm sagt, dass er keine andere Wahl hat.
„In Ordnung“, ist er einverstanden und Talin lächelt erfreut.
„Schön.“ Talin dreht sich um, geht die Rampe rauf, bleibt in der Mitte stehen breitet ihre Arme aus und plötzlich taucht der Ereignishorizont auf. Überrascht runzelt Jack die Stirn und erneut wendet sich Talin O’Neill zu. „Bevor du mit mir gehen kannst, muss ich dir noch etwas erklären. Ich bin kein Mensch in dem Sinne, wie du es dir vielleicht vorstellen würdest.“ Jack sieht sie fra-gend an, sagt aber nichts, sondern will erst alles hören. „Mein Volk, die Shalindras, gehört zu einer Rasse, die außerhalb des Zeitkontinuums existiert. Es ist uns nicht möglich unseren Planeten zu verlassen.“
„Aber…“
„Ja, ich weiß. Das, was du hier siehst, ist meine geistige Verkörperung. Nur unser Geist kann durch das Universum reisen und Gestalten annehmen, die gerade erforderlich sind. Es hat Genera-tionen gedauert, bis unsere Entwicklung diesen Stand erreicht hat.“
„Was heißt das jetzt für mich?“, möchte Jack wissen.
„Nun…“, macht Talin eine Pause. „…du musst diese Stufe der Existenz ebenfalls erreichen.“
„Wie bitte?“, glaubt Jack nicht, was er eben gehört hat. „Wie soll ich das denn schaffen?“
„Eine Möglichkeit wäre, dass du stirbst, aber…“, fügt Talin schnell hinzu, da Jack schon erschro-cken aussah. „…das wirst du nicht wollen und ich erst Recht nicht.“ Erleichtert atmet Jack aus, denn er war schon drauf und dran loszubrüllen.
„Wie soll es dann funktionieren“, ist er wieder ruhiger.
„Die andere Möglichkeit wäre, dass du mit meiner Hilfe, diese Existenz so erreichst, dass du auch wieder in deine Irdische Gestalt zurückkehren kannst.“
„Ähm“, weiß Jack nicht, wie er darauf reagieren soll. Er soll eine neue Ebene der Existenz errei-chen und wieder zurück in seinen Körper gelangen. Das wäre eher was für Daniel, denn der hat das schon alles hinter sich. „Vielleicht solltest du Daniel Jackson mitnehmen, der hat schon Erfah-rung in so etwas. Ich glaube nicht, dass ich der richtige dafür bin.“ Sein Gegenüber geht ein paar Schritt auf ihn zu.
„Du willst mir und vor allem dir nicht helfen?“
„Wieso mir. Du willst doch die Zeitlinie verändern. Was hab ich damit zu tun?“, kommt es von Jack, der jetzt überhaupt nichts versteht.
„Also gut. Wie ich sehe, muss ich dir wirklich alles erklären, damit du mir offenbar vertrauen kannst.“ Talin hebt ihren linken Arm, an dem sie eine Art Armreif trägt und drückt eine rote Tas-te. „So jetzt haben wir mehr Zeit.“
„Wieso.“
„Die Zeit auf diesem Planeten wurde eingefroren. Allerdings kann ich das nicht sehr lange, sonst hätte es schwerwiegende Folgen.“ In Jack sind inzwischen so viele Fragen, die er gerne beantwor-tet haben möchte, doch er weiß nicht, was er zuerst fragen soll. Stattdessen sieht er auf seine Uhr und tatsächlich ist sie stehen geblieben.
„Ich weiß, du hast viele Fragen, die auch beantwortet werden, aber dazu müssen wir in meine Welt.“ Jack sieht wieder auf.
„Nun, dass ist nicht gerade einfach für mich. Erst lande ich in der Vergangenheit und dann soll ich auch noch meinen Körper verlassen. Bitte sag mir, dass das ein Scherz ist.“
„Tut mir leid“, antwortet Talin und schüttelt gleichzeitig den Kopf. „Das ist kein Scherz. Du bist der einzige, der mir dabei helfen kann. Die Zeitlinie wurde ab dem Zeitpunkt beschädigt, als du dich erschossen hast.“
„Natürlich, mein Tod war der Auslöser“, ist Jack sarkastisch, dreht sich von Talin weg geht vor der Rampe auf und ab.
„Nicht nur dein Tod, sondern der Gedanke, der dazu geführt hat.“ Abrupt bleibt Jack stehen und sieht wieder zu der Fremden. Ein Piepen macht sich bemerkbar und Talin sieht auf den Armreif.
„Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wirst du mir helfen?“, möchte sie erneut wissen und Jack geht, mit gesenktem Kopf, wieder auf die Rampe zu. Er begreift, dass hier nichts Böses am Werk ist, sondern eine Möglichkeit auf ihn wartet, nämlich seinen Tod zu verhindern, wo er sich viele Jahre gewünscht hat, dass es nie passiert wäre. Hier und jetzt bekommt er die Chance dazu und zögert immer noch. O’Neill hat die Rampe erreicht und sieht auf.
„Was muss ich tun?“, will er schließlich wissen. Die weißhaarige Frau lächelt kurz, verlässt die Rampe und berührt Jack an seinen Schultern.
„Du vertraust mir also?“
„Ja.“
„Gut, dann möchte, ich dass du deine Augen schließt.“ Der Colonel befolgt die Anweisung und schließt seine Augen. Immer noch quälen ihn Fragen, doch er sagt sich, dass diese beantwortet werden, wenn er nur auf Talin vertraut. „Ich werde dir dabei helfen, aber du musst wirklich bereit dafür sein.“
„Das bin ich.“
„Also gut.“ Talin lässt Jack los und geht langsam, mit dem Rücken zum Gate, die Rampe hoch setzt wieder die Kapuze auf und senkt den Kopf. Die linke Hand führt sie an ihre Schläfe und ihre Rechte hebt sie in Jacks Richtung.
„Ich werde mich mit dir Verbinden…“, hört Jack nun in seinem Kopf. „…und dich leiten. Sa-ge dich von allem irdischen los. Du musst mit dir im Einklang sein, um eine neue Existenz zu er-reichen. Leere deinen Kopf und lasse dich fallen.“ Kaum hat Talin das gesagt, sagt Jack zu-sammen und liegt regungslos am Boden. Der einzige Gedanke, den Jack nur noch hat, handelt vom All, wo er sich körperlos bewegen kann. Selbst für Jack, der sonst solche Dinge nie ernst genommen hat, scheint endgültig der Groschen gefallen zu sein. Er spürt, wie die Last, die er im-mer auf seinen Schultern getragen hat, schwindet. „Stelle dir einen Punkt vor, der dir am meis-ten bedeutet. Dieser Punkt wird dich führen und ermöglichen, dass du in deinen Körper zurück-kehren kannst.“ Einen Punkt finden, der ihm viel bedeutet. Das ist nicht sehr schwer, merkt Jack. Das wichtigste für ihn ist Sam, die er über alles liebt. „Du machst das sehr gut. Behalte diesen Gedanken und löse dich nun von dem Rest, der dich fest hält.“

Eine halbe Stunde später steht Talin immer noch regungslos auf der Rampe und Jack liegt immer noch am Boden. Langsam fängt Talins Hand an zu zittern, denn auch ihre Energie lässt nach. Viel Zeit hat sie nicht mehr, bis sie ihre Verbindung mit Jack verliert. Der ist jedoch immer noch damit zu Gange seinen Kopf von den ganzen Erinnerungen und Sorgen zu lösen, die sich in den Jahren entwickelt haben. Plötzlich bricht die Verbindung zwischen Talin und ihm ab. Sie hat ihm die meiste Energie zu gespielt, damit er sich von seinem Körper lösen kann. Sie hätte nicht gedacht, dass das so schwierig ist. Schnell geht sie zu Jack, bückt sich und fühlt den Puls, der immer schwächer wird.
„Komm schon. Du musst dich lossagen“, ist sie etwas besorgt, denn wenn der Körper stirbt, bevor sich Jacks Geist gelöst hat, kann er nicht mehr zurückkehren. Doch dann hat es Jack geschafft. Talin kann beobachten wie der Geist, kugelförmig und von einem Licht umhüllt, aus Jacks Körper emporsteigt und über seinem Körper schwebt. Schnell fühlt sie den Puls, doch der ist nicht mehr vorhanden. Der Körper ist tot. Sie steht auf und sieht zu Jacks Geist.
„Geh durch das Tor. Auf der anderen Seite wirst du mich treffen“, erklärt sie ihm, drück die Rote Taste an ihrem Armreif und löst sich auf. Für die Erde läuft die Zeit wieder. Die Kugel über dem toten Jack verweilt noch einen Augenblick, fliegt dann Richtung Gate und verschwindet. Sofort danach löst sich der Ereignishorizont auf.

Auf der anderen Seite kommt Jacks Geist durch eine Wand, an die ein Stargate gemalt ist, denn die Wand soll ein Zeit- und Dimensionsportal darstellen, mit dem die Shalindras ihre Welt verlas-sen können. Jack schwebt in einem langen Gang, an dessen Wände Bilder hängen. Einige zeigen die Erde, das Stargate und Jack mit seiner Familie. An der Decke hängt eine Art Generator, der brummt und auf dem Boden einen Lichtkreis bildet. Aus der anderen Richtung taucht Talin auf, die etwas in der Hand hält. Sie sieht zu Jacks Geist rauf und lächelt.
„Das hast du wirklich gut gemacht. Flieg in den Kreis“, fordert sie Jack auf, der es auch sofort macht. Die leuchtende Kugel schwebt in die Mitte des Lichtkreises und ein weißer Strahl, in der Größe des Lichtkreises, fährt aus dem Generator raus und Jacks vollkommen ein. Mit einem Mal taucht Jack langsam auf. Molekül für Molekül wird er wieder sichtbar, bis er seine alte Gestalt angenommen hat. Durch den Generator hat er sogar Kleidung bekommen, die wie Talins Klei-dung ähnelt. Der weiße Strahl verschwindet, doch der Lichtkreis bleibt und er steht etwas wacke-lig auf seinen Füssen. „Keine Angst. Das erste Mal ist nicht einfach.“ Gerade möchte Jack etwas sagen, doch es gelingt ihm nicht. Er wundert sich, dass er zwar seine Lippen bewegen kann, aber nichts herauskommt. „Das ist normal. Wenn du deine Kräfte gesammelt hast, wird auch die Spra-che zurückkommen“, erklärt Talin und beobachtet Jack, wie er weiter mit dieser Situation umgeht. In seinem Gesicht kann sie jetzt etwas Neues erkennen, was er vorher nicht besessen hat. Er-kenntnis darüber, wie das Universum funktioniert, allerdings versteht er es nur teilweise, doch auch den Rest wird er bald verstehen. O’Neill sieht gerade an sich herunter, als wolle er sagen, „Bin ich das wirklich“. „Das hier…“, deutet Talin auf die Schatulle in ihrer Hand und lenkt Jacks Aufmerksamkeit auf sich. Sie öffnet die Schatulle. „…ist eine Gedankenerweiterung.“ Sie hält eine Art Chip hoch. „Hefte es hinter eines deiner Ohren, dann werden deine Gedanken, die du anderen mitteilen möchtest, von dem Generator, hörbar gemacht. Die Generatoren sind über all verteilt, so dass du dich immer verständigen kannst.“ Talin überreicht ihm den Chip und Jack klemmt ihn hinter sein rechtes Ohr. „Ich weiß, dass du gerade viele Fragen hast, aber versuche dich auf eine zu konzentrieren, dann wird dir alles leichter fallen.“ Mittlerweile fühlt sich Jack, als könne er alles schaffen, was er nur will. Vor diesen Ereignissen hätte er eher seine Fassung verlo-ren, wenn ihm etwas nicht gepasst hätte.
„Was ist…das hier?“ , ist es Jack knapp gelungen, auch wenn dabei etwas gestottert hat und Talin lächelt wieder erfreut darüber, wie schnell Jack gelernt hat.
„Damit du verstehst, was dieser Gang zu bedeuten hat, werde ich dir erst unsere restliche Welt zeigen. Du kannst jetzt aus dem Kreis herauskommen. Der Generator hat eine starke Aura um dich gebildet, damit du deine Gestalt beibehalten kannst. Es dauert etwas, bis du stark genug bist, um es selbst zu kontrollieren.“
„Verstehe.“ Der noch etwas geplättete O’Neill tritt aus dem Kreis heraus und folgt Talin, die sich soeben umgedreht hat und den Gang entlang geht.
„So, du weißt ja schon, dass wir unseren Planeten nicht verlassen können. Der Planet ist in einem Vakuum gefangen, wo die Zeit mal schneller und mal langsamer verläuft. Unsere Rasse existiert schon seit mehr als 2 Jahrtausende und hat es sich zur Aufgabe gemacht das Zeitgeschehen in der Galaxie zu verfolgen und zu korrigieren, wenn zu viel Chaos entsteht.“ Die Beiden erreichen das Ende des Ganges, der in einen großen Raum, der eher schon die Fläche eines Fußballfeldes hat, führt. Sonnenstrahlen, die durch hohe Fenster in die Halle dringen, erhellen sie. Aus der Halle, der ganz in Weiß ist, führen weitere Gänge hinaus. Zwischen den Gängen hängen große Bildschirme, die entweder so eine Art von Sendung zeigen, oder man kann erkennen, wie sich Personen dar-über mit anderen unterhalten. „Das ist eine unserer Zentralen, wo wir die Galaxie und ihre Völker beobachten“, deutet Talin mit einer großen Handbewegung in die Halle, während sie mit Jack noch immer am Ende des Ganges steht. „Die Gänge, die du siehst, führen zu anderen Portalen, die wir benutzen, damit ein Teil von uns, den Planeten verlassen kann.“ Jack kommt aus dem staunen nicht mehr raus, als er die sonnendurchflutete Halle erblickt. Zuerst weiß er nicht, was er dazu sagen bzw. denken soll. „Wow“ , bekommt er dann nur heraus und neben ihm lächelt Talin erfreut. „Solange du hier bist, kannst du dich frei bewegen“, erläutert die Shalindara weiter. „Ich muss dich jedoch bitten, nicht die anderen Gänge, über denen Symbole hängen, zu betreten. Sie führen zu anderen Portalen.“
„Ok“, versteht Jack und fragt auch nicht weiter danach.
„Das Symbol von diesem Gang, der zur Erde führt, erkennst du sicher?“ Jack geht einen Schritt vorwärts, dreht sich um, sieht kurz nach oben und er erkennt es tatsächlich. Es ist das Gatesymbol für die Erde.
„Ja, dass kenne ich“, kann Jack mit einem Mal wieder normal sprechen und sieht wieder zu der beeindruckten Talin.
„Erstaunlich“, stellt sie fest. „Du hast dich aber schnell regeneriert. In anderen Fällen hat es einige Stunden gedauert. Bei dir war es nicht mal eine.“ Jack kann dazu nur mit den Schultern zucken. „Es war dann wohl keine falsche Entscheidung, dich hierher zu holen. Immerhin hast du dich auch weiterentwickelt.“
„Mhm. Ein komisches Gefühl war es schon, als ich mich von meinem Körper gelöst habe. Ich konnte es mal bei Daniel beobachten, als ein höher entwickeltes Wesen ihm beim Aufstieg gehol-fen hat.“
„Du meinst Oma Desala.“ Jack sieht überrascht zu Talin.
„Woher kennst du sie?“
„Ich sagte doch, dass wir euch beobachtet haben und da sind wir auch auf die Antiker gestoßen.“
„Verstehe.“
„So, jetzt zeige ich dir den Rest und stelle dir ein paar Leute vor.“ Die Beiden gehen ein paar Stu-fen runter und Jack beobachtet das rege Treiben in der Zentrale, die wirklich groß ist. In der Mitte der Halle ist ein großer runder Tisch, an dem ein paar Leute stehen und sonst stehen kleinere Ti-sche überall herum, an die sich hin und wieder Leute setzen. Sie erreichen die Mitte der Halle und Jack beobachtet, wie Hologramme über dem Tisch auftauchen und wieder verschwinden. Auch über den kleineren Tischen kann Jack jetzt Hologramme erkenne, die ebenfalls auftauchen und wieder verschwinden.
„Ah, wir haben einen neuen Gast“, bemerkt ein weißhaariger Mann, Mitte 40, der dieselben Sa-chen wie Talin anhat. Neben ihm stehen zwei weitere, ebenfalls weißhaarige, Männer, dessen Frisuren kürzer oder mal länger sind.
„Hallo“, begrüßt Jack die anderen und bekommt verwunderte Blicke. Die beiden Männer im Hin-tergrund tuscheln etwas, doch der Herr vor Jack lächelt.
„Das ist sehr selten, dass sich jemand so schnell regeneriert“, stellt der gleichgroße Mann fest. Wieder zuckt Jack mit den Schultern.
„Ich bin Jack O’Neill“, stellt er sich daher vor und reicht seinem Gegenüber die Hand.
„Ja, ich weiß, wer du bist. Es freut mich, dich endlich kennen zu lernen“, entgegnet er und schüt-telt Jacks Hand.
„Ich bin Rando. Das ist Nischa und Jo.“, stellt er sich und seine Kameraden vor. „Ich bin für diese Zentrale verantwortlich, aber jeder hat seine eigenen Aufgaben“, erklärt Rando. „Wenn du fragen hast, wird Talin sie dir sicher beantworten, ansonsten kannst du auch die anderen hier fragen. Je-der wird dir helfen können.“
„Danke.“ Rando sieht hinter Jack jemanden und winkt ihn heran.
„Hier ist noch jemand, der dich begrüßen will“, deutet Rando hinter Jack, der sich umdreht und ihm fast die Spucke wegbleibt, denn Belor steht vor ihm.
„Was machst du denn hier?“
„Dasselbe, wie du“, antwortet Belor und mit dieser Antwort ist Jack vollkommen zufrieden. Zu anderen Zeiten hätte er sich wohl mehr Gedanken darum gemacht. Rando sieht zu Nischa und Jo.
„Macht ihr Beide bitte weiter. Ich werde dann wieder zu euch kommen.“ Nischa und Jo nicken und drehen sich wieder zum Tisch.
„Belor ist vor kurzem zu uns gestoßen. Er hat etwas mit dem zu tun, weshalb du hier bist“, erklärt Rando.
„Ich habe dir ja schon erklärt, dass dein Tod, einer der Auslöser war, dass die Zeitlinie zum Teil nicht so läuft, wie sie sollte“, erläutert Talin wieder. „Wir können auch in parallele Universen reisen und in einigen ist alles so, wie es eigentlich in deiner Zeit sein sollte.“
„Kommt mit“, fordert Rando die Drei nun auf und geht wieder Richtung Erdportal. „Du musst wissen, dass jedes Volk oder eine Person mehrere Bestimmungen in seinem Leben hat“, teilt Ran-do mit, während die anderen ihm folgen, haben dann den Gang, in dem sich das Erdportal befin-det, erreicht und Rando bewegt sich links vom Gang auf eine Wand zu, in der er verschwindet. Mit großen Augen sieht Jack zu Talin, doch die deutet ihm Rando zu folgen. Langsam geht O’Neill auf die Wand zu, doch wie das Erdportal ist auch hier keine wirkliche Wand und daher wird er, durch eine kleinen Sog, hinein gezogen und befindet sich in einem kleinen Raum. Über ihm an der Decke tauchen Hologramme auf und verschwinden wieder. Zwischendurch kann Jack eines erkennen. Sie sind von der Erde und zeigen Geschehnisse, die passiert sind oder noch pas-sieren. Hinter Jack tauchen nun auch Talin und Belor auf.
„Das ist ein Informationsraum, der alle Daten über deine Welt sammelt. Du würdest es als eine Bibliothek bezeichnen.“ Rando sieht zu Talin, die an ihren Armreif greift und dieses Mal eine Grüne Taste drückt. Sogleich tauchen ein kleiner Tisch und vier Stühle auf.
„Bitte setzt euch“, fordert Rando die Drei auf und die Neugier in Jack wird langsam immer grö-ßer, denn es ist schon erstaunlich, was in den letzten Stunden passiert ist. An dem Tisch sind ge-rade ein paar Tasten aufgetaucht, die Rando nun betätigt. „Nun, was du gleich erfahren wirst, ü-berrascht dich bestimmt aber dir wird auch einiges klar. Höre erst ein Mal zu. Hinterher kannst du Fragen stellen.“
„Alles klar.“ Allmählich merkt Jack, dass er sich wirklich verändert hat. Seine Gefühle hat er nun besser im Griff und hat auch mit Dingen abschließen können, die ihm noch immer Sorgen bereitet hatten. Dazu gehörte auch der Tod seines Sohnes, den er jetzt endgültig hinter sich gelassen hat.
„Dein Schicksal und Belors sind unweigerlich miteinander verbunden. Ihr Beide werdet zusam-men die Zeitlinie verändern müssen, um schwerwiegende Folgen zu verhindern oder um sie hin-auszuzögern.“
„Wir haben es schon einmal versucht, dass das schwere Folgen hatte“, meint Talin.
„Wie meinst du das?“, möchte Jack wissen und sieht von Rando zu Talin, die links neben ihm sitzt.
„Wir haben deiner Tochter geholfen die Zeit zu verändern und sie hat uns betrogen.“
„Was? Wieso?“
„Du musst wissen, es gibt ein anderes Volk, die Mesis, das auch die Zeitlinien verändert, aber zum schlechten“, erklärt Rando wieder. „Sie existieren auch außerhalb der Zeit, können ihre Welt aber verlassen. Durch sie, sind schon einige Ereignisse schief gelaufen und haben Chaos verur-sacht.“
„Hathor?“, fragt Jack plötzlich, ohne dass er lange darüber nachgedacht hat.
„Genau“, antwortet Rando überrascht und sieht zu Talin, die ebenfalls überrascht aussieht. „Wie bist du darauf gekommen.“
„Ist mir nur so eingefallen“, merkt Jack, der selbst erstaunt ist. „Das ist das einzige Chaos von dem ich weiß.“ Jetzt begreift Jack, was Talin eben gemeint hat. „Willst du damit sagen, ihr habt Joan die Möglichkeit verschafft, in der Zeit zurück zu reisen, um uns vor Hathor zu warnen.“
„Ja.“
„Wie hat sie euch dann betrogen?“
„Indem sie deiner Tochter Informationen über den Verlauf der Zukunft gegeben hat. Außerdem hat sie die Begegnung mit Belor eingefädelt, die jedoch erst zu einem bestimmten Zeitpunkt er-folgen sollte.“
„Dann hätte er aber Joan nicht helfen können, als sie auf Sethurs Schiff im Kerker festgehalten wurde und von John zu Tode gefoltert wurde“, stellt Jack klar und sieht dankbar zu Belor, der ihm zunickt.
„Das wissen wir. Diesen Punkt wollen wir daher auch etwas verändern. Dazu später aber mehr. Joan darf nicht von Belor gerettet werden, denn du weiß nicht, dass Beide bereits kurz danach Gefühle für einander entwickelt haben“, meint Rando und sieht zu Belor, der etwas verlegen aus-sieht.
„Stimmt das?“, möchte jetzt auch Jack wissen, sieht aber nicht verärgert aus.
„Ja“, ist Belor verlegen, selbst für einen Halda, die starke Kämpfer sind.
„Du musst verstehen, dass ich dir jetzt nichts Genaues sagen kann, aber Joan darf nicht abgelenkt werden. Sie muss erst ihre Erfahren mit anderen Dingen machen, bevor sie für so etwas wieder richtig bereit ist“, klärt Rando den Tau’ri auf, doch der sagt nichts.
„Als wir erfahren haben, dass sie Tagebücher verfasst hat, wussten wir, dass sie ihr Wort nicht gehalten hat“, bezieht sich Talin auf das vorherige Thema. „Sie sollte euch nur mit Hathor helfen. Das meiste, was sie geschrieben hat, war die Wahrheit, aber Daten über Welten, die sie deiner Tochter gegeben hat waren manipuliert. Eine davon, waren die Daten über Belors Welt.
„Ok, dass verstehe ich jetzt“, zeigt er Verständnis, selbst wenn sie hier über die Rettung seiner Tochter sprechen, denn er scheint nicht mehr der Alte zu sein. „Du hast eben gesagt, dass die Me-sis ihren Planeten verlassen können“, kommt Jack auf sie zurück und sieht wieder zu Rando.
„Ja, sie haben auch eine Fähigkeit, mit der sie die Gefühle eines Menschen oder eines anderen Wesens beeinflussen können. So haben sie es auch geschafft, dass Sam dir nicht zugehört hat und du dich anschließend erschossen hast.“
„Na ja, zu dem Punkt hätte ich noch ne Frage.“
„Und welche“, möchte Rando wissen, glaubt aber schon, was Jack fragen will.
„Ist es möglich, dass ein Geist, ein Kind zeugen kann.“ Randos Gefühl hat ihn nicht getäuscht, denn genau diese Frage hatte er erwartet und grinst.
„Nun, dass hast du uns zu verdanken“, klärt Talin ihn lächelnd auf.
„Wie jetzt?“
„Wenn es wirklich nötig ist, können auch wir bestimmte Dinge beeinflussen, dass kostet aber viel Energie. Deine Bestimmungen waren zu groß, um sie einfach wegzuschmeißen. Dein Planet war, zu diesem Zeitpunkt, noch von dir abhängig. Erst wenn deine Töchter alt genug sind, um deine Ziele weiterzuführen, würde deine Aufgabe enden.“ Ungläubig darüber, was er eben gehört hat, schüttelt O’Neill den Kopf. Die Erde war von ihm abhängig. Nun jetzt würde er es schon eher glauben, als noch vor ein paar Stunden.
„Ich bin also der Messias. Oder wie?“
„Das nicht gerade, aber ein wichtiger Teil, der die Erde für die Galaxie bereit macht. Du hasst es doch geschafft, dass das Stargateprogramm öffentlich gemacht wurde.“
„Ja, ein bisschen.“
„Also, dann solltest du es auch wieder tun und Ereignisse, die falsch gelaufen sind, berichtigen.“
„OK, aber eines möchte ich noch wissen.“ Rando und Talin sehen ihn fragend an und daher spricht Jack weiter. „Wenn ihr die Zeitlinie beobachtet habt, mir bei der Zeugung von Joan gehol-fen habt und Joan aus der Zukunft zu uns geschickt habt, warum bin ich dann hier?“ Rando sieht zu Talin und dann zu Belor.
„Würdest zu uns für ein paar Minuten entschuldigen“, bittet er Belor den Raum zu verlassen.
„Aber natürlich“, versteht er es, steht auf und verschwindet wieder durch die Wand.
„Auch wenn wir euch bei einigen Dingen geholfen haben…“, beginnt Rando und lehnt sich gegen den Tisch. „…war die Zeitlinie durch die Mesis sehr schwer beschädigt worden.“ Jack runzelt die Stirn.
„Hathor.“ Rando nickt. „Ok, aber das habt ihr doch wieder geändert, in dem ihr Joan in der Zu-kunft geholfen habt.“
„Das stimmt, aber wir glauben, dass die Mesis da auch ihre Finger mit im Spiel hatten. Als wir ihr die Möglichkeit aufgezeigt haben, hatten wir nicht den Eindruck, dass sie die Zeitlinie nicht noch mehr beschädigen wollte. Schon allein, weil Sam ihre Mutter ist.“ Jack grinst verstehen, hört dann aber wieder ernst zu. „Deshalb glauben wir, dass die Mesis in diesen Jahren, so viel Einfluss auf Joan hatten, dass sie unsere Forderung ganz ausgeschaltet hat. Keine andere Einmischung in die Zeit.“ Jack atmet einmal langsam ein und wieder aus, da er diese Informationen erst mal verdauen muss.
„Jack,…“, schaltet sich jetzt Talin wieder ein. „…aus diesem Grund haben wir dich hergeholt. Wenn das so weitergeht und ich vermute mal, dass die Mesis sicher weitermachen, läuft alles noch mehr aus dem Ruder.“
„Und da wollt ihr wenigstens einige Punkte grade biegen.“ Erleichtert darüber, dass Jack es so gut verstanden hat, nicken sie.
„Genau“, antworten Beide daraufhin.
„Es gibt allerdings noch ein paar Dinge“, äußert sich Rando und setzt sich unter einem erstaunten Blick, von Jack, der aber nichts sagt, rechts neben ihn. „Was ich dir jetzt sage, wird dir vielleicht nicht gefallen.“ O’Neill sieht ihn fragend an und glaubt auf alles vorbereitet zu sein, aber nach-dem was er gerade gehört hat, glaubt er an gar nichts mehr. „Belors Volk ist ein wichtiger Be-standteil, denn die Erde wird einem größeren Feind begegnen, gegen den sind die Goa´uld harm-los. Die Erde wird viele Verbündete brauchen und deine Töchter können dazu beitragen.“
„Und wie?“, hat Jack seine Sprach wieder.
„Zuerst. Dir ist klar, dass ihr den Halda erst später begegnen müsst?“ Jack nickt.
„Gut. 2. Die Beziehungen zwischen euch und den Halda müssen noch enger werden. Damit meine ich, dass Joan und Belor, sobald die Zeit gekommen ist, heiraten sollen. 3. Tamara muss ebenfalls eine stärkere Brücke zwischen euch und den Tok´ra bilden. Sie ist zwar eine Tok´ra, wie ihr Großvater, doch sie klammert sich noch viel zu stark an die Erde. Eine Verbindung mit einem Tok´ra würde ihren Status erheblich verbessern und diese Beziehung noch mehr stärken.“ Um Jack ein bisschen Luft zu geben macht Rando eine Pause, damit diese Nachricht erst einmal sa-cken kann. Jack sieht Rando immer noch an, doch nichts hätte ihn auf diese Nachricht vorbereiten können. Der Mensch steht auf, geht ihm Raum auf und ab und denkt darüber nach. Talin und Rando beobachten ihn und sind auf die Antwort gespannt, die ihnen die Zukunft der Erde preisge-ben wird.
„Ist das alles, oder kommt da noch mehr.“
„Nein, da ist noch etwas. Wenn ein bestimmter Zeitpunkt kommt und deine Aufgabe auf der Erde erfüllt ist, musst du hierher zurückkehren.“ Jetzt bleibt Jack abrupt stehen.
„Was muss ich?“, ist er mit einem Mal wütend und Rando sieht, wie Talin, erschrocken aus.
„Ganz ruhig“, versucht Talin ihn wieder zu beruhigen, denn sonst würde sich die Aura, die Jack umgibt, auflösen. „Wenn du dich wieder beruhigst, erklären wir es dir.“
„Dass solltet ihr auch. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich auf der Erde geblieben“, schreit Jack nun und gleichzeitig wird ihm schwindelig. Sofort springt Talin auf, um ihn zu stüt-zen, als sie sieht, wie er schwankt.
„Bitte beruhige dich wieder. Du musst dich konzentrieren. Die Aura, die dich umgibt, wird nicht halten können, wenn du dich so aufregst. Spare deine Kräfte“, rät Talin ihm und langsam hat sich Jack wieder gefasst, denn das hätte ihm jetzt auch noch gefehlt, wenn er sich hier aufgelöst hätte.
„Es geht mir gut. Alles wieder in Ordnung“, versucht er ihr klar zu machen, doch es scheint, als wollte er es sich selbst klar machen.
„Na schön“, ist Talin nicht wirklich überzeugt, lässt ihn aber dennoch los.
„Vielleicht solltest du dir eine Pause gönnen“, schlägt Rando vor und steht nun ebenfalls von sei-nem Stuhl auf.“
„Nein es geht schon. Der Schock war nur etwas groß, als du gesagt hast, dass ich nicht auf der Erde bleiben kann.“
„Das kann ich sehr gut verstehen.“
„Ich hätte es dir früher sagen sollen, aber ich hatte keine andere Wahl“, versucht Talin sich zu entschuldigen.
„Mach dir keine Gedanken. An deiner Stelle hätte ich dasselbe getan“, zeigt Jack Verständnis und merkt erneut die Veränderung, die er durch die Weiterentwicklung gemacht hat. Der kleine Wut-ausbruch gerade war wohl ein kleiner Ausrutscher, der sich nicht wiederholen sollte. „Würdet ihr mir trotzdem erklären, warum ich die Erde verlassen muss.“
„Natürlich“, kommt es von Rando. „Erst möchte ich wissen, wie du zu den anderen Punkten stehst.“
„Nun, ich denke, dass Joan und Belor irgendwann sowieso zusammen gekommen wären, selbst wenn sie sich, z.B. erst Jahre später getroffen hätten. Belor hat ja vorhin schon zugegeben, dass er sich zu ihr hingezogen fühlt und bei Tamara hatte ich immer gehofft, dass sie ihre Rolle als Tok´ra ernster nehmen würde. Sollte der größere Feind kommen, so wie ihr sagt, tue ich alles, um diesen zu besiegen“, erklärt Jack stolz und erkennt, dass die Entscheidung, die Talin und Rando getroffen haben, gar nicht so schlimm ist. „Ich verstehe. Das ist der Preis, den ich zahlen muss, damit ich meine Familie und die Erde rette kann.“ Schon wieder sehen Rando und Talin verblüfft aus, denn eine ähnliche Antwort wollte Rando ihm gleich geben. Aus diesem Grund hatten sie diese Entscheidung Jack abgenommen.
„Nicht nur deswegen. Unser Volk hat vor langer Zeit Inschriften auf Shalindara entdeckt, die das Schicksal aller Völker im Universum beinhalten. Auch jedes einzelnen Wesens. Auf der Erde gibt es so viele Menschen, die noch gar nicht wissen, was sie erwarten wird“, offenbart Rando einen Teil.
„Was du noch nicht weißt, ist, dass ein Drittel unseres Volkes aus fremden Völlern besteht“, ver-traut Talin ihm an.
„Man, dass wird ja immer interessanter. Mein Schicksal ist es also, dass ich hier auf diesem Pla-neten leben werde?“
„Genau. Aber nicht nur du“, rutscht es Rando raus, wechselt jedoch so schnell das Thema, dass Jack auf die Bemerkung nicht geachtet hat. „Deshalb mussten wir dich auch früher herholen, als normalerweise“, bezieht sich Rando auf das Erklärte von eben, als Jack wissen wollte, warum er hier ist. „Wir verraten dir jetzt etwas, was diesen Planeten nicht verlassen darf.“
„Versprochen.“
„Die Erde wird dieselbe Entwicklung durchmachen, die du durchgemacht hast. Es wird jedoch noch eine sehr, sehr, sehr lange Zeit vergehen, bis es soweit ist.“
„Dann kann ich also von hier aus beobachten, wie sich die Erde entwickeln wird.“
„Natürlich, aber mach dir darüber noch keine Gedanken. Für dich gibt es noch viel zu tun, bis es soweit ist.“
„Darf ich die Inschriften mal sehen“, fragt Jack, weil ihn die Neugier gepackt hat, bereut die Fra-ge aber schon im selben Augenblick.
„Nein“, ist Rando ernst. „Das würde dich zu viel beeinflussen und du könntest deine Aufgabe nicht erfüllen. Außerdem ist es nur den Leuten gestattet, die hier geboren sind.“
„OK. Das verstehe ich“, stimmt Jack zu.
„So, ich denke, dass du jetzt alles weißt, was du über uns wissen musst.“
„Mit Sicherheit“, meint Jack lächelnd.
„Talin wird dir alle Informationen geben, die du brauchst, um die Zeitlinie zu korrigieren.“ Talin nickt, Rando verlässt den Raum, durch die Wand und jetzt stehen nur noch die Beiden im Raum und über ihren Köpfen tauchen noch immer Hologramme auf und verschwinden wieder. O’Neill sieht zu Talin, die noch immer neben ihm steht.
„Den Chip, den du noch trägst werde ich gleich so präparieren, dass ihn auf der Erde niemand sieht.“ Talin holt aus ihrer Tasche etwas, dass einem Kugelschreiber ähnlich sieht.
„Und wie?“
„Mit diesem Gerät…“, erklärt Talin und deutet auf das schmale Gerät in ihrer Hand. „…kann ich den Chip so einstellen, dass er zeit verschoben ist. Nur du wirst wissen, dass er da ist.“ Sie stellt den Chip ein. „Allerdings,…“, stoppt Talin und Jack runzelt die Stirn.
„Was?“
„…wird es auch so sein, dass er deine Erinnerungen absorbiert, sobald der Generator deine Aura entfernt. Du wirst dich an nichts erinnern, was hier passiert ist.“
„Warum?“
„Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit du dich auf deine Aufgabe konzentrieren kannst. Du wirst zwar wissen, was du bist und dass du uns getroffen hast, aber mehr auch nicht.“
„Verstehe“, antwortet Jack und er scheint es wirklich zu verstehen. Talin hat die Modifikationen beendet und Jack dreht sich zu ihr.
„Ich habe auch alle Informationen in den Chip geladen. Er wird dich in die richtige Richtung lei-ten, sobald du ein Ereignis verändern musst.“
„Ich muss also, die letzten 20 Jahre noch einmal durchleben.“
„Sozusagen. Der Chip ermöglicht es aber, dass für dich nur ein kurzer Augenblick vergeht. Das heißt, sobald ein Ereignis verändert wurde und du einen Tag oder einen bestimmten Zeitpunkt erreichst, der mit der alten Zeitlinie übereinstimmt, springst du in der Zeit vor, bis ein anderes Ereignis geändert werden soll. Die neuen Erinnerungen, die durch die Veränderung entstehen werden dir durch den Chip langsam in dein Bewusstsein integriert und überschreiben deine neuen Erinnerung. Sobald du den Tag erreicht hast, an dem ich dich in die Vergangenheit geschickt ha-be, läuft die Zeit für dich wieder normal weiter.“
„Wie lange wird das Übertragen dauern.“
„Nicht lange. Zeit wird eher unbedeutend sein.“
„Was wird denn mit den Erinnerungen, die ich jetzt schon habe? So wie du mir das gerade gesagt hast, würde ich am Schluss Erinnerungen gesammelt haben, die ein 90 jähriger hat.“
„Es kommen nur die Erinnerungen dazu, die wirklich neu sind, der Rest bleibt so, wie er ist oder verändert sich. Die Blockierten die Erinnerung, von dem Besuch hier, werden natürlich über-schrieben. Der Chip ist jetzt mit dir verbunden und wird dir keinen Schaden zufügen, denn er ist intuitiv.“
„Alles klar.“
„Deine erste Aufgabe wird es sein, dass du die Zeugung deiner Tochter hinausschieben musst.“
„Ich denke, dass wird nicht schwer sein. Ich warte ein paar Tage, bis ich mit Sam spreche“, ent-gegnet Jack, ohne sich weiter Gedanken darum zu machen, was Talin ihm gerade gesagt hat. Für ihn war es, als würde sie ihm eine Zeitungsnachricht vorlesen. „Was würde denn passieren, wenn sie zu früh geboren wird?“ Talin säufst, denn sie weiß nicht, ob sie es ihm erzählen soll. Außer-dem könnte genau das Gegenteil von dem passieren, was sie ihm hier mitteilen würde.
„Das erzähle ich dir besser nicht“, antwortet sie daraufhin. „Du wirst es noch früh genug erfahren. Außerdem wirst du Tamara vor dem Virus bewahren müssen. Sie darf nicht zu früh eine Tok´ra werden. Zwar kann sie bei ihren Großvater sein, aber sie sollte erst einen Symbionten bekommen, wenn sie bereit dafür ist. Es kann durchaus sein, dass sie sich selbst dafür entscheidet.“
„Ok, aber wie“, bezieht sich Jack auf den Virus, sieht wie Talin in die Tasche ihres Umhangs greift und eine kleine Kugel raus holt, die einem runden Kaugummi ähnelt.
„Das hier ist ein Mittel, was wir entwickelt haben. Es macht das Virus unschädlich. Du nimmst es ein, bevor du…“, bricht sie ab. „Na ja, du weißt schon“, lächelt Talin etwas verlegen und Jack weiß sofort, was sie meint. „Es wird dann in ihrem Organismus sein, ohne dass deine Ärztin es mitbekommt.“
„War’s das jetzt, oder muss ich noch mehr wissen.“
„Nein, denn Rest wird dir der Chip zeigen und deutlich machen. Er wird dir auch das Zeichen für deine Töchter geben. Dein Gefühl und deine Intuition werden dir ebenfalls dabei helfen“, beendet Talin ihre Anweisungen.
„Man o man o man. Ganz schön viel, was du und Rando mir erzählt habt. Ich hoffe, dass ich das alles schaffe, aber da ich ja schon meinen Körper verlassen konnte, kann ich das auch.“ Talin nickt ihm zustimmend zu und drückt an ihrem Armreif ein letztes Mal die grüne Taste. Der Tisch und die Stühle verschwinden wieder.
„Komm, du solltest jetzt gehen.“ Jack nickt und die Beiden verlassen den Raum, an dessen Decke immer noch die Hologramme erscheinen und wieder verschwinden, und treffen auf der anderen Seite auf Belor.
„Und?“, möchte er wissen.
„Alles klar“, antwortet Jack mit einem Grinsen. „Unser Schicksal erwartet uns.“ Verblüfft dar-über, wie sich Jack gewandelt hat, schüttelt Belor den Kopf, denn auch er hat O’Neills Verwand-lung mitbekommen und ist positiv überrascht.
„Ich erkenne dich gar nicht wieder.“
„Wie solltest du auch. Ich habe endlich das Universum auf meiner Seite und es ist wirklich gut zu mir“, erklärt er grinsend, während Talin schon den Gang Richtung Portal gegangen ist. Schnell verabschiedet sich Jack nun von Belor, obwohl es nicht lange dauern wird, bis sie sich wieder sehen.
„Bis dann.“
„Klar. Wir sehen uns in 20 Jahren“, erwidert Jack und wenn ihn seine Kollegen und Freunde in diesem Moment sehen könnten, würden sie ihn nicht wieder erkennen. Die Beiden schütteln sich kurz die Hände und dann folgt Jack in Windeseile seiner neuen Freundin, die am Generator ange-langt stehen bleibt und sich zu Jack dreht, der sie soeben erreicht.
„Du wirst sicher verstehen, dass du dich nicht anders benehmen darfst, als vorher“, will sie ihm noch einmal deutlich machen, denn sonst würde er scheitern. „Es muss so sein, als wäre nichts passiert.“
„Natürlich“, ist Jack jetzt ernst.
„Nun, dann begib dich in den Kreis. Der Generator wird den Chip aktivieren und die Aura auflö-sen.“
„Lande ich wieder vor dem Tor“, hat Jack eine letzte Frage. Sein Gegenüber nickt zuerst und schüttelt mit dem Kopf.
„Ja und Nein. Nur solange, bis du in deinem Körper bist, denn dann werde ich dich erneut in die Vergangenheit schicken und wie das erste Mal, wirst du in deinem Bett aufwachen. Sobald die Zeit kommt, wirst du auf diesen Planeten zurückkehren.“ Der General nickt, stellt sich in den Lichtkreis des Generators, aus dem erneut der helle Strahl herauskommt und die Aura, die Jack umgeben hat, auflöst. Langsam schließt er seine Augen und bis auf den Gedanken an Sam, der ihm ein Gefühl von Wärme verleit, befreit er sich von allen Gedanken, während er von dem Strahl Molekül für Molekül aufgelöst wird. Nur einen Moment später, nachdem der Strahl wieder ver-schwunden ist, schwebt wiederum die leuchtende Kugel in der Mitte des Kreises. Ein letztes Mal lächelnd Talin Jacks Geist zu, der kurz darauf auf die Wand zufliegt und in ihr verschwindet.

Auf der Erde sind nur wenige Momente vergangen, seit Jacks Geist durch das Tor verschwunden ist. Der tote Körper von Jack liegt am Boden und keiner könnte auch nur erahnen, was hier pas-siert ist, hätte jemand Jack gefunden. Soeben taucht der Ereignishorizont auf und lässt den Raum in einem Blau schimmern. Nicht lange und die leuchtende Kugel fliegt aus dem Gate Richtung leblosen Körper, über dem Jack noch einen kleinen Moment verweilt, bis er sich diesem schluss-endlich langsam nähert und darin verschwindet. Ein weißes Licht umhüllt den Köper, bis er sich in Luft auflöst, in seinem Bett landet und nach wenigen Sekunden, in denen kein Lebenszeichen im Körper ist, fängt das Herz wieder an zu schlagen. Es dauert nicht lange, bis die Augenlieder anfangen zu zucken und Jack seine Augen öffnet. Für einen Moment hatte er vergessen, wo er war, doch die Erinnerungen und auch die Kraft kehren langsam zurück. Er befindet sich wieder in seinem Bett und die Uhr auf dem Nachttisch zeigte erneut 9 Uhr an. Kurz tastet er hinter sein rechtes Ohr und auch wenn der Chip zeit verschoben ihn, kann er ihn trotzdem spüren.

Die nächste viertel Stunde machte er dasselbe, bis er auf den Parkplatz des SGC fuhr. Dieses Mal ist er vorbereitet, als auf den Aufzug wartet und bis dieser sich zeigt, denkt er über das Treffen mit Talin nach, doch viel weiß er nicht mehr. Er muss sich jetzt auf seine Aufgabe konzentrieren und schon öffnen sich die Türen des Fahrstuhls, in den er einsteigt losfährt. Immer noch ist Jack ver-blüfft darüber, dass er sich weiterentwickelt hat, wo er nicht mal so schlau wie Daniel ist und plötzlich fällt ihm etwas ein. Was ist, wenn Daniel etwas spürt, aber eigentlich kann er sich ja an nichts mehr erinnern. Die Anzeige an der Wand deutet ihm, dass sich der Aufzug Ebene 5 nähert und Sam gleich einsteigt. Sekunden später öffnen sich die Türen und der Major betritt den kleinen Raum.
„Sir“, begrüßt sie ihn wieder kurz und stellt sich links von ihm.
„Carter“, ist seine Antwort genauso kurz. Die Türen schließen sich und der kleine Raum setzt sich wieder in Bewegung.
„Haben Sie Ihren Klon weggebracht?“, fragt sie dann schließlich und somit beginnt Jacks Aufga-be.
„Jeep. Es ist immer noch komisch zu wissen, dass jetzt dort draußen eine kleinere Version von mir herumläuft.“
„Vielleicht haben Sie Recht.“ Gerade erreicht der Fahrstuhl Ebene 16, bleibt stehen und die Türen öffnen sich. Der Major steigt aus, bleibt vor den Türen stehen und dreht sich noch mal zu ihm um.
„Sir?“
„Ja Carter?“, versucht er sie fragend anzusehen.
„Schön, dass Sie wieder da sind“, antwortet sie mit ihrem berühmten Lächeln.
„Danke Sam.“ Kurz darauf schließen sich wieder die Türen und der Fahrstuhl fährt weiter Rich-tung Ebene 28. Diesen Teil konnte er somit schon mal abhaken, weil eigentlich hatte er es sich schwerer vorgestellt, aber das war es offensichtlich nicht. Er weiß auch, dass noch schwierigere Dinge kommen werden und ein erneutes Rucken des Aufzuges sagt ihm, dass der Fahrstuhl sein Ziel erreicht hat. Der Colonel steigt aus und macht sich auf den Weg zum General, um sich zu-rück zu melden.

In der Zwischenzeit ist Sam auf dem Weg zu ihrem Labor, um zu arbeiten. Sie findet es ein biss-chen merkwürdig, dass er sie gar nicht nach den Geschehnissen, die in seiner Abwesenheit pas-siert waren, gefragt hat. Vielleicht würde er sie noch danach fragen, denn eigentlich wollte sie ihm alles erzählen. Nach diesen Tagen ist ihr Gefühlsleben wieder ein wenig durcheinander geraten und sie glaubt, dass es endlich Zeit wird, darüber zu sprechen. Vielleicht redet sie erst mal mit ihrer Freundin Janet darüber, denn sie hat immer einen Rat, so dreht sich Sam um und geht zur Krankenstation. Auf dem Weg dorthin rennt sie fast andere Mitarbeiter um, so in Gedanken ist sie versunken.
„Hallo Janet“, begrüßt sie ihre Freundin, als sie die Station betritt. Janet steht gerade an einem Medizinschrank und macht eine Inventur.
„Oh Sam, was machen Sie denn hier? Wollten Sie nicht arbeiten?“, wundert sich die quirlige Ärz-tin, als sie den Major neben sich stehen sieht.
„Ja, aber ich muss mit jemanden reden“, ist Sam etwas durcheinander und setzt sich hinter Janet auf die Bettkante, eines der leeren Krankenbetten. Die Ärztin zählt noch eben die Flaschen zu-sammen und notiert auf dem Brett, in ihrer Hand, eine Nummer.
„Was ist denn los“, fragt sie, als sie sich zu Sam umgedreht und das Brett neben Sam aufs Bett gelegt hat.
„Eigentlich weiß ich es selbst nicht.“
„Dann fangen Sie einfach am Anfang an. Irgendetwas muss doch ihre Stimmung verhagelt ha-ben.“
„Der Colonel.“
„Warum der Colonel?“ Nervös spielt Sam mit ihren Fingern. „Nun, was ist mit dem Colonel.“
„Ich habe ihn gerade im Fahrstuhl getroffen. Ich fragte ihn, ob er seinen Klon weggebracht hat, aber das war eigentlich offensichtlich. Er meinte, dass es ihm merkwürdig vorkommt, wenn drau-ßen eine kleine Version, von ihm, herumläuft. Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, hab ich ihm zugestimmt.“
„Ja und dann?“
„Nichts.“
„Wie „Nichts“?“
„Der Fahrstuhl hat angehalten und ich bin ausgestiegen.“ Janet versteht nun nichts mehr.
„Sie wollen mir also sagen, dass Sie sich wegen „Nichts“ sorgen machen.“ Sam nickt.
„Ich hatte erwartet, dass er nach den Geschehnissen fragt.“ Die Ärztin fängt an zu grinsen.
„Sam, eines müssten sie doch in den Jahren gelernt haben. Nämlich, dass man vom Colonel gar nichts erwarten kann.“
„Ja, aber ich wollte ihm endlich sagen, was ich empfinde“, lässt sie jetzt die Katze aus dem Sack und somit versteht Janet auch Sams Verhalten.
„Ich bin froh, dass Sie zu mir gekommen sind. Manchmal sind solche Momente einfach nicht immer die beste Möglichkeit, um jemanden so wichtige Dinge, wie Gefühle, mitzuteilen.“ Der Major merkt, dass ihre Freundin Recht hat, fühlt sich nun schon besser atmet einmal durch.
„Sie haben Recht. Ich warte einfach einen besseren Moment ab, wenn es den überhaupt gibt“, erklärt sie Janet, die jetzt überrascht wirkt. „Ich brauchte einfach jemanden, der mir zuhört.“
„Dafür sind wir doch Freunde. Machen Sie sich keine Gedanken, denn der richtige Moment kommt bestimmt, aber sie sollten auch nichts überstürzen.“ Ihr Gegenüber nickt und sieht schon viel erleichterter aus. Soeben betritt eine Schwester den Raum.
„Denise, bitte machen Sie die Inventur des Medizinschranks weiter“, bittet sie die Schwester und reicht ihr das Brett.
„Natürlich“, antwortet diese und nimmt das Brett entgegen.
„Beim Morphium ist eine 5 ml Flasche kaputt gegangen. Bestellen Sie 2 neue“, gibt sie der Schwester noch eine Anweisung und wendet sich dann Sam zu, die wieder in Gedanken ist. „Sam?“
„Mhm?“
„Alles in Ordnung?“
„Sicher. Dachte gerade darüber nach, was ich heute zum Mittag essen soll.“ Janet lacht, denn sie hat schon gedacht, dass ihre Freundin erneut über den Colonel nachdenkt.
„Haben Sie Lust auf einen Kaffee?“
„Gerne“, antwortet Sam und die Beiden verlassen die Krankenstation.

Da Jack beim letzten Mal, um diese Zeit, schon das Treffen mit Sam in der Kantine hatte, muss er sich überlegen, was er jetzt macht. Ihm fällt jedoch nichts ein, denn nach Hause kann er ja nicht wieder gehen, wo er sich eben beim General zurückgemeldet hat. Gerade erreicht Jack sein Quar-tier und als er hinein geht, fällt sein Blick auf den Schreibtisch.
„Ah, dass ist mal was anderes“, versucht er ernst zu klingen, aber es gelingt ihm nicht wirklich, da sein Schreibtisch kleinen Berg von Akten beherbergt, die noch durchgearbeitet werden müssen. Hammond hat nichts davon gesagt, aber was soll’s, dann würde er einfach die Akten bearbeiten. „Dann hab ich wenigstens etwas zu tun und die Zeit vergeht.“ Während er sich an den Schreib-tisch setzt, sieht er auf seine Uhr und merkt, dass er noch viel Zeit überbrücken muss, bis die Be-sprechung beginnen würde. „Warum kann der Chip das nicht erledigen“, meint er laut und öffnet die oberste Akte.
„Weil das deine Aufgabe ist“, hört er dann und sieht sich im Raum um. In der anderen Ecke, ge-genüber vom Schreibtisch, steht Talin und beobachtet ihn. Nervös steht er auf und sieht auf den Flur, da die Tür noch offen steht, aber zu seiner Erleichterung ist niemand zu sehen und so begibt er sich zur Tür.
„Kannst du dich nicht anders bemerkbar machen“, will er von Talin wissen und schließt die Tür.
„Warum sollte ich. Nur du kannst mich sehen und hören“, antwortet sie und beobachtet ihn wei-ter.
„Trotzdem. Wenn jemand mitbekommt, dass ich mit unsichtbaren spreche, ist Hammond ganz schnell wieder dabei, mich zu Janet zu schicken“, erklärt er und geht auf sie zu.
„Mach dir keine Gedanken. Sieh zum Schreibtisch.“ Wundernd, was Talin meint, dreht er sich zum Tisch.
„W…Wie?“, stottert er, denn er sitzt noch immer am Schreitisch und blättert die Akten durch. Überrascht sieht er an sich runter und tastet an seinen Arm, da offensichtlich sich und andere Din-ge berühren kann, aber was bedeutet das dann? „Was hast du denn jetzt wieder mit mir ge-macht?“, fragt Jack genervt, aber doch verblüfft und sieht wieder zu der Shalindra.
„Ich war das nicht, sondern du. Deine Lernbereitschaft ist wirklich bewundernswert, denn du hast gerade gelernt, deinen Geist zu projizieren und deinen Körper angewiesen, einfach weiterzuma-chen.“ Immer noch verblüfft darüber, was er noch alles kann sieht er wieder zum Schreibtisch. „Du hast sogar gelernt Dinge zu bewegen, wenn du dich projizierst.“
„Ich dachte, wenn ich mich anderen Dingen widme, würde das nicht passieren und ich wäre wie-der normal.“ Jetzt geht Talin ein paar Schritte auf ihn zu.
„Jack, du wirst nie wieder normal sein. Dein Geist hat vermutlich eine Kompensation gefunden, um die Entwicklung voran zu bringen, auch wenn du dich eigentlich anderen Dingen zuwenden willst. Entwicklung kann man nicht wirklich aufhalten, höchstens verzögern. Bei der Geschwin-digkeit, die du vorgelegt hast, um dich weiter zu entwickeln, wird dir dein Aufstieg sicher nicht schwer fallen.“
„Ich will aber nicht aufsteigen“, ist er fassungslos darüber, dass es so schnell geht.
„Mach dir keine Sorgen, denn dein Anker hier auf der Erde ist noch zu groß, um aufsteigen zu können. Erst, wenn deine Aufgabe wirklich erfüllt ist, wird es eventuell passieren. Vielleicht hast du sogar die Wahl, ob du so sein willst, wie ich oder nur noch ein Energiewesen sein möchtest.“ Auch wenn Talins letzter Satz nicht wirklich hilfreich war, so ist Jack doch trotzdem erleichtert.
„Bleibe ich jetzt so, oder erwartet mich noch mehr?“
„Nein, die Stufe, die du gerade erreicht hast, ist die höchste, die du auf der Erde erreichen kannst.“
„Gott sei Dank“, ist Jack überglücklich, denn wer weiß, was noch alles passiert wäre und nun muss er auch noch drauf achten, dass er seinen Körper nicht verlässt, wenn ihm langweilig ist.
„Ich weiß, wie dir zu mute ist. Bei anderen, denen ich geholfen habe, war es ähnlich, nur nicht so schnell, wie bei dir Anscheinend bist du ein Naturtalent.“ Mit einem Mal klopft es an der Tür.
„Sir“, hören die Beiden eine männliche Stimme.
„Ich muss jetzt gehen. Solltest du meine Hilfe brauchen oder einfach reden, dann wird der Chip es registrieren und mir ein Zeichen geben“, erklärt sie noch und verschwindet. Durch ein weiteres Geräusch dreht sich Jack um und sieht, wie die Tür aufgeht.
„Sir?“, fragt der Mann erneut, sieht sich im Raum um und entdeckt den Colonel am Schreitisch der derzeit nicht weiß, wie er wieder in seinen Körper zurückkommen soll, doch dann fällt ihm etwas ein und er verschwindet in einer Art Sog, der ihn zurück in den Körper zieht.
„Colonel, wachen Sie auf“, rüttelt die Wache an Jacks Schulter, der anscheinend eingeschlafen ist. „Sir, aufwachen“, versucht er es noch mal und hat erfolg, denn soeben macht O’Neill seine Augen auf und hebt den Kopf, wobei an seiner rechten Wange ein Zettel kleben bleibt und der Seargent muss ein wenig grinsen.
„Was ist den Seargent?“, möchte Jack gähnend wissen, befreit sich vom Zettel, an seiner Wange und sieht zu der Wache auf.
„Sie werden im Konferenzraum erwartet.“
„Worum geht’s denn?“
„Die Besprechung um 1400.“
„Sie ist doch erst Mittwoch.“ Der Soldat sieht den Colonel perplex an.
„Heute ist Mittwoch“, antwortet er und nun ist Jack fassungslos.

Seit zehn Minuten sitzen Sam, Daniel und Teal’c im Konferenzraum und warten auf den Colonel, der mal wieder zu spät ist. Hammond ist wieder in sein Büro gegangen, nachdem er einen Sear-gent zum Colonel geschickt hatte.
„Warum kommt er immer zu spät“, will Sam von Daniel wissen.
„Was fragst du mich? Du weißt doch, wie er ist. Man weiß doch nie, ob er mal pünktlich oder wieder zu spät ist.“ Die Beiden sehen zu Teal’c, doch der hebt nur wieder seine Augenbraue.
„Ich habe ihn den ganzen gestrigen Tag nicht gesehen. Wenn du mir in der Kantine nicht gesagt hättest, dass er zurück ist, hätte ich nichts gemerkt.“
„Wo du es gerade sagt. Ich finde, der Colonel ist irgendwie komisch.“
„Das kommt dir nur so vor. Sag mal, hättest du ihm wirklich erzählt, was in seiner Abwesenheit passiert ist?“, möchte Daniel wissen, doch auf die Antwort kann er lange warten, denn soeben ist Jack zur Tür rein, der sich ohne etwas zu sagen gegenüber von der Panoramascheibe neben Teal’c setzt.
„Da sind Sie ja endlich?“, ist der General etwas aufgebracht, als er aus seinem Büro kommt.
„Tut mir leid Sir. Ich bin wohl eingenickt, als ich die Akten durchgegangen bin.“ Kaum hat er das gesagt, sehen sich Sam und Daniel verblüfft an. Der Colonel geht Akten durch. Das kommt den Beiden ziemlich merkwürdig vor.
„Schon gut Jack. Solange das nicht ausartet“, antwortet Hammond und scheint sich nicht ein biss-chen zu wundern, dass O’Neill Akten durchgegangen ist. „Fangen wir endlich an. Heute steht mal eine einfache Mission an, wenn es bei Ihnen überhaupt mal einfache Missionen gab“, beginnt Hammond und verteilt blaue Mappen an die Vier. „P5X-907 ist laut dem UAV nicht bewohnt. Sie können also ohne bedenken dort hingehen. Die Atmosphäre ist atembar und das Ökosystem zeigt viele Pflanzen, aber keine Tiere. Ich möchte also, dass sie Proben von allem sammeln und heraus-finden, warum es auf diesem Planeten keine Lebewesen gibt. Wir könnten diesen Planeten als eine weitere Basis nutzen. Da auf Sie noch andere Aufgaben warten, werden sie bis morgen so viel wie möglich herausfinden. Geben Sie mit schnellstmöglich einen Statusbericht.“
„Verstanden Sir“, antwortet Jack, ohne dass er einen Blick in die Mappe geworfen hat.
„Sehr schön. Sie starten in 20 Minuten“, befielt Hammond und steht auf. Seine Beiden Offiziere stehen ebenfalls auf und warten, bis der General, in seinem Büro verschwunden ist. Kurz danach verlässt der Colonel wortlos den Raum und lässt Drei verwunderte Personen zurück.
„Was war das denn?“, möchte Sam wissen und setzt sich wieder hin.
„Ich habe keine Ahnung“, entgegnet Daniel, dem Jacks Verhalten ebenfalls aufgefallen ist. „Er hat sich nicht mal beschwert oder auch nur den Einsatzplan angesehen.“
„Vielleicht ist O’Neill nur müde“, stellt Teal’c eine Vermutung an und die anderen Beiden schüt-teln gleichzeitig mit dem Kopf.
„Nein, da muss noch etwas anderes hinter stecken“, glaubt Sam an etwas anderes und steht auf. „Wir treffen uns am Tor“, meint sie noch und verlässt, gefolgt von Daniel und Teal’c, den Konfe-renzraum.


Nachmittag (14:45)

Das Tor dreht sich bereits und bis auf Jack, sind bereits alle am Gate versammelt. Auch wenn der Planet unbewohnt sein soll, nehmen alle Waffen mit.
„Chevron vier eingerastet“ , ist Davis Stimme durch die Lautsprecher zu hören. Sam dreht sich zum Kontrollraum, wo gerade Hammond hinter Davis auftaucht.
„Wo ist der Colonel“ , möchte der General durch den Lautsprecher wissen.
„Wir wissen es nicht“, antwortet Sam und gerade rastet der nächste Chevron ein.
„Chevron fünf eingerastet.“
„Er kommt wieder zu spät“, stellt Daniel fest, doch er versteht nicht, warum Jack dauernd zu spät kommt. Sam sieht zu Daniel.
„Was sollen wir bloß mit ihm machen? Vielleicht nimmt ihn seine kleinere Version mehr mit, als wir dachten“, versucht Sam ein Erklärung zu finden.“
„Chevron 6 eingerastet.“
„Wer weiß das schon. Er hat seit gestern kaum ein Wort gesagt.“ Während sich die Beiden über Jack Gedanken machen, steht Teal’c wie angewurzelt vor der Rampe und beobachtet das Gate, an dem gerade der letzte Chevron einrastet.
„Chevron sieben stabilisiert. Wurmloch etabliert“ , verkündet Davis. Eine Sekunde später schießt die blaue Welle hervor und hinterlässt den bekannten Ereignishorizont.
„Auf geht’s Camper“, hören die Drei nun und sehen, wie O’Neill rechts durchs Tor kommt und gleich über die Rampe durchs Tor verschwindet. Die Drei warten nicht lange, sondern folgen ihm sofort und gleich darauf schließt sich wieder das Tor.

Die Vier haben das Gegentor passiert und befinden sich etwa 3 Meter vom Tor entfernt. Jack sieht gerade durch sein Fernglas und kann Ruinen in 2 Km Entfernung erkennen.
„Daniel, 2 Km nördlich sind Ruinen zu erkennen“, teilt er ihm mit, während er weiter durchs Fernglas sieht.
„Alles klar“, antwortet Daniel und geht langsam in diese Richtung.
„Carter, Sie können auf dem Weg dorthin Proben sammeln“, teilt er mit, beendet seine Beobach-tung und steckt das Fernglas wieder weg.
„Verstanden Sir“, entgegnet sie und wundert sich noch immer über sein komisches Verhalten.
„Bei den Ruinen werden wir unser Camp aufschlagen und ihr könnt eure Arbeit machen“, sagt er noch, macht sich auf den Weg und mit Abstand folgen ihm die Anderen.
Während die Drei zwischendurch anhalten, damit Sam proben sammeln kann, geht Jack weiter und hält Ausschau. Etwas sagt ihm dass der Planet nicht unbewohnt ist, aber er kann es nicht ge-nau bestimmen, denn seit seiner Weiterentwicklung hat er ein Gespür dafür entwickelt.
„Was sollen wir hier machen“, fragt er und projiziert seinen Geist, so dass er neben seinem Kör-per läuft.
„Nun, eigentlich solltest du das nicht fragen. Du schreibst zurzeit eine neue Zukunft“, antwortet Talin ihm und taucht rechst neben ihm auf. Wenn sie jemand sehen könnte, würde es schon un-heimlich aussehen, wie zwei O’Neills dort lang spazieren und Talin sie begleitet.
„Das ist mir schon klar, aber ich merke schon, dass die Anderen mich verwundert ansehen und das ist nicht gerade ein gutes Zeichen.“
„Du sollst doch dein altes Verhalten wieder annehmen.“
„Es ist aber nicht gerade einfach, wenn man seinen Körper verlassen kann und sich jetzt sogar projizieren kann.“
„Jack, du schaffst das schon. Nach dieser Mission kann deine primäre Aufgabe starten.“
„Gut, dann sag mir nur eins.“
„Was denn?“
„Geht von diesem Planeten eine Gefahr aus.“
„Nun, nein, es gibt aber etwas, dass ihr finden müsst. Es wird euch hilfreich sein.“
„Alles klar“, antwortet Jack und verschwindet wieder. Also hatte sein Gefühl ihn teilweise ge-täuscht, aber was auch immer hier zu finden ist, ist offenbar positiver Natur. Talin geht noch im-mer neben ihm her, um zu wissen, ob es ihm gut geht.
„Du wirst erfolgreich sein“, versichert sie ihm und verschwindet dann.
„Na hoffentlich“, wünscht er sich und sieht nach den anderen, die ein paar Meter hinter ihm sind. „Vorwärts Leute. Wir sollten vor der Dunkelheit unser Lager aufgebaut haben“, ruft er ihnen zu.
„Jawohl Sir“, antwortet Sam und entscheidet, dass sie später mehr Proben sammelt. „Meine ich dass nur, oder hört er sich wieder, wie der alte Colonel an“, frag sie in Daniels Richtung, der links neben ihr geht.
„Könnte schon sein. Es war vielleicht wirklich nur eine Phase, wegen dem Klon.“ Nun schließen die Drei zu O’Neill auf und den restlichen Weg sagt keiner mehr etwas.

Eine Stunde später erreicht das Team die Ruinen, die sich auf einer kleinen Lichtung befinden und Daniel macht sich sofort daran, diese zu erforschen.
„Gut Camper. Dort drüben, wo die Bäume stehen, baut das Lager auf. Ich werde mich etwas um-sehen“, erklärt der Colonel und fummelt am Funksender in seinem Uhr rum. „Sagt bescheid, wenn etwas ist.
„Verstanden“, antworten Sam und Daniel gleichzeitig, denn Teal’c nickt nur und zieht seine Au-genbraue hoch. Dann verlässt Jack die Lichtung und geht rechts in ein kleines Waltstück hinein, während Sam und Teal’c mit dem Aufbau des Lagers beginnen, hat Daniel bereits ein paar In-schriften an den Ruinen entdeckt.
„Interessant“, stellt er fest und begutachtet die Inschriften weiter. „Dieses Volk wurde von den Goa´uld ausgelöscht, doch irgendjemand muss das hier aufgezeichnet haben“, spricht er zu sich selbst und merkt nicht, dass Sam soeben zu ihm stößt.
„Hast du was gefunden“, hört Daniel hinter sich und dreht sich um.
„Ja Sam. Offenbar lebte hier ein Volk, aber sie wurden vor langer Zeit vernichtet. Jemand hat aber diese Inschriften hinterlassen, nachdem das Volk vernichtet wurde.“
„Woher weißt du dass?“ Daniel zeigt auf ein Symbol in den Inschriften.
„Dieses Symbol ist noch nicht so alt, wie diese Ruinen.“
„Das heißt also, dass dieser jemand noch hier sein könnte.“
„Genau.“ Daniel sieht sich wieder die Inschriften an. „Außerdem muss noch ein anderes Geheim-nis diesen Planeten umgeben, sonst hätten die Goa´uld das Volk doch eher versklavt, als vernich-tet. Dieses Zeichen…“, deutet Daniel auf ein Symbol, das einen Kreis und darin einen Punkt be-inhaltet. „…muss etwas damit zu tun haben.“
„Sieh mal“, erkennt Sam etwas anderes. „Das Symbol beinhaltet Sand und außerhalb sind Risse erkennbar.“ Die Beiden sehen sich an und scheinbar denken sie das gleiche, denn es erinnert sie ebenfalls an das Rätsel, der Asgard, auf Cimmeria, wo so ein ähnliches Symbol entdeckt haben.
„Meinst du, dass wir es wagen sollten“, will Daniel wissen.
„Wir sollten vielleicht erst dem Colonel bescheid sagen.“
„Erst, wenn wir etwas gefunden haben. Wäre doch schwachsinnig, wenn wir den Colonel rufen und dann ist hier gar nichts.“
„Einverstanden.“ Etwas zögerlich legt Daniel seine Hand auf das Symbol und drückt es leicht. Wie die Beiden vermutet haben, ist es ein Art Mechanismus, der sich soeben aktiviert. Das Sym-bol drückt sich in die Mauer und plötzlich bebt der Boden unter ihren Füssen.
„Oh. Oh“, flüstern sie gleichzeitig.
„Carter, was ist da los“ , hört sie Jack über Funk.
„Nichts Sir“, antwortet sie.
„Was heißt „Nichts“? Der Boden bebt und Sie sagen mir, dass das „Nichts“ ist?“

O’Neill ist nur ein paar Hundert Meter entfernt, dreht sich auf dem Absatz um und rennt, so schnell er kann zurück zu den Ruinen. Er braucht nicht lange, bis er dort ist und kann gerade noch sehen, wie sich die Ruinen bewegen und im Boden verschwinden. Sam und Daniel stehen wie angewurzelt ein paar Meter davor und sehen geschockt aus.
„Was ist hier los!“, brüllt Jack, um das Beben zu übertönen und merkt sofort, dass er wieder der alte ist.
„Ich habe etwas gefunden“, flüstert Daniel so, dass Jack ihn noch hört.
„Was denn. Etwa wie man uns töten kann“, ist Jack außer sich.
„Er ist auf jeden Fall wieder er selbst“, murmelt Sam in Daniels Richtung. Während die Drei dort stehen und versuchen zu begreifen, was gerade passiert, öffnet sich dort, wo eben die Ruinen standen, im Boden eine Öffnung.
„O’Neill“, deutet Teal’c in die Richtung der Öffnung, die er gerade entdeckt hat und stellt sich zu den anderen. Das Beben verschwindet so schnell, wie es gekommen war.
„Siehst du, ich habe etwas gefunden“, bemerkt Daniel erfreut und geht langsam auf die Öffnung zu.
„OK. Teal’c, du bleibst hier. Sollte sich der General melden, sag ihm, was passiert ist. Carter, Sie kommen mit uns.“
„Natürlich Sir.“ Vorsichtig und langsam gehen die Drei, O’Neill mit gezogener Waffe voran, da-nach Daniel und zum Schluss Sam, auf die Öffnung zu. Eine Treppe führt etwa 50 Meter in die Tiefe, wo ein Gang sie etwa 10 Meter in einen größeren Raum führt. Während sie den Raum be-treten entflammen Fackeln an den Wänden, als würden sie die Anwesenheit der Drei spüren. Die Drei entdecken Schriftzeichen an den Wänden, die Daniel sofort untersucht.
„Was steht da?“, möchte O’Neill ungeduldig wissen, doch Daniel kann diese Sprache nicht richtig lesen.
„Weiß ich noch nicht. Ich werde Zeit brauchen.“
„Die wirst du zur genüge haben. Versuche so viel wie möglich herauszufinden. Der General wird sicher eine Ablöse schicken, da hier offensichtlich keine Gefahr zu erkennen ist.“ O’Neill geht Richtung Ausgang, dreht sich jedoch vorher noch einmal zu Daniel. „Ach und bevor du wieder etwas berühren willst, sag mir vorher bescheid“, erklärt Jack.
„Sicher doch“, antwortet Daniel und der Colonel sieht dann zu Sam.
„Carter, Sie kommen mit“, befiehlt O’Neill und geht den Gang zurück zum Ausgang.
„Ja Sir“, antwortet Sam, sieht noch einmal, mit rollenden Augen, zu Daniel, der sich daraufhin den Schriften zuwendet und folgt ihrem Vorgesetzten.

Gerade hat O’Neill die Oberfläche erreicht, da taucht auch Sam hinter ihm auf. Die Beiden kön-nen ein paar Meter, von den Ruinen, entfernt erkennen, dass Teal’c bereits das Lager errichtet hat. Der Major folgt dem Colonel zum Lager.
„Gute Arbeit Teal’c.“
„Danke O’Neill.“
„Ich möchte, dass du dem General einen Statusbericht übermittelst und sagst, dass wir, wie ge-plant, über Nacht bleiben. Wenn du wieder kommst, patrouilliere noch um das Lager und über-nimm dann die erste Wache am Ruineneingang.“
„Verstanden.“
„Du kannst dich mit Carter abwechseln.“
„Natürlich“, ist Teal’cs knappe Antwort und wendet sich dann an Sam. „Du kannst mich nach 3 Stunden ablösen.“
„Alles klar“, entgegnet Sam und Teal’c macht sich auf den Weg zum Tor.
„Major, Sie können weiter Proben sammeln“, wendet sich O’Neill wieder an Sam, während er damit beginnt, Holz, für ein Lagerfeuer, zu sammeln.
„Natürlich Sir.“
„Seien Sie bei Sonnenuntergang wieder hier.“
„Jawohl Sir.“ Die blonde Wissenschaftlerin sucht kurz ihre Ausrüstung zusammen und verlässt dann das Lager, in dem jetzt O’Neill allein herumläuft und Zweige sammelt.
„Ich hasse das“, ist er verärgert.
„Das weiß ich“, hört er Talin wieder und dreht sich um, denn seine Freundin steht in der Nähe eines Zeltes und beobachtet ihn.
„Wie willst du wissen, wie es ist. Jemanden etwas vormachen, mit dem man eigentlich schon lan-ge verheiratet ist. Ich beginne sogar schon ihre Gefühle und Gedanken zu spüren.“
„Das ist ganz normal. Ihr Beide habt viel durch gemacht und das verbindet euch.“ Jack geht auf Talin zu, nachdem er die gesammelten Äste in der Mitte des Lagers abgelegt hat.
„Viel durchgemacht“, wiederholt er leise und denkt über die Worte nach. „Was bedeutet das ei-gentlich? Sie wird nie wissen, dass ich das alles bereits durchgemacht habe. Teal’c, Daniel, ja sogar Sam merken, dass mit mir etwas passiert ist. Eigentlich kann ich das schon gar nicht mehr auseinander halten. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich sie anstarre und sogar vergesse, dass ich wieder in der Vergangenheit bin und nichts zwischen uns ist. Weiß ich eigentlich noch, wer ich wirklich bin?“
„Du warst doch damit einverstanden, die Vergangenheit zu verändern.“
„Das bin ich jetzt auch noch, aber es wird immer schwieriger für mich.“
„Versuche einfach, dich auf deine Aufgabe zu konzentrieren. Von nun an, werde ich mich mehr im Hintergrund halten und bitte, versuche nicht, mit mir Kontakt aufzunehmen.“
„OK, einverstanden, aber eine Frage habe ich doch noch. Es geht um Joan.“
„Was ist mir ihr?“
„Ihr habt Belor auch zu einem von euch gemacht. Wird er wissen, dass er eine Beziehung mit Joan beginnen soll? Ich finde, dass zwischen Ihnen sollte sich von allein entwickeln.“ Talin geht ein paar Schritte auf ihn zu.
„Das ist wirklich lobenswert. Obwohl dir diese Umstände zu schaffen machen, denkst du bereits wieder an deine Tochter. Mach dir keine Gedanken. Er weiß nichts, denn auch wir möchten, dass die Liebe zwischen Ihnen echt ist. Er weiß nur, dass er einer von uns ist. Sobald ihr euch trefft, wird er nur ein Gefühl von Vertrautheit wahrnehmen.“ Jack nickt erfreut und doch ist er immer noch bedrückt, was seine gegenwärtige Situation angeht, aber damit muss er fertig werden.
„Danke.“
„Schon gut. Ich werde jetzt gehen. Sobald die Zeit kommt, werde ich wieder kommen“, meint Talin noch und löst sich auf. „Ich weiß, du wirst es schaffen“ , hört er ihre Stimme, wie ein leises Heulen, bis es vollkommen still ist. Nachdenklich beginnt er wieder mit dem sammeln von Ästen.

Ein paar Minuten später hat der grauhaarige Mann genügend Äste gesammelt und zündet soeben das Lagerfeuer an. Die Zeit auf diesem Planeten scheint anders zu verlaufen, denn nach seiner Uhr ist es erst 16 Uhr und der Tag neigt bereits sich dem Ende. Zeitgleich tauchen auch Sam und Teal’c wieder auf.
„Der General schickt morgen weitere Wissenschaftler“, berichtet Teal’c kurz und geht dann auf Patrouille, während Sam ihre Ausrüstung in einem der Zelte ablegt und sich dann zu Jack ans Lagerfeuer setzt.
„Haben Sie Hunger“, möchte Jack wissen und öffnet einen Rucksack, der neben ihm liegt.
„Etwas, aber ich warte, bis wir wieder zu Hause sind.“
„Wenn Sie meinen“, ist seine Antwort fast etwas patzig, was ihm sofort bewusst wird, woraufhin er sich am liebsten ohrfeigen würde. Hinter den Beiden kann man erkennen, wie die Sonne unter-geht und man könnte annehmen, dass sie den Boden berührt. Aus dem Rucksack neben sich packt Jack eine kleine Schachtel aus, in der ein paar Sandwichs eingepackt sind, öffnet sie und holt ei-nes heraus. „Gehen Sie etwas schlafen, bevor Teal’c Sie zu ihrer Wache ruft“, schlägt er ihr vor, ohne seinen Blick vom Lagerfeuer abzuwenden. Sam merkt, dass ihr Vorgesetzter einen anderen Ton angeschlagen hat, als noch gerade eben.
„Natürlich Sir“, ist Sam einverstanden, steht auf und geht auf das Zelt zu, in dem sie ihre Ausrüs-tung verstaut hatte.
„Carter“, hält der Colonel sie, noch auf das Lagerfeuer starrend, zurück, bevor sie das Zelt betre-ten kann und dreht sich zu ihm um.
„Ja Sir.“
„Sie haben etwas vergessen“, brummt er und hebt ihre Waffe vom Boden auf. Etwas verlegen grinst Sam, da sie nicht gemerkt hat, wie sie ihre Waffe abgelegt hat und geht zum Colonel zu-rück. Schnell und ohne ein weiteres Wort, nimmt sie die Waffe entgegen und verschwindet in ihrem Zelt. Langsam dreht sich Jack um, nachdem er das rascheln des Zeltes gehört hat. „Das muss ein Ende haben“, flüstert er noch und beobachtet, wie die letzten Strahlen der Sonne ver-schwinden und die Nacht langsam hereinbricht.


Am nächsten Morgen (8:00)

Die Nacht war ziemlich ruhig, so dass alle nicht sehr viel zu tun hatten. Für Daniel jedoch war die Nacht nicht unbedingt ein Kinderspiel, da die Übersetzung der Schriftzeichen schwierig verlief, konnte er nur die Hälfte übersetzten und somit hofft er, dass die anderen mehr herausfinden wer-den. Während er und Sam im Lager blieben, haben sich Jack und Teal’c, vor knapp einer Stunde zum Tor aufgemacht, um ihre Ablöse abzuholen. Zeitgleich treffen die Beiden mit dem drehen des Gates ein und m mit dem General zu sprechen, begibt sich O’Neill vor die Kamera des MALP, welches am Tag zuvor hergeschickt wurde. Teal’c dagegen steht ein paar Meter entfernt und beobachtet, wie die Chevrons einrasten, aber es dauert nicht lange, rastet der letzte Chevron ein und die mächtige Welle schießt aus dem Tor heraus und stabilisiert das Wurmloch.
„SGC ruft Colonel O’Neill“ , hört Jack, durch den Funksender, in seinem Ohr. „Hier ist General Hammond.“
„Höre Sie klar und deutlich.“ Gerade kommen die ersten Wissenschaftler durch das Tor und war-ten unten vor den Stufen.
„Colonel, auch wenn nach Ihrem Bericht, es keine Gefahr auf diesem Planeten gibt, werde ich noch SG-3 zu ihnen schicken.“
„Verstanden Sir.“
„Da Capt. Kinsey derzeit auf einer anderen Mission ist, werden Sie SG-3 solange kommandie-ren. Ihr restliches Team wird zurückkehren und sobald Kinsey seine Mission beendet hat, wird er sofort zu Ihnen stoßen und Sie ablösen.“
„Ja Sir. SG-1 wird gegen 1000 zurückkehren.“
„Einverstanden. Hammond out.“ Die Funkverbindung ist beendet und die letzten Mitglieder treffen ein. Sofort hinter ihnen schließt sich wieder das Tor. Der Colonel entfernt sich vom MALP und geht zu den Wartenden an den Stufen des Gates.
„Willkommen auf P5X-907“, begrüßt er drei Marines und vier Wissenschaftler. „Folgen Sie uns“, fordert er die Leute auf, schließt zu Teal’c auf, der bereits Richtung Ruinen geht und mit ihm die kleine Truppe anführt.


Erde

Geräuschvoll beginnt sich das Tor zu drehen und der Alarm springt an. Bewaffnete Männer stür-men in den Gateraum und nehmen Verteidigungspositionen ein. Obwohl eine geplante Rückkehr eines Teams bevorsteht, will Hammond kein Risiko eingehen.
„Aktivierung von Außen“, verkündet Davis über den Lautsprecher.
„Schließen Sie die Iris“, befiehlt Hammond sofort, als er die Treppe herunter kommt.
„Ja Sir.“ Der General sieht auf seine Uhr, die 10 Uhr zeigt und zur gleichen Zeit schließt sich ge-räuschvoll die Iris.
„Scheint als würden Sie pünktlich sein“, kommentiert Hammond und macht sich auf den Weg runter in den Torraum. Schon ist der letzte Chevron eingerastet und das Tor öffnet sich.
„Wir empfangen einen ID-Code. Es ist SG-1“ , teilt Davis mit.
„Iris öffnen.“ Die Iris wird geöffnet und drei Mitglieder von SG-1 treten auf die Rampe. Die Wa-chen im Hintergrund nehmen ihre Waffen runter und verlassen wieder den Raum. Links von der Rampe geht das Tor auf und zwei andere Männer betreten den Gateraum.
„Besprechung in 2 Stunden“, kommt es von Hammond, der Sam, Daniel und Teal’c beobachtet, wie sie die Rampe herunter kommen.
„Ja Sir“, antwortet Sam für alle.
„Dr. Fraiser wartet bereits auf Sie. Ich möchte sicher gehen, dass sie völlig gesund sind.“ Die Drei nicken und daraufhin verlässt Hammond den Raum über den rechten Ausgang. Die beiden Män-ner, nehmen die Waffen von SG-1 entgegen, das sich dann Richtung Krankenstation begibt, doch draußen auf dem Gang werden sie von einem Sergeant aufgehalten, der dem Major etwas über-reicht.
„Major, dass wurde für Sie am Tor abgegeben“, überreicht er ihr eine kleine Karte. Verwundert sieht Sam zu Daniel und Teal’c, die jedoch nichts sagen.
„Danke.“
„Ma’am, dass ist noch nicht alles“, teilt er weiter mit und Sam sieht von der Karte auf, die sie gerade lesen wollte. „In Ihrem Labor stehen noch Blumen.“
„Ähm Danke“, ist Sam etwas verwundert. Der Sergeant nickt und lässt die Drei wieder allein.
„Von wem ist sie“, möchte Daniel nun neugierig wissen, während Sam die Karte liest. Ihre Augen werden beim lesen immer größer und Sam wirkt sprachlos, als sie die Karte zu Ende gelesen hat.
„Was ist“, fragt Daniel und beobachtet Sam, die gerade etwas rot im Gesicht geworden ist. Sie sieht zu Daniel, bekommt aber kein Wort heraus und gibt ihm stattdessen die Karte. „Deine Au-gen sind wie das blaue Meer. Ihr Strahlen lässt mich erschaudern. Ein heimlicher Bewunderer“, ließt der Archäologe gerade so laut vor, dass auch Teal’c alles hören kann. Da bemerkt Daniel, dass die Karte maschinell und nicht mit der Hand geschrieben wurde. Jemand hat sich viel Mühe gegeben, unerkannt zu bleiben. „Wow“, entfährt es Daniel. Auch Teal’c ist offenbar beeindruckt, denn er hebt etwas seinen Kopf und eine Augenbraue.
„Mehr sagst du nicht dazu“, möchte Sam wissen, als Daniel ihr die Karte zurückgibt.
„Was soll man denn noch dazu sagen.“ Etwas nervös dreht und wendet Sam die Karte, als wolle sie nach einem Hinweis suchen, wer der Verfasser sein könnte.
„Suchst du was?“
„Nicht wirklich. Ich wollte nur gerne wissen, von wem die Karte ist.“
„Dieser Jemand hat sich viel Mühe gemacht, unerkannt zu bleiben und bevor er sich dir nicht zu erkennen gibt, wirst du es bestimmt nicht herausfinden.“
„Vielleicht hast du Recht“, stimmt Sam ihm zu.
„Bestimmt und wir sollten jetzt zu Janet. Sie wartet bestimmt schon.“ Sam nickt, steckt die Karte in die Tasche und geht mit den Beiden Richtung Krankenstation.


2 Stunden später

Da die Untersuchungen länger gedauert haben, sind die Drei direkt zum Konferenzraum gegan-gen. Janet hat sämtliche Untersuchungsmethoden angewandt, um sicher zu gehen. Nun sitzen Daniel und Sam an der Panoramascheibe und Teal’c gegenüber von Sam. Links hat er einen Platz freigelassen, obwohl Jack nicht da ist.
„Dr. Fraiser hat berichtet, dass Sie alle gesund sind“, eröffnet Hammond, als er aus seinem Büro kommt. „Bleiben Sie sitzen“, wendet er sich an Sam, die eben aufstehen wollte. Der General setzt sich vor Kopf.
„Also gibt es keine Erreger auf dem Planeten“, ist Sam froh und legt eine Mappe auf den Tisch, die ein paar Ergebnisse über die Proben enthält.
„Nun Dr. Jackson, was haben sie herausgefunden?“
„Den Teil, den ich übersetzten konnte, handelte von den Goa’uld. Die haben diesen Planeten oft aufgesucht und immer Menschen gefunden, die sie versklaven konnten. Allerdings sind sie wohl irgendwann auf ein Volk gestoßen, dass sie nicht versklaven konnten. Deshalb haben sie sie ver-nichtet. Das „Warum“ und „Wieso“, gilt es noch herauszufinden, aber ich denke, es wird nicht lange dauern, bis es die Anderen übersetzt haben.“
„Gut. Vielleicht wird dann auch beantwortet, warum die Goa’uld keine neuen Menschen dorthin gebracht haben.“
„Das könnte sein“, stimmt Daniel zu und Hammond wendet sich an Sam.
„Major, was haben Sie herausgefunden?“ Sam reicht die Mappe an Hammond weiter, doch statt er sie öffnet, wartet er darauf das Sam ihren Bericht mündlich abliefert.
„Die bisherigen Erkenntnisse beinhalten, dass es auf diesem Planeten keine Tiere gibt, obwohl genug Pflanzen dort wachsen. Beim sammeln der Proben ist mir jedoch auch aufgefallen, dass es Pflanzen gibt, die einfach abgestorben sind. Etwas muss dort gewütet haben, was die Tiere und einige der Pflanzen vernichtet hat. Die Übersetzungen könnten ebenfalls einen Hinweis darauf geben. Die Analyse der Erdproben hat jedenfalls ergeben, dass dieser immer noch Fruchtbar ist. Die Menschen, die dort gelebt haben, konnten bestimmt sehr viel Ackerbau betreiben.“
„Danke Major. Ein sehr ausführlicher Bericht. Für den Moment wäre es das auch schon. Sobald Ihre Kollegen neue Ergebnisse haben, werden sie sicher zurückkehren.“
„Das denke ich auch“, kommt es von Daniel und Hammond erhebt sich.
„Gut, Sie dürfen gehen“, gibt er die Erlaubnis, nimmt die Mappe, geht zurück in sein Büro und schließt die Tür.
„Kommst du mit in mein Labor“, richtet sich Sam an Daniel.
„Natürlich. Ich möchte doch diese Blumen sehen“, zeigt Daniel seine Neugier.
„Teal’c?“
„Nein Major Carter. Es ist Zeit für mein Kelnorem“, erklärt der Jaffa und steht auf.
„OK, dann sehen wir uns später.“ Die Drei verlassen den Konferenzraum.

An Sams Labor angekommen, bleibt sie abrupt in der Tür stehen, denn der Anblick raubt ihr fast den Atem und Daniel wäre fast in sie gerannt. Auf dem Tisch stehen ihre Lieblingsblumen. Auch Daniel glaubt seinen Augen nicht zu trauen, da ihm keine Worte einfallen, gibt er einen kleinen Pfiff von sich.
„Da will dich aber jemand beeindrucken“, versucht er es in Worten auszudrücken und schiebt Sam in das Labor. In einer Vase, der mehr auf der rechten Seite des Tisch steht, sind sechs rote Rosen und in einer anderen, die mehr links steht, ein einzelne weiße Rose. Der Major gibt dem Druck von Daniel nach, betritt langsam das Labor und sieht etwas mürrisch zu ihm.
„Was?“
„Woher weiß dieser Jemand, dass Rosen meine Lieblingsblumen sind.“
„Tja, dass gehört wohl dazu, wenn man einen heimlichen Verehrer hat. Oder gefällt dir das nicht.“
„Ich weiß nicht. Vielleicht will sich auch nur jemand auf meine Kosten amüsieren.“
„Das glaubst du doch nicht wirklich.“ Die Beiden erreichen den Tisch. „Sieh mal nach, ob eine Karte dabei ist.“ Sam sieht sich um und entdeckt sie innerhalb der roten Rosen. Zögernd greift sie nach der Karte und starrt diese an. „Mach schon. Wird schon nichts Schlimmes drin stehen.“ Er-schrocken sieht sie zu ihm, da sie daran erst gar nicht gedacht hat. Schnell legt sie die Karte wie-der auf den Tisch.
„Nein, wer sollte mir schon so etwas schicken.“ Mit einem Mal fällt Daniel jemand ein, aber das behält er dann doch lieber für sich. „Vielleicht ist es jemand aus dem SGC.“
„Nicht unwahrscheinlich. Jetzt ließ erst mal die Karte“, ermutigt er sie und Sam nimmt wieder die Karte in die Hand.
„Jede der Rosen deutet einen Schritt in deine Richtung. Als du in mein Leben getreten bist, ist die Sonne aufgegangen“, ließt sie sofort laut vor und wieder ist Daniel sprachlos. Vor Rührung wird Sam etwas rot und merkt, dass sie diesen jemand vielleicht kennt, sonst würde er so etwas nicht schreiben. In ihr keimt ein kleiner Funke der Hoffnung, dass es jemand bestimmtes ist, aber die Zweifel sind doch größer. „Vielleicht arbeite ich ja sogar mit diesem Jemand zusammen.“
„Darüber nachzudenken macht dich nur verrückt.“ Jetzt entdeckt Daniel einen Umschlag an der Vase mit den roten Rosen, den er und Sam vorher nicht gesehen hatten. „Da“, deutet er auf den Umschlag und holt Sam aus ihren Gedanken.
„Schon fast, wie bei einer Schnitzeljagd“, scherzt sie und fühlt sich etwas besser. Sie legt die klei-ne Karte zurück zu den Rosen. Gerade als sie nach dem Umschlag greifen will, schallt der Alarm los und vor Schreck zuckt sie zusammen.
„Aktivierung von Außen“ , hören die Beiden Davis.
„Tolles Timing“ ist sie sarkastisch und sieht zu Daniel, der sich ebenfalls erschreckt hat und sieht auf die Uhr. Es ist 13 Uhr.
„Vermutlich kommt Jack zurück.“ Sam nickt, will aber jetzt den Umschlag aufmachen. Sie greift erneut danach.
„Major Carter und Dr. Jackson in den Konferenzraum“ , hält sie eine weitere Durchsage vom Umschlag fern, selbst, wenn dieser nicht weit entfernt ist. „Major Carter und Dr. Jackson in den Konferenzraum“ , wird die Durchsage wiederholt.
„Das ist ein Witz oder“, fragt sie Daniel, der mit den Schultern zuckt. „Da will mich einer är-gern.“
„Ach, jetzt spinnst du. Komm gehen wir“, drängt er, da Hammond bestimmt schon auf sie wartet.
„Also schön“, ist sie etwas gereizt. Widerwillig verlässt sie mit Daniel das Labor.

Im Konferenzraum sitzen bereits O’Neill, Hammond und Dr. Lee, der die Schriftzeichen, mit sei-nen Kollegen, weiter übersetzt hat. Da betreten Sam und Daniel den Raum. Daniel setzt sich zu Dr. Lee, während Sam neben dem General stehen bleibt.
„Nun Dr. Lee, teilen Sie uns Ihre Erkenntnisse mit“, fordert Hammond Dr. Lee auf.
„Natürlich Sir. Als wir mit der Übersetzung fortfuhren, erfuhren wir etwas über die Menschen, die diesen Planeten bewohnten. Wir wissen jetzt, warum die Goa´uld die Menschen nicht versklavt haben. Sie konnten es nicht.“
„Wie meinen Sie das“, möchte Daniel wissen und seine Augen werden immer größer.
„Diese Höhle ist eine Art Denkmal, die Leuten, wie uns die Geschichte dieser Menschen näher bringen sollte. Laut diesem Denkmal waren diese Menschen weiterentwickelter, als es sonst der Fall wäre, wenn Goa’uld neue Sklaven brauchten. Offenbar war die Physiologie dieser Menschen anders und es konnten ihnen keine Symbionten eingepflanzt werden.“
„Erstaunlich“, ist Sams Kommentar und erntet einen verwunderten Blick von Jack.
„Das ist nicht alles. Wir glauben, dass die Goa’uld nicht das gesamte Volk vernichtet haben, son-dern eher Widerstand bekamen. Eine Untersuchung der Schriftzeichen lässt daraufhin deuten, dass Jemand das Denkmal vollendet hat, nachdem die Goa’uld diese Menschen vernichtet haben.“
„Soll das heißen, dass sie fliehen konnten“, stellt der General erfreut und nachdenklich fest.
„Das könnte durchaus sein, aber das ist noch nicht alles.“ Dr. Lee sieht zum Major. „Major Carter, Sie haben doch festgestellt, dass es keine Tiere auf dem Planeten gibt.“
„Das ist richtig. Sogar Pflanzen, die dort überleben sollten, sind abgestorben.“ Dr. Lee nickt und sieht nun ernst zum General.
„Sir, dieser Planet stirbt.“
„Er stirbt? Wie ist denn das möglich.“
„Eine Seuche“, erklärt Dr. Lee und sieht die geschockten Gesichtsaudrücke. „Keine Sorge, für uns ist sie nicht mehr gefährlich“, beruhigt er die Anwesenden sofort. „Deshalb gibt es keine Tiere. Ich kann nicht genau sagen, wie lange, aber es ist möglich, dass es schon seit Jahrhunderten pas-siert. Einige der Pflanzen konnten sich offenbar anpassen, aber es dauert nicht mehr lange, bis auch der Rest stirbt. Dr. Jackson, dass Beben, was Sie gespürt haben, war nicht durch das öffnen dieser Unterirdischen Anlage.“
„Sie meinen, dass es zufällig war.“
„Genau. Vor ein paar Stunden, waren zwei weitere Beben.“
„Das stimmt Sir“, bestätigt Jack und klingt sich damit etwas in die Runde ein, da er bisher nichts dazu sagen konnte. „Ich schlage vor, dass wir diesen Planeten weiter beobachten, aber auf keinem Fall als Basis benutzen.“
„Ich stimme Ihnen zu.“ Hammond wendet sich wieder an Dr. Lee. „Haben Sie noch etwas?“
„Ja. Wir wissen zwar nicht, wann oder wohin das Volk gegangen ist, aber wir wissen, wie sie heißen.“
„Und wie?“, möchte Daniel wissen, der wie die anderen sehr neugierig ist.
„Sie nannten sich die Narris.“ Der Colonel glaubt seinen Ohren nicht. Was hatte Dr. Lee gerade gesagt? Die Narris. Kurz schließt er seine Augen und dann findet er sich neben seinem Körper wieder. Alle anderen sind erstarrt, als hätte jemand auf Pause gedrückt.
„Das kann doch nicht wahr sein“, begreift er es nicht und läuft im Raum auf und ab. „Wenn ich mich nicht erschossen hätte, wären wir ihnen schon eher begegnet, bzw. hätte schon etwas über sie erfahren. Das hätte alles verändert, aber hätten die Narris uns auch geholfen.“ So viele Fragen spuken in seinem Kopf und er glaubt, dass er es schaffen könnte, die Adresse von ihrem neuen Planeten zu finden. Er bleibt stehen und sieht zur Decke. „Ich brauche deine Hilfe“, ruft er und hofft von Talin eine Antwort zu bekommen, obwohl er sie nicht rufen sollte. „Bitte. Ich weiß, dass ich dich nicht rufen soll, aber ich brauche deine Hilfe. Ich muss wissen, ob es gut ist, wenn wir den Narris schon jetzt begegnen.“ Weiterhin starrt er an die Decke, als hoffe er, von dort eine Antwort zu erhalten, doch statt einer verbalen Antwort spürt er plötzlich einen elektrischen Schlag und verschwindet wieder in seinem Körper. Die Starre der anderen löst sich und die Unterhaltung geht weiter, als wäre nichts geschehen.
„Sind Sie sich sicher, dass sie Menschen sind.“
„Vielleicht gibt es andere Merkmale, aber ich bin sicher, dass sie mit den Menschen verwandt sind.“
„Gut, dann werden wir sie hoffentlich bald finden. Sie haben bestimmt dieselben Ziele, wie wir.“ Bis auf Jack, der etwas neben der Spur zu sein scheint, sich aber wieder fängt, nicken alle. „Wann kommen ihre Kollegen zurück“, möchte der General wissen.
„In einer Stunde müssten sie zurück sein. Sie wollten noch ein paar der Schriftzeichen aufnehmen. Es wäre denkbar, dass es noch weitere Informationen über dieses Volk gibt.“
„Na schön. Das war’s dann. Sie können wegtreten“, beendet Hammond die Besprechung und kehrt in sein Büro zurück.
„Gute Arbeit“, gratuliert Daniel seinem Kollegen, da Bill mittlerweile seine Fähigkeiten erheblich verbessert hat.
„Danke. Hat spaß gemacht.“ Dr. Lee steht auf und verlässt den Raum.
„Jack?“
„Hm?“
„Alles in Ordnung?“
„Sicher“, antwortet er und steht auf. Er fühlt sich, als hätte er etwas vergessen, kann es aber nicht definieren.
„Kommst du mit Daniel“, möchte Sam wissen, die bereits an der Tür steht. Der Dr. nickt und die Beiden gehen wieder in Sams Labor. Noch immer steht O’Neill am Tisch und kratzt sich am Kopf.
„Merkwürdig. Warum hab ich den Kopfschmerzen.“ Er zuckt mit den Schultern, geht zu Ham-monds Büro und klopft an.
„Herein“, hört er den General und öffnet die Tür. „Jack, was kann ich für Sie tun?“
„Sir. Kann ich Sie kurz sprechen?“
„Natürlich. Kommen Sie rein.“
„Danke Sir“, bedankt sich der Colonel, betritt das Büro und schließt die Tür.

Ein paar Minuten später betreten Sam und Daniel wieder das Labor.
„Jetzt will ich aber wissen, was in dem Umschlag ist“, ist der Major zielstrebig und geht auf den Tisch zu. Daniel beobachtet sie und muss grinsen. „Warum grinst du?“, bemerkt sie sein Lächeln.
„Ach nichts. Vorhin warst du noch unsicher und jetzt kannst du es kaum erwarten.“
„Na ja, drum herum komme ich ja eh nicht. Oder?“
„Ich glaube nicht.“
„Siehst du.“ Auch wenn sie zielstrebig ist, so ist sie doch vorsichtig, als sie auf den Tisch zugeht. Sie sieht noch einmal zur Tür, als wolle sie überprüfen, ob sie dieses Mal auch nicht gestört wird. Dann greift sie nach dem Umschlag, öffnet ihn und holt einen kleinen Zettel heraus.
„Was ist es?“ Sam sieht zu Daniel und schmunzelt.
„Eine Einladung zum Dinner.“
„Und wohin?“
„In ein französisches Restaurant.“ Überrascht und doch etwas geschmeichelt lässt sie ihre Hand, mit dem Umschlag sinken. „Wer auch immer das alles arrangiert hat, der hat sich wirklich Mühe gegeben“, stellt sie fest und sinkt auf einen Hocker, der hinter ihr steht.
„Wirst du hingehen?“, möchte Daniel nun wissen, da ihm diese Einladung sonderbar vorkommt.“
„Ich weiß nicht.“
„Glaubst du nicht, dass das zu schnell geht“, stellt Daniel eine Vermutung an und geht ein paar Schritte auf sie zu, da er die ganze Zeit an der Tür stand.
„Es könnte sein.“ Sie sieht ihn an. „Ich glaube, ich habe sogar ein bisschen Angst.“
„Das ist sicherlich in so einer Situation normal. Wer würde denn bei so etwas keine Angst ha-ben?“ Der Major zuckt mit den Schultern, da ihr keine Antwort dazu einfällt. Solche Dinge pas-sieren ja nicht oft. „Zeig mal“, bittet er den Major, den Umschlag zu zeigen und sie reicht ihm die Einladung. „Hm. Das ist ein sehr teures Restaurant“, stellt der Archäologe fest, als er den Namen liest. „Dein Verehrer scheint Geld zu haben.“
„Das hat doch nichts zu sagen“, meint Sam, steht wieder von dem Hocker auf und stellt sich an den Tisch.
„Hier seit ihr“, hören sie Jacks Stimme und sehen zur Tür. „Ich habe euch schon gesucht.“
„Ähm ja“, ist Sam etwas verlegen, da der Colonel bereits ein Grinsen aufgelegt hat, als er die Blumen gesehen hat.
„Carter, haben Sie etwa einen Verehrer?“, kommentiert Jack sofort und betrachtet die Blumen näher.
„Was gibt es denn Jack“, versucht Daniel seinen Freund auf ein anderes Thema zu lenken, da Sam kein Wort herausbekommt.
„Hm? Ach, ich wollte nur mitteilen, dass der General uns den morgigen Tag freigegeben hat.“
„Was wieso?“, ist Sam fassungslos.
„Meinen Sie, ich frage den General so etwas. Außerdem sollten Sie mal ausspannen. Sie sehen irgendwie angeschlagen aus“, verkündet er und verlässt das Labor. Kurz bevor er jedoch um die Ecke geht, bleibt er noch einmal stehen. „Mir ist gerade noch etwas eingefallen. Ich wollte im O’Malleys essen gehen. Habt ihr lust, mitzukommen?“ Daniel und Sam sehen nachdenklich aus. „Tut mir leid Jack. Ich muss noch arbeiten.“
„Du solltest dir auch mal ne Pause gönnen. Was ist mit Ihnen Carter?“ Noch immer sieht sie nachdenklich aus.
„Sorry Sir. Ich habe schon etwas vor“, versucht sie nach einer Ausrede zu suchen und Jack zuckt mit den Schultern.
„Sie müssen es ja wissen. Dann frage ich Teal’c.“
„Du solltest ihn nicht stören. Er meditiert gerade.“
„Alles klar. Ich werde ihn später fragen. Danke.“ Der Colonel sieht noch einmal zu Sam, deren Blick ihm etwas komisch vorkommt und verlässt das Labor.
„Meinst du nicht, dass das etwas zu hysterisch war“, spricht Daniel sie auf ihren Ausbruch, von eben an.
„Ich weiß nicht. Es kam einfach von allein. Vielleicht ist meine Angst, zu dem Essen zu gehen, doch größer, als ich gedacht hatte. Als der Colonel den freien Tag erwähnt hat, ist wohl eine Si-cherung durchgebrannt.“
„Verstehe. War das nur eine Ausrede oder hast du dich für das Dinner entschieden.“
„Ich weiß es noch nicht, werde aber darüber nachdenken“, erklärt sie, während sie um den Tisch geht. „Weißt du, irgendwie habe ich gehofft, dass der Colonel mich nach den Geschehnissen fragt oder sonst wie, einen Schritt auf mich zumacht, aber diese Hoffnung habe ich aufgegeben.“ Sie bleibt stehen und betrachtet die weiße Rose. „Ich muss einfach nach vorne schauen.“ Während Sam die Rose betrachtet, bemerkt sie nicht, dass unter ihrem Fuß eine weitere Karte liegt.
„Wenn du meinst“, antwortet Daniel und gesellt sich zu ihr.


2 Stunden später (16:00)

Da Sam ihren Dienst früher beendet hat, ist sie bereits nach Hause gefahren und der Rest von SG-1 ist im SGC geblieben. Gerade ist Jack auf dem Weg in die Kantine, da trifft er Daniel ein paar Gänge vor der Kantine.
„Hey Daniel, hast du lust auf einen Kaffee?“ Daniel dreht sich zu ihm um und sein Blick gefällt dem Colonel gar nicht. „Was ist?“
„Ich weiß ja nicht, was du vor hast, aber sollte das ein schlechter Scherz sein, dann gnade dir Gott“, brummt Daniel ihn an und Jack weiß gar nicht, wie ihm geschieht.
„Was meinst du?“
„Tu nicht so, als wüstest du nicht, was ich meine. Sie so zu quälen, dass hätte ich nicht mal dir zugetraut.“
„Ich habe sie doch nur gefragt, ob sie mit ins O’Malleys kommt“, glaubt Jack, dass es darum geht.
„Das Spielchen willst du also spielen. Meinetwegen. Sag aber nicht, ich habe dich nicht gewarnt“, warnt Daniel ihn, lässt ihn stehen und verschwindet in die andere Richtung.
„Was ist denn in den gefahren?“ Ungläubig darüber, was gerade passiert ist, geht er in die Kanti-ne.


Kurze Zeit später

In dieser Zeit hatte der Col. ein paar andere Dinge zu erledigen. So viele Berichte hat er sein lan-gem nicht mehr bearbeitet. Gerade ist er wieder auf dem Weg in die Kantine, um ein paar Kaffee zu trinken. Dieses Mal trifft er auf Teal’c, der offenbar wieder aus seinem Kelnorem erwacht ist.
„Hey Teal’c“, begrüßt er seinen Freund und setzt sich ihm gegenüber, nachdem er sich eine Kan-ne Kaffee und eine Tasse geholt hat.
„O’Neill“, ist Teal’cs kurze Antwort.
„Wie war dein Kelnorem?“
„So wie immer O’Neill.“ Jack muss grinsen.
„Ja natürlich. War ne blöde Frage.“
„In der Tat.“ Wieder muss Jack grinsen, denn auch wenn er den Jaffa nun seit 7 Jahren kennt, überrascht er ihn immer wieder.
„Ich wollte heute Abend ins O’Malleys. Hast du vielleicht lust mitzukommen?“
„Gerne.“
„Schön. Wenigstens einer. Ich habe vor ein paar Stunden Carter und Daniel gefragt, aber Daniel hatte noch Arbeit und Carter…“, bricht Jack ab, denkt über die nächsten Worte nach und als sein Gegenüber die Pause bemerkt, sieht er ihn fragend an. „Nun Carter war etwas nervös, als ich sie darauf angesprochen habe. Ich hab sie wohl im falschen Moment erwischt, denn sie hat….“, wie-der unterbricht O’Neill, sieht sich nach allen Seiten um und beugt sich dann zu Teal’c. „…offenbar einen heimlichen Verehrer“, flüstert Jack und beobachtet Teal’c, dieser hebt jedoch nur seine rechte Augenbraue, als wolle er sagen, dass diese Information schon Jahre alt ist.
„Ich weiß O’Neill.“ Überrascht richtet sich Jack wieder auf.
„Wie, du weißt dass?“
„Als wir heute von P5X-907 zurückgekehrt sind, haben Daniel Jackson und ich mitbekommen, wie Major Carter eine Karte, mit einer Botschaft, erhalten hat.“
„Natürlich“, bemerkt Jack und legt seinen rechten Zeigefinger auf den Mund. „Daniel war auch dort. Warte mal!“, geht dem Colonel offensichtlich ein Licht auf. „Vor ein paar Stunden bin ich auf dem Weg zur Kantine und da bin ich ihm begegnet. Er hat etwas sehr merkwürdiges gesagt. Ich glaube es war „Er wüsste was ich vor hätte und er würde mich beobachten“, aber ich weiß nicht, was das bedeuten soll.“
„Das kann ich dir gerne noch einmal deutlich machen“, hören die Beiden Daniel und Jack dreht sich erschrocken um.
„Ah. Daniel, wie schön. Dein Timing ist wirklich großartig“, übertreibt Jack es ein wenig mit seinem gespielten Lob, während Daniel sich neben Teal’c setzt und sein Gegenüber misstrauisch ansieht.
„Was habe ich verbrochen, dass du mich so angefahren hast“, will Jack nun wissen und merkt gleichzeitig den Blick von Daniel. „Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?“
„Mit mir ist alles in Ordnung. Ich könnte dir dieselbe Frage stellen.“ Jack ist stutzig, denn wie soll er wissen, wovon Daniel spricht.
„Jetzt sag schon“, fordert er Daniel auf, hebt die Kaffeetasse vom Tisch und nimmt einen Schluck.
„Du bist der heimliche Verehrer“, offenbart Daniel und sein Tonfall lässt keinen Widerspruch zu. Die Augen des Colonels haben sich eben schlagartig geweitet und langsam senkt er die Tasse, an der er sich fast verschluckt hätte, stellt sie zurück auf den Tisch und atmet kurz ein.
„Was bin ich? Wie kommst du denn darauf?“
„Na, ich weiß es eben.“ Jack schüttelt mit dem Kopf, denn ihm das zu blöd und er wechselt das Thema.
„Hasst du es dir noch einmal überlegt und kommst mit ins O’Malleys?“ Verwirrt sieht Daniel zu Teal’c, der es ebenfalls bemerkt hat und hebt eine Augenbraue, denn auch wenn Daniel sich über Jacks Verhalten wundert, geht er darauf ein und nickt.
„Gern, ich habe meine Arbeit beendet und habe Zeit.“
„Schön, dann treffen wir uns in zwei Stunden dort“, verkündet Jack, nimmt einen letzten Schluck von seinem Kaffee und verlässt die Beiden.
„Der ist aber seltsam. Meinst du, dass er absichtlich das Thema gewechselt hat?“ Da Teal’c keine Antwort darauf hat, hebt er wieder eine Augenbraue. „ Das denke ich auch“, antwortet Daniel, da er es als „Ja“ versteht.


O’Malleys 2 Stunden später

Es ist etwa halb Sieben und gerade fährt O’Neill auf den fastvollen Parkplatz, des Restaurants, was zeigt, dass das O’Malleys gut besucht ist. Jack steigt aus und sieht sich auf dem Parkplatz um, doch den Wagen von Daniel kann er nicht erblicken. So bleibt er bei seinem Wagen stehen und wartet auf seine Freunde, den Archäologen und Teal’c, den Daniel mitbringen wollte. Ein Wagen ist zu hören und soeben fährt ein weiterer Wagen auf den Parkplatz. Es sind Daniel und Teal’c, der wie immer einen Hut trägt, wenn er außerhalb des SGC’s ist. Der Archäologe fährt über den Platz und findet nach ein paar Minuten ein Parkstreifen, der etwa drei Meter von Jack entfernt ist. Die Beiden steigen aus und gehen, wie Jack auf den Eingang zu.
„Es war nicht leicht, die Erlaubnis von Hammond zu bekommen, aber er dachte, dass es gut für Teal’cs Wohl ist“, teilt Daniel mit, als er auf Jack trifft.
„Der General ist halt immer sehr genau, wenn es darum geht. Lasst uns jetzt rein gehen. Ich ver-hungere.“ Daniel nickt und gemeinsam mit Teal’c folgt er dem Colonel ins Restaurant.
„Guten Abend“, begrüßt ihn ein Kellner am Eingang. „Für Drei Personen?“, fragt er und studiert den Herrn mit dem Hut.
„Nabend“, erwidert Jack und bemerkt den Blick des Kellners. „Ja. Drei Personen“, sagt er etwas brummig und der Kellner sieht wieder zu ihm.
„Dann folgen Sie mir bitte“, fordert er die drei Herren auf und führt sie in die Mitte des Raumes an einen Tisch, der neben dem Billardtisch steht, an dem gerade ein Quartett ein Spiel durchführt. „Bitte schön“, deutet der Kellner auf den Tisch und zündet eine Kerze an, die auf dem Tisch steht.
„Danke“, bedanken sich Jack und Daniel gleichzeitig, nehmen, wie Teal’c platz und der Kellner hat in der Zwischenzeit einen Block und einen Stift gezückt.
„Was möchten Sie trinken?“, fragt er nun lächelnd, als wolle er sich für eben entschuldigen. Der Colonel bemerkt das komische Lächeln, stört sich jedoch nicht dran und sieht zu Daniel.
„Wir nehmen Bier“, bestellt der grauhaarige Mann für seine Freunde mit und erneut sieht der Kellner merkwürdig aus, da er offenbar selten Gäste hat, die für andere mitbestellen.
„Stimmt etwas nicht“, möchte Jack wissen.
„Nein. Nein“, entgegnet der Kellner schnell, sieht auf seinen Block und schreibt die Bestellung auf. „Drei Bier. Kommt sofort“, spricht er mit und verschwindet.
„Merkwürdiger Typ“, stellt Daniel fest und bekommt einen zustimmenden Blick von Jack, der rechts neben ihm sitzt.
„Da stimme ich dir vollkommen zu. Wie er dich vorhin angesehen hat“, wendet er sich an Teal’c, der dies jedoch locker sieht und nichts dazu sagt. „Ich hätte ihm die Meinung gesagt.“
„Lass gut sein“, hält Daniel ihn zurück.
„Du hasst recht. Es soll ein netter Abend unter Freunden sein“, hebt Jack abwehrend seine Hände.
„So. Drei Bier“, hören die Drei den Kellner, der sich dem Tisch nähert und sofort die Getränke verteilt. „Meine Kollegin bringt ihnen gleich die Speisekarten“, teilt er noch mit und lässt die Gruppe wieder allein.
„Ich glaube er hat jetzt schiss“, bemerkt Jack grinsend und sieht dem Kellner nach.
„Könnte sein.“
„Na ja, egal. Glaubt ihr, dass der Planet tatsächlich bald explodiert“, flüstert Jack den Beiden zu, damit ihnen keiner zuhört.
„Dr. Lee glaubt es jedenfalls. Ich denke er hat Recht.“
„In der Tat O’Neill“, sind Teal’cs erste Worte, seit sie das Restaurant betreten haben.
„Ähm Jack, ich glaube wir brauchen noch einen Stuhl“, deutet Daniel etwas an und zeigt zur Tür.

Gerade ist Sam durch die Tür gekommen, sieht sich um, hat die Drei einige Sekunden später ent-deckt und geht zielstrebig auf sie zu.
„Hi“, begrüßt sie die Drei und bemerkt den überraschten Blick von O’Neill.
„Carter, was machen Sie denn hier. Ich dachte, Sie hätten schon etwas vor.“
„Ach ich dachte, da wir als Team nicht of aus dem SGC rauskommen, wollte ich mich dazugesel-len. Das andere habe ich abgesagt.“ Jetzt sieht Daniel ebenfalls überrascht aus und steht auf.
„Entschuldigt uns einen Moment“, wendet sich Daniel an Jack und Teal’c, sieht zu Sam und deu-tet ihr, ihm zu folgen. Ein paar Meter vom Tisch entfernt, bleiben Sie stehen.
„Was ist denn los mit dir?“, flüstert er, um kein Aufsehen zu erregen.
„Was meinst du“, wundert sich Sam über Daniels Verhalten.
„Eigentlich wolltest du doch zu dem Dinner gehen. Oder nicht?“ Sam zuckt mit den Schultern.
„Ich habe es mir anders überlegt. Das Team ist wichtiger.“ Soeben klappt Daniel die Kinnlade herunter.
„Es geht hier nicht um das Team, sondern um dein Privatleben, dass auch mal an die Reihe kom-men sollte.“
„Ein anderes Mal. Jetzt seit ihr wichtiger.“
„Wir oder der Colonel?“, will Daniel nun direkt wissen und Sam funkelt ihn böse an.
„Wie kannst du so etwas sagen“, ist Sam entrüstet.
„Nun?“, lässt Daniel nicht locker und hat Sam schneller durchschaut, als es der Major hätte ahnen können.
„Also schön. Du hasst Recht, aber ich werde nicht gehen. Wann kann man schon mit seinem Vor-gesetzten essen gehen.“
„Nie und du erst recht nicht.“
„Daniel,…“, ist Sam zornig, dass er ihr Vorwürfe macht. „…so etwas hätte ich nicht von dir ge-dacht.“
„Ich will dich doch nur schützen. Weißt du, ich denke, dass der Colonel dir die Blumen geschickt hat, um dich zu ärgern.“
„Daniel, ich kann auf deine Hilfe verzichten“, ist Sam nun vollkommen aufgebracht, lässt ihn stehen und geht zurück zum Tisch, an dem bereits ein vierter Stuhl steht. Auch Daniel, der über das Gespräch nachdenkt, kehrt an den Tisch zurück. Teal’c und Jack sehen sich bereits die Spei-sekarte an, als die Kellnerin wiederkommt und Sam ebenfalls eine reicht.
„Danke.“ Während auch Daniel die Speisekarte studiert, lugt er hin und wieder zu Sam, die ihn jedoch ignoriert. Er kann nicht verstehen, wieso sie sich so auf den Colonel konzentriert, wo er doch so ein mieses Spiel mit ihr treibt. Die anderen Beiden merken nicht, wie dick die Luft ge-worden ist, seitdem Sam und Daniel wieder am Tisch sitzen. O’Neill hat sich für ein Gericht ent-schieden, legt die Speisekarte auf den Tisch und greift nach seinem Bier, da fängt sein Handy an zu klingeln.
„Tschuldigung“, ist es ihm unangenehm, lässt das Glas stehen und holt aus der Hosentasche sein Handy auf dessen Anzeige zu erkennen ist, dass das SGC ihn anruft. „Der General“, teilt er den anderen mit, drückt auf Annehmen und hält es an sein Ohr. „O’Neill“, meldet er sich und sieht die fragenden Gesichter der anderen. „Sir.“ Er wendet sich den anderen zu. „Bin gleich zurück.“ O’Neill steht auf und geht an einen ruhigen Ort, bei den Toiletten.
„Was der General wohl will?“, fragt sich Sam und sieht zu den Beiden.
„Vielleicht neue Erkenntnisse“, stellt der Archäologe eine Vermutung an, doch die anderen kön-nen darauf nicht mehr antworten, da soeben der Colonel zurück an den Tisch kommt und einen Schluck von seinem Bier nimmt.
„Ich muss zurück“, beantwortet er auf die fragenden Gesichter.
„Ist irgendetwas passiert?“, möchte Daniel wissen.
„Nein, der General will etwas mit mir besprechen“, teilt Jack den anderen mit. „Ihr könnt ruhig weiter essen. Das Essen geht auf mich.“ Die Drei sehen ihn perplex an. Hat er sie gerade eingela-den.
„Danke Sir“, bedankt sich Sam, die wirklich überrascht ist.
„Nichts für ungut Carter.“ Jack sieht zu Daniel und Teal’c. „Wir sehen uns“, verabschiedet er sich und verlässt das Restaurant. Daniel und Sam sehen ihm nach und wundern sich immer noch, dass er sie zum Essen eingeladen hat.
„Haben Sie gewählt“, fragt nun eine Kellnerin, die an den Tisch getreten ist.


Am nächsten Tag (14:00)

O’Neills Hütte


Nachdem er mit dem General gesprochen hat, ist Jack nach Hause, hat ein paar Klamotten ge-packt und ist zu seiner Hütte gefahren. Gerade wäscht er seinen Pick Up, und spritzt ein letztes Mal, mit einem Schlauch seinen Wagen ab, den er zuvor eingeseift hat.
„So“, ist er erleichtert, mit dem Waschen fertig zu sein. „Der Motor macht mir etwas sorgen. Ich sehe einfach mal nach.“ Schnell geht er in Haus, kommt mit einem Werkzeugkoffer wieder her-aus, öffnet die Motorhaube und sieht sich den Motor an. Er ist so beschäftigt, dass er nicht be-merkt, wie sich jemand nähert. „Man das kann doch nicht sein“, brummt Jack leicht, da er das Problem nicht findet.
„Brauchen Sie vielleicht noch ein zweites paar Augen“, hört er nun hinter sich und sieht auf. Hin-ter ihm steht Sam, die ihn offensichtlich kurz beobachtet hat.
„Carter, was wollen Sie denn hier?“, ist Jack etwas verwundert und greift nach einem Tuch, um sich das Öl von den Händen zu putzen. Jetzt sieht Sam zur Hütte und zu dem kleinen See, da sie die Frage nicht sofort beantworten will.
„Es ist richtig schön hier. Kein Wunder, dass Sie immer hierher fahren.“
„Sicher“, weiß O’Neill nicht so richtig, da er gerne die Antwort auf seine Frage hören will. „Wür-den Sie mir sagen, was sie hier möchten“, wiederholt er sein Frage, da der Major immer noch lächelnd auf den See starrt und auch ein paar Schritte darauf zu macht. „Carter!“, versucht er sie aus ihren Gedanken zu holen, bleibt jedoch an derselben Stelle stehen.
„Ich bin hier, weil ich mit Ihnen reden muss.“
„Ach und dass ist so wichtig, dass Sie hier hin kommen.“ Auf diese Bemerkung dreht sich Sam zum Colonel um und studiert ihn für einen Moment.
„Ja, dass ist es. Hier stört uns keiner.“ Verwundert runzelt O’Neill die Stirn, denn er kann nicht deuten, was sie damit meint und dann geht sie zielstrebig auf ihn zu. „Ich weiß, dass Sie mein heimlicher Verehrer sind“, ist sie sehr direkt und ihre Aussage würde, wie bei Tags zuvor bei Da-niel, keinen Widerspruch zulassen. Langsam schüttelt Jack mit dem Kopf.
„Nein, dass bin ich nicht“, antwortet O’Neill mit einem ernsten Blick und verunsichert Sam da-mit. „Wieso glauben Sie dass?“ Enttäuscht lässt Sam ihren Kopf sinken, denn sie hatte es so ge-hofft. „Ich habe Ihnen eine Blume geschenkt“, sagt er daraufhin und Sam sieht wieder erfreut aus. „Das müssten Sie doch wissen. Die weiße Rose, die auf dem Tisch stand, war von mir. Eine Karte war auch dabei. Ich und mein jüngeres Ich wollten Ihnen danken. Mehr aber auch nicht.“
„Eine Karte. Ich habe so viele Karten gehabt, aber an der weißen Rose war keine Karte befestigt.“
„Dann liegt sie sicherlich irgendwo auf dem Boden.“ Nun wendet sich Jack wieder dem Motor, seines Wagen zu, da für dieses Gespräch beendet ist.
„Wissen Sie was?“, beginnt Sam mit einem Mal. „Ich habe keine Lust mehr. Die letzten Jahre waren nicht einfach“, versucht sie ihm klar zu machen, doch anstatt sie anzusehen, hantiert O’Neill weiter an seinem Wagen herum. Stille macht sich breit, in den Sam nicht weiß, was sie sagen soll. „Jack, bitte“, flüstert sie dann und hat die Aufmerksamkeit des Colonels geweckt, der zögernd die Werkzeuge bei Seite legt, seine Hände sauber macht und sich zu seinem Major um-dreht. „Ich kann das Spielchen nicht mehr ertragen“, offenbart sie. „So oft habe ich die richtigen Worte gesucht, aber wie sollte ich es ausdrücken. Ich möchte…“, bricht sie ab und senkt ihren Blick, denn die nächsten Worte fallen ihr schwer, da sie immer noch nicht weiß, wie ihr Gegen-über regieren wird. Jack bemerkt die Unsicherheit von Sam und geht auf sie zu, bis er ganz na bei ihr steht.
„Ich möchte es auch“, flüstert er ihr zu und die blonde Frau sieht zu ihm auf und zum ersten Mal kann sie in seinen Augen das erkennen, wonach sie sich so lange gesehnt hat. Der Colonel greift nach ihren Händen drückt sie ganz fest an seine Brust und gibt ihr vorsichtig einen Kuss, den sie sofort erwidert.

Endlich hatte er es auf die richtige Weise geschafft. Auch wenn die letzten Tage nicht einfach waren, so war er sich doch ziemlich sicher, dass sie die ersten Schritte machen würde und damit lag er nicht so falsch. Lange hatte er überlegt, wie er es am besten schaffen würde und nach dem letzten Mal, wollte er dieses Mal alles richtig machen. Zu seiner Überraschung half ihm auch sein Vorgesetzter, von dem er als letzter gedacht hätte, dass er ihm hilft. Einen Moment später, der den Beiden, wie eine Ewigkeit vorkommt, lösen sie sich von einander und sind ein wenig außer Atem. Tief sieht sie ihm in die Augen.
„Ich liebe dich“, haucht sie und hofft, dass er dasselbe fühlt.
„Ich dich auch“, erwidert er mit einem Lächeln, dass sie noch nie bei ihm gesehen hat. Dann, oh-ne, dass Sam damit gerechnet hat, hebt O’Neill sie hoch und trägt sie auf seinen Armen in die Hütte. Im Schlafzimmer legt er seine Sam vorsichtig aufs Bett und sieht sie einen Moment fra-gend an. Ein Lächeln und ein kurzes Nicken beantworten seine Frage und so lässt sie sich auf ihn ein. Das Geschehe beobachtend steht lächelnd Talin lächelnd in einer Ecke, die sich dieses Mal jedoch, ohne dass Jack sie sehen kann, in seine Welt begeben hat. An ihrem Armband kann sie einige Zahlen erkennen, die sich wild verändern und ihr deuten, dass sich diese Zeitlinie repariert und zum besseren wendet.

Ein paar Stunden später liegen Beide noch immer im Bett und Jack beobachtet seine Sam, wie sie neben liegt und schläft. Er hört etwas, schließt kurz die Augen und findet sich neben seinem Bett wieder. Er hat seinen Geist projiziert und sieht sich im Raum um. „Ich weiß, dass du hier bist. Zeig dich.“ Schon erscheint Talin in der gegenüberliegenden Ecke, in der sie vorhin auch schon gestanden hat und die Beiden beobachtet hat. „Hat es dir gefallen?“
„Wie meinst du dass?“
„Ich weiß, dass du uns beobachtet hast. Ich konnte deine Gegenwart spüren, auch wenn du nicht sichtbar warst.“ Etwas verlegen grinst Talin, denn offenbar hat sie ihn unterschätzt.
„Bitte glaub mir, dass es nur zur Kontrolle war und nicht zum spannen.“
„OK. Ich glaube dir.“
„Ich muss dir gratulieren, denn dieser Zeitabschnitt wurde wieder korrigiert.“
„Schön, zu hören.“ Jack sieht nachdenklich aus. „Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen. Auf eine Art und Weise, habe ich sie ausgenutzt.“
„Ach, dass kommt dir nur so vor.“
„Wenn du meinst.“
„Ich gehe dann wieder, aber ich werde dich natürlich weiter beobachten.“
„Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.“ Talin lächelt etwas und verschwin-det wieder. Auch Jack löst sich auf und verschwindet in seinem Körper. „Hallo“, begrüßt er Sam wenige Augenblicke später, die aufwacht.
„Hi.“
„Ich muss dir was sagen“, beginnt Jack und Sam sieht ihn an.
„Was denn?“
„Ich habe mit dem General geredet“, tastet er sich vorsichtig heran, da er nicht weiß, wie sie rea-giert.
„Sag bloß, du hast ihn auf die Regeln angesprochen“, fragt sie ganz ruhig und überrascht den grauhaarigen Mann damit.
„Ja.“ Ruckartig setzt sich Sam auf und hält dabei die Bettdecke fest.
„Was hat er gesagt?“
„Er meinte, dass sie geändert würden.“
„Das ist großartig.“ Verblüfft sieht Jack sie an, da er damit gerechnet hat, dass sie sauer oder sonst etwas sein würde.
„Das stört dich gar nicht? Du hast doch sonst immer auf die Regeln großen Wert gelegt.“
„Nein, es stört mich nicht. Regeln sind doch da, um gebrochen zu werden“, erklärt sie grinsend. „Vor allem konnten sie nicht verhindern, dass ich mich in dich verliebe“, verkündet sie und gibt ihm einen Kuss auf die Schulter
„Da hasst du recht. Eins interessiert mich noch.“
„Und was?“
„Was ist denn nun mit deinem Verehrer?“, möchte der Colonel wissen, setzt sich auf die Bettkan-te und zieht seine Jeans an.
„Ach weißt du, zwei Männer wären doch auch nicht schlecht“, scherzt sie und Jack sieht über seine Schulter.
„Nein, jetzt mal ernsthaft. Willst du nicht wissen, wer es ist.“
„Nö. Er wird sein Interesse schon wieder verlieren“, erklärt sie und legt ihre Arme um ihn.
„Du willst also nicht nachforschen.“ Der Major schüttelt mit dem Kopf.
„Nein, du reichst mir völlig.“ Lächelnd dreht sich O’Neill so schnell, dass Sam neben ihm landet.
„Da bin ich aber froh“, ist seine Antwort, beugt sich über sie und küsst sie innig. Auch dieser Teil des Plans scheint für ihn aufgegangen zu ein.


Nächster Morgen ( 12. März 9 Uhr)

Heute steht eine Besprechung an, die jedoch erst um 10 stattfindet. Vorher ist Jack auf dem Weg zum General und Sam auf dem Weg in ihr Labor, wo sie auf Daniel trifft.
„Oh. Daniel“, ist sie überrascht.
„Hi. Ich habe dich gestern angerufen, aber du warst nicht zu Hause.“
„Hatte etwas zu erledigen.“
„Ah und was?“, ist ihr Gegenüber neugierig.
„Nichts, was dich angeht.“ Der Archäologe ist etwas verwundert, setzt aber ein entschuldigendes Gesicht auf.
„Ich wollte mich entschuldigen, weil ich dich im O’Malleys so angefahren habe. Dein Liebesle-ben geht mich nichts an.“ Langsam geht Sam auf den Tisch zu, auf dem immer noch die Blumen stehen und sieht zu Boden.
„Da hast du recht“, stimmt sie ihm grimmig zu, geht links um den Tisch und entdeckt die Karte, die sie vorgestern übersehen hatte. Sie bückt sich und hebt sie auf.
„Was ist das“, möchte Daniel wisse.
„Ach nichts Besonderes“, lenkt Sam ab, steckt die Karte schnell in die Tasche und dreht sich wie-der zu Daniel.
„Außerdem wollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich dir verbieten wollte, mit dem Colonel zu essen.
„Schon gut. Entschuldigung angenommen.“
„Danke“, ist Daniel erleichtert lächelt ihr zu.
„Weißt du, worum es in der heutigen Besprechung geht“, will Sam wissen, während sie die roten Rosen aus der Vase nimmt und neben dem Tisch in einen Mülleimer wirft. Der Archäologe beo-bachtet sie verwundert, will aber nichts dazu sagen.
„Nein. Der General hat nichts angedeutet. Er meinte nur, dass es Speziell ist“, antwortet er dar-aufhin nur.


Zur selben Zeit (Hammonds Büro)

„So Jack. Sie haben es also geschafft“, stellt Hammond lächelnd in seinem Stuhl fest, während er Jack ansieht, der vor seinem Schreibtisch steht. „Hätte mich gewundert, wenn es nicht so wäre.“
„Hat denn der Präsident sein Einverständnis gegeben?“
„Er war zwar Überrascht, aber da es zwei Mitglieder unseres besten Teams betrifft, hatte er nichts dagegen.“ Erfreut nickt Jack und setzt sich auf einen Stuhl. „Außerdem denkt er schon darüber nach, diese Regel für alle etwas zu ändern, da sie offensichtlich wenig Sinn macht, wenn sogar Sie diese nicht befolgen können.“ Jack sieht etwas verlegen zu Boden, doch dann fällt ihm etwas ein.
„Wird es Konsequenzen geben?“
„Wollen Sie denn eine haben“, fragt Hammond und beugt sich etwas vor.
„Nun, wenn der Präsident sich dafür entscheidet, würde ich sie auf mich nehmen“, erklärt O’Neill und Hammond sieht überrascht aus, lehnt sich aber wieder in seinen Stuhl zurück.
„Also, ich denke, dass es schon mal lobenswert ist, dass sie sich für den Major ins Feuer schmei-ßen wollen. Ich bin mir aber sich, dass der Präsident darüber nachdenken wird, doch so lange werde ich es als einen Test sehen, ob Sie sich Beide kontrollieren können und nicht ihre Arbeit darunter leidet.
„Natürlich Sir“, ist Jack damit einverstanden, steht auf und Richtung Tür. „Sir habe da noch eine Bitte“, äußert sich O’Neill und dreht sich wieder um.
„Und welche?“
„Es sollte noch niemand wissen, sonst keimen noch irgendwelche Gerüchte, die ich lieber ver-meiden will.“
„Das verstehe ich. Natürlich bleibt es erst Mal unter uns.“
„Danke Sir.“
„Schon gut.“ Jack lächelt kurz, öffnet dann die Tür und verschwindet.


Halbe Stunde später

Das SG-1 Team sitzt bereits im Besprechungsraum und wartet nur noch auf den General, der so-eben den Raum betritt. Wie immer stehen Sam und Jack sofort auf und warten, bis sich Hammond ans Kopfende gesetzt hat. Sam und Daniel sitzen an der Panoramascheibe und die anderen Beiden sitzen ihnen gegenüber.
„Guten Morgen“, begrüßt er das Team.
„Guten Morgen“, kommt es von Jack, Daniel und Sam gleichzeitig. Teal’c nickt nur zur Begrü-ßung.
„Ich hoffe, Sie alle haben Ihren freien Tag genutzt, denn das war vorerst der Letzte“, teilt der Ge-neral mit und sieht die verwunderten Gesichter seines Teams.
„Darf ich fragen, was wir für eine Mission bekommen“, möchte Jack wissen und sieht zu seinem Vorgesetzten.
„Natürlich. Ich habe für Sie und zwei andere Teams einen Spezialauftrag. Der Präsident fand die Tatsache interessant, dass diese Narris sich gegen die Goa’uld behauptet haben, auch wenn sie eine Seuche befallen hat. Er möchte gerne den neuen Standort dieses Volkes erfahren. Daher ha-ben Sie, SG-2 und SG-3 die Aufgabe die Adressen aus dem Computer zu überprüfen.“
„Wie lange soll dieser Spezialauftrag dauern“, möchte der Major wissen.
„So lange, wie es dauert Major. Da wir inzwischen so viele Adressen gesammelt haben, hat der Präsident mehrere Wochen dafür eingeplant.“ Überrascht sieht Sam zu Jack und Daniel, die eben-falls überrascht aussehen. „Haben Sie noch irgendwelche Fragen“, sieht Hammond nach kurzer Pause in die Runde, doch alle schütteln mit dem Kopf.
„Gut, dann geht es sofort los. Ziehen Sie sich um und melden Sie sich im Torraum.“
„Verstanden Sir“, antwortet O’Neill für alle. Hammond nickt und steht auf.
„Sie können dann gehen.“ Hammond sieht zum Major. „Major, ich möchte mit Ihnen sprechen.“
„Ja Sir“, antwortet Sam und geht voraus in Hammonds Büro. Der General nickt den anderen noch zu, die gerade den Konferenzraum verlassen und geht in sein Büro.

„Setzten Sie sich Major“, fordert er Sam auf und schließt die Tür.
„Danke Sir.“ Sie setzt sich und beobachtet den General, während er sich in seinem Stuhl nieder lässt.
„Es geht um den Colonel und Sie. Hat er Ihnen erzählt, dass der Präsident sein Einverständnis gegeben hat.“
„Ja, dass hat er. Dafür bin ich sehr dankbar.“
„Das glaube ich Ihnen. Ich habe dem Colonel mitgeteilt, dass es wahrscheinlich ist, dass der Prä-sident sich noch Konsequenzen für Sie überlegen wird und dass er das auf sich nehmen will.“ Sam sieht ihn etwa mürrisch an.
„Sir, sollte der Präsident Konsequenzen ziehen, möchte ich dies auf mich nehmen. Immerhin bin auch Wissenschaftlerin und könnte daher weiter als eine arbeiten.“ Wie in dem Gespräch mit Jack, ist auch hier George wieder überrascht. Beide würden Konsequenzen auf sich nehmen, ob-wohl sie nicht wirklich wissen, ob es überhaupt welche geben wird.
„Sind Sie sich sicher?“, fragt er noch einmal nach.
„Das bin ich.“
„Also gut“, sieht Hammond nun ernst aus. „Da Sie Beide so denken, werden wir ja sehen, wie es weiter geht. Allerdings möchte ich, bis ich vom Präsidenten etwas anderes höre, Sie Beide erst mal beobachten und sehen, ob Ihre Arbeit beeinträchtig wird. Ein Test.“
„Verstehe Sir. Da ist auch vernünftig“, stimmt ihm vorbehaltlos zu und Hammond lächelt erfreut.
„Der Colonel bat mich auch darum, dass es unter uns bleibt. Ich hoffe Sie sind damit einverstan-den.“
„Natürlich. Das SGC ist ja leider dafür bekannt, eine große Gerüchteküche zu sein.“
„Da muss ich Ihnen leider zustimmen, aber machen kann man dagegen nichts.“ Sam stimmt lä-chelnd zu und Hammond steht von seinem Stuhl auf.
„Also“, ist George wieder ernst, geht um den Tisch und stellt sich vor den Major. „Ihr Verhalten sollte angemessen sein und nicht ihre Arbeit behindern.“
„Versprochen Sir.“
„Schön, dann gehen Sie und ziehen Sie sich um.“ Der Major nickt, steht auf und verlässt das Büro durch die andere Tür. Indessen hat sich Hammond gegen seinen Schreibtisch gelehnt und schüttelt leicht den Kopf.
„Diese Zusammenstellung kann man sich kaum vorstellen.“

Das Tor dreht sich bereits und das versammelte SG-1 Team steht reisefertig vor dem Tor. Sie überprüfen den ersten Planten auf der Liste, die Hammond zusammenstellen ließ. Ein zusätzliches Programm wird dann die besuchten Planten aus der Liste löschen und weitere einfügen, sobald die zu überprüfende Anzahl geringer wird. Insgesamt sollen etwas über 100 Planeten überprüft wer-den. Durch Talins Eingriff kann O’Neill sich immer noch nicht daran erinnern, dass er den Narris bereits begegnet ist und die Adresse kennt. Ungeduldig sieht er zum Tor, an dem gerade der sechste Chevron einrastet.
„Chevron sechs eingerastet“, verkündet Davis und beobachtet, wie das letzte Symbol in die Ad-resse eingefügt wird. „Chevron sieben eingerastet. Wurmloch etabliert.“ Zeitgleich schießt die Welle heraus und zum Vorschein kommt der herrlich bläulich schimmernde Ereignishorizont.
„Auf geht’s Camper“, verkündet der Colonel und sieht zu seinem Team, die hinter ihm in einer Reihe stehen. Teal’c hebt seine Augenbraue, da ihm diese Bemerkung noch nie gefallen hat, geht dann aber als erster auf die Rampe zu und verschwindet im Tor. Hinter ihm verschwinden Daniel und Sam, die ihrem Colonel noch schnell, ohne dass es jemand anderes mitbekommt zuzwinkert. „Wir sind bald zurück“, ruft Jack dem General zu und verschwindet rückwärts im Ereignishori-zont, der sich wenige Sekunden später auflöst und ein fragend dreinblickender General bleibt im Kontrollraum zurück.


Einen Monat später (14. April 11 Uhr)

Das Tor ist offen und vier schlapp aussehende SG-1 Mitglieder kehren zur Erde zurück. In den letzen Wochen haben Sie ca. 30 Planeten besucht und nicht einer von ihnen war der Richtige. Immer wieder sind sie auf nicht sehr freundliche Einwohner gestoßen oder haben riesige Wüsten durchquert und alles war mit negativem Ergebnis. Ein kleiner Vorteil hatte es jedoch, denn noch immer ist die Beziehung zwischen Sam und Jack ein Geheimnis. Nicht mal ihre beiden Teamkol-legen wissen davon, denn die Beiden haben es überraschender Weise geschafft, ihre Maskerade aufrechtzuerhalten.
„Endlich zuhause“, stöhnt Sam vor Müdigkeit und lässt sich, wie Daniel neben ihr, auf den Stufen der Rampe nieder, denn auch er sieht nicht besser aus. Da geht das Tor auf und Hammond kommt herein.
„Wo ist der Colonel“, möchte er wissen und sieht in die Runde, wo er nur drei Gestalten erkennen kann.
„Ich bin hier“, hört der General und sieht daraufhin eine Hand in der Luft, denn der Colonel liegt hinter Sam und Daniel auf der Rampe, als hätte ihn jemand einfach umgestoßen. Teal’c dagegen steht noch immer, auch wenn er ebenfalls schlapp ist, so sind seine Kraftreserven größer, als die der Anderen.
„Also wieder kein Glück.“
„Sie sagen es Sir“, kommt es vom Colonel, der keine Kraft mehr hat.
„Ein Gutes hat es jedenfalls“, meldet sich Sam und sieht den gequälten Blick von Daniel neben sich.
„Wir können die meisten dieser Planeten als nicht bewohnbar einstufen und ein paar von ihnen sind sogar gute Orte für die Tok´ra, falls sie einen brauchen.“
„Wenn du meinst“, ist die knappe Antwort von Daniel und lässt seinen Kopf hängen.
„Also schön. Ich bin ja kein Unmensch. Sie bekommen eine Pause. Lassen Sie sich vom Doktor durchchecken und dann haben Sie für den Rest des Tages frei“, verkündet der Kommandant des Stützpunktes, da das Team in den letzten Wochen nur ein paar Mal zu Hause war. In diesen paar Malen, haben sie lediglich Kurzbericht abgeliefert, Vorräte geholt und geduscht.
„Das ist doch mal ein Wort“, hört sich O’Neill schon wieder munterer an.
„Ich muss jedoch darauf bestehen, dass Sie im Stützpunkt bleiben.“ Sam und Daniel stehen auf und gehen Richtung Tür, während Teal’c derweil Jack auf hilft, der von allein nicht mehr hoch kommt.
„Glauben Sie mir Sir, wenn ich sage, dass keiner auch nur die Kraft hat, um nach Hause zu fah-ren“, erklärt er dem General, während er mit Teal’c langsam den Gateraum verlässt.
„Ich glaube es Ihnen ja“, sagt er und beobachtet, wie Teal’c mit einem Arm den Colonel stützt und hinaus schleicht. Dann verlässt auch Hammond wieder den Torraum und kehrt in den Kon-trollraum zurück. „Davis bereiten Sie eine Statusbesprechung für morgen 1000 vor.“
„Verstanden Sir“, antwortet dieser und wendet sich wieder seinen Diagnosen zu.

Janet sitzt derweil in ihrem Büro und wartet, dass das Vorzeigeteam zur Untersuchung kommt. Sie hat schon alles vorbereitet, als sie den Alarm gehört hat und da zurzeit nur drei Teams draußen sind, konnte sie sich an drei Fingern abzählen, welches der Teams zurückgekehrt ist. Da hört sie ein Stöhnen, steht auf und geht nach nebenan. Sie schüttelt mit dem Kopf, als sie die Drei Team-mitglieder reinschlurfen sieht. Außer Teal’c natürlich, denn er versucht Jack beim gehen zu hel-fen, da dieser von allen am schwächsten zu sein scheint.
„Sie sehen alle aus, als würden Sie von einem Schlachtfeld kommen.“
„Danke für das Kompliment“, kommentiert Jack, nachdem ihm Teal’c an einem Bett abgeladen hat. „Hey Doc, seien Sie bitte ehrlich. Muss diese Untersuchung sein?“
„Dass muss sie Colonel. Sie wissen doch, wie es läuft“, erwidert sie und hilft Sam und Daniel sich auf ein Bett zu setzen. Sie sieht zu Teal’c. „Wie geht es dir?“
„Gut Dr. Fraiser. Meine Kraftreserven sind größer, als die der anderen.“
„Schön, aber bitte setzt dich trotzdem auf eines der Betten“, bittet sie den Jaffa, der kurz nickt und sich auf das letzte frei verbliebene Bett setzt. „Schwester Jane. Bitte geben Sie den dreien eine Infusion und Teal’c bekommt eine doppelte Dosis Tritonin.“
„Verstanden.“ Die Schwester, die im Hintergrund gewartet hat, dreht sich um und geht in einen anderen Raum.
„So, ich möchte, dass Sie sich alle erst Mal ein wenig ausruhen. Ich schließe Sie an Monitore an, um Ihre Vitalfunktionen zu überwachen“, teilt sie mit und geht noch einmal zu jedem ihrer Patien-ten. Ein bisschen muss sie grinsen, denn so sieht man das SG-1 Team selten.
„Janet“, ruft Sam nach ihr und die kleine Ärztin kommt sofort zu ihr.
„Was ist denn Sam.“
„Ich glaube mir ist ein bisschen Schlecht.“
„Oh. OK. Ich hole Ihnen sofort etwas gegen Übelkeit.“ Die Ärztin flitzt sofort zu einem Medizin-schrank und macht eine Spritz fertig. Besorgt sieht Jack inzwischen zu Sam, die rechts neben ihm liegt. Auch Daniel sieht zu ihr rüber, der zu ihrer Linken liegt.
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Hm. Vielleicht doch etwas viel.“
„So, hier haben Sie etwas gegen die Übelkeit“, kommt Janet zurück und spritzt ihrer Freundin das Mittel. „Versuchen Sie jetzt alle etwas zu schlafen. In ein paar Stunden müssten Sie sich besser fühlen.“ Alle nicken und nach wenigen Sekunden fallen ihnen schon die Augen zu. Schwester Jane kommt aus dem Nebenraum zurück, hängt Daniel, Sam und Jack einen Tropf an, die nichts mehr mitkriegen, auch wenn die Schwester jedem noch eine Kanüle legen muss. Die doppelte Dosis Tritonin verabreicht sie noch schnell dem Jaffa und lässt die Schlafenden wieder allein. Noch ein letzter Blick von der quirligen Ärztin, die dann in ihr Büro zurückkehrt.


Vier Stunden später (16 Uhr)

Den halben Tag hat das SG-1 Team auf der Krankenstation verbracht, wo sie geschlafen und Infu-sionen bekommen haben. Vor einer Stunde hat Janet noch ein paar Tests gemacht, die alle negativ ausgefallen sind. So ist das Team wieder fitt und auch völlig gesund. Die vier sind gerade auf dem Weg in die Kantine um einen vernünftigen Kaffee, so wie Jack immer sagt, zu trinken.
„Das waren vielleicht vier harte Wochen“, bemerkt Daniel, der Jack gegenüber platz genommen hat, da er und Jack bereits ihren Kaffee haben. Sam und Teal’c stehen noch in der Schlange, die heute besonders Groß ist. Viele der Mitglieder haben zwar keine Missionen, müssen aber im SGC bleiben. Daher ist die Kantine heute gut besucht, auch wenn das Essen nicht immer besonders ist.
„Da hast du Recht“, stimmt Jack ihm zu.
„Der letzte Planet war ja besonders heiß. Ich glaube nicht, dass dort irgendein Volk überleben könnte.“
„Vor allem, wer will dort schon leben. Na ja, die Tok´ra vielleicht. Die Leben ja eh unterirdisch.
„Genau.“ Soeben gesellt sich Teal’c zu den Beiden an den Tisch und setzt sich neben O’Neill.
„Mir tun die anderen Teams nur leid. Die müssen auf dem Stützpunkt bleiben, auch wenn sie kei-ne Missionen haben.“ Verwundert sieht Daniel von Jack zu Teal’c
„Jack, so habe ich dich ja noch nie reden hören.“
„Wieso? Würde ich hier rum sitzen müssen, täte ich mir auch leid.“ Da O’Neill Recht hat, stimmt Daniel ihm nickend zu.
„Man, so voll habe ich die Kantine noch nie erlebt“, hören die Drei Sams Stimme, die mit einem Tablett, auf dem ein Sandwich und Kaffee ist, zum Tisch. Sie setzt sich neben Daniel.
„Darüber haben wir auch gerade gesprochen“, erklärt Daniel ihr. „Jack meinte gerade, dass ihm die Teams Leid tun, weil sie im Stützpunkt bleiben müssen.“ Verwundet sieht Sam von Daniel zu Jack und wieder zurück.
„Ich glaub’s nicht“, versucht sie ein Grinsen zu unterdrücken, da sie so etwas auch noch nie vom Colonel gehört hat.
„Habe ich auch gesagt. So hat er noch nie geredet.“
„Ich hab es dir doch gerade erklärt“, fängt O’Neill wieder an.
„Ja, ist gut“, hebt Daniel abwehrend die Hände, da das Thema ausgereizt ist. Jack nimmt einen weiteren Schluck von seinem Kaffee.
„So ich bin in meinem Quartier, wenn mich jemand sucht“, teilt er den Anderen mit, nimmt die Tasse von Tisch und steht auf. „Ansonsten sehen wir uns später“, kommt es noch, doch diese Be-merkung war eher an Sam gerichtet, die sich auf ihr Sandwich konzentriert und kurz auf schaut.
„Sicher Jack“, antwortet Daniel, der Jacks Absicht nicht mitbekommen hat. Der Colonel gibt sei-ne leere Tasse wieder beim Koch ab und verlässt die Kantine. „Findest du nicht, dass er sich ver-ändert hat“, fragt Daniel an Teal’c gewannt, der jedoch nur wieder seine Augenbraue hebt. „Und du?“, fragt er in Sams Richtung, die gerade genüsslich in ihr Sandwich beißt und die Frage nicht gehört hat. „Sam?“ Sie sieht zu ihm auf, während sie noch von ihrem Sandwich abbeißt.
„Hm? Was hast du gerade gesagt?“, nuschelt sie mit vollem Mund.
„Ach nichts. Du musst aber einen großen Hunger haben.“
„Hab ich auch. Nach den ganzen Rationen, die wir essen mussten. Wir waren doch nur vier- oder fünfmal zu Hause, um neue Vorräte zu holen.“ Nun steht Teal’c von seinem Stuhl auf und lenkt Daniels Aufmerksamkeit auf sich.
„Wo geht’s du hin?“
„Es ist Zeit für mein Kelnorem.“
„Ah natürlich. Viel Spaߓ, wünscht ihm Daniel, denn Sam beißt gerade wieder in ihr Hähnchen-sandwich.
„Mmm. Lecker. Ich hol mir noch eins“, verkündet sie, steht auf geht mit dem leeren Teller zum Koch zurück, wo die Schlange bereits ziemlich geschrumpft ist. Diese Mal stehen nur drei Leute an und daher ist der Major in Windeseile zurück am Tisch, wo Daniel sie mit staunen beobachtet.
„Du hasst aber einen Hunger“, stellt er fest und sieht die nächsten beiden Sandwichs auf ihrem Teller.
„Es kommt mir vor, als hätte ich seit einer Woche nichts gegessen“, erklärt sie und beißt mit glän-zenden Augen in die Sandwichs. Kopfschüttelnd steht Daniel auf.
„Wir sehen uns später“, meint er und verlässt nach einem letzten Blick auf seine Freundin die Kantine. Soeben hat sie das letzte Sandwich verdrückt und erhebt sich, um erneut zum Koch zu gehen. Dieses Mal holt sie sich drei Hünchensandwichs und dieses Mal lenkt sie die Blicke aller Anwesenden auf sich, als sie zu ihrem Platz zurückgeht.


Ein paar Stunden später

Teal’c ist noch immer in seinem Quartier, um sich seinem Kelnorem zu widmen. Daniel ist in seinem Büro, wo er ein paar Artefakte untersucht und Sam ist in ihrem Labor. O’Neill dagegen ist gerade im Stützpunkt auf einem Spaziergang. Obwohl er mit Sam nun eine Beziehung hat, so hatten sie doch in den letzten Wochen kaum Zeit für sich. Immer waren sie in Begleitung von Daniel und Teal’c. Er ist froh, wenn diese elende Sucherei endlich ein Ende hat und die Beiden wieder Zeit für sich haben. Lange kann die Schwangerschaft nicht mehr unentdeckt bleiben, da er bereits gemerkt hat, wie groß Sams Hunger geworden ist, doch keiner außer ihm weiß, dass sie Schwanger ist. Daher darf er sich auch nicht Gedanken darum machen, bis es soweit ist. Wenn die Reisen so weitergehen, wird es nicht mehr lange dauern, bis Sam einen Ohnmachtsanfall be-kommt und die Schwangerschaft entdeckt wird. Die allererste Frage von Janet wäre sicherlich nach dem Vater und das wird eine schwere Geduldsprobe für ihn und für sie. Allerdings kann er dann seine Schauspielkünste unter Beweiß stellen, denn er muss ja überrascht und glücklich zu gleich sein, was unter anderen Umständen nicht schwer ist, aber wenn man von einer Schwanger-schaft weiß, die noch keiner wissen kann, ist das schon schwieriger. Gerade erreicht der Colonel, mit Händen in den Hosentaschen, den Aufzug und entscheidet sich dafür, dem Major einen Be-such abzustatten. Mit einander Reden dürfen sie ja noch, sonst würde es noch verdächtiger ausse-hen. O’Neill zieht seine Karte, die er aus der Hosentasche gezogen hat, durch den Scanner und mit einem Ding öffnen sich die Fahrstuhltüren. Er betritt den Aufzug, drückt die Levelebene, auf der sich Sams Labor befindet und der kleine Raum setzt sich in Bewegung. Morgen würden Sie diese idiotische Suche fortsetzten, bis sie entweder nichts gefunden haben oder völlig erschöpft zurückkommen. Der Fahrstuhl stoppt, die Türen öffnen sich und der Colonel steigt pfeifend aus.

Sam macht gerade ein paar Untersuchungen an den Bodenproben, die sie auf PX5-907 gesammelt hat. Zwar hatte sie daran vor einem Monat gearbeitet, aber ein weiteres Mal kann ja nicht scha-den.
„Komm rein“, begrüßt sie ihren Vorgesetzten, der pfeifend zur Tür hereinkommt.
„Hi. Was machst du gerade?“, will O’Neill wissen und setzt sich, ein paar Meter von Sam ent-fernt, auf einen Stuhl. Falls jemand herein kommen sollte, würde er vielleicht keinen Verdacht schöpfen.
„Die Bodenproben untersuchen.“ Der Colonel rollt, wie er es schon öfter getan hat, mit den Au-gen.
„Ich würde dich so gerne in den Arm nehmen“, flüstert er ihr zu und Sam sieht lächelnd auf.
„Das wäre schön, aber ich kann es mir in Gedanken vorstellen“, meint sie und nun grinst Jack, wie ein Honigkuchenpferd.
„Wenn diese Mission doch endlich vorbei wäre.“
„Ja, sie schlaucht ganz schön.“
„Ich schätze sie läuft noch ca. 2 Wochen. Mehr denke ich nicht. Wir haben ja schon fast die ganze Datenbank durch.“
„Es könnte durchaus sein, dass der Planet gar nicht in unserer Datenbank ist.“
„Mal nicht den Teufel an die Wand“, ist Jack etwas entsetzt. „Das wäre furchtbar.“
„Eine lange Suche umsonst.“ Jack nickt und steht auf.
„Ich werde jetzt gehen, sonst fällt es noch auf.“
„Ok, aber versprich mir eins.“ Jack dreht sich an der Tür zu Sam um.
„Was?“
„Nach dieser Mission kein Versteckspiel mehr.“
„Versprochen“, antwortet er mit einem Lächeln und verlässt das Labor. Sam wendet sich wieder den Bodenproben zu und auch sie hofft, dass diese Mission bald ein Ende hat. Sie ahnt jedoch nicht, dass diese für sie schon bald ein abruptes Ende nehmen wird.


Eine weitere Woche später (22. April 12 Uhr)

Auf einem Planeten, wie sollte es auch anders sein, mit Wüste, erkundet SG-1 die Gegend, doch auch hier scheint dieses ominöse Volk nicht zu leben. Dies ist der 40. Planet, den SG-1 besucht, doch auch hier nichts. Die Beiden anderen Teams haben auch nichts gefunden. Langsam hat der General den Eindruck gewonnen, dass die Adresse nicht im Computer des SGC’s ist, lässt die Teams jedoch weitersuchen, natürlich auf Befehl des Präsidenten. Die Vier sind gerade auf dem Weg zum Stargate, das etwa 500 Meter von ihnen entfernt ist, um den nächsten Planet anzu-wählen, da öffnet sich das Tor.
„SGC an Col. O’Neill. Hier ist General Hammond“ , hört O’Neill in seinem Ohr.
„Hier Col. O’Neill. Höre Sie klar und deutlich“, gibt er durch und drückt den Sprechknopf am Funkgerät.
„Kommen Sie zurück zum Stützpunkt. Sie erhalten neue Befehle.“
„Verstanden Sir. Sind unterwegs“, bestätigt er den Befehl, lässt seinen Funk los und sieht zu den anderen, die nach dieser Woche noch frisch aussehen. Die Verbindung wird beendet und das Tor schließt sich. Die Vier gehen schnell weiter, denn die Aussicht auf neue Befehle lässt sie einen ticken schneller laufen.

Der General begibt sich gerade in den Torraum, um sein Team zu begrüßen, da er sie ja schon seit einer Woche nicht mehr gesehen hat. Da die Teams nach einer Liste gehen, weiß er immer, wo sie sind. Es ist schon mal passiert, dass er den Colonel gerufen hat, dieser aber nicht mehr auf dem Planeten war. Es ist aber höchsten drei Mal passiert. Da schallt der Alarm los.
„Aktivierung von Außen“ , ist Davis Stimme zu hören, als sich das Tor dreht und Sekunden später die Welle herausschießt. Sofort schließt sich die Iris. „Empfangen ID-Code. Es ist SG-1.“
„Iris öffnen“, befiehlt Hammond und nicht lange, bis das komplette Team gleichzeitig durchs Tor kommt. „Schön Sie zu sehen“, begrüßt er SG-1. „In etwa zwei Stunden ist Besprechung. Lassen Sie sich durchchecken und stärken Sie sich.“
„Natürlich Sir“, antwortet O’Neill, gibt einer Wache seine Waffe und macht sich auf den Weg zur Krankenstation. Die anderen geben ebenfalls ihre Waffen ab und folgen ihrem Vorgesetzten. Dann verlässt auch der General den Torraum und kehrt in sein Büro zurück.


Halbe Stunde später

Janet hat sie schnell untersucht und alle für gesund erklärt. Die Vier sind wieder in der Kantine, die erneut ihr erstes Ziel nach der Krankenstation ist.
„Das war vielleicht ne Woche“, bemerkt Daniel, der Jack gegenüber platz genommen hat, da er und Jack bereits wieder ihren Kaffee zu erst haben. Sam und Teal’c stehen noch in der Schlange, die heute wieder besonders Groß ist.
„Da hast du recht“, stimmt Jack ihm zu und beobachtet Sam, die in der Schlange langsame Schrit-te vorwärts macht.
„Was das wohl für neue Befehle sind?“
„Das frage ich mich auch. Vielleicht wird die Suche eingestellt“, stellt Jacke eine Vermutung auf und bemerkt Teal’c, der zu den Beiden an den Tisch kommt und sich neben O’Neill setzt. Wieder ist der Jaffa der nächste, der an den Tisch zurückkommt. Als wäre dieser Tag eine Wiederholung und alle säßen in einer Zeitschleife.
„Hoffentlich. Dann können auch die anderen Teams wieder auf Missionen gehen.“
„Weißt du, ich glaube schon, dass dieser Planet gar nicht in unserer Datenbank ist.“
„Das könnte durchaus sein“, stimmt Daniel ihm nickend zu.
Plötzlich hören die Drei etwas klirren und sehen zu der Menschenschlange, doch dort wo, gerade noch der Major stand, ist ein Menschenauflauf entstanden und in Jack keimt ein schrecklicher Verdacht. Blitzartig springt er auf, rennt rüber und seine Teamkollegen folgen ihm.
„Macht doch mal platz“, brüllt der die anderen an, die widerwillig zur Seite gehen. Kaum hat er die große Menschmauer durchquert, sieht er auch schon seine Sam, ein Tablett und eine zerbro-chene Tasse, am Boden liegen. Er fühlt ihren Puls. „Daniel hol sofort eine Trage“, ruft er dem Archäologen zu, da er ihn nicht sehen kann.
„Alles klar“, hört er daraufhin nur und sieht zu den Menschen, die um ihn herum stehen.
„Habt ihr nun genug gesehen“, knurrt er sie an und steht auf. „Los macht endlich platz. Die Frau braucht Luft.“ Da die Menschmasse nicht noch mehr von dem Zorn des Colonels erleben will, löst sich diese auf und die restlichen Mitglieder verlassen die Kantine, bis nur noch Teal’c, Sam, ein paar Kantinenmitarbeiter und er anwesen sind.
„Was ist passiert“, ist nun die Stimme von Janet zur hören, als diese, ein paar Pfleger und Daniel zur Tür hereinkommen.
„Ich weiß es nicht. Sie hat wohl einen Schwächeanfall gehabt“, nimmt O’Neill an und sieht den verwirrten Blick von der Ärztin. „Ich habe es nicht gesehen und eine Menschmasse hat alles ver-deckt.“
„Ach so. Verstehe.“ Janet dreht sich zu den Pflegern. „Sofort auf die Krankenstation und macht eine volle Blutuntersuchung.“ Einer der Pfleger nickt, hilft den anderen, den Major auf die Trage zu heben und verschwindet mit ihnen. „Sagen Sie dem General bescheid, dass vielleicht doch eine Krankheit eingeschleppt wurde, die übersehen wurde.“ Jack runzelt die Stirn. „Wenn Janet nur wüste, dann hätte sie nicht so einen Wind gemacht. Es ist wohl doch an der Zeit, seine Beziehung zu Sam öffentlich zu machen. Die ganzen Trips haben eventuell dem Baby geschadet“ , stellt er sich ein paar Fragen, löst sich wieder aus seinen Gedanken und sieht zu der wartenden Janet.
„Mach ich.“ Dr. Fraiser nickt und läuft ihrem Assistentenstab hinterher. Auch Jack, Daniel und Teal’c verlassen die Kantine und während sich die Beiden zur Krankenstation begeben, sucht Jack auf dem Gang ein Telefon, dass er auch schnell findet und benachrichtig den General. Kurz darauf folgt der Daniel und Teal’c zur Krankenstation.

Seit etwa 20 Minuten warten die Drei vor der Krankenstation darauf, dass Janet ihnen den Zu-stand vom Major mitteilt.
„Schon etwas neues Colonel“, möchte Hammond wissen, der soeben um die Ecke kommt und den Colonel entdeckt, wie dieser im Gang auf und ab läuft, während Daniel auf einem Stuhl sitzt und Teal’c ruhig neben ihm steht.
„Nein Sir“, erklärt Jack und bleibt beim General stehen, da er schon fast wieder kehrt gemacht hatte.
„Dann werde ich mal Dr. Fraiser fragen“, entscheidet dieser, geht auf die Tür zu, doch die geht bereits auf und Janet kommt heraus.
„Ah General. Schön, dass Sie da sind“, sieht Janet ernst aus.
„Wie geht es Sam“, möchte Daniel sofort wissen und springt vom Stuhl auf.
„Ganz ruhig Daniel. Es geht ihr gut. Wenn Sie möchten, können Sie zu ihr.“ Daniel lächelt, sieht zu Teal’c, der kurz nickt und dem Archäologen in die Krankenstation folgt. „Sie können auch rein gehen, wenn Sie möchten“, wendet sich die Ärztin an O’Neill, nachdem die Beiden im Raum verschwunden sind.
„Ich möchte es erst hören“, antwortet er und Janet sieht von ihm zum General, der kurz nickt und wieder zurück.
„Also schön. Die Blutwerte haben etwas ergeben, dass nur einen Schluss zulässt.“
„Was?“, möchte Hammond wissen und bemerkt nicht den Blick seines Colonel, dessen Ahnung, die er vor einem Monat hatte, eingetroffen ist.
„Nun. Der Major ist Schwanger und diese Mission hat sie ziemlich geschwächt. Deshalb hatte sie auch einen Schwächeanfall.“
„Sie ist schwanger“, ist der General überrascht, sieht zum Colonel, der ganz ruhig neben ihm steht und nachdenklich aussieht. „Haben Sie das gewusst?“
„Sir, der Colonel konnte es nicht wissen“, wundert sich Janet darüber, dass ihr Vorgesetzter den Colonel gefragt hat.
„Nein Doc, ist schon gut“, hebt Jack eine Hand, um darauf antworten zu können und sieht von Janet zu seinem Vorgesetzten.
„Nein Sir. Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich ihr diese Mission verboten und Ihnen davon erzählt“, lügt er ein wenig, da ja keiner wissen soll, dass er nun ein höheres Wesen ist.
„Moment mal. Was läuft denn hier?“, möchte Janet verdutzt wissen und die beiden Herren sehen zu ihr.
„Sagen Sie es schon“, fordert er Jack auf, ohne den Blick von Janet abzuwenden.
„Also gut.“ O’Neill sieht vom General zur Ärztin. „Janet, das Baby ist von mir“, lässt er die Katze aus dem Sack und soeben fällt Janet die Kinnlade herunter.
„Was?! Sie sind der Vater?“, schreit sie auf.
„Pssst. Nicht so laut. Es muss ja nicht jeder wissen“, versucht er Janet klar zu machen und sieht sich auf dem Flur um. So erstaunt und überrascht sah Janet noch nie aus.
„Geht es ihr nun gut?“, will Hammond wissen.
„Ja, aber die Ausflüge sind erst mal gestrichen, bis sich ihre Werte wieder gebessert haben.“ Da geht Janet plötzlich ein Licht auf. „Mir fällt gerade ein, dass Sam vor einer Woche über Übelkeit geklagt hat. Ich wäre nie darauf gekommen, dass sie ein Baby bekommt.“
„Warum haben Sie das nicht gesagt?“
„Tut mir leid Sir. SG-1 war so ausgelaugt, dass die Übelkeit nur ein Zeichen für Erschöpfung war. Sie hatten nur diese Notrationen und waren Wochenlang auf fremden Planeten.
„Verstehe. Wenn noch etwas ist, dann finden Sie mich in meinem Büro.“ Die Beiden nicken, der General macht kehrt und verschwindet um die Ecke.
„Darf ich mal fragen, wie lange das zwischen Ihnen schon läuft.“
„Neugierig sind ja überhaupt nicht.“ Janet nickt lächelnd, da sie sich für ihre Freundin freut, denn sie weiß noch, wie deprimiert Sam war, als sie vor etwas mehr als einem Monat zu ihr kam.
„Sie haben aber auch lange gebraucht“, erklärt sie nun lächelnd und O’Neill muss sich auch ein Grinsen abringen.
„Versprechen Sie mir, dass Sie das keinem sagen. Es soll noch ein Geheimnis bleiben. Sam werde ich es selber sagen.“
„Ärztlich Schweigepflicht“, sind ihre einzigen Worte und Jack versteht es natürlich als ein „JA“.
„Danke.“
„Schon gut.“
„Tun Sie mir noch einen Gefallen?“
„Welchen denn?“
„Schaffen Sie es Daniel und Teal’c aus der Krankenstation zu kriegen. Ich würde gerne mit Sam allein sein.“
„Ne leichte Übung. Warten Sie so lange in meinem Büro.“ Jack nickt, geht in die Krankenstation und verschwindet schnell, ohne dass ihn einer sieht, in Janets Büro.

„So meine Herren. Sam braucht noch Ruhe. Ich muss Sie bitte jetzt zu gehen“, verkündet Janet, nachdem sie die Krankenstation betreten hat und an Sams Bett herangetreten ist. Daniel und Teal’c nicken und sehen noch ein Mal zu dem Major, die schwach in ihrem Bett liegt und die Drei ansieht.
„Wir sehen uns dann später“, verabschiedet sich Daniel und verlässt mit Teal’c die Krankenstati-on. Sam beobachtet, wie Janet auf den Flur sieht.
„Was ist den eigentlich mit mir los Janet“, möchte die Patientin wissen und eine lächelnde Janet sieht zu ihr.
„Nichts Schlimmes. Aber das kann Ihnen jemand anderes sagen.“ Die quirlige Ärztin geht ein paar Schritte rückwärts. „Sie sind weg“, ruft sie etwas lauter und dann kommt auch schon Jack herein. „Ich lasse Sie dann mal allein“, meint sie noch und geht in ihr Büro.
„Hi“, begrüßt Jack seine Freundin, streicht ihr eine Strähne aus dem Gesicht und zieht sich einen Hocker heran. Er nimmt ihre linke Hand in seine.
„Was ist denn passiert.“
„Als aller erstes möchte ich sagen. Janet weiß Bescheid. Sie wird dich sicher über uns ausquet-schen.“
„Woher?“
„Das erkläre ich dir jetzt. Als wir in der Kantine waren und du dir etwas vom Koch holen wolltest, bist du zusammen gebrochen. Weißt du das nicht mehr?“
„Nur bruchstückhaft. Hat Janet herausgefunden, was mit mir los ist.“
„Etwas ganz tolles mein Schatz.“ Sam sieht ihren Colonel an, der sie strahlend ansieht, weiß aber nicht, was er meint.
„Nun sag schon“, ist sie ungeduldig.
„Du bist schwanger“, flüstert er ihr zu und Sams Augen weiten sich. Sie glaubt nicht, was sie ge-rade gehört hat.
„Ich bin was?“
„Du bist schwanger“, wiederholt Jack und merkt, wie der Schock der Freude weicht. Sie wieder-holt die Worte immer wieder im Geist und dann kehrt mit einem Mal sogar wieder ihre Kraft zu-rück, als hätte man ihr eine Aufputschspritze gegeben. Sie setzt sich auf, greift nach dem Colonel, der das gar nicht so schnell registrieren kann und umarmt ihn.
„Ich bin schwanger! Wir bekommen ein Kind“, ist sie glücklicher denn je. „Moment“, löst sie sich von ihrem Geliebten. „Wissen es alle?“
„Nein. Nur der General und Janet. Sonst niemand.“
„Gut. Wir haben ja nachher eine Besprechung. Da möchte ich es den anderen sagen“, ist der Ma-jor fest entschlossen und keiner könnte sie davon abbringen und ihr Gegenüber sieht ebenfalls glücklicher denn je aus. Endlich hatte er es geschafft, die Zukunft so zu ändern, dass sein Tod nicht mehr der Anfang dieser Geschichte sein würde.
„Das wird eine echte Überraschung. Erst recht, da wir unsere Beziehung ne Weile Geheim hiel-ten.“
„Stimmt“, ist sie Jacks Meinung und umarmt ihn erneut.
„Wir bekommen ein Kind“, ist sie wirklich glücklich. Jetzt muss sich Jack nur noch einen passen-den Moment für den Heiratsantrag überlegen. Gut, dass er den Ring schon früh genug gekauft hat und dieser nun in seinem Quartier liegt.


10 Minuten später

Sam und Jack sind bereits im Konferenzraum, wobei Jack, mit verschränkten Armen, an der Scheibe steht und zum Gate sieht. Sam sitzt hinter ihm auf einem Stuhl. Da kommen Daniel und Teal’c herein.
„Sam, ich dachte, du wärst noch in der Krankenstation“, ist Daniel verwirrt und setzt sich ihr Ge-genüber und Teal’c neben ihm.
„Es gibt ein paar Neuigkeiten“, meint sie nur und sieht zur Bürotür von Hammond, die soeben auf geht und Besagter den Raum betritt.
„So, es gibt eine Änderung“, beginnt Hammond sofort und sieht zu Daniel und Teal’c. „Major Carter wird von nun an nicht mehr an dieser Mission teilnehmen. Nach meinen Informationen soll diese nur noch eine Woche gehen, denn dem Präsidenten ist klar geworden, dass wir über dieses Volk noch zu wenig Informationen haben, um ihren genauen Standort zu lokalisieren.“
„Verstehe“, kommt es von Daniel, der insgeheim gehofft hat, dass sie die Narris doch finden. „Darf ich fragen, was dir fehlt“, richtet sich Daniel an Sam, die von ihm zum General schaut und wieder zurück.
„Ich bin schwanger“, verkündet Sam und wartet die Reaktion der Beiden ab, auf die sie jedoch nicht lange warten braucht.
„Das ist großartig Sam. Meinen Glückwunsch“, grinst er und wundert sich gleichzeitig, dass O’Neill nicht darauf reagiert.
„Von mir auch“, kommt es vom Jaffa.
„Danke“, bedankt sie sich bei Beiden gleichzeitig. „Ihr erratet nie, wer der Vater ist“, ist sie ge-spannt.
„Sag schon“, hat Daniel die Anspielung nicht verstanden, die Sam gerade durch ein Zwinkern gemacht hat. Der Major kann zum mindestens in Daniels Gesicht lesen, dass er keinen Schimmer hat. So hebt sie ihren Arm und Jack, der dem Geschehen eben noch den Rücken zugekehrt hat, greift nach dieser und gibt dem Major einen Kuss auf den Handrücken.
„Du?“, glaubt der Archäologe nicht und sieht verwirrt und sauer zugleich aus. Sofort erstarrt sein Grinsen. Auch Teal’c glaubt nicht, was er gerade gehört hat und hebt, wie üblich eine Augen-braue.
„Ja, ich“, verkündet Jack stolz. „Sam und ich sind seit über einem Monat zusammen.“ Den Satz muss Daniel erst mal sacken lassen und runzelt gleichzeitig die Stirn. Seit einem Monat sind die Beiden ein Paar. Teal’c und er hatten keine Ahnung, obwohl sie doch die besten Freunde sind. So dachte Daniel wenigstens.
„Warum habt ihr uns das nicht erzählt.“
„Daniel, wir wollten erst mal sehen, ob es überhaupt funktioniert…“, erklärt Sam mit einem de-zenten Lächeln. „…und dass ich Schwanger bin, haben wir auch erst heute erfahren.“
„Wenn sie keinen Schwächanfall gehabt hätte, dann wüsten wir es immer noch nicht“, meint Jack und setzt sich neben seine Sam.
„Außerdem habe ich mir schon gedacht, dass du so reagierst“, äußert sich Sam in Daniels Rich-tung.
„Das hatten wir doch geklärt.“
„Trotzdem hat es gerade gezeigt, dass du mir immer noch Vorwürfe machst.“ Keiner der anderen versteht, was gerade zwischen den Beiden läuft und alle sehen daher wie bei einem Tennisspiel von einem zum anderen und wieder zurück.
„OK. OK. Ich verstehe es“, versucht sich Daniel erneut bei Sam zu entschuldigen und sieht zu Teal’c.
„Wie schön. Sicher bist du jetzt glücklich“, kommentiert Jack und grinst seinen Freund an, der den kleinen Gag versteht und ebenfalls grinst.
„Ok, dass wäre dann geklärt“, klingt sich Hammond wieder ein und lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. „Major, Sie können hier im SGC bleiben und an ihren Experimenten arbeiten oder ein paar Tage nach Hause gehen. Ich möchte nicht, dass Sie wieder umkippen.“
„Natürlich.“
„Sie Drei…“, wendet er sich an die drei Herren in der Runde. „…gehen weiter die Planeten über-prüfen. Ich versichere Ihnen, dass es die letzte Woche ist, in der Sie dass tun müssen. Danach werden Sie wieder normale Missionen übernehmen, an dehnen auch Major Carter vorerst noch teilnehmen kann.“ Alle nicken, stehen auf und gehen Richtung Ausgang.
„Ihr habt es aber toll verheimlicht“, meint Daniel zum Colonel, während sie rausgehen.
„Danke. Wir haben uns auch Mühe gegeben“, verkündet O’Neill grinsend und ist der Letzte, der den Konferenzraum verlässt.
„Na, dass kann ja noch lustig werden“, schüttelt Hammond den Kopf, steht auf und beobachtet durch die Scheibe das Tor, welches sich nun unter dem lauten Alarm zu drehen anfängt.


O’Neills Haus

14. Januar 2005 (12 Uhr)


Nachdem die Suche von SG-1 auch nach einer weiteren Woche erfolglos verlief, blies der Präsi-dent die Suche ab und der normale Alltag kehrte wieder ins SGC ein. Na ja, der normale Alltag sieht sicherlich anders aus, denn nachdem alle im Center mitbekommen hatten, das Major Carter und Colonel O’Neill zusammen sein und ein Kind erwarten würden, änderte sich alles. Jeder gra-tulierte dem glücklichen Paar und fragte auch immer wieder, wann denn eine Hochzeit stattfinden würde. Sam antwortete darauf jedes Mal, dass eine Hochzeit erst nach der Geburt stattfinden wür-de, denn sonst wäre es zu stressig für sie. Vor 5 Monaten hatte der Colonel dem Major dann einen Heiratsantrag gemacht und zwar auf einem anderen Planeten, den er vorher ausgesucht hatte. Dort gab es kein Volk oder sonst andere Lebewesen. Beide hatten einen freien Tag und den wollten Sie auch nutzen. An einem wunderschönen Strand, der etwa 500 Meter vom Tor entfernt war, ließen sie sich von der Sonne bräunen. Bei Sonnenuntergang hatte Jack sie dann gefragt. Mit einem gla-sigem Blick und einem glücklichen Lächeln antwortet sie dann mit einem „Ja“. Als vorzeitiges Hochzeitgeschenk hat der Präsident veranlasst, dass ein Haus, das in der Nähe vom SGC steht, billiger zu verkaufen ist und so haben es Sam und Jack gekauft. Es ist dasselbe Haus, was Jack in der anderen Zeitlinie hatte. Als Sam im vierten Monat war, sind die Beiden dann umgezogen. Die letzten Monate waren dann nur noch Routine. Täglich Missionen, die wieder nur das normale Ziel, nämlich Verbündete zu finden, innehatte. Vor ein paar Monaten hatte der Präsident dann verkündet, dass die Regel, in der es um den Verbot von Beziehungen mit Unteroffizieren ging, geändert wurde und das Verbot aufgelöst wurde. Für Jack und Sam gab es keine Konsequenzen, nachdem sich der Präsident solange Gedanken darum gemacht hatte. Er war auch davon beein-druckt, dass jeweils Beide Konsequenzen auf sich genommen hätten, um zusammen bleiben zu können. Das hatte den Präsidenten dann davon überzeugt, dass alles so bleiben sollte, wie es war. Es dauert nicht lange und es gab weitere Paare im SGC. Schnell hat der General gemerkt, dass es sogar die Moral gehoben hat und von da an, die Leute besser arbeiteten.

Vor zwei Woche war der errechnete Geburtstermin von Sam, doch sie sitzt zu Hause und lang-weilt sich. Janet glaubt, dass es doch noch dauert und nach ihrer Meinung, sollte Sam zu Hause auf die Wehen warten, da sie dort in einer vertrauten Umgebung, statt in einem Krankenhaus, ist. Während den Untersuchungen wollte Janet ihnen das Geschlecht des Kindes sagen, doch Beide wollten sich überraschen lassen. Für Jack wird es sicher keine Überraschung, denn er weiß ja, was es wird. So sitzt Sam jetzt auf der Couch im Wohnzimmer und sieht fern. Eigentlich läuft der Fernseher nur nebenbei, denn sie streichelt über ihren Bauch und hofft, dass ihr Baby endlich kommt.
„Was ist denn los mit dir?“, redet sie mit ihrem Bauch, der ziemlich angewachsen ist. „Warum möchtest du nicht rauskommen. Bestimmt gefällt es dir da drin.“ Als Antwort fängt das Baby an zu treten und sie lächelt. „Schatz!“, ruft sie laut.
„Ja!“, kommt Jacks Antwort zurück, der in der Küche steht. Bis das Baby da ist hat er Urlaub bekommen, damit Sam nicht allein zu Hause ist. Daniel und Teal’c arbeiten so lange in anderen Teams, damit sie weiter ihren Beschäftigungen nachgehen können.
„Könntest du mir ein Wasser bringen?“, fragt sie und sieht wieder zum Fernseher.
„Einen kleinen Augenblick.“ Das Gestrampel des Babys hat nachgelassen und Sam kann sich wieder entspannen. „So, da ist dein Wasser“, reicht Jack ihr ein Glas und setzt sich auf die Kante der Couch.
„Danke.“ Sam nimmt ein paar Schlücke und plötzlich hat sie ein Stechen. „Aaahhh“, ist sie wie-der angespannt und Jack nimmt ihr schnell das Glas ab.
„Sind es die Wehen?“
„Ich glaube schon.“
„Dann ab ins Krankenhaus“, entscheidet der Colonel, stellt das Glas auf dem Couchtisch ab und hilft seiner Verlobten von der Couch. „Schaffst du es bis zur Tür?“ Sam nickt, denn die Schmer-zen nehmen ihr jede Luft zum Antworten. „OK, dann hole ich die Tasche und die Autoschlüssel.“ Während sich Sam Schritt für Schritt der Tür nähert, läuft Jack nach oben und holt aus einem Wandschrank eine Tasche, die er schon vor ein paar Wochen gepackt hat und obwohl er schneller als Sam ist, so kommen sie zeitgleich an der Tür an. Schnell schnappt er sich die Autoschlüssel und öffnet die Tür. Draußen vor der Haustür steht ein Jeep, den Jack für seine neue Familie ge-kauft hat und führt den Major langsam zur Beifahrertür, hält ihr die Tür auf und hilft ihr beim einsteigen.
„Die Schmerzen lassen wieder nach“, berichtet Sam, während sie in das Auto steigt.
„Gut.“ O’Neill schließt die Beifahrertür, geht um das Auto und steigt ebenfalls ein. Schnell lässt er den Motor an und braust davon.


15 Minuten später (Militärkrankenhaus)

Soeben geht die Tür auf und ein paar Pfleger schieben Sam, in einem Rollstuhl Richtung Auf-nahme, die links vom Eingang ist. Jack ist gleich hinter ihnen. Seit den ersten Wehen hatte Sam noch zwei weitere Kontraktionen. Es ist also sehr eilig.
„Bitte füllen Sie das aus“, fordert die Oberschwester an der Aufnahme den Colonel auf, der das Klemmbrett entgegen nimmt. „Ihre Verlobte wird schon mal in den Kreissaal gebracht.“ Jack nickt, gibt Sam noch einen Kuss auf die Stirn und füllt eiligst das Formular aus.
„Kommen Sie. Wir geben Ihnen etwas gegen die Schmerzen“, teilt ein Pfleger mit und ver-schwindet mit Sam durch eine andere Tür.

Nach ein paar Minuten hat O’Neill das Formular ausgefüllt und reicht das Brett der Oberschwes-ter.
„Würden Sie bitte diese Nummer anrufen“, bittet er die Schwester darum, den General anzurufen und reicht ihr einen Zettel.
„Natürlich. Ein Pfleger bringt sie jetzt in den Kreissaal“, meint sie und deutet einem Pfleger. „Der Herr möchte zum Kreissaal.“
„Danke“, richtet sich der Colonel noch mal an die Aufnahmeschwester und geht mit dem Pfleger durch dieselbe Tür, wie Sam vor ein paar Minuten.

Drei Räume weiter liegt Sam bereits auf einer Liege, als Jack hereinkommt und schnell die Hand seiner zukünftigen Frau hält. Ein Arzt überprüft gerade die Lage und als er hervorkommt wundert sich Jack, dass es nicht Janet ist, da sie heute Dienst hat und die Schwestern Bescheid wissen.
„Ich bin Dr. Harts“, stellt er sich dem Colonel vor. „Ich bin die Vertretung von Dr. Fraiser?“
„Verstehe“, antwortet Jack und der Doktor wendet sich wieder Sams untere Hälfte zu.
„Es sind jetzt 10 cm“, stellt Dr. Harts überrascht fest. „Da hat es aber jemand eilig. Haben Sie noch Schmerzen“, möchte er von Sam wissen.
„Nur ein ziehen.“
„OK, dass ist ganz normal.“ Der Arzt sieht zu seiner Rechten, wo ein kleiner Apparat steht. Es ist ein Wehenschreiber. „Gleich kommt wieder eine Wehe. Ich möchte, dass sie auf mein Zeichen so stark pressen, wie sie können.“ Sam nickt, da sie die ganze Zeit ihre Atemübungen macht, die Janet ihr gezeigt hat. Soeben schlägt die Nadel auf dem Wehenschreiber wieder aus. „Jetzt“, ruft der Arzt und Sam presst so fest sie nur kann. „Ja, dass machen Sie gut. Weiter so.“ Nur wenige Sekunden später ist schon das Köpfchen zu sehen. „Da ist der Kopf“, teilt er mit und Jack beugt sich etwas nach vorne. „Schwester bereiten Sie schon mal das Isolierbett vor.“
„Alles klar.“ Aus einer Ecke holt eine blonde Schwester ein kleines fahrbares Bett, was man be-nutzt um die Werte des Babys nach der Geburt zu messen.
„Und da haben wir eine Schulter“, berichtet Harts, sieht kurz zu Sam, die immer noch presst. „Jetzt nicht mehr pressen“, teilt er der erleichterten Samantha mit, die zu Jack aufschaut.
„Du machst das toll.“
„So, jetzt kommt der Endspurt. Nur noch einmal pressen“, fordert der Arzt und sie fängt sofort an zu pressen.
„Ja, gut so. Schwester halten Sie eine Schere bereit.“ Ein kleiner Ruck und Sam hat es geschafft. Müde und schlapp versucht sich Sam nach vorn zu beugen, um das Baby zu sehen, aber sie sieht es nicht und sinkt daher wieder zurück in die Kissen. Jack gibt der Mutter einen Kuss auf die Stirn.
„Du hasst es geschafft“, lächelt er zufrieden.
„Wir haben es geschafft“, berichtet Sam ihn und Beide sehen wieder zu der Schwester. Soeben gibt eine Schwester dem Arzt ein Handtuch, schneidet die Nabelschnur durch, hebt das Kind hoch und lächelt.
„Es ist ein Junge.“


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