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Besuch aus der Zukunft (3) von Jupedo19

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TEIL 2: Schwere Verluste?


Kapitel 8: Die Kiste

3 Stunden später

Joan wacht langsam auf. Sie fühlt sich besser, auch wenn ihr der Abschied schwer gefallen ist. Sie weiß aber auch, dass man nicht die ganze Zeit Trübsal blasen kann. Ein Major, wie sie muss stark sein und ein Vorbild für Andere sein und darum entscheidet sie sich dafür, was auch immer in der Kiste ist, die Zukunft nicht so ablaufen zu lassen, wie es bei Sammy war. Durch die Vernichtung von Hathor hat sie so wieso schon eine andere Zukunft eingeschlagen. Kurz sieht sie auf ihren Wecker und merkt, dass es noch Zeit ist, bis die Kiste sich öffnet. Ihr ist etwas mulmich, denn sie fühlt sich beobachtet. Ruhig setzt sie sich auf und macht die Nachttischlampe an. An ihrem Bett sitzt John auf einem Stuhl, der friedlich schläft. Joan muss grinsen. „Er hat bestimmt Wache gehalten“, denkt sie und ist dafür auch dankbar. Leise steht sie auf und zieht sich an. Dann weckt sie John und hofft, dass er sich nicht zu sehr erschrickt.
„Schatz wach auf.“ Sie rüttelt etwas an seiner Schulter und bekommt ihn somit wach.
„Mhm?“, überrascht sieht John in Joans Gesicht. „Du bist wach?“
„Ja.“ John geht sich durchs Gesicht und steht dann vom Stuhl auf.
„Wie fühlst du dich?“
„Besser“, antwortet sie mit einem Lächeln.
„Schön.“ John und Joan küssen sich. „Dann können wir jetzt deine Torte anschneiden. Joan nickt.
„Stimmt ja meine Feier.“
„Ähm. Jack hat die Feier auf Morgen verschoben, damit du dich noch ausruhen kannst.“
„Das ist aber nett.“ John merkt, dass Joan wie ausgewechselt ist. Die Pause hat Joan anscheinend gut getan.
„Komm gehen wir.“ Joan nickt und verlässt dann mit John das Quartier.

Im Konferenzraum warten die anderen schon. Mittlerweile hat die Kiste angefangen alle 5 Minuten einen Ton abzugeben. Tamara steht an der Scheibe und sieht zum Stargate runter. Alle anderen sitzen am Tisch. Da tauchen John und Joan auf.
„Joan, wie geht es dir?“, fragt Sam erfreut, dass Joan frischer aussieht.
„Viel besser. Darf ich jetzt die Kerzen ausblasen“, fragt sie lächelnd.
„Aber sicher doch“, erwidert Jack glücklich, dass es Joan so gut geht. Alle stehen auf und stellen sich um die Torte. Jack zündet die Kerzen an.
„Wünsch dir was, Liebling.“
„OK.“ Joan schließt ihre Augen, wünscht sich eine glückliche Zukunft und pustet die Kerzen aus.
„Alles Gute“, wüschen ihr alle gleichzeitig und umarmen sie nach einander. Dann setzen sich alle hin und Joan fängt an über die Mission zu sprechen.
Während sich alle unterhalten wird das piepen der Kiste immer lauter. Joan sieht auf die Uhr und merkt, dass sich die Kiste in zwei Minuten öffnet.
„Sie wird sich gleich öffnen“, sagt Joan froh, denn dann erfährt sie etwas über die Joan aus der Zukunft. Plötzlich hört sie ein Klick. Das ist das Zeichen, dass sich der Verschluss der Kiste entriegelt hat. Joan steht auf und öffnet langsam, beobachtet von den anderen, die Kiste. Darin befinden sich zwei Bücher, ein eiförmiger -und ein flaches Gegenstand. Joan entschließt sich, dass eiförmige Gerät zuerst rauszuholen. An der Seite stehen ein paar Worte. Auf eine Oberfläche stellen und aktivieren. Joan macht genau dies. Erst schiebt sie die Kiste an die Seite und stellt das Gerät vor sich auf den Tische. Ein kleiner Lichtstrahl kommt heraus und eine Liste holographischer Aufzeichnungen erscheint. Joan möchte die erste Aufzeichnung sehen, aber nach ein paar Sekunden erscheint ein Dialogfenster. Bitte Passwort eingeben.
„Toll. Woher soll ich denn das Passwort bekommen?“ Sie sieht noch mal in die Kiste und holt den flachen Gegenstand, der wie ein flacher Laptop aussieht, heraus. Auf dem Rahmen steht in Asgardschrift Joans Eigentum. „Vielleicht ist das ihr Computer?“ Tamara nickt, denn sie denkt das gleiche. Joan überlegt, wie sie ihn aktivieren kann. Dann berührt sie leicht mit ihrem Finger den kleinen Bildschirm, worauf sich der Computer einschaltet. Auch hier erscheint das Dialogfeld mit der Aufforderung, dass das Passwort eingegeben werden muss. „Hier muss ich auch das Passwort eingeben.“ Joan sieht, dass unter dem Dialogfeld Symbole angezeigt werden und einige erkennt sie. „Moment mal“, fällt bei Joan der Groschen. Sie nimmt die Kette ab. „Das ist das Passwort“, deutet Joan auf den zweiten Anhänger mit den Symbolen, von denen sie erst gedacht hat, dass es eine Sprache sei. „Vielleicht ist es keine Sprache, sondern die Zutrittssymbole.“
„Probier es aus“, ermutigt Sam sie. Joan nickt und drückt mit ihrem Finger die richtige Reihenfolge der einzelnen Symbole. Dann erscheint Passwort erkannt. Zutritt gewährt.
„Super.“ Jetzt stehen die anderen auf und stellen sich hinter Joan, damit sie besser sehen, was passiert. „Da sind ja sehr viele Informationen drauf“, deutet Joan auf eine lange Liste. Auf einmal ändert sich der Bildschirm und ein Dialog wird angezeigt. Verbindung mit Hologrammaufzeichner hergestellt und aktiviert. „Da steht, dass das Hologramm aktiviert wird.“ Dann wird auf dem kleinen Bildschirm die gleiche Liste wie am Hologrammaufzeichner angezeigt. Nun entschließt sich Joan die erste Aufzeichnung anzusehen, berührt mit ihrem Finger den ersten Namen in der Liste und sieht dann zu dem Hologrammaufzeichner, der sich aktiviert. Auch die anderen sehen zum Holgramm.
„Nun, dass Ihr diese Aufzeichnungen seht, ist ein Zeichen dafür, dass meine Mission gelungen ist und ich diesmal die Menschheit nicht im Stich gelassen habe“, sehen alle das Hologramm von Joan.“ Ich habe diese Aufzeichnung dafür gemacht, um dir und den anderen mehr über die Zukunft, die ich erlebt habe zu erzählen. Sollte diese Mission gelungen sein, heißt es, dass meine Zukunft verändert wurde und ich nun wieder auf die Erde zurückkehren kann. Jedoch möchte ich dir Joan noch sagen, warum ich dir diese Kiste gegeben habe. Ich möchte, dass du erfährst, wie dein Leben verlaufen wäre, wenn wir Hathor nicht vernichtet hätten. Der Computer enthält auch Informationen über Planeten, Völker und vieles mehr. Die Beiden Bücher sind meine Tagebücher. Ich möchte dich bitten, dass nur du sie liest. Den Anhänger mit den Symbolen bewahre bitte sehr gut auf. Ihr habt euch sicher gefragt, warum gerade ich gekommen bin. Nach dem das Zeitgerät entwickelt wurde, wollten die Asgard erst einen von den anderen Völkern schicken, aber ich konnte die Asgard davon überzeugen, dass es meine Aufgabe ist die Vergangenheit zu ändern. Nun wirst du nicht die gleiche Tragödie erleben, denn alle Menschen die ich geliebt habe sind gestorben.“
Nach diesen Worten sieht Joan zu den anderen, die geschockt das Hologramm beobachten. „Ich wusste es“, flüstert Jack zu Sam.
„Du bist jetzt sicher geschockt, aber ..“, beginnt Joan wieder, denn sie hat eine Pause gemacht. „..ich musste es dir einfach sagen. Viele konnten fliehen, aber nur ein Prometheusschiff schaffte es in den Hyperraum. Ich möchte mich jetzt verabschieden, aber ich weiß, dass du von nun eine andere Zukunft erleben wirst. Leb wohl.“ Joan verstummt und das Hologramm löst sich auf.“
Joan sieht wieder zu den anderen.
„Sehr interessant“, antwortet Jack, der noch in die Richtung sieht, wo gerade das Hologramm war. „Nun, was jetzt“, möchte Tamara wissen.
„Das kann ich vielleicht beantworten“, hören alle die Stimme von Davis. Niemand hat damit gerechnet, dass jemand im Raum außer ihnen ist und daher schrecken alle herum. Jack sieht ein wenig sauer zu Davis.
„Was gibt’s denn Davis“, knurrt er Davis an.
„Sir, ich muss sie kurz stören, denn wir haben gerade eine Nachricht aus dem Hyperraum bekommen.“
„Und?“ Jack geht jetzt auf Davis zu, der ihm einen Zettel hinhält. Er sieht sich die Nachricht an. „Die Tok´ra sind auf dem Weg hierher“, teilt er den anderen mit, die jetzt zu den Beiden sehen.
„Was wollen sie denn?“, fragt Tamara.
„Sie wollen Sie abholen“, erklärt Davis an Tamara gewand. Tamara senkt kurz ihren Kopf und überlässt Serna die Kontrolle.
„Es muss wichtig sein, wenn sie sogar herkommen“, stellt Serna mit tiefer Stimme fest. „Wann verlassen sie den Hyperraum?“
„In 20 Minuten. Die Tok´ra haben auch mitgeteilt, dass es eine Aufklärungsmission sei und das Sie noch ein Tauri begleiten soll“, teilt Davis weiter mit.
„Was?“, sieht Jack etwas verdutzt. „Das ist ja ganz was Neues.“ Er dreht sich zu Ben.
„Ben, dass wirst du erledigen.“ Ben nickt. Jack sieht zu Serna.
„Ist dir das Recht?“ Tamara/Serna nickt.
„Sagen Sie dem Frachtschiff, dass es mich an der Oberfläche abholen kann“, teilt sie Davis mit und überlässt Tamara wieder die Kontrolle.
„Ja Maam.“ Schnell verschwindet Davis wieder in den Kontrollraum. Tamara sieht zu ihrer Mutter.
„Du hast doch auch nichts dagegen oder?“ Sam überlegt kurz, denn ausgerechnet heute kommen die Tok´ra. Sie sieht erst von Jack zu Tamara und wieder zurück. Natürlich kann sie es ihr nicht ausreden.
„Nein. Geh ruhig“, antwortet lächelnd, aber ein wenig traurig. Sie sieht zu Ben. „Wehe du achtest nicht auf sie.“
„Keine Angst. Das werde ich“, entgegnet er sofort und schaut lächelnd zu Tamara.
„Siehst du. Du brauchst dir keine Sorgen machen.“ Sam nimmt Tamara in den Arm und drückt sie ganz fest.
„Nun. Ihr Beide solltet euch fertig machen“, drängt jetzt Jack an Ben und Tamara gewand.
„OK“, antworten beide gleichzeitig und verlassen zügig den Raum. Sam sieht ihnen hinterher und hat ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Jack steckt den Zettel in die Tasche und geht zu den anderen.
„Sam gehst du kurz in mein Büro, denn ich möchte kurz mit den Beiden reden.“ Sam regiert nicht. „Schatz“, versucht er es noch mal und tippt ihr auf die Schulter.
„Mhm?“ Sie sieht ihn verwirrt an.
„Wartest du in meinem Büro?“ Sam nickt und ist auf dem Weg in Jacks Büro.
„Was gibt’s denn Dad.“ Jack setzt sich neben Joan und überlegt kurz.
„Ich möchte, dass du dir ein paar Tage frei nimmst und dir die ganzen Aufzeichnungen und Informationen ansiehst. John kann dir dabei helfen, wenn du möchtest. Mach dir ein paar Notizen und wenn du wieder zum Dienst kommst, sprechen wir darüber, was du rausgefunden hast.
„OK.“ Joan legt den Computer und Hologrammaufzeichner wieder in die Kiste und schließt sie.
„John hilf ihr bitte soweit es geht.“ John nickt. „Gut. Ich gebe dir solange Zeit, wie du brauchst“, wendet er sich wieder an Joan, die jetzt alles in die Kiste gepackt hat.
„Danke.“ Joan und John stehen gleichzeitig auf und gehen Richtung Tür, doch Jack hält Joan auf.
„Joan kann ich dich noch mal sprechen.“ Sie dreht sich um und nickt.
„Hier geh schon mal vor.“ Joan gibt die Kiste John und der geht schon mal zum Fahrstuhl.
„Komm her“, hält Jack ihr die Hand hin und Joan ergreift sie gerne.
„Ich weiß, es fällt dir schwer, diese ganzen Dinge durch zugehen, aber…“
„…sie könnten von Bedeutung sein“, beendet Joan den Satz. „Ich weiß Dad.“ Jack nickt.
„Ich möchte dich nicht unter Druck setzten.“
„Ist schon gut. Außerdem weiß ich dann, was alles in der Zukunft passiert wäre.“ Jack lächelt etwas gezwungen, denn er kann nur vermuten, wie schwer es sein muss. Er lässt Joan los und umarmt sie, was Joan gerne erwidert.
„Dann geh jetzt mal deine Zukunft erkunden“, sagt er lächelnd und sie verlässt dann den Konferenzraum. Plötzlich spürt er etwas hinter sich. Es ist Sam, die ihn umarmt und er sich jetzt zu ihr umdreht.
„Sie werden immer erwachsener.“
„Mhm.“ Sam schmiegt sich an ihn und wird nachdenklich. „Ich hätte sie nicht gehen lassen sollen. Ich habe so ein komische Gefühl, dass etwas passiert.“
„Und was?“, will Jack wissen.
„Ich weiß nicht.“
„Du machst dir einfach zu viele sorgen. Es ist eine Aufklärungsmission. Nichts ernstes.“
„Wenn du meinst.“
„Ja meine ich.“ Sie küssen sich.
„Ich muss dir noch was sagen“, flüstert sie, während ihre Köpfe aneinander liegen.
„Mhm?“
„Es wird langsam Zeit, dass ich wieder zur Alphabasis gehe.“
„Ich weiߓ, hört Sam die traurige Stimme von Jack. „Versprich mir nur eins.“
„Was denn.“ Sie sieht ihm in die Augen.
„Lass mich nie wieder so lange alleine.“ Sie gibt ihm einen Kuss.
„Ich verspreche es. Thor werde ich einfach sagen, dass ich zu meinem geliebten Ehemann zurück muss.“ Er löst sich von Sam und grinst.
„Na so kannst du es aber Thor nicht sagen.“
„Und wie dann“, antwortet sie ebenfalls grinsend.
„Ganz einfach. Schließt eure Tests schnell ab, dann wird er dich bestimmt nicht mehr brauchen.“ Sam nickt und umarmt ihn wieder. Keiner von Beiden sagt mehr etwas, denn so sagen sie sich leise für eine kurze Zeit „Auf Wiedersehen“.


Nächster Tag in O’Neills Haus

Es scheint die Sonne und das Thermometer zeigt 25 Grad. Joan liegt in einer Hängematte und neben ihr liegen die Tagebücher aus der Zukunft, aber sie traut sich noch nicht sie zu lesen. Außer ihr ist noch John im Garten. Er sitzt ein paar Meter weiter in der Sitzgruppe, die sich am Sandkasten befindet. Er durchforstet den Computer nach Informationen. Er sieht sich alles außer den Logbüchern an, denn er findet, dass Joan sie lieber lesen soll.
Joan fasst sich ein Herz und beginnt in den Tagebüchern zu lesen und entdeckt auf der ersten Seite eine Nachricht, die an sie gerichtet ist.
„Es steht viel drin, was dich schockieren wird, doch bitte lese dir alles durch. Ein Teil wird dir bekannt vorkommen. Ich habe die Tagebücher rückwirkend begonnen zu schreiben.“ Nun blättert Joan weiter und sieht Einträge die noch einige Zeit zurück liegen und aus ihrer Zeit stammen. Sie blättert weiter bis zu der Stelle, an der etwas über die Narris steht. Joan nimmt einen Schluck von ihrem Eistee und liest die Einträge weiter durch.

05.03.2019

Wir waren gestern bei den Narris und es ist erstaunlich, was sie an Technologie haben. Anschließend ist der Minister mit uns zurückgekehrt und gab uns ein paar Geschenke zum neuen Bündnis. Er war gar nicht erfreut, zu hören, dass die Jaffa zu unseren Verbündeten gehören. Dad konnte ihn davon überzeugen, dass nicht mehr alle Jaffa den Goa´uld dienen. Alle waren froh dieses Bündnis zu schließen.


07.03.2019

Heute haben wir nach ein paar Testphasen die Technologie in unsere Systeme integriert. Mein Gott. Es ist einfach Wahnsinn. Wir können jetzt sogar unsere Schiffe tarnen. Bei den Testflügen flog ich den Testgleiter. Es war der helle Wahnsinn. Gleich werde ich die Generatoren in die anderen Gleiter einbauen.


09.03.2019

Endlich. Heute habe ich Geburtstag. Ich bin mal gespannt, was passiert. Dad hat mir ein Auto geschenkt und ich habe sofort eine Spritztour gemacht. Es war toll.


13.08.2019

Die Jaffa haben uns heute eine Nachricht zukommen lassen, dass sie Hathor auf einem Planeten entdeckt haben. Erst wollten wir uns auf den Planeten schleichen. Wir haben uns dann aber anders entschieden, weil Dad meint, dass die Asgard auf sie achten würden. Er hatte auch gehofft, dass sie nicht wieder auftauchen würde, aber das schien doch nur ein Wunsch zu sein.


Nun blättert Joan ein paar Seiten weiter, bis etwa ein halbes Jahr vergangen ist.

01.02.2020

Gestern trafen wir ein Volk namens Farsey, die weit entwickelt sind, doch Angst vor den Goa´uld haben. Wir haben versucht, sie davon zu überzeugen, dass wir ihnen helfen würden, wenn die Goa´uld sie angreifen würden. Ihr Anführer glaubte uns jedoch nicht und verlangte von uns, ihren Planeten zu verlassen. Wir verstanden sie zwar, aber mit ihrer Hilfe wären wir im Kampf gegen die Goa´uld einen Schritt weiter gekommen. Durch die Technologie der Narris, hätten wir einen unsichtbaren Stützpunkt errichten können, um so dieses Volk zu beschützen, dass sehr nah an dem Territorium der Goa´uld lebt. Nach ein paar Tagen wollten wir noch mal versuchen, sie zu überreden, doch alle Bewohner waren verschwunden und Dad hat die Idee mit dem Stützpunkt in den Wind geschossen. Ebenfalls hat er Px342 aus der Liste gestrichen und verboten, den Planeten zu betreten.


Jetzt sieht Joan auf und überlegt, denn vielleicht haben auch sie den Planeten in ihrer Liste. Sie liest weiter und glaubt ihren Augen nicht, denn der nächste Eintrag ist schockierend.


03.02.2020

Für mein Team war heute ein trauriger Tag, denn wir wurden wieder einmal von Jaffa überrascht und ich habe ein Mitglied verloren. Tom Messey, der Archäologe des Teams wurde schwer verwun-det und ist noch auf dem fremden Planeten gestorben. Die Jaffa waren in der Überzahl und lang-sam kommt es mir vor, als würden die Jaffa nur darauf warten, dass wir irgendwo auftauchen. Ich habe es Dad erzählt, aber er denkt ich bilde es mir nur ein. Er ist in letzter Zeit so merkwürdig.


07.02.2020

Es wird von Tag zu Tag merkwürdiger. Heute wurden wir schon wieder von Jaffa angegriffen, doch diesmal kamen wir alle ohne Verletzungen davon. Gestern waren wir auf einem Planeten, auf dem sich Jaffa von Baal und Hathor bekämpften. Als sie uns entdeckten, brauchten wir Verstärkung vom Stützpunkt und es fielen 10 Männer.



Joan bemerkt zwischen den Zeilen, dass die Goa´uld sich langsam auf den Angriff vorbereiten. Sie wundert sich nur, dass es niemand bemerkt. Sie blättert noch weiter, bis ein paar Tage vor dem Überfall.


10.04.2020

Es wird immer schlimmer. Die Goa´uld scheinen etwas zu planen. Wir verlieren fast jeden Tag über 100 Soldaten. Die Flotte haben wir schon bereit gemacht, aber Dad will noch keine starten lassen. Ich habe das Gefühl, dass jemand im SGC Sabotage betreibt, aber ich kann nicht sagen wer. Die Männer verhalten sich in den letzten Tagen so merkwürdig.


13.04.2020

Ich bin auf einer Prometheus. Wir wurden von Hathor infiltriert. Sie hat alle Männer zu ihrem Harem erklärt. Die Ereignisse überschlugen sich urplötzlich. Vorgestern habend die Goa´uld uns vom Weltraum, durch das Stargate und sogar im Stützpunkt angegriffen. Dad hat mich auf ein Schiff geschickt, um den Angriff im Orbit zu überwachen. Die letzte Nachricht, die ich gehört habe war, dass alle im Stützpunkt getötet wurde. Darunter waren alle die ich geliebt habe. Sogar John, den ich sehr vermissen werde. Meine geliebte Schwester hat mich kurz vorher gewarnt, dass sich ein Mutterschiff nähert. Die Goa´uld haben uns tatsächlich überrannt. Später haben wir von den Asgard erfahren, dass sie auch angegriffen wurden. Mit einem schwerbeschädigten Schiff konnten wir uns mit einem Asgardschiff treffen und haben nach überlebenden der Tok´ra und Jaffa gesucht. Niemand von ihnen hat überlebt. Nun weiß ich, dass es ein gewaltiger Fehler war, Hathors Planet nicht zu besuchen. Die Narris sind auch vernichtet, aber dabei versprachen wir ihnen, sie zu beschützen.


15.07.2020

Mit Hilfe der Asgard haben wir die letzten Menschen, etwa 300, heute endlich einen Planeten gefunden, der den Goa´uld nicht bekannt ist. Wir haben lange gebrauch so einen Planeten zu finden. Auf der Reise, die Monate dauerte, begegneten uns viele Völker, die sich uns anschlossen. Thor und Heimdall, die Gott sei dank überlebt haben, halfen uns den Planeten bewohnbar zu machen. Ein Volk, das auf der Flucht war und auf unseren Planeten gestoßen ist, erzählte uns, dass die Goa´uld überall sind.


08.09.2020

Mittlerweile ist das Leben hier ganz passabel. Ich vermisse meine Familie. Ich wünschte, ich wäre niemals auf das Schiff gegangen. Auch wenn man hier leben kann, fühle ich mich einsam.



Joan spürt dieselben Gefühle. Jetzt merkt sie, dass Einträge über einen Zeitraum von 3 Jahren fehlen. „Vielleicht hat das wenige, was passiert ist, nicht zu einem Eintrag gereicht.“


08.03.2023

In den letzten Jahren haben wir die Goa´uld beobachtet und festgestellt, dass sie wirklich überall sind. Wir haben auch erfahren, dass die Symstemlords sich zusammengeschlossen haben. Die Galaxie geht langsam unter. Wenn das so weiter geht, werden die Goa´uld uns ebenfalls finden und endgültig auslöschen. Die letzten Jahre waren eine Qual für mich. Morgen werde ich 24, aber es kommt mir vor, als wäre ich schon vor 4 Jahren gestorben. Es ist beklemmend zu wissen, dass ich hier auf diesem Planeten, der wirklich schön ist, ums Überleben kämpfe. Mehr als 3000 Überlebende sind nun hier und wollen uns auf irgendeine Weise helfen. Jedoch glauben die Asgard, dass wir alle zusammen stark genug werden können, um die Goa´uld angreifen zu können. Ich habe die Befürchtung, dass sie sich irren könnten. Mum, Dad ich wünschte ihr wärt hier.


10.03.2023

Die Asgard haben mich gebeten zusammen mit ihnen neue Forschungen zu betreiben. Ich habe ihnen gesagt, dass ich es mir überlege, denn das würde mich ablenken. Allerdings denke ich, dass ich noch nicht so weit bin. Ich brauche erst mal Kraft, um meine altes Leben hinter mir zu lassen.


13.03.2023

Ich habe mich entschieden. Es lohnt sich zu kämpfen, denn ich darf mich nicht hängen lassen. Entweder ich raffe mich jetzt auf, kremple mein Leben um oder ich werde…



Joan sieht kurz auf und überlegt. Sie vermutet schon, was sie schreiben, aber nicht aussprechen konnte. Sie liest weiter.


Die Asgard können Hilfe gebrauchen, denn sie gehören ja auch zu einer aussterbenden Rasse.


15.03.2023

Ich denke, die Asgard haben mich überzeugt, denn das Leben ist noch nicht zu Ende. Endlich kann ich die Welt um mich herum wieder klar sehen. Die Arbeit tut mir gut und heute habe ich bei der Arbeit jemanden kennen gelernt.



Joan ist etwas erschrocken, denn sie selbst hätte es nicht vermutet. Sie sieht zu John, der mit dem Rücken zu ihr sitzt. Sie kann verstehen, dass sie in der Zukunft so gehandelt hat, denn man kann nicht ewig allein bleiben. Trotzdem hofft sie inständig, dass ihre Zukunft nicht so verläuft.


Belor ist auch ein Astrophysiker. Sein Volk stammt von den Menschen ab, doch das Leben auf einem anderen Planeten hat ihre Struktur so verändert, dass sie sich in einer neuen Welt perfekt anpassen können. Sie haben auch die Möglichkeit sich selbst und andere zu Heilen. Sie haben starke Schiffe, sind jedoch schwer beschädigt hier angekommen. Die Männer ihres Volkes haben eine Durchschnittsgröße von 1.85 cm. Belor hat kurze braune Haare, grüne Augen und trägt braune kurze Kleidung, die von seinem Volk stammt.


17.05.2023

Belor wird mir immer sympathischer. Meine freundschaftlichen Gefühle haben sich in verändert. Wenn er mich an lächelt, dann werden meine Beine wie Pudding. Ich glaube ich habe mich verliebt. Mein Verhalten wurde immer merkwürdiger und da hat mich Heimdall gefragt, warum ich so bin. Ich habe es ihr gesagt und sie hat sich gefreut, doch ich habe Angst. Sie hat mir geraten diese Gefühle nicht zu verstecken, denn langsam sollten wir uns um unsere neue Zukunft kümmern. Ich weiß, dass sie Recht hat.


23.05.2023

Niemals hätte ich gedacht, dass Belor genauso wie ich denkt. Heute hat er mir seine Gefühle gestanden. Er hat mich geküsst. Es war wunderschön. Ich glaube, dass ich ihn liebe.



Jetzt merkt Joan, dass die Eintragungen noch unregelmäßiger werden.


10.08.2023

Heute habe ich über die letzten Jahre nachgedacht. Mir kam ein Gedanke, aber ich denke, dass es nicht machbar ist. So etwas kann man nicht. Oder doch?



Joan wundert sich über den merkwürdigen Eintrag.

30.01.2024

Belor trägt mich auf Händen und ich war nicht mehr so glücklich seit… Sie überfluten mich
„John“. Ich denke immer noch an ihn. Alle haben mit ihrem Leben dafür bezahlt, dass sie den Stützpunkt verteidigt haben. Ich muss was tun.




10.03.2024

Ich habe den Asgard einen Vorschlag unterbreitet und sie haben nach einer langen Beratung ihr Einverständnis dazu gegeben. Wir werden ein Zeitgerät bauen, doch dies wird lange dauern, da es wohl sehr schwierig ist. Thor meinte, es würde mindestens 15 Jahre dauern. Ich war geschockt, aber versprach ihm, dass ich alles tun würde, damit diese Katastrophe nie passieren würde. Ich glaube 15 Jahre werden eine lange zeit, aber ich habe ja Belor und… Mein Gott Belor. Er wird niemals bei diesem Vorhaben helfen, denn es würde bedeuten, dass wir uns nie begegnen würden.


15.03.2024

Es ist passiert. Ich bin schwanger und ich freue mich auch darüber. Heimdall hat gesagt, dass ich im zweiten Monat bin. Belor hat sich auch gefreut, doch jetzt weiß ich, dass das Zeitgerät ein Fehler ist. Obwohl Belor bei dem Bau des Zeitgeräts helfen will, möchte ich ihn und mein Kind nicht verlieren. Was soll ich nur tun?


17.03.2024

Belor möchte, dass ich das Kind bekomme, denn er liebt mich und will die 15 Jahre, bis das Zeitgerät fertig ist, mit mir genießen. Ich liebe ihn auch und bin froh, dass er ein so lieber Mensch ist.


07.09.2024

Ich bin so glücklich. Gestern habe ich unser Kind bekommen. Die Schwangerschaft ging schneller vorbei, als wenn es von zwei Menschen gezeugt wird. Es ist ein Mädchen. Sie hat braune Augen, wie ihr Vater. Lange haben Belor und ich über den Namen nachgedacht. Ich bat ihn darum ihr zwei Namen zu geben. Nun heißt unsere Tochter Tamara Nadei. Nadei ist ein Name aus dem Volk von Belor. So werde ich meine Schwester nie vergessen. Später hat er mich um meine Hand angehalten und ich habe Ja gesagt. Belor hat mir ein Amulett mit einem Bild vom sich und unserer Tochter geschenkt. Ich werde es immer tragen und nie ablegen.



Joan muss etwas schmunzeln, denn sie hätte nie von sich so etwas gedacht.


04.03.2025

Endlich haben wir Geheiratet. Doch trotzdem wäre es schön gewesen, wenn Mum und Dad dabei gewesen wären. Schön, dass wenigstens Belors Mutter dabei war. Ich bin sehr froh, dass ich eine neue kleine Familie habe. Ich liebe Belor und nun werden wir Beide hart arbeiten müssen, um das Zeitgerät fertig zu stellen Es wird eine harte Zeit für uns. Trotzdem werde ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen.


06.09. 2035

Es ist erstaunlich. Heute wird Tamara 10 Jahre alt und sie ist schon ziemlich schlau. Sie trägt jetzt kurze braune Haare und ist etwa 1.45 cm. Ich schätze, dass sie sogar noch größer wird, als ich. Sie kann uns sogar schon ein bisschen bei der Arbeit helfen. Sie ist einfach mein Ein und Alles. Die letzten 10 Jahre möchte ich gegen nichts eintauschen, aber in 2 Jahren sind wir mit der Entwicklung des Zeitgerätes fertig, um es dann zu bauen. Bis jetzt wissen wir nur nicht, wer die Reise antreten wird. Leider muss ich auch sagen, dass einige Asgard gestorben sind. Ihre Körper verloren ihre Molekularstruktur. Nun müssen wir uns beeilen, denn der Planet macht uns Probleme. Wir können leider keinen neuen Planeten finden, denn alle, die richtig wären, wurden vor ein paar Jahren von den Goa´uld übernommen. Das sie uns noch nicht entdeckt haben, ist wohl reine Glücksache.


10.04.2037

In 2 Jahren werden wir die Vergangenheit verändern und hoffentlich wird das die Zukunft ändern. Es tut nur weh zu wissen, dass damit meine Gegenwart nicht mehr die gleiche ist und es somit Tamara in meinem Leben nicht geben wird.


05.09. 2037

Die Entwicklung des Zeitgeräts ist vollendet. Jetzt beginnen wir damit, es zu bauen. Ich habe die Daten studiert und ich denke, das Zeitgerät bringt jemanden automatisch zum richtigen Ort zurück. Ich hoffe es jedenfalls.


05.03.2039

In drei Tagen ist es soweit und die Asgard sind damit einverstanden, dass ich in die Vergangenheit gehe. Heimlich habe ich für mich eine Kiste gepackt. Ich werde meine Tagebücher, einen Computer und einen Hologrammaufzeichner hineinlegen. Alle Daten, die ich noch über die langen Jahre weiß, habe ich in den Computer gespeist. Vielleicht können sie ja einige von den Völkern aufspüren. Gestern habe ich viele Aufzeichnungen für mich gemacht, damit sie dies hier erklären. Das Amulett, was mir Belor geschenkt hat, werde ich ihr ebenfalls geben, wenn ich wieder abreise. Das Passwort für den Computer habe ich zusammen mit dem Amulett an eine Kette gemacht. Meinen Ehering, den ich mit Liebe und Stolz all die Jahre getragen habe, lege ich auch in die Kiste. Seitlich an der Kiste ist ein Geheimfach. Für meine Schwester habe ich auch etwas, aber das werde ich nicht weiter erläutern.


08.03.2039

Dies wird nun mein letzter Eintrag sein. Wenn alles glatt geht, werde ich mein eigenes Tagebuch lesen und mir Gedanken darüber machen. Ich habe mich schon von Belor und meiner Tochter verabschiedet, denn wenn ich vor dem Tor stehe, habe ich keine Kraft ihm in die Augen zu sehen. Ich will hoffen, dass sich das alles hier lohnt und deshalb werde ich mich jetzt auf den Weg machen.

Eine Nachricht an mich. Bitte erzähle niemanden von diesen Dingen, denn sie könnten es vielleicht nicht verstehen.


Das ist der letzte Satz, den Joan an sich geschrieben hat. Joan schließt das Buch, legt es auf einen kleinen Tisch und sieht sich die Fotos in der Kette an. Sie wird die Kette für immer tragen und sie in Ehren halten. Langsam schließt sie das Amulett, sieht zu John, der immer noch am Computer sitzt und geht zu ihm.
„Hast du was gefunden?“, erkundigt sie sich, während sie sich neben John setzt.
„Ja, so einiges.“ John tippt mit einem langen spitzen Gegenstand, der aussieht wie ein Kuli auf einzelne Punkte in der Liste. Da taucht ein Hologramm von einem Planet auf, der wie es scheint, der Planet ist, auf den sich alle geflüchtet haben.
„Der ist wunderschön.“
„Ja du hast Recht“, bemerkt auch John und tippt weiter auf die Liste und der Planet verschwindet.
„Hier sind viele Völker verzeichnet. Dieses Volk scheint interessant zu sein“, zeigt John auf den Namen.
„Halda“, ließt Joan vor. „Was können sie denn?“ John tippt auf den Namen und Informationen werden angezeigt.
„Sie besitzen Heilkräfte. Hier steht, dass sie sich und andere durch einfaches Handauflegen heilen können…. John erzählt noch weiter, aber Joan kriegt nichts mit, denn ihr ist es gerade wieder eingefallen. Dieses Volk war auch auf dem Planeten. John merkt, dass sie etwas abwesend ist und sieht vom Computer auf. „Was ist los?“ Joan schreckt aus ihren Gedanken und sieht John verstört an. „Stimmt was nicht?“, ist John besorgt.
„Ich muss dir was erzählen“, sieht sie ihn ernst und bedrückt an. John fragt sich, was mit ihr los ist.
„Was denn?“ Langsam nimmt Joan die Kette ab, um ihm die Bilder zu zeigen. Sie öffnet das Amulett, hält es ihm hin und John sieht sie sich an. Er bemerkt, dass das Mädchen ein bisschen Ähnlichkeit mit Joan hat.
„Das Volk, das du gerade erwähnt hast, ist auch auf dem Planeten gewesen. Im Tagebuch steht etwas über einen Mann, der diesem Volk angehört.“ Joan stoppt und legt die Kette zusammen mit dem Amulett auf den Tisch. Sie weiß nicht, wie sie es ihm sagen soll, denn sie kennt nicht seine Reaktion. John legt ihre Hände in seine, um ihr Mut zu geben.
„Süße, was immer es ist, du kannst es mir erzählen.“ Joan hat die ganze Zeit in seine Augen geschaut, aber jetzt senkt sie ihren Kopf, weil sie sich schämt. „Hey.“ Er legt eine Hand unter ihr Kinn und hebt ihren Kopf, damit sie ihm in die Augen sieht.
„Wenn du in dieser Zukunft hättest fliehen können, aber ich wäre gestorben, würdest du dich wieder verlieben wollen?“
„Worauf willst du hinaus?“ Joans füllen sich mit Tränen und sie fällt John in die Arme. „Schatz, was ist denn los?“ Er streichelt liebevoll ihren Kopf. Er kann sich nicht erklären, warum sie so ist. Jetzt spricht er beruhigend auf sie ein. „Sag mir, was los ist?“ Sie lässt ihn los und wischt sich Tränen aus dem Gesicht.
„Ich liebe dich“, schluchzt sie mit tränenerstickter Stimme.
„Ich liebe dich doch auch. Jetzt sag mir, was dich so bedrückt.“
„Ich…Ich hab…“ Sie bekommt es einfach nicht heraus.
„Was hasst du?“
„Geheiratet“, bekommt sie nur ein Wort heraus und fängt wieder an zu weinen.
„Komm her.“ Er nimmt sie wieder in den Arm und tröstet sie etwas. „Jetzt hör mal…“, beginnt er etwas zu erklären, denn jetzt versteht er die komische Frage von eben. „..ich nehme es dir nicht übel, denn ich verstehe es. Man kann nicht ewig allein bleiben.“ Joan löst sich von ihm und starrt ihn verdutzt an.
„Du.. Du verstehst das?“, fragt sie ihn schluchzend. Er nickt lächelnd.
„Es muss für dich auf dem Planeten eine Ewigkeit vergangen sein und du brauchtest jemanden, der dich tröstet.“ Sie nickt verwirrt. „Siehst du, warum sollte ich böse sein?“ Joan zuckt mit den Schultern. „Die Zukunft wird jetzt anders für uns, denn nun sind wir zusammen.“ Nun lächelt Joan erleichtert.“ Zeig ihn mir noch mal“, sagt er mit einem Lächeln. Sie nimmt das Amulett vom Tisch und zeigt es ihm. „Na, dein Geschmack ist nicht schlecht.“ Jetzt müssen beide lachen und sie umarmen sich noch mal. Joan fühlt sich schon besser, denn sie ist glücklich, dass sie John hat.
„Komm wir sehen uns gemeinsam den Rest an“, schlägt John vor und Joan ist einverstanden. Beide durchforsten nun den Computer nach relevanten Informationen.


Kapitel 9: Überraschung für Tamara


Frachtschiff


„Wo geht es eigentlich hin“, fragt Serna einen Tok´ra, der das Schiff fliegt.
„Zu einem von Svarogs Planeten. Ein Tok´ra konnte uns noch übermitteln, dass er fast entdeckt wurde. Nun überlässt Tamara die Kontrolle ihrem Tok´ra.
„Was hatte er denn für eine Mission?“
„Er sollte den Planeten überwachen und Informationen sammeln. Der Planet könnte befreit werden, aber wir müssen erst alle Informationen überprüfen.“ Serna sieht zu Ben, der hinter ihr steht.
„Dann sollten wir die bisherigen Informationen ansehen“, schlägt Ben vor.
„Einverstanden. Ich werde die Informationen aus dem Speicher runterladen.“ Serna sieht zu Jona, der gerade die Geschwindigkeit erhöht.
„Berichte uns, wenn wir unser Ziel erreichen.“
„Mach ich.“ Dann gehen Serna und Ben in den hinteren Teil des Schiffes und studieren die Daten. Nachdem Jona die Beiden von der Erde abgeholt haben sind sie vor 1 Stunde in den Hyperraum und brauchen noch etwa 1 Stunde, bis sie ihr Ziel erreichen. Das Volk auf dem Planeten ist auf einem guten Entwicklungsstand. Jetzt wollen auch die Tok´ra helfen, andere Planeten zu befreien.
„Wie weit ist das Volk entwickelt?“
„Laut den Informationen recht gut. Svarog lässt ihnen wohl ihre Technologie, weil er sich wohl etwas davon verspricht. Bis auf einen so genannten Besuch, etwa einmal im Jahr, lässt er den Planeten und seine Bewohner in Ruhe.“
„Was passiert denn, wenn er dort hin geht?“
„Moment.“ Serna liest kurz in den Informationen. „Hier steht, dass er sich Wirte sucht. Was allerdings seltsam ist. Die Bewohner opfern sich, um weiter in Ruhe zu leben.“
„Willst du damit sagen, dass sie sich freiwillig stellen?“
„Ja, so steht es hier.“ Ben runzelt die Stirn. Er findet es merkwürdig, aber kann es ein wenig verstehen.
„Wir werden auf jeden Fall mit größter Vorsicht vorgehen.“ Ben nickt.
„Es wundert mich noch einwenig, dass er nur einmal im Jahr kommt.“ Serna sieht von den Informationen auf und sieht ihn komisch an.
„Was hast du gerade gesagt?“
„Ich sagte, dass ich mich wundere, weil er nur einmal im Jahr kommt.“
„Er lässt sie für sich Naquada abbauen und durchs Tor schicken. So weiß er immer, dass nichts schief geht.“
„Aha.“
„Aber hier steht noch, dass der Tok´ra glaubt, gehört zu haben, dieses Volk möchte sich von ihm befreien.“
„Interessant. Vielleicht schaffen wir es, sie auf unsere Seite zu ziehen.“ Serna nickt.
„Du könntest Recht haben. Wie es aussieht, erwarten sie Svarog heute und deswegen warten wir, bis er den Planeten verlassen hat.“ Sie dreht sich um und sieht zu Jona. „Habt ihr den Generator eingebaut?“
„Ja, haben wir.“ Serna dreht sich wieder zu Ben.
„So können wir unbemerkt im Orbit bleiben.“
„Werden wir anschließend landen?“
„Nein. Ich hatte die Idee, dass wir durch das Tor gehen, um die Bewohner nicht zu erschrecken.“ Ben sieht sie verwirrt an. „Etwa ein Lichtjahr von hier ist ein Planet mit einem Tor. Wenn wir sehen, dass Svarog den Planet verlassen hat, fliegen wir zu dem Planeten und benutzen das Tor.“ Jetzt versteht es Ben und nickt. Dann sieht er sich die restlichen Informationen an, die Serna für ihn übersetzt an.

Nun verlässt das Frachtschiff den Hyperraum und tarnt sich sofort, denn ein Mutterschiff kreist um den Planeten. Serna und Ben kommen wieder zu Jona nach vorn. Sie setzt sich auf den Platz neben Jona, scannt den Planeten und beobachtet die Sensorenanzeigen vor ihr.
„Eindeutige Jaffaaktivität. Ich kann leider nicht sagen, wie lange sie schon hier sind.“ Sie sucht nach einem Tok´rasignal, kann es aber nicht finden. Sie sieht zu Jona. „Hat der Tok´ra sich als einer von ihnen ausgegeben?“
„Ja. Der Hohe Rat hat gesagt, dass es nicht schwierig war, denn es sind wohl Menschen auf dem Planeten.“ Serna sieht zu Ben, denn damit hat keiner von Beiden gerechnet.
„Wer ist denn der Spion?“, möchte Ben wissen.
„Kann ich nicht sagen. Mir wurde nur gesagt, dass ich euch abholen soll, hierher bringen und die Informationen geben.“
„Merkwürdig“, wundert sich Ben.
„Da“, zeigt Serna zum Mutterschiff. Ein heller Strahl führt vom Planeten zum Mutterschiff.
„Das ist der Ringtransporter.“
„Svarog hat seinen so genannten Besuch beendet“, stellt Ben sarkastisch fest. Dann erlischt der Strahl, das Mutterschiff entfernt sich vom Planeten und tritt in den Hyperraum ein.
„Also schön. Dann bring uns bitte zum Planeten“, wird Jona von Serna gebeten. Jona nickt und bringt das Frachtschiff in den Hyperraum.
Ein paar Minuten später verlassen sie den Hyperraum und nähern sich dem Planeten X.
„Sieht aus wie die Erde“, bewundert Ben den Planeten.
„Ja, es ist jedoch ein Planet, der gefährlich Wirbelstürme erzeugen kann. Deswegen beachten die Goa´uld ihn nicht.“ Jona verstellt die Steuersteine.
„Ich setzte jetzt zur Landung an.“ Das Frachtschiff durchbricht gerade eine Wolkendecke und landet dann auf einer Lichtung, die etwa 50 Meter vom Tor entfernt ist.
„So. Bis ihr wiederkommt, lasse ich das Schiff getarnt.“
„In Ordnung.“ Serna sieht zu Ben. „Wir sollten jetzt gehen.“
„Wartet“, hält Jona die Beiden auf. Er steht auf, greift in seine Tasche und holt zwei centgroße Geräte heraus. Das hier ist sind die neuen Gedankenkommunikatoren. Sie haben eine große Reichweite.“ Er hält ihnen die Geräte hin und Serna befestigt es sich hinters Ohr. Dann verdeckt sie es mit ihren Haaren und Ben macht dasselbe.
„Wie funktionieren sie“, erkundigt sich Ben.
„Ihr Beide könnt euch durch Gedankenübertragung unterhalten, ohne Aufsehen zu erregen. Was ihr hört, kann ich auch hören und was ihr dem anderen übermittelt.“
„Da mach ich nicht mit.“
„Keine Angst“, beruhigt Jona ihn sofort. „Ich werde nur das hören, was ihr mich hören lassen wollt.“ Das findet Ben schon besser.
„Also schön.“ Jona nickt und aktiviert den Ausgang.
„Komm gehen wir“, fordert Serna Ben auf. Ben nickt. Dann verlassen die Beiden das Frachtschiff und beobachten, wie sich die Tür des Frachtschiffes schließt und verschwindet. Serna und Ben gehen zum DHD, an welchem Serna die Symbole des Planeten drückt. Jetzt dreht sich das Tor und die einzelnen Chevrons rasten ein. Mit einer gewaltigen Wucht schießt die blaue Welle heraus und die Beiden gehen hindurch, nachdem sich der Ereignishorizont stabilisiert hat.
Nach ein paar Sekunden treten die Beiden wieder heraus und die Bewohner des Planeten stehen mit Waffen, die auch die Menschen auf der Erde benutzen, vor dem Tor.
Das Tor schließt sich, einer der fünf Männer, ein kräftiger Typ mit Glatze, brüllt sie an: „Wer seit ihr?“
„Freunde“, antwortet Tamara mit ruhiger Stimme.
„Ha. Das werden wir noch sehen.“ Der Mann sieht zu seinen Begleitern.
„Nehmt sie mit“, befiehlt er ihnen. Zwei Männer nähern sich Tamara und zwei Ben.
„Los geh!“, wird Tamara angeschrieen. Sie macht es und folgt dem glatzköpfigen Mann, der sie auf einen Dorfplatz führt. Er deutet den Beiden an, sich auf eine Bank, die an einem Brunnen steht, zu setzen. Die vier Männer stellen sich um sie und bewachen sie. Da geht in einem Haus, dass sich später als Ratsgebäude herausstellt, eine Tür auf und sechs Leute kommen heraus. Eine rothaarige Frau mit blauen Augen, die etwa 1.65 cm ist, kommt auf Tamara zu. Die anderen, zwei Frauen und drei Männer, bleiben an der Tür stehen. Ben sieht sich derweil auf dem Dorfplatz um und bemerkt, wie sich noch weitere Leute nähern und das Geschehen beobachten.
„Ich bin Darli und das ist der Rat der Varley“, stellt sich Darli und die anderen vor. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“
„Lass mich reden“, übermittelt Tamara ihre Gedanken an Ben. „Das ist Ben und ich bin Tamara. Wir sind Menschen wie ihr.“
„Ja, dass sehe ich. Was wollt ihr hier?“
„Euch kennen lernen und mit euch Freundschaft schließen.“ Darli geht etwas auf Tamara zu und plötzlich hat Tamara ein komisches Gefühl, kann es aber nicht definieren.
„Ihr wisst nicht, wie gefährlich das sein kann.“ Nun dreht sich Darli um und flüstert etwas mit dem Rat.
„Hoffentlich dürfen wir bleiben“, denkt Ben.
„Ich hoffe es auch.“ Darli dreht sich um und sieht zu dem glatzköpfigen Mann.
„Larus komm bitte.“ Der genannte geht zu ihr, sie flüstert ihm etwas zu und sofort gibt er den anderen einen Befehl.
„Bringt sie rein.“ Schon fuchteln sie mit den Waffen rum und führen die Beiden in das Ratsgebäude. Sie werden in einen großen Saal geführt, in dem ein langer rechteckiger Tisch mit sechs Stühlen steht. Vor diesem Tisch stehen noch zwei weitere Stühle, zu denen jetzt Tamara und Ben gebracht werden. Nachdem sich Tamara und Ben gesetzt haben, postieren sich die vier Bewacher hinter ihnen. Nun betreten die fünf Ratsmitglieder gefolgt von Darli den Raum und gehen auf den Tisch zu. Als Darli an Tamara vorbei geht, spürt sie wieder dieses undefinierbare Gefühl. Alle, bis auf Darli, die stehen bleibt, setzen sich die Ratsmitglieder.
„Ihr könnt gehen“, befiehlt sie den Wachen mit einer Handbewegung, die darauf empört reagieren.
„Aber Darli“, widerspricht einer von ihnen.
„Ihr könnt gehen und das sage ich nicht noch einmal.“ Nun verlassen die empörten Wachen den Raum.
„Was jetzt wohl kommt?“
„Mal sehen“, antwortet Tamara. Darli stützt sich nun auf den Tisch und sieht die Beiden wütend an.
„Ihr seit hier widerrechtlich eingedrungen. Unser Gesetz sieht es vor, dass ihr zum Tode verurteilt werdet.“
„Was!“, ist Ben entsetzt und springt vom Stuhl auf. Darli sieht ihn an, als wolle sie sagen. Was unterbrichst du mich.
„Setzt dich bitte“, fordert sie ihn höflich auf, doch Ben bleibt stehen. Nun geht Darli um den Tisch herum und stellt sich vor die Beiden. „Das Gesetz gibt es schon seit Generationen. Allerdings gedenke ich, es dieses Mal nicht auszuführen.“ Verwundert, aber erleichtert setzt sich Ben dann doch.
„Wir haben einen Fehler gemacht, indem wir hergekommen sind“, „teilt Ben Jona mit.
„Das glaube ich nicht. Wir sollten abwarten“, schlägt Jona vor.
„Machen wir“, schaltet sich jetzt Tamara ein.
„Darf ich fragen, warum du das Gesetz nicht ausführen willst?“
„Sicher. Ihr seit von derselben Rasse.“
„Puh“, hört Tamara neben sich.
„Nun“, beginnt Darli mit etwas anderem und verschränkt die Arme. „Ihr habt gesagt, dass ihr Freunde seid.“ Tamara nickt. „Woher kommt ihr?“
„Von der Erde.“ Perplex sieht Darli sieh an und die Ratsmitglieder machen dasselbe Gesicht. „Kennt ihr die Erde?“ Darli nickt.
„Unsere Vorfahren stammen von dort. Sie flohen vor Ra, wurden jedoch von den anderen Goa´uld entdeckt und hierher gebracht.“ Darli wird still, denn sie weiß nicht, ob es so gut ist, den Beiden mehr zu erzählen. „Ich schweife ab“, schafft sie die Kurve. „Ihr dürft den Planeten wieder verlassen“, erklärt sie und setzt sich auf ihren Stuhl.
„Wir möchten euch aber kennen lernen.“ Darli winkt jedoch ab.
„Das geht nicht. Es ist zu gefährlich, wenn ihr hier länger verweilt.“ Jetzt steht Tamara auf und Ben wundert sich, was sie vorhat.
„Darf ich sprechen?“ Darli zögert kurz, nickt dann aber und lehnt sich in den Stuhl.
„Wir können euch vor den Goa´uld schützen“, beginnt Tamara und hofft, dass sie weiter erzählen darf.“ Darli nickt, verzieht jedoch keine Miene.
„Du darfst weiter sprechen.“
„Danke. Wir haben uns vor Jahrtausenden gegen Ra gestellt und konnten ihn vertreiben. Als wir das Tor vor etwa 30 Jahren fanden, wurde uns klar, dass Ra ein Außerirdischer sein musste. Trotz dieser Erkenntnis wollten wir die Galaxie erforschen. Zwar hatten wir Angst davor, was wir herausfinden würden, aber die Reise traten wir dennoch an. Seit dem erfahren wir wissenswertes. Wir treffen andere Völker und freuen uns, wenn sie unsere Freunde werden. Einige Völker waren uns nicht freundlich gesinnt, aber dies schreckte uns nicht ab, sondern wir suchten weiter nach denen, die sich uns anschließen wollten. Ein paar fürchteten sich auch gegen die Goa´uld zu kämpfen, aber wir haben bei jedem Kampf gegen sie bewiesen, dass man uns nicht unterschätzen soll.“ Darli ist zwar beeindruckt von der Geschichte, bleibt aber Tamara gegenüber kühl.
„Das klingt interessant. Ihr werdet trotzdem gehen und euren Freunden mitteilen, dass dieser Planet tabu ist.“ Enttäuscht senkt Tamara ihren Kopf. Sie hat so damit gerechnet, dass diese Erzählung das Eis brechen würde.
Ein Ratsmitglied flüstert Darli etwas ins Ohr. Tamara setzt sich wieder und wartet mit Ben darauf, was noch passiert. „Entschuldigt mich bitte.“ Tamara und Ben nicken und dann verlässt Darli den Raum durch eine Hintertür. Da spürt Tamara wieder dieses Gefühl und Serna möchte mit Tamara reden.
„Was ist denn los?“
„Etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu“, ist Serna verunsichert.
„Was meinst du denn?“
„Ich glaube ein Goa´uld ist hier und er scheint mir vertraut zu sein.“
„Wie kann das möglich sein?“
„Ich weiß nicht. Wenn ich etwas mehr weiß, werde ich es dir mitteilen.“
„OK.
“ Tamara klingt sich wieder aus.
„Meinst du, sie hat Recht“, hört sie die Gedanken von Ben. Tamara sieht ihn an.
„Hast du etwa unser Gespräch belauscht?“, ist Tamara entsetzt.
„Nein. Ich konnte euch klar in meinem Kopf hören.“
„Ich wollte, dass er und Jona mithören“, teilt jetzt Serna mit.
„OK, dann ist es nicht so schlimm. Um aber auf deine Frage zurück zu kommen. Ich vertraue Serna. Wenn sie sagt, dass hier ein Goa´uld ist, dann ist hier einer.
“ Nun fühlt Tamara ein warmes Gefühl von Dankbarkeit und weiß, dass es von Serna kommt.
„Was sollen wir jetzt machen?“
„Ich weiß nicht. Wir können ja nicht einfach aufstehen und gehen.“
„Konnte Serna denn deutet, woher die Signale kommen
“, möchte Ben wissen.
„Ja, sie sind in dem Raum, in den Darli gerade gegangen ist.“ Während die Beiden ihre Gedanken austauschen, werden sie von den Ratsmitgliedern beobachtet, die angeregt miteinander flüstern. Dann betritt Darli wieder den Raum und mit einem Mal spürt Tamara die Signale ganz deutlich.
„Jona, wurden zwei Tok´ra auf diese Mission geschickt?“
„Nicht das ich wüsste. Ich erhielt nur die Anweisung, mit euch einen Tok´ra aus einer misslichen Lage rauszuholen, der ein Notsignal geschickt hat.“
„Merkwürdig.
“ In der Zwischenzeit hat sich Darli gesetzt und teilt jetzt den anderen Mitgliedern etwas mit.
„Es sind mehrer Goa´uld hier.“
„Was?“, ist Ben erschrocken.
„Ja, einer ist nebenan im Raum und ich spüre jetzt ganz deutlich, dass sich noch einer unter den Ratsmitgliedern befindet. Ich kann allerdings nicht sagen, wer es ist.“
„Oh mein Gott. Wir müssen hier raus.“
„Ja.
“ Tamara klingt sich wieder aus und spricht jetzt laut. „Wir fanden es sehr nett hier, aber ihr habt recht“, klingt Tamara etwas nervös. Sie sieht zu Ben, der dann gleichzeitig mit ihr aufsteht und auf die Tür zugeht. Darli, die das ganze beobachtet hat, ist jetzt empört. Sie steht auf.
„Wartet“, ruft sie den Beiden hinterher, die kurz vor der Tür stoppen und sich umdrehen. Ben zieht ein Gesicht, als wolle er sagen: Fast geschafft. Tamara grinst dagegen etwas unruhig, denn sie rechnet mit dem Schlimmsten.
„Setzt euch“, fordert sie die Beiden höfflich aber bestimmt auf. Tamara sieht zu Ben.
„Wir müssen es wohl.“
„Du hast recht.
“ Langsam nähern sie sich den Stühlen und setzten sich. Darli geht um den Tisch und lehnt sich an ihn.
„Es ist gefährlich einfach so daraus zu gehen.“
„Wieso“, stellt Ben die Frage, die er aber schon im nächsten Moment wieder bereut.
„Das Volk erwartet von mir, dass ich euch zum Tode verurteilt habe und will eure Hinrichtung sehen.“ Ben weiß nicht, was er dazu sagen soll und grinst nur nervös.
„Nett“, antwortet Tamara sarkastisch. Darli sieht sie böse an, richtet sich dann aber an die Ratsmitglieder.
„Lasst uns allein.“ Die Ratsmitglieder stehen auf und verlassen, ohne Protest den Raum durch die Hintertür. Mit einer ernsten Miene und verschränkten Armen geht sie nun vor den Beiden auf und ab.
„Ich weiß, dass ihr alles über den Planeten wisst und dass ihr noch einen anderen Grund habt, aus dem ihr hier seid.“ Tamara und Ben sind erstaunt, dass Darli das weiß. „Und ich weiß, dass du noch etwas verbirgst“, wirft sie der verblüfften Tamara an den Kopf.
„Was meinst du“, fragt Tamara sie überrascht. Abrupt bleibt Darli stehen und dreht sich aufgebracht zu Tamara.
„Ich kenne die Tok´ra!“, schreit sie schon.
„Wer sind die?“ Jetzt läst Darli ihre Arme sinken und geht auf Tamara zu.
„Tu doch nicht so. Du bist eine Tok´ra“, brüllt sie Tamara an, die vor ihr zurückschreckt..
„Sag es ihr“, drängt Ben sie. Tamara steht auf und geht auf Dali zu.
„OK. OK. Du hast Recht. Ich bin eine Tok´ra.“ Darli grinst.
„Wusste ich’s doch.“ Sie dreht sich um, um zu ihrem Stuhl zu gehen.
„Aber du bist auch eine“, kontert Tamara.
„Was?!“, ist Ben überrascht. Schlagartig bleibt Darli stehen und dreht sich um.
„Wie kannst du das behaupten?“, versucht Darli es noch zu verbergen.
„Ich habe zwar eine Weile gebraucht, aber nun spüre ich es ebenfalls ganz genau. Meine Tok´ra Serna hat sich die ganze Zeit komisch verhalten, denn sie dachte ein Goa´uld wäre in der Nähe. Bis sie die Vertrautheit eines Tok´ra spürte. Du bis Malesch und deine Tok´ra ist ihre Mutter.“ Darli sieht sie ganz entgeistert an. Ben ist immer noch ganz überrascht. Genauso wie Jona, der ja alles gehört hat.
„Wir dachten sie wäre tot“, hört Tamara die Stimme von Jona.
„Wieso?“, möchte Ben wissen.
„Sie war auf einer Mission von der sie nicht zurückkehrte. In dieser Zeit hatten uns die Goa´uld gefunden und wir waren gezwungen mehrmals den Planeten zu wechseln. Danach haben wir versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen, fanden aber nur noch Kampfspuren auf dem Planeten, wo sie die Mission hatte“ erklärt Jona.
„Gibst du jetzt zu, dass du es bist“, fragt Tamara ganz ruhig. Darli sieht verlegen zu Boden.
„Ja, ich bin es.“ Sie sieht wieder auf. „Was wollt ihr denn nun hier.“
„Wir suchen einen Tok´ra, der diesen Planeten beobachten sollte.“
„Wisst ihr, wer?“ Ben und Tamara schütteln gleichzeitig den Kopf.
„Ich bin die einzige Tok´ra hier.“ Tamara glaubt, dass Darli noch etwas verheimlicht, wechselt aber erstmal das Thema.
„Wie bist du denn hier gelandet?“, möchte Tamara jetzt wissen.
„Ja, dass würde mich auch interessieren“, kommt es von Ben.
„Vor 4 Jahren bin ich bei einer Mission verwundet worden und konnte durch das Tor fliehen. Doch statt den Planeten der Tok´ra zu betreten, landete ich hier.
„Wie“, unterbricht Ben sie.
„Mir muss bei der Eingabe der Symbole ein Fehler unterlaufen sein.“
„Und dann?“, möchte Tamara den weiteren Verlauf hören.
„Einer der Ratsmitglieder fand mich verletzt am Tor und brachte mich ins Dorf, um mich zu pflegen. Eine Woche später war ich wieder gesund, als ich zu den Tok´ra zurückkehren wollte, war niemand war mehr auf Vorash.“
„Oh ja. Sie mussten innerhalb dieser Zeitspanne dreimal ihren Planeten wechseln. Deswegen hast du sie nicht gefunden. Sie haben später nach dir gesucht, doch nur die Kampfspuren entdeckt“, erklärt ihr Tamara, die die Informationen von Jona gehört hat
„Ich bin ja erst später eine Tok´ra geworden und habe diese Zeit nur als Mensch erlebt.“
„Auf welchem Planeten lebt ihr jetzt?“ fragt Darli.
„Er heißt Edoria und er steht unter dem Schutz der Asgard. Es ist in den letzten Jahren sehr viel passiert“.
Darli staunt und erzählt dann wie es ihr weiter ergangen ist.
„Nachdem ich auf Vorash war, kam ich hierher zurück und fragte Term, das ist der Mann, der mir geholfen hat, ob ich bleiben kann. Er meinte, dass dieser Planet für mich gefährlich sei, weil er unter der Kontrolle eines Goa´uld steht, er aber dafür sorgen werde, dass ich bleiben kann. Ich traf die anderen Ratsmitglieder, die dann entschieden, dass ich den Namen Darli tragen soll und wurde zur Tarnung in ihren Rat aufgenommen. Ich war dankbar und lernte ihre Gesetze und die Bräuche. Dem Volk erzählten sie, dass ich durch das Tor kam, aber nicht mehr nach Hause könnte. Alle akzeptierten diese Entscheidung, waren aber auch misstrauisch, denn wenn der Goa´uld davon erfahren würde, würde er alle holen. Ich versprach ihnen, dass er das es nicht dazu kommt und bat darum ein neues Gesetzt zu unserer Sicherheit zu erlassen.“
„Meinst du das Gesetz, mit dem Eindringen“, fragt Ben.
„Ja. So konnte ich verhindern, dass jemand Fremdes herausfinden würde, wer ich wirklich bin. Von da an, war ich ein volles Mitglied ihrer Gesellschaft. Ich durfte sogar bei Ratsentscheidungen mitbestimmen und wurde dann später ihre Sprecherin.“
„Hätte Svarog nicht mit der Zeit merken müssen, das du ein Tok´ra bist?“
„Nein, mein Tok´ra kann seine Lebenszeichen so weit herunterfahren, ohne das sie entdeckt wird und ohne, dass mir etwas passiert. So konnte ich Svarog jedes Mal gegenüber treten und ihm die Freiwilligen geben. Er wollte den Planeten versklaven, aber ich konnte ihn davon überzeugen, alles so zu belassen. So würde er mehr Naquada bekommen, denn wenn die Leute glücklich sind…“ Darli unterbricht, denn sie sieht die verwunderten Gesichter von Tamara und Ben.
„Sagtest du gerade glücklich?“, fragt Ben noch mal nach.
„Ja, dies ist der einzige Planet, der noch alles hat und auf dem die Menschen friedlich leben können. Svarog war damit einverstanden, wollte aber im Gegenzug Menschen für seine Armee und ich, auch wenn ich es nicht wollte, versprach ihm, dass er welche kriege, wenn er nur einmal im Jahr vorbei käme. Auch damit war er merkwürdiger Weise schnell einverstanden und hielt auch sein Versprechen.“
„Sag mal, warum melden sich die Leute freiwillig?“
„Ich habe sie davon überzeugt, dass es besser ist, in Svarogs Armee zu dienen, als wenn er diesen Planeten und seine Bewohner vernichten würde. Auf diesem Planeten leben etwa 1 Million Menschen und es melden sich jedes Jahr 20 Leute, die sich für die anderen opfern wollen. Mit 20 Leuten ist Svarog zufrieden und lässt uns dann wieder allein, bis zum nächsten Jahr.“
„Meine Güte, du hasst ja schon viel mitgemacht.“
„Ja, ich wäre allerdings froh, wenn ihr mich mitnehmen könnt.“
„Ja sicher, dass werden wir, aber erst müssen wir den anderen Tok´ra finden.“
„Das braucht ihr nicht, denn ich bin schon hier“, hören Tamara und Ben eine bekannte Stimme. Sie drehen sich zur Hintertür und dort steht Jakob. Tamara glaubt es nicht, dass sie ihren Opa holen sollte. „Hi Sammy“, begrüßt er seine Nichte.
„Du bist der Spion, der glaubte enttarnt zu sein.“ Jakob nickt.
„Mein Schiff ging kaputt und ich konnte noch ein Notsignal schicken, bevor ich mich auf den Planeten flüchten konnte.“
„Ich habe ihn gefunden und wollte schon das Urteil vollstrecken, da merkte ich, wer er ist.“
„Alle Informationen über den Planeten habe ich vorher losgeschickt, damit Persos denkt, dass der Planet wichtig sein könnte. Wie es aussieht, hat es geklappt.“
„Ja, hat es. Soll das heißen, dass die Informationen falsch sind?“
„Nein, aber es wird nicht so einfach, die Leute hier vor Svarog zu beschützen.“
„Das denke ich auch“, verkündet Ben.
„Erst Mal. Darli du kommst mit auf unser Frachtschiff und dann werden wir entscheiden, wie wir vorgehen.“ Die anderen nicken.
„Gut. Zweitens, wir müssen den Leuten die Wahrheit sagen.“
„Was? Dass kann ich nicht.“
„Ich meinte ja nicht sofort, sondern erst dann, wenn wir wissen, wie wir vorgehen.“
„Ach so. Ja, dass ist gut“, ist Darli froh, denn den Leuten zu sagen, dass sie sie angelogen hat, wäre eine Qual für Darli.
„Ich denke auch, dass der Hohe Rat Persos erfreut sein wird, dich wieder zusehen.“ Darli nickt.
„Was sollen wir jetzt den Leuten sagen, weshalb ich den Planeten verlasse?“ Tamara überlegt, denn eigentlich sollten sie ja hingerichtet werden.
„Du sagst ihnen, dass wir tatsächlich Freunde sind und dich zu uns einladen wollen. Ich denke damit werden sie einverstanden sein.“
„Meinst du, ich soll dann wieder herkommen“, fragt Darli. Jakob sieht zu Tamara und glaubt zu wissen, was sie denkt.
„Ja. Wir schließen erst mal ein geheimes Bündnis und du könntest dann weiter auf diesem Planeten bleiben und Informationen sammeln“, erklärt ihr Tamara. Darli sieht sie geschockt an, aber den Vorschlag findet sie gut.
„Das ist eine gute Idee. Die Leute kennen mich und vertrauen mir. So kann ich dann immer zum Stützpunkt kommen, ohne, dass sich jemand wundert, warum ich durchs Tor gehe.“ Tamara nickt.
„Genauso meinte ich’s.“
Nach einer weiteren halben Stunde haben die Vier alles, was wichtig sein könnte besprochen und haben jetzt vor, dem Rat die Entscheidung mitzuteilen. Die fünf Ratsmitglieder kommen wieder herein und alle bis auf einen setzen sich.
„Darf ich euch Term vorstellen.“ Term ist ein mittelgroßer, braunhaariger Mann, der einen Schnäuzer trägt. Term neigt kurz seinen Kopf zur Begrüßung und setzt sich dann. Ben und Tamara machen das gleiche und setzen sich ebenfalls auf ihre Stühle. Darli geht jetzt auf den Tisch, der Ratsmitglieder und beginnt von dem Plan zu erzählen.
„Hört sich ganz passabel an“, antwortet Term zehn Minuten später, nach dem Darli ihren gemeinsamen Plan vorgelegt hat.
„Gut. Dann sollten wir jetzt dem Volk davon erzählen“, stellt Tamara fest. Alle Ratsmitglieder nicken und stehen wieder auf.
„Wache“, ruft Darli zum Ausgang und geht schon ein paar Schritte darauf zu. Die Tür geht auf und Larus, der glatzköpfige Mann kommt herein.
„Was gibt es?“
„Wir haben festgestellt, dass diese Menschen Freunde sind, so wie sie es gesagt haben. Sie werden nicht hingerichtet.“ Larus sieht sie etwas verwirrt an, widerspricht jedoch nicht. „Der Rat und ich haben entschieden, dass einer von uns mit ihnen auf ihren Planeten geht und ein Abkommen aushandelt.“
„Was ist mit Svarog.“
„Er wird es nie erfahren, wenn das Volk stillschweigen darüber behält. Vielleicht haben wir irgendwann eine Möglichkeit, uns vor ihm zu schützen.“ Larus bekommt ein erfreutes Lächeln, denn dieser Gedanke gefällt ihm. „Wie ich sehe, findest du diese Möglichkeit erfreulich.“ Larus nickt. „Gut, dann verkünde es dem Volk und sage ihnen, dass sie sich auf mich verlassen können.“
„Das tun sie doch schon.“ Jetzt muss Darli grinsen, denn das hat sie nie bezweifelt, seit sie zur Sprecherin des Rates ernannt wurde.
„Du kannst gehen.“ Larus nickt und geht wieder nach draußen. „Wir warten besser etwas, denn ich weiß ja nicht, wie die Leute darauf reagieren.
Ein paar Minuten später kommt Larus wieder rein.
„So, die Leute sind auch erfreut und sie vertrauen dir“, teilt er Darli mit.
„Schön geh wieder raus und warte, bis ich komme.“
„OK“, antworte Larus mit einem Lächeln und verlässt den Ratssaal. Darli dreht sich zum Rat.
„Dann werde ich mal gehen.“ Term geht um den Tisch herum und nimmt Darli in den Arm.
„Pass auf dich auf.“
„Mach ich.“ Term löst sich wieder von Darli und geht ein paar Schritte zurück. Darli sieht zu den anderen. „Lasst uns gehen.“ Die Drei nicken und folgen Darli zum Ausgang.
Draußen stehen noch immer die Dorfbewohner und warten, bis Darli das Rathaus verlässt. Jetzt fangen sie alle an zu klatschen, denn Darli kommt heraus. Darli lächelt freundlich und flüstert zu Tamara: „Das sind wirklich nette Leute.“ Tamara nickt und lächelt ebenfalls. Das Klatschen verstummt und Darli geht die Stufen runter.
„Meine Freunde..“, beginnt sie laut zu erzählen, damit alle sie hören. „..wir wüschen uns alle, dass eine Zeit kommen wird, in der wir nicht mehr von Svarog besucht werden. Ich denke, diese Zeit rückt nun näher. Diese Beiden, sind zwar unangemeldet auf diesen Planeten gekommen, aber sie sind tatsächlich unsere Freunde. Sie kommen von der Erde.“ Darli macht eine Pause, denn ein allgemeines Murmeln geht durch die Runde.
„Dann sind sie wahrhaftig unsere Freunde“, ruft eine Frau aus der Runde.
„Ja, dass sind sie. Der Rat und ich haben beschlossen, dass ich auf ihren Planeten gehe und mich um ein Abkommen kümmere.“
„Was ist mit Svarog?“, will ein Mann in der Menge wissen.
„Keine Sorge. Wir haben ihnen dass erklärt und sie werden, in dem Monat, in dem er hier erwartet wird, nicht kommen. Nun, ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde, aber ich werde so bald, wie möglich zurückkehren.“ Darli hat ihre Rede beendet und nun klatscht die Menge noch ein Mal und zerstreut sich dann im ganzen Dorf.
„Dann mal los“, kommt es von Ben. Die Drei nicken und machen sich dann gemeinsam mit Darli zum Tor auf. Am Tor angelangt wählt Tamara die Koordinaten des Planeten X und kurze Zeit später ist das Tor offen. Nacheinander durchschreiten sie das Tor.
Auf der anderen Seite angelangt warten die Vier, dass Jona das Frachtschiff enttarnt und sie es betreten können.
„Wow“, hört Tamara die verwunderte Darli.
„Wir sollten nun nach Edoria fliegen und dem Hohen Rat Bericht erstatten“, teilt Tamara Jona mit.
„Sind jetzt all da?“, fragt Jona noch mal nach.
„Ja sind wir“, verkündet Jakob und setzt sich auf den Platz neben Jona. Dann startet Jona die Triebwerke und hebt vom Planeten ab.
„Endlich nach Hause“, ist Darli froh.
„Tja, dass wird aber kein Spaziergang“, betont Jakob noch mal und Darli, bzw. Malesch nickt. Nun ist das Frachtschiff weit genug vom Planeten entfernt, damit es in den Hyperraum fliegen kann.
„Ziel programmiert“, bestätigt Joan und aktiviert dann den Hyperantrieb und das Frachtschiff tritt in den Hyperraum ein.


Kapitel 10: Unerwartete Verluste


O’Neills Haus


Die Sonne geht fast unter, doch Joan und John sitzen noch immer im Garten am Computer. Die Beiden durchforsten den Computer schon seit Stunden nach relevanten Informationen. Alles Wichtige hinterlegt Joan in einem freien Speicher. Joan hat sich auch noch die Logbücher angesehen, aber die meisten Einträge ähneln den Tagebucheinträgen.
„Wir sollten für heute Schluss machen“, schlägt John vor und Joan stimmt zu. Jetzt setzt John sich so hin, dass Joan sich in seinen Schoss schmiegen kann. Sie schaltet den Computer ab, legt in an die Seite und schmiegt sich in Johns Schoss. Nun beobachten Beide den Sonnenuntergang. John legt seine Arme um sie und Joan streichelt seine Hände.
„Einfach schön hier“, flüstert sie John zu.
„Mhm“, flüstert er zurück und streichelt weiter ihre Hand. Er könnte gar nicht mehr ohne Joan sein. Joan sieht jetzt zum Sandkasten und sie erinnert sich an die Tage, in denen sie mit ihrer Schwester darin spielte. Ein klingeln holt sie aus ihren Gedanken, denn das Telefon klingelt und John hebt nun ab.
„Bei O’Neill. John am Apparat.“ Am anderen Ende ist Cassie. „Ja. Einen Moment.“ Er hält Joan den Hörer hin. „Es ist Cassie.“ Joan lächelt, denn sie hat von ihr seit ein paar Wochen nichts mehr gehört. Cassie ist mit ihrem Verlobten, denn sie vor 5 Jahren kennen gelernt hat und seit 3 Wochen verlobt ist. Seit diesen 3 Wochen ist Cassie mit ihrem Verlobten in einem langen Urlaub.
„Hi Cassie.“
„Hi, wie geht’s euch?“
„Gut. Viel zu tun. Und wie geht’s dir und Sven?“
„Spitze. Richtig viel Sonne.“
„Wo seid ihr jetzt?“
„Auf Hawaii. “ Joans Augen leuchten, denn auf Hawaii war sie noch nie.
„Wann kommt ihr wieder?“
„Das wird noch dauern. Du wirst es nicht glauben, wo Sven mit mir noch hin will. Unser nächster Flug geht in 30 Minuten und er bringt uns nach Maui. Dann nach Madeira, Venedig und Cannes.“
„Eine kleine Rundreise“, stellt Joan fröhlich fest.
„So ist es. Ich muss jetzt Schluss machen.“ Im Hintergrund hört Joan die Flughafengeräusche und eine Informationsdurchsage. „Das ist mein Flug. Ich ruf wieder an.“
„Ich freue mich und grüß Sven von mir.“
„Mach ich. Bestell den anderen und Mum bitte schöne Grüße.“
„Werde ich. Viel Spaß:“
„Danke. By.“
„By.“ Joan schaltet das Telefon ab und legt den Apparat auf den Tisch.
„Schöne Grüße.“
„Danke.“ Joan schmiegt sich wieder an John.
„Die Beiden scheinen glücklich zu sein.“ Nun wird es dunkel und im Garten gehen kleine Lampen an, die den Weg zur Terrassentür beleuchten.
„Sollen wir reingehen?“, fragt John.
„Gerne. Es wird kühl.“ Die Beiden stehen auf und John packt die Getränke und den Computer auf ein Tablett. Derweil geht Joan zur Hängematte, holt die Tagebücher, ihr Eisteeglas und geht ins Haus. Ein paar Minuten später folgt ihr John und die Beiden machen es sich vor dem Fernseher gemütlich.

Joan und John sind wieder im SGC und gehen ihren Arbeiten nach. Joan ist in ihrem Labor und geht ihre Unterlagen. Zu letzt arbeitete sie an einem Energiegerät, aber sie konnte nicht herausfinden, wofür es diente. In den Aufzeichnungen steht, dass Tamara eine Schrift gefunden hat, aber nichts darüber gefunden hat. Da kommen Sam und John ins Labor.
„Und etwas gefunden?“, möchte Sam wissen. Joan schüttelt mit dem Kopf.
„Nein nichts. Es scheint für irgendetwas ein Funktion zu haben, aber die habe ich noch nicht gefunden.“ Nun sieht sich Sam das Gerät an, kann die Schrift aber auch nicht entziffern. Sie setzt sich neben John auf einen Hocker und zusammen überlegen sie, wie das Gerät funktioniert. Joan beobachtet die Schrift auf dem Gerät und möchte sie sich näher ansehen. Sie berührt das Gerät und plötzlich durchfährt sie eine Energiewelle, wie ein Blitz. Erschrocken können Sam und John nur zusehen, wie Joan in Ohnmacht fällt. Sofort gehen Beide zu Joan und knien sich neben sie. Sam prüft ihren Puls und John greift nach dem Telefonhörer, um die Nummer der Krankenstation zu wählen.
„Wir brauchen Sie sofort auf der Krankenstation.“ Er legt auf. „Doc Fraiser kommt gleich.“ Sam sieht zu ihm hoch.
„Gut, aber was war das bloß?“
„Ich weiß es nicht. Es war ziemlich hell.“
„Sie hat Glück gehabt, dass es nicht stärker war.“
„Vielleicht ist es eine Verteidigung.“ Sam nickt und da kommt Janet gefolgt von zwei Pflegern mit einer Trage ins Labor.
„Was ist passiert?“
„Das wissen wir nicht. Sie hat das Gerät berührt und wurde von einem Energiestrahl durchdrungen.“
„In Ordnung.“ Sie dreht sich zu den Pflegern. „Bringt sie auf die Krankenstation und nehmt ihr Blut ab.“ Die Pfleger nicken, verfrachten Joan auf die Trage und bringen sie zur Krankenstation. Janet dreht sich um, um ihnen zu folgen und wird von John an der Tür aufgehalten.
„Dürfen wir mit?“
„Ok, wartet aber noch vor der Tür bis ich mehr über ihren Zustand weiß.“ Die Beiden nicken und Janet geht den Pflegern hinterher. John dreht sich noch Mal zum Gerät um.
„Ich frage mich nur, warum das passiert ist?“ Sam sieht ihn an.
„Wir werden später darüber nachdenken.“ John nickt und dann gehen die Beiden zur Krankenstation.


10 Minuten später

Die Beiden sitzen noch immer vor der Krankenstation und warten darauf, dass Janet ihnen endlich sagt, wie es Joan geht. Soeben kommt Jack um die Ecke geeilt und sieht die Beiden mit einem fragenden Blick an.
„Was ist passiert?“
„Wir wissen es nicht“, antwortet Sam. Jack setzt sich jetzt neben Sam und stützt sich auf seinen Knien ab. John kann nicht länger sitzen. Unruhig rutscht er auf seinem Stuhl rum. Sam sieht zu ihm.
„Bleib ruhig. Ihr geht’s bestimmt gut.“ John glaubt ihr zwar, möchte aber schnell zu Joan. Er steht jetzt auf und läuft mit einem besorgten Blick auf und ab. Er hat kein gutes Gefühl und er schon lange nicht mehr solche Angst um Joan gehabt. Er stoppt, denn gerade geht die Tür zur Krankenstation auf. Doch statt Janet kommt nur ein Soldat heraus. Enttäuscht senkt er seinen Blick und geht wieder auf dem Korridor umher. Der Soldat salutiert kurz vor Sam und Jack, um dann hinter der nächsten Ecke zu verschwinden.
Weiter Minuten vergehen, in denen niemand die Krankenstation verlässt oder hinein geht. Endlich geht die Tür wieder auf und diesmal kommt Janet mit einer ernsten Miene heraus. Sam und Jack stehen auf und warten, dass John zu ihnen kommt. Er hat sie jetzt auch bemerkt, und dreht sich auf dem Absatz um und löchert Janet mit Fragen.
„Wie geht es ihr? Kommt sie durch? Kann ich zu ihr?“ Janet hebt ihre Hände.
„John, ganz ruhig“, redet sie auf ihn ein, um ihn zu stoppen. Er hört auf sie und lässt die Fragerei.
„Also“, versucht Jack Neuigkeiten herauszubekommen. Janet sieht zu Jack und ihr Blick verrät nichts Gutes.
„Ich habe Joan gründlich untersucht. Ihre Hirnaktivität ist erhöht. Das heißt, ihre neuralen Hirnströme machen mir sorgen. Ihr Blutdruck ist ebenfalls zu hoch. Er ist so hoch, als würde sie unter ständigem Stress stehen. Ansonsten habe ich nichts weiter gefunden. Sie schläft, ich kann aber nicht sagen weshalb und warum sie nicht aufwacht. Ich habe ihr sämtliche Stummulanzien gegeben, die ich kenne, aber sie helfen nicht.“
„Können wir zu ihr?“, fragt John ungeduldig. Janet nickt. Schon wollen alle Drei gleichzeitig hinein, aber Janet hält sie auf.
„Allerdings, sollte erst ein Mal einer zu ihr gehen.“ Janet dreht sich um und geht zurück in die Krankenstation. John sieht ihr besorgt hinterher. Dann sieht er zu Jack und Sam.
„Geh schon“, kommt es von Jack.
„Wirklich? Ihr solltet zu erst gehen.“
„Nein“, antwortet Sam. „Geh du zu ihr.“ John lächelt dankend, geht in die Krankenstation und nähert sich langsam Joans Bett. Ihr Anblick erschrickt ihn, denn sie ist an viele Geräte angeschlossen. Sie trägt eine Nasensaustoffmaske und ein Piepen des Überwachungsmonitor zeigt ihre Vitalfunktionen. John setzt sich auf einen Stuhl, der von einer Schwester gebracht wurde und greift nach einer Hand von Joan, um ihr zu zeigen, dass er da ist.
„Danke“, bedankt er sich noch, bevor sie wieder verschwindet. John küsst Joans Hand und hält sie ganz fest. Er streichelt ihre Wange, doch außer, dass sich der Brustkorb regelmäßig hebt, tut sich nichts.


2 Tage später

Noch immer liegt Joan regungslos auf der Krankenstation. Ihre Hirnwellenaktivität ist genau wie der Blutdruck weiter gestiegen, aber Janet kann sich das nicht erklären. Sam hat in der Zwischenzeit das Gerät untersucht, konnte aber nichts entdecken. Die Schrift darauf konnte sie auch nicht entziffern. Es muss eine Sprache einer alten Spezies sein. Jetzt geht sie zu Joan, um zu sehen, ob es Neuigkeiten gibt. Wie schon die Tage zuvor, findet sie John, der an Joans Bett sitzt und ihre Hand hält. Sie stellt sich neben ihn.
„Was neues?“
„Ihr Blutdruck ist wieder gestiegen.“ Sam schüttelt nur den Kopf, denn der Blutdruck ist jetzt zum dritten Mal gestiegen. Janet meint, wenn es so weiter geht, wird Joan innerlich verbluten. Sam lässt John wieder allein und geht zurück ins Labor.


1 Tag später

Nach langem warten scheint heute der Blutdruck und alles andere zu sinken, doch niemand bemerkt es. John ist an ihrem Bett eingeschlafen, denn es ist 4 Uhr morgens. Jetzt öffnet Joan ihre Augen und nimmt die Saustoffmaske aus der Nase. Sie streichelt Johns Kopf, der daraufhin müde aufwacht. Er sieht auf und glaubt es nicht.
„Du bist wach?“ Joan lächelt etwas und John sieht sich nach einer Schwester. „Schwester, holen Sie Doktor Fraiser.“ Eine Schwester, die in der Nähe steht nickt und sofort in Janets Büro.
„Ich habe mir sorgen gemacht.“ John streichelt Joans Wange, die es genießt. Da kommt die Schwester gefolgt von Janet zurück aus dem Büro an Joans Bett. Janet ist verwundert, dass Joan auf ein Mal wach ist.
„Erstaunlich. Deine Werte haben sich wieder normalisiert“, teilt sie ihr mit und beobachtet weiter die Anzeigen. „Wie fühlst du dich“, fragt Janet jetzt, während sie Joans Puls fühlt.
„Gut es ging mir nie besser. Was ist eigentlich passiert?“
„Dieses Gerät in deinem Labor hat irgendwie eine Energiewelle erzeugt und auf dich eingehüllt oder übertragen. Du warst sofort ohnmächtig“, erklärt John. Janet schaut sich derweil die Hirnwellen an, welche sich auch stabilisiert haben.
„Ja, ich….“, stoppt Joan mit einem Mal und hält sich ihre Hand an den Kopf.
„Was ist?“, fragt Janet beunruhigt.
„Ach nichts. Nur ein wenig Kopfschmerzen.“ Sie lässt ihren Kopf los.
„Das muss mehr sein, als nur ein bisschen“, stellt Janet noch besorgter fest.
„Es ist nicht schlimm“, möchte Joan sie beruhigen.
„Na schön. Sobald es schlimmer wird, sagst du mir es schleunigst.“ Joan nickt. „Ist das klar“, wird Janet eindringlicher.
„Ja“, knurrt Joan, damit Janet sie nicht weiter löchert. „Wie lange bin ich eigentlich hier?“
„Drei Tage“, antwortet John.
„Was?“, ist Joan entsetzt. Sogleich schlägt sie die Decke zur Seite und will aus dem Bett steigen, doch Janet bemerkt es schnell genug, um sie daran zu hindern.
„Wo willst du hin?“
„Meinen Dienst antreten.“
„Dass kommt nicht in frage. Du ruhst dich aus.“
„Nein“, protestiert Joan, steht vom Bett auf und sieht zu John. „Gibst du mir bitte meine Sachen?“ Er steht auf, aber der Blick von Janet stört ihn.
„Sie werden ihr nicht ihre Sachen geben. Joan bleibt hier.“
„Nein“, widerspricht sie Janet und hält sich ihre Hand wieder an den Kopf.
„Siehst du. Es hilft dir nicht, dich hier so aufzuregen.“ Joans sieht sie sauer an.
„Dann gehe ich halt mit diesem Fummel“, deutet sie auf den Krankenhauskittel. Sie geht auf die Tür zu und bleibt noch mal vor ihr stehen.
„Kommst du mit?“, richtet sie sich an John. Dieser schaut verwirrt zwischen den Beiden hin und her und entscheidet sich daraufhin mit Joan zu gehen. Er folgt ihr zur Tür. „Es tut mir leid Janet, aber ich kann hier nicht herumliegen, wenn Aufgaben auf mich warten.“ Dann verschwinden die Beiden, ohne noch eine Antwort von Janet abzuwarten, zu Joans Quartier. Janet schüttelt mit dem Kopf.
„Manchmal sieht sie ihrer Mutter zu ähnlich.“ Dann lässt Janet es gut sein und geht zurück in ihr Büro.

In ihrem Quartier angekommen zieht Joan sich andere Sachen an und geht mit John zum Konferenzraum. Da sich dort niemand aufhält, gehen sie zu Jacks Büro und Joan klopft an.
„Herein.“ Die Tür geht auf und Jack sieht auf. „Joan?“, ist er verwundert und steht auf. „Wie geht es dir?“
„Bis auf leichte Kopfschmerzen, geht es mir gut.“ Jack sieht zu John, der nur mit den Schultern zuckt.
„Janet hat dich also gehen lassen?“ Joan schüttelt den Kopf.
„Ich bin einfach gegangen.“
„Was?“
„Es geht mir gut“, wiederholt sich Joan. „Ich möchte meinen Dienst antreten.“ Jack weiß nicht, was er sagen soll, außer: „Na schön. Lass es aber ruhig angehen. Keine Missionen, bis es dir wirklich wieder gut geht. Verstanden?“, fragt Jack mit einem durchdringenden Blick, dem sich Joan nicht entziehen kann.
„In Ordnung. Was…“ Joan wird vom Alarm unterbrochen. Jack sieht durch das Fenster in seinem Büro auf die Statusanzeige der SG-Teams und bemerkt, dass heute niemand erwartet wird.
„Kommt.“ Die Drei gehen in den Kontrollraum, wo sich Joan an einen freien Computer setzt und verwunderte Blicke aller Anwesenden erntet. „Wie alle sehen, geht es Major O’Neill wieder gut. Also gehen Sie ihrer Arbeit weiter nach.“ Alle tun so, als wäre nichts passiert und arbeiten nun weiter. Nun schießt die Welle heraus und stabilisiert das Wurmloch. Der Computer scannt das Wurmloch und findet eine positive Signatur.
„Reisender erkannt. Tok´ra unterwegs.“ Sofort gehen Joan, Jack und John in den Gateraum. Ein paar Sekunden später schreitet eine Person durch das Gate. Es ist der Hohe Rat Persos. Während Persos die Rampe herunterkommt und sich das Tor schließt, neigen die Drei respektvoll ihren Kopf.
„Wir freuen uns dich auf der Erde zu begrüßen. Was verschafft uns die Ehre“, erkundigt sich Jack. Persos, der ebenfalls kurz seinen Kopf gesenkt hat, trägt jetzt einen ernsten Blick.
„Können wir uns woanders unterhalten“, möchte Persos wissen.
„Aber sicher.“ Jack deutet Persos die Richtung zum Konferenzraum und Persos geht voran, da er den Weg ja kennt. Die anderen folgen den Beiden.

Zwei Etagen höher setzten sich John und Joan auf die Seite an der Panoramascheibe und Persos setzt sich den Beiden gegenüber. Jack setzt sich vor Kopf und sieht zu Persos.
„Was gibt es denn so wichtiges, das du persönlich zur Erde kommst?“ Jetzt steht Persos wieder auf und versteckt seine Hände in seinem Umhang. Er geht langsam um den Tisch herum und wieder zurück. Er überlegt, wie er es sagen soll.
„Es fällt mir nicht leicht, dass zu sagen, aber anders geht es nicht.“
„Um was geht es denn eigentlich?“, möchte Jack endlich wissen.
„Nun, vor fast einer Woche, haben wir euch ja ein Frachtschiff geschickt, dass Tamara und Ben abgeholt haben, um auf eine Mission zu gehen.“ Jack nickt.
„Nun, es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber eine unserer Patrouillen hat eine Nachricht der Goa´uld abgefangen. In dieser hieß es, dass sie ein Frachtschiff der Tok´ra zerstört haben.“
„Was?“, schreit Joan entsetzt und springt vom Stuhl auf.
„Bist du dir sicher?“, will Jack sicher gehen.
„Ja, es tut mir leid. Außerdem befand sich noch Jakob an Bord.“
„Nein, das kann nicht wahr sein“, hören alle die Stimme von Sam, die jetzt in der Tür steht. Sie drehen sich zur Tür. Jack steht auf und geht auf Sam zu.
„Tamara war auch an Bord“, teilt er ihr mit. Sie sieht zu ihm und bricht in Tränen aus. Jack nimmt sie in den Arm.
„Warum passieren solche Dinge immer uns“, schluchzt sie. Jack streichelt ihren Kopf.
„Ich weiß es nicht.“ Er sieht zu Persos, dem er ansieht, dass es ihm Leid tut.
„Wie konnte das nur passieren“, kommt es von Joan.
„Setzt dich“, bittet John sie. „Er wird das bestimmt gleich erklären.“ Sie sieht ein wenig böse an. Sie kann nicht glauben, dass sie ihre Schwester verloren haben soll.
„Na schön.“ Sie setzt sich wieder und John nimmt sie in den Arm. Jack kann seine Fassung noch bewahren, auch wenn sein Herz gerade einen großen Stich bekommen hat. Persos geht um den Tisch und setzt sich wieder hin.
„Ich möchte euch sagen, dass wir dieses Ereignis jedoch als eine weitere Festigung der Allianz werten.“ Joan löst sich aus Johns Umarmung und sieht Persos wütend an.
„Ihr habt zwar in den letzten Jahrzehnten eure Verluste verkraftet, aber wir können nicht. Einfach so tun, als wäre nichts geschehen und weiter machen.“
„Ich verstehe das.“ Joan steht auf und stützt sich auf dem Tisch ab.
„Das glaube ich nicht“, knurrt sie ihn an.
„Selbst, wenn ich jetzt schon so lange ein Tok´ra bin, habe ich nicht vergessen, wie es ist, wenn man einen Lieben verliert“, versucht er ihr zu erklären, dass er sie alle versteht. Anscheinend hat Joan diese Antwort ein klein wenig zufrieden gestellt und setzt sich wieder auf ihren Stuhl. Sam und Jack stehen immer noch Arm in Arm an der gleichen Stelle. Beide glauben, dass ihr Leben zu ende ist, weil sie ihre Tochter verloren haben. Doch in Sam ist noch etwas anderes gebrochen, als ihr Herz. Sie löst sich von Jack und geht auf Persos zu.
„Warum konntet ihr das nicht verhindern“, fragt sie ihn tonlos.
„Es gab keine Chance, die Goa´uld davon abzuhalten.“
„Das glaube ich nicht“, wird Sam etwas lauter. Jetzt steht Persos auch auf und will Sam beruhigen, doch Sam ist auf 180.
„Hör mir zu. Niemand hat geahnt, dass das passiert.“
„Dafür sollte doch der Generator zuständig sein. Er kann doch nicht einfach ausgefallen sein.“
„Er ist aber offenbar.“
„Nein, Nein“, schreit sie jetzt und dreht sich von ihm Weg. Sie geht mit ihren Händen durch ihre Haare. „Es sollte eine Routine Mission sein und jetzt teilst du uns mit, dass mein Vater und meine Tochter tot sein sollen.“ Jack steht immer noch an derselben Stelle und sieht jetzt auf.
„Hör jetzt auf“, unterbricht er Sam. Sam sieht ihn seltsam an.
„Wieso? Noch mehr gute Neuigkeiten?“, ist ihre sarkastische Reaktion.
„Meinst du, ich habe keine Tochter verloren“, schreit er so laut, dass Joan in ihrem Stuhl aufschreckt. Sam verschränkt ihre Arme und sieht ihn Böse an.
„Ich denke, ich sollte jetzt gehen.“ Jack versteht das und nickt. Persos geht auf die Treppe zu, bleibt aber noch einmal stehen. „Die Tok´ra wissen, wie schmerzlich euer Verlust ist und möchten, dass ihr wisst, dass wir euch stets zur Seite stehen“, versucht Persos noch ein Mal, die angespannte Stimmung zu lockern. Sam dreht sich zu ihm, da sie gerade mit dem Rücken zu ihm stand. Sie ist nicht dankbar, sondern eher wütend.
„Bringt das meine Tochter und meinen Vater zurück“, schnauzt sie ihn wütend und aufgebracht an.
„Sam es reicht“, meckert Jack jetzt.
„Ist schon gut“, antwortet Persos. „Ich kann sie verstehen. Ich werde jetzt zu den Tok´ra zurückkehren.“ Er geht noch einmal auf Jack zu. „Es ist ungewöhnlich für die Tok´ra, aber nach all der Zeit, fühlen wir, dass ihr nun zu uns gehört.“ Jack sieht zu ihm. Er ist dankbar.
„Danke“, flüstert etwas verlegen. Sie geben sich die Hand und Persos verlässt dann den Raum über die Treppe. Jack geht jetzt zu Sam. „Komm ich bring dich in dein Quartier.“ Er will sie am Arm nehmen, aber Sam entzieht ihm ihren Arm.
„Fass mich bloß nicht an“, knurrt sie an. Jack reagiert sofort und hebt abwehrend die Hände. Dann verlässt Sam den Raum und Jack folgt ihr nach einem kurzen Blick zu John. Der sitzt mit Joan immer noch am Tisch. Joan hatte sich wieder an Johns Schulter gelehnt und ist eingeschlafen. Es war alles ein bisschen viel für sie. John versucht sie sanft zu wecken.
„Hey wach auf.“ Joan macht langsam die Augen auf und sieht John an. „Ich bring dich in dein Quartier. Joan nickt nur, beide stehen auf und verlassen den Konferenzraum.


Am nächsten Tag

Ein wenig haben sich alle Gemüter beruhigt. Die Nachricht über den Tod der Drei, wurde von dem ganzen SGC nur schwer verkraftet. Bei Sam sieht es nicht gut aus, denn sie ist allem gegenüber aggressiv und kann nicht mal ein paar ihrer Pflichten vernünftig ausführen. Jack hat sich nach reiflichem überlegen und nach dem die Tok´ra ihm noch mal erklärt haben, dass das Schiff vollkommen zerstört wurde, dazu durchgerungen, dass in wenigen Stunden eine Trauerfeier für alle stattfinden soll. In Joan sieht es auch anders aus. Sie hat nicht nur ihre Schwester verloren, sondern auch ihre beste Freundin. Ihre Arbeit läuft, genauso wie bei den anderen, nur schwer. Jack hat alle weiteren Missionen für drei Tage abgesagt, damit sich alle auf ihre Weise verabschieden können.

Der Torraum wurde umdekoriert. Links neben der Rampe steht ein Rednerpult, an dem der Präsident, der in zwei Stunde erwartet wird, eine Gedenkrede halten wird. Seitlich am Stargate stehen jeweils eine SGC Flagge und eine amerikanische Flagge.

„Wir müssen nach ihnen suchen“, hört Jack die Stimme von Sam, die an der Tür zu seinem Büro steht. Er sieht von seinem Laptop auf.
„Ich möchte ja auch, dass sie noch leben, aber das haben wir doch geklärt.“
„Nein. Du willst mir gar nicht zuhören“, schreit sie ihn wieder, wie am Tag zuvor, an.
„Bleib ruhig. Ich habe dir zugehört und dir auch gesagt, dass die Tok´ra keine Überlebenden gefunden haben.“
„Die Tok´ra, die Tok´ra“, äfft sie ihn an. „Wegen ihnen sind sie weg.“ Jack haut mit seiner Faust so laut auf den Tisch, dass Sam zusammen zuckt.
„Jetzt hör auf. Sie haben Tamara auch ermöglicht weiter zu leben. Sie haben ihr Leben gerettet.“ Er geht um den Tisch herum. „Hörst du dich eigentlich selbst.“ Wütend verschränkt sie die Arme.
„Du verstehst es nicht.“
„Was verstehe ich nicht?“ Sam dreht sich von ihm weg.
„Vergiss es.“
„Nein!“, schreit er sie an. „Wir werden es nicht vergessen. Sag mir jetzt, was du meinst.“ Langsam dreht sie sich um.
„Hast du es wirklich schon vergessen?“ Jack überlegt, aber er weiß noch immer nicht, was sie meint.
„Was?“
„Du hast es versprochen.“
„Was meinst du denn?“
„Du hast versprochen, dass unseren Kindern nie etwas passiert.“ Jetzt geht ihm ein Licht auf.
„Oh.“ Sie lässt die Arme sinken und geht auf ihn zu. Ihre Augen verraten ihm, dass sie ziemlich wütend ist.
„Siehst du. Du hast es vergessen.“ Jetzt stemmt sie ihre Hände in die Hüften.
„Versprich nie wieder etwas, was du nicht halten kannst“, zischt sie ihn an, macht auf dem Absatz kehrt und lässt den perplexen Jack in seinem Büro stehen. Er geht nach zwei Minuten zurück zu seinem Stuhl, setzt sich hin und legt seinen Kopf auf seine Arme. Es macht ihn fertig, dass Sam so über ihn denkt. Dieses wichtige Versprechen, dass er ihr vor langer Zeit abgegeben hat und nun wo ihre Kinder erwachsen sind, hat er wohl gedacht, dass sie selbst auf sich achten könnten. Niemals wollte er dieses Versprechen brechen und seine Sam damit verletzen, aber vielleicht hatte es vergessen. „Sie kann und darf mir nicht die Schuld dafür geben. Tamara konnte schon sehr früh ihre Entscheidungen selbst treffen.“ Jack hat sein Leben und das seiner Kinder für unzerbrechlich gehalten. Doch die Realität hat ihm das Gegenteil gezeigt und damit muss er nun leben.

Gerade geht Joan einen Korridor entlang. Sie will zum Gateraum, um alles noch einmal zu überprüfen. An einer Ecke stoppt sie, denn sie hat etwas seltsames entdeckt. Bevor sie noch mal um die Ecke sieht, vergewissert sie sich, dass niemand außer ihr im Korridor ist. Ein paar Meter von ihr entfernt steht John vor einem Aufzug und unterhält sich mit einer gewissen Lieutenant Betty Smith. Sie hat kurzes rötliches Haar, eine sportliche Figur und ist 1.65 cm groß. Joan findet es merkwürdig, dass die Beiden so eng zusammen stehen und sich wohl besser kennen. Etwas scheint ihr zu sagen, dass das nicht normal ist. Damit hat sie anscheinend Recht, denn das Mädchen berührt jetzt leicht Johns Arm, was ihn nicht mal stört und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. „Der hat eine Affäre?! Ich glaub das einfach nicht“, denkt sie. Sie möchte sich das nicht länger ansehen und macht sich lieber aus dem Staub. Ein paar Sekunden später hätte Joan gesehen, dass sich ihre größte Vermutung bewahrheitet, denn bevor die Beiden in den Aufzug stiegen, küssten sie sich. Auf dem Weg zu ihrem Quartier läuft ihr eine Träne die Wange herunter. Dort schmeißt sie sich auf ihr Bett und grübelt über das, was sie gerade gesehen hat, nach. „Wie kann er nur so etwas tun. Ich brauche ihn mehr, denn je. Habe ich zuviel an meine Karriere gedacht.“ Sie dreht sich auf die Seite und betrachtet ein Bild, welches auf Edoria mit Ben, Tamara, ihm und ihr geschossen wurde. „Schwesterchen, ich wünschte, du wärst hier. Es scheint alles aus dem Ruder zu laufen.“ Sie schließt ihre Augen und schläft innerhalb weniger Minuten ein, doch ihr Schlaf ist unruhig.


2 Stunden später

In einer halben Stunde findet die Trauerfeier statt. Sam, Jack und John warten auf Joan im Konferenzraum. Gleich werden noch Tok´ra durch das Tor kommen, da ein paar von ihnen an der Trauerfeier teilnehmen möchten.
„Wo ist sie?“, fragt Jack, während er alle 10 Sekunden auf die Uhr sieht.
„Ich weiß nicht“, antwortet John.
„Ich geh mal nach ihr sehen“, entscheidet Sam, ohne auf eine Reaktion von Jack zu warten und geht zu Joans Quartier. Sie vermutet, dass sie dort ist.
Sie klopft an der Tür, aber niemand antwortet. Leise öffnet sie die Tür und findet den Raum im Dunkeln auf. Durch das Licht vom Korridor erkennt sie das Bett und geht darauf zu. Sie findet den Nachttisch, macht eine Lampe an, die daraufhin den Raum in ein dezentes Licht taucht. Nun erkennt sie, dass Joan im Bett liegt. Sie schläft offenbar tief und fest. Sanft weckt sie Joan.
„Joan. Wach auf.“
„Mum, was ist los?“, fragt Joan mit verschlafenen und verheulten Augen.
„Die Trauerfeier fängt gleich an.“
„Mhm. Ich bin wohl eingeschlafen.“ Sie rafft sich auf und jetzt erkennt Sam durch den leichten Lichtkegel, dass Joan geweint hat. Sie möchte sie jedoch nicht darauf ansprechen und wartet bis Joan aufgestanden ist.
„Alles in Ordnung?“ Joan nickt. „Dann komm. Verabschieden wir uns von deiner Schwester und deinem Opa“, schlägt Sam ruhig und nett vor. Sie lässt sich nichts anmerken, dass sie nicht mehr die alte ist. Ihre älteste soll nicht von dem ganzen, was zwischen ihr und Jack passiert erfahren. Nun mach Joan sich kurz zurecht und geht dann mit ihrer Mutter zum Konferenzraum.

Inzwischen sind zwei Tok´ra eingetroffen. Der Hohe Rat Persos ist mit einer anderen Tok´ra namens Mep, den Jack nicht kennt, hergereist.
„Der Präsident steigt gerade aus seiner Maschine“, teilt Davis gerade mit.
„Danke.“ Er sieht zu Persos. „Dann wird er in ein paar Minuten hier sein.“ Jetzt kommen Sam und Joan herein. Beide begrüßen die Beiden Tok´ra mit einem kurzen nicken. „Wir sollten schon mal runter gehen.“ Alle nicken und gehen zum Gateraum, der mittlerweile mit Zivilisten und den Mitarbeitern des SGC gefüllt ist. Da geht das große Stahltor auf und der Präsident tritt ein.
„Guten Tag Sir“, begrüßt Jack ihn.
„General, schön Sie wieder zu sehen, auch wenn es unter solchen Umständen ist.“
„Ja Sir.“ Der Präsident sieht zu Sam und Joan.
„Colonel, Major. Mein Beileid.“
„Danke Sir“, antwortet Sam wahrheitsgemäß.
„Ja danke“, kommt es von Joan. Jetzt näher sich Davis, um Jack zu sprechen.
„Sir?“ Jack dreht sich um und geht zu Davis.
„Was gibt es?“
„Sir. Die Kränze sind da und der Planet ist auch ausgewählt.“
„Gut. Bringen Sie Kränze schon mal her.“
„Ja Sir.“ Davis geht wieder und Jack stellt sich zu den anderen.
„Ich denke wir können anfangen Sir.“
„In Ordnung.“ Zwei Soldaten bringen jetzt fünf Kränze in den Gateraum. Joan und Jack nehmen zusammen einen im Namen von Tamara. Sam nimmt den für ihren Vater, John nimmt einen für Ben. Persos nimmt den für Darli und Mep nimmt einen Kranz für Jona. Inzwischen steht der Präsident hinter dem Pult. Er hebt eine Hand, um die Anwesenden zur Ruhe zu bringen, da sich einige Unterhalten haben. Nun ist ruhe eingekehrt.
„Dieser Tag ist ein schwerer Tag für die Erde und für die Tok´ra. Wieder einmal haben die Goa´uld unsere Freunde und Verwandte von uns genommen. Sogar mit neuen Technologien scheint uns dies nicht vor den Goa´uld zu bewahren.“ So still war es noch nie im Gateraum. Gerade hat sich Janet zu Sam und Joan gesellt, um mit ihnen die Rede zu hören. „Dieser Verlust ist der schwerste in all den Jahren, den wir erlitten haben. Tamara ist ein großartiges Mädchen und eine noch bessere Tok´ra gewesen. Ihre Eltern und ihre Schwester waren ihr ein Vorbild und das hat sie uns noch näher gebracht. Wir werden ihr Lächeln, ihr Charme und ihre Wissbegierigkeit vermissen.“ Jack sieht zu Sam, aber die würdigt ihn keines Blickes. „Genauso vergessen wir nie die Arbeit von Jackob, der die Beziehung zwischen unseren Völkern erst möglich gemacht hat. Durch ihn haben wir die Galaxie mit anderen Augen gesehen. Lieutenant James, der ebenfalls ein großartiger Offizier war. Zwar war er ein wenig verschlossen, aber doch ein liebenswerter Mensch, wie es mir der General beschrieb. Natürlich dürfen wir nicht die anderen Mitglieder der Tok´ra vergessen. Vor allem bin ich mir sicher, dass die Tok´ra uns immer zu Seite stehen, was auch immer passiert. Sie sind unsere wertvollsten Freunde in der Galaxie geworden.“ Der Präsident sieht zu Persos, der ihm dankend zunickt. Dann sieht er wieder zu den Anwesenden. „Um allen unseren Respekt zu zollen, gedenken wir ihnen gleich mit einer Schweigeminuten. Dann werden wir in ihrem Namen das Tor anwählen und Kränze auf einen unbewohnten Planeten schicken, wo ihre Seelen Frieden finden.“ Die letzten Worte fanden alle sehr nett und sehr wirkungsvoll. Es beginnen jetzt die Schweigeminuten, in der alle ihre Köpfe senken und an die fünf denken. Auch die Leute im Kontrollraum unterbrechen ihre Arbeit.
Nach etwa zwei Minuten sieht der Präsident auf und schaut zum Kontrollraum. „Wählen Sie bitte das Tor an.“ Davis reagiert und gibt den ausgesuchten Planet in den Computer ein. Einige Sekunden später schießt die Welle aus dem Gate und stabilisiert das Wurmloch. „General, bitte“, fordert der Präsident Jack auf. Jack nickt und sieht zu Sam. Als erstes geht Sam, mit dem Kranz in der Hand, auf die Rampe. Sie hält den Kranz fest in der Hand und kommt dem Ereignishorizont näher. Sie bleibt stehen und senkt den Kopf.
„Ich werde dich immer lieben Dad“, flüstert sie dem Kranz zu und hält ihn dann in den Ereignishorizont. Sie lässt ihn los und dieser verschwindet dann ganz langsam. Dann geht sie zum Rednerpult, wo der Präsident ihr platz macht und sie merkt, wie die Blicke der Menge gespannt auf ihr ruhen.
„Ich möchte Ihnen allen danken“, beginnt sie leise, aber dennoch so, dass alle sie hören. „Sie haben meinen Vater so aufgenommen, als wäre er schon immer bei uns gewesen. Ich weiß, dass hat ihm sehr viel bedeutet.“ Sie bricht ab, wischt sich kurz eine Träne aus dem Auge und geht zu Janet. Der Präsident sieht ihr hinterher und stellt sich dann wieder hinter das Pult.
„Eine schöne Dankesrede.“ Er sieht zu Joan und Jack. Jetzt gehen die Beiden auf das Stargate zu und nach einem kurzen Blick der Beiden, halten sie den Kranz in den Ereignishorizont. Jack legt einen Arm um Joan. Sie legt ihren Kopf an seine Schulter und Beide sehen zu, wie der Kranz verschwindet.
„Machs gut“, flüstert Joan und schaut zu Jack, der kurz nickt und dann mit ihr Richtung Pult geht. Jack bleibt neben dem Pult stehen, während Joan versucht sich zu konzentrieren. Sie geht kurz durch ihre Haare und versucht allen zu Danken, ohne dass sie weint.
„Ich weiß, wenn meine Schwester hier wäre, würde sie ihnen und auch den Tok´ra, bei denen sie sich immer wohl gefühlt hat, danken. Sie hat mir mal gesagt, dass sie es nie bereute, sich den Tok´ra angeschlossen zu haben. Ihr Leben hat sich so in jeder Hinsicht geändert und das wollte….“ Sie bricht ab und senkt ihren Kopf, denn diese Worte bekommt sie nicht heraus. Jack, der noch neben ihr steht, nimmt sie in den Arm und Beide gesellen sich wieder zu den anderen.

Die Zeremonie dauert noch weitere 10 Minuten, in der sich alle von ihren Freunden verabschieden und den Anwesenden mit Nettigkeiten, bzw. kurzen Statements bedanken. Jetzt gehen alle für einen kleinen Leichenschmaus in die Kantine. Der Präsident, Janet, Sam, Jack und Joan stehen noch im Gateraum und verabschieden sich von dem Präsidenten, denn er muss wieder nach Washington fliegen.
„Ich möchte Ihnen für diese schöne Zeremonie danken“, bedankt sich Jack.
„Es war mir eine Ehre.“ Er sieht in die Runde und weiß, wie es den anwesen schwer fällt weiter darüber zu reden. Er reicht Jack die Hand, die er erwidert und schüttelt. „Jack, wenn es etwas gibt, was Sie benötigen, reicht einfach ein Anruf.“
„Danke Sir.“ Rechts des Torraumes geht ein Stahltor auf und ein paar bewaffnete Männer kommen herein.
„Mr. Präsident die Maschine wartet.“ Der Präsident sieht zu einem dieser Männer.
„In Ordnung. Ich komme.“ Noch einmal dreht sich der Präsident zu den anderen, um sich von ihnen mit einem Händedruck zu verabschieden. Jetzt drängen die Männer den Präsidenten, denn er muss los. Er geht mit den Männern durch das Stahltor, das sich daraufhin schließt. Die anderen machen sich nach einem Blick auf das Tor zur Krankenstation auf und verlassen den Raum zur anderen Seite.


Kapitel 11: Verhältnisse verändern sich


Seit der Trauerfeier sind jetzt etwa 2 Wochen vergangen und die Atmosphäre im SGC ist ziemlich angespannt. Keiner möchte über das Geschehene sprechen und es gibt ein paar Eheprobleme bei Sam und Jack. Sam redet, außer wenn es dienstlich ist, mit Jack kein privates Wort mehr. Aus ihrer Sicht hat Jack etwas getan, was nicht wieder gut zu machen ist und sie ihm das nicht verzeihen kann. Umso öfter geraten sie aneinander, weil Jack natürlich versuchen will, mit ihr darüber zu reden. Jack ist froh, dass Joan das alles nicht mitbekommt, denn sie hat ihre eigenen Probleme, mit denen sie versucht klar zu kommen. Sie geht seit einiger Zeit wieder auf Missionen, die zwar friedlicher Natur sind und sie so von ihrem derzeitigen Umfeld im SGC ablenkt. Sie hat ihren Vater gebeten, ihr einen anderen 2ten Offizier, an stelle von John, für SG-1 zu geben. Jack war klar, warum seine Tochter ihn darum gebeten hatte und stimmte zu, denn John hat eine Affäre, von der der ganze Stützpunkt mittlerweile weiß. Nur John weiß nicht, was vor sich geht, denn er ist Joan gegenüber total blind geworden und merkt nicht, wie es ihr geht. Ihn störte es nicht ein Mal, dass er nicht mehr bei SG-1 ist. Selbst sie weiß nicht, womit sie so etwas verdient hat. Jedoch weiß sie, dass alle ihre Kollegen hinter ihr stehen und ihr jederzeit helfen würden. Hinzu kommt natürlich noch der Tod ihrer Schwester, der so überraschend und abrupt kam, mit dem sie nicht so schnell abschließen kann. Sie fiel in eine Depression und schlich nur noch durch die Gänge. Immer wieder ist sie in Tamaras Quartier gegangen, um sich an Zeiten, in denen ihre Schwester noch bei ihr war, zu erinnern. Sie hat sich immer wieder gewünscht, dass John ihr beistehen würde, aber sie wusste auch, dass es nur ein Wunschtraum sei.
Seit ein paar Tagen bekommt sie Hilfe von Janet, die es nicht mehr ertragen konnte Joan so zu sehen. Alle haben versucht an Joan ranzukommen, aber bis auf Janet, hatte niemand Erfolg. Die Beiden verbringen viel Zeit miteinander, damit Joan nicht ständig Trübsal bläst. Sie führen fast therapeutische Gespräche, die Joan aus ihrer Depression helfen sollen. In ein paar Minuten treffen sie sich in der Kantine und Joan ist auch schon auf dem Weg dort hin. Sie geht durch die Schwingtüren und sieht, dass die Kantine, bis auf den Koch, leehr ist. Um die Tür zu überblicken setzt sie sich ihr gegenüber. Dann kommt auch schon Janet, die etwas in der Hand hält, was Joan aber nicht erkennen kann.
„Na, wie geht es dir“, fragt Janet, während sie sich an den Tisch setzt.
„Wie soll es mir schon gehen“, antwortet Joan, während sie ihren Kopf auf ihrer Hand abstützt. „Was hast du da?“, deutet sie auf das Paket, das Janet gerade auf den Tisch gestellt hat. Janet öffnet das Paket, holt eine CD heraus und schiebt sie zu Joan rüber.
„Da sind Meditationsklänge drauf, die dir beim Einschlafen helfen können.“ Joan ringt sich ein Lächeln ab, was ihr sichtlich schwer fällt.
„Danke. Ich probier sie später aus.“
„Tu das. Sag mir dann morgen, ob es geholfen hat.“ Joan nickt und legt jetzt ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme. „Du Arme. Du schaffst das schon“, spricht Janet auf sie beruhigend ein.
„Das glaube ich nicht“, hört sie Joans Stimme dumpf. Jetzt hebt Joan wieder ihren Kopf und sieht Janet in die Augen.
„Du siehst es doch. Er verhöhnt mich. Er müsste er doch merken, dass ich es weiß.“ Plötzlich greift Janet nach Joans Händen und drückt sie.
„Hör mir zu. Du brauchst so einen Mistkerl nicht. Denk jetzt nur an dich. Sei stark, du musst es nur wollen.“
„Janet, ich will es doch.“
„Na siehst du. Jetzt musst du nur….“ Janet stoppt, denn Joan hört ihr gar nicht mehr zu und so lässt Janet Joans Hände los. Joan starrt zur Tür, in der gerade John steht. Er sieht sie nicht mal, sondern sieht zur Tür. Betty Smith betritt nun die Kantine und bei Joan setzten alle Gedanken aus. Janet sieht den merkwürdigen Gesichtsausdruck, dreht sich zur Tür und sofort redet sie auf Joan ein.
„Tu jetzt nichts, was du später bereust.“ Doch Joan hört ihr nicht zu. Sie will John endlich zeigen, was sie von ihm hält. Gerade, als Betty John einen Kuss gibt, springt sie ohne jede Vorwarnung, unter einem geschockten Blick von Janet, auf und geht schnurstracks zu den Beiden, die noch immer an der Tür stehen. John, der erst jetzt gemerkt hat, dass auch Joan im Raum ist, weicht von Betty zurück.
„Schatz…ähm…schön…dich…ähm zu sehen“, stottert er vor sich hin.
„Na du mieses Arschloch. Macht es Spaß mit ihr zu bumsen.“ Im Hintergrund hält sich Janet die Hand vor den Mund und ist froh, dass niemand in der Nähe ist.
„Aber…aber“, stottert er wieder.
„Na hören Sie mal“, piepst jetzt Betty. Joan sieht so wütend und aufgebracht zu ihr, dass Betty ängstlich zwei Schritte rückwärts macht.
„Und was dich angeht, du kleines Flittchen, such dir jemanden anderen, den du vernaschen kannst, sonst mach ich dich fertig.“
„Aber ich ….“, doch Betty spricht nicht weiter, sondern entscheidet sich doch lieber still zu sein.
„Schatz, du magst wohl ein bisschen wütend sein, aber wir können doch darüber reden.“ Wieder sieht Joan zu ihm.
„Wenn du mich noch einmal so nennst, dann…“
„Was dann“, fragt er ein bisschen zu überheblich und stemmt seine Hände in die Hüften.
„Dann vergesse ich mich!!!!“, schreit sie aus Leibes kräften. Nun dreht sie sich um und will zurück zu Janet, doch die Antwort von John bringt sie noch mehr auf die Palme.
„Du kannst mir nicht vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe.“ Betty fängt an zu kichern.
„Gut, jetzt hast du es ihr gegeben.“ Joan hat endgültig genug. Sie dreht sich um, setzt ein grimmiges Lächeln auf und schreitet auf John zu. John begreift nicht, was jetzt kommt und ist auf das, was passiert nicht vorbereitet. Joan bleibt vor John stehen, beugt sich vor und flüstert.
„Und wie ich das kann.“ Mit voller Wucht, rammt sie ihr Knie so feste in seine Weichteile, dass er sich vor Schmerzen krümmt.
„Au…Au…“, winselt er die ganze Zeit. Betty will schon zu ihm gehen, um ihn zu trösten, doch Joan weiß es zu verhindern.
„Und was dich angeht.“ Joan dreht sich zu Betty, holt so weit sie kann aus und verpasst ihr eine dicke Ohrfeige. Sofort fängt Betty an zu weinen und hält sich ihre Wange. Zufrieden lächelt Joan, putzt sich ihre Hand an der Hose ab und ruft in Janets Richtung fast singend.
„Wir brauchen hier einen Arzt!“ Jetzt sieht Joan, dass Janet hinter ihrer Hand grinsen muss. Janet bemüht sich nun eine ernste Miene aufzusetzen, geht auf die Drei zu und meint ganz trocken.
„Das sollten Sie Beide untersuchen lassen.“ Sie deutet auf den Ausgang und die Beiden verlassen watschelnd die Kantine.
„Musste das sein?“, fragt Janet, die sich zusammen reisen muss, um ernst zu bleiben, nachdem John und Betty weg sind. Joan, die immer noch grinsend hinter den Beiden her sieht, starrt augenblicklich Janet an.
„Hasst du nicht gesagt, dass ich stark sein soll.“
„Ja, aber nicht so.“
„Ich wollte ihm zeigen, wie es ist verletzt zu werden.“ Janet überlegt, aber vermutlich ist es für Joan so am besten.
„Gut, du hast Recht, aber man hätte die Sache bestimmt auch anders lösen können.“ Sofort stemmt Joan ihre Hände in die Hüfte.
„Kannst du mir auch sagen, wie?“ Nun starrt Janet.
„Ähm…Ich.“
„Siehst du. Ich habe es nach meinem Gefühl gemacht und jetzt geht es mir wesentlich besser.“ Für Joan ist das Gespräch vorbei, deshalb lässt sie Janet dort an der Tür stehen und verlässt die Kantine. Verwirrt sieht Janet ihr nach, geht dann schnell auf den Gang und ruft Joan hinterher.
„Also schön, wenn es dir damit besser geht, stimme ich dir zu!“ Hinter einer Ecke hört sie noch die Stimme von Joan.
„Danke!“ Lächelnd dreht sich Janet um und geht die andere Richtung zur Krankenstation.

Es ist kaum eine Stunde vergangen, da hat sich, innerhalb des SGC, die Neuigkeit verbreitet, dass sich Joan gewehrt hat. Offenbar hat jemand von der Überwachung das ganze durch die Überwachungskamera beobachtet und es weiter erzählt. Alle die Joan begegnen, lächeln sie an und sagen “Gut gemacht“. Sie sieht ihnen jedes Mal verwirrt nach und kann nur “Danke“ sagen.

Zwischen Jack und Sam gibt es immer mehr Krach und Jack, weiß nicht mehr, wie er das bewältigen kann. Er sitzt in seinem Büro und brütet über ein paar Akten. Allerdings kann er sich nicht gut konzentrieren.
„Ich habe den Dienstplan erstellt. Er ist für die nächsten zwei Wochen“, überreicht Sam ihm den Plan.
„Danke.“ Schon will Sam wieder gehen, aber Jack hält sie auf. „Warte bitte einen Moment.“ Sie sieht zu ihm. „Setzt dich bitte“, fordert er sie höflich auf. Einen Moment lang sieht Sam ihn an, setzt sich dann jedoch eher widerwillig hin. „Ich möchte noch einmal mit dir reden“, beginnt er vorsichtig, während er von seinem Sessel aufsteht. Sprunghaft springt Sam auf.
„Das kannst du dir sparen.“
„Bitte.“
„Na schön.“ Sauer setzt sie sich wieder, denn sie ist es leid, darüber zu reden. Es herrscht eine bedrückende Stille. Jack sucht nach den richtigen Worten und geht im Raum auf und ab.
„Und was willst du? Ich habe noch zu tun.“ Abrupt bleibt Jack stehen, denn die Wut und den Hass in ihrer Stimme konnte er nicht überhören.
„Darüber reden.“ Sam dreht sich zu ihm, denn er steht hinter ihr.
„Du willst darüber reden. Gut.“ Sie steht auf. „Reden wir darüber, dass meine Tochter nicht mehr hier ist. Darüber hinaus, war dann auch noch mein Vater auf diesem Gott verdammten Schiff. Gleich an einem Tag, habe zwei geliebte Menschen verloren und du hast mich elendig verraten“, brüllt sieh ihn an.
„Das ist nicht fair Sam. Ich konnte doch nicht ahnen, dass die Tarnung derartig versagen würde.“ Sie dreht sich von ihm weg und verschränkt ihre Arme.
„Leg mal eine andere Platte auf.“ Jack nähert sich ihr etwas und greift nach ihrem Arm.
„Sam bitte.“
„Nein.“ Sam entzieht ihm ihren Arm.
„Ich habe genug von diesem ewigen hin und her.“
„Na hör mal. Sie war auch meine Tochter.“ Wutendbrand sieht sie zu ihm.
„Dann hättest du es auch verhindern können!“
„Wie? Sie ist....“ Er stoppt. „Sie war genauso stur, wie du“, berichtigt er sich, doch blitzartig wird ihm dann klar, dass er das gar nicht sagen wollte. „Es tut mir leid. Es war nicht so gemeint.“ Eine Minute lang starrt Sam ihn mit offenem Mund an.
„Mit Sicherheit hasst du das, sonst hättest du es nicht gesagt.“ Sie dreht sich wieder von ihm weg. „Wie dem auch sei. Ich habe die ewigen Streitereien satt und auch keine Kraft mehr dafür“, sagt sie jetzt tonlos.
„Was meinst du damit?“
„Ich kann das nicht mehr ertragen und ich will es auch nicht mehr.“ Augenblicklich wird Jack klar, worauf Sam hinaus will. Er geht um sie herum und sieht, dass Sam auf den Boden starrt.
„Sam bitte, red nicht so.“ Jack erschrickt, denn Sam sieht ihn mit eiskalten Augen an. Er erkennt keine Gefühle mehr in ihnen.
„Mir ist klar geworden, dass ich hier nicht weiter komme und auch nicht bleiben will.“
„Was?“
„Ich werde kündigen und dieses Leben hinter mir lassen.“ Jack ist entsetzt und geht ein paar Schritte zurück.
„Warum?“
„Das ist nicht weiter wichtig.“ Jack starrt sie an und lässt dann seinen Kopf sinken. Sam bringt jetzt etwas Abstand zwischen Jack und sich.
„Ich werde ausziehen und Joan werde ich mitnehmen. Ihr soll nicht dasselbe passieren.“ Gerade als Jack darauf reagieren will, kommt ihm jedoch jemand zu vor.
„Du willst was?“, hören die Beiden Joan, die in der offenen Tür steht. Jack ist geschockt, denn er wollte nicht, dass Joan etwas davon erfährt. Sam jedoch bleibt ganz ruhig, geht zu Joan und hält ihr die Hand hin.
„Komm. Setz dich. Ich möchte es dir erklären.“ Joan zögert etwas, nimmt dann aber die Hand ihrer Mutter. Sie führt Joan, unter dem verdutztem Blick von Jack, zu einem Stuhl, ohne dass sie Joan loslässt. Die Beiden setzen sich.
„Darf ich jetzt mal erfahren, was hier los ist.“
„Ich werde meinen Dienst quittieren und möchte, dass du mit mir kommst“, versucht Sam es zu erklären. Joan sieht von Jack zu Sam und wieder zurück.
„Ist es wegen Tamara?“ Jetzt ist Sams Blick etwas verwirrt. Sie nickt. In Joans Kopf hallen die Worte ihrer Mutter wieder. „Nein“, antwortet sie. „Ich werde nicht mitkommen.“ Sie steht auf.
„Aber, ich möchte dich an meiner Seite haben.“
Joan bekommt Panik.
„Nein, Nein“, gleichzeitig schüttelt sie den Kopf.
„Joan bitte“, redet Sam auf sie ein.
„Nein, ich entscheide alleine über mein Leben“, brüllt Joan und rennt raus. Sam will gleich hinterher, aber Jack hält sie kurz am Arm.
„Lass sie. Sie wird nicht mitkommen.“ Sam sieht ihn wütend an.
„Das hast du nicht zu entscheiden“, knurrt sie ihn an, verlässt das Büro und geht in ihr Quartier. Zurück lässt sie einen unglücklichen Jack, der auch noch seine Frau und seine andere Tochter verliert.


Kapitel 12: Alles Illusion?


Joan läuft verwirrt durch die Gänge. Sie begreift das alles nicht. „Warum will Mum weg und mich mitnehmen“ Sie hat jetzt einen leeren Gang erreicht und bleibt stehen, um tief durchzuatmen. Plötzlich hört sie etwas und dreht sich hektisch um, doch außer ihr, ist niemand im Gang.
„Haaallloooo? Ist da jemand?“ Ein gedämpftes Stimmengewirr durchflutet den Gang, aber Joan versteht sie nicht, denn sie sind verzerrt. „Hallooo?“ Es wird Joan immer unheimlicher und deshalb geht sie den Gang weiter um eine Ecke, doch die Stimmen verschwinden nicht. Sie sieht um die Ecke, aber da ist niemand.
„Joan“, hört sie jemanden leise rufen.
„Wer ist denn da?“
„Joan“, ertönt die Stimme wieder. Mit einem Mal hört sie hundert verschiedene Stimmen, die auf sie einreden. Sie hält sich ihre Ohren zu, aber sie hört noch immer die Stimmen. „Nein, was ist das?“ Joan ist so verwirrt, dass sie rückwärts stolpert, bis sie gegen eine Wand läuft und an ihr herunter rutscht. Jetzt sitzt sie voller Panik, nicht wissend, was hier passiert, auf dem Boden und hält sich die Ohren zu. Die Stimmen werden immer lauter und nun merkt sie, mit Entsetzen, dass die Stimmen in ihrem Kopf sind. Zitternd lässt sie ihre Hände sinken, umklammert ihre angewinkelten Beine und wippt wie gelähmt hin und her. Da schallt der Alarm los, aber das hört Joan nicht.
„Aktivierung von außen“, schallt es durch den Lautsprecher. „Sanitäter in den Torraum“, folgt nur Sekunden später die nächste Durchsage. Joans Angstzustand verschlimmert sich nur noch. Sie wippt nur noch hin und her. Sie hofft, dass diese Halluzination bald aufhört, oder was auch immer das hier ist. Langsam werden die Stimmen weniger und in ihrer Angst erkennt sie ein paar von ihnen.
„Wie ist ihr Zustand“, erkennt sie Johns Stimme.
„Soweit ich es sehe, bessert sich ihr Zustand“, hört sie Janets Stimme. „Was soll das heißen“, denkt Joan, denn nun weiß sie nicht mehr, was los ist. Sie schüttelt ihren Kopf, als hoffe sie so nichts mehr zu hören und die Stimmen los zu werden. Doch nur die beiden Stimmen verstummen und das Stimmengewirr bleibt. Plötzlich spürt sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie sieht auf und blinzelt ein paar Mal, denn sie glaubt es nicht. Tamara hockt vor ihr.
„Selbstzerstörung wurde aktiviert. 10 Minuten bis zur Selbstzerstörung“, schallt die Computerstimme durch die Gänge. Schockiert schüttelt Joan den Kopf.
„Nein. Nein, du bist nicht hier. Du bist tot.“ Sie sieht zwar, dass Tamara ihre Lippen bewegt, aber sie kann sie nicht hören und sieht auf ihre Knie. Sie fängt wieder an zu wippen und jetzt füllen sich ihre Augen mit Tränen. Sie versteht das ganze nicht. Warum hört sie diese Stimmen. Warum ist ihre Schwester hier, obwohl sie tot ist. Warum. Warum. Warum. Auf ein Mal rennen viele Wachen, mit Waffen im Anschlag, durch die Gänge, aber keiner von ihnen achtet auf Joan und sie wundert sich, wo die hinwollen. Sie hat ja nicht gehört, dass der Stützpunkt zerstört wird. Tamara, die immer noch vor Joan hockt, rüttelt sie etwas, damit Joan sie ansieht. Joan sieht auf und ihr läuft eine kleine Träne über die Wange.
„Hör mir zu“, hört sie jetzt Tamaras Stimme schwach, doch sie hat diesmal nicht die Lippen bewegt. Ihre Stimme ist jetzt auch in Joans Kopf. „Konzentriere dich nur auf mich.“
„Ich kann nicht.“ Joan möchte den Blickkontakt wieder abbrechen, jedoch hält Tamara eine Hand so unter Joans Kinn, dass sie Tamara ansehen muss.
„Du musst. Das alles hier ist nicht die Wirklichkeit.“ Joan nickt leicht, versteht zwar immer noch nicht, was hier los ist und versucht es. Sie denkt nur an ihre Schwester. Es klappt. Die Stimmen werden leiser, bis sie eine Art Rauschen sind.
„So ist es besser“, lächelt Tamara sie an.
„Warum bist du hier? Die Tok´ra sagten, du bist tot“, fragt Joan, die sich etwas von dem beruhigt.
„Ich bin es nicht.“ Verwirrt sieht Joan sie an.
„7Minuten, bis zur Selbstzerstörung“, kommt es wieder durch die Lautsprecher.
„Du musst die Selbstzerstörung aufhalten.“
„Das kann ich nicht. Ich habe keinen Zugriff.“
„Nein.“ Tamara hält jetzt Joans Kopf in ihren Händen, um zu verhindern, dass Joan ihre Konzentration verliert. „Hör mir jetzt genau zu. Ich habe nicht viel Zeit. Du lässt dich von deiner Angst leiten. Besiege sie und alles ist vorbei. Verstehst du?“ Joan antwortet nicht, denn ihr ist nicht klar, was ihre Schwester meint. Jetzt lässt Tamara ihre Schwester los und steht auf.
„Nein. Geh nicht“, ruft sie ihr mit rauer Kehle zu. Doch Tamara dreht sich um, geht auf eine Wand zu und bleibt kurz vor ihr noch ein Mal stehen. Sie sieht zu Joan zurück.
„Kämpfe Schwesterherz. Kämpfe dagegen an.“ Kaum hat Tamara die Worte ausgesprochen, verschwindet sie. Mit großen Augen starrt Joan auf die Stelle.
„Bitte komm zurück“, fleht sie, aber nichts passiert.
„4 Minuten, bis zur Selbstzerstörung“, ist wieder zu hören. Eine Stille legt sich in die Gänge, bis sie durch einen metallenen Klang unterbrochen wird. Es sind Jaffa, die mit Stabwaffen im Anschlag durch die Gänge patrolieren. Die Schritte kommen immer näher und da hört Joan wieder John und Janets Stimmen in ihrem Kopf. Die Konzentration lässt nach.
„Wir müssen etwas tun.“
„Ich weiß nicht wie. Wenn der Puls und der Blutdruck weiter fallen, stirbt sie.“ In Joan steigt wieder Panik auf. „Soll das heißen, ich sterbe, aber ich sitze doch hier“, denkt sie und langsam führt sie sich noch ein Mal alles aus den letzten Wochen vor Augen.
Während Joan dort auf dem Boden sitzt und sich Gedanken macht, kommen die Jaffa immer näher. Unter ihnen ist auch ein Primus, doch er scheint keinem bekannten Goa´uld zu dienen.
„2 Minuten, bis zur Selbstzerstörung. “
„Steh auf“, brüllt ein Jaffa Joan an und bedroht sie mit einer Stabwaffe. Joan sieht auf, doch sie bleibt sitzen. „Steh auf“, brüllt der Jaffa wieder. Zwei andere Jaffa packen Joan an den Armen und zerren sie auf die Füße.
„Wer bist du“, fragt der Primus mit tiefer Stimme.
„Nein“, antwortet Joan stur.
„Ich warne dich. Ich werde dich töten.“ Joan antwortet immer noch nicht. Der Primus sieht zu einem Jaffa, der seine Stabwaffe aktiviert und sie auf Joan richtet.
„Wer bist du?“, wiederholt er die Frage.
„Joan.“
„Na siehst du. Geht doch. Was machst du hier?“ Wieder hört Joan das Stimmengewirr, doch diesmal hört sie wieder Tamaras Stimme ganz deutlich. „Dein Herz. Kämpfe.“ Endlich versteht Joan es. Die ganzen Wochen hatte sie immer Angst. Kaum fühlte sie sich besser, kam eine andere Sache, die ihr Angst machte. Sie fürchtete sich immer davor John zu verlieren, dass ihre Schwester sterben und ihre Eltern sich trennen würden. Allerdings wusste sie irgendwo in ihrem Herzen, dass dies nie passieren würde, doch passierte es und sie konnte es sich nicht erklären. In ihren Kopf wird mit einem Mal alles klar. Die Stimmen sind ganz klar zuerkennen und sie hat keine Angst mehr. Sie muss nur noch eine Sache hinter sich bringen. Ganz klar sieht sie jetzt den Primus an und in ihren Augen sieht man nun ihr altes Leuchten und ihre Stärke. Joan setzt ein Lächeln auf, was dem Primus gar nicht gefällt.
„Das geht dich nichts an“, antwortet sie mit so viel Kraft, die sie schon lange nicht mehr gefühlt hat.
„Was? Das reicht“, ist der Primus erbost. Ein Jaffa hebt seine Stabwaffe, geht ein paar Schritte zurück und feuert zwei Salven auf Joan ab. Das Resultat daraus, lässt den Primus, so wie den Jaffa, der geschossen hat, geschockt aus der Wäsche gucken. Joan steht vor ihnen und hat keinen Kratzer abbekommen. Sie lächelt und reißt sich von den Jaffa los, die sie am Arm festgehalten haben.
„So jetzt bin ich dran“, erklärt sie schelmisch und schließt ihre Augen. Sie denkt an die Selbstzerstörung und mit einem Mal gelangt sie per Gedanken zum Kontrollraum und sieht, dass es nur noch 30 Sekunden sind. „Ok“, denkt sie und denkt an ihren Vater, der immer den Code zur Abschaltung eingibt. Überraschender Weise kommt ihr mit einem Mal alles so einfach vor. Der passende Code fliegt ihr blitzartig zu und gibt ihn sofort mit ihren Gedanken ein. Keine 3 Sekunden später kommt eine Durchsage.
„Selbstzerstörung abgebrochen.“ Kaum hat der Computer die Worte ausgesprochen, öffnet Joan ihre Augen und sieht gerade noch wie die Jaffa verschwinden. Auch Joans Umgebung löst sich auf und um Joan wird es dunkel.


weiter: Teil 3
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